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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Aller Begriffsklarung aufgefuhrt Die Aller Al ist ein 260 km langer 3 sudostlicher und rechter Nebenfluss der Weser in Sachsen Anhalt und Niedersachsen Deutschland AllerKarteDatenGewasserkennzahl DE 48Lage Sachsen Anhalt Niedersachsen Deutschland Flusssystem WeserAbfluss uber Weser NordseeQuelle In Wanzleben Borde beim Ortsteil Stadt Seehausen im Landkreis Borde52 5 10 N 11 14 40 O 52 08612 11 24431 189Quellhohe 189 m u NHN 1 Mundung Weser bei Verden52 94643 9 18398 10 5 Koordinaten 52 56 47 N 9 11 2 O 52 56 47 N 9 11 2 O 52 94643 9 18398 10 5Mundungshohe 10 5 m u NHN 2 Hohenunterschied 178 5 mSohlgefalle 0 69 Lange 260 km 3 Einzugsgebiet 15 721 km 4 Abfluss am Pegel Rethem 5 AEo 14 730 km Lage 34 2 kmoberhalb der Mundung NNQ 15 Sep 1959 MNQ 1941 2015MQ 1941 2015Mq 1941 2015MHQ 1941 2015HHQ 11 Feb 1946 22 3 m s41 8 m s114 m s7 7 l s km 424 m s1450 m sAbfluss 6 AEo 15 721 km an der Mundung MQMq 120 m s7 6 l s km Linke Nebenflusse Oker Fuhse Wietze Leine Alpe WolpeRechte Nebenflusse Kleine Aller Ise Lachte Bruchbach Ortze Meisse Bohme Lehrde GohbachGrossstadte WolfsburgMittelstadte Gifhorn Celle VerdenKleinstadte Oebisfelde Weferlingen RethemGemeinden Wefensleben Ingersleben Muden Wienhausen Hambuhren Winsen Hodenhagen Dorverden KirchlintelnSchiffbar 112 km ab Celle Klasse II ab Verden Klasse IIIBlick von der Pfennigbrucke auf die Aller in Blumlage Celle Blick von der Pfennigbrucke auf die Aller in Blumlage Celle An der Mundung der Aller in die Weser bei Verden ist sie mit einer mittleren Wasserfuhrung von 120 m s 6 nicht nur deren grosster Nebenfluss sondern zugleich der grosste nicht ins Meer mundende Fluss Norddeutschlands 7 Ihr unterer Teil die 115 8 km lange Fliessstrecke Unteraller 8 ist als Bundeswasserstrasse ausgewiesen 9 Wahrend der Allerregulierung in den 1960er Jahren wurde der Fluss weitgehend ausgebaut und an einigen Stellen begradigt sowie grosstenteils zum Hochwasserschutz eingedeicht Inhaltsverzeichnis 1 Namensdeutung 2 Verlauf 2 1 Oberaller 2 2 Mittelaller 2 3 Unteraller 3 Aller Urstromtal 4 Zuflusse 4 1 Die grossten Zuflusse 4 2 Zuflusse oberhalb der Oker 4 3 Zuflusse zwischen Oker und Leine 4 4 Zuflusse unterhalb der Leine 5 Schlosser Burgen Kloster 6 Kultur und Tourismus 7 Gewasserunterhaltung 8 Hydrologie 8 1 Fliessgeschwindigkeit 8 2 Abwassereinleitungen 8 3 Schwermetallbelastung 8 4 Gewassergute 8 5 Uberschwemmungen und historischer Hochwasserschutz 8 6 Heutiger Hochwasserschutz 8 6 1 Hochwasserschutz Region Celle 8 7 Passierbarkeit fur Fische 9 Naturschutz 10 Schifffahrt 10 1 Geschichte 10 1 1 Mittelalter 10 1 2 20 Jahrhundert und Gegenwart 10 2 Heutige Situation 10 3 Schiffsgrossen 10 4 Schleusen 10 5 Flosserei 11 Wasserkraft 12 Literatur 13 Weblinks 14 AnmerkungenNamensdeutung BearbeitenFur die Erklarung des 781 als Alera 803 als Elera 1096 als Alara uberlieferten Flussnamens gibt es zwei Moglichkeiten Deutung als Verkurzung von Eleraha wobei Eler auf Urgermanisch olisa oder Altslawisch olsa poln olsza fur Erle zuruckzufuhren ware und aha sprich Acha einem in Flussnamen haufigen alten Wort fur Wasser entspricht vgl lateinisch aqua Der Baumname ist vom Niederdeutschen als Eller ubernommen worden was dem Wort Aller sehr nahekommt Aller wurde also so viel wie Erlenwasser bedeuten was sich daraus herleiten konnte dass der Flusslauf grossteils mit Erlen bewachsen war einer Baumart die bevorzugt auf nassen Standorten wachst In Hans Krahes System der alteuropaischen Hydronymie stellt der alte Name der Aller als Alara ein Beispiel fur eine Reihe von Flussnamen mit der Wurzel al dar die uber einen grossen Teil Europas verbreitet sind und Krahe zufolge alle auf eine indoeuropaische Wurzel el ol mit der Bedeutung fliessen zuruckgehen Urverwandt waren beispielsweise Alle Alster Iller Elz oder Ilmenau Krahes Hypothese wird allerdings in der Sprachwissenschaft kontrovers diskutiert Modifiziert ubernahm Theo Vennemann Krahes Modell in der Theorie der vaskonischen Sprache Verlauf BearbeitenOberaller Bearbeiten nbsp Abschnitt der oberen Aller bei Gifhorn mit Allerkanal einer der verbliebenen Flussbereiche mit engen Maandern nbsp Flusse im Flusssystem der Aller blau ausserhalb blaugrauDie Aller entspringt in Sachsen Anhalt im Westen der Magdeburger Borde aus mehreren Quellbachen die sich an der Nordostseite des Hohen Holzes westlich der Druxberger Hugelkette bei Eggenstedt und Gehringsdorf sammeln Zunachst fliesst die Aller als kanalartig ausgebauter Bach durch hugeliges intensiv bewirtschaftetes Ackerland in nordwestlicher Richtung Der Fluss passiert die Orte Eilsleben und Wefensleben und nimmt dann bei Belsdorf den Ablauf des Seelschen Bruches auf Bei Alleringersleben hat das Fliessgewasser die A2 unterquert und tritt zwischen den