www.wikidata.de-de.nina.az
Generator ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Gleichstromgeneratoren werden unter Gleichstrommaschine behandelt Weitere Bedeutungen von Generator siehe Generator Begriffsklarung Ein elektrischer Generator zu lateinisch generare hervorholen erzeugen ist eine elektrische Maschine die Bewegungsenergie in elektrische Energie wandelt Der Generator ist das Gegenstuck zum Elektromotor der elektrische Energie in Bewegungsenergie wandelt Er beruht auf dem von Michael Faraday 1831 entdeckten Prinzip der elektromagnetischen Induktion Kurbelinduktor Blockinduktor als Demonstrationsobjekt Inhaltsverzeichnis 1 Wirkungsweise 2 Aufbau 2 1 Wechselstromgenerator 2 2 Gleichstromgenerator 2 3 Lineargenerator 3 Geschichte 3 1 Erste Stromerzeugung durch Induktion 3 2 Erster grosstechnischer Einsatz von Wechselstromgeneratoren 3 3 Erste Generatoren ohne Dauermagneten 3 4 Erste Mehrphasenwechselstromgeneratoren 3 5 Erste grosstechnische Kraftwerke 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseWirkungsweise Bearbeiten Pulsierende Gleichspannung Kommutator auf Kurbelachse Wechselspannung Schleifringe auf Kurbelachse Bei allen Generatoren die mittels elektromagnetischer Induktion arbeiten ist das Prinzip mechanische Leistung in elektrische Leistung umzuwandeln gleich Die mechanische Leistung Rotationsenergie wird dem Generator in Form der Drehung einer mechanischen Welle zugefuhrt Die Umwandlung beruht auf der Lorentzkraft die auf bewegte elektrische Ladungen in einem Magnetfeld wirkt Bewegt sich ein Leiter quer senkrecht zum Magnetfeld wirkt die Lorentzkraft auf die Ladungen im Leiter in Richtung dieses Leiters und setzt sie so in Bewegung Diese Ladungsverschiebung bewirkt eine Potentialdifferenz und erzeugt eine elektrische Spannung zwischen den Enden des Leiters In der nebenstehenden Animation ist ausschliesslich die Verschiebung des Leiters oder der zwei relevanten Spulenabschnitte quer senkrecht zum Magnetfeld relevant Das wird anhand der roten Flache veranschaulicht Je grosser die Flachenanderung pro Zeitanderung durchlaufene Strecke des Leiters ist desto hoher ist die Spannung Um die Spannung zu erhohen werden mehrere in Form einer Spule in Reihe geschaltete Leiter verwendet Diese Wirkungsweise ist von derjenigen elektrostatischer Generatoren zu unterscheiden in denen die Trennung elektrischer Ladungen durch das elektrische und nicht durch das magnetische Feld vorgenommen wird Im Inneren des Generators wird der Rotor auch Laufer genannt gegenuber dem feststehenden Stator Gehause auch Stander genannt gedreht Durch das vom Rotor mit einem Dauermagneten oder einem Elektromagneten Feldspule oder Erregerwicklung genannt erzeugte umlaufende magnetische Gleichfeld wird in den Leitern oder Leiterwicklungen des Stators durch die Lorentzkraft elektrische Spannung induziert Bei Gleichstromgeneratoren wird der Strom im Rotor Laufer induziert die Feldspule oder der Dauermagnet ist aussen Der generierte Strom wird mit einem Kommutator gleichgerichtet Die erzeugte elektrische Leistung ist gleich der mechanischen Leistung abzuglich der auftretenden Verluste Daraus folgt die Leistungsgleichung eines elektrischen Generators P e l P m e c h P v displaystyle P mathrm el P mathrm mech P mathrm v P e l displaystyle P mathrm el ist die erzeugte elektrische Leistung P m e c h displaystyle P mathrm mech ist die zugefuhrte mechanische Leistung P v displaystyle P mathrm v ist die Verlustleistung infolge von mechanischer Reibung Kupferverlusten und Eisenverlusten Die