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Als Elektrifizierung in der Schweiz auch Elektrifikation veraltet auch Elektrisierung Anm 1 wird allgemein die Bereitstellung der Infrastruktur in Form von Stromnetzen zur Versorgung einer Region oder eines Landes mit elektrischer Energie bezeichnet Sie begann in Folge der industriellen Revolution in den 1880er Jahren und stellt einen kontinuierlichen Vorgang dar Als wesentliche Eigenschaft ermoglicht die Elektrifizierung im grossen Massstab die raumliche Trennung zwischen dem Energieverbraucher beispielsweise einem elektrischen Antrieb oder Beleuchtung und dem Kraftwerk in dem verschiedene Primarenergiequellen in elektrische Energie umgewandelt werden Im industriellen Bereich ermoglichte die Elektrifizierung die Ablosung von raumlich beschrankten und mechanisch aufwandigen Energieverteilungssystemen wie der Transmissionswelle Elektrische Kohlebogenlampen auf der Weltausstellung Paris 1878 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtliche Entwicklungen 1 1 Elektrische Beleuchtung 1 2 Elektrische Antriebe 1 3 Stromnetze 1 3 1 Gleichspannungsnetze 1 3 2 Wechselspannungsnetze 1 3 2 1 Entwicklung des Transformators 1 3 2 2 Entwicklung des Wechselstrommotors 1 4 Offentlichkeitsarbeit zur Verbreitung der Elektrizitat 1 5 Instituts Verbands und Firmengrundungen 1 6 Zeitliche Entwicklung und Netzausbau 1 7 Konvergenz der Systeme 1 7 1 Netzfrequenz 1 7 2 Netzspannung 1 8 Elektrifizierung heute 2 Elektrifizierung von Bahnstrecken 2 1 Historische Entwicklung 3 Literatur 4 Weblinks 5 Anmerkungen 6 EinzelnachweiseGeschichtliche Entwicklungen BearbeitenElektrische Beleuchtung Bearbeiten nbsp Reklame fur elektrisches Licht um 1919 1 Die Elektrifizierung wurde hauptsachlich initiiert durch das Aufkommen der elektrischen Beleuchtung und die Entdeckung des dynamoelektrischen Prinzips das zur Bereitstellung grosserer Mengen von elektrischer Energie unabdingbar war Zunachst wurden grossere Veranstaltungen wie die Weltausstellung Paris 1878 mit der neuartigen Kohlebogenlampe ausgestattet Es folgten verschiedene weitere Bereiche wie die Theaterbeleuchtung denn offenes Feuer wie bei der Ol und Gasbeleuchtung fuhrte immer wieder zu Unfallen wie dem Wiener Ringtheaterbrand Auch die Beleuchtung des offentlichen Raums in Form der Strassenbeleuchtung unterstutzte die Ausbreitung 2 Die zunachst eingesetzten Kohlebogenlampen oder jablotschkowschen Kerzen 3 waren fur Privathaushalte zu teuer und zu aufwandig oder hatten den Nachteil von Geruchsentwicklung oder Gerauschbildung Verbreitung insbesondere in wohlhabenden Privathaushalten oder Hotels fand die Kohlenfadenlampe eine Bauform der Gluhlampe die einen Faden aus Kohle durch den elektrischen Strom zum Gluhen bringt Der Brite Joseph Wilson Swan entwickelte 1878 eine niederohmige Kohlenfadenlampe mit vergleichsweise dickem und leicht zu produzierendem Faden welcher aber nur an geringen Spannungen betrieben werden konnte 4 Thomas Alva Edison entwickelte 1879 eine Kohlenfadenlampe mit schwieriger herzustellendem dunnem Kohlenfaden fur eine Betriebsspannung um die 100 Volt die den wirtschaftlichen Durchbruch schaffte Durch die hohere Spannung war die Moglichkeit zur Stromverteilung in Form erster Gleichstromnetze gegeben Edison war einer der Ersten die das Potential der elektrischen Beleuchtung erkannten und kommerziell anwenden konnte 5 Allerdings war die Kohlenfadenlampe anfangs gegenuber der Gasbeleuchtung insbesondere dem von Carl Auer von Welsbach verbesserten Gaslicht preislich noch wenig konkurrenzfahig Erst im Lauf der Zeit konnten die Kohlefaden durch heute noch ubliche Gluhlampen mit Metallfaden aus verschiedenen Metallen mit sehr hohen Schmelzpunkten wie Wolfram ersetzt werden Dies ermoglichte eine hohere Leistung eine langere Lebensdauer und bei gleicher Helligkeit ein Absenken des Energieverbrauchs 6 Die Gluhlampe verdrangte innerhalb kurzer Zeit die Gasbeleuchtung 7 Die heute noch gebrauchlichen Drehschalter sind den Drehventilen der damaligen Gasbeleuchtung nachempfunden Elektrische Antriebe Bearbeiten nbsp Zweiphasen Synchronmotor Baujahr 1893Neben der elektrischen Beleuchtung und Elektrowarme hatten elektrische Antriebe von Beginn der Elektrifizierung eine grosse Bedeutung Werner Siemens liess im Jahr 1866 seine Dynamomaschine patentieren deren Aufbau verhalf dem Elektromotor als Antriebsmaschine zum Durchbruch bei einer praxistauglichen breiten Anwendung Die Bauformen von Elektromotoren wurde im Laufe der Jahre verbessert so dass der Bedarf an elektrischer Energie fur Antriebe immer hoher wurde und in Berlin um die Jahrhundertwende 1900 erstmals den Energiebedarf fur Beleuchtungszwecke damals auch Lichtstrom genannt uberstieg 8 Die kompakten Elektromotoren verdrangten in Fabrikanlagen zunehmend die sonst ublichen Dampfmaschinen Gasmotoren Wasserkraftanlagen und Transmissionen Dies fuhrte auch zu einer Aufwertung des Handwerks da mechanische Energie nun ohne weiteres uberall verfugbar war 9 Industriebetriebe schufen oft ihre eigenen Kraftwerke beispielsweise Markisches Elektrizitatswerk 10 die neben elektrischer Energie auch Prozesswarme lieferten Trotzdem erfolgte die Elektrifizierung bis zum Ersten Weltkrieg immer noch hauptsachlich in den Stadten oder an besonders geeigneten Orten 11 12 Stromnetze Bearbeiten nbsp Thomas Alva EdisonDie ersten Anwendungen der Elektrizitat bspw in der Galvanisierungstechnik oder zu Beleuchtungszwecken erfolgte in einfachen Netzen die den Erzeuger direkt mit dem Verbraucher