Flechtinger Hohenzug im Osten und den Lappwald mit seinen Auslaufern im Westen Nach etwa 60 Flusskilometern erreicht sie bei Oebisfelde den Sudrand des Dromlings und damit das Urstromtal dem sie bis zur Mundung folgt Jenseits der Landesgrenze zu Niedersachsen knickt die Aller daher bei Grafhorst nach Westen ab Hier liegt das Gelandeniveau bei 55 m Bis zur etwa 150 km entfernten Mundung verliert die Aller nur 40 m an Hohe so dass sie ab hier deutlich langsamer durch eine nunmehr breite als Grunland genutzte Aue fliesst Sie hat ab Wolfsburg eine generell westnordwestliche Richtung In Wolfsburg unterquert die Aller bei Wendschott den Mittellandkanal in einem Duker durchquert den Allerpark und passiert den Allersee nbsp Die Aller bei Wefensleben nbsp Aller bei Oebisfelde nbsp Kanalisierte Oberaller im Dromling bei Wolfsburg Vorsfelde nbsp Allerbrucke in Vorsfelde nbsp Flussschleife der Oberaller in Dannenbuttel nbsp Hochwasser der Alten Aller bei VerdenSudlich von Weyhausen zweigt von der Aller der 1860 bis 1863 erbaute und etwa 15 km lange Allerkanal ab Er sollte die damals gefurchteten und langandauernden Hochwasser schneller ableiten Der Kanal verlauft bis zur Ruckleitung westlich von Gifhorn einige Kilometer sudlich der Aller durch den Barnbruch und an Gifhorn vorbei wahrend die Aller durch die Stadt fliesst In diesem knapp 30 km langen Abschnitt parallel zum Allerkanal kann der Fluss noch in seinem naturlichen Flussbett maandrieren Ostlich von Gifhorn bei Osloss wird die Aller vom Elbe Seitenkanal in einer Trogbrucke uberquert Westlich der Stadt mundet bei Muden als erster grosser Nebenfluss die etwas wasserreichere Oker ein Mittelaller Bearbeiten Zwischen der Okermundung und Celle wird die Aller in einem etwa 30 km langen Abschnitt als Mittelaller bezeichnet Wenig oberhalb von Celle fliesst sie an Wienhausen und seinem Kloster vorbei In Celle ist sie zur Energiegewinnung gestaut und durchquert hier mit ihren Seitenarmen dem Magnusgraben und dem Stadtgraben die Parkanlage Franzosischer Garten die Altstadt und das Schloss nbsp Beginn der Mittelaller an der Mundung der Oker rechts in die Aller bei Muden nbsp Das Allerwehr in Celle mit Brucke der Bundesstr 3Unteraller Bearbeiten Der letzte 112 1 km 8 lange Schifffahrtsstrecke verkurzt durch Schleusenkanale Abschnitt unterhalb von Celle ist schiffbar Bundeswasserstrasse 9 Grossere Orte sind zunachst Winsen oberhalb dessen von rechts die Ortze mundet und Wietze Bei Eickeloh fuhrt eine Gierseilfahre uber die Aller Dort mundet von links die Leine wie schon die Oker etwas wasserreicher als die Aller jedoch mit kleinerem Einzugsgebiet und nicht langer als der Fliessweg von der Okerquelle bis zur Leinemundung Danach passiert der Fluss Ahlden Von Eilte Teil von Ahlden bis Hulsen hat sie mehrere ausgepragte Maander dass die Krummungen hier nicht so eng sind wie oberhalb der Okermundung ist kein Ausdruck einer Begradigung sondern physikalische Folge der wesentlich grosseren Abflussmenge Die Maander bilden zwei Gruppen In der ersten Gruppe von Eilte bis Frankenfeld ist am eindrucksvollsten die Schleife in deren Prallhang von rechts die Bohme mundet die Schleife umschliesst auf dem linken Ufer eine anderthalb Kilometer lange aber an der engsten Stelle mit dem Dorf Bosse nur 160 m breite Landzunge Es folgt auf dem linken Ufer die kleine Stadt Rethem Die Allerschleifen zwischen Wohlendorf und Hulsen sind seit 2004 Naturschutzgebiet Schliesslich mundet die Aller rund 4 Kilometer nordwestlich von Verden beim Ortsteil Eissel in die Weser Davor gibt es eine Alte Aller als ehemaligen linken Parallellauf gegenuber Verden danach eine weitere Alte Aller rechts des Langwedeler Schleusenkanals zur fruheren weiter flussabwarts gelegenen Allermundung nbsp Mundung der Ortze links in die Unteraller bei Winsen Aller nbsp Allerschleife Bosse zufuhrender Bogen Sicht von der Landenge in Richtung Kopf nbsp und abfuhrender Bogen Sicht von der Landenge flussabwartsAller Urstromtal Bearbeiten nbsp Allertal bei Wietze im Hintergrund Erhebungen der Luneburger Heide nbsp Verdener Dunen am nordlichen Rand des Aller UrstromtalsOberhalb von Wolfsburg tritt die Aller in die eiszeitliche Abflussrinne des Aller Urstromtals als Teil des Breslau Magdeburg Bremer Urstromtals ein Das durchschnittlich 20 km breite Tal entstand wahrend der vorletzten Eiszeit der Saaleeiszeit vor rund 200 000 Jahren Darin flossen Schmelzwasser in die Nordsee Die heutige Flussaue ist in das kilometerbreite Urstromtal mit seinen vielen ehemaligen verflochtenen Stromungsrinnen nur wenig eingesenkt Innerhalb dieser Aue anderten sich fruher die Maander mit jedem Hochwasser Heute befinden sich zahlreiche trockenliegende Altarme Totarme und Restarme in der Flussaue z B die Alte Aller In der letzten Kaltzeit der Weichselkaltzeit wurde nordlich der Aue ein flussparalleler