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Dieser Artikel behandelt den Gong als Musikinstrument Fur weitere Begriffe siehe Gong Begriffsklarung Ein Gong ist ein Aufschlag Idiophon also ein unmittelbar geschlagener selbsttonender Klangkorper der als Musik oder Signalinstrument dient Er besteht aus einer kreisrunden Metallplatte die senkrecht am Rand frei schwingend aufgehangt ist oder an den Randern waagrecht auf einem Gestell liegt Die fur die Tonerzeugung massgeblichen Schwingungen nehmen zum Mittelpunkt zu Im Unterschied dazu sind bei einer am Scheitelpunkt aufgehangten Glocke die Schwingungen im unteren Randbereich am grossten Seltener Buckelgong aus Eisen des balinesischen Gamelan semar pegulingan Vorlaufer des heutigen Gamelan Gong Kebyar Ensembles Vor 1939 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Einteilung 3 Geschichte 4 Flachgongs 5 Buckelgongs 6 Kesselgongs 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenNach der gangigen Etymologie ist gong ein onomatopoetisches Wort aus der javanischen Sprache Diese Einschatzung scheint etwas eng gegriffen da gong auch in den meisten anderen austronesischen Sprachen vorkommt Ihr widerspricht auch dass Indonesier ein feines Gespur fur eine lautmalerische Sprachverwendung besitzen und die Silbe go ng nicht den typischen schwebenden Nachklang eines javanischen Buckelgongs wiedergibt Es handelt sich vermutlich um eine spatere Ubernahme in das Javanische Nach einer anderen moglicherweise ebenso lokalpatriotisch gefarbten Herleitung soll gong auf Thailandisch khong zuruckgehen In einer chinesischen Chronik von 517 v Chr aus der Zhou Dynastie bedeutete gong den Grundton der siebenstufigen Tonleiter In der altjavanischen Literatur steht nicht gong sondern gubar fur ein Metallidiophon unbekannter Form Es durfte ein hangender Gong fur den Kriegseinsatz also mit entsprechend lautem Klang gewesen sein Eine tatsachliche Lautnachahmung ist das balinesische Wort girr fur den Klang eines Gongs als gong mit einem entsprechenden Zusatz bezeichnen Balinesen ihre verschiedenen Gamelan Ensembles Das alte chinesische Schriftzeichen gu kurz klingend der Sui 581 618 und Tang Dynastie 618 907 bezeichnete Felltrommeln allgemein aber keine Idiophone Zusammen mit dem Zeichen tong lang klingend stand tong gu fur lange nachklingende grosse Felltrommeln mit einem metallenen Korpus Vermutlich waren Kesseltrommeln vom Typ der naqqaras gemeint Aus tong gu konnte lautmalerisch umgebildet uber gu ng das javanische Wort entstanden sein gu ware der kurze Schlag auf die Felltrommel und ng der metallene Nachklang 1 Einteilung BearbeitenGongs kommen in unterschiedlichen Grossen und Formen vor die beiden Hauptkategorien sind Flachgongs und Buckelgongs Erstere bestehen aus einer flachen leicht gekrummten oder gewellten Platte die am Rand umgebogen ist Stark gekrummte schalen oder gefassformige Platten werden zu Metalltrommeln annahernd U formige Behalter heissen Kesselgongs Die grosste Bedeutung besitzen die in weiten Teilen Sudostasiens verbreiteten Buckelgongs sie charakterisiert eine deutliche Aufwolbung in der Mitte Buckelgongs sind abhangig vom Durchmesser und im Unterschied zu flachen Gongs in einer bestimmten Tonhohe herstellbar Zum westlichen Orchester gehort