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Klassifizierungen von Musikinstrumenten stellen aufgrund bestimmter Merkmale Beziehungen zwischen den einzelnen Musikinstrumenten her und erlauben innerhalb einer festgelegten Struktur deren Einordnung in Gruppen Sie sind in einer Kulturtradition entweder uber langere Zeit quasi naturlich entstanden oder wurden von einem aussenstehenden Betrachter fur einen speziellen Zweck theoretisch kunstlich entwickelt Die nur innerhalb einer Kultur gultigen Einteilungen sind im jeweiligen Zusammenhang nicht weniger von Bedeutung als die Klassifikationen mit universalem Anspruch Die einzelnen Instrumententypen werden einander nach gewissen Ahnlichkeiten zugeordnet die sich meist auf mehrere Bestimmungskriterien beziehen Zu den moglichen Kriterien gehort die Art der Tonerzeugung die Bauform der Musikinstrumente das Material ihr symbolischer und mythologischer Gehalt oder ihre gesellschaftliche Funktion Die alteste Klassifikation der chinesischen Musik geht vermutlich bis ins 23 Jahrhundert v Chr zuruck und teilt die Musikinstrumente nach dem Material in acht Klangkategorien bayin Die um die Zeitenwende schriftlich festgehaltene altindische Musiktheorie pragt bis heute die indische Musik Sie enthalt eine Einteilung in Idiophone Selbstklinger Membranophone Fellklinger Saiteninstrumente und Blasinstrumente Im europaischen Mittelalter ubernahmen die Musiktheoretiker weitgehend die aus der griechischen und romischen Antike bekannte Einteilung in Schlaginstrumente zu denen auch Saiteninstrumente gehorten und Blasinstrumente die sie zusammen vom Klang der menschlichen Stimme unterschieden Al Farabi bewertete die Instrumente der mittelalterlichen arabischen Musik mit unterschiedlichen Kriterien nach ihrer Brauchbarkeit wobei die Saiteninstrumente allen voran die Knickhalslaute ʿud den hochsten Status erhielten Eine systematische Klassifizierung begann in Europa erst Ende des 19 Jahrhunderts als Victor Charles Mahillon 1880 das indische System zum Ausgangspunkt nahm und nach der Art der Schwingungserzeugung vier Hauptgruppen bildete Hierauf basiert die heute am weitesten verbreitete Hornbostel Sachs Systematik die 1914 publiziert wurde Die offene und universale prinzipiell fur alle Musikinstrumente geeignete Hornbostel Sachs Systematik wurde spater um fehlende Gruppen erganzt Im 20 Jahrhundert entstanden weitere Klassifikationen in den meisten Fallen um die Systematik zu verfeinern Francis W Galpin 1937 Mantle Hood 1971 Jeremy Montagu und John Burton 1971 MIMO Consortium 2011 oder in dem Bestreben die vernachlassigte musikalische und gesellschaftliche Bedeutung der Musikinstrumente einzubeziehen Hans Heinz Drager 1948 ging es um akustische Aspekte und die Beziehung der Spieler zu ihren Instrumenten Kurt Reinhard 1960 um deren musikalische Moglichkeiten Klassifikation der Musikinstrumente in Gioseffo Zarlino Sopplimenti musicali III Venedig 1588Inhaltsverzeichnis 1 Grundsatzliches 2 Entwicklung der europaischen Instrumenteneinteilungen 2 1 Antike 2 2 Mittelalter 2 3 Neuzeit 3 Moderne universale Klassifizierungen 4 Aussereuropaische uberregionale Klassifizierungen 4 1 Arabische Welt 4 2 China 4 3 Sudasien 5 Regionale Klassifizierungen 5 1 Kerala 5 2 Tibet 5 3 Java 5 3 1 Mundliche Tradition 5 3 2 Klassifikationen des 20 Jahrhunderts 5 4 Sumatra 5 4 1 Aceh 5 4 2 Mandailing 5 4 3 Minangkabau 5 5 Afrika 5 5 1 Yakuba 5 5 2 Kpelle 5 5 3 Igbo 5 5 4 Sudliches Afrika 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGrundsatzliches Bearbeiten Jede Art der Klassifizierung ist dem Chaos uberlegen Claude Levi Strauss 1 Die Klassifikation soll eine Ordnung in die Dinge bringen und zu einem besseren Verstandnis von Zusammenhangen fuhren Sie erfolgt meist nach dem hierarchischen System einer Taxonomie und fuhrt vom Allgemeinen zum Besonderen Zugleich bedeutet altgriechisch ta3is taxis neben Ordnung auch Rang Die Objekte werden bewertet und in eine Rangordnung gebracht Erstrebenswert ist eine Ordnung in der fur jedes Objekt nur eine Positionierung moglich ist In der grafischen Darstellung ergibt sich in der Regel eine asymmetrische baumartige Struktur mit nach unten verzweigten Asten Ein universales System ist offen und lasst sich nach den Seiten und nach unten erweitern wahrend ein System das nur einen Zweck verfolgt etwa zu zeigen weshalb manche Instrumente fur bestimmte zeremonielle Anlasse verwendet werden in sich abgeschlossen ist Die meisten Klassifizierungen verwenden mehr als ein Auswahlkriterium und fuhren im Ergebnis zu einer eigenen gedanklichen Struktur Paradigma die auf gesamtgesellschaftlichen oder subkulturellen Vorstellungen oder den Interpretationen eines einzelnen Forschers beruht Die Beschreibung der in einer regionalen Kultur gespielten Musikinstrumente mit den universal angelegten aber hierarchischen und starren Kategorien der Hornbostel Sachs Systematik ist eine Variante der etischen Blickweise des Aussenstehenden die zu Missverstandnissen und Irrtumern fuhren kann weil sie die gesellschaftliche Bedeutung der Instrumente ubersieht Methodik und Zweck der emischen und etischen Klassifizierungen unterscheiden sich Analog ist in vielen Musikkulturen eine erste Unterscheidung in eigene und fremde Musikinstrumente ublich So bezeichnet etwa in Japan gakki ein Musikinstrument allgemein es wird jedoch hinzugefugt ob dieses Musikinstrument uchi innen oder soto aussen ist Kategorien die auf Objekte und gleichermassen auf gesellschaftliche Gruppen angewandt werden Die uchi Instrumente heissen wagakki japanische Musikinstrumente wahrend mit yogakki die importierten westlichen Musikinstrumente gemeint sind 2 Eine Unterscheidung von kulturell uber lange Zeit gewachsenen Einteilungen der Musikinstrumente und von Musikethnologen entwickelten Klassifikationen ist nicht durchgangig zu treffen Musikwissenschaftler wie Bigamudre Chaitanya Deva 1980 fur die indischen Musikinstrumente haben versucht eine neue Systematik auf traditionellen Grundlagen zu entwickeln 3 Entwicklung der europaischen Instrumenteneinteilungen BearbeitenAntike Bearbeiten nbsp Apollon bringt einem Vogel ein Trankopfer Er hat eine lyra mit Schildkrotenpanzer unter dem linken Arm eingeklemmt Delphi um 460 v Chr Die altesten Musikinstrumente in der Agais sind aus der fruhen Kykladenkultur um 2800 2000 v Chr bekannt Mitte des 3 Jahrtausends gab es Harfen und in der minoischen Kultur von Kreta taucht gegen Ende des 2 Jahrtausends die erste Leier auf Die Kenntnis dieser Musikinstrumente ist Marmorfiguren reliefierten Siegeln Wand und Vasenmalereien zu verdanken Schriftlich erwahnt werden sie erstmals in den Werken Homers Ilias und Odyssee im 7 Jahrhundert v Chr Insgesamt wird deutlich dass im antiken Griechenland Saiteninstrumente gegenuber Blasinstrumenten ursprunglich allgemein aulos bevorzugt wurden Die mit dem Kult um Apollon verbundene schalenformige lyra galt als nationales Symbol Am unteren Ende der Wertschatzung rangierten Perkussionsinstrumente Rahmentrommeln tympanon Zimbeln kymbala und Holzklappern krotala durften nur beim Kybele und Dionysoskult verwendet werden von wo aus sie spater in die leichte Unterhaltungsmusik fanden 4 Im uberlieferten Werk des Musiktheoretikers Aristoxenos um 360 um 300 v Chr ist nichts uber eine Instrumentenklassifizierung zu finden Platon 428 427 348 347 v Chr und Aristoteles 384 322 hielten die Leier kithara und besonders den aulos fur moralisch fragwurdig und fur freie Burger ungeeignet weil das letztgenannte Blasinstrument ebenfalls zum Dionysoskult gehorte Abgesehen von solchen Einschatzungen kummerten sich die griechischen Philosophen wenig um die Klassifikation der Instrumente vielmehr um die der Musik selbst Aristoteles erklarte aulos und kithara zu leblosen Gegenstanden ohne Stimme und nannte die kunstlichen Musikinstrumente organon apsychon seelenlose Werkzeuge um sie von der menschlichen Stimme organon psychon zu unterscheiden Diese grundlegende Unterscheidung ubernahm spater Porphyrios um 233 um 305 der wiederum kithara und aulos als Beispiele fur unbeseelte Werkzeuge anfuhrte Eine griechische Vorstellung von weitreichenden Auswirkungen war dass jede Bewegung notwendigerweise einen Ton hervorbringen musse folglich sollten auch die Planetenbewegungen eine Art Spharenharmonie produzieren Pythagoras um 570 nach 510 v Chr und seine Nachfolger entwickelten daraus ein Modell das die Beziehung der Planeten mit musikalischen Harmonien verband Platon ubertrug die kosmischen Proportionen auf den mikrokosmischen Massstab des Menschen Spharenmusik und von Menschen gemachte Musik sollten in denselben Zahlenverhaltnissen die Stimmungen und Gefuhlsregungen darstellen und beeinflussen Die Beschaftigung mit der Musik richtete sich nun statt auf die himmlischen Spharen mehr auf die seelischen Krafte des Menschen und wurde nach Platon empirischer So nahmen die Griechen Messungen mit dem Monochord vor um