entnommene Spannung kann uber die Starke des Erregerfelds gesteuert werden wenn dieses durch einen Elektromagneten elektrische Erregung Fremderregung erzeugt wird Diese Steuerungsmethode wird nicht nur in Kraftwerken sondern z B auch in Lichtmaschinen von Kraftfahrzeugen angewendet Lichtmaschinenregler Aufbau Bearbeiten Schematischer Aufbau eines vierpoligen Wechselstromgenerators Wechselstromgenerator Bearbeiten Hauptartikel Synchronmaschineoder Hauptartikel Asynchrongenerator Mini Generator in einer Dynamotaschenlampe Um im Wechselstrom oder Drehstrom Synchrongenerator eine sinusformige Spannung zu erzeugen muss der Rotor ein moglichst homogenes Magnetfeld erzeugen Die Anzahl der Pole mindestens zwei bzw weitere geradzahlige Anzahlen sind moglich entscheidet uber die Frequenz der abgegebenen Spannung bei gegebener Drehzahl Asynchrongeneratoren sind ebenso wie Asynchronmotoren aufgebaut Sie besitzen weder eine Feldspule noch Schleifringe sondern einen Kurzschlusslaufer Das mit diesem umlaufende Magnetfeld wird durch den Strom in den Generatorwicklungen erzeugt Asynchrongeneratoren konnen daher nur dann Strom liefern wenn sie an eine Wechselspannung angeschlossen sind oder bereits Strom erzeugen Bei Inselbetrieb sind sie dafur mit Kondensatoren belastet und besitzen zum Start oft einen kleinen Dauermagneten im Rotor Oft reicht jedoch die Restmagnetisierung aus Hinweise Der Vorteil der Synchrongeneratoren gegenuber Asynchrongeneratoren besteht darin dass sie je nach Anforderung des Stromnetzes sowohl Wirkleistung als auch Blindleistung im Leistungsfaktor Bereich cos phi von 0 8 induktiv bis 0 9 kapazitiv erzeugen konnen Daruber hinaus konnen sie fur den Phasenschieberbetrieb genutzt werden in dem ausschliesslich Blindleistung erzeugt wird Fur kleinere Leistungen findet man Synchrongeneratoren auch in Uhren und als Lichtmaschine bei den Kraftfahrzeugen Asynchrongeneratoren haben als Generator in Grosskraftwerken ab ca 0 1 MW keine Bedeutung Sie werden fur Dieselgeneratoren Kleinwasserkraftwerke und Windkraftanlagen weltweit 90 eingesetzt Sie stellen prinzipiell eine induktive Blindlast dar 1 Gleichstromgenerator Bearbeiten Hauptartikel Gleichstrommaschine Gleichstromgeneratoren benotigen einen Kommutator Stromwender zur Abnahme und Gleichrichtung der im Laufer generierten Spannung Da bei ihnen die gesamte erzeugte elektrische Leistung uber den Kommutator ubertragen werden muss sind sie heute nicht mehr gebrauchlich Lineargenerator Bearbeiten Hauptartikel Lineargenerator Ein Lineargenerator ist eine Bauform von Generator der eine geradlinige nicht an einer Drehachse anfallende Bewegungsenergie in elektrische Energie umwandelt Es gibt verschiedenartige Bauformen von Lineargeneratoren Eine spezielle Bauform fur kleine Leistungen ist der Induktions oder Schuttel Generator welcher in einer sehr einfachen Bauart ahnlich wie ein Verbrennungsmotor der Stelzer Motor realisiert werden kann Auf beiden Seiten befindet sich je eine Spule in die durch die Bewegung ein Magnet eintaucht Die Frequenz der erzeugten Wechselspannung ist abhangig von der mechanischen Schwingung und schwankt lastabhangig Ein spezielles Anwendungsbeispiel fur diese Technik sind die Schuttel Taschenlampen Durch die Schuttelbewegung bewegt sich ein starker Neodym Magnet durch eine Spule Die erzeugte Leistung ist ausreichend um einen Doppelschicht Kondensator mit einer Kapazitat von 1 bis 2 F und bei einer Spannung von 3 bis 4 V zu laden der dann LED Leuchtmittel mit elektrischer Energie versorgen kann Ein weiteres Anwendungsbeispiel