ublicherweise ein grosser flacher Gong mit durchschnittlich 100 Zentimetern Durchmesser einem umgebogenen schmalen Rand und unbestimmter Tonhohe Der Spieler schlagt ihn in der Mitte oder etwas ausserhalb mit einem Gongschlagel an Buckelgongs die in Sudostasien zu den melodiefuhrenden Instrumenten gehoren werden in der Mitte angeschlagen Der Kopf des Schlagels besteht aus Filz Holz Metall oder Kunststoff Die meisten Gongs werden aus einer Bronzelegierung gewalzt und gehammert Ein Gongspiel fasst mehrere Gongs unterschiedlicher Tonhohen in einer Rahmenkonstruktion zusammen Zimbeln ahneln flachen Gongs besitzen aber keinen umgebogenen Rand und werden nur an der Aussenkante an oder paarweise gegeneinander geschlagen Geschichte BearbeitenDie mehrfach im Alten Testament auftauchenden Instrumentennamen selslim und meziltajim bezogen sich wohl auf Zimbeln Im Hohelied der Liebe heisst es in der Einheitsubersetzung ware ich drohnendes Erz oder eine larmende Pauke 1 Korinther 13 1 in anderen Ubersetzungen wird an dieser Stelle Erz mit Gong wiedergegeben Vermutlich gab es im Antiken Griechenland ein zumindest gongahnliches Schlaginstrument In griechischen Mythen schlugen junge Manner auf Metallscheiben um die Schreie des kindlichen Zeus zu ubertonen 2 Die Romer besassen Handglocken Gongs und Metallscheiben discus die an einer durch ein mittiges Loch gezogenen Schnur herabhingen und als Signalinstrumente dienten In das 1 oder 2 Jahrhundert n Chr datiert ein zwischen 1877 und 1882 in der Grafschaft Wiltshire im Sudwesten Englands ausgegrabener romischer Gong 3 Aus vorchristlicher Zeit stammen die altesten chinesischen Kesselgongs Jaap Kunst 1956 vertritt die Ansicht dass sich der Gong in hellenistischer Zeit ab dem 4 Jahrhundert v Chr vom ostlichen Mittelmeerraum bis nach China ausbreitete Als Ursprung nahm er das bei altgriechischen Totenritualen geschlagene echeion an das vielleicht ein Flachgong oder eine Schlagplatte war 4 Zur Unterstutzung dieser Vermutung fuhrt er den Namen der sassanidischen Laute barbat auf das griechische Wort barbitos fur ein anderes Saiteninstrument zuruck Die Form der sassanidischen Laute lag wiederum der chinesischen Laute pipa zugrunde 5 Ein fruher Grabfund eines flachen Gongs aus der Region Guangxi wird in die Han Zeit 206 v Chr 220 n Chr datiert Er misst in der flachen Mitte 22 Zentimeter im Durchmesser und einschliesslich des schragen Randes 32 Zentimeter An drei durch den Rand gezogenen Ringen war der Gong aufgehangt Ob zwischen den alteren Kesselgongs und den sonstigen Gongtypen eine Beziehung bestand ist nicht bekannt Andere chinesische Gongs waren seit Anfang des 6 Jahrhunderts in Gebrauch und sollen laut der Enzyklopadie Tongdian fertiggestellt 801 6 von Zentralasien eingefuhrt worden sein In chinesischen Quellen tauchen ab dem 9 Jahrhundert Gongs unter dem Sammelbegriff luo auf ein Prafix charakterisiert einen bestimmten Gongtyp shaluo zhengluo oder verweist auf die Herkunftsregion Die in der heutigen chinesischen Musik verbreiteten flachen Gongs mit schmalen Randern sind bereits in der Abhandlung Yue shu um 1100 abgebildet und tragen dort die Namen zheng tongzheng oder tongluo Als alteste Verwendung eines Gongs in einem westlichen Orchesterwerk gilt Francois Joseph Gossecs Marche