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Der Dom St Stephanus und St Sixtus in Halberstadt eine vom 13 bis ins 15 Jahrhundert im Stil der nordfranzosischen Gotik errichtete kreuzformige Basilika die heute als evangelische Kirche dient gilt als einer der wenigen grossen Kirchenbauten des franzosischen Kathedralschemas 1 in Deutschland Er befindet sich inmitten eines Ensembles von romanischen barocken neogotischen und modernen Bauten am Rande des historischen Kerns der im nordlichen Harzvorland gelegenen Stadt Er wurde im Zweiten Weltkrieg bei den Luftangriffen auf Halberstadt schwer beschadigt Er befindet sich im Eigentum der Kulturstiftung Sachsen Anhalt Blick von Osten zum Dom 2023 Blick von Nordosten auf Halberstadt vor 1900 mit den Hauptkirchen Martinikirche links Dom und LiebfrauenkircheDer Dom zu Halberstadt rechts die Turme der Martinikirche Domplatz Blick nach OstenInnenansicht des Halberstadter Doms Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Beschreibung 2 1 Klausur und Kreuzgang 3 Ausstattung 3 1 Glasmalereien 3 2 Bauplastik 3 3 Altare 3 4 Metallgerate 3 5 Grabmale 3 6 Der Lettner mit der Triumphkreuzgruppe 3 7 Orgel 4 Glocken 4 1 Hauptgelaut und Uhrglocken in den Westturmen 4 2 Chorglocken im Mittelbau 4 3 Adamchen im Dachreiter 5 Domschatz 6 Bedeutung und Wurdigung 7 Masse 8 Kirchenmusik im Dom 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenDas Bistum Halberstadt wurde im 9 Jahrhundert als Missions und Verwaltungsmittelpunkt im neu eroberten sachsischen Stammesgebiet errichtet Als erste Bischofskirchen dienten kleinere Steinbauten denen ein 859 geweihter karolingischer Neubau in Form einer dreischiffigen kreuzformigen Basilika folgte Dieser Dom sturzte im Jahr 965 ein unmittelbar danach begann der Bau des ottonischen Doms der 992 geweiht wurde und schon fast die Ausmasse des spateren gotischen Neubaus erreichte Im 10 Jahrhundert trat das nahe Magdeburg das immer mehr als Zentrum ottonischer Herrschaftspolitik diente und in dem Otto I 968 ein Erzbistum auf Kosten der hiesigen und der Merseburger Diozese installierte zunehmend in Konkurrenz zu Halberstadt Die ottonische Kathedrale wurde im Zuge der Zerstorung der Stadt 1179 durch Heinrich den Lowen schwer beschadigt aber anschliessend rasch restauriert und neu eingewolbt die Weihe war 1220 1209 begann das konkurrierende Magdeburger Erzstift mit dem Bau eines Domes der stark von der Architektur der franzosischen Kathedralgotik beeinflusst war Das Domkapitel Halberstadt beschloss nun seinerseits den sukzessiven Bau einer zeitgemassen gotischen Kathedrale Zudem machten steigendene Pilgerzahlen infolge eines neuen Heiltumsschatzes veranderte Nutzungsanforderungen mit einem Umgangschor notig Ungewohnlicherweise begann man mit dem Westbau Das Kapitel wollte den bestehenden Dom noch moglichst lange weiter nutzen war doch noch kurz zuvor fur die Einwolbung viel Geld investiert worden Der Westbau verbindet die lokale spatromanische Bautradition mit den modernen fruhgotischen Einflussen insbesondere der Architektur der Zisterzienser Der obere Teil der heutigen Westfassade ist allerdings grosstenteils dem 19 Jahrhundert zuzuordnen ihre Gestaltung geht auf Otto Kilburger zuruck Um 1260 begann der Bau des hochgotischen Langhauses dessen Dimensionen wohl wieder als Konkurrenz zu Magdeburg gegenuber der ursprunglichen Planung wesentlich gesteigert wurden Das Mittelschiff erreicht die fur damalige Verhaltnisse beeindruckende Hohe von 27 0 m die Seitenschiffe sind 14 0 m hoch In dieser zweiten Bauphase errichtete man die ersten drei Joche des Langhauses und hielt den alten Dom dadurch funktionsfahig fur die Gottesdienste Im Gegensatz zu Magdeburg orientieren sich diese ersten Joche wesentlich naher an den franzosischen Vorbildern besonders das offene Strebesystem ist hier voll entwickelt allerdings in deutscher Reduktion Als Vorbild durfte hier die Kathedrale von Reims gedient haben Wegen der notorisch schlechten Finanzsituation des Domkapitels zog sich der Bau uber etwa 50 Jahre hin Um den alten Dom weiter zu nutzen begann man um die Mitte des 14 Jahrhunderts am entgegengesetzten Ende mit der Errichtung der Marienkapelle Um 1350 erfolgten die Abbrucharbeiten fur den Chorbau der sich an den Massverhaltnissen der westlichen Langhausjoche orientierte Dieser Bauabschnitt dauerte wiederum etwa 60 Jahre bis zur Weihe im Jahre 1401 Kurz danach begannen die Bauarbeiten fur die fehlenden gotischen Ostjoche des Langhauses und das Querhaus 1491 konnte die gesamte Kathedrale geweiht werden Als letzte spatgotische Erganzung wurde 1514 der neue Kapitelsaal fertiggestellt Gewolbe 1945 zerstort Bischof Heinrich Julius fuhrte 1591 am Halberstadter Dom die protestantische Lehre ein wobei er es allerdings den Domherren freistellte im