koppelten Es kamen sowohl Gleich wie auch Wechselspannungserzeuger zum Einsatz letztere bspw bei der Beleuchtung mit Lichtbogenlampen oder in Leuchtturmen Der Vorteil der elektrischen Energieversorgung ist jedoch die einfache Moglichkeit der Energieverteilung durch elektrische Netze mit deren Hilfe uberschussige Energie an Interessenten abgegeben werden kann oder fur einen storungsfreien Betrieb mehrerer Erzeuger zu einem Verbund zusammengeschaltet werden konnen Grundsatzlich werden zwei Arten von Stromnetzen unterschieden Gleich und Wechselspannungsnetze Letztere setzten sich aufgrund der hoheren Komplexitat langsamer durch haben aber heute die grossere Bedeutung Gleichspannungsnetze Bearbeiten In der Anfangszeit der elektrischen Energietechnik um die Jahre 1880 bis 1900 waren kleinere lokale Stromnetze in Form von Inselnetzen vorhanden welche mit Gleichspannung betrieben wurden Gleichspannung ist technisch zur Versorgung von Gluhlampen und den damals verfugbaren Gleichstrommotoren geeignet zu der Zeit standen noch keine praktikablen Wechselstrommotoren zur Verfugung Ausserdem erlaubten Gleichspannungsnetze die direkte Verbindung mit Akkumulatoren zur elektrischen Energiespeicherung welche grundsatzlich nur mit Gleichspannung arbeiten Heute ubliche Gleichrichter und deren Gegenstucke die Wechselrichter standen damals noch nicht zur Verfugung nbsp Schaltungsschema von Edisons Dreileitersystem fur Gleichspannung nbsp Edisons Gleichstromgenerator JumboEdison bevorzugte Gleichspannungssysteme in denen bei konstanter Last ein Gleichstrom fliesst da er verschiedene Patente zu Gleichspannungsgeraten hielt und Einkunfte hieraus nicht verlieren wollte So entwickelte Edison einen der ersten Stromzahler um den Verbrauch an elektrischer Energie messen und danach verrechnen zu konnen Dieser als Edisonzahler bezeichnete Stromzahler konnte nur Gleichstrome erfassen 13 14 Erste Stromnetze von Edison wie die Pearl Street Station und das in nebenstehendem Schaltungsschema vereinfacht dargestellte sahen in jedem Stadtviertel ein kleines Kraftwerk vor und bestanden aus Gleichstromgeneratoren in der Skizze mit G1 und G2 bezeichnet Diese lokalen Edison Stromnetze besassen eine Ausbreitung von etwa 1 5 km Durchmesser Der von ihm entwickelte Gleichstromgenerator Typ Jumbo war 24 t schwer und hatte ungefahr 100 kW Leistung die fur zirka 1200 Gluhlampen ausreichte 15 16 Diese von Dampfmaschinen angetriebenen Generatoren erzeugten eine sogenannte bipolare Gleichspannung bezogen auf Erdpotential jeweils auf einen Aussenleiter eine positive Gleichspannung von 110 V und auf einen zweiten Aussenleiter eine negative Spannung von 110 V Dadurch sind mit dem Mittenleiter der auf Erdpotential liegt in Summe drei Leiter notig weshalb diese Form auch als Dreileiternetz bezeichnet wird Durch die Kombination von zwei Generatoren und einer gegenuber Erdpotential positiven und negativen Spannung standen den Verbrauchern zwei unterschiedlich hohe Gleichspannungen zu Verfugung 110 V und 220 V Ein damals ublicher Verbraucher war die Kohlenfadenlampe eine erste Bauform der Gluhlampe Kohlenfadenlampen wurden mit Spannungen um die 100 V betrieben und zwischen Erde und einem der beiden Aussenleiter angeschlossen Die Lampen wurden in der Anzahl zwischen den beiden Aussenleitern moglichst gleichmassig aufgeteilt Weitere wesentliche Verbraucher zu der Zeit waren elektrische Gleichstrommotoren fur den mechanischen Antrieb beispielsweise von Werkzeugmaschinen Gleichstrommotoren wurden aufgrund der hoheren Leistung im Vergleich zu Gluhlampen auf eine hohere Spannung von 220 V ausgelegt und zwischen den beiden Aussenleitern angeschlossen Dadurch konnten die Querschnitte der Kabel in vertretbarem Rahmen gehalten werden um den Spannungsverlust entlang der Leitung nicht zu stark ansteigen zu lassen Diese Form von Dreileiternetz nach Edison ist in Niederspannungsnetzen im nordamerikanischen Raum heute in Form der Einphasen Dreileiternetze ublich Die Dreileiteranordnung wird allerdings mit Wechselspannung und einer Netzfrequenz von 60 Hz betrieben Das Prinzip von Edison mit zwei unterschiedlich hohen Spannungen die niedrige Spannung fur den Betrieb von leistungsschwachen Geraten wie Beleuchtung und eine hohe Spannung fur Gerate mit hohem Stromverbrauch wie Waschetrockner ist erhalten geblieben Von Edisons Dreileiternetzen zu unterscheiden sind auch heute verfugbare Drehstromanschlusse wie sie vor allem in Europa ublich sind Dabei sind auch zwei unterschiedlich hohe Spannungen verfugbar welche allerdings uber einen anderen Verkettungsfaktor zueinander ein anderes Verhaltnis als in Einphasennetzen aufweisen Ausserdem steht bei Dreiphasenwechselstrom ein Drehfeld fur den direkten Antrieb von Drehfeldmaschinen wie dem Asynchronmotor zur Verfugung was bei Einphasen Dreileiternetzen grundsatzlich nicht verfugbar ist Gleichstrom hat in den heutigen vermaschten Stromnetzen wie dem Verbundnetz keine Bedeutung da durch die Verfugbarkeit von leistungsfahigen Gleichrichtern Verbraucher die Gleichspannung benotigen wie elektronische Gerate die notige Gleichspannung im Gerat erzeugen konnen U Bahnen Strassen und einige Vollbahnen fahren aus historischen Grunden heute noch mit Gleichstrom In der Energieversorgung wird Gleichstrom bei Verbindungen zwischen zwei Punkten in Form der Hochspannungs Gleichstrom Ubertragung HGU zum Transport der elektrischen Energie uber weite Entfernungen oder bei Seekabeln eingesetzt um Blindleistungsprobleme zu vermeiden oder um unterschiedliche