lugubre 1791 zum Tod von Mirabeau Darauf folgten Daniel Steibelts 1793 in Paris uraufgefuhrte Oper Romeo und Julia Jean Francois Lesueurs Oper Ossian ou les Bardes von 1804 Gaspare Spontinis Oper La vestale von 1807 die 1831 uraufgefuhrte Oper Norma von Vincenzo Bellini und die Oper Robert le diable 1831 von Giacomo Meyerbeer Eine besondere musikalische Funktion haben Tamtams im Finale von Tschaikowskis 1893 uraufgefuhrter 6 Sinfonie und in Edward Elgars Oratorium The Dream of Gerontius von 1900 John Cage verlangt in First Construction in Metal von 1939 zwolf Buckelgongs vier auf Polstern ruhende Gongs ein Gong der in einer Wanne voller Wasser eingetaucht wird und ein Tamtam In Rituel in memoriam Bruno Maderna von Pierre Boulez 1975 spielt ein Perkussionist sieben Buckelgongs und ein weiterer sieben abgestufte Tamtams 7 Flachgongs Bearbeiten nbsp Bauerliche Volksmusik Pungmul eine Form des koreanischen Musikstils Samulnori bei dem zwei Trommeln und zwei Flachgongs gespielt werden Von links nach rechts Gong kkwaenggwari Sanduhrtrommel janggu Fasstrommel buk Gong jing nbsp Set aus mehreren Flachgongs gangsa in den Bergregionen der nordphilippinischen Insel Luzon Mit Holzschlageln bereit zum SpielenDer Gong kann in der popularen Musik ein erganzender Teil des Schlagzeugs sein im klassischen Orchester wird meist ein hangender Gong nach dem Vorbild des chinesischen Tamtam gespielt Der Tamtam des westlichen klassischen Orchesters hat einen ungefahren Durchmesser von 90 bis 100 in seltenen Fallen bis 150 Zentimetern Perkussionsensembles erzeugen mit ihm Effekte indem sie ihn ausserhalb der Mitte anschlagen Flachgongs werden konzertant oder therapeutisch auch in der New Age Musik eingesetzt um einen anhaltenden Klangteppich zu erzeugen Melodische oder rhythmisierte Musik ist hier nicht beabsichtigt In der japanischen zeremoniellen Hofmusik Gagaku wird der schusselformige Gong shōko mit zwei Holzstocken angeschlagen Er ist mit dem chinesischen Gong zhenggu verwandt und blieb als ein Abkommling der mittelalterlichen chinesischen Gongs erhalten Im Norden Chinas gibt es noch den bereits im 16 Jahrhundert erwahnten schalenformigen Gong dangdang mit 15 Zentimetern Durchmesser der in Dorfern der Hebei Provinz gespielt wird und in einem kleinen Rahmen mit Standbeinen hangt Ublicherweise zehn solcher Gongs diatonisch gestimmt in einem tragbaren Rahmen heissen yunluo Wolken Gong Es gibt auch Gongspiele mit 7 9 und 14 Gongs Yunlo sind tellerformig mit einem breiten Rand parallel zum flachen Boden Der vor dem Gestell sitzende Musiker schlagt die Gongs mit einem Stab in jeder Hand In Korea heisst ein verwandtes Gongspiel ulla 8 Ein weiterer kleiner Gong aus Sudchina ist der an einer Schnur mit der Hand gehaltene neun Zentimeter grosse jiaoluo Ruf Gong noch kleiner der xiangzhan sechs Zentimeter Resonanz Tasse in der Provinz Fujian Besondere gewolbte Gongs mit einer flachen Mitte produzieren eine sich nach dem Anschlag andernde Tonhohe In der Pekingoper und anderen chinesischen Opernstilen wird der xiaoluo ein kleiner Gong von 22 Zentimetern Durchmesser mit den Fingerspitzen am Rand gehalten und mit einem holzernen Schlagel gespielt wobei sich der Ton nach dem Anschlagen erhoht Der mit 30 Zentimetern etwas grossere Gong daluo