breiter Saum von Binnendunen aufgeweht Die Flussaue der Allerniederung zwischen Celle und Verden wird heute hauptsachlich als Grunland genutzt Die feuchten grundwassernahen Niederungen der Aller und der einmundenden Nebengewasser mit ihren Altarmen Kolken Baumgruppen und Buschreihen weisen eine artenreiche Flora und Fauna auf Durch Aufschotterung infolge des nacheiszeitlichen Meeresanstieges und durch den stauenden Dunenwall bildeten sich abseits der Flusslaufe Bruche und Moore Im unteren Bereich wird auf Lehmboden auch Ackerbau betrieben Im Oberlauf werden auf Sandboden vielfach Kiefernforste bewirtschaftet Erhaltene Maander gibt es auf Fluss km 181 bis 151 bei Gifhorn Fliessweg 30 km Luftlinie mit Knick 18 45 km ohne Knick 17 65 km Verhaltnis 1 7 1 10 und auf Fluss km 49 5 bis 23 5 vor und hinter Rethem Fliessweg 26 km Luftlinie 12 km Verhaltnis 2 2 1 Zuflusse BearbeitenDie grossten Zuflusse Bearbeiten Die Aller hat drei Nebenflusse von uber 100 km Lange alle drei von links Dies sind bei Muden Aller die Oker in Celle die Fuhse und bei Schwarmstedt die Leine Die Oker ist langer und wasserreicher als die Aller oberhalb ihrer Mundung also hydrologisch der eigentliche Oberlauf der Aller Die Fuhse bringt nur Wasser aus dem Harzvorland keines aus dem Harz selber Die Leine ist mit 280 km Lange der drittlangste Fluss im Flusssystem der Weser hydrologisch betrachtet nach den Flusslaufen Werra Weser 751 km und Oker Aller Weser 460 km namentlich betrachtet nach der Weser selber und der Werra 299 6 km Ihr Einzugsgebiet von 6 517 km ist grosser als das der Werra 5 497 km Die anderen Nebenflusse entwassern vor allem Teile der Luneburger Heide Zuflusse oberhalb der Oker Bearbeiten Reihenfolge flussabwarts Zuflusse des Allerkanals sind danach eingereiht wie sie vor dessen Anlage mundeten li Salzbach aus Morsleben re Bartenslebener Hauptgraben li Brunnentalbach aus Bad Helmstedt li Riole aus dem Lappwald li Graslebener Muhlengraben re Scholecke re Lohne re Spetze li Lapau re Mittlerer Dromling sgraben li Katharinenbach re Vorderer Dromlingsgraben li Steekgraben mit Hehlinger Bach re Wipperaller li Hasselbach re Kleine Aller li in den Allerkanal Kronriede re Beverbach re Springriede re Maschgartenbach li Clausmoorgraben re Triangeler Moorkanal re Platendorfer Moorgraben li in den Allerkanal Muhlenriede alter Unterlauf bis zur Aller Barnbruchsgraben re Ise li in den Allerkanal Hehlenriede li durch die Alte Hehlenriede in den Allerkanal Vollbutteler Riede und Rotgesbutteler Riede li in den Allerkanal Viehmoorgraben li WittesmoorgrabenZuflusse zwischen Oker und Leine Bearbeiten re vor Wienhausen das Schwarzwasser re zw Lachtehausen und Celle die Lachte li in Celle die Fuhse li in den Fuhsekanal die Burgdorfer Aue re bei Winsen Aller die Ortze li in Wietze die WietzeZuflusse unterhalb der Leine Bearbeiten re bei Hodenhagen die Meisse re in Bohme die Bohme li in Rethem die Alpe deren Hauptmundung durch einen Umfluter in die der Wolpe verlegt wurde li in Rethem Wullendorf der Schipsegraben 11 re vor Kirchlinteln Hohenaverbergen die Lehrde re in Verden Eitze der Gohbach li in Verden die Watern ab Wahnebergen als Alte Aller re 2 km vor der Allermundung bei Verden Dauelsen der Halsebach Schlosser Burgen Kloster Bearbeiten nbsp Merian Kupferstich vom Renaissanceschloss Hodenhagen Hudemuhlen an der Aller 1654Bunkenburg als Ringwallanlage des 13 Jahrhunderts an der Aller in Ahlden Aller Burg Bierde bei Bierde Burg Blankenburg bei Essel Burg Blankenhagen bei Grethem Burg Hodenhagen bei Hodenhagen Burg Hudemuhlen im Hodenhagener Ortsteil Hudemuhlen im 14 Jahrhundert als Burg entstanden im 16 Jahrhundert zum Renaissanceschloss umgebaut und im 19 Jahrhundert abgerissen Burg Oebisfelde als Niederungsburg vermutlich im 10 Jahrhundert auf einer Sandbank der Aller im Sumpfgebiet des Dromlings erbaut Burg Rethem in Rethem Aller im 13 Jahrhundert entstanden und Ausbau zur bastionierten Anlage im 17 Jahrhundert Dom zu Verden im 12 Jahrhundert entstanden Kloster Wienhausen ehemals zisterziensisches Kloster aus dem 13 Jahrhundert Schloss Bartensleben als Wasserburg entstanden Schloss Ahlden 1549 als Wasserschloss an der Aller erbaut in deren Flussbett ab 1618 die Leine floss Schloss Celle entstanden im 10 Jahrhundert als Wehrturm an einer Allerfurt Schloss Gifhorn 1581 fertiggestelltes Schloss mit Festungscharakter Uhlenburg bei Essel als Adelssitz des 14 Jahrhunderts Schloss Wolfsburg als Wohnturm im 14 Jahrhundert an der Aller zur Wasserburg mit Festungscharakter entwickelt Burg Ummendorf errichtet von Friedrich I von Wettin 1178 zur Grenzsicherung zum heutigen NiedersachsenKultur und Tourismus BearbeitenDie Aller zahlt zu den wenigen zumindest scheinbar unberuhrten grosseren Flusse in Deutschland Ab Celle bis in den Raum Verden bildet sie mit der Leine das landschaftlich reizvolle Aller