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Sir Charles Wheatstone ˈwiːtsten 6 Februar 1802 in Gloucester 19 Oktober 1875 in Paris war ein britischer Physiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Charles Wheatstone nbsp Akustisches Mikrophon von Charles Wheatstone um 1827 Nach dem Besuch mehrerer Schulen arbeitete sich Wheatstone in das Handwerk seines Onkels den Musikinstrumentenbau ein und ubernahm dessen Geschaft in London nach seinem Ableben im Jahr 1823 zusammen mit seinem Bruder William Charles hatte kein grosses Interesse an kommerziellen und handwerklichen Tatigkeiten und so konzentrierte er sich mehr auf die Verbesserung von Instrumenten und die Entwicklung technischer Hilfsmittel So entwickelte er um 1827 ein Instrument welches die schwachsten Tone horbar macht und deshalb fuglich Mikrophon genannt werden kann Es war jedoch kein Mikrofon im heutigen Sinne das Schall in elektrische Spannungsanderungen umwandelt sondern arbeitete ahnlich wie ein akustisches Stethoskop rein mechanisch Es bestand aus zwei Eisen oder Messingdrahten die an je einem Ende verschweisst wurden sodass sie eine Spitze bildeten An den anderen beiden Enden war je ein Metallblech angebracht Legte man die Metallbleche an die Ohren wo sie infolge der Federspannung der Drahte angedruckt wurden und legte man die Spitze auf einen tonenden Korper so konnte man die Tone deutlicher horen 1 1829 zog er sich ganzlich aus dem Geschaft zuruck 1834 wurde er Professor fur Experimentalphysik am King s College in London Wheatstone begann fruh mit physikalisch akustischen Experimenten in denen er die Schallubertragung stehende Wellen und Musikinstrumente untersuchte 1828 erfand er das Symphonium ein Vorlauferinstrument der akkordeonahnlichen Konzertina 2 Er entwarf 1833 in einer der Royal Society vorgelegten Abhandlung das Prinzip der Uberlagerung kleiner Bewegungen fur die Chladnischen Klangfiguren Dann wandte er sich der Optik und Elektrotechnik zu und erkannte 1833 die Bedeutung der von Samuel Hunter Christie erfundenen Bruckenschaltung fur die exakte Messung elektrischer Widerstande die spater als Wheatstonesche Messbrucke bekannt wurde 3 Im Jahr 1835 fuhrte Wheatstone einen nach der Beschreibung von Wolfgang von Kempelen gebauten Sprechapparat vor 4 1840 erfand er einen stufenlos regelbaren Widerstand Rheostat und 1833 das Spiegelstereoskop mit dem er die Spektrallinien von Funkenentladungen bestimmte 5 6 7 8 1834 ermittelte Wheatstone erstmals die Fortpflanzungsgeschwindigkeit des elektrischen Stroms in metallischen Leitern Im Folgenden entwickelte er zusammen mit dem Elektrotechniker William Fothergill Cooke zwei Telegrafiegerate den Nadeltelegrafen 9 und den Zeigertelegrafen Letzterer fand verbreitete Anwendung und wurde spater von der Morsetelegrafie verdrangt Die Sende und Empfangsvorrichtung des Zeigertelegrafen bestand aus der Bewegung eines Zeigers zu einzelnen Buchstaben und Ziffern die eine jeweils unterschiedliche Anzahl von Stromstossen hervorrief 1854 erfand Wheatstone das Playfair Verfahren zur manuellen Verschlusselung von Nachrichten Fast zur selben Zeit wie Werner von Siemens entdeckte und publizierte Wheatstone auch das dynamoelektrische Prinzip Wheatstone s Vortrag vor der Royal Academy am 14 Februar 1867 folgte unmittelbar dem Beitrag William Siemens der die Arbeit seines Bruders Werner von Siemens vorgestellt hatte 10 Den Vortragen vor der Royal Society war die Veroffentlichung der ersten wissenschaftlichen Darstellung des dynamoelektrischen Prinzips 11 vor der Berliner Akademie der Wissenschaften am 17 Januar 1867 vorausgegangen Wheatstone befasste sich mit der Parallelschaltung von Anker und Feldwicklung im Gegensatz zur Siemensschen Variante mit einer Reihenschaltung Die Version von Wheatstone erwies sich spater vor allem fur die Kraftwerkstechnik als bedeutender 12 Wheatstone und sein Freund Lyon Playfair 1 Baron Playfair betrieben die Kryptografie 13 als Hobby Damals erschienen in der Londoner Times oft Privatanzeigen in verschlusselter Form Die beiden machten sich einen Spass daraus diese Geheimbotschaften zu entschlusseln Besonders die Anzeigen von Liebespaaren hatten es ihnen angetan 14 Wheatstone entwickelte ein manuelles Verschlusselungsverfahren das auf Buchstabenpaaren basierte Playfair veroffentlichte es spater und so erhielt dieses Verfahren seinen Namen 15 Ehrungen Bearbeiten nbsp