Wechselspannungsnetze miteinander in Form der HGU Kurzkupplung verbinden zu konnen Wechselspannungsnetze Bearbeiten nbsp Transformator von Gaulard und Gibbs nbsp Wechselstromgenerator Hersteller Compagnie L Alliance nbsp Transformator von Blathy Deri und ZipernowskyDie Erzeugung elektrischer Wechselstrome war zwar schon langer bekannt wurde zu Beginn der Elektrifizierung aber nicht genutzt da sich die ersten Erfinder bei der Elektrifizierung von New York auf Gleichspannung festgelegt hatten Zudem waren wichtige Bauteile beim Einsatz von Wechselstrom Transformatoren und Wechselspannungsmotor noch nicht erfunden Immerhin wurden einzelne Wechselspannungsanlagen zur Beleuchtung mit Bogenlampen eingesetzt 17 Den entscheidenden Durchbruch der Wechselspannungsnetze brachte die Verwendung von mehreren phasenverschobenen Wechselspannungsquellen zur Formung eines Mehrphasensystems wie sie von unterschiedlichen Erfindern in den 80er Jahren des 19 Jahrhunderts entdeckt wurden 18 Namentlich Tesla mit seinem ursprunglich zwei um 90 verschobenen Phasen die durch allgemein gehaltene Patente auch 3 phasige Systeme insbesondere Drehstromsysteme beinhaltete ist hier hervorzuheben Der Begriff Drehstrom geht aber nach S Kalischer auf Dolivo Dobrowolsky zuruck 18 Dieser war demnach auch federfuhrend bei der Verbreitung der Drehstromtechnik in Deutschland Die Verbreitung der Wechselspannungstechnik wurde u a durch Patente und Vorschriften behindert Patentrechtlich beschrankten die Hersteller damals haufig das Benutzungsrecht verkaufter Gluhlampen auf die lizenzierten Stromnetze Hotels und Buros mit eigenen Generatoren wurden erfolgreich mit gerichtlichen Verfugungen auf Unterlassung der weiteren Nutzung ihrer Gluhlampen belegt Die Gluhlampenhersteller sicherten sich so auch den Markt der elektrotechnischen Infrastruktur und behinderten freien Wettbewerb und Innovation Diese Auswirkungen des Patentrechts wurden in den Zeitungen der damaligen Zeit kritisch kommentiert 19 So konnte der Unternehmer George Westinghouse im Gegensatz zu Edison seinen Kunden keine komplette Losung inklusive Stromversorgung anbieten da er keine Patentrechte fur die Produktion von Gluhlampen besass Post und Bahngesellschaften furchteten um ihre bestehende Infrastruktur sodass Betreibern elektrischer Leitungen erhebliche Auflagen in Form von Vorschriften gemacht wurden 20 Entwicklung des Transformators Bearbeiten Erste Arbeiten zu Transformatoren in den ersten Stromnetzen von Lucien Gaulard und John Dixon Gibbs stammen vom Anfang der 1880er Jahre und waren als sogenannte Lufttransformatoren sehr ineffizient Diese Transformatoren hatten einen offenen magnetischen Kreis und somit einen hohen magnetischen Streufluss Mit diesen ersten Transformatoren konnte die zur Verteilung hohe Wechselspannung die hohe Spannung war aufgrund der Verlustminimierung auf langeren Distanzen notig auf niedrigere Spannungen von runden 100 V fur die Versorgung einzelner Gluhlampen gebracht werden Der Begriff Transformator war zur damaligen Zeit aber noch nicht ublich die Gerate wurden als Sekundar Generator bezeichnet Davon leitet sich die bis heute ubliche Zuordnung der Transformatoren zum Bereich der elektrischen Maschinen ab 21 Allerdings war bei dem Transformator nach Gaulard und Gibbs eine starke Lastabhangigkeit gegeben denn durch das Zu und Wegschalten einzelner Gluhlampen kam es durch die in Reihe geschalteten Primarwindungen der Lufttransformatoren sowie den hohen Streufluss und die nur geringe magnetische Kopplung zu Spannungsanderungen womit sich die einzelnen Wechselspannungsverbraucher gegenseitig storend beeinflussten Bei Gluhlampen fuhrte dies zu unterschiedlichen Helligkeiten je nachdem wie viele Gluhlampen in der Nachbarschaft gerade eingeschaltet waren 22 Zur Minderung dieses Storeffektes wurde eine Steuerung in Form eines magnetischen Stabes im Zentrum des Transformators vorgesehen der bei Spannungsschwankungen etwas herausgezogen oder in den Aufbau hinein geschoben werden konnte Eine Verbesserung dieser ersten Transformatoren gelang erst 1885 den Ungarn Karoly Zipernowsky Miksa Deri und Otto Titusz Blathy mit einem magnetisch geschlossenen Transformatorkern ahnlich aufgebaut wie die heute ublichen Ringkerntransformatoren Ausserdem wurden die Primarseiten der einzelnen Transformatoren nicht in Reihe sondern parallel geschaltet womit die gegenseitige Beeinflussung der einzelnen Gluhlampen vernachlassigbar klein wurde Durch den Transformator konnten hohere elektrische Spannungen erreicht werden und damit konnte die elektrische Leistung mit vergleichsweise geringen Ubertragungsverlusten auch uber grossere Strecken transportiert werden Dieses grundlegende Prinzip wird heute in der elektrischen Energietechnik angewendet Entwicklung des Wechselstrommotors Bearbeiten Die Erzeugung von Wechselspannung mit Wechselspannungsgeneratoren war schon langer bekannt und in Form der Alliance Maschine 23 zur Marktreife gebracht Die Umkehr des ihr zugrunde liegenden Induktor Prinzips gelang jedoch nicht zufriedenstellend 18 Die ersten Motoren konnten nur im Synchronismus nennenswerte Energie abgeben und mussten in diesen Zustand durch aussere Krafte beispielsweise einen Gleichstrommotor gebracht werden 24 Durch das Einfugen eines Kommutators und einer Feldspule konnte Karoly Zipernowsky den von Gleichstrommaschinen abgeleiteten einphasigen Wechselstrommotor entwickeln 18 Dieser erlangte als Reihenschlussmotor oder Allstrommotor grosse Verbreitung Durch den Kommutator und die hohen Eisenverluste