das Verhaltnis von Saitenteilungen und Harmonien zu erforschen Dies fuhrte zur Unterscheidung von Claudius Ptolemaus um 100 vor 180 n Chr in Saiteninstrumente die nicht versehentlich vom Spieler beeinflussbar waren und zu Messungen dienten im Wesentlichen das Monochord gegenuber anderen Instrumenten mit denen musiziert wurde Nikomachos Ende 1 Anfang 2 Jahrhundert fuhrte die pythagoreische Harmonielehre mit den Zahlenproportionen am Monochord fort mit dem Unterschied dass er die Experimente auch auf andere Musikinstrumente ubertrug sie also nicht in theoretische und praktische Klangwerkzeuge unterschied 5 Die bisherigen Klassifizierungen waren alle recht ungenau Aristeides Quintilianus etwa 3 Jahrhundert n Chr geht im zweiten Buch seines Werks Peri musikes auch De musica libri tres Musik in drei Buchern ausfuhrlicher auf eine Instrumentenklassifizierung ein Durch seine erste Einteilung in Blas und Saiteninstrumente die er anhand der Klangerzeugung vornimmt Saiten sind mit den himmlischen Planetenbahnen verbunden Blasinstrumente mit dem Atemwind der uber die Erde blast kann er die Uberlegenheit der Saiteninstrumente erklaren In einer zweiten symmetrischen Hierarchie formuliert er drei Stufen Die Musikinstrumente besitzen demnach einen mannlichen mittleren weiblicher Mann mannliche Frau und weiblichen Charakter Mannlich sind die Leier und die Naturtrompete salpinx rein weiblich die sambuke moglicherweise eine kleine Harfe und der phrygische aulos mit seinem klagenden weichen Klang Relativ mannlich sind der pythische aulos und die Leier kithara relativ weiblich der im Ensemble gespielte aulos und eine kithara mit vielen Saiten Die Saiteninstrumente gehoren zum atherischen und trockenen Bereich der Welt Aristeides bewertet sie in Anlehnung an Platon hoher als die Blasinstrumente des windigen feuchten und veranderlichen Bereichs unten Der griechische Rhetoriker Julius Pollux teilte in seinem Werk Omnastikon im 2 Jahrhundert n Chr die Musikinstrumente in die beiden Kategorien Schlaginstrumente und wiederum nachrangig Blasinstrumente ein Zu den Schlaginstrumenten cruomena zahlt er sowohl Perkussions als auch Saiteninstrumente weil beide mit einer ahnlichen Handbewegung des Spielers angeregt werden Er nimmt damit eine Auffassung vorweg die in der arabischen Musik und bis ins spate Mittelalter in Europa gelaufig ist Zum Ausgangspunkt fur die wahrend des gesamten Mittelalters vorherrschende Einteilung der Instrumente divisio instrumentorum wurde das Drei Kategorien Modell des Neuplatonikers Porphyrios um 233 um 305 In seinem Kommentar zur Harmonielehre des Claudius Ptolemaus Eis ta harmonika Ptolemaiou hypomnema unterschied er nach dem Vorhandensein von Saiten Saiteninstrumente von Blas und Schlaginstrumenten die letztgenannten gemass ihrer Tonproduktion anblasen oder anschlagen 6 Diese Dreiteilung in gespannte geblasene und geschlagene Musikinstrumente wird erstmals im Harmonikon encheiridion Handbuch der Harmonielehre des pythagoreischen Philosophen und Musiktheoretikers Nikomachos von Gerasa 2 Jahrhundert n Chr angedeutet Sie findet sich auch in einem Scholion zu Aristophanes Komodie Die Wolken wo es heisst Trompeten Panfloten und auloi sind geblasene Instrumente lyrai und kitharai sind gespannte Instrumente Becken und Trommeln sind geschlagene Instrumente Den Erlauterungen des Scholiasten zufolge wurden die altgriechischen Musikinstrumente in die drei Kategorien entata gespannte empneusta geblasene und krousta geschlagene Instrumente eingeteilt Gespannte Instrumente entsprechen den heutigen Saiteninstrumenten mit dem Unterschied dass bei den Griechen die Aktion Saite spannen und nicht das Material im Vordergrund stand Neben Diskussionen um Begriffe und Zuordnungen in manchen Fallen innerhalb dieser drei Kategorien gab es auch Verschiebungen durch die Einteilung in mannliche und weibliche Musikinstrumente wie sie etwa Aristeides Quintilianus bl vielleicht Ende 3 oder Anfang 4 Jahrhundert vornahm Mit seiner Theorie der Musikinstrumentengeschlechter sind Trompete weil laut tonend delphischer aulos lyra und kithara alle drei weil tief klingend mannlich der phrygische aulos weil fur Totenklage geeignet und die Harfe sambyke weil hoch klingend hingegen weiblich 7 Mittelalter Bearbeiten In den sparlichen und verstreuten Ausserungen uber Musikinstrumente im Mittelalter werden die griechischen und arabischen Vorstellungen weitgehend ubernommen Demgegenuber stehen eine grosse Zahl von Abhandlungen zur Musik im Allgemeinen die weniger die zeitgenossische Musizierpraxis als vielmehr die Vergangenheit und die religios philosophische Einbindung der Musik im Blick haben Der spatromische Gelehrte Boethius um 480 um 525 ubernahm das dreiteilige nicht besonders schlussig formulierte Modell von Porphyrios Beispiele fur Musikinstrumente benennt oder beschreibt er kaum etwa die Blasinstrumente tibia und hydraulis sowie die Leier cithara Diese drei zahlt er zusammen mit dem Monochord zu den musiktheoretischen Werkzeugen entsprechend einer spateren Tendenz bei den Griechen diese nicht mehr von den praktisch gespielten Instrumenten zu unterscheiden Boethius untersucht anhand der Monochordteilung ausfuhrlich die mathematischen Grundlagen der Musik Dementsprechend betrachtet er nur denjenigen als vollwertigen Musiker der die Tonskalen und Intervalle theoretisch verstanden hat Boethius fasst die aus der Antike bekannte Lehre von den harmonischen Massverhaltnissen zusammen Als erste Kategorie nennt er die Spharenmusik musica mundana hervorgebracht durch die Bewegungen der Gestirne und den Wechsel der Jahreszeiten Die menschliche Musik die musica humana als zweite Kategorie ist die mit der Seele in Harmonie befindliche Musik Die musica instrumentalis der Musikinstrumente bildet fur Boethius die dritte Kategorie mit der er die Tonkunst insgesamt einteilt Boethius bis ins spate Mittelalter reichende Musiktheorie war nicht fur den ausubenden Musiker gedacht sondern sollte ein universales Modell fur die an Theologie und Philosophie interessierten Studenten abgeben 8 Mit Boethius jungerem Zeitgenossen Cassiodor um 490 um 580 erhalt die Bewertung der Musikinstrumente einen christlichen Beiklang Das funfte Kapitel De musica seiner Schrift Institutiones divinarum et saecularium litterarum beinhaltet eine kurze Aufzahlung der Musikinstrumente die er in Schlaginstrumente metallisch klingende Idiophone Saiteninstrumente cithara vermutlich allgemeiner Begriff und Blasinstrumente tibia calami organa panduria unterteilt Diese Instrumente sollen nach seiner Auslegung des 150 Psalms nicht nur die Ohren erfreuen sondern auch zur Lauterung der Seele dienen Sie seien zur Freude und zum Lobpreis Gottes geschaffen wobei er jedoch in der Nachfolge Platons der menschlichen Stimme den Vorzug gibt 9 Bischof Isidor von Sevilla um 560 636 ubernimmt die bekannte Dreiteilung der Instrumente und die Abgrenzung des Instrumentalklangs sonus vom Klang der Stimme vox Mit viel Phantasie fuhrt er neben den gangigen Instrumentennamen solche aus der griechisch romischen Mythologie und aus der Bibel an Er beschreibt deren Form und macht auf die magische Wirkung bestimmter Musikstile aufmerksam An Schlaginstrumenten erwahnt er unterschiedslos Idiophone sistrum cymbala acitabula und die Handglocken tintinnabulum und Membranophone Kesseltrommel tympanum und Rohrentrommel symphonia Entscheidend sind fur Isidor die Etymologie der Namen und die mythologischen Erfinder der Instrumente Gelegentlich stellt er eine symbolische Bedeutung der Bauart eines Instruments fest So sollen die sieben Saiten der cythara mit den Spharenharmonien in derselben Zahl zusammenhangen Uber die uberlieferte divisio instrumentorum hinausgehend gibt Isodor eine der ausfuhrlichsten Beschreibungen zu den Musikinstrumenten des Mittelalters 10 Hucbald um 840 930 war ein Monch der Karolingerzeit dem ein musiktheoretisches Werk De harmonica institutione zugeschrieben wird Er verwendet den Begriff sonus im Unterschied zu Isidor fur den Klang der Musikinstrumente und zugleich der menschlichen Stimme Er beruft sich auf Boethius und befasst sich wie jener mit dem Monochord und den entsprechenden kanonischen Instrumenten der Musiktheorie Die Ordnung ordo der Musikinstrumente halt er durch die griechischen und romischen Autoren fur bereits erschopfend dargestellt so dass er deren Einteilung nur wiedergibt In dieser Hinsicht steht Hucbald stellvertretend fur das Festhalten des Mittelalters an der antiken Tradition 11 Zeitgenossisch mit Hucbald war der Verfasser eines anonymen auf Griechisch verfassten byzantinischen Alchemietraktats in dem er versucht uber ahnliche Elemente eine Beziehung zwischen Alchemie und Musik herzustellen Zu diesem Zweck verwendet er die ublichen drei Instrumentengruppen und erwahnt das Material der Instrumente und die Saitenzahl bzw die Zahl der Grifflocher Die Gruppe der Blasinstrumente benennt er nach ihrem