Leine Tal Die Aller fliesst gemachlich in relativ naturbelassener Umgebung entlang von Wiesen und Waldern und durch kleinere Dorfer sowie Landstadte Daher besitzt sie grosse Bedeutung als Erholungsgebiet fur die fast 4 Millionen Menschen der Metropolregion Hannover Braunschweig Gottingen Wolfsburg Es gibt Bestrebungen den Tourismus entlang des Flusses naturvertraglich auszubauen durch Sanften Tourismus vor allem im Aller Leine Tal Der rund 250 km lange Aller Radweg begleitet den Flusslauf meist in grosserem Abstand Weitere Freizeitmoglichkeiten sind Flussfahrten mit Kanu oder Hausboot Wasserski ist in kleineren Abschnitten im Unterlauf bei Hornbostel und Frankenfeld zeitlich begrenzt erlaubt Gewasserunterhaltung BearbeitenFur die Unterhaltung der Aller und ihrer wasserbaulichen Anlagen sind mehrere offentlich rechtliche Institutionen zustandig Im Bereich der Oberaller sind dies auf sachsen anhaltischer Seite der Unterhaltungsverband Aller mit Sitz in Oebisfelde Weferlingen 12 und auf niedersachsischer Seite der Aller Ohre Ise Verband mit Sitz in Gifhorn Letzterer entstand am 1 Januar 2023 durch Zusammenschluss des Aller Ohre Verbands mit den Unterhaltungsverbanden Oberaller Ohre und Ise 13 Die Mittelaller liegt im Gebiet des Unterhaltungsverbands Mittelaller einem Mitgliedsverband des Gewasser und Landschaftspflegeverbands Sudheide mit Sitz in Celle 14 Die Unterhaltung der Aller selbst einschliesslich ihrer Anlagen obliegt in diesem Abschnitt jedoch dem Niedersachsischen Landesbetrieb fur Wasserwirtschaft Kusten und Naturschutz NLWKN Zustandig ist dessen Betriebsstelle Sud in Braunschweig und Gottingen 15 Die Unteraller fallt als Bundeswasserstrasse in den Zustandigkeitsbereich der Wasserstrassen und Schifffahrtsverwaltung des Bundes WSV und wird vom Wasserstrassen und Schifffahrtsamt Weser in Verden unterhalten Aussenbezirke Oldau 16 und Verden 17 Hydrologie BearbeitenDer Fluss ist der wasserreichste Zufluss der Weser Das Einzugsgebiet der Aller umfasst mit 15 744 km etwa ein Drittel von jenem der Weser von deren Einzugsgebiet oberhalb der Allermundung sind es sogar 41 45 mehr als Werra und Fulda zusammen und mehr als die Weser von Hann Munden bis Verden mit einem ihrer beiden Quellflusse Der Pegel Rethem unterhalb der Leineeinmundung registriert eine mittlere Wasserfuhrung von 114 m in der Sekunde 3 An der Mundung in die Weser fuhrt die Aller 120 m 6 Hydrologisch betrachtet ist der eigentliche Oberlauf der Aller die Oker nach Langen Einzugsgebieten und Abflussmengen bis zum Zusammenfluss Uber diesen Fluss und die Leine nimmt die Aller etwa die Halfte der aus dem Harz abfliessenden Wassermenge auf die andere Halfte geht uber die Saale und ihre Nebenflusse in die Elbe Dementsprechend ist sie vor allem durch diese Nebenflusse haufig Uberflutungen ausgesetzt Fliessgeschwindigkeit Bearbeiten Die Fliessgeschwindigkeit der Aller ist streckenweise gering Im Oberlauf in Hohe des Dromlings gleicht das Gewasser einem trage fliessenden Kanal streckenweise einem Stillgewasser Abgesehen von Stauhaltungen ist die mittlere Fliessgeschwindigkeit auf das geringe Gefalle zuruckzufuhren das in Niedersachsen durchschnittlich nur noch 10 20 cm pro Kilometer 0 1 bis 0 2 betragt Bereits im Oberlauf ist die Stromung gleichmassig trage Hier ist der Gewassergrund von einem Sand Schlamm Gemisch bedeckt Abwassereinleitungen Bearbeiten Im Oberlauf der Aller von der Quelle bis Muden Aller wird direkt und uber Nebenflusse das gereinigte Abwasser von etwa einer halben Million Menschen eingeleitet Zur Reinigung bestehen 40 grossere Klaranlagen Das Abwasser der Stadt Wolfsburg als einziger Grossstadt am Flusslauf wird nicht eingeleitet sondern auf Rieselfeldern verrieselt Das Volkswagenwerk Wolfsburg nutzt das Flusswasser ebenfalls und leitet Abwasser nach Reinigung in einem eigenen Klarwerk ein Der chemische Wasserzustand der Aller zeigt dass die eingeleiteten Abwasser uberwiegend zufriedenstellend gereinigt werden Schwermetallbelastung Bearbeiten Die Belastung der Aller mit Schwermetallen resultiert aus dem jahrhundertelang betriebenen Oberharzer Bergbau Dadurch nehmen die Harzflusse wie der Allerzufluss Oker Schwermetalle aus Abraumhalden auf Vorwiegend handelt es sich um Cadmium Zink und Bleiverbindungen die sich in den Schwebstoffen des Flusses anreichern Die Stoffe werden durch den Feststofftransport der Oker bis hin zu Aller und Weser gefuhrt wo sie sich in ruhigen Gewasserzonen als Sedimente absetzen 1999 wurden Untersuchungen zum Schwermetallgehalt in Schwebstoffen der Aller bei Verden vorgenommen Sie ergaben dass die Aller die Weser uberproportional mit Blei Cadmium Zink und Quecksilber belastet 18 Gewassergute Bearbeiten Der niedersachsische Gewassergutebericht 19 von 2004 bewertet die chemische Gewasserbelastung der Aller insgesamt als massig belastet Guteklasse II