hangt an einer Kordel sein Ton erniedrigt sich nach dem Anschlagen Die beiden waren im 16 17 Jahrhundert zunachst in der Kunqu Oper im Einsatz 9 Bei mehreren indigenen Volksgruppen der Igorot in den Berggebieten der nordphilippinischen Insel Luzon sind gangsa genannte flache Bronzegongs die einzigen traditionell nur bei Zeremonien verwendeten Musikinstrumente Jeder Gong wird einzeln von einem Musiker mit den Handen oder einem Stockchen geschlagen Haufig sind Ensembles mit vier bis sieben Gongs die zur Begleitung von Tanzen oder von den Tanzern selbst gespielt werden Fur die indische Musik sind Flachgongs typisch die meist in der volkstumlichen religiosen Musik geschlagen werden jedoch keine Buckelgongs Hierzu zahlt beispielsweise der tellerformige Gong jagate Kannada aus Messing oder Eisen mit einem breiten rechtwinklig umgebogenen Rand Er wird beim Yakshagana Tanztheater in Karnataka eingesetzt Der Durchmesser des jagate betragt knapp 20 Zentimeter er wird an einer Schnur hangend mit der Hand gehalten und mit einem Schlagel kolu geschlagen der aus einem Holzstab und einem dicken Baumwollkopf besteht Kleinere Ausfuhrungen heissen auch gante 10 Eine Vorform indischer Flachgongs ist eine dicke kreisrunde Schlagscheibe aus gegossener Bronze die in Tamil Nadu semakkalam heisst Der semakkalam wird von Bettlern Mitgliedern bestimmter Kasten und von Hindupilgern wahrend der Prozession und in den Tempeln als Taktgeber mit einem Holzstockchen geschlagen 11 Ghari Sanskrit konnte auch eine solche Scheibe bezeichnet haben oder ein funktioneller Begriff fur Schlaginstrumente jeder Art gewesen sein Weitere heutige Namen fur indische Flachgongs sind ghariyaval Hindi segandi Tamil oder seganta Telugu Im aussersten Nordosten Indiens sind Buckelgongs schalenformige Gongs mit gewelltem Rand und Flachgongs mit abgekantetem Rand verbreitet letztere bei den Mizo die dem Bundesstaat Mizoram seinen Namen gaben und bei den Garo von Meghalaya 12 Die Garo verwenden sechs unterschiedlich grosse rang genannte flache und gewolbte Gongs mit Durchmessern von 11 bis 32 Zentimetern zum Musizieren und bei religiosen Ritualen Der Besitz von rang gilt als Zeichen fur Wohlstand Alle rang werden in der Hand gehalten und mit einem Schlagel geschlagen sie dienen als Begleiter fur die Rohrentrommeln dama kram oder natik Einen tiefen Ton produziert die rang agong einen hohen Ton die rang bisa 13 Ein seltener flacher Gong in der jemenitischen Musik der aus einem Kupferteller besteht ist der sahn nuhasi Einen ahnlichen flachen Teller indonesisch dulang in einer ansonsten von Buckelgongs gepragten musikalischen Umgebung verwenden die Minangkabau auf Sumatra bei Sitztanzen Als Signalinstrumente kommen Gongs unter anderem in der Schule Anzeige von Unterrichtsbeginn oder ende beim Boxkampf Anzeige von Rundenbeginn oder ende vor Lautsprecher Durchsagen in Bahnhofen oder als Zeitzeichen in Horfunk und Fernsehen zum Einsatz In der katholischen Liturgie sind sie ein Aufmerksamkeitszeichen zur Elevation in der Messfeier Buckelgongs Bearbeiten nbsp Ungefahre Verbreitungskarte von liegenden Buckelgongreihen in Sudostasien nbsp Gandingan vier grosse hangende Gongs der sudphilippinischen Maguindanao Moros die zusammen mit der Buckelgongreihe kulintang gespielt