bekanntesten Vertreter dem aulos und die Saiteninstrumente entsprechend nach der kithara Die erste Gruppe unterteilt der Anonymus nach dem Material und die zweite Gruppe nach der Anzahl der Saiten Ein plinthion besass 32 Saiten ein achilliakon 21 ein psalterium 10 30 oder 40 Saiten eine lyra 9 und ein weiteres Instrument 3 5 Saiten Aus der Antike bekannte Namen tauchen bei den aulos Instrumenten auf Aus Kupfer sind psalterion pandurion salpinx und kornikes Nicht aus Kupfer sind unter anderem das Einfachrohrblattinstrument monokalamos Die Perkussionsinstrumente werden zunachst unterteilt in Zimbeln Kupfer und Glasinstrumente dann weiter nach ihrer Spielweise in solche die mit der Hand oder dem Fuss gespielt werden Damit ergibt sich ein relativ symmetrischer dreistufiger Kategorienbaum Die Bezuge zur griechischen Tradition sind unverkennbar die Einbettung in die christliche Glaubenswelt fehlt jedoch 12 Johannes Cotto dessen Herkunft und Lebensdaten unklar sind 13 ist der erste mittelalterliche Musiktheoretiker der in seiner Schrift De musica cum tonario um 1100 eine Unterscheidung nach der Klangbildung vornimmt die bei den Griechen als organon apsychon und organon psychon bekannt war Die kunstlichen Klange bringen demnach instrumenta artificialia hervor namentlich sambuca fidibus mit Saiteninstrumenten und cymbala Paarbecken im Mittelalter auch Glockchen Glockenspiel die er zu den Instrumenten mit bestimmbarer Tonhohe zahlt in der Antike sonus discretus und von solchen mit unbestimmbarer gerauschhafter Tonhohe in der Antike sonus continuus oder sonus indiscretus abgrenzt Ebenso unterteilt er die instrumenta naturalia die vom menschlichen Stimmorgan hervorgebrachten Klange Das Lachen halt er fur einen naturlichen Klang von unbestimmbarer Tonhohe Die Einteilung von Johannes Affligemensis in kunstliche und naturliche Klangbildner wurde im 13 Jahrhundert zum Standardmodell und war bis zum 16 Jahrhundert verbreitet Was im Einzelnen dazugehoren soll wird jedoch recht unterschiedlich gesehen Der spanische Franziskaner Johannes Aegidius von Zamora um 1240 um 1320 verstarkt deren Wesensunterschied noch indem er sie als tote und lebendige Instrumente bezeichnet Zu den Klangerzeugern mit bestimmbarer Tonhohe rechnet er nur die Saiteninstrumente eine unbestimmte Tonhohe haben ausser den Membranophonen auch die cymbala Hinzu kommt bei Aegidius eine Unterscheidung in seit langem existierende und aus seiner Zeit stammende Instrumente Roger Bacon 1214 1294 ein englischer Franziskaner beschaftigte sich nach seiner Aussage deshalb mit Musikinstrumenten weil sie sehr oft in der Bibel vorkamen Er ubernimmt die Aufteilung von Cassiodor mit Beispielen aus fruheren Zeiten und die Trennung in naturliche und kunstliche Instrumente Die musica instrumentalis bringen durch das Aufeinandertreffen harter Gegenstande Tone sonus hervor Als Beispiele nennt er cithara und psalterium Die Kategorie musica humana versteht er nicht wie Boethius allgemein als Harmonie der Seele sondern als die menschliche Stimme musica naturalis die er nach dem Gesangsstil in vier Gruppen einteilt 14 Mit dem franzosischen Musiktheoretiker Johannes de Grocheo um 1255 um 1320 begann die Kritik an Boethius bislang akzeptierter Dreiteilung der Musik Der unabhangige nicht der Tradition horige Denker distanziert sich von der spekulativen Lehre der Proportionen zwischen Spharenharmonie und menschengemachter Musik Solche himmlischen Klange und Engelsgesange habe noch niemand gehort Am Anfang diskutiert er die grundsatzlichen Schwierigkeiten bei der Klassifikation von Musikinstrumenten weil bei der Anwendung einzelner Kriterien immer der Gegenstand als Ganzes aus dem Blick verschwande Gegen die bisherige Einteilung der Instrumente nach der Art der Klangerzeugung setzt der praktische Musiker Grocheo deshalb eine Ordnung bei der Musikinstrumente nach ihrem Einsatzgebiet und in ihrer sozialen Funktion in seiner Umgebung von Paris klassifiziert werden Er bespricht die Instrumente nicht nur als Bestandteile einer Musiktheorie sondern als Erster auch ihre Verwendung in der Unterhaltungsmusik Den Saiteninstrumenten und hierin besonders der viella weist der den obersten Rang zu weil man durch Verkurzen der Saiten die Tonerzeugung direkt beeinflussen konne Ferner nennt er psalterium cithara lyra und die quitarra sarracenica Grocheos um 1280 verfasste Schrift Tractatus de musica als Pergamenthandschrift aus dem 14 15 Jahrhundert erhalten 15 beinhaltet die ausfuhrlichste Beschreibung der Auffuhrungspraxis des 13 Jahrhunderts 16 In mehreren Schriften zur Musik vermittelt Johannes de Muris um 1300 um 1360 die ausfuhrlichste Klassifizierung des 14 Jahrhunderts Die musica naturalis teilt er in Gesangsstimme und musica mundana himmlische Musik Die instrumenta artificialis setzen sich gemass ihren Bestandteilen aus chordalia Saiteninstrumente foraminalia von foramina Bohrungen Offnungen Blasinstrumente und vasalia Gefasse zusammen Einige seiner aus dem Griechischen ubernommenen Bezeichnungen verwendet er irrtumlich und gelegentlich ist nicht klar welchen Instrumententyp er meint Zusatzlich unterscheidet Johannes de Muris die Instrumente nach ihrem Tonumfang oder ihrer Stimmung Offensichtlich meint er Saiteninstrumente wenn er nach Stimmungen in bestimmten Intervallen sortiert 17 Zupf und Streichinstrumente waren im 14 Jahrhundert weit verbreitet dennoch ist nicht bekannt dass eine Unterscheidung zwischen ihnen getroffen wurde Dasselbe gilt fur das Clavichord ein Tasteninstrument das es um diese Zeit bereits gab und das unter die Saiteninstrumente eingeordnet wurde Im 15 Jahrhundert beschaftigte sich der spanische Mathematiker und Musiktheoretiker Bartolome Ramos de Pareja um 1440 1522 in seinem 1482 veroffentlichten Werk uber Musik mit den Klangwerkzeugen die er zunachst in vox Gesang und sonus Instrumente unterscheidet Bei der weiteren Unterteilung in Saiten und Blasinstrumente lasst er die Perkussionsinstrumente vollig ausser Acht Der Vorliebe seiner Zeit fur Saiteninstrumente entsprechend widmet er sich ihnen ausfuhrlich und teilt sie in solche mit gleich langen und solche mit unterschiedlich langen Saiten ein Das von Ramos beschriebene Monochord besass mehrere unterschiedlich lange Saiten Paulus Paulirinus de Praga 1413 nach 1471 aus Bohmen gehorte zu den ersten Gelehrten die sich den mechanischen Konstruktionen der verschiedenen Tasteninstrumente widmeten Monochord Clavichord mit doppelchorigem Saitenbezug Harpsichord Andere von Paulirinus erwahnte Instrumentennamen sind teilweise schwer verstandlich Seit dem 10 Jahrhundert verwendeten die mittelalterlichen Autoren gelegentlich Bezeichnungen die nicht mit den spatlateinischen ubereinstimmen Instrumente aus der Volksmusik kommen in keiner Aufzahlung vor Im gesamten Mittelalter wurden Saiteninstrumente bevorzugt 18 Neuzeit Bearbeiten Lagen bisher die Instrumentenklassifizierung und die Musiktheorie auf einer Linie so teilten sie sich jetzt in verschiedene Richtungen Musikinstrumente wurden seit Beginn der Neuzeit vor allem in den Vorworten der Tabulaturen erwahnt Sebastian Virdung um 1465 verfasste mit Musica getutscht und aussgezogen 1511 gedruckt die alteste Schrift nur uber Musikinstrumente Klassifikation von Sebastian Virdung nbsp Virdung beschreibt zunachst die Musikinstrumente und gibt danach fur einige Instrumente wie Laute Clavichord und Flote praktische Anweisungen zu Bau Stimmung und Spielweise in Frage Antwort Form Bei der grundlegenden Einteilung orientiert er sich bei den Saiteninstrumenten am Vorhandensein von Saiten bei den Blasinstrumenten am Wind der sie zu Tonen anregt und am Material bei der dritten Gruppe den Schlaginstrumenten Die weiteren Untergruppen unterscheidet er nach der Bauform Gioseffo Zarlino 1517 1590 ordnet in seinem Werk Sopplimenti musicali von 1588 die Musikinstrumente in zwei parallelen Systemen nach verschiedenen Kriterien und erschafft so die komplexeste Kategorisierung des 16 Jahrhunderts Nach seiner Unterscheidung in instrumenti naturali und artficiali bildet er mit den Blas Saiten und Schlaginstrumenten die erste Ordnung Die nachste Unterteilung erfolgt nach morphologischen Kriterien und nach der Spielweise Er fragt bei den Blasinstrumenten ob sie aus einer oder zwei Rohren bestehen und weiter ob sie Grifflocher haben oder nicht ferner ob die Instrumente variable instromenti mobili Tonhohen wie Trompeten oder feste Tonhohen instromenti stabili wie Tasteninstrumente und Floten mit Fingerlochern haben Mit tasti meint er Tasten und Bunde Bei der nachstunteren Stufe geht es darum ob die Stimmung wie bei Laute und Viola geandert werden kann oder unveranderlich ist Tasti Instrumente sind eine Untergruppe der Saiteninstrumente und gliedern sich weiter in instromenti mobili und stabili Die instromenti mobili beinhalten eine Gruppe bei der nur eine Hand die Tasten druckt die andere dreht wie bei der Drehleier ein