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Eine Mode von engl mode auch Schwingungsmode in der Akustik auch Raummode in der Mechanik auch Eigenform Eigenschwingungsform oder Partialschwingung ist in der Physik die Beschreibung bestimmter zeitlich stationarer Eigenschaften einer Welle Die Welle wird dabei als Summe verschiedener Moden beschrieben Die ersten sechs Moden eines ResonatorsDie Moden unterscheiden sich in der raumlichen Verteilung der Intensitat Die Form der Moden wird durch die Randbedingungen bestimmt unter denen sich die Welle ausbreitet Anders als die thematisch verwandten Normalschwingungen lasst sich die Analyse nach Schwingungsmoden sowohl auf stehende als auch auf fortlaufende Wellen anwenden Inhaltsverzeichnis 1 In der Akustik 1 1 Raummoden 1 2 Weitere akustische Moden 1 2 1 Biegeschwinger 1 2 2 Membranschwingungen 1 2 3 Hohlraume 1 2 4 Festkorper 2 Elektromagnetische Wellen 3 Siehe auch 4 WeblinksIn der Akustik BearbeitenRaummoden Bearbeiten Hauptartikel Raummode Raummoden konnen zur Charakterisierung der Raumakustik eines Konzertsaals dienen Durch die Raummoden wird der Klang eines Raums verfarbt weil bestimmte Tone besonders hervortreten und eine ungleichformige Energieverteilung innerhalb des Raums haben Treten diskrete Resonanzfrequenzen auf so sind diese auffalliger als wenn viele Resonanzfrequenzen gleichmassig im Spektrum verteilt sind Nachhall nbsp Eine stehende Welle Wie man hier erkennen kann erscheint an den Enden der Raumbegrenzung jeweils als Maximum ein Druckbauch Eine bestimmte Resonanzfrequenzverteilung ist eine physikalische Eigenschaft des Raumes die von seinen Abmessungen abhangt Nur bestimmte Frequenzen werden angeregt Bei diesen Resonanzeffekten spielt sowohl der erhohte Pegel als auch die zeitliche Fortdauer des Tons eine Rolle nbsp Raummoden zwischen zwei harten Wanden An den Wanden muss dabei immer maximaler Schalldruck herrschen was dort an den Druckbauchen zu erkennen ist Oberhalb etwa 300 Hz Schroderfrequenz verursachen akustische Moden des Raums in Wohnraumen keine horbaren Verzerrungen der Wiedergabe weil die Moden in Form von dichten Reflexionen und Nachhall ineinander ubergehen Unterhalb von 300 Hz konnen sie dagegen wahrnehmbare Klangverfarbungen bewirken Da diese die besonders tiefen Tone betreffen wird dies als Drohnen Booming oder Ein Noten Bass empfunden Die Amplitude einer akustischen Mode hangt von der Position im Raum ab Der Grad der Verfarbung ist daher von Ort zu Ort verschieden In der Akustik eines typischen quaderformigen Horraums gibt es drei Arten stehender Moden axiale longitudinale Moden die deutlich dominieren tangentiale und diagonale Moden auch Obligue oder Schragmoden genannt Ihre Frequenzen lassen sich wie folgt berechnen f n x n y n z c S 2 n x L 2 n y B 2 n z H 2 displaystyle f mathrm n x n y n z frac c S 2 sqrt left frac n x L right 2 left frac n y B right 2 left frac n z H right 2 nbsp Hierbei ist f displaystyle f nbsp die Frequenz der Mode in Hz n x displaystyle n x nbsp die Ordnung der Mode Raumlange n y displaystyle n y nbsp die Ordnung der Mode Raumbreite n z displaystyle n z nbsp die Ordnung der Mode Raumhohe c S displaystyle c S nbsp die Schallgeschwindigkeit 343 m s bei 20 C L displaystyle L nbsp B displaystyle B nbsp H displaystyle H nbsp die Lange Breite und Hohe des Raums in Meter Weitere akustische Moden Bearbeiten nbsp Der einseitig eingespannte Biegeschwinger Dargestellt ist die Auslenkungsamplitude der zweiten ModeIn der Akustik bestimmen die Moden die relative Starke der Obertone und damit den Klang eines Instruments z B einer Orgelpfeife oder einer Glocke Biegeschwinger Bearbeiten Einseitig eingespannte Stabe nennt man Biegeschwinger Diese konnen in mehreren Moden schwingen Membranschwingungen Bearbeiten nbsp Mode u 01 displaystyle u 01 nbsp 1s nbsp Mode u 23 displaystyle u 23 nbsp 5d nbsp Vibrationsmuster