hatten diese Motoren aber einige Nachteile die unter anderem dazu fuhrten solche Motoren bei niedrigen Netzfrequenzen zu betreiben siehe Bahnstrom Auch in diversen Haushaltsgeraten finden Allstrommotoren Anwendung Den Durchbruch brachte die Einfuhrung von Mehrphasenstrom insbesondere des 3 phasigen Drehstroms Gleich mehrere Erfinder unter anderem Tesla Doliwo Dobrowolsky oder Haselwander fanden nahezu zeitgleich um 1890 herum verschiedene Anordnungen die sich als Drehstromgenerator oder Motor nutzen liessen Offentlichkeitsarbeit zur Verbreitung der Elektrizitat Bearbeiten In der Zeit von 1881 bis 1891 wurden die neuesten elektrotechnischen Errungenschaften regelmassig in Form internationaler Elektrizitatsausstellungen einem grossen Publikum prasentiert erweckten entsprechende Begehrlichkeiten und erhohten so die Nachfrage Hervorzuheben ist die Internationale Elektrotechnische Ausstellung von 1891 die im Rahmen der Drehstromubertragung Lauffen Frankfurt uber 176 Kilometer erstmals zeigte dass hochtransformierte Wechselspannung uber grossere Entfernungen transportiert werden konnte Der relativ einfache Aufbau der elektrischen Energieubertragung bei einer Ubertragungsleistung uber 100 kW pradestinierte sie als Moglichkeit zur Kraftubertragung die damals noch mit Druckwasser Transmissionen oder Druckluft in kleinraumigen Ausmass realisiert wurde 6 Die neun Jahre zuvor im Jahr 1882 in Betrieb genommene Gleichstromfernubertragung Miesbach Munchen uber 57 Kilometer wies im Vergleich dazu eine Ubertragungsleistung von rund 1 kW auf Instituts Verbands und Firmengrundungen Bearbeiten nbsp Die 1912 gebaute 110 kV Leitung Lauchhammer Riesa war die erste Hochspannungsleitung mit mehr als 100 Kilovolt in DeutschlandNeben der Technik musste auch das Wissen uber die Elektrizitat verbreitet werden und Normierungen mussten vereinbart werden In Deutschland wurde 1879 der Elektrotechnische Verein e V gegrundet ein Vorlaufer des VDE 25 1883 wurde erstmals ein Lehrstuhl fur Elektrotechnik eingerichtet siehe Erasmus Kittler 1887 folgte die Grundung der von Siemens angeregten Physikalisch Technischen Reichsanstalt die sich nicht nur auf dem Gebiet der Elektrizitat wichtigen Fragen der Normung und Grundlagenforschung widmete Auch die Grundung namhafter elektrotechnischer Firmen fallt in diesen Zeitraum beispielsweise 1882 Helios AEG in 1887 BBC in 1891 26 Schuckert amp Co 1893 Siemens Werke 1897 Vor dem Ersten Weltkrieg nahm die deutsche Elektroindustrie mit einem Anteil von ca 50 an der Weltproduktion die Fuhrungsposition ein 27 In der Medizin wurde die Elektrizitat schon langer eingesetzt nicht zuletzt waren die Entdeckungen von Luigi Galvani auf deren Verwendung zuruckzufuhren Auch die negativen oder schadlichen Effekte wurden untersucht in Wien wurde 1929 ein Lehrstuhl fur Elektropathologie eingerichtet den Stefan Jellinek innehatte 28 der seit 1899 Studien zu Elektrounfallen und deren Verhutung anstellte Zeitliche Entwicklung und Netzausbau Bearbeiten nbsp Freileitungsmast von etwa 1905 bei der Talsperre Marklissa 29 nbsp Freileitungsmast der 1913 gebauten 70 kV Leitung Mulhausen Freiburg nbsp Tannenbaummast einer 110 kV Freileitung aus den fruhen 1920ern nbsp 220 kV Freileitung Reichssammelschiene der Elektrowerke Anfang der 1940er nbsp Freileitungsmast Donaumast der 380 kV Leitung Rommerskirchen Burstadt Hoheneck von 1957Das erste grossere Unternehmen das eine allgemeine Stromversorgung sowohl mit Kraft als auch Lichtstrom anbot waren die 1884 durch Emil Rathenau gegrundeten Berliner Elektricitats Werke 30 Die Versorgung erfolgte anfangs durch eine Zahl von Blockstationen die Verbraucher im Umkreis von ca 800 m Umkreis versorgten 31 Anderenortes ubernahmen Industrieunternehmen wie Zechen die Stromversorgung indem sie benachbarte Kommunen oder Interessenten mitversorgten 32 Die fruhen Kraftwerke hatten anfangs starke Ausnutzungsprobleme und ein sehr wenig ausgeglichenes Lastprofil 33 Wahrend anfangs Elektrizitat nur fur Beleuchtungszwecke verwendet wurde wurde spater tagsuber immer mehr Kraftstrom benotigt wahrend abends oder nachts nur noch kleine Energiemengen erforderlich waren die den Betrieb grosser Generatoren nicht mehr wirtschaftlich erscheinen liessen Diesem Ungleichgewicht konnte nur teilweise mit elektrochemischen Energiespeichern in Form von Akkumulatoren begegnet werden Zudem wurde durch die zunehmende Verbreitung eine hohere Versorgungssicherheit gefordert die im Inselbetrieb erhebliche Redundanzen erfordert hatte Daher fand eine stetige Vernetzung der Kraftwerke untereinander statt auch uber grossere Entfernungen durch Uberlandzentralen und es bildeten sich die Vorlaufer der heutigen Verbundnetze So lag die Reservehaltung der offentlichen Stromversorger im Jahre 1913 noch bei 42 im Jahre 1930 durch die starkere Vernetzung nur noch bei 28 57 34 Zudem konnten die stadtischen Kraftwerke allein oft die geforderte Leistung nicht mehr aufbringen weshalb nach Einfuhrung der Wechselstrom oder Drehstromkraftwerke diese ausserhalb der Stadte angesiedelt wurden oder an Stellen wo Primarenergietrager besonders gunstig zur Verfugung standen 35 So wuchs die Zahl der Kraftwerke bis 1913 sprunghaft wie die folgende Tabelle anhand der installierten Leistung zeigt 36 30 37 38 39 1891 36 1895 1900 1906 1913 1925 37 1928 37 1948 38 1956 38 2000 39 2016 39 Anzahl der Werke 9 148 652 1338 4040 3372 4225 Leistungsfahigkeit MW 11 6 40 230 720 2 100 5 683 7 894 6 175 18 900 121 296 215 990Durchschn Leistung pro Werk MW 0 27 0 35 0 