Rad Die andere Untergruppe benotigt beide Hande zum Spielen Cembalo Zu dieser hoch differenzierten Einteilung gesellt er eine zweite bei der die Instrumente in einfach und zusammengesetzt und dann weiter nach ihrem Material unterschieden werden Einfach sind die Instrumente aus Metall campana eine mit dem Hammer geschlagene Glocke zusammengesetzt sind die Trommeln weil sie aus Holz und Tierhaut bestehen 19 Im 16 Jahrhundert kamen Besonderheiten der Bauform und die Spielpraxis mehr ins Blickfeld weil der Aufschwung den die Instrumentalmusik in der Renaissance nahm an die technische Entwicklung der Instrumente immer hohere Anspruche stellte Daruber hinaus erhohte sich die Zahl der Instrumententypen im 16 Jahrhundert deutlich weil neue erfunden und auch aussereuropaische Instrumente in die Musizierpraxis aufgenommen wurden Zarlino unterscheidet vermutlich als erster die Saiteninstrumente von den Tasteninstrumenten und gestrichene von gezupften Saiten Michael Praetorius 1571 1621 bildet im zweiten Band des Syntagma musicum von 1619 20 innerhalb der Saiten und Blasinstrumente Familien nach der Form und nach Spieleigenschaften ob ein Instrument den Ton lange halten kann ob es eine feste Stimmung besitzt sein Tonumfang fur eine Komposition ausreicht oder ob es uber seinen vorgegebenen Tonumfang hinaus noch weitere Tone produzieren kann Die Vorstellung von Instrumentenfamilien ist bis heute gelaufig Klassifikation von Michael Praetorius nbsp Aus dem Blickwinkel eines Mathematikers dem mehr an akustisch physikalischen Berechnungen gelegen ist teilt der Jesuit Marin Mersenne 1588 1648 die Saiteninstrumente in seiner Harmonie universelle Contenant la theorie et la pratique de la musique von 1636 37 in solche mit und solche ohne Hals Die ersteren beurteilt er danach ob sie Bunde haben oder nicht die letzteren ob sie eine Tastatur haben 21 Als Nachwirkung der Lehren des Julius Pollux der im 2 Jahrhundert Saiten und Schlaginstrumente zu einer Kategorie zusammengefasst hatte wurden im 18 Jahrhundert Tasteninstrumente im Unterschied zum vorigen Jahrhundert uberwiegend zu den Schlaginstrumenten gezahlt Wie Sebastien de Brossard 1655 1730 gaben im 18 Jahrhundert verschiedene Gelehrte den Streich und Tasteninstrumenten eine bevorzugte Stellung Die Klassifizierung im Dictionnaire de musique contenant une explication des termes Grecs Latins Italiens et Francois Paris 1703 des Musikers de Brossard besteht aus folgender Dreiteilung enchorda oder entata mehrsaitige Saiteninstrumente a mit Fingern gezupft Gitarre Harfe Theorbe Laute b gestrichen Drehleier Violine Trumscheit archiviole gestrichenes Instrument mit Tasten c mechanische Instrumente pneumatice oder empneusta Blasinstrumente a naturlich geblasen Serpent Fagott Oboe Trompete Flote b kunstlich geblasen Sackpfeifen Orgel krusta oder pulsatilia Schlaginstrumente a mit Schlageln geschlagen Trommel Pauke b mit Kloppeln geschlagen Zymbal Psalterium c mit Plektrum gezupft Cister auch Spinett Cembalo c mit Hammer geschlagen Glocken 22 Moderne universale Klassifizierungen Bearbeiten nbsp Guillaume Andre VilloteauAb Anfang des 18 Jahrhunderts wuchsen in Europa die Sammlungen mit bislang unbekannten exotischen Musikinstrumenten die Forschungsreisende aus der ganzen Welt mitbrachten Stellvertretend fur einen der ersten Musikwissenschaftler der daran Interesse zeigte sei Guillaume Andre Villoteau 1759 1839 genannt der zum wissenschaftlichen Stab von Napoleons 1798 1801 durchgefuhrtem Agyptenfeldzug gehorte und sich in der Folge besonders mit agyptischen Musikinstrumenten befasste Vieles in den schnell wachsenden Depots der Museen war schlecht beschriftet und falsch zugeordnet Das erste auf universale Gultigkeit angelegte Klassifizierungssystem des Belgiers Victor Charles Mahillon 1841 1924 entstand aus dem Bedurfnis ein Ordnungskriterium fur die Arbeit im Museum des Brusseler Konservatoriums zu entwickeln 23 Der funfbandige Katalog des ersten Konservator dieses Museums bildet die Grundlage der modernen Instrumentenkunde Die Einleitung des 1880 erschienenen ersten Bandes enthalt die als Einfuhrung in das Katalogwerk gedachte Klassifizierung Mahillons 24 Die Klassifizierung besteht aus der Grundeinteilung in vier Gruppen analog zum altindischen System Autophone Selbstklinger ein eigenelastischer Festkorper Membranophone eine zweidimensional gespannte Membran gibt Schwingungen an einen Korpus weiter Chordophone eine eindimensional gespannte Saite ubertragt Schwingungen Saiteninstrumente und Aerophone eine Luftsaule in einer Rohre gerat in Schwingungen Blasinstrumente In der zweiten von insgesamt vier Stufen geht es um die Art der Tonerzeugung Die Autophone werden nach Anschlagen Zupfen oder Reiben unterschieden die Aerophone nach dem Vorhandensein eines Rohrblatts einer Anblaskante der Ansatztechnik und in mehrstimmige Blasinstrumente mit Windkammer Sackpfeife Die Saiteninstrumente werden gestrichen gezupft oder angeschlagen In der dritten Stufe unterscheidet Mahillon die Saiteninstrumente und Membranophone ob sie Tone von bestimmter oder unbestimmter Hohe produzieren und die Blasinstrumente nach der Art der Tonerzeugung Weitere morphologische Eigenschaften folgen in der vierten Stufe Die Stufen sind mit branches sections und subsections bezeichnet vermutlich mit Bezug auf die biologische Taxonomie des schwedischen Naturforschers Carl von Linne erstmals 1735 in Systema Naturae Innerhalb der einzelnen Gruppen werden Instrumente mit und ohne Klaviatur oder automatischer Mechanik unterschieden 25 Das System ist streng logisch gegliedert und basiert auf wenigen Kriterien Es ist auf europaische Musikinstrumente zentriert bietet jedoch mehr Differenzierungsmoglichkeite fur Perkussionsinstrumente als bisherige europaische Klassifizierungen an die es dennoch anknupft 26 Einen weiteren wesentlichen Beitrag zur Instrumentenkunde lieferte Georg Kinsky der in Koln das Musikhistorische Museum des Papierfabrikanten Wilhelm Heyer betreute Zwei Bande seines Katalogs veroffentlichte er 1910 und 1912 der dritte geplante Band zu den Blasinstrumenten ist nie erschienen 27 Kinsky klassifizierte die Instrumente nicht nach dem Schema Mahillons sondern mit seinem grossen historischen Fachwissen hauptsachlich nach spieltechnischen Merkmalen 24 Um die Jahrtausendwende erschienen zahlreiche Monografien uber die Geschichte der Musikinstrumente Darunter war eine systematische Abhandlung uber die altenglischen Musikinstrumente des anglikanischen Domherrn und Musikhistorikers Francis W Galpin 1848 1945 von 1910 28 Im Anhang ist sein 1900 in London vorgetragenes erstes Klassifizierungsschema enthalten mit dem er an die vier Klassen von Mahillon anknupft Unter diesen vier classes folgen in weiterer im Fall der Saiteninstrumente sechsfacher Untergliederung divisions groups sections sub sections und branches bis zu families Typen mit unterschiedlichen Stimmungen An der zweiten Stufe steht wieder die Unterscheidung ob das Instrument eine Tastatur hat oder nicht oder eine automatische Spielmechanik besitzt Auch Galpins Einteilung ist zu einseitig auf europaische technisch ausgereifte Musikinstrumente ausgerichtet und berucksichtigt nicht aussereuropaische Instrumente im Fall der Idiophone sonorous substances war die Frage nach der Klaviatur uberflussig denn er konnte kein Beispiel fur eine solche angeben Die dritte Stufe trennt bei den sonorous substances und den vibrating membranes Membranophone in rhythmic und tonal Dies entspricht der mittelalterlichen Unterscheidung zwischen Instrumenten mit bestimmter und unbestimmter Tonhohe Die ubrigen beiden Gruppen werden auf der dritten Stufe nach den ublichen Charakteristika der Tonproduktion unterschieden Das System kam bei der Katalogisierung zweier Museen zum Einsatz und geriet spater in Vergessenheit 29 Im Unterschied zu Galpin galt das musikethnologische Interesse von Curt Sachs 1881 1959 in Berlin unterschiedslos allen damals bekannten Musikinstrumenten wie er sie in seinem Reallexicon der Musikinstrumente von 1913 mit Angaben zu Bauform und etymologischen Hinweisen aufgelistet hatte Zusammen mit Erich von Hornbostel 1877 1935 veroffentlichte er 1914 Systematik der Musikinstrumente Ein Versuch 30 Diese basiert auf den als logisch und transparent gewurdigten vier Gruppen Mahillons die durch eine grosse Zahl von immer nach einem Merkmal gebildeten Unterkategorien erganzt werden Deren Anordnung erfolgt formal entsprechend der Dewey Decimal Classification einem vom US amerikanischen Bibliothekar Melvil Dewey entwickelten hierarchischen System zur Klassifikation von Bibliotheksbestanden Das System sollte fur alle Instrumente und fur alle Zeiten geeignet sein Die Unterteilungen berucksichtigen in erster Linie die akustischen Eigenheiten der Tonerzeugung die jedoch bei manchen Instrumenten durch morphologische Kriterien erganzt werden mussen Zugestandnisse an die logische Struktur waren