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Chladnische Klangfiguren sind Muster die auf einer mit Sand bestreuten dunnen Platte am besten aus Metall entstehen wenn diese in Schwingungen versetzt wird Dieses geschieht indem die Platte an einer Kante mit einem Geigenbogen bestrichen oder einer schwingenden Stimmgabel beruhrt wird Chladnische Klangfiguren fur PlattenBeispiele fur Chladnische Klangfiguren fur quadratische Platten Aus E F F Chladni Die AkustikChladni Moden einer GitarrendeckeInfolge von Eigenresonanzen beginnt die Platte mit einer ihrer Moden zu schwingen Der Sand wird beim Tonen der Platte von den vibrierenden Partien lokal weggeschleudert und wandert zu den Stellen an denen keine oder schwachere Schwingung auftritt Auf diese Weise werden die Knotenlinien stehender Wellen sichtbar die sich auf der Platte ausbilden Inhaltsverzeichnis 1 Namensgeber 2 Geschichte 2 1 Tonograph 3 Anwendung 4 Mathematisches Modell 5 Literatur zur Theorie 6 Siehe auch 7 WeblinksNamensgeber BearbeitenChladnische Klangfiguren sind benannt nach Ernst Florens Friedrich Chladni der 1787 die Schrift Entdeckungen uber die Theorie des Klanges veroffentlichte in der er Klangfiguren darstellt und beschreibt wie man sie erzeugen kann Die Menschen waren von den Mustern so sehr fasziniert dass Chladni seinen Lebensunterhalt mit dem Auftreten als Lehrer und Referent uber seine Figuren verdienen konnte und selbst Napoleon sagte Dieser Mann lasst die Tone sehen Geschichte BearbeitenNachdem Chladni die Klangfiguren auf Reisen durch Europa um 1800 bekannt gemacht hatte beschrieben Mathematiker die Schwingungen elastischer dunner Platten Es begann zwischen 1811 und 1815 durch Sophie Germain mit fehlerhaften Randbedingungen An dem Ausbau einer Theorie beteiligten sich unter anderem Charles Wheatstone 1833 Gustav Kirchhoff 1850 Woldemar Voigt 1893 Lord Rayleigh 1894 Walter Ritz 1909 Tonograph Bearbeiten Auf diesen Erkenntnissen aufbauend konstruierte der amerikanische Gelehrte Henry Holbrook Curtis den Tonographen mit dem diese Klangmuster fotografisch festgehalten werden konnten Der Apparat bestand aus einer metallischen Rohre die nach Art eines Hornes aufwarts gebogen war und oben einen Schalltrichter trug auf dem eine Membran gespannt war Auf dieser wurde ein feines Gemisch von Salz und Schmirgel aufgebracht und gleichmassig in der Grosse eines Kronenstuckes ausgebreitet Wenn nun Tone in die Rohre hineingesungen wurden bildete das pulvrige Gemisch die chladnischen Figuren die mittels fotografischer Technik festgehalten wurden In einer im Jahre 1897 erschienenen Aussendung des Patentburos J Fischer in Wien hiess es Die Bilder konnen als Modelle fur Gesangsubungen dienen die der Schuler der in einen gleichgestalteten Apparat singt durch Bringen desselben Tones zu erreichen streben muss Anwendung BearbeitenIm Musikinstrumentenbau wird vereinzelt auf diese Methode zuruckgegriffen Dabei wird beispielsweise die Gitarren oder Geigendecke von einem Lautsprecher angeregt der mit einem Frequenzgenerator verbunden ist Die Platte muss freischwingend gelagert sein Um spater ein optimales Schwingungsverhalten der Decke zu erreichen muss die Mode Form des Sandgebildes die der jeweiligen Frequenz zugeordnet ist moglichst erreicht werden siehe Abbildung Chladnische Klangfigur nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Mathematisches Modell BearbeitenSchwingende Platten lassen sich nach der Kirchhoffschen Plattentheorie mit einer biharmonischen Schwingungsgleichung beschreiben Hierbei wird im Gegensatz zum d Alembert Operator der Laplace Operator doppelt angewendet Durch Zeitreduktion lassen sich die Eigenschwingungen oder Moden der Platte berechnen Im Folgenden ist die partielle Differentialgleichung der freien Schwingung also ohne Anregung dargestellt D 2 u r d D 2 u t 2 0 D 2 U r d w 2 D U 0 displaystyle Delta 2 u frac rho d D frac partial 2 u partial t 2 0 quad rightarrow quad Delta 2 U frac rho d omega 2 D U 0 nbsp Hierbei ist r displaystyle rho nbsp die Materialdichte d displaystyle d nbsp die Dicke der Platte D displaystyle D nbsp die Biegefestigkeit der Platte Da diese Differentialgleichung in Bezug auf eine physikalische Losung noch nicht genugt mussen die Randbedingungen richtig gewahlt werden Eine Gleichung dieser Form hatte auch Sophie Germain vorgelegt jedoch scheiterte sie daran die richtigen Randbedingungen festzulegen Literatur zur Theorie BearbeitenMartin Gander Gerhard Wanner From Euler Ritz and Galerkin to modern computing SIAM Review Vol 54 4 2012 Karl Eugen Kurrer The History of the Theory of Structures Searching for Equilibrium Berlin Ernst amp Sohn 2018 S 703ff ISBN 978 3 433 03229 9 Siehe auch BearbeitenFaraday WellenWeblinks BearbeitenFrom Euler Ritz and Galerkinto Modern Computing Tone fur s Auge oder die Klangfiguren des E F F Chladni Chladni Figures and Vibrating Plates engl Java Applet Eigenschwingungsformen von runden Platten Grossere Bilder von Klangfiguren und Versuchsaufbau der Universitat Ulm Beitrag zu den Versuchen uber die Klangfiguren schwingender Flache LEIFI Chladnische Klangfiguren Memento vom 10 Juli 2013 im Internet Archive Entdeckungen uber die Theorie des Klanges MPIWG Library Collection Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chladnische Klangfigur amp oldid 235353057