katholischen Glauben zu verbleiben oder dem protestantischen beizutreten Auch fuhrte er eine gemeinsame Liturgie fur die Stundengebete ein In der Folge lebten und beteten protestantische und katholische Geistliche gemeinsam im Dom 2 3 Das gemischt konfessionelle Domkapitel hielt sich bis zur uber den Dreissigjahrigen Krieg hinaus Erst nach seiner Aufhebung im Zuge der Sakularisation im Jahre 1810 wurde der Dom zur evangelischen Pfarrkirche Die folgenden Jahrhunderte bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges bewahrten im Wesentlichen das mittelalterliche Erscheinungsbild die grosste Baumassnahme war hier die erwahnte Neuaufmauerung der Westturme Der 8 April 1945 brachte schliesslich den Untergang des alten Halberstadt mit seinen uber tausend erhaltenen Fachwerkhausern Auch der Dom wurde von zwolf Bomben schwer getroffen Unter anderem war das Dach uber dem Chor und dem Querschiff vollig zerstort wahrend die Turmhelme stehengeblieben waren Die Glasmalereien sowie die meisten Kunstwerke uberstanden die Bombardements dank einer vorherigen Auslagerung 4 Wahrend die Altstadt nach dem Krieg weitgehend dem Verfall preisgegeben wurde unternahm die DDR Denkmalpflege umfangreiche Massnahmen zur Sicherung und Wiederherstellung der grossen gotischen Kathedrale Unter anderem erfolgten sehr aufwandige Stabilisierungsmassnahmen an den drei zuerst zwischen 1250 und 1276 errichteten Strebepfeilern an der Nordseite Diese waren damals mangels Erfahrungen in der Dimensionierung von Strebewerk noch sehr schlank gebaut worden die spater errichteten Pfeiler des Domes sind kraftiger Das Pfeilerinnere war nicht massiv sondern als Gussmauerwerk mit Mortel und Kalkschutt ausgefuhrt Zudem verminderte Sulfattreiben im Kalkmortel die Tragfahigkeit der Pfeiler Sie waren von Rissen durchzogen es drohte aufgrund ihrer Schlankheit und eines ungleichmassigen Krafteeintrags ein seitliches Ausknicken und somit ein Teileinsturz des Kirchenschiffs Zuerst wurden in den 1950er Jahren Zementinjektionen eingebracht um das 700 Jahre alte angegriffene Fugenmaterial zu stabilisieren Weil das nicht ausreichte tauschte man dann in den 1960er bis 1980er Jahren ganze Bereiche der Pfeiler aus Hierzu mussten massive Stahlkonstruktionen welche das Langhaus und die Gewolbe temporar als Pfeilerersatz abfingen aufgestellt und verankert werden 5 Die Restaurierung wurde nach der Wende fortgesetzt Am 15 September 2010 wurde die Rekonstruktion des seit 1945 fehlenden Dachreiters uber der Vierung abgeschlossen Beschreibung Bearbeiten nbsp Fruhgotisches Erdgeschoss der WestfassadeDer Dom ist eine langgestreckte dreischiffige hoch bis spatgotische Basilika uber kreuzformigem Grundriss Sudlich schliessen sich die Klausurgebaude mit dem vierflugeligen Kreuzgang dem Remter und der Neuenstadter Kapelle an Die eindrucksvolle Doppelturmfront des Westbaues musste gegen Ende des 19 Jahrhunderts teilweise abgetragen und neuerrichtet werden Der untere Teil mit dem fruhgotischen Hauptportal das eine auf wenige Symbole reduzierte Weltgerichtsdarstellung zeigt ist jedoch noch weitgehend original Zu sehen ist ein Lowe mit Beute im Maul und unter dem Bogenscheitel des Doppelportals ein Brustbild des Weltenherrschers das von den Dreipassblenden zweier Engel und von vier Evangelistensymbolen flankiert ist In den uberfangenden Archivolten finden sich ebenso wie zwischen den Gewandesaulen winzige Kopfe Der Typus der klassischen franzosischen Kathedrale wurde in Deutschland nur bei wenigen Grossbauten so konsequent ubernommen wie es hier der Fall ist Besonders das offene Strebewerk tragt zu diesem Gesamteindruck bei wenn auch die Einzelformen gegenuber den Vorbildern deutlich reduziert wurden Die Strebebogen wurden in Halberstadt nur einfach ausgefuhrt wahrend franzosische Dome meist doppelte oder gar dreifache Strebesysteme aufweisen Durch dieses offene Strebewerk wirkt der Halberstadter Dom auf Betrachter moderner und prachtiger als der Magdeburger Dom bei dem vollstandig auf dieses typische Kennzeichen einer gotischen Kathedrale verzichtet wurde Im Unterschied zu den franzosischen Kathedralen ist auch der Wandaufriss vereinfacht ohne Triforium gestaltet dieses wird nur durch Blendmasswerk unter den Obergadenfenstern angedeutet nbsp Lettner im Halberstadter DomDer Innenraum blieb von nachmittelalterlichen Veranderungen weitgehend verschont Der uberwiegend mit einfachen Kreuzrippen eingewolbte Sakralraum weist nur in den Seitenschiffen und dem Querschiff reichere spatgotische Gewolbeformen auf Chor und Gemeinderaum werden durch einen spatgotischen Lettner getrennt Das Querschiff ist innen im Norden und im Suden je mit einer zweijochig unterwolbten spatgotischen Empore versehen im Suden ist es uber den Kreuzgang hinaus verlangert Die Brustungen der Emporen wurden erst um 1470 geschaffen ebenso die Skulpturen an der Nordempore naive Darstellungen von Adam und Eva uber der Saule eine Darstellung des Paradiesbaumes mit der Schlange und ein Tabernakel mit der Darstellung von Gottvater Aussen ist am Nordquerhaus ein Portal aus der Zeit um 1440 eingebaut das im Tympanon ein Relief mit dem Marientod zeigt in den Archivolten sind Apostel und Propheten dargestellt Daruber ist ein machtiges Kruzifix ohne Korpus mit Evangelistensymbolen an den Enden eingefugt die Restflachen sind mit Rechteckblenden und Stabwerk gegliedert Im Innern sollte auf der Nordquerhausempore offenbar die mittelalterliche Orgel aufgestellt werden Daruber ist das breite kurze Masswerkfenster eingebaut Am Sudquerhaus ist das riesige Fenster bis nach unten verlangert beide Querhausfenster sind mit reichem Masswerk verziert An den Motiven dieses Masswerks Rose mit hangenden Blutenblattern ist der Einfluss von mittelalterlichen Planen fur die Doppelturmfassade des Regensburger Doms erkennbar Wie bei den franzosischen Vorbildern sind die Seitenschiffe als Umgang um den Hochchor herumgefuhrt auf einen Kapellenkranz wurde allerdings bis auf die Scheitelkapelle Marienkapelle verzichtet stattdessen sind nur schlichte rundbogige Nischen vorhanden in denen ehemals die zahlreichen Nebenaltare aufgestellt waren Die Marienkapelle ist ein Bauteil mit eigenstandiger Gestaltung und einem zierlichen steinernen Dachreiter der mit Krabben und kleinen Wasserspeiern ausgestattet ist Auch im Innern fallt die Kapelle durch die besonders fein ausgebildeten Masswerkfenster und die Dienstbundel auf die kampferlos in die Gewolberippen ubergehen Klausur und Kreuzgang Bearbeiten nbsp Blick vom Kreuzgang auf den ChorDie Klausur des ottonischen Vorgangerdoms lag bereits in etwa an der heutigen Stelle Es haben sich noch zwei Raume aus der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts erhalten darunter der zweischiffige kreuzgratgewolbte sogenannte Alte Kapitelsaal Der vierflugelige zweigeschossige Kreuzgang stammt aus dem 13 Jahrhundert und weist ebenfalls durchgehend einfache Kreuzgratgewolbe auf Die fruhgotischen Arkadenfullungen sind allerdings eine Zutat des 19 Jahrhunderts Im Obergeschoss sind Teile des bedeutenden Domschatzes untergebracht Die kreuzgewolbte Neuenstadter Kapelle 1503 ist vom westlichen Kreuzgangflugel aus zuganglich und birgt noch wesentliche Teile seiner ursprunglichen Ausstattung so einen schonen spatgotischen Flugelaltar den Radleuchter und zwei vollstandig erhaltene Marienteppiche Uber dem Nordflugel liegt der grosse Neue Kapitelsaal dessen prachtvolles Schlingrippengewolbe nach der Kriegszerstorung durch eine flache Betondecke ersetzt werden musste Ausstattung Bearbeiten nbsp Renaissancekanzel von 1592 nbsp Liebe Hoffnung Glaube nbsp Hl Matthaus Hl Markus nbsp Hl Lukas Hl Johannes Der Halberstadter Dom uberrascht durch seine in ungewohnlicher Vollstandigkeit erhaltene mittelalterliche Ausstattung Aus nachmittelalterlicher Zeit stammen im Wesentlichen nur einige Grabmaler und Epitaphien der barocke Orgelprospekt und die reichlich verzierte Renaissancekanzel von 1592 Sie zeigt auf dem Kanzelaufgang Relieftafeln der Tugenden Liebe Hoffnung Glaube Auf dem Kanzelkorb Darstellungen des segnenden Christus zwischen den Evangelisten Matthaus Markus Lukas und Johannes Auf dem Schalldeckel die Stifterwappen der Domherren Aus dem alten ottonischen Dom sind noch der romanische Taufstein 1195 und die eindrucksvolle Triumphkreuzgruppe 6 1220 uber dem Lettner erhalten Der monumentale Taufstein aus Rubelander Marmor in Form eines romanischen Kelches wird im Dehio Handbuch als hervorragend schon gestaltet gewurdigt Er wird von vier Lowen getragen steht auf einem hohen dreistufigen Unterbau vermutlich aus gotischer Zeit und wurde von Bischof Gardolf am Ende des 12 Jahrhunderts gestiftet 7 Glasmalereien Bearbeiten nbsp Chor der Marienkapelle erganzt von Ch Crodel 1959 nbsp Johannesfenster im Masswerk erganzt von Ch Crodel 1959 nbsp Marienfigur von einem Heiligen Grab nbsp Figur des Heiligen Georg am VierungspfeilerBesonders in der Marienkapelle haben sich trotz Kriegsverlusten noch einige bedeutende gotische Glasmalereien erhalten Dort finden sich im Achsfenster die altesten und kunstlerisch bedeutendsten Scheiben aus der Zeit um 1340 7 Das Gesamtbild wurde durch moderne Erganzungen von Charles Crodel wiederhergestellt 8 Die Scheiben im Chorobergaden stammen ebenfalls noch teilweise aus dem fruhen 15 Jahrhundert Der Chorumgang enthalt noch einige teils mittelalterliche Scheiben aus der Zeit um 1400 1440 die spater erganzt wurden Am besten sind die beiden ostlichen Fenster neben der Marienkapelle erhalten Das nordostliche Fenster zeigt Szenen aus dem Leben Christi und ist bald nach 1400 entstanden das sudostliche Fenster zeigt die Legende des Evangelisten Johannes aus der Zeit um 1420 30 und ist den etwa gleichzeitigen Scheiben aus dem Chor des Stendaler Doms verwandt 7 Carl Crodel erganzte auch das durch das gesamte Sudseitenschiff sichtbare Masswerk dieses Fensters im Duktus des Bestandes in den Jahren 2012 und 2022 konnten die neu gestalteten Querhausfenster im Dom vorwiegend durch Spenden finanziert in Dienst gestellt werden Sie entstanden als Ergebnis eines Auswahlverfahrens nach den Entwurfen des Wernigeroders Gunter Grohs und wurde von den Glaswerkstatten F Schneemelcher Quedlinburg gefertigt Bauplastik Bearbeiten nbsp Geburt Christi in der Nordnische in der MarienkapelleDer Reichtum an plastischen gotischen Bildwerken im Dom ist beachtlich In den Gewolbediensten des Polygons der Marienkapelle ist die Anbetung der Heiligen Drei Konige aus der Zeit um 1350 60 auf Konsolen eingefugt ein sehr gutes Werk seiner Zeit 7 In der nordlichen Nische der Marienkapelle steht ein altarahnlicher Aufbau aus Sandstein der am Stipes die Verkundigung und einen Stifter im Retabel in Hochrelief die Geburt Christi und im beschadigten Bogenrelief daruber ein Flachrelief des Zuges der Heiligen Drei Konige die Hirten auf dem Felde den Kindermord und die Flucht nach Agypten darstellt Die hervorragende Arbeit wurde inschriftlich 1517 geschaffen 7 Drei etwas unterlebensgrosse Steinskulpturen im nordlichen Chorumgang stellen Maria Maria Magdalena und einen Engel dar und werden im Dehio Handbuch auf einen genialen und selbstandigen Meister der vermutlich das Heilige Grab in Freiburg kannte zuruckgefuhrt und zum Besten der deutschen Plastik des 14 Jahrhunderts gerechnet 7 Die Chorpfeiler sind mit den zwolf Aposteln und den beiden Bistumspatronen geschmuckt um 1425 bis etwa 1470 9 Auch das Quer und das Langhaus tragen reichen Skulpturenschmuck Von den zahlreichen Statuen sind besonders die Heilige Maria Magdalena und der Heilige Laurentius aus der Zeit um 1510 an den ostlichen Vierungspfeilern zu beachten an den westlichen Vierungspfeilern der Heilige Hieronymus vermutlich um 1480 von einem eigenwilligen bedeutenden Kunstler am gleichen Pfeiler der Heilige Erasmus von 1509 in der Art Tilman Riemenschneiders ebenfalls das beachtenswerte Standbild des Heiligen Sebastian von 1510 am Pfeiler gegenuber An diesem Pfeiler steht auch der Heilige Georg in einer Rustung von 1487 Die mit Sicherheit auch an den Langhauspfeilern geplante Figurenreihe wurde nicht mehr vollendet Die folgenden Skulpturen in zeitlicher Reihenfolge sind noch vorhanden Madonna mit der Taube unter parlerischem Einfluss aus der Zeit um 1380 ein mit der wertvollen Katharinenfigur von 1509 im Nordseitenschiff verwandter Schmerzensmann der vermutlich von einem Meister stammt der mehrere Figuren in der Liebfrauenkirche und die grossen Reliefs im dortigen und im Domkreuzgang geschaffen hat eine vorzugliche Figur des heiligen Mauritius nach der Inschrift von 1513 eine Marienfigur von 1520 gleichzeitig vermutlich auch ein Johannes der Taufer eine sehr qualitatvolle uberlebensgrosse Statue des heiligen Stephanus an der Westwand des Nordseitenschiffs aus der Zeit um 1510 1520 ursprunglich vor dem Trumeaupfeiler des Westportals aufgestellt 7 Im sudlichen Chorumgang am Portal zur Klausur ist ein Tympanon mit einem Relief der Geburt Christi vom Ende des 14 Jahrhunderts und oben daruber auf einer vorkragenden Konsole die Freifigur einer Muttergottes aus dem zweiten Viertel des 15 Jahrhunderts Etwas weiter ostlich ist ein Spatrenaissanceportal mit der Jahreszahl 1615 eingebaut das mit einer klaren Architektur aus korinthischen Saulen Bogen und gesprengtem Giebel mit manieristisch bewegtem Frauenfigurchen gestaltet ist Altare Bearbeiten nbsp Mittelschrein eines Flugelaltares in der MarienkapelleDie Altare im Hochchor und in der Marienkapelle stammen aus der Bauzeit weiterhin sind funf mittelalterliche Altare erhalten die in den Nischen des Chorumgangs standen In der Sakristei steht ein Retabel aus Sandstein das ein Relief der Kreuzigung mit Begleitfiguren darunter auch den Heiligen Laurentius zeigt und aus der Mitte des 15 Jahrhunderts stammt Auf dem Hochaltar steht ein gemaltes Retabel aus der Zeit um 1480 ehemals von einem dem Hl Georg geweihten Nebenaltar Auf dem Hauptaltar stand ursprunglich der Heiltumsschrein heute im Domschatz In der Mitte des Georgsaltars ist eine figurenreiche Kreuzigung zu sehen auf den Flugeln innen Szenen aus dem Marienleben und dem Leben der beiden Johannes aussen die Heilige Sippe und der Heilige Georg auf der Predella eine Anna selbdritt und sieben mannliche Heilige Auf dem Altar der Marienkapelle steht ein geschnitztes Retabel ehemals Mittelteil eines Flugelaltares aus dem spaten 15 Jahrhundert der in der Mitte Maria als