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Die Uhlenburg ist der Burgstall einer im 14 Jahrhundert bestandenen Niederungsburg nahe der Aller bei Essel in Niedersachsen Der spatmittelalterliche Adelssitz bestand nur wenige Jahrzehnte gegen Ende des 14 Jahrhunderts und wurde 1393 94 gewaltsam zerstort UhlenburgSudliche Boschung der Hauptburg am heutigen Teich Steinschuttung von 2004 gegen ErosionSudliche Boschung der Hauptburg am heutigen Teich Steinschuttung von 2004 gegen ErosionStaat DeutschlandOrt EsselEntstehungszeit um 1350Burgentyp NiederungsburgErhaltungszustand BurgstallStandische Stellung AdligeGeographische Lage 52 41 N 9 40 O 52 687517 9 666252 25 Koordinaten 52 41 15 1 N 9 39 58 5 OHohenlage 25 m u NNUhlenburg Niedersachsen Hugel der Hauptburg rechts WallBlick auf die Hauptburg von Osten Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Archaologische Untersuchungen 4 Geschichte 5 Ahnliche Befestigungsanlagen der naheren Umgebung 6 Literatur 7 WeblinksLage BearbeitenDie fruhere Burgstelle liegt in der Gemarkung von Engehausen etwa 2 km ostlich von Essel und etwa 2 km nordlich von Buchholz Aller im Uberschwemmungsgebiet der Allerniederung auf 25 m uber N N Die Stelle findet sich in einer Flussschleife etwa 250 m von der Aller entfernt Das fruhere Burggelande wird ebenso wie das ubrige weitlaufige Niederungsgebiet extensiv als Grunland genutzt Beschreibung Bearbeiten nbsp Wallanschnitt durch Erosion nbsp Bodenunebenheiten auf dem Hugel der HauptburgDie Uhlenburg bestand aus einer kleinen Hauptburg und einer grosseren Vorburg die nordlich daran angrenzte Die fast quadratische Hauptburg lag auf einem Burghugel von etwa 30 m Seitenlange der heute noch eine Hohe von etwa 1 5 m aufweist und an den sudlich ein Teich angrenzt 2004 wurde die Boschung zum Teich mit Steinen gegen Erosion gesichert Westlich des Burghugels ist dem Graben ein Wall vorgelagert Die gesamte Anlage war von einem Burggraben umgeben moglicherweise stellten sich Haupt und Vorburg als Inseln in einer grosseren Wasserflache dar Auf dem Burghugel gibt es im Osten eine plateauartige Eintiefung auf einer Flache von 11 20 m Von hier fuhrt ein Damm uber den Burggraben so dass hier der fruhere Zugang vermutet werden kann Im Teich wurde eine Pfahlreihe festgestellt die fruher zur Burg gehorte und bei der es sich um Palisaden gehandelt haben konnte Das Gelande der Vorburg ist gegenuber der umgebenden Niederung leicht erhoht Es ist etwa 100 m lang und bis zu 40 m breit Umgeben ist die gesamte Burganlage von einem schmalen Gewasserarm wobei es sich im Westen und Norden um die Flussschleife eines Altarms der Aller handeln konnte Archaologische Untersuchungen BearbeitenWahrscheinlich eine nicht fachgerechte erste Ausgrabung auf der Burgstelle fand 1906 statt Dabei wurden einzelne Gegenstande aus Eisen wie eine Kette gefunden 1926 kam es zu Grabungen durch einen Lehrer und seine Schuler Laut den Aufzeichnungen wurde im Bereich der Hauptburg der Schutt eines Gebaudes gefunden ohne dass ein Grundriss festgestellt werden konnte Funde waren Ziegelreste Lehm Feldsteine und Keramikscherben sowie Knochen Auffallig war uberall vorkommende Holzkohle die auf eine Zerstorung der Anlage durch einen Brand schliessen liess Die Burganlage geriet wegen des guten Erhaltungszustandes ihrer Reste ab 2001 verstarkt in das Interesse von Archaologen Seither wurde eine umfangreiche Prospektion vorgenommen Dazu gehorten Gelandebegehungen eine Magnetometerbegehung eine Bodenwiderstandsmessung und Fotos aus der Luftbildarchaologie Die Erkundungen liessen darauf schliessen dass sich in der Erde des Burghugels eine Schuttschicht verbirgt Vorgefundene Holzpfahle aus dem feuchten Untergrund wurden einer dendrochronologischen Altersbestimmung unterzogen und auf 1370 1380 datiert Weitere Funde bei Begehungen waren Keramikscherben und Dachziegelstucke Herausragend war der Fund eines Siegelstempels aus einer Blei Zinn Legierung Er zeigt das Wappen der Herren von Hademstorf als fruhere Burgherren Trotz der intensiven Erkundungen ist eine Ausgrabung in jungster Zeit nicht vorgenommen worden und auch nicht vorgesehen Das Bodendenkmal soll als zukunftige Forschungsreserve dienen da die Erhaltungsbedingungen in der feuchten Niederung der Aller dafur ideal sind Geschichte BearbeitenInhaber der Burg waren die Herren von Hademstorf deren Geschlecht erstmals 1237 erwahnt wurde 1372 werden die Bruder Bruno Johann und Heinrich als die Herren von Hademsdorf erwahnt Die Uhlenburg wird in einer Urkunde von 1394 erwahnt Darin beschwerten sich die Herren von Hademsdorf beim Luneburger Landrat dass die Herzoge von Braunschweig Luneburg Heinrich I und Bernhard I die Uhlenburg zerstort hatten was gegen die Luneburger Sate verstossen hatte Wahrscheinlich gingen die Herzoge gegen die Landadligen vor um ihren Herrschaftsbereich auszudehnen und die Zollstelle an der Aller zu ubernehmen Laut der Urkunde seien der Bergfried und zwei Kemenaten vernichtet worden einige andere Gebaude habe man gerettet 1410 nach seiner Gefangenschaft schwor Heinrich von Hademsdorf gegenuber Heinrich I Urfehde Allerdings ist nicht bekannt ob die Gefangenschaft mit der Zerstorung der Uhlenburg zusammen hing Ahnliche Befestigungsanlagen der naheren Umgebung BearbeitenIn der Niederung der Aller gab es in der naheren Umgebung eine Reihe weiterer mittelalterlicher Burgen zum Teil ahnlicher Bauart die im Abstand von nur wenigen Kilometern bestanden Dazu gehoren Befestigungsanlagen in Bierde Ahlden Aller Bunkenburg Essel Burg Blankenburg Hodenhagen Burg Hodenhagen Rethem Aller Grethem Burg Blankenhagen Die Uhlenburg gehort zu den ehemaligen Burgen die beim Projekt Burgenlandschaft Aller Leine Tal B A L T zwischen 2003 und 2005 naher untersucht wurden Das Projekt wurde unter anderem vom europaischen Forderprogramm LEADER unterstutzt da sich die Burganlage in der Region Aller Leine Tal befindet Literatur BearbeitenBurgen im Fluss Herausgeber Landkreis Soltau Fallingbostel Bad Fallingbostel 2005 ISBN 3 00 017281 5 S 44 52 Eckhard Heller Die Uhlenburg eine der vielen Burgen im Aller Leine Tal Ein luftbildarchaologisches Beispiel aus dem B A L T Projekt Online Artikel PDF 298 KB Weblinks BearbeitenEintrag von Stefan Eismann zu Uhlenburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Beschreibung der Uhlenburg pdf 300 KB Zeitungsbericht zur Burgstelle und zum Siegelfund von 2003 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Uhlenburg Burgstall amp oldid 235082085