werdenDer Verbreitungsschwerpunkt fur Buckelgongs liegt in Sudostasien Einzelne Gongs oder Gongspiele die aus mehreren nebeneinander liegenden oder hangenden Gongs bestehen und als Melodieinstrumente eingesetzt werden sind charakteristisch fur die Hsaing waing Ensembles in der burmesischen Musik fur die thailandischen Piphat Orchester die kambodschanischen Pinpeat und Mohori Orchester fur Borneo einige indonesische Inseln wie Sumatra und besonders fur das javanische und balinesische Gamelan sowie den Musikstil Kulintang der sudphilippinischen Inseln Mit dem Kulintang sind die Gong Ensembles Kulintangan und Engkerumong im malaysischen Nordteil Borneos verwandt Die melodiefuhrende Buckelgongreihe wird in diesen Ensembles durch einzelne hangende Buckelgongs wie bandai tawak canang und gong agung rhythmisch erganzt Die Westgrenze dieses weitgehend zusammenhangenden Gebiets reicht uber Myanmar hinaus bis zu den tibetobirmanischen Sprachgruppen Nordostindiens Dort sind grenzuberschreitend von Manipur und Mizoram bis Myanmar und in den Chittagong Hill Tracts der grosse einzelne Gong dahpi und ein Set aus drei Gongs dapu verbreitet Bei den Thado Thadou von Manipur sind solche Gongs ein Teil des Brautpreises 14 Maung heissen allgemein Buckelgongs in der burmesischen Musik Konigliche Reprasentationsinstrumente waren fruher ngwe maung silberner Gong und shwe maung goldener Gong Ein Kreis mit 21 gestimmten Buckelgongs nennt sich kyi waing oder kyi naung Ein weiterer burmesischer Gongkreis maung zaing besteht aus 18 oder 19 Gongs die in funf separate Holzrahmen aufgeteilt ubereinander angeordnet sind Gelegentlich werden kyizi falschlich als Gong bezeichnet Dies sind flache Schlagplatten meist aus Messing die in burmesischen Klostern rituell geschlagen werden Zum thailandischen Piphat Orchester gehort das kreisformige Gongspiel khong wong yai aus 16 Buckelgongs deren Durchmesser von 12 auf 16 Zentimeter zunimmt und der etwas hoher gestimmte Gongkreis khong wonk lek aus 18 kleineren Buckelgongs Der Spieler nimmt beidesmal in der Mitte Platz er verwendet zwei Schlagel mit scheibenformigen Kopfen Die Durchmesser betragen 125 Zentimeter beim erstgenannten und etwa 102 Zentimeter beim kleineren Instrument Ausserhalb der klassischen Musik gibt es in Thailand einzelne Gongs wie den pan pan oder phan phan aus Nordthailand der einen kleineren Schlagbuckel pentju besitzt Er wird zusammen mit Trommeln und Paarbecken wahrend Trauerfeiern und bei Tempelfesten gespielt Im nordostlichen Landesteil Isan heisst der Gong phang hat phnghad Er misst etwa 40 Zentimeter im Durchmesser und wird mit einem gepolsterten Schlagel angeschlagen Der gong mong khxngomng ist ein grosser Gong der wahrend Begrabnisfeierlichkeiten gespielt wird Ein Gongkreis in der mit der thailandischen verwandten Musik von Laos khlong vong verfugt uber mindestens elf Buckelgongs Auf dem sudostasiatischen Festland reicht das Verbreitungsgebiet der Buckelgongs im Osten uber Thailand Laos und Kambodscha bis zu den Minderheitsvolkern des vietnamesischen Berglandes Bei den nordvietnamesischen Mường stellen Gongs die wertvollste Mitgift der Braut dar und entsprechen dem Tauschwert eines Wasserbuffels oder einer Kuh 15 Gongs kommen etwa im selben Gebiet wie Stelzenhauser vor wahrend die vietnamesische und die chinesische Mehrheitsbevolkerung traditionell Ziegelhauser auf dem Erdboden errichtet Die Musik der Malaiischen Halbinsel im Suden wird durch thailandische indonesische und Einflusse der muslimischen Einwanderer aus den Landern des Nahen und Mittleren Ostens gepragt Gongs markieren in den meisten traditionellen Ensembles den Takt Der grosste malaiische Gong ist der paarweise senkrecht aufgehangte tawak auch tetawak Die Gongreihe aus sechs waagrecht aufgehangten Buckelgongs canang begleitet Wayang Kulit Theaterauffuhrungen Auch bei Tanzen des islamischen Kulturkreises wie dem Zapin kommt ein Gong vor nbsp Talempong der muslimischen Minangkabau auf SumatraIm indonesischen Gamelan der klassischen Musik auf Java Bali und Lombok gehoren Reihen von liegenden Buckelgongs zusammen mit Metallophonen zu den fuhrenden Melodieinstrumenten Das javanische bonang ist ein Gestell aus einer Doppelreihe Buckelgongs die an zwei Schnuren in einem Holzgestell aufgehangt sind Das Gegenstuck in der balinesischen Musik heisst reyong Im alteren balinesischen Gamelan Gong Gede kommt ein reyong mit vier bis sechs Gongs in einer Doppelreihe zum Einsatz im heute bekanntesten Gamelan Gong Kebyar besitzt dasselbe Instrument zwolf Gongs Eine ahnliche Doppelreihe Buckelgongs der Minangkabau in Sumatra genannt talempong oder caklempong besteht ebenfalls aus zwolf Gongs die im Unterschied zu den anderen indonesischen Gongreihen in einem Tischgestell montiert sind und nicht am Boden sitzend sondern im Stehen gespielt werden 16 Im Volkstheater randai spielen ein talempong eine Bambuslangsflote saluang und eine zweifellige Trommel gandang katindik zusammen Die einfachere Form calempung penyelalu bestehend aus funf Buckelgongs die auf zwei uber einem Holzkasten gespannten Schnuren aufliegen spielen zwei sich am Boden gegenuber sitzende Musiker in der Provinz Riau Das Repertoire ist dasselbe wie beim dortigen Xylophon gambang mit funf Holzplatten 17 Agung bezeichnet in verschiedenen Teilen der Philippinen Indonesiens auf Kalimantan und auf der malaysischen Halbinsel unterschiedlich grosse senkrecht hangende Buckelgongs mit breiten Randern und mit bis zu 60 Zentimetern Durchmesser Die kleinsten agung mit 27 Zentimetern Durchmesser und 4 Zentimetern Rand besitzt die Tiruay Volksgruppe auf Mindanao Eine Besonderheit ist die ausschliesslich zur rhythmischen Begleitung eingesetzte Gruppe von vier Buckelgongs ogung der Toba Batak im Norden Sumatras Sie gehoren zum Zeremonialensemble gondang sabangunan in dem funf gestimmte Trommeln taganing und eine Kegeloboe sarune als Melodieinstrumente fungieren Der grosse tief klingende gong ageng markiert in der javanischen und balinesischen Musik sowie in der Musik von Lombok Beginn und Ende der langen musikalischen Einheiten In einem Orchester kommen selten mehr als ein oder zwei gong agung vor Sein langer Nachklang wird nie abgedampft Kurzere musikalische Zyklen werden mit einem Set von kleineren gong suwukan unterschiedlicher Tonhohen gekennzeichnet 18 Der kempur ist ein an zwei Schnuren in einem Holzrahmen hangender Buckelgong von 25 bis 45 Zentimetern Durchmesser im balinesischen Gamelan sein Gegenstuck auf Java und auf Lombok heisst kempul Kulintang bezeichnet