fur diese Bauform sind mobile Ladegerate um damit kleinere Akkumulatoren in den Bauformen wie dem AA oder AAA Format zu laden 2 Drehzahl re gu la tor an ei nem dampf ma schi nen be trie benen Ge ne ra tor um 1900 Dampfmaschi nen ge trie be ner 56 po li ger Ge ne ra tor mit sechs po li ger Er re ger ma schi ne Bj 1910 650 kW Generator im Kraftwerk Schwarze Pumpe Bj 1995 1000 MVA Turbogene ra tor mit Dampf tu rbi ne in ei nem Kern kraft werkGeschichte BearbeitenErste Stromerzeugung durch Induktion Bearbeiten Den ersten bekannt gewordenen Wechselstromerzeuger baute Hippolyte Pixii auf Anregung von Ampere das Modell siehe Galerie wurde 1832 aus zwei Spulen gefertigt unter denen ein Hufeisenmagnet kreist Der Strom wird noch in der Maschine durch einen Kommutator gleichgerichtet Im selben Jahr wurde von Michael Faraday eine Unipolarmaschine gebaut die bei Rotation des zylindrischen Permanentmagneten auf der Drehachse durch Unipolarinduktion einen Gleichstrom erzeugt Ebenfalls im Jahr 1832 wurde von Salvatore Dal Negro ein schwingender Apparat zur Erzeugung konstruiert weitere nichtrotierende Stromerzeuger wurden von Carl Friedrich Gauss und anderen gebaut Erster grosstechnischer Einsatz von Wechselstromgeneratoren Bearbeiten Der Wechselstromgenerator der Gesellschaft Alliance siehe Galerie nach einer Anregung von Floris Nollet Brussel aus dem Jahr 1849 war der erste Generator der in der Industrie nennenswerten Einsatz fand Der gedachte Einsatzzweck der Maschinen war es Wasser elektrochemisch zu zerlegen um Leuchtgas fur die Beleuchtung zu gewinnen Tatsachlich dienten die meisten Maschinen jedoch ohne Kommutator in englischen und franzosischen Leuchtturmen zum Betrieb von Bogenlampen Die letzten wurden erst in der Wende zum 20 Jahrhundert ausser Betrieb genommen Einphasengenerator zur Erzeugung von elektrischen Wechselstrom das heisst der periodisch die Richtung andert mittels eines Permanentmagneten der sich nahe einer Spule dreht Erste Generatoren ohne Dauermagneten Bearbeiten Als Erfinder des Generators ohne Permanentmagnete wird bevorzugt Werner von Siemens genannt der 1866 das dynamoelektrische Prinzip entdeckte eine erste Dynamomaschine damit ausstattete und auch den Namen pragte der spater zu Dynamo verkurzt wurde von altgriechisch dynamis dynamis Kraft Fahigkeit Vermogen Bereits vor Siemens hatten jedoch Anyos Jedlik 1851 und Soren Hjorth 1854 mit dem von der Maschine selbst erzeugten Strom die Feldmagnete gespeist und das beschrieben Zeitgleich mit Siemens entdeckten und publizierten zudem auch Samuel Alfred Varley und Charles Wheatstone dieses Prinzip wobei sich die Variante von Wheatstone als die spater grosstechnisch bedeutendere erwies 3 1878 installierte etwa Schuckert amp Co die Bogenlampen in der Venusgrotte von Schloss Linderhof durch die 24 von einer Dampfmaschine angetriebenen Generatoren 4 entstand das erste fest installierte Kraftwerk der Welt 5 und zugleich das erste Warmekraftwerk Erste Mehrphasenwechselstromgeneratoren Bearbeiten Im Rahmen der Frankfurter internationalen Elektrotechnischen Ausstellung wurden 1891 Wechselstrommaschinen vorgefuhrt die speziell zur Erzeugung von Mehrphasenwechselstrom gebaut wurden Den ersten dieser Generatoren hatte bereits Friedrich August Haselwander im Jahre 1887 gebaut Dieser lieferte bereits Dreiphasenwechselstrom Der Amerikaner Charles Bradley erwarb schon Anfang 1897 ein Patent fur einen Zweiphasenwechselstromgenerator Weiterhin wurde eine Wechselstrommaschine der Firma Schuckert und ein Generator von Brown Boveri