Bei einzelnen Indikatoren liegt sie bei Guteklasse I unbelastet bis sehr gering belastet teilweise aber auch sehr stark verschmutzt Guteklasse III IV Starke Verschmutzungen betreffen vor allem die Belastung mit Nitrat Die stellenweise Belastung mit Ammonium wird auf unzureichende Wirkung einiger Klaranlagen zuruckgefuhrt Erhohte Phosphatwerte wurden im ackerbaulich intensiv genutzten Bereich nahe der Quelle festgestellt Der Salzgehalt liegt heute unter der kritischen Grenze fur die Schadigung von Wasserpflanzen Seit 1990 ist der Salzgehalt erheblich zuruckgegangen was moglicherweise mit geringeren Einleitungen aus fruherem DDR Gebiet infolge der Wende von 1989 zusammenhangt Die biologische Wassergute anhand der Untersuchung des Saprobiensystems hat meist den Zustand unbelastet bis sehr gering belastet Kritisch belastet ist nur der Bereich um Wolfsburg wofur Faulschlammablagerungen im Fluss verantwortlich sind Schattenschutz durch Walder besteht ausser entlang des Allerkanals im Landkreis Gifhorn kaum so dass direkte Sonneneinstrahlung die Ausbreitung von Wasserpflanzen fordert Auch erwarmt sich das Flusswasser ohne schattenspendende Geholze im Sommer stark Uberschwemmungen und historischer Hochwasserschutz Bearbeiten nbsp Fruhjahrs Hochwasser 1987 im Dromling Aller in Hohe der Pappelreihe nbsp Beginn des Allerhochwasser Entlasters II rechts bei Grafhorst der uber den Allerkanal zur Ohre fuhrtIn fruheren Zeiten kam es in der Allerniederung haufig zu Fruhjahrsuberschwemmungen die zudem lange anhielten Das lag hauptsachlich am geringen Flussgefalle ab dem Eintritt in die eiszeitliche Abflussrinne des Breslau Magdeburg Bremer Urstromtals Grosse Wassermengen hatte der Fluss nach der Schneeschmelze im Leinebergland und im Harz durch Leine und Oker aufzunehmen Im Oberlauf fullte die Aller im Fruhjahr das flache Sumpfbecken des Dromlings aus dem sich das Wasser nur langsam zuruckzog Zudem floss die Ohre diffus durch den Dromling Da die Wasserscheide zwischen Weser und Elbe als Talwasserscheide durch den Dromling fuhrt konnte es sogar zu einem Wechsel der Fliessrichtung kommen wobei das Wasser der Aller zur Elbe floss Den zu Preussen gehorigen Ostteil des Dromlings liess Preussenkonig Friedrich der Grosse zwischen 1780 und 1796 entwassern und fur Kolonisten urbar machen Dabei entstand der rund 24 km lange Allerkanal aus der Nahe von Grafhorst in den Raum Calvorde uber den Allerwasser zur Ohre abfliessen konnte Ein weiterer Kanal zum Hochwasserschutz war der 1863 fertiggestellte ebenfalls Allerkanal genannte Wasserlauf der die Allerniederung bei Gifhorn vor Hochwasser schutzte Durch den Bau des Mittellandkanals in den 1930er Jahren konnte uberschussiges Wasser der Aller abgefuhrt werden Das erfolgt seit 1952 bei Grafhorst durch den Aller Entlaster II einen 3 km langen Kanal Trotz dieser Massnahmen kam es auch im 20 Jahrhundert zu Uberschwemmungen im Tal der Aller die zu Einbussen in der Landwirtschaft fuhrten Heutiger Hochwasserschutz Bearbeiten In den Jahren 1954 bis 1962 kam es an der Aller wiederholt zu Hochwassern besonders das Julihochwasser 1956 sowie das Junihochwasser 1961 richteten in den Talauen betrachtliche Schaden an Das war bedingt durch das ungleichmassige Abflussverhalten des Flusses mit Uberschwemmungsflachen zwischen 300 m und 5 000 m Breite im Tal der Aller 1961 beschloss der Niedersachsische Landtag im Rahmen des Aller Leine Oker Plans eine Hochwasserregulierung durch den Ausbau der Aller und ihrer Nebenflusse Sie diente dem Schutz der Siedlungen und der Landwirtschaft die insbesondere durch die Hochwasser 1956 und 1961 schwere Verluste zu erleiden hatte Als Folge des Aller Leine Oker Plans erfolgte in den 1960er Jahren die Allerregulierung in deren Folge zahlreiche Hochwasserruckhaltebecken und Talsperren sowohl an der Aller als auch an der Leine und ihrer Nebenflusse errichtet wurden In den 1970er Jahren wurde ein 15 ha grosses Hochwasserruckhaltebecken bei Gifhorn gebaut Dagegen wurde ein geplantes Ruckhaltebecken am Allerknie bei Grafhorst noch 1993 bis 1996 auf Umweltvertraglichkeit 20 gepruft Das geplante 12 5 km grosse Becken Fahle Heide westlich von Gifhorn wurde mangels finanzieller Mittel nicht gebaut Zum Ausbau der Aller gehorte auf langen Strecken eine Neugestaltung des Ufers Dazu erwarb der Staat von den Flussanliegern Uferflachen von bis zu 12 m Breite Die Ufer wurden abgeflacht und mit einer Steinschuttung versehen Auch fanden zum Uferschutz Anpflanzungen von Weiden Erlen oder Rohricht statt Im Bereich der Oberaller wurde der Fluss 15 m breit gestaltet im Bereich der Mittelaller 30 m breit und auf der Unteraller ab der Leinemundung 50 m breit An der Unteraller bei Rethem Aller Westen und Hauslingen entstanden Hochwasserdeiche Um 2010 wurde der Allerhochwasser Entlaster I zwischen Grafhorst und Ruhen der ebenfalls in den