einer eingespannten rechteckigen PlatteEine eingespannte dunne Flache Membran wie bei einer Trommel kann viele unterschiedliche Schwingungsmoden zeigen Diese Partialschwingungen fuhren bei Lautsprechern zu Unregelmassigkeiten im Frequenzgang Hohlraume Bearbeiten Akustische Hohlraumresonatoren sind z B der Helmholtz Resonator oder das Kundtsche Rohr sie spielen aber auch bei Lautsprecherboxen Bassreflexbox und bei Blasinstrumenten und Orgelpfeifen eine grosse Rolle Festkorper Bearbeiten Verschiedene akustische Schwingungsmoden in Festkorpern treten beispielsweise in Schwingquarzen Glocken Gongs Klangstaben Triangeln usw auf Alle diese Korper konnen neben der Grundresonanzfrequenz auch in hoheren Schwingungsmoden angeregt werden bzw weisen aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung ihrer Schwingungsmoden einen bestimmten Klangcharakter auf In Festkorpern konnen aufgrund des vorhandenen Schubmoduls auch transversale Wellen und Schwingungsmoden auftreten Die Form von Gehausen und Maschinenteilen bestimmt welche Schwingungsmoden im Betrieb besonders angeregt werden Durch geeignete eher unregelmassige Formgebung kann die Ausbildung von Schwingungsmoden die auf Formsymmetrien beruhen vermieden werden Schallabstrahlung und Ermudung durch Schwingungen kann so reduziert werden Elektromagnetische Wellen BearbeitenBei elektromagnetischen Wellen wie Licht Laser und Funkwellen werden die folgenden Typen von Moden unterschieden TEM oder transversal elektromagnetische Mode Sowohl die elektrische als auch die magnetische Feldkomponente stehen stets senkrecht zur Ausbreitungsrichtung Diese Mode ist nur ausbreitungsfahig wenn entweder zwei voneinander isolierte Leiter Aquipotentialflachen zur Verfugung stehen beispielsweise in einem Koaxialkabel oder kein elektrischer Leiter vorhanden ist beispielsweise in Gas Lasern oder Lichtwellenleitern TE oder H Moden Nur die elektrische Feldkomponente steht senkrecht zur Ausbreitungsrichtung wahrend die magnetische Feldkomponente in Ausbreitungsrichtung zeigt TM oder E Moden Nur die magnetische Feldkomponente steht senkrecht zur Ausbreitungsrichtung wahrend die elektrische Feldkomponente in Ausbreitungsrichtung zeigt Die letzten beiden Modentypen haben besonders in Hohlleitern Bedeutung TEM Wellen sind in ihrer Frequenz nicht beschrankt das heisst sie sind uber das gesamte Frequenzspektrum ausbreitungsfahig TM und TE Wellen hingegen sind nur ab einer bestimmten von der Geometrie des Leiters abhangigen Frequenz Grenzfrequenz ausbreitungsfahig Folglich konnen bei einer festen Frequenz auch mehrere Moden gleichzeitig ausbreitungsfahig sein In der Datenubertragung ist dieser Zustand jedoch unerwunscht da Signalintegritat das heisst dispersionsarmer Betrieb von Wellenleitern nur bei Modenreinheit gewahrleistet werden kann Wellenleiter also z B Kabel oder Hohlleiter konnen also nur bis zur Grenzfrequenz der ersten hoheren Mode sinnvoll zur Signalubertragung verwendet werden In der Lasertechnik sind Moden ein wichtiges Werkzeug zur Charakterisierung eines Laserstrahls Dabei sind insbesondere die Transversalmoden von Interesse die sich in der Verteilung der Intensitat senkrecht zur Ausbreitungsrichtung unterscheiden Siehe auch Modenvolumen In der Elektrotechnik ist es fur die optimale Funktion mancher Vorrichtungen erforderlich dass eine Welle hauptsachlich eine bestimmte Mode enthalt Beispiele dafur sind das Magnetron eines Mikrowellenherds oder der Kristall eines Schwingquarz Bei Antennen dagegen ist es haufig wunschenswert dass keine Mode stark bevorzugt ist Siehe auch BearbeitenEigenfrequenz ModalanalyseWeblinks BearbeitenBerechnung der Raummoden von Schall in quaderformigen Raumen Der Unterschied zwischen den Moden als Schalldruckverteilung in Raumen und den Moden der Saitenschwingungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mode Physik amp oldid 229762269