eine Reihe tiefer Buckelgongs oder Kesselgongs im gleichnamigen Orchester dessen Verbreitungsschwerpunkt im Suden der Philippinen liegt Kesselgongs Bearbeiten nbsp Dong Son Trommel Typ II aus Song Đa im aussersten Nordwesten Vietnams Musee Guimet ParisSudostasiatische Bronzegongs konnen eine kultische Bedeutung haben und ein Symbol fur Reichtum darstellen Sie stehen in einer Verbindung mit den ostasiatischen Kesselgongs die wegen ihrer ausseren Form haufig Bronzetrommeln genannt werden und zu denen die aus der Dong Son Kultur ab etwa der Mitte des 1 Jahrtausend v Chr stammenden Dong Son Trommeln gehoren Den Begriff Bronzepauken ubersetzte erstmals J J M de Groot 1898 nach dem chinesischen Wort tonggu aus tong Bronze Messing Metall und gu Trommel Franz Heger fuhrte in seiner grundlegenden Arbeit 1902 vier Hauptgruppen nachfolgend Heger I II III und IV genannt dieser Metalltrommeln ein Beide Bezeichnungen sind laut Curt Sachs 1915 unglucklich gewahlt da es sich bei diesen Objekten gemass der Hornbostel Sachs Systematik nicht um Membranophone handelt Sachs schlug daher 1915 stattdessen die Bezeichnung Kesselgong vor 19 Robert von Heine Geldern wollte 1932 fur die von Indonesien bis in die Mongolei vorkommenden Kultgegenstande beim Namen Metalltrommeln bleiben da sie von der ausseren Form eine Ahnlichkeit mit Felltrommeln aufweisen 20 Klassifikatorisch ist auch die namentliche Zuordnung zu Gongs problematisch da Gongs im Wesentlichen geschmiedet und Kesselgongs gegossen werden Die Benennung Trommel fur ein Idiophon hat sich wiederum auch bei den Schlitztrommeln und der Steel Drum von Trinidad eingeburgert Anstelle des Trommelfells liegt auf dem Korpus der Kesselgongs eine meist mit kunstvollen Gravuren verzierte Bronzeplatte Von einem Stern im Zentrum der Platte gehen geometrische Muster aus dazwischen finden sich Darstellungen von Seelenschiffchen mit denen die Verstorbenen ins Jenseits gelangen Hausern Saugetieren Fischen und Menschen Ahnliche Bronzetrommeln sind bei den Karen in der thailandisch myanmarischen Grenzregion noch heute unter dem Namen hpa si Froschtrommel in Gebrauch Sie sind als Karen Trommeln weil von den Karen verwendet und als Shan Trommeln weil von den Shan hergestellt bekannt 21 und sollen uber die magische Fahigkeit zum Regenmachen verfugen Auf dem ausseren Rand sitzen wie bei den Dong Son Trommeln eine Reihe von Froschfiguren sie bedeuten allgemein dass die Trommel als mannlich gedacht wird im Unterschied zur weiblichen Trommel ohne Frosche In ihrer Funktion als Ritualobjekte gehoren hierzu auch die schlanken sanduhrformigen Bronzetrommeln moko des ostindonesischen Alor Archipels Auch in den abgelegenen Bergregionen im Nordwesten Vietnams halten Minderheitenvolker heute noch Bronzetrommeln in Ehren Die grosste vietnamesische Sammlung von Bronzetrommeln beherbergt das Nationalmuseum fur Geschichte in Hanoi 22 die weltweit grosste Sammlung mit 560 Exemplaren Stand 1988 das Provinzmuseum im chinesischen autonomen Gebiet Guangxi 23 Chinesische Kesselgongs tonggu aus Bronze sind bei einigen Minderheitenvolkern wie den Miao Yao oder Zhuang im Suden des Landes verbreitet Ihr Durchmesser betragt meist zwischen 50 und 100 Zentimeter An den gegenuberliegenden Randern sind zwei Henkel angebracht