Mittellandkanal entwassert als Teil eines grosseren Projekts erweitert mit dem auch der Grundwasserstand im Dromling im Sinne einer gleichmassigen Vernassung reguliert wird 21 Hochwasserschutz Region Celle Bearbeiten nbsp Kanalartig ausgebaute Mittelaller bei AltencelleBereits in den 1980er Jahren hat die Stadt Celle einen Rahmenentwurf zum Hochwasserschutz der Region Celle aufgestellt 22 Hier ist eine Kombination vieler Massnahmen wie Vorlandabgrabungen und der Bau von Flutmulden und Deichen beschrieben Am 6 Juni 2005 erhielt die Stadt die Genehmigung zum Start des ersten Abschnitts der Hochwasserschutzprojekte Im Jahre 2006 wurde mit den Arbeiten begonnen Bei diesem ersten Bauabschnitt zwischen Boye und der Fuhsemundung Kosten rund zwei Millionen Euro handelt es sich ausschliesslich um sogenannte Vorlandabgrabungen die das Abflussprofil der Aller bei Hochwasser vergrossern sollen Die Flutmulden haben eine Grosse von etwa 15 Hektar 1 Meter tief wurden rund 240 000 m Boden abgespult Bereits zwei Jahre spater wurde festgestellt dass sich hierdurch im Fluss Sand ablagert und Untiefen entstehen so dass erstmals im Mai 2009 die Fahrrinne im Bereich der neuen Hochwasser Flutmulden freigebaggert werden musste Jetzt ist vorgesehen die Flutmulden neu zu gestalten und teilweise wieder ruckzubauen um die Sandablagerungen in Zukunft zu vermindern Passierbarkeit fur Fische Bearbeiten nbsp Fischaufstiegsanlage in CelleBeim Ausbau der Aller in den 1960er Jahren nahm das Gefalle durch den verkurzten Lauf zu Dabei wurden Sohlabsturze eingebaut die spater zur besseren Passierbarkeit durch Gewasserorganismen in Sohlgleiten umgewandelt wurden Das Wehr bei Grafhorst mit dem im Sommer Wasser zur Erhohung des Grundwasserspiegels gestaut wird bildet heute dank einer Fischtreppe kein Fischhindernis mehr Ende 2009 wurde eine neue grosse Fischwanderhilfe bei Bannetze Winsen fertiggestellt 23 In Celle befindet sich eine Fischaufstiegsanlage von 150 m Lange und 2 30 m Breite und eine Fischabstiegsanlage von etwa 20 m Lange deren Fertigstellung im August 2012 erfolgte Die Fischwanderung aus der Nordsee wird aber noch von mehreren Wehren verhindert Hindernisse befinden sich bei Gifhorn und Muden Aller Unuberwindbar ist auch der Duker des Mittellandkanals bei Wendschott Den Elbe Seitenkanal bei Osloss unterquert die Aller dagegen freifliessend Naturschutz BearbeitenZum Aufbau des europaweiten Schutzgebietsnetzes Natura 2000 ist die Aller vom Land Niedersachsen als Fauna Flora Habitat FFH Gebiet gemass Richtlinie 92 43 EWG 24 vorgeschlagen und von der EU 2004 fur den Aller Abschnitt von Wolfsburg bis zur Mundung in die Weser als solches unter der Nummer DE 3021 301 anerkannt worden 25 Gemass 32 2 Bundesnaturschutzgesetz sind die FFH Gebiete zu geschutzten Teilen von Natur und Landschaft zu erklaren Dies hatte gemass Artikel 4 Absatz 4 der FFH Richtlinie binnen 6 Jahren also bis Ende 2010 vollzogen sein mussen ist aber bislang erst hochst unvollstandig geschehen In den Flussabschnitten zwischen Wolfsburg und dem Elbe Seitenkanal sowie zwischen Thoren und Otersen liegt die Aller in den EU Vogelschutzgebieten Barnbruch und Untere Allerniederung gemass EU Vogelschutz Richtlinie 26 Die in Artikel 4 dieser Richtlinie geforderte Erklarung der geeignetsten Gebiete gemeint sind die EU Vogelschutzgebiete zu Schutzgebieten im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes ist also jetzt nach 35 Jahren 2014 noch mehr im Ruckstand als die der FFH Gebiete Schifffahrt BearbeitenGeschichte Bearbeiten Mittelalter Bearbeiten Im Hochmittelalter wurde die Aller nicht nur bis Celle befahren sondern mit den damals ublichen kleinen Fahrzeugen bis zur Oker und diese hinauf bis nach Braunschweig Bezeugt ist dies durch einen Passus im Stadtrecht des Braunschweiger Stadtteils Hagen aus dem Jahre 1227 27 Die Flussschifffahrt trug zum wirtschaftlichen Aufstieg von Braunschweig bei da es Herzog Heinrich dem Lowen gelang sie in seine Hande zu bekommen Der Transportweg fur Metalle aus dem Harz von Braunschweig zur Nordsee verlief zunachst uber die Oker und dann uber die Aller und die Weser Im 14 Jahrhundert war Celle die bedeutendste Kornverladestelle Getreide im Gebiet des heutigen Niedersachsen Um 1500 konnten die Allerschiffe bereits eine Ladung von etwa 60 t tragen Vor allem die Unteraller zwischen Celle und Verden hatte in fruheren Jahrhunderten grosse wirtschaftliche Bedeutung fur den Schiffsverkehr Der Schiffsverkehr liess sich jedoch in den oberen Flussabschnitten nicht jahrhundertelang aufrechterhalten sondern erforderte vertragliche Absicherung und technische Gewasserunterhaltung Nach der ersten Blute im 13 Jahrhundert schlief er Mitte des 14 Jahrhunderts ein kam aber ab Ende des Jahrhunderts noch einmal fur etwa 150 Jahre in Gang 28 20 Jahrhundert und Gegenwart Bearbeiten 1907 beschloss der