54 0 52 1 69 1 87 4 5 Durch den Einsatz grosserer Einheiten sank die Anzahl der Werke wahrend die installierte Leistung weiter stieg Kriegsbedingt war die installierte Leistung im Jahre 1948 geringer als 1928 Die Verdopplung der installierten Leistung zwischen den Jahren 2000 und 2016 ist auf die Ausbreitung der regenerativen Energieerzeugung zuruckzufuhren Allerdings ist die installierte Leistung bei den regenerativen Energieerzeugern nicht kontinuierlich abrufbar was sich in der Statistik der Volllaststunden niederschlagt die fur Kernkraftwerke bei ca 7000 h a liegt bei Photovoltaik bei 914 h a 39 nbsp Elektrifizierung landlicher Raume in den USA 1930er JahreDie Vorteile der elektrischen Energie fuhrten in den 1920er Jahren zu einer explosionsartigen Ausbreitung auch in landliche Gebiete 12 10 40 die teilweise generalstabsmassig vorangetrieben wurde 35 zum Beispiel in Bayern durch Oskar von Miller Die Elektrifizierung wurde oft durch Privatunternehmen wie Muhlen Brennereien und Sagewerke 32 aber auch Electricitatsamter 41 und vor allem im landlichen Raum auch durch Genossenschaften oder gar Stiftungen realisiert 42 die teilweise auch die Erschliessung der Gas und Wasserversorgung ubernahmen 11 7 9 So entstand beispielsweise die PreussenElektra im Jahr 1927 aus dem Zusammenschluss der preussischen Elektrizitatsamter und Beteiligungen des preussischen Staates sowie einiger Stadtwerke 43 Die PreussenElektra legte im Jahre 1931 ein spezielles Kredit und Mietsystem Elthilfe auf um den Erwerb elektrischer Gerate zu erleichtern und somit den Stromabsatz zu erhohen 44 In den USA wurde die Elektrifizierung landlicher Raume erst in den 1930er Jahren im Rahmen des New Deal in Form von Arbeitsbeschaffungsmassnahmen durchgefuhrt da im Jahr 1934 nur 11 aller US Farmen einen Stromanschluss hatten wahrend in den Landern Europas wie Frankreich und Deutschland zur gleichen Zeit bereits an die 90 aller Bauernhofe elektrifiziert waren 45 In der Sowjetunion war mit dem 1920 verabschiedeten GOELRO Plan der Ausbau der Stromnetze gemass Lenins Parole Kommunismus das ist Sowjetmacht plus Elektrifizierung des ganzen Landes offizielle Staatsdoktrin Die hohen Kosten der Elektrifizierung fuhrten im Laufe der Zeit zu einer Monopolisierung in der Elektrizitatswirtschaft durch die die meisten offentlichen oder genossenschaftlichen Energieversorgungsunternehmen EVU in den heute bekannten Gross EVU aufgingen Diese Monopolisierung wurde durch das Energiewirtschaftsgesetz von 1935 eingeleitet 7 9 Das Gesetz sollte ursprunglich die nicht unerheblichen Investitionen schutzen die Elektrifizierung vorantreiben und den Strom durch Vereinheitlichung und Ressourcenbundelung verbilligen fuhrte aber zu einer starken Abhangigkeit der Kunden von ihrem EVU die erst durch eine Gesetzesnovelle zur Liberalisierung des Strommarktes zumindest theoretisch aufgehoben wurde Die Vor und Nachteile der offentlichen oder privaten Energieversorgung sind bis heute ein Diskussionsthema Die damaligen Herausforderungen konnten aber nur von solventen Einrichtungen grossen Unternehmen offentliche Hand abgewickelt werden Konvergenz der Systeme Bearbeiten Nach dem Stromkrieg gab es bis in die 1950er Jahre verbreitet und je nach Region verschiedene Gleichstrom und Wechselstromnetze die mit unterschiedlichen Spannungen und verschiedenen Netzfrequenzen arbeiteten Die Gleichstromversorgung wurde in Frankfurt am Main erst 1959 endgultig eingestellt und durch Wechselstrom ersetzt 2 Bei Drehstrom wurden auch dessen Phasenzahl anfangs diskutiert So favorisierte Nikola Tesla den Zweiphasenwechselstrom dieser wird heute bei Schrittmotoren verwendet wahrend Michail von Dolivo Dobrowolsky mit Kollegen bei der AEG das heute ubliche System des Dreiphasenwechselstroms entwickelte 46 47 Die Verschiedenheit der Stromversorgungssysteme war auf lokale Gegebenheiten und die unterschiedlichen Systeme zuruckzufuhren die haufig zur Ausgrenzung von Konkurrenten eingesetzt wurden Die unterschiedlichen Formen fuhrten zu Komplikationen bei der Anschaffung von Elektrogeraten was durch die Entwicklung von sogenannten Allstromgeraten wie den ersten Rohrenempfanger in den 1920er und 1930er Jahren nur teilweise aufgefangen werden konnte Hinzu kamen patentrechtliche Schwierigkeiten so war die Verwendung von Drehstrom anfangs durch die Patente von Nikola Tesla behindert Netzfrequenz Bearbeiten source source source source source source source source source source source source source source Video Netzfrequenz von 50 Hz bei der Stromversorgung in DeutschlandDie Verwendung von Wechselstrom mit einer Netzfrequenz von 50 Hz in den europaischen Landern soll auf Emil Rathenau Grunder der AEG zuruckgehen 48 Eine Veroffentlichung der AEG stellt 1901 fest Diese Zahl von 100 Wechseln ist die von der A E G fur ihre Drehstromanlagen als normal angenommene sekundliche Wechselzahl 49 wobei 100 Wechsel oder Nulldurchgange in der Sekunde einer Frequenz von 50 Hz entsprechen Allerdings waren 50 Hz auch schon bei den ersten kommerziellen Wechselstromerzeugern ublich den Alliance Maschinen einer speziellen Form des Induktors 17 Neben Wechselzahl waren zu der Zeit auch Begriffe wie Zyklenzahl Pulszahl oder Perioden gebrauchlich So wurden erste Wechselstromkraftwerke und die Installationen der Berliner Elektricitats Werke BEW auf 50 Hz ausgelegt 2 Von da an setzten sich die 50 Hz durch die normative Kraft des Faktischen in Deutschland durch da ein Zusammenschluss von Energienetzen damals prinzipiell nur bei gleicher Frequenzwahl oder mit Hilfe von Umformern erfolgen konnte Die Vereinheitlichung dauert Jahrzehnte So waren um 1946 in Europa folgende Netzfrequenzen ublich 50 Frequenz Hz Region25 In Teilen von Frankreich Deutschland Schweden UK40 In Teilen von Belgien Schweiz UK42 In Teilen von Tschechoslowakei Ungarn Italien Portugal Rumanien45 In Teilen von Italien50 Primare Netzfrequenz im Grossteil von Europa100 Ausschliessliche Verwendung in MaltaDie Grunde zur Verwendung von 60 Hz in den USA sind wesentlich besser belegt 51 52 Die gewahlte Frequenz von 60 Hz war ein Kompromiss aus den Erfordernissen von Grossmaschinen fur moglichst niedrige Frequenzen und denen der elektrischen Beleuchtung die wegen des Flickers der besonders bei Bogenlampen storend war moglichst hohe Frequenzen benotigte 3 Wie die Landerubersicht zu Netzfrequenzen und spannungen zeigt sind heute nur in wenigen Gebieten weder die nach US amerikanischem noch die nach westeuropaischem Einfluss entweder 60 Hz oder 50 Hz als Netzfrequenz ublich Im arabischen Raum wird beispielsweise in Saudi Arabien eine Netzfrequenz von 60 Hz in benachbarten Golfanrainerstaaten wie den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar hingegen eine Netzfrequenz von 50 Hz verwendet Im Stromnetz in Japan sind in verschiedenen Landesteilen unterschiedliche Netzfrequenzen von sowohl 50 Hz als auch 60 Hz in Gebrauch was auf die unterschiedlichen Lieferanten der elektrischen Grundausstattung in den verschiedenen Landesteilen Anfang des 20 Jahrhunderts zuruckgeht 51 Die Frequenz von 50 Hz hat die grosste globale Verbreitung Netzspannung Bearbeiten Die Netzspannung im Niederspannungsnetz war in den USA schon recht fruh auf 110 V bzw den doppelten Wert von 220 V fur elektrische Antriebe festgelegt Die Verdopplung ergibt sich durch die Schaltung des Einphasen Dreileiternetzes mit Mittelpunktanzapfung Die Wahl von 110 V war durch Edisons Kohlefaden Gluhlampen motiviert die fur 100 V ausgelegt waren und fur die man eine Reserve fur den Spannungsabfall auf den Leitungen benotigte Im europaischen Raum wurde die Spannung im Niederspannungsnetz auf 220 V verdoppelt um die Verluste zu minimieren Allerdings gab es in Deutschland besonders in landlichen Gegenden noch bis in die sechziger Jahre hinein einzelne Netze mit 110 V 53 54 Im Rahmen der Systemkonvergenz und der Verdrangung der Gleichstromnetze wurden in Europa praktisch alle Anschlusse auf das Dreiphasensystem mit Neutralleiter umgestellt Die Spannung von 220 V bis 240 V zwischen einem Aussenleiter und dem Neutralleiter blieb bei dem Sollwert von 220 V bis 240 V ab 1985 wurden diese leicht unterschiedlichen Spannungen auf 230 V harmonisiert die Spannung zwischen zwei Aussenleitern betragt die um den Verkettungsfaktor hohere Spannung von 380 V bzw 400 V und ist fur den Anschluss von grosseren Verbrauchen und elektrischen Antrieben vorgesehen Wahrend in den Hochstspannungsnetzen mit mehr als 110 kV und im Niederspannungsbereich einheitliche Spannungen verwendet werden finden sich in der Mittelspannungsebene die von lokalen Stromversorgern betrieben wird historisch bedingt oft noch diverse Spannungsebenen Die Vereinheitlichung ist neben der Normung durch die hohen Zusatzkosten getrieben die eine Sonderspannung mit sich bringen wurde 55 Elektrifizierung heute Bearbeiten Siehe auch Liste der Lander nach Elektrifizierungsgrad nbsp Einweihung des Anschlusses des Dorfes Uaibobo Osttimor an das Stromnetz 2022 Weltweit ist die Elektrifizierung noch nicht abgeschlossen Nach Angaben der Internationalen Energieagentur IEA gibt es mehr als 1 4 Milliarden Menschen ohne Zugang zu Strom Die meisten davon leben in Afrika sudlich der Sahara 589 Millionen und Asien 930 Millionen Angesichts der in vielen Landern nur schleppend voranschreitenden Elektrifizierung rechnet man mit nur langsam zuruckgehenden Zahlen Fur Afrika wird von der IEA bis 2030 sogar eine steigende Zahl von Menschen ohne Zugang zur Elektrizitat prognostiziert Grosste Herausforderung ist hierbei die landliche Elektrifizierung In zahlreichen Landern Afrikas haben weniger als 20 der landlichen Bevolkerung Zugang zur Elektrizitat Aufgrund des in diesen Landern vorherrschenden Kapitalmangels und relativ geringen Strombedarfs im landlichen Raum Hauptbedarf Beleuchtung Radio und Mobiltelefon monatlicher Bedarf in der Regel unter 20 kWh ist der Ausbau der nationalen Netze in landlichen Gegenden oft weder kurzfristig finanzierbar noch okonomisch sinnvoll Als Alternative zum Netzausbau bieten sich Inselnetze an Dabei unterscheidet man zwischen isolierten Haussystemen Solar Home Systems in der Regel mit Gleichstrom betrieben und kleineren Wechselspannungsnetzen die sich durch eine zentrale Energieversorgung mit ortlichem Verteilsystem auszeichnen Als Primarenergie dienen erneuerbare Energien wie Solarenergie kombiniert mit Dieselgeneratoren oder Solarbatterien haufig auch alten Kfz Batterien Elektrifizierung von Bahnstrecken Bearbeiten Hauptartikel Bahnstrom nbsp Elektrifizierung der Ferrocarril General Roca in Argentinien 2015 nbsp Heideweek 2007 Elektrifizierung nennt man speziell die Ausrustung einer Eisenbahnstrecke mit Oberleitung oder Stromschiene zur Stromversorgung sodass anstelle von Dampf oder Dieseltriebfahrzeugen elektrische Triebfahrzeuge mit Stromzufuhrung von aussen zum Einsatz kommen konnen Bei Bahnstromsystemen bei denen eine separate Versorgung mit Bahnstrom vonnoten ist mussen Bahnkraftwerke Unterwerke oder Umformerwerke errichtet werden Historische Entwicklung Bearbeiten Hauptartikel