um einen Tragegurt daran zu befestigen Zur Dekoration der Platte gehoren auch hier ublicherweise ein zwolfstrahliger Stern in der Mitte und geometrische Muster in mehreren konzentrischen Kreisen Vier bis sechs kleine Frosche 24 sind symmetrisch am Rand verteilt Der alteste Kesselgong in Sudchina stammt aus dem 6 Jahrhundert v Chr und wurde in der Provinz Yunnan gefunden Er ist mit einem achtzackigen Stern verziert tragt aber noch keine aufgesetzten Figuren am Rand Eine besonders kleine Kesseltrommel wurde 1961 in Nordthailand entdeckt ihre Hohe betragt 29 Zentimeter bei einem oberen Durchmesser von 44 Zentimetern 25 Die erste Bronzetrommel brachte der Naturforscher Georg Eberhard Rumpf 1682 nach Europa und ubergab sie Cosimo III de Medici dem Grossherzog von Toskana Rumpf beschrieb auch als Erster den Mond von Pejeng die grosste bekannte Bronzetrommel Sie ist benannt nach ihrem Aufstellort in einem kleinen Gebaude im Tempelhof von Pejeng im Distrikt Gianyar auf Bali Ihr Durchmesser betragt 1 6 Meter und ihre Hohe 1 86 Meter 26 nach ihrer Form ist sie mit dem moko Typ verwandt Ein Grenzfall zwischen einem idiophonen selbst klingenden Kesselgong und einer von einer Schwingungsmembran angeregten Trommel ist der grosse kreisrunde Kupferkessel mizhavu aus Sudindien dessen uber eine winzige Offnung gespanntes Fell mit den Handen geschlagen wird Literatur BearbeitenPhilip Alperson Das Erklingen der Welt Asthetische Reflexionen zur traditionellen Gongmusik Vietnams In Philip Alperson Andreas Dorschel Vollkommenes halt sich fern Asthetische Naherungen Studien zur Wertungsforschung Band 53 Universal Edition Wien 2012 ISBN 978 3 7024 7146 0 S 86 104 James Blades James Holland Alan R Thrasher Gong In Stanley Sadie Hrsg The New Grove Dictionary of Music and Musicians Band 10 Macmillan Publishers London 2001 S 133 136 James Blades James Holland Jeremy Montagu Gong In Laurence Libin Hrsg The Grove Dictionary of Musical Instruments Band 2 Oxford University Press Oxford New York 2014 S 448 450 Franz Heger Alte Metalltrommeln aus Sudost Asien 2 Bde Leipzig 1902 Mantle Hood Alan R Thrasher Bronze drum In Stanley Sadie Hrsg The New Grove 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Culture Sports and Tourism of Socialist Republic of Vietnam 16 Januar 2008 Marwati Researching Talempong Music of Minangkabau Nursyirwan Gained Doctor Universitas Gadjah Mada 6 April 2011 Philip Yampolsky Music of Indonesia 7 Music from the Forests of Riau and Mentawai Begleitheft zur CD von Smithsonian Folkways 1995 S 12f Henry Spiller The Traditional Sounds of Indonesia ABC Clio Santa Barbara 2004 S 87 Curt Sachs Die Musikinstrumente Indiens und Indonesiens Georg Reimer Berlin 1915 S 38 Robert von Heine Geldern Bedeutung und Herkunft der altesten hinterindischen Metalltrommeln Kesselgongs PDF 428 kB In Asia Major Band 8 1932 S 519 537 A J Bernet Kempers 1988 S 33 Pham Minh Huyen A Typological Study of Bronze Drums in the Ha Giang Museum Institute of Archaeology Hanoi Han Xiaorong The Present Echoes of the Ancient Bronze Drum Nationalism and Archeology in Modern Vietnam and China In Explorations in Southeast Asian Studies A Journal of the Southeast Asian Studies Student Association 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