amp Cie siehe Galerie vorgestellt Das erste Zweiphasen Kraftwerk der k u k Monarchie wurde von Franz Pichler gebaut und ging 1892 in der Raabklamm bei Weiz in der Steiermark in Betrieb Dieser Generator wurde nach einigen Jahren fur Drehstrom umgewickelt und war bis 1971 in Betrieb Erste grosstechnische Kraftwerke Bearbeiten In der Folgezeit wurden zahlreiche Kraftwerke gebaut die ihre Energie teils aus Wasserkraft teils aus Dampf bezogen Im am Niagara ging 1895 das erste Grosskraftwerk der Welt ans Netz und bereits 1898 folgen die Kraftubertragungswerke Rheinfelden in Europa als Flusskraftwerk Ein Dampfkraftwerk brachte das Elektrizitatswerk Budapest bereits 1895 ans Netz Erste be kannt ge wor de ne mag ne to elek tri sche Wech sel strom ma schi ne ge baut 1832 von Hippolyte Pixii Wechselstrom ge ne ra tor der Ge sell schaft Al lian ce nach einer An re gung von Flo ris Nol let Brussel aus dem Jahr 1849 Zeichnung eines Dreh strom ge ne ra tors aus dem Jahr 1891 nach Charles Eugene Lancelot Brown Brown Boveri amp Cie Zeitgenos si scher Holz stich des Ge ne ra tor raums im er sten Dreh strom kraf twerk in Lauffen am Neckar das fur die Elek tro tech nis che Aus stel lung in Fran kfurt am 12 Sep tem ber 1891 einen kunst li chen Was ser fall und tau send Gluh lam pen ver sorg te Die se Ent wick lung von C E Brown wur de noch von der Maschinenfabrik Oerlikon herge stellt Dampfmaschi nen be trie be ner Zwei pha sen strom ge ne ra tor mit Ring anker fur das Elek tri zi tats werk Bu da pest 1895Siehe auch BearbeitenAussenpolgenerator Innenpolgenerator Hauptschlussgenerator Reihenschlussgenerator Nebenschlussgenerator Doppelschlussgenerator Compoundgenerator Fahrraddynamo Van de Graaff Generator Kaskadenmaschine Unipolarmaschine Elektromotor Magnetohydrodynamischer GeneratorLiteratur BearbeitenAnsgar Christ Motoren Generatoren Transformatoren Arbeitsheft Stam Koln 1999 ISBN 3 8237 3414 8 Gunter Franz Rotierende elektrische Maschinen Generatoren Motoren Umformer 8 Auflage Verlag Technik Berlin 1990 ISBN 3 341 00143 3 Klaus Heuck Klaus Dieter Dettmann Detlef Schulz Elektrische Energieversorgung Erzeugung Ubertragung und Verteilung elektrischer Energie fur Studium und Praxis 9 Auflage Springer Vieweg Wiesbaden 2013 ISBN 978 3 8348 1699 3 Reinhard Mayer Generatoren und Starter Robert Bosch Stuttgart 2002 ISBN 3 7782 2028 4 Friedrich Niethammer Ein und Mehrphasen Wechselstrom Erzeuger Hirzel Leipzig 1906 460 Seiten 748 Abbildungen Weblinks Bearbeiten Commons Elektrische Generatoren Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Generator Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Animiertes Modell zum Prinzip des Generators www walter fendt de Kurze Ubersicht am Ende des Dokuments Geschichte Arten Induktionsgesetz www hellfirez deEinzelnachweise Bearbeiten http antriebstechnik fh stralsund de 1024x768 Dokumentenframe Kompendium Antriebstechnik S Info Drehstromgeneratoren htm Schuttelakku AA und AAA Akku schuttelnd aufladen Artikel bei Golem de vom 19 Juli 2010 Deutsches Museum Die Dynamomaschine von Werner Siemens Entdeckungsgeschichte David Gugerli Redestrome Zur Elektrifizierung der Schweiz 1880 1914 Chronos Zurich 1996 ISBN 3 905311 91 7 Zugleich Zurich Universitat Habilitations Schrift 1994 1995 Siemens erinnert auf Schloss Linderhof an Pioniere des ersten Stromzeitalters Siemens 25 Mai 2011 abgerufen am 27 April 2022 Normdaten Sachbegriff GND 4020119 3 lobid OGND AKS LCCN sh85041707 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elektrischer Generator amp oldid 230451465