Geschichte des elektrischen Antriebs von Schienenfahrzeugen Die erste elektrisch betriebene Vollbahn in Deutschland war 1895 die 4 3 km lange Bahnstrecke Meckenbeuren Tettnang die von der Wurttembergischen Sudbahn abzweigt Im gleichen Jahr elektrifizierte in den Vereinigten Staaten auch die Baltimore amp Ohio Railroad eine funf Kilometer lange innerstadtische Tunnelstrecke fur den Betrieb mit 700 Volt Gleichstrom uber eine Oberleitung 1902 wurde in Wollersdorf in Niederosterreich die erste mit Hochspannung betriebene Drehstrombahn und 1904 im Stubaital in Tirol die erste Hochspannungs Wechselstrombahn der Welt in Betrieb genommen Ende 2017 waren rund 60 Prozent des Netzes der Deutschen Bahn elektrifiziert Nach einer Auskunft von 2019 der damaligen Bundesregierung Kabinett Merkel IV wird ein Elektrifizierungsgrad von 70 Prozent angestrebt 56 Siehe auch Chronik der Elektrifizierung von Eisenbahnstrecken in Deutschland Chronik der Elektrifizierung von Eisenbahnstrecken in Osterreich Chronik der Elektrifizierung von Eisenbahnstrecken in der SchweizLiteratur BearbeitenViktoria Arnold Hrsg Als das Licht kam Erinnerungen an die Elektrifizierung Damit es nicht verlorengeht Band 11 2 Auflage Bohlau Wien 1994 ISBN 3 205 06161 6 Florian Blumer Onofn Die Elektrifizierung des dorflichen Alltags Quellen und Forschungen zur Geschichte und Landeskunde des Kantons Baselland Band 47 Verlag des Kantons Basel Landschaft Liestal 1994 ISBN 3 85673 235 7 512 S Dissertation Universitat Basel 1993 Robert Bryce A Question of Power Electricity and the Wealth of Nations Public Affairs Washington D C 2023 ISBN 978 1 5417 3605 4 Kurt Jager Georg Dettmar Karl Humburg Hrsg Die Entwicklung der Starkstromtechnik in Deutschland Teil 1 Die Anfange bis etwa 1890 2 Auflage VDE Berlin 1940 Reprint 1989 ISBN 3 8007 1568 6 Kurt Jager Georg Dettmar Karl Humburg Hrsg Die Entwicklung der Starkstromtechnik in Deutschland Teil 2 Von 1890 bis 1920 2 Auflage VDE Berlin 1940 Reprint 1989 ISBN 3 8007 1699 2 Hendrik Ehrhardt Thomas Kroll Energie in der modernen Gesellschaft Zeithistorische Perspektiven Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2012 ISBN 978 3 525 30030 5 Thomas P Hughes Networks of Power Electrification in Western Society 1880 1930 Johns Hopkins University Press Baltimore 1983 ISBN 0 8018 4614 5 englisch Gerhard Neidhofer Michael von Dolivo Dobrowolsky und der Drehstrom Anfange der modernen Antriebstechnik und Stromversorgung vde Berlin Offenbach 2004 ISBN 3 8007 2779 X Wolfgang Zangl Deutschlands Strom Die Politik der Elektrifizierung von 1866 bis heute Campus Frankfurt am Main 1989 ISBN 3 593 34063 1 Dissertation an der Universitat Munchen 1988 unter dem Titel Die Politik der Elektrifizierung Deutschlands 1866 bis 1987 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Elektrifizierung Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Elektrifizierung Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Geschichte der Elektrifizierung In leifiphysik de Abgerufen am 25 April 2020 The Alliance for Rural Electrification ARE In ruralelec org Abgerufen am 25 April 2020 railways through europe network maps and interoperabilty In bueker net Abgerufen am 25 April 2020 Karten elektrifizierter Bahnstrecken in Europa Anmerkungen Bearbeiten Nach einem Gutachten der Gesellschaft fur Deutsche Sprache von 1955 erstellt wohl fur die Deutsche Bundesbahn ist Elektrifizierung der zutreffende Ausdruck da es bedeutet etwas fur den elektrischen Betrieb einzurichten Elektrisierung dagegen bedeute etwas der Einwirkung von Elektrizitat auszusetzen Bundesbahndirektion Mainz Hrsg Amtsblatt der Bundesbahndirektion Mainz vom 26 August 1955 Nr 35 Bekanntmachung Nr 493 S 223 Einzelnachweise Bearbeiten In die Woche Jahrg 21 Heft 1 1919 S 33 a b c G Dettmar K Humburg Die Entwicklung der Starkstromtechnik in Deutschland Teil 2 Von 1890 bis 1920 Geschichte der Elektrotechnik 9 vde Verlag 1991 ISBN 3 8007 1699 2 a b The Jablochkoff Candle Online Ausstellung uber Bogenlampen des IET s englisch Memento des Originals vom 7 September 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www theiet org The Institution of Engineering and Technology England American History uber Joseph Wilson Swan T P Hughes The Electrification of America The System Builders In Technology and Culture Vol 20 Heft 1 1979 S 124 161 a b A Riedler Emil Rathenau und das Werden der Grosswirtschaft Berlin 1916 Online auf archive org a b c W Zangl Deutschlands Strom die Politik der Elektrifizierung von 1866 bis heute Dissertation Campus Verlag 1989 ISBN 3 593 34063 1 K Wilkens Die Berliner Elektricitats Werke zu Beginn des Jahres 1907 In Elektrotechnische Zeitung 28 1907 H 40 S 959 963 a b c H Baedecker Leitbild und Netzwerk Techniksoziologische Uberlegungen zur Entwicklung des Stromverbundsystems Dissertation Friedrich Alexander Universitat Erlangen 2002 a b Das Markische Elektrizitatswerk In Stadtwerke Journal Stadtwerke Eberswalde 2 2006 S 4 5 a b Leyser Entwicklung der Elektrizitatswirtschaft Deutschlands 1913 doi 10 1007 BF01494961 a b Gabriele Jacobi Teufelszeug Wie der Strom in die Eifel kam Memento vom 29 November 2013 im Internet Archive Dokumentarfilm WDR 2008 Sendungswiederholung 2013 Helmuth Poll Der Edisonzahler Deutsches Museum Munchen 1995 ISBN 3 924183 30 9 S 30 45 Tom McNichol AC DC the savage tale of the first standards war John Wiley and Sons 2006 ISBN 0 7879 8267 9 S 80 Pearl Street Station IEEE Global History Network 2012 abgerufen am 29 Dezember 2013 englisch National