Staat Preussen die Aller von Celle bis zur Leinemundung bei Schwarmstedt auf rund 50 km mit Staustufen auszubauen In den Jahren 1908 bis 1918 wurde der Fluss durch vier Staustufen in Oldau Bannetze Hademstorf und Marklendorf mit Schleusen reguliert und damit fur grossere Binnenschiffe befahrbar Den Transport ubernahm die bereits 1898 gegrundete Celler Schleppschiffahrts Gesellschaft GmbH in Celle Von Wietze aus wurde Erdol der Vacuum Oil Company uber Aller und Weser zunachst zur Raffinerie nach Nordenham ab 1911 nach Oslebshausen heute zu Bremen gehorig transportiert Ebenso wurde Getreide zum Mahlen nach Celle verschifft Anfang des 20 Jahrhunderts wurde in grossen Mengen Kalisalz auf der Aller verfrachtet das bei Celle ausgebeutet wurde Von Bedeutung war auch der Transport von Kohlen aus dem Ruhrgebiet nach Oldau und Celle Die maximal transportierte Gutermenge wurde 1912 mit 125 000 t erreicht Heute gibt es keine gewerbliche Schifffahrt mehr Heutige Situation Bearbeiten Heute ist die Unteraller von der Mundung in die Weser bei km 326 40 bis Celle auf 112 1 km 8 schiffbare Bundeswasserstrasse 9 Zustandig fur ihre Verwaltung ist das Wasserstrassen und Schifffahrtsamt Weser Fur die Aller von Celle km 0 25 bis Hulsen km 94 1 ist der Aussenbezirk Oldau zustandig fur den Bereich von Hulsen bis zur Mundung in die Weser bei Verden Eissel km 117 16 der Aussenbezirk Verden Seit Mitte der 1960er Jahre findet oberhalb von Verden auf den letzten Flusskilometern nur noch Fahrgast und Sportbootschifffahrt statt Schiffsgrossen Bearbeiten Mundung Verden Wasserstrassenklasse III Lange Breite 67 m 9 50 m Verden Celle Wasserstrassenklasse II Lange Breite 58 m 9 50 m Oberhalb Celle nicht mehr schiffbarSchleusen Bearbeiten nbsp Schleuse Oldau nbsp Schleusenkammer BannetzeOrt Lage Nutzlange Nutzbreite Fallhohe BaujahrOldau km 14 7 159 m 10 m 3 21 m 1908 10Bannetze km 26 7 159 m 10 m 2 40 m 1909 12Marklendorf km 38 3 159 m 10 m 3 22 m 1914Hademstorf km 49 8 159 m 10 m 1 23 m 1914 18Flosserei Bearbeiten Flosserei wurde auf der Aller vermutlich bereits ab dem 14 Jahrhundert betrieben Das dabei transportierte Holz diente als Bauholz und Brennholz Ein fruhes Zentrum der Flosserei und des Holzhandels war die furstliche Residenzstadt Celle Zunachst liess sich der Adel so Brennholz zum Beheizen des Celler Schlosses und anderer furstlicher Gebaude heranschaffen Das Holz wurde in herrschaftlichen Waldern eingeschlagen Per Floss war der Transport etwa zehnmal effektiver als mittels Pferdefuhrwerk Eine grossere Flossaktion auf der Aller fand 1680 statt als eine grosse Menge Bauholz zur Weser bis an die Wesermundung geflosst wurde Das Holz stammte aus der sudlichen Luneburger Heide und diente dem Bau von rund 100 Hausern in der schwedischen Festung Carlsburg am heutigen Standort von Bremerhaven Holz wurde ab dem 17 Jahrhundert auch auf Nebenflussen der Aller nach Celle geflosst wie auf Ise und Ortze In Celle wurde das Holz an einem Nadelwehr an Land geholt und auf einem Holzplatz gelagert Flosse gingen auch an Celle vorbei zur Weser nach Bremen Nach dem Tod von Herzog Georg Wilhelm 1705 ging durch die Verlegung der Hofhaltung nach Hannover die Holzflosserei nach Celle zuruck Danach ubernahmen Flosshandler das Geschaft Auf der Unteraller bluhte die Flosserei Ende des 19 Jahrhunderts wahrend der Grunderjahre erneut auf Es gab eine grosse Holznachfrage in Bremen Bremerhaven sowie in den Wesermarschen wo Holz dem Gebaude und dem Schiffbau diente In den Jahren um 1895 gingen jahrlich etwa 8 000 Festmeter in Richtung Weser Nach dem Ersten Weltkrieg kam die Flosserei auf der Aller zum Erliegen Wasserkraft Bearbeiten nbsp Wasserkraftwerk OldauBeim Ausbau der Aller zwischen Celle und der Leinemundung bei Schwarmstedt von 1908 bis 1918 wurden an zwei der vier neuen Staustufen in Oldau und in Marklendorf Wasserkraftwerke eingerichtet Sie dienten der Elektrifizierung der Sudheide Das Kraftwerk Oldau mit drei Francis Turbinen wurde 1911 in Betrieb genommen und kam 1929 an die PreussenElektra 1972 wurden die Kraftwerke wegen Unrentabilitat stillgelegt Wahrend die Bauten in Marklendorf abgerissen wurden wurde das Kraftwerk in Oldau 1974 zum Technischen Denkmal erklart Nach einer Modernisierung wurde es 1983 reaktiviert ist aber weitgehend in seinem ursprunglichen Zustand erhalten geblieben Der Generator erzeugt 6 000 Volt Drehstrom die Gesamtnennleistung betragt 650 kW 29 Das Oldauer Wasserkraftwerk liefert im Jahr 2 5 Millionen kWh Strom in das Netz Literatur BearbeitenJurgen Delfs Die Flosserei auf Ise Aller und Ortze Schriftenreihe des Kreisarchives Gifhorn Nr 9 Gifhorn 1995 ISBN 3 929632 24 1 S 61 Martin Eckoldt Hrsg Flusse und Kanale die Geschichte der deutschen Wasserstrassen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Schiffahrtsmuseum DSM Bremerhaven DSV Verlag Hamburg 1998 ISBN 3 