Charles Wheatstone Mitte 1836 wurde er zum Mitglied Fellow der Royal Society gewahlt die ihn zweimal 1840 und 1843 mit der Royal Medal und 1868 mit der Copley Medal auszeichnete 1842 wurde er korrespondierendes und spater auswartiges Mitglied der Academie des sciences 16 1867 wurde er zum Ehrenmitglied Honorary Fellow der Royal Society of Edinburgh gewahlt 17 Ausserdem war er seit 1868 Trager des Ordens Pour le merite fur Wissenschaft und Kunste Ebenfalls 1868 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt Nach Auszeichnungen in verschiedenen Landern folgte 1868 seine Adelung als Knight Bachelor Nach Wheatstone sind in der Antarktis der Wheatstone Gletscher auf der Antarktischen Halbinsel und das Kap Wheatstone an der Ostkuste des Viktorialands benannt Auch eine heute ungebrauchliche Einheit fur den elektrischen Widerstand wurde nach ihm benannt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Charles Wheatstone Album mit Bildern Videos und Audiodateien Artikel von uber Charles Wheatstone im Polytechnischen Journal Archives Biographies Sir Charles Wheatstone 1802 1875 in The Institution of Engineering and Technology 175th anniversary of the UK patent for Cooke and Wheatstone s commercially practical electric telegraphLiteratur BearbeitenKurt Jager Friedrich Heilbronner Lexikon der Elektrotechniker 2 Auflage VDE Verlag 2010 ISBN 978 3 8007 2903 6 Inhaltsverzeichnis PDF 125 kB Einzelnachweise Bearbeiten Charles Wheatstone Experimente in Bezug auf das Horen Notizen aus dem Gebiete der Natur und Heilkunde Neue Notizen aus dem Gebiete der Natur und Heilkunde Jahrgang 1827 S 544 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nnh Concertina Patent Improvements in the Construction of Wind Musical Instruments 1829 by Charles Wheatstone British Patent No 5803 of 1829 Specification 19 December 1829 with forty five figures 10 pages The Genesis of the Wheatstone Bridge by Stig Ekelof discusses Christie s and Wheatstone s contributions and why the bridge carries Wheatstone s name Published in Engineering Science and Education Journal volume 10 no 1 February 2001 pages 37 40 George A Miller Worter Streifzuge durch die Psycholinguistik Herausgegeben und aus dem Amerikanischen ubersetzt von Joachim Grabowski und Christiane Fellbaum Spektrum der Wissenschaft Heidelberg 1993 Lizenzausgabe Zweitausendeins Frankfurt am Main 1995 2 Auflage ebenda 1996 ISBN 3 86150 115 5 S 88 89 Die ersten Sprechapparate Beachte das Schreiben von Wheatstone s 1838 Contributions to the Physiology of Vision Part the First On some remarkable and hitherto unobserved Phenomena of Binocular Vision auf dieser Webseite Brian Bowers Sir Charles Wheatstone FRS 1802 1875 2nd Auflage IET 2001 ISBN 978 0 85296 103 2 S 207 208 google com George Gore The Art of Scientific Discovery Or The General Conditions and Methods of Research in Physics and Chemistry Longmans Green and Co 1878 S 179 google com Betrachte Wheatstone s 1852 Bakerian Lecture Contributions to the Physiology of Vision Part the Second On some remarkable and hitherto unobserved Phenomena of Binocular Vision continued bei auf dieser Webseite Beauchamp Ken History of Telegraphy Institution of Electrical Engineers 2001 S 34 40 com au Proceedings of the Royal Society of London Vol 15 1867 Seiten 367 und 369 Proceedings of the Royal Society of London Vol 37 1884 Seite VIII Deutsches Museum Die Dynamomaschine von Werner Siemens Entdeckungsgeschichte Marks Leo Between Silk and Cyanide The Free Press New York 1998 ISBN 0 684 86422 3 Simon Singh Codes Die Kunst der Verschlusselung Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 4 Auflage Marz 2009 Seite 91 ISBN 978 3 423 62167 0 Martin Gardner Codes ciphers and secret writing Courier Dover Publications 1972 Abschnitt 2 The Playfair Cipher Online Verzeichnis der ehemaligen Mitglieder seit 1666 Buchstabe W Academie des sciences abgerufen am 15 Marz 2020 franzosisch Fellows Directory Biographical Index Former RSE Fellows 1783 2002 PDF Royal Society of Edinburgh abgerufen am 21 April 2020 Normdaten Person GND 11733362X lobid OGND AKS LCCN n84188392 VIAF 54231425 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wheatstone CharlesKURZBESCHREIBUNG britischer PhysikerGEBURTSDATUM 6 Februar 1802GEBURTSORT GloucesterSTERBEDATUM 19 Oktober 1875STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charles Wheatstone amp oldid 238997266