Himmelskonigin im Strahlenkranz mit dem Jesuskind zeigt flankiert von je vier Heiligen in zwei Reihen Im Chorraum sind noch das gotische Chorgestuhl um 1400 und ein spatgotischer Schrank bemerkenswert Mehrere Retabel von Nebenaltaren sind heute in den Raumen des Domschatzes aufgestellt darunter das bekannte gemalte Retabel der Madonna mit der Korallenkette aus der Zeit um 1400 Metallgerate Bearbeiten Ein bedeutendes Adlerpult aus Bronze stammt vermutlich aus dem fruhen 16 Jahrhundert der Fuss und der Schaft wurden erneuert Ein etwa 3 5 m hoher dreiarmiger Standleuchter aus Bronze aus dem Mittelalter steht in der Vierung ein ahnlicher kleiner Leuchter aus dem fruhen 16 Jahrhundert in der Marienkapelle Dort sind ebenfalls zwei Altarleuchter aus Bronze mit inschriftlicher Datierung auf 1576 aufgestellt Im Hochchor hangt ein eiserner Kronleuchter aus vier nach oben hin kleiner werdenden gitterartig durchbrochenen Reifen mit turmchenartigen Kerzenhaltern und einem Tabernakel zuoberst der vermutlich im ersten Viertel des 15 Jahrhunderts entstanden ist Im Langhaus ist ein grosser einst vergoldeter eiserner Radleuchter mit einem reich verzierten breiten Reifen mit sich teilweise wiederholenden figurlichen Szenen in Relief aufgehangt In den vorgesetzten kleinen Tabernakeln sind die Apostel abgebildet das Ganze soll offenbar das Himmlische Jerusalem darstellen und wurde von Balthasar von Neuenstadt 1516 gestiftet 7 Weniger vom kunstlerischen als vom kulturhistorischen Gesichtspunkt her interessant ist ein Pult mit einem schmiedeeisernen Gitter im sudlichen Chorumgang der zur Aufbewahrung der kostbaren Bucher diente Grabmale Bearbeiten Zahlreiche Grabmale aus dem 10 bis 16 Jahrhundert sind erhalten Das alteste Grabmal ist ein im Chor versenkter monumentaler Kalksteinsarkophag mit einem walzenformigen Deckel fur Bischof Bernhard 968 Im sudlichen Chorumgang ist das Kenotaph fur den Dompropst Johannes Teutonicus Zemeke auch Semeca 1245 mit einer lebensgrossen Liegefigur und einem kleinen Weihrauchengel zu finden die vier sitzenden Klagefiguren in den kielbogigen Nischen der Frontseite werden als Vertreter der vier Fakultaten gedeutet Die ursprunglich nicht fur diese Stelle vorgesehene Tumba wurde wohl um 1492 vom Erzbischof Ernst von Magdeburg veranlasst Von den nachmittelalterlichen Grabmalern zu erwahnen ist das Epitaph fur Erzbischof Friedrich IV von Magdeburg 1552 an der sudlichen Schranke des Binnenchores das nach einer Inschrift von 1558 von Johannes Pincerna auch Hans Schenck genannt Scheusslich stammt Der grosse manieristische Architekturaufbau aus gelbem Sandstein zeigt im Zentrum den Verstorbenen als Prediger daruber Wappenhalterinnen und das monumentale Wappen des Verstorbenen und Gottvater daruber umgeben von drastischen allegorischen Darstellungen der Hoffnung auf Erlosung und dem Schrecken von Tod und Holle das in den Einzelheiten von hoher Qualitat bewertet wird 7 Auch die Grabplatte im Chorfussboden mit einer lebensgrossen Darstellung des Verstorbenen wurde von Schenck gearbeitet Zahlreiche weitere Epitaphe sind ebenfalls erhalten darunter am nordostlichen Vierungspfeiler das Epitaph fur Friedrich von Britzke 1576 aus Alabaster das einen klaren figurenreichen Renaissanceaufbau mit einem Kreuzigungsrelief in der Mitte zeigt Am sudostlichen Vierungspfeiler ist das Epitaph fur Caspar von Kannenberg 1605 ebenfalls aus Alabaster aufgestellt das nach der Inschrift von Sebastian Ertle aus Uberlingen stammt der auch im Magdeburger Dom Grabmale gestaltet hat und ist mit Zutaten von Lulef Bartels ausgestaltet Das Epitaph ist reich an plastischem Schmuck und zeigt den Verstorbenen vor dem Kruzifix kniend Auf der Nordempore steht das Epitaph fur Rhaben von Canstein 1660 und seine Frau Lucia von Oppershusen das prunkvoll geschnitzt und mit gemaltem Bildnis der Eheleute und des Auferstandenen versehen ist Auf der Sudempore ist eine Reihe von Bronzegrabplatten zu finden die ehedem uber den Grabern im Dom lagen darunter fur Hunerus von Sampeleve 1560 und Friedrich von Britzke 1576 inschriftlich von Hans Meissner in Braunschweig fur Johann von Mahrenholz 1585 von Hans Wilken in Braunschweig und fur Caspar von Kannenberg 1605 Die bedeutendste Grabplatte ist vermutlich ein Werk der Vischer Werkstatt in Nurnberg wurde fur Balthasar von Neuenstadt 1516 geschaffen und ist mit spielenden Putti der Renaissance geschmuckt 7 nbsp TriumphkreuzgruppeDer Lettner mit der Triumphkreuzgruppe Bearbeiten Hauptartikel Triumphkreuzgruppe im Dom zu Halberstadt Der Innenraum des Halberstadter Doms ist steil proportioniert diese Hohentendenz des Raumes wird in dem reichen spatgotischen Lettner aufgegriffen der ostlich von der Vierung eine Abgrenzung des Hochchors bildet Der virtuose Hallenlettner in drei Jochen mit Kielbogengiebeln reich gestaltetem Masswerk und verzierten Fialen wurde 1510 vollendet 7 Daruber ist die holzerne Triumphkreuzgruppe aufgestellt die alter ist als der heutige Dom Sie stammt aus dem ottonischen Vorgangerbau aus der Zeit um 1210 20 Sie wurde aus Eichen Linden und Fichtenholz hergestellt und hat eine Hohe von 5 15 m bei einer Breite von 3 50 m Die Einzelfiguren haben eine Hohe von ca 2 40 m Die ganze Gruppe ist farbig gefasst Fassung original teils verloren Sie gehort zu den wichtigsten plastischen Kunstwerken auf deutschem Boden aus dieser Zeit Die Gruppe der funf Figuren steht auf dem sogenannten Apostelbalken der die einst zwolf heute noch zehn Apostel als Trager des christlichen Glaubens zeigt und mit seinen 8 50 m Lange das ganze Mittelschiff uberspannt Der gekreuzigte Christus steht ausserdem noch symbolisch auf dem Grab Adams Christus ist hier im Typus des leidenden Erlosers dargestellt neben der trauernden Maria und Johannes und aussen flankiert von zwei Cherubim auf Feuerradern nbsp Orgelprospekt von 1718 mit moderner Erganzung uber dem Spielschrank Orgel Bearbeiten Hauptartikel Orgel des Domes zu Halberstadt Im Dom befand sich einst die alteste mittelalterliche gotische Orgel uber die genauere schriftliche Belege vorliegen Der Halberstadter Orgelbauer Nicolaus Faber errichtete sie in den Jahren 1357 bis 1361 Die heutige Orgel ist ein Werk der Firma Eule Orgelbau aus dem Jahr 1965 mit 66 Registern auf vier Manualen und Pedal hinter einem barocken Prospekt von Heinrich Herbst d J aus dem Jahr 1718 10 Bilder vom Dom nbsp Strebewerk nbsp Mittelalterlicher Taufstein Kreuzblick 3D Foto nbsp Lettner mit Triumphkreuzgruppe Kreuzblick 3D Foto nbsp Figur gegenuber dem Lettner Kreuzblick 3D Foto nbsp Orgelprospekt mit Orgel Kreuzblick 3D Foto nbsp Dom zu Halberstadt Luftaufnahme 2019 Glocken Bearbeiten nbsp Glocke Dunna im Sudturm nbsp Glocke Osanna im Nordturm nbsp Chorglocken im Mittelbau nbsp Glocke Maria Magdalena im zweiten Glockengeschoss des Nordturms nbsp Laurentiusglocke im zweiten Glockengeschoss des NordturmsDer Dom besitzt 13 Glocken Das Gelaut zahlt zu den wertvollsten Domgelauten uberhaupt Es hat eine wechselvolle Geschichte und ist mit einer uberaus hohen Anzahl alter Glocken versehenen Die funf grossten Glocken bilden das Hauptgelaut mit der Domina Dunna als Fundament 11 Die Dunna von 1928 ging 1944 durch die Beschlagnahmung fur die Rustungsindustrie verloren 12 Bei ihrer inzwischen sechsten Rekonstruktion gab es Probleme beim Guss vor 10 000 Zuschauern auf dem Domplatz 13 Die Glockenspeise wurde etwas zu heiss in die Form gelassen wodurch zu viel Zinn versiedete Dadurch fiel der Schlagton der historische Ton ges0 1 16 war vorgesehen zu hoch aus die Abklingdauer liegt mit rund 100 Sekunden weit unter den fur eine Glocke dieser Grosse ublichen 200 250 Sekunden Die Form wurde vom uberhitzten Metall beschadigt und undicht Die dadurch ausgelaufene Glockenspeise fehlte dann an der Krone sie wurde unvollstandig gegossen 14 15 Wegen des Termindrucks die Glocke zur Jahrtausendwende zu lauten wurde ihre Haube zweimal durchbohrt um die Glocke mit einer zusatzlich eingebauten Aufhangung sicher und rechtzeitig am Joch aufhangen zu konnen anstatt die fehlenden Teile durch eine eventuelle Restaurierung anzuschweissen oder die Glocke neuzugiessen Die Dunna gilt als keine wurdige Nachfolgerin gleichnamiger Vorgangerglocken 16 Seit Herbst 2018 darf sie aufgrund eines Risses nicht mehr gelautet werden Ein Glockensachverstandiger widerlegte Vermutungen dieser sei auf ein Konzert bei dem 2008 mit Stahlhammern auf die Glocken geschlagen wurde zuruckzufuhren denn er befindet sich unterhalb der Glockenschulter 15 Da eine Reparatur sehr teuer ware sollte die Dunna 2020 fur 200 000 Euro neu gegossen werden Die unbrauchbar gewordene Glocke soll anstatt sie fur den Neuguss einzuschmelzen aufgrund ihrer Bedeutung fur die Halberstadter Einwohner als Dauerleihgabe der Kulturstiftung an die Stadt vor dem Dom aufgestellt werden 12 17 18 Die Osanna 1454 von Johannes Floris in uberschwerer Rippe gegossen gilt als aussergewohnlich klangschone Glocke mit charakteristischem Teiltonaufbau Ihr ebenburtig ist die in ebenfalls in sehr schwerer Rippe gegossene Glocke Micha die zu den besten Glocken der jungsten Glockengussleistungen gezahlt werden kann Sie wurde ebenfalls von der Glocken und Kunstgiesserei Lauchhammer gegossen und dient sowohl als tonliche Uberbruckung zwischen Laurentius und Osanna Tritonus als auch zur Entlastung des Altbestandes Laurentius und Maria Magdalena sind die beiden kleinsten Glocken des Hauptgelauts und stammen aus der Hand Hinrik van Kampens Der Uhrschlag wird auf zwei Gussstahlglocken des Bochumer Vereins die starr im Sudwestturm aufgehangt sind ausgefuhrt Am ersten Samstag eines jeden Monats in der Sommerzeit erklingt um 17 30 Uhr das Vollgelaut Zum Mittagslauten um 12 Uhr sowie zum Abendlauten um 18 Uhr lautet Micha Zum Sonntagsgottesdienst rufen Maria Magdalena Laurentius und Micha Hauptgelaut und Uhrglocken in den Westturmen Bearbeiten Nr Name Funktion Gussjahr Giesser Durchmesser mm Masse kg Schlagton HT 1 16 Turm Vorgangerinnen 1 Domina Dunna seit 2018 defekt 1999 Kunst und Glockengiesserei Lauchhammer 2255 8320 g0 6 Sud 1195 vor 1454 1457 1860 1876 19282 Osanna 1454 Johannes Floris 1985 4820 b0 1 Nord 3 Micha Betglocke 1997 Kunst und Glockengiesserei Lauchhammer 1523 2228 d1 7 1365 1454 vgl Gl 2 1576 4 Laurentius 1514 Hinrik van Kampen 1245 1080 e1 4 5 Maria Magdalena 1070 0 790 fis1 9 I Stundenschlag Glocke 1908 Bochumer Verein 1254 0 850 gis1 7 Sud 1845II Viertelschlag Glocke 1015 0 460 ais1 9 1845Chorglocken im Mittelbau Bearbeiten Zu den taglichen Horen des Stundengebets riefen funf kleinere Glocken aus dem 13 Jahrhundert sogenannte Zuckerhutglocken die im Mittelbau aufgehangt sind Dazu gehorte ursprunglich eine weitere Glocke mit dem Namen Stinkstank die aber verschollen ist Ihr Ton soll zwischen dem der Glocken Sauerkohl und Stimpimp gelegen haben Die Chorglocken mit den volkstumlichen Namen werden heute meist in Kombination mit den grossen Glocken verwendet 16 Das Lammchen wurde bei dem Konzert von 2008 welchem staatsanwaltliche Ermittlungen folgten beschadigt und auf Kosten des Veranstalters repariert Der Jahre zuvor wegen eines Risses verstummte Langhals wurde bei dieser Gelegenheit der Konzertveranstalter finanzierte diese Reparatur gleich mit auch instand gesetzt 15 Name Gusszeit Durchmesser Masse Schlagton HT 1 16 Bratwurst 13 Jh 737 mm 199 kg c2 2Sauerkohl 792 mm 291 kg des2 7 Stimpimp 696 mm 229 kg fis2 6Langhals um 1200 646 mm 228 kg fis2 7Lammchen 388 mm 0 45 kg d3Adamchen im Dachreiter Bearbeiten Mit der Wiederherstellung des Dachreiters kehrte die Glocke Adamchen 2010 an ihren ursprunglichen Ort zuruck 19 Name Gusszeit Giesser Durchmesser Masse SchlagtonAdamchen um 1300 unbekannt 402 mm 56 kg dis3Domschatz Bearbeiten nbsp Eingang zur AusstellungDer Domschatz Halberstadt birgt in einzigartig umfangreicher Zahl Kunstwerke und Objekte die zur einstigen Ausstattung des Gottesdienstes im Halberstadter Dom verwendet wurden Der uberwiegende Teil stammt aus dem Mittelalter und reicht bis in die Grundungszeit des Bistums Halberstadt zuruck Der Halberstadter Domschatz gilt als einer der wertvollsten und reichhaltigsten Europas Aus der Fulle des Erhaltenen seien einige bedeutende Stucke hervorgehoben Das Konsulardiptychon Ravenna 417 Der Schrank aus der Liebfrauenkirche mit Malereien in byzantinischer Art 2 Viertel 13 Jahrhundert Der romanische Abraham Engel Teppich um 1150 Der romanische Christus Apostel Teppich beide alteste bekannte gewirkte Bildteppiche Europas aus der 2 Halfte des 12 Jahrhunderts 20 21 Die byzantinische Weihbrotschale 2 Halfte 12 Jahrhundert Das venezianische Kristallkreuz um 1300 Mehrere Armreliquiare und Reliquientafeln Ein Marientabernakel aus Elfenbein Paris um 1330 Bedeutung und Wurdigung Bearbeiten Viele Kirchen mogen prachtiger merkwurdiger kunstreicher sein als der Halberstadter Dom dieser scheint mir von allen der edelste zu sein Ricarda Huch Das wohl reinste deutsche Beispiel einer durch und durch verstandenen Gotik Wilhelm Pinder Der Dom ist schon wie die Ewigkeit Christoph Dieckmann in Die Zeit Der Halberstadter Dom stand bis 1945 inmitten eines der bedeutendsten historischen Stadtdenkmaler Deutschlands Durch die verheerenden Zerstorungen des Krieges und die nachfolgende Vernachlassigung haben sich nur noch Reste des einmaligen Stadtbildes dieses ehemals norddeutsches Rothenburg genannten Gesamtkunstwerkes erhalten Dennoch besitzt Halberstadt mit seinem Dom und der vierturmigen romanischen Liebfrauenkirche noch zwei herausragende Denkmaler mittelalterlicher Baukunst Der Dom verfugt uber eine in ungewohnlich reichem Masse erhaltene mittelalterliche Ausstattung Der Domschatz ist mit uber 1250 erhaltenen Ausstattungsstucken der grosste Domschatz ausserhalb des Vatikans nbsp Blick von der Martinikirche zum Dom noch ohne DachreiterMasse BearbeitenLange des Hauptschiffs 102 m Gewolbehohe des Hauptschiffs ca 27 0 m Hohe Seitenschiffe 14 0 m Hohe der Turme 91 mKirchenmusik im Dom BearbeitenNeben den Orgelkonzerten finden regelmassig auch Konzerte mit anderen Instrumenten im Dom statt Orgelkonzerte bei denen der Eintritt frei ist finden jeden Samstag um 12 Uhr nach dem Gelaute statt Siehe auch BearbeitenListe der Domprediger am Dom zu HalberstadtLiteratur BearbeitenJohanna Flemming u a Dom und Domschatz zu Halberstadt Leipzig 1990 ISBN 3 7338 0058 3 Peter Findeisen Dom Liebfrauenkirche und Domplatz Die Blauen Bucher Mit einem Beitrag von Adolf Siebrecht Aufnahmen v Sigrid Schutze Rodemann und Gert Schutze 4 aktualisierte Auflage Konigstein i Ts Verlag Langewiesche 2009 ISBN 978 3 7845 4606 3 Hermann Giesau Der Dom zu Halberstadt Deutsche Bauten Band 16 Burg bei Magdeburg 1929 Paulus Hinz Gegenwartige Vergangenheit Dom und Domschatz zu Halberstadt 5 Auflage Evangelische Verlagsanstalt Berlin 1971 Petra Janke Horst H Grimm Der Domschatz zu Halberstadt Edition Logika Band 6 Munchen 2003 Petra Janke Der Dom zu Halberstadt DKV Kunstfuhrer Nr 405 Munchen 2007 ISBN 978 3 422 02097 9 Hans Joachim Mrusek Drei deutsche Dome Quedlinburg Magdeburg Halberstadt uberarb Auflage von 1963 Munchen 1983 ISBN 3 7774 3510 4 zeitgleich auch beim DDR Verlag in Dresden neu aufgelegt DNB 830849068 Claus Peter Das Gelaute des Domes St Stephanus und Sixtus zu Halberstadt In Nordharzer Jahrbuch Band 20 21 Halberstadt 1999 ISBN 3 934245 00 5 S 121 181 Wolfgang Schenkluhn Halberstadt Dom und Domschatz Hallesche Beitrage zur Kunstgeschichte 4 Halle 2002 Eva Fitz Die mittelalterlichen Glasmalereien im Halberstadter Dom Corpus Vitraearum Medii Aevi Deutschland Band XVII Akademie Verlag Berlin 2002 ISBN 3 05 003438 6 Hans Fuhrmann Die Inschriften des Doms zu Halberstadt Die Deutschen Inschriften Band 75 Leipziger Reihe 3 Band Dr Ludwig Reichert Verlag Wiesbaden 2009 inschriften net Harald Meller Ingo Mundt Boje E Schmuhl Hrsg Der Heilige Schatz im Dom zu Halberstadt Fotos Juraj Liptak Koln Schnell und Steiner Regensburg 2008 ISBN 978 3 7954 2117 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dom zu Halberstadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Virtueller Rundgang Dom Schatz Halberstadt der Kulturstiftung Sachsen Anhalt besucht am 17 Mai 2022 Dom und Domschatz Halberstadt bei der Kulturstiftung Sachsen Anhalt Homepage der Evangelischen Kirchengemeinde Halberstadt Kirchenmusik zu Halberstadt Fotos vom Dom St Stephanus und SixtusEinzelnachweise Bearbeiten vgl den Abschnitt Deutschland im Artikel Gotik Odenthal Andreas Die Ordinatio Cultus Divini et Caeremoniarium des Halberstadter Domes von 1591 Untersuchungen zur Liturgie eines gemischtkonfessionellen Domkapitels nach Einfuhrung der Reformation In Liturgiewissenschaftliche Quellen und Forschungen Band 93 Aschendorff Munster 2005 ISBN 3 402 04073 5 Seyderhelm Bettina Konfessionskonflikt und Lebenswirklichkeit im Halberstadter Domkapitel In Sachsen und Anhalt Jahrbuch der Historischen Kommission fur Sachsen Anhalt Band 33 Mitteldeutscher Verlag Halle Saale 2021 S 169 307 Der Dom Dom amp Domschatz Kulturstiftung Sachsen Anhalt Abgerufen am 9 November 2020 Tabernakel und Strebepfeiler Dom St Stephanus und St Sixtus zu Halberstadt PDF Abgerufen am 31 Januar 2020 Manuela Beer Triumphkreuze des Mittelalters Schnell Steiner Regensburg 2005 S 605 621 a b c d e f g h i j k Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt I Regierungsbezirk Magdeburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2002 ISBN 3 422 03069 7 S 314 325 Eva Fitz Die mittelalterlichen Glasmalereien im Halberstadter Dom Berlin 2003 Abb 79 80 und 106 Acht Tafeln verblieben weitere acht Tafeln wurden in die Neuenstadter Kapelle versetzt Heiko Brandl Corinna Grimm Remus Der Chor des Halberstadter Domes Baugeschichte und Restaurierung der Chorpfeilerfiguren In Christian Philipsen Eike Henning Michl Hrsg Kulturstiftung Sachsen Anhalt Jahrbuch 2022 Band 2022 Gommern 2023 ISBN 978 3 96502 028 3 S 62 85 Halberstadt Dom St Stephanus und Sixtus Hauptorgel Orgel Verzeichnis Orgelarchiv Schmidt Abgerufen am 19 Juni 2022 Halberstadt Dom Glocken Plenum Westwerk 2010 auf YouTube a b Sabine Scholz Muss Domina neu gegossen werden In Volksstimme 12 November 2018 abgerufen am 28 Juni 2019 Dokumentarfilm zum Glockenguss Ausschnitt Die Glocke Domina Dunna Halberstadt solo 0 49 auf YouTube a b c Sabine Scholz Volksstimme Magdeburg Halberstadt Dom Domglocke Domina defekt Abgerufen am 1 Februar 2020 a b Christoph Schulz Die Restaurierung des Gelautes des Halberstadter Domes St Stephanus und Sixtus eine neue Domina fur Halberstadt In Konrad Bund u a Hrsg Jahrbuch fur Glockenkunde 2001 02 Band 13 14 MRV Bruhl 2002 S 548 561 Domina defekt Halberstadter sammeln fur neue Dom Glocke mdr de Domina wird Dauerleihgabe 11 Mai 2019 volksstimme de Halberstadter Dom Adamchen auf dem Dach In Mitteldeutsche Zeitung abgerufen am 17 Marz 2016 Bucher aus dem Mittelalter in Halberstadt 24 September 2020 abgerufen am 24 September 2020 Magischer Blick aus dem 12 Jahrhundert 2018 abgerufen am 24 September 2020 Normdaten Geografikum GND 4136982 8 lobid OGND AKS LCCN n84095648 VIAF 150145773 51 896269444444 11 048736111111 Koordinaten 51 53 46 6 N 11 2 55 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dom zu Halberstadt amp oldid 238939874