Historic Mechanical Engineering Landmarks Edison Jumbo Engine Driven Dynamo and Marine Type Triple Expansion Engine Driven Dynamo Nicht mehr online verfugbar ASME 1980 archiviert vom Original am 30 Dezember 2013 abgerufen am 29 Dezember 2013 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www asme org a b F Niethammer Ein und Mehrphasen Wechselstromerzeuger Handbuch der Elektrotechnik Bd 4 Leipzig 1900 a b c d S Kalischer Ueber Drehstrom und seine Entwickelung Naturwissenschaftliche Rundschau Jahrg 7 No 25 S 309 317 1892 Incandescent Lamp Proceedings In The Electrical World Vol XXII No 17 5 August 1893 S 94 O v Miller Die geschichtliche Entwicklung der Elektrotechnik Vortrag gehalten im Elektrotechnischen Verein Frankfurt am 22 April 1906 Borns Beleuchtung mittels sekundarer Generatoren In Elektrotechnische Zeitung Nr 5 1884 S 77 78 Friedrich Uppenborn History of Electric transformers E amp F N Spon London New York 1889 S 35 41 online Alliance Maschine In Sammlung Energie amp Bergbau Technisches Museum Wien Auf TechnischesMuseum at abgerufen am 20 September 2019 Dieses Problem kann man sich vergegenwartigen indem man einen Fahrraddynamo mit Wechselspannung speist Ohne einen ausseren Anstoss heben sich Mit und Gegenfeld auf und es ist bestenfalls ein Brummton zu horen Je nach Gute des Dynamos lauft es nach einem Anstoss noch eine Weile in die Richtung des Anstosses weiter bleibt aber bei Belastung sofort stehen H Gorges Hrsg 50 Jahre Elektrotechnischer Verein Festschrift Berlin 1929 75 Jahre Brown Boweri Firmenschrift Baden Schweiz 1961 Neue Wege der Elektrizitatswirtschaft In Technik und Wirtschaft Beilage zur Gewerkschaft Jahrg 1 Heft 5 S 33 38 1925 A Westhoff Ein Arzt gegen den Strom Sendung der Reihe Zeitzeichen zum 150 Geburtstag des Mediziners Stefan Jellinek 1 2 Vorlage Toter Link www deutschlandfunk de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Deutschlandfunk 25 Mai 2021 Baugleicher Mast auf einem Foto dieser Zeit a b G Siegel Die offentliche Elektrizitatsversorgung Deutschlands In Arnold Berliner August Putter Hrsg Die Naturwissenschaften 19 Oktober 1917 Heft 42 doi 10 1007 BF02448194 Auf Springer com PDF 233 kB abgerufen am 3 November 2019 G Kemmann Die Berliner Elektrizitatswerke bis Ende 1896 Springer 1897 Digitalisat bei der TU Berlin a b Theo Horstmann Uberlieferungen zur Geschichte der Elektrifizierung in Westfalen in offentlichen und privaten Archiven In Archivpflege in Westfalen und Lippe Oktober 1992 Heft 36 S 17 28 ISSN 0171 4058 Auf LWL Archivamt de PDF 7 8 MB abgerufen am 3 November 2019 G Klingenberg Die Versorgung grosser Stadte mit el Energie In Elektrotechnische Zeitung 1914 S 81 119 149 922 Diskussion 945 Diskussion Die Entwicklung der Erzeugungsnlagen Schweizer Wasser und Energiewirtschaft Bd 22 1930 Heft 6 S 98 a b Oskar von Miller Die Ausnutzung der Wasserkrafte 1925 doi 10 1007 BF01558633 a b H Passavant Die Entwicklung der deutschen Elektrizitatswerke seit 1891 In S Ruppel Elektrotechnische Gesellschaft Frankfurt a M 1881 1931 Frankfurt Main 1931 a b c VDEW Verzeichnis der deutschen Elektrizitatswerke Berlin 1925 und 1928 a b c K Schroder Kraftwerksatlas 1959 doi 10 1007 978 3 642 52090 7 a b c d BDEW Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft e V Kraftwerkspark in Deutschland 27 April 2018 Berlin 2018 80 Jahre Kreiswerke Gelnhausen Firmenschrift Kreiswerke Gelnhausen heute Kreiswerke Main Kinzig Mitglied des Aufsichtsrats In Adressbuch der Direktoren und Aufsichtsrate 1921 Zitat S 1277 Electricitatsamt Munster Electricitatswerk Westfalen Auf Books Google de abgerufen am 4 November 2020 Wolfgang Wagner Die Burgmuhle erzeugte den ersten Strom Memento vom 11 Februar 2013 im Webarchiv archive today siehe auch Seite der Gemeinde Polle Preussenelektra 1927 1952 Denkschrift Preussische Elektrizitats AG Hannover 1952 S 25 29 Bericht uber das Geschaftsjahr 1931 Preussische Elektrizitats Aktiengesellschaft Preussische Druckerei und Verlags A G Berlin 1932 S 6 Kenneth S Davis FDR The New Deal Years 1933 1937 Random House 1986 S 491 492 G Neidhofer Michael von Dolivo Dobrowolsky und der Drehstrom VDE Verlag 2004 ISBN 3 8007 2779 X R Kline Science and Engineering Theory in the Invention and Development of the Induction Motor 1880 1900 In Technology and Culture Band 28 H 2 S 283 313 JSTOR 3105568 G Niedhofer Der Weg zur Normfrequenz 50 Hz In Bulletin SEV AES 17 2008 S 29 34 online bei VDE Memento des Originals vom 16 November 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www vde com PDF 1 8 MB C Arldt Elektrische Kraftubertragung und Kraftverteilung Berlin 1901 doi 10 1007 978 3 642 91359 4 H T Kohlhaas Hrsg Reference Data for Radio Engineers 2 Auflage Federal Telephone and Radio Corporation New York 1946 a b E L Owen The origins of 60 Hz as a power frequency 1997 doi 10 1109 2943 628099 B G Lamme The technical Story of the Frequencies In AIEE Trans 37 1918 S 65 89 doi 10 1109 T AIEE 1918 4765522 wer weiss was de gebruedereirich de DKE DIN EN 50110 1 Betrieb von elektrischen Anlagen VDE Verlag Berlin 2005 Deutscher Bundestag Hrsg Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Matthias Gastel Stefan Gelbhaar Stephan Kuhn Dresden Daniela Wagner und der Fraktion BUNDNIS 90 DIE GRUNEN Drucksache 19 14919 Erhohung des Elektrifizierungsgrads im deutschen Eisenbahnnetz Band 19 Nr 16019 17 Dezember 2019 ISSN 0722 8333 S 1 7 BT Drs 19 16019 Normdaten Sachbegriff GND 4135658 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elektrifizierung amp oldid 235763707