88412 243 6 S 526 Michael Ehrhardt Norbert Fischer Von Schlachten und Uberfallen Zur Geschichte der Deiche an Mittelweser Wumme und Aller Stade 2018 Wilhelm Kersting Die ausgleichenden Massnahmen des Umweltschutzes bei der Hochwasserregulierung der Aller Celle 1979 Stephan A Lutgert Fur uns ist die Aller Correctur aber eine Lebensfrage Die kurze Geschichte der Celler Schleppschiffahrt Netzwerk Industriekultur Nr 6 2017 ISSN 2199 3327 S 19 32 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Aller Sammlung von Bildern nbsp Wiktionary Aller Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Landschaftssteckbriefe des Bundesamts fur Naturschutz auf bfn de Allertal Aller Talsandebene Wasserstrassen und Schifffahrtsamt Verden Die Aller Ein SchifffahrtswegAnmerkungen Bearbeiten Topographische Karte www geodatenportal sachsen anhalt de abgerufen am 3 Marz 2023 Topographische Karte www umwelt niedersachsen de abgerufen am 3 Marz 2023 a b c Die Aller Ein Schifffahrtsweg Wasserstrassen und Schifffahrtsamt Verden der Wasserstrassen und Schifffahrtsverwaltung des Bundes abgerufen am 23 Februar 2017 auf wsa verden wsv de Flachenverzeichnis zur Hydrographischen Karte Niedersachsen Fortschreibung Stand 13 Juli 2010 PDF 599 8 KB www umwelt niedersachsen de abgerufen am 2 Marz 2023 Deutsches Gewasserkundliches Jahrbuch Weser Ems 2015 Niedersachsischer Landesbetrieb fur Wasserwirtschaft Kusten und Naturschutz S 175 abgerufen am 7 Marz 2021 PDF deutsch 6395 kB a b c Pegelwert Rethem plus Gebietsabfluss des Resteinzugsgebietes unterhalb 5 4 l s km auf 993 km ermittelt fur das Zwischeneinzugsgebiet der begrenzenden Pegel Rethem Aller Frankenfelderbruch Alpe Anderten Wolpe Lehringen Lehrde Weitzmuhlen Gohbach Dorverden Weser und Intschede Weser Der resultierende Wert von 120 4 m s ist abgerundet ubernommen Anmerkung vor Saale 115 m s Havel 108 m s und Mulde 73 m s a b c Langen in km der Hauptschifffahrtswege Hauptstrecken und bestimmte Nebenstrecken der Binnenwasserstrassen des Bundes Memento vom 21 Januar 2016 im Internet Archive Wasser und Schifffahrtsverwaltung des Bundes auf wsv de a b c Verzeichnis E Lfd Nr 1 der Chronik Memento vom 22 Juli 2016 im Internet Archive Wasser und Schifffahrtsverwaltung des Bundes auf wsv de Flusskilometer von der Mundung an flussaufwarts sogenannte Stationierung nach Hochwasserrahmenrichtlinie NLWKN Flachenverzeichnis zur Hydrographischen Karte Niedersachsen Stand 13 Juli 2010 S 143 abgerufen am 19 August 2013 auf umwelt niedersachsen de PDF 599 kB Unterhaltungsverband Aller Verbandsgebiet Abgerufen am 3 Mai 2023 Der Aller Ohre Ise Verband Abgerufen am 3 Mai 2023 Wer wir sind UV Mittelaller Gewasser und Landschaftspflegeverband Sudheide Abgerufen am 3 Mai 2023 Betriebsstelle Sud Nds Landesbetrieb fur Wasserwirtschaft Kusten und Naturschutz Abgerufen am 3 Mai 2023 WSA Weser Aussenbezirk Oldau Abgerufen am 3 Mai 2023 WSA Weser Aussenbezirk Verden Abgerufen am 3 Mai 2023 Dieter Steffen Schwermetallfrachten der Aller und deren Auswirkung auf die Weser Bilanzierung auf der Basis von Schwebstoffuntersuchungen des Jahres 1999 Gewassergutebericht Aller Quelle 2004 des Niedersachsischen Landesbetriebs fur Wasserwirtschaft Kusten und Naturschutz Umweltvertraglichkeitsstudie Wendland Potter Kriebelt UVS zur Reaktivierung des Retentionsraums Allerknie Archiviert vom Original am 24 August 2005 abgerufen am 9 Oktober 2012 Schautafel am Beginn des Entlasters Hochwasserschutz in der Region Celle Rahmenentwurf vom 28 Februar 2002 auf celle de PDF 201 18 kB S10 Bannetze der Fischpass auf wanderfische de Richtlinie 92 43 EWG FFH Richtlinie des Rates vom 21 5 1992 zur Erhaltung der naturlichen Lebensraume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen ABl EG Nr L206 S 7 zuletzt geandert durch Richtlinie 2006 105 EG des Rates vom 20 11 2006 ABl EG Nr L363 S 368 Entscheidung der Kommission vom 7 Dezember 2004 ABl der Europaischen Union Nr L387 1 vom 29 Dezember 2004 Richtlinie 79 409 EWG des Rates vom 2 April 1979 uber die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten in der Fassung der Richtlinie 2009 147 EG des Europaischen Parlaments und des Rates vom 30 11 2009 uber die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten kodifizierte Fassung ABl L20 vom 26 Januar 2010 S 7 Bremisches Urkundenbuch Bd I S 168 Urkunde Nr 146 Naves de Brema usque Bruneswic liberum habeant ascensum Schiffe aus Bremen sollen freie Bergfahrt bis nach Braunschweig haben im Web Archive Die mittelalterliche Fluss Schiffahrt im Wesergebiet Paul Wegner Dissertation 1913 Nachdruck bei Books on Demand 11 Feb 2014 S 3 4 auf books google de Wasserkraftwerk Oldau auf niedersaechsische muehlenstrasse deNormdaten Geografikum GND 4001254 2 lobid OGND AKS LCCN sh85003658 VIAF 234559793 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aller amp oldid 234472634