erforderlich weil sich das gesamte Material als zu komplex erwies um nur ein Charakteristikum anwenden zu konnen So ist etwa der an sich fliessende Ubergang von Zylindertrommeln zu Rahmentrommeln beides sind Rohrentrommeln durch die Rahmenhohe definiert die bei Rahmentrommeln willkurlich auf den Radius des Trommelfells begrenzt wird Wahrend Aerophone auf der zweiten Stufe nach ihrer Tonerzeugung unterschieden werden ist bei den Chordophonen die Form des Korpus und die Position der Saiten massgeblich Eine Untergruppe der Tasteninstrumente und der Instrumente mit automatischer Mechanik fehlte anfangs nbsp Morsing eine sudindische Maultrommel Die angezupfte Zunge ubertragt ihre Schwingungen auf den Eisenrahmen eines Idiophones oder das angezupfte Rohrblatt ubertragt die Schwingungen direkt in den Luftraum eines Aerophones Es gibt einige Streitfalle die sich schlecht in die Hornbostel Sachs Systematik einordnen lassen oder mehreren Gruppen zugleich zugehoren konnten Beispielsweise steht die Maultrommel die in Mahillons Systematik bei den autophones einsortiert ist hier in der entsprechenden Kategorie der Idiophone Wird die Zunge der Maultrommel als durchschlagende Zunge aufgefasst die nicht durch Anblasen sondern durch Zupfen in Schwingung gerat und diese Schwingungen an die Luft ubertragt so kann die Maultrommel zu den freien Aerophonen gezahlt werden Umgekehrt konnten die Rohrblattinstrumente bei den Idiophonen eingeordnet werden 31 Solche Kritik in Einzelfallen lasst sich bei allen auf Universalitat angelegten Systemen uben Andre Schaeffner der eine eigene Systematik entwarf kritisierte die Untergruppe der Zupf Idiophone 12 insgesamt Hierzu gehoren auch die in Afrika vorkommenden Lamellophone bei denen mit den Fingern Metallzungen angezupft werden die ihre Schwingungen auf einen Resonanzkorper oder ein Brett ubertragen Der Zuricher Musikethnologe A E Cherbuliez bildete aus Maultrommel Lamellophon und anderen Zupfidiophonen spater die eigene Gruppe der Linguaphone Die Hornbostel Sachs Systematik von 1914 berucksichtigte das damals bekannte Instrumentarium Im Jahr 1940 erganzte Sachs die Systematik um die funfte Kategorie der Elektrophone Sachs fuhrte den Begriff fur sehr unterschiedliche Musikinstrumente ein die unabhangig von ihrer Tonerzeugung mit elektrischer oder elektromagnetischer Energie zu tun haben Als erster hatte Galpin 1937 den Ausdruck electrophonic instruments verwendet 32 Die aus drei Untergruppen bestehende Kategorie der Elektrophone wurde weitgehend akzeptiert und von anderen Forschern ubernommen mit dem Einwand dass nach der inneren Logik der Systematik die erste Untergruppe die E Gitarren enthalt nicht dazugehoren sollte weil bei ihnen die Tonerzeugung akustisch erfolgt und der Ton nur elektrisch verstarkt und verandert wird Elektrophone im Wortsinn sind unter anderem das in den 1920er Jahren verbreitete Theremin und die spater daraus hervorgegangenen Synthesizer 33 Die Grundlage der Hornbostel Sachs Systematik bildet kein theoretisches logisches System in welchem die Objekte nach Ausschliesslichkeitskriterien in Dichotomien entweder oder zugeordnet werden sondern ist das Ergebnis einer empirischen Beurteilung die nach funktionellen und strukturellen Ahnlichkeiten fragt Dadurch ist die Systematik nicht spezialisiert und weder zwingend noch statisch So kann es in Einzelfallen moglich sein ein Instrument strukturell zwei Hauptgruppen zugleich zuzuordnen Die hierarchische Ordnung des Systems ist kein von den Verfassern eingefuhrtes Konzept sondern ergibt sich zwangslaufig sobald eine Ordnung in mehr als einer Gliederungsebene auftritt Die Hornbostel Sachs Systematik ist wie jede Klassifizierung die auf Erscheinungsformen basiert ahistorisch das heisst sie ist nicht von historischen Bewertungen abhangig Entwicklungsablaufe gehoren zwar nicht zum Prinzip der Systematik dennoch erreichen die unteren Gliederungsebenen im Ergebnis eine historische Signifikanz Wohl erscheint es zwingend die Gruppe der Idiophone an die erste Stelle zu setzen eine entwicklungsgeschichtliche Richtung fur die Positionierung der anderen drei Hauptgruppen ist hieraus jedoch nicht abzuleiten 34 Bis heute ist die Hornbostel Sachs Systematik am weitesten verbreitet trotz zahlreicher Versuche sie in Teilen zu reformieren oder zu erganzen Die meisten spateren Klassifizierungen sind lediglich Erweiterungen Der franzosische Anthropologe und Musikethnologe Andre Schaeffner 1895 1980 Leiter der Musikinstrumentensammlung des Musee de l Homme in Paris entwickelte 1932 eine vollig andere Systematik bei der er die ungenaue und als unlogisch bezeichnete Kategorie der Idiophone vermeiden wollte 35 Seine im Wesentlichen auf ethnographischen Daten basierende Klassifizierung besteht aus einer einfachen Struktur mit wenigen Kriterien und nur zwei Gruppen an der obersten Ebene 1 den Musikinstrumenten mit festen vibrierenden Resonanzkorpern und 2 Musikinstrumenten die schwingende Luft enthalten Die festen Korper werden unterteilt in a solche die nicht gespannt werden Idiophone b Instrumente mit elastischen Teilen Lamellophone und c von einer Spannung abhangige Instrumente Saiteninstrumente und Membranophone Zu den Instrumenten mit schwingender Luft gehoren die Eigenschaften a freier Luftraum Sirene Harmonium Akkordeon b Hohlraum Tontopftrommeln ghatam und c Luftrohre eigentliche Blasinstrumente Die nachsten beiden Ebenen sind nach Form und teilweise Material bestimmt Trotz ihrer perfekten inneren Logik und Klarheit ist Schaeffners Klassifizierung im Schatten der Hornbostel Sachs Systematik ausserhalb Frankreichs wenig bekannt geworden 36 Im Jahr 1937 verfasste Francis W Galpin eine zweite Klassifizierung der dieses Mal die Arbeit von Hornbostel und Sachs zugrunde lag einschliesslich einer funften Kategorie electrophonic instruments or electric vibrators die Sachs 1940 in seine Systematik ubernahm In die funfte Kategorie fugte Galpin unter anderem Trautonium Hammond Orgel und das 1928 erfundene Hellertion ein 37 Im Unterschied zu 1910 verzichtete er nun auf die Unterscheidung nach der Tastatur und machte dadurch seine neue Systematik allgemeiner verwendbar In der vierten Ebene taucht die Tastaturfrage zusammen mit anderen Kriterien wieder auf Unabhangig von einigen einzelnen problematischen Zuordnungen fehlt es Galpins Klassifizierung insgesamt an Klarheit 38 Francis W Galpin hatte eine umfangreiche private Sammlung von Musikinstrumenten angelegt die ab 1916 den Grundstock der Musikinstrumentensammlung des Museum of Fine Arts Boston bildete Der aus Russland stammende gelernte Ingenieur Nicholas Bessaraboff 1894 1973 wollte anfangs den Bestand der 564 Musikinstrumente davon stammten uber die Halfte von ausserhalb Europas lediglich katalogisieren erweiterte jedoch seine Arbeit zu einem umfangreichen Handbuch uber die Geschichte europaischer Musikinstrumente das 1941 unter dem Titel Ancient European Musical Instruments erschien 39 Darin ist eine eigene Klassifizierung der Musikinstrumente enthalten die auf die erste Einteilung von Galpin 1910 Bezug nimmt und die funf Hauptgruppen zunachst in 1 direkt angeregte 2 durch Tasten angeregte und 3 automatisch bewegte Instrumente unterteilt Curt Sachs wurdigte das Handbuch in einer Besprechung 1942 kritisierte jedoch an der Einteilung die nachste Untergruppe die Bessaraboff nach Klang und Spielweise vornahm also bei Idiophonen und Membranophonen ob sie eine unbestimmte oder bestimmte Tonhohe produzieren bei Aerophonen ob sie langs oder quer angeblasen werden und bei Saiteninstrumenten ob die Saiten gezupft geschlagen oder gestrichen werden Fur Sachs war das ein Ruckfall in die Zeit vor seiner Klassifizierung Nach dieser andert sich ein Saiteninstrument nicht wenn es einmal gezupft und ein andermal gestrichen wird Ausserdem bemerkte er dass sich Trommeln nicht eindeutig nach bestimmter oder unbestimmter Tonhohe einteilen lassen 40 Obwohl Bessaraboff kenntnisreich und umfassend auch fast vergessene russische Literatur auswertete wurde sein einziges veroffentlichtes Werk relativ wenig bekannt 41 Der schwedische Musikethnologe Tobias Norlind 1879 1947 Direktor des Stockholmer Musikmuseums Musikhistoriska Museet erganzte akribisch die Hornbostel Sachs Systematik um viele kleine Details Von seiner gross angelegten Abhandlung sind nur die ersten beiden Bande erschienen 42 In einem 1932 veroffentlichten Artikel sprach er sich dafur aus ausser den bisherigen akustischen und morphologischen Kriterien auch kulturelle Eigenschaften wie Spielpraxis geografische Verbreitung und wie bei der biologischen Evolution die Herkunft in den Blick zu nehmen 43 Damit machte er den Anfang fur die nachfolgenden Bemuhungen die sich um ebendiese kulturspezifische Betrachtungsweise bemuhen Norlinds Anliegen setzte als erster Hans Heinz Drager 1909 1968 ansatzweise in einer Klassifizierung um fur die er die Erscheinungswelt der Musikinstrumente mit einer grossen Zahl von Kennzeichen zugleich ergrunden wollte was nur in Bezug auf die Spielart moglich sei 44 Die Anordnung wird in Form einer Tabelle prasentiert mit 14 senkrechten Spalten fur die ausseren Kennzeichen die fur jeden Instrumententyp angegeben sind der am rechten Zeilenende aufgefuhrt ist 45 Die ausseren Kennzeichen umfassen den in Schwingung zu versetzenden Stoff Schwingungsubertrager Resonatoren und Schwingungserreger 46 Dragers Tabellenwerk war in einem weit grosseren Rahmen angelegt blieb jedoch ohne die Hilfe eines Computers auf die Darstellung der ausseren Kennzeichen begrenzt Als weitere Kennzeichen fur die Kategorisierung sah er Tonerzeugung Ein und Mehrstimmigkeit musikalische Beweglichkeit Tondauer dynamische Ergiebigkeit Lautstarke Umfang Melodieausgestaltung Registerreichtum Klangfarbe und die Person des Spielers vor Das Tabellenwerk ist unubersichtlich und teilweise von subjektiven Beurteilungen abhangig etwa welches Material oder welche Funktion bei der Einsortierung bevorzugt werden soll 47 Eine Klassifizierung mit dem eingeschrankten Zweck die von Hornbostel und Sachs nicht beachteten Tonqualitaten zugrunde zu legen veroffentlichte 1960 der Musikwissenschaftler Kurt Reinhard 48 Den Beitrag hatte er bereits 1943 verfasst und 1950 als Anhang seiner Habilitationsschrift beigefugt Reinhard verstand seinen Beitrag ausdrucklich als Erganzung zur Hornbostel Sachs Systematik um dem von Norlind eingebrachten Begriff der Instrumentenpsychologie zu Geltung zu verhelfen Er beklagte dass nach morphologischen Gesichtspunkten Musikbogen und Klavier enger beieinander stehen als Klavier Harmonium und Orgel obwohl die erstgenannten musikalisch nichts letztere aber sehr viel miteinander zu tun haben 49 Reinhards Tabelle enthalt nach geografischen Grossregionen eingeteilt auf der ersten Stufe die Unterscheidung nach 1 Gerauschinstrumenten Triangel Trommel 2 Eintoninstrumente und 3 fur mehrstimmiges Spiel geeignete Instrumente Gruppe 2 wird unterteilt in a Tonhohe nicht anderbar Pauke b beliebig anderbar Posaune und c stufenweise anderbar Flote Oboe Maultrommel Ebenso werden die Mehrtoninstrumente 3 eingeteilt in a nicht anderbar Xylophon b beliebig anderbar Violine und c stufenweise anderbar Dudelsack Gitarre Die Beispiele sind der Spalte Europa entnommen Eine solche Einteilung ist nicht frei von Werturteilen und stellenweise uneindeutig 50 Von einem allen anderen Klassifikationen entgegengesetzten Ausgangspunkt naherten sich Oskar Elschek 1931 und Erich Stockmann 1926 2003 einer Typologie der Volksmusikinstrumente Beide waren Mitglieder der 1962 von Ernst Emsheimer und Stockmann gegrundeten Study Group on Folk Music Instruments die sich die ethnografische Feldforschung zur europaischen Volksmusik zum Ziel gesetzt und eine grosse Zahl Musikinstrumente und Tondokumente gesammelt und dazu Dokumentationen herausgebracht hat Ihre 1969 veroffentlichte Typologie stellt den ersten methodologischen Versuch dar eine Klassifizierung von unten nach oben vorzunehmen 51 Sie beginnen auf der Basis von Dragers Tabellen beim einzelnen Musikinstrument das sie gemass Spielweise Bauform Konstruktion klanglichen Eigenschaften und der Herstellungsmethode mit anderen Instrumenten zu Typen zusammenlegen Je weiter sie in Richtung zu grosseren Gruppen vorangehen werden die gemeinsamen Eigenschaften weniger Der Unterschied ist dass bei der ublichen nach unten fortschreitenden Differenzierung auf jeder Stufe nur ein Kriterium angesetzt wird wahrend sich hier der Blick auf das Instrument in seiner Gesamtheit und gesellschaftlichen Umgebung richtet Elscheks und Stockmanns Methode fand bislang nur wenige Befurworter sie ware auch auf Instrumente der klassischen und anderer Musik anwendbar 52 Mantle Hood 1918 2005 ein auf indonesisches Gamelan spezialisierter Schuler Jaap Kunsts entwarf 1971 eine mit funf Kategorien angelegte komplexe Systematik als Erweiterung zu derjenigen von Hornbostel und Sachs 53 Auf der untersten Stufe fugte er weitere Verzweigungen nach Art der Tonproduktion hinzu Lautstarke Tonhohe Klangbild und Schnelligkeit der Tonfolge Damit entwarf er fur jedes einzelne Instrument ein grafisches auf Symbolen basierendes System von Organogrammen mit dem Charakteristika der Bauform des Materials und der Spielweise dargestellt werden konnen 54 Voraussetzung ist ein extensiver Datenfundus Hoods System einer symbolischen Taxonomie gilt als innovativste Erweiterung der Hornbostel Sachs Systematik ubernimmt jedoch zwangslaufig die dort kritisierten Punkte 55 1971 veroffentlichten die beiden britischen Musikethnologen Jeremy Montagu und John Burton eine eigene Klassifikation weil sie das numerische Ordnungssystem der Hornbostel Sachs Systematik als zu kompliziert empfanden und weil sich dort kombinierte Instrumente mittelalterliche Triangel mit Rassel schottischer Dudelsack mit Einfach und Doppelrohrblatt nicht unterbringen lassen 56 Sie differenzieren weitgehend nach der Bauform und fugen kulturelle ethno organologische 57 und geografische Details sowie Angaben zum Hersteller des Instruments hinzu Anstelle der Dezimalklassifikation bei der maximal neun Unterkategorien gebildet werden konnen ordnen sie die Untergruppen nach Bedarf in beliebig vielen Begriffen die sie Carl von Linnes biologischer Taxonomie entlehnen uneinheitlich gegliedert in beispielsweise Klasse Ordnung Unterordnung Familie Gattung Spezies Varietat Diese Anordnung ist in der Breite beliebig erweiterbar und kann je nach einer der vier bekannten Oberkategorien mit unterschiedlichen Kriterien gefullt werden Die Akzeptanz blieb geringer als es den Vorteilen der Systematik entsprechen wurde moglicherweise weil dieselbe Ubernahme von Linnes Begriffen durch Mahillon bereits Anfang des 20 Jahrhunderts kritisiert wurde und weil die so bezeichneten Gruppen nicht mit denen der anderen Kategorien ubereinstimmen 58 Die zu kategorisierende Materialfulle die Drager an der Vollendung seines Werks gehindert hatte konnte Michael Ramey 1974 mit Hilfe eines Computers IBM 360 91 der University of California 59 bearbeiten 60 Ramey nahm als Grundgerust die Hornbostel Sachs Systematik plus die von Mantle Hood gesammelten Daten plus morphologische Kriterien von Drager und kam so zu 39 morphologischen 15 akustischen und 21 musizierpraktischen Kriterien die er in einer dreistufigen erganzenden Systematik unterbrachte Die musizierpraktischen Kriterien beinhalten Angaben von der genauen Spielhaltung bis zur sozialen Stellung des Musikers 61 Nach dem Titel seiner Forschungsarbeit Grundlagen des naturlichen Systems der Musikinstrumente von 1975 geht es Herbert Heyde 1940 um ein naturliches Verhaltnis zwischen den Musikinstrumenten von den Urzeiten der Geschichte bis heute 62 Er kritisiert die bisherigen kunstlichen Klassifikationen schon im Ansatz weil sie sich zu wenig um die Entwicklung der Musikinstrumente und ihr Verhaltnis zueinander gekummert hatten Heydes Beitrag soll einen Rahmen zum Verstandnis der Geschichte der Musikinstrumente liefern Ahnlich globale Beziehungen zwischen den Musikinstrumenten hatte Curt Sachs 1929 angenommen Geist und Werden der Musikinstrumente seine Analysen jedoch vom funktionellen Apparat der Systematik getrennt gehalten Zu jedem Instrument beschreibt Heyde mit 14 Kriterien dessen Bauform Spielweise und musikalische Eigenschaften Vier abgestufte Abstraktionsklassen zu denen der technische Entwicklungsgrad gehort bringen die Musikinstrumente in eine der biologischen Evolution analoge Ordnung Zu jedem technischen Kriterium Tastatur Fingerlocher und Klappen bei Blasinstrumenten Zug der Posaune gehort die Angabe ob es anthropomorph oder technomorph ist im letzten Fall ob die Ubertragung mechanisch pneumatisch oder elektrisch erfolgt Heydes Klassifizierung ist schlussig weil sie in jeder Stufe auf einem Merkmal basiert und schliesst die bisherigen Systematiken ein Fur jedes Instrument gibt es eine Zeichnung mit symbolischen Elementen die ruckubersetzt werden mussen 63 In diesem Sinn warb auch Hans Peter Reinecke 1975 fur ein tieferes Verstandnis der musikalisch sozialpsychologischen Zusammenhange 64 Den vier Instrumentenklassen 1 Trompetenartige 2 Floten 3 Glocken und Gongs und 4 Saiteninstrumente stellte er vier emotionale Stereotype gegenuber wobei er mehr an Sinnfragen zur Bedeutung der Phanomene als an ihrer Struktur interessiert war 65 Tetsuo Sakurai vom Ethnologischen Nationalmuseum in Kyoto veroffentlichte 1980 eine Klassifikation und 1981 eine revidierte Fassung derselben 66 Die altere Systematik basiert auf einer parallelen Gliederung der Musikinstrumente als Elemente der materiellen Kultur und der geistigen Kultur Im ersten Fall folgt eine siebenteilige Gliederung nach dem Schallerreger in a Luft b Saite c Rohrblatt d festes Objekt Hohlkorper e Membran und f Oszillator 67 Der Schallerreger wandelt die ankommende Energie in Schallwellen um Auf der nachstunteren Ebene geht es um die Bauform Bei der Systematik von 1981 stehen drei Schemata nebeneinander Das erste fragt wie zuvor in sieben Gruppen nach dem Schallerreger das zweite genauer nach dessen Form und das dritte nach der Art des produzierten Klangs Die Systematik ist auf die Verarbeitung mit Computern angelegt 68 Das Projekt Musical Instrument Museums Online MIMO das zwischen 2009 und 2011 von der Europaischen Union mitfinanziert wurde und an dem grosse europaische Museen Bibliotheken und Sammlungen teilnehmen verfolgt im Rahmen des EU Programms eContent Plus das Ziel einen zentralen Zugang zu den vorhandenen digitalen Materialien zu schaffen Grundlage fur eine erneute Erweiterung der Hornbostel Sachs Systematik durch mehrere Mitarbeiter dieses Projekts bildet die Arbeit von Jeremy Montagnu Die Gliederung erfolgt nach der bewahrten Dezimalzahlenordnung im gesamten Bereich erganzt um nach morphologischen Kriterien festgelegten weiteren Differenzierungen Die weitestgehende Erganzung erfuhr die funfte Gruppe der Elektrophone bei der detailliert nach der Methode der Klangerzeugung auf bis zu funf Ebenen unterschieden wird 69 Eine weitere klassifikatorisch bedeutsame Erganzung ist die Einfuhrung einer vierten Gruppe bei den eigentlichen Blasinstrumenten 42 Nach den vorhandenen Floten 421 Blasinstrumenten mit schwingender Zunge 422 und Blechblasinstrumenten 423 kamen die Membranopipes 424 hinzu Bei den membranopipes die sich nicht in die vorhandene Struktur eingruppieren liessen ist der Tonerreger eine gespannte Membran die wenn sie durch einen Luftstrom angeregt wird periodisch einen Luftdurchlass offnet und schliesst und dadurch die Luft in einer nachgeschalteten Rohre in Schwingung versetzt Eine weitere Gruppe von seltenen Aerophonen fur die noch keine allgemein akzeptierte Kategorie in der Hornbostel Sachs Systematik gefunden wurde bilden die sucked trumpets bei denen die Tone mit den Lippen durch Ansaugen von Luft gebildet werden Ein Ausgangspunkt fur den auf Westafrika spezialisierten Musikethnologen Roderic Knight fur seine Revision der Hornbostel Sachs Systematik von 2015 70 war die Klassifizierung der von ihm gespielten westafrikanischen Stegharfe kora in der Hornbostel Sachs Systematik nach den Lauten 321 und Harfen 322 als dritte Gruppe Harfenlauten 323 Das einfachste Instrument dieser Gruppe ist die bolon Organologisch vereinen die Stegharfen die senkrecht uber der Decke verlaufende Saitenebene der Harfen mit dem senkrecht auf der Decke aufgestellten Steg und der Korpusform der Lauten was zur entsprechenden Klassifizierung nach konstruktiven Merkmalen fuhrte Knight hob erstmals 1971 71 die von der Harfe ubernommene Spielweise der mit den Handen von beiden Seiten gezupften Saiten hervor und fuhrte deshalb fur diese Gruppe den Begriff Stegharfe englisch bridge harp ein wahrend Klaus Wachsmann der zusammen mit Anthony Baines die Hornbostel Sachs Systematik 1961 erstmals ins Englische ubersetzte und Gerhard Kubik auf die Entwicklungsgeschichte der Stegharfen von den westafrikanischen Binnenspiesslauten wie der xalam verwiesen und damit den Bezug zu den Lauten hoher bewerteten Spielweise und Herkunft sind keine in der Hornbostel Sachs Systematik vorkommende Kategorien Im Knight System for Musical Instrument Classification geht Roderic Knight von den vier bekannten Instrumentenklassen aus denen er Buchstaben zuordnet Y Idiophone M Membranophone C Chordophone A Aerophone erst fur die folgenden Unterteilungen verwendet er Zahlen Fur die funfte Gruppe der Elektrophone sieht Knight keinen Anderungsbedarf gegenuber der MIMO Einteilung Die ersten Untergruppen stellen teilweise vollige Umsortierungen gegenuber der Hornbostel Sachs Systematik dar So sind die Saiteninstrumente nicht mehr auf der ersten Ebene in einfache 31 und zusammengesetzte Chordophone 32 sondern in sieben Klassen eingeteilt Die erste Klasse Variable tension C1 veranderliche Saitenspannung enthalt Musikbogen die nun von den bei Zither C5 einsortierten Musikstaben getrennt sind und bei Lute C6 Lauten kommt mit gezupft C61 und gestrichen C62 das wenig spezifische Kriterium der Spielweise hinzu Nur bei den Rohrblattinstrumenten Reed A22 aber nicht bei den Floten findet sich die Unterscheidung zwischen einer konischen Bohrung Conical bore A22 211 und einer zylindrischen Bohrung Cylindrical bore A22 212 oberhalb der weiteren Einteilung in Einfach und Doppelrohrblattinstrumente weil fur das ebenfalls neue Kriterium Klangqualitat die Art der Bohrung entscheidender sei als die Zahl der Rohrblatter 72 Aussereuropaische uberregionale Klassifizierungen BearbeitenArabische Welt Bearbeiten Eine alte Ordnung der Musikinstrumente in der Arabischen Welt ergibt sich aus der Bedeutung die im anfangs mundlich uberlieferten Volksglauben den Instrumenten durch ihre Herkunftslegenden beigemessen wird Al Mufaḍḍal ibn Salama um 904 und der aus dem Iran stammende Autor Ibn Ḫurdaḏbih um 912 verfassten zwei der ersten Abhandlungen uber die Musik des Orients und beschrieben teilweise phantasievoll ausgeschmuckt die Herkunft der damaligen Musikinstrumente von einigen im Alten Testament genannten mythischen Figuren Nach Ibn Ḫurdaḏbih habe Matusalaḫ die Knickhalslaute ʿud erfunden die sich aus dem persischen barbaṭ entwickelt hat und als edelstes der arabischen Musikinstrumente gilt Die Langhalslaute ṭanabir habe das Volk Lots auf boswillige Weise eingesetzt wahrend erst spater die Perser die Harfe tschang eingefuhrt haben sollen Bei al Mas udi um 895 957 gehen die maʿazif auf Ḍilal die biblische Zilla zuruck Maʿazif Singular miʿzafa war der Oberbegriff fur Saiteninstrumente mit unverkurzten Saiten also Harfen Zithern und Leiern 73 Die miʿzafa genannte mittelalterliche Leier war am Roten Meer ungefahr auf demselben Gebiet wie die heutige tanbura verbreitet Lamech in der arabischen Tradition Lamak habe unter anderem die Trommel ṭabl und dessen Sohn Jubal die Leier kinnor erfunden Die Einfuhrung der ersten Flote ṣaffara ist nach Ibn Ḫurdaḏbih den Kurden zu verdanken Die Araber selbst haben gemass dieser Darstellung keine eigenen Musikinstrumente hervorgebracht Tatsachlich ubernahmen die Araber nach der Eroberung des Sassanidenreichs im 7 Jahrhundert aus der iranischen Musik die Langhalslaute ṭanbur arabisch ṭunbur das Doppelrohrblattinstrument surnay die Harfe arabisch ǧank und spater auch die Zupflaute rubab 74 Eine turkische Quelle aus dem 17 Jahrhundert schildert ebenfalls die musikalischen Einflusse durch fremde Volker in fruhislamischer Zeit in Form einer mythischen Geschichte Danach traten im Umkreis des Propheten neben dem ersten Muezzin und Sanger Bilal al Habaschi noch drei Musiker auf Zu ihnen gehorten ein indischer Paukenspieler der mit einer grossen Kesseltrommel kus an den Feldzugen des Propheten teilnahm und ein Spieler der runden Rahmentrommel al daʾira 75 Diese wurde von den rechteckigen zweifelligen Rahmentrommeln daff dufuf von hebraisch tof unterschieden eine weitere Erfindung Lamaks Diese im Volk verbreitete Mythen sind bemerkenswert weil sie den Trommeln denselben Stellenwert einraumen wie den Saiten und Blasinstrumenten Ihr stehen die Abhandlungen der arabischen Philosophen und Musikwissenschaftler gegenuber deren Theorien in der Tradition der griechischen Antike stehen Die meisten arabischen Autoren massen den Perkussionsinstrumenten einen niedrigen Rang bei oder erwahnten sie gar nicht Ab Mitte des 9 Jahrhunderts waren arabische Ubersetzungen von Aristoteles und spateren griechischen Denkern in Umlauf Nach diesen lag der Schwerpunkt der musiktheoretischen Betrachtungen in fruhislamischer Zeit neben ethischen Fragen auf der Festlegung von harmonischen Tonstufen und Proportionsmessungen die mit kosmologischen Vorstellungen verknupft wurden Fur al Kindi um 800 873 stellten Musikinstrumente eine Harmonie zwischen dem Universum und der Seele eines Einzelnen oder einem bestimmten Volk her Den Indern sollten ihrem naturlichen Charakter gemass einsaitige Instrumente entsprechen den Leuten aus Chorasan die zweisaitigen den Byzantinern dreisaitige und den Griechen und Babyloniern viersaitige Instrumente Solche nationalen Zuschreibungen die aus der Tradition oder aus Beobachtungen herruhren stellte auch der persische Geograf Ibn Chordadhbeh um 820 um 912 her wenn er den Indern die einsaitige Stabzither mit Kalebassenresonator kankala den Byzantinern die Leier lura die Harfe oder Leier shilyani das Blasinstrument Saiteninstrument urghun und den Nabataern das Lauteninstrument ghandura zuordnet 76 nbsp Abbildung des sah rud in der in Kairo aufbewahrten Handschrift des Kitab al musiqi al kabir von al FarabiGegen al Kindi gerichtet der sich mehr mit griechischer Musik beschaftigte konzentrierte sich al Farabi um 870 950 auf die arabische Musik seiner Zeit In seinen musikwissenschaftlichen Hauptwerken Kitab al Musiqa al kabir Das grosse Buch der Musik und Kitab fi l iqaʿat Buch uber Rhythmen beschrieb er zahlreiche Musikinstrumente mit einer Genauigkeit die den praktizierenden Musiker verraten Zeitgenossen schatzten ihn als exzellenten ʿud Spieler 77 Als erstes Musikinstrument erwahnt al Farabi den sah rud ein kompliziertes Zupfinstrument mit zwei Saitensystemen und dem ausserordentlichen Tonumfang von vier Oktaven Die Tonskalen leitet er praktisch von der Stimmung der Laute ʿud her und lehnt in diesem Zusammenhang besonders die Neupythagoreer ab die nur durch Zahlenberechnung zu ihren Skalen gefunden hatten Grundlegend fur die Klassifizierung der Instrumente ist fur al Farabi ob sie naturliche konsonante Tone muttafig hervorbringen konnen oder fur das Ohr dissonant mutanafir klingen ferner ob sie fur die Musiktheorie geeignet oder praktisch spielbar sind Letzteres erlaubt keine eindeutige Unterscheidung und naturlich ist die arabische Musik besonders wenn sie auf dem ʿud und der Streichlaute rabab gespielt wird Seine Systematik umfasst mit abnehmender Wertschatzung die funf Gruppen 1 menschliche Stimme 2 rabab und Blasinstrumente 3 gezupfte Saiteninstrumente 4 Perkussionsinstrumente wie Rahmentrommeln und Kesseltrommeln sowie 5 Tanz Das Kriterium fur die Einteilung bzw die weitere Unterteilung ist die Lange des Tons Entsprechend der in Asien weit verbreiteten Auffassung wird die Stimme am hochsten bewertet weil sich mit ihr Tone von langer Dauer produzieren lassen 78 Bei einer feinerer Einteilung verzichtet al Farabi auf die Perkussionsinstrumente er erwahnt sie nur kurz im Kitab fi l iqaʿat und sortiert die beiden verbliebenen Gruppen nach der Art der Tonproduktion Die Chordophone werden gestrichen oder gezupft und weiter unterteilt ob sie fur jeden Ton eine Saite haben Harfe oder ob die Saiten durch Verkurzen mehrere Tone produzieren Laute Er unterscheidet Blasinstrumente mit und ohne Grifflocher und solche mit einer zwei oder drei Spielrohren Bei den gedoppelten Rohrblattinstrumenten mizmar Pl mazamir gibt es Typen mit verbundenen und mit getrennten Rohren Die Saiteninstrumente werden nach Zahl der Saiten unterteilt und mit ihrer Stimmung beschrieben Der wesentliche Unterschied zwischen al Farabi und den antiken griechischen und romischen Autoren ist seine grossere praktische Kenntnis und genauere Beschreibung der Musikinstrumente und die klassifikatorische Unterscheidung zwischen Instrumenten der arabischen und der fremdlandischen Musik 79 Ibn Sina um 980 1037 beschreibt in seinem Hauptwerk Kitab al Shifa Buch der Heilung ausfuhrlich Musikinstrumente und teilt sie nach Art der Tonerzeugung gezupft gestrichen geblasen geschlagen in sieben Gruppen ein gezupfte Saiteninstrumente mit Bunden Kurzhalslaute barbaṭ Langhalslaute ṭanbur gezupfte Saiteninstrumente ohne Bunde sah rud Harfen tschang und Leiern shilyak Streichinstrumente rabab Blasinstrumente Rohrblattinstrumente mizmar surnay und Dudelsack mizmar al dscharab andere Blasinstrumente urghanun Hackbrett santur An anderer Stelle unterscheidet Ibn Sina wie al Farabi nach der Zahl der Tone pro Saite und ob mehr als ein Ton zugleich spielbar ist Der persische Musiker Abd al Qadir Ibn Ghaybi 1435 aus Maragha im Nordwesten des Iran schrieb in Dschami al Ahlan Sammlung von Melodien theoretisch und praktisch uber Musik und klassifizierte genauer als Ibn Sina 25 Saiteninstrumente 9 Blas und 3 Perkussionsinstrumente Deren weitere Unterteilung nahm er wie al Farabi nach Tonproduktion und morphologischen Eigenschaften vor Zu seiner Liste gehoren auch einige chinesische Instrumente ein indisches und eines urghanun europaischer Herkunft Saiteninstrumente blieben auch spater die zahlreichsten am detailliertesten beschriebenen und beliebtesten Musikinstrumente wahrend die Trommeln mit Volkstanzen assoziiert wurden und ansonsten nur in den Ritualen samaʿ der Sufis zum Einsatz kommen durften Im Unterschied zu den meisten anderen Autoren im Nahen Osten die auf die Erwahnung von Perkussionsinstrumenten verzichteten legte der osmanische Gelehrte Hadschi Khalifa 1657 seiner Abhandlung uber die Geschichte und den Bau von Musikinstrumenten Kashf al ẓunun ʿan asami al kutub waʾ funun Erklarung von Vermutungen uber die Namen von Buchern und Wissenschaften eine dreifache Gliederung zugrunde Wahrend Sufis Verteidigungsschriften verfassten mit denen sie die Verwendung bestimmter Musikinstrumente bei religiosen Ritualen rechtfertigten verurteilten orthodoxe Muslime deren Gebrauch grundsatzlich Der schafiitische Imam al Haythami 1503 1567 aus Agypten brustete sich damit er habe Musiker bestrafen und ihre Instrumente zerstoren lassen Um die Musikinstrumente in seiner an die Jugend gerichteten Moralschrift einzeln verdammen zu konnen kategorisierte er sie in drei Gruppen 1 maʿazif einige Saiteninstrumente dazu Leiern 2 mazamir Blasinstrumente Flote schabbaba Doppelklarinette zummara und 3 awtar Saiteninstrumente Als erstes verurteilte er die Schlaginstrumente die Rahmentrommel duff weiter die Sanduhrtrommel kuba Zimbeln und Becken bis er schliesslich bei den Lauteninstrumenten angelangt war 80 China Bearbeiten Zu den grundlegenden Spekulationen der chinesischen Philosophie gehort die allumfassende Harmonie ho die mit einer neunstufigen Reihe von Zahlensymbolen kategorisiert wird um kosmische und kulturelle makro und mikrokosmische Phanomene in Einklang zu bringen An achter Stelle stehen die Himmelsrichtungen Winde die den acht verschiedenen Materialien der Musikinstrumente entsprechen 81 Die Klassifikation der acht fur Musikinstrumente charakteristischen Materialien heisst Acht Klange bayin Zu einer fruheren Zeit waren die Musikinstrumente in vier Kategorien eingeteilt wie aus dem Yo Chi Abhandlung uber Ritualmusik und Tanz hervorgeht das Ende des 6 Jahrhunderts v Chr aus anderen Quellen der Zhou Dynastie zusammengestellt wurde Die acht erwahnten Gruppen von Musikinstrumenten Glocken Trommeln Pfeifen Floten Klangsteine Federn Schilde und Axte gehorten zu den vier Klangquellen Seide Fell Bambus und Stein Offensichtlich gab es damals die Acht Klange noch nicht 82 oder beide Materialkategorien waren gleichermassen beliebt Die acht Klangkategorien werden einem Material einer Jahreszeit und einer Himmelsrichtung einschliesslich Windrichtung zugeordnet beginnend im Norden und im Uhrzeigersinn fortschreitend In Klammern folgt jeweils ein Beispiel eines Musikinstruments Fell ge Winter Norden Trommeln Kalebasse pao Winter Fruhjahr Nordosten Mundorgel sheng Bambus zhu Fruhjahr Osten Bambusfloten Holz mu Fruhjahr Sommer Sudosten Schraptiger Seide si Sommer Suden Griffbrettzither qin Ton Lehm tǔ Sommer Herbst Sudwesten Gefassflote xun Metall jin Herbst Westen Glocken Stein shi Herbst Winter Nordwesten Klangsteine Der konzeptionelle Hintergrund fur diese Klassifikation sind die Vorstellungen der alles bewegenden Energie Qi und der Klange die Vorzeichen und Ausdrucksformen der Naturkrafte darstellen Es geht also nicht in erster Linie um die Klangqualitaten die diese acht Materialien besitzen sondern um die Winde aus den entsprechenden Himmelsrichtungen die durch einen der Ritualtanze aufkommen zu denen das jeweilige Instrument gespielt wird Zur Zeit des mythischen Urkaisers Shun im 23 Jahrhundert v Chr als nach allgemeiner Ansicht die Materialkategorien entstanden sein konnten soll es 800 Musikinstrumente gegeben haben eine Zahl die durch Multiplikation von 100 mit der Kategorienzahl zustande gekommen ist 83 In der Tang Dynastie 618 907 wurden neben der Klassifikation der Musikinstrumente weitere fur die chinesischen Musikstile und fur die Musikensembles entsprechend der sozialen Hierarchie eingefuhrt Die bayin die bis dahin einen grossen Teil ihrer magischen Bedeutung eingebusst hatten erhielten eine andere Reihenfolge wurden aber ansonsten unverandert beibehalten Einige Musikinstrumente wie Knochenfloten Rohrblattinstrumente aus Blattern und Schneckenhorner hatten nie in die strenge Ordnung gepasst und zahlreiche fremde Musikinstrumente waren in den nachchristlichen Jahrhunderten aus Zentralasien importiert worden so dass es Ma Duanlin 1245 1322 notwendig schien eine neunte Kategorie namens pa yin chih wai zu eroffnen was nicht unter die Kategorien eins bis acht fallt Jede der neun Kategorien wurde nun dreifach unterteilt entsprechend dem Einsatz des Instruments in der Ritualmusik der auslandischen oder der Unterhaltungsmusik Der Musikgelehrte Zhu Zaiyu 1536 1610 erfand auf der Basis der acht bayin Gruppen zwei geringfugig abweichende Klassifizierungen mit Zwischenteilungen nach Spielweise und musikalischer Verwendung In einer von beiden wies er den einfachen zuvor wenig geschatzten Bambusfloten den ersten Rang zu Dies war nur eine von vielen Anderungen der Reihenfolge die acht Materialien selbst blieben uber die Jahrtausende bis heute dieselben Manche zeitgenossische chinesische Musikwissenschaftler haben die in hohem Ansehen stehenden bayin in ihren Publikationen abgewandelt verