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Das Bistum Merseburg war eine romisch katholisches Diozese in Deutschland und bestand von 968 bis 981 sowie von 1004 bis 1565 Vom Bistum als kirchenrechtliche Einheit ist das Hochstift Merseburg das weltliche Herrschaftsgebiet von Bischof und Domkapitel zu unterscheiden obwohl auch dieses als Bistum Merseburg bezeichnet wurde Bistum Merseburg DiozesangrenzenWappen des Bistums MerseburgDom zu Merseburg am Tag der Wiedereroffnung des KapitelhausesDas Hochstift Merseburg um 1250Hof von Schloss Merseburg Residenz von Bistum und Hochstift mit Eingang zum Merseburger Dom rechts Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 2 Geschichte 3 Aufhebung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGrundung BearbeitenDas Bistum entstand aufgrund eines Gelubdes von Konig Otto I nachdem er in der Schlacht auf dem Lechfeld die Ungarn endgultig geschlagen hatte Die Synode von Ravenna 967 unterstutzte die Grundung Durch konigliches Diplom liess Otto 968 das Erzbistum Magdeburg und dessen Suffraganbistumer Merseburg Zeitz und Meissen errichten Der erste Bischof von Merseburg war Boso 968 970 der zweite Giselher 971 981 Als dieser Erzbischof von Magdeburg wurde wurde das Bistum Merseburg bis zu seinem Tod 1004 aufgehoben 1 2 Kaiser Heinrich II grundete es erneut Insgesamt amtierten 43 Bischofe in Merseburg Geschichte Bearbeiten1021 wurde der Merseburger Dom dessen Grundstein 1015 durch Bischof Thietmar gelegt worden war von Bischof Bruno in Anwesenheit Kaiser Heinrichs II geweiht Der Kaiser beschenkte zu diesem Anlass das Bistum reich nicht zuletzt aufgrund dessen strategischer Bedeutung fur seine Ostmark Bis zur Reformationszeit blieb Merseburg nun Bischofssitz und ein bedeutendes religioses Zentrum nachdem das Gebiet zuvor zum Bistum Halberstadt gehort hatte Es war flachenmassig zwar eines der kleinsten deutschen Bistumer umfasste jedoch wichtige Zentren wie die Stadt Leipzig den Suden des heutigen Sachsen Anhalt und Teile des heutigen Freistaates Sachsen Am Ende des Mittelalters umfasste es rund 310 Pfarr und Filialkirchen Zudem stellte der Bischof von Merseburg zugleich auch den Kanzler der Universitat Leipzig selbst noch nach der Reformation Aus diesem Grund zeigt das auch heute noch genutzte Siegel der Universitat die Schutzheiligen des Merseburger Bistums Johannes den Taufer und den Hl Laurentius von Rom 3 Bischof Thilo von Trotha liess ab 1470 den Neubau des Merseburger Schlosses beginnen und veranlasste ab 1510 den Umbau des Doms im Stil der Spatgotik von einer Basilika zu einer Hallenkirche Am 3 Mai 1525 musste Bischof Adolf aufgrund von protestantischen Unruhen nach Leipzig fliehen Am 8 Mai versuchten die Unzufriedenen die Domfreiheit zu sturmen Im Juni folgende Gerichtsverhandlungen fuhrten dazu dass am 10 Juni 1525 vier Burger und vier Bauern auf dem Merseburger Markt gekopft wurden Wahrend der vergeblichen Belagerung der Stadt Leipzig im Schmalkaldischen Krieg pragten die beiden kriegsfuhrenden Seiten im Januar 1547 Not oder Belagerungsklippen in Leipzig Der Geldbedarf fur die Bezahlung der Soldner wahrend der Belagerung durch Kurfurst Johann Friedrich I musste durch die Pragung von Notklippen aus Silber und Gold unter hauptsachlicher Verwendung von Kirchengerat und Silbergeschirr gedeckt werden Die wertvollen Gegenstande stammten aus dem Besitz des Stiftes Merseburg die vor dem Krieg aus Sicherheitsgrunden in Leipzig eingelagert waren Aufhebung BearbeitenNach dem Tod des letzten katholischen Bischofs im Jahr 1561 setzt sich dann auch in Merseburg die Reformation endgultig durch wodurch die Diozese aufgehoben wurde jedoch bestand das Hochstift weiter Herzog Alexander Sohn des Herzogs August von Sachsen war im kindlichen Alter bis zu seinem fruhen Tod 1565 formal Administrator des Hochstifts danach kam es an Kursachsen Spater war es Teil des kurzlebigen Herzogtums Sachsen Merseburg Siehe auch BearbeitenListe der Bischofe von Merseburg Merseburger DomLiteratur BearbeitenHeise Karin Hrsg Zwischen Kathedrale und Welt 1000 Jahre Bistum und Domkapitel Merseburg Ausstellungskatalog Petersberg 2004 ISBN 3 937251 38 3 Kunde Holger Hrsg Zwischen Kathedrale und Welt 1000 Jahre Domkapitel Merseburg Aufsatze Wissenschaftlicher Begleitband zur Ausstellung Petersberg 2005 ISBN 3 937251 51 0 Peter Ramm Merseburg und Umgebung Stadtfuhrer Halle 2008 ISBN 978 3 89812 559 8 Einzelnachweise Bearbeiten Robert Holtzmann Die Aufhebung und Wiederherstellung des Bistums Merseburg Ein Beitrag zu Kritik Thietmars In Sachsen und Anhalt Jahrbuch der Historischen Kommission fur die Provinz Sachsen und Anhalt Band 2 1926 S 35 75 Michael Belitz Die Bemuhungen um die Wiederrichtung des Bistums Merseburg In Michael Belitz Stephan Freund Pierre Futterer Alena Reeb Hrsg Thietmar von Merseburg zwischen Pfalzen Burgen und Federkiel Palatium Studien zur Pfalzenforschung in Sachsen Anhalt 7 Schnell amp Steiner Regensburg 2021 ISBN 978 3 7954 3689 6 S 77 110 Jens Blecher Das Leipziger Universitatssiegel 1 2 Vorlage Toter Link www archiv uni leipzig de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juni 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis auf den Seiten des Universitatsarchivs Leipzig abgerufen am 13 November 2019 VEhemalige Erzbistumer und Bistumer in DeutschlandKirchenprovinzen Erzbistumer und Bistumer als Suffragandiozesen Kirchenprovinz Besancon Bistum Basel fur Sudbaden Kirchenprovinz Bremen Erzbistum Bremen Bistum Lubeck Bistum Oldenburg Bistum Ratzeburg Bistum Roskilde Suffragan Bremens bis 1104 jetzt Bistum Kopenhagen in Danemark Bistum Schleswig Suffragan Bremens bis 1104 Bistum SchwerinKirchenprovinz Breslau Ostdeutsche Kirchenprovinz Erzbistum Breslau Bistum Berlin 1930 1972 Suffragan Breslaus jetzt Erzbistum Berlin Bistum Ermland 1930 1972 Suffragan Breslaus jetzt Erzbistum Ermland im heutigen Polen Pralatur SchneidemuhlKirchenprovinz Gnesen Posen Erzbistum Gnesen Posen 1821 1946 vereint jetzt Erzbistumer Gnesen und Posen beide im heutigen Polen Bistum Kulm 1466 1946 Suffragan Gnesen Posen s jetzt Bistum Pelplin im heutigen Polen Kirchenprovinz Koln Rheinische Kirchenprovinz Bistum MindenKirchenprovinz Lund Bistum Schleswig Bistum Roskilde bis 1537 zustandig fur Rugen Kirchenprovinz Magdeburg Erzbistum Magdeburg jetzt Bistum Magdeburg Bistum Brandenburg Bistum Havelberg Bistum Lebus Bistum Meissen Suffragen Magdeburgs bis 1399 Bistum Merseburg Bistum Naumburg ZeitzKirchenprovinz Mainz Erzbistum Mainz jetzt Bistum Mainz Bistum Buraburg Bistum Corvey Bistum Halberstadt Bistum Konstanz Bistum Strassburg jetzt Erzbistum Strassburg in Frankreich Bistum Verden Bistum WormsKirchenprovinz Olmutz Generalvikariat Branitz im heutigen Polen Kirchenprovinz Prag Generalvikariat Glatz im heutigen Polen Kirchenprovinz Riga Bistum Ermland 1243 1512 Suffragan Rigas jetzt Erzbistum Ermland im heutigen Polen Bistum Kulm 1243 1466 Suffragan Rigas jetzt Bistum Pelplin im heutigen Polen Bistum Pomesanien Bistum SamlandKirchenprovinz Salzburg Bistum Chiemsee Bistum Freising jetzt Erzbistum Munchen und Freising Bistum NeuburgKirchenprovinz Trier Erzbistum Trier jetzt Bistum Trier Bistum Metz im heutigen Frankreich Bistum Toul jetzt Bistum Nancy Toul in Frankreich Bistum Verdun im heutigen Frankreich Immediat Bistum Cammin jetzt Erzbistum Hamburg fur Ost Mecklenburg Erzbistum Berlin fur deutsche und Erzbistum Szczecin Kamien wie Bistum Koszalin Kolobrzeg fur polnische Teile Pommerns Bistum Ermland 1512 1930 exempt jetzt Erzbistum Ermland im heutigen Polen Apostolische Administratur Gorlitz 1972 1994 jetzt Bistum Gorlitz Bistum Meissen ab 1399 jetzt Bistum Dresden Meissen Apostolisches Vikariat Anhalt Apostolisches Vikariat des Nordens Apostolisches Vikariat Ober und Niedersachsen Apostolisches Vikariat in den Sachsischen Erblanden Apostolische Prafektur Schleswig HolsteinSiehe Liste der ehemaligen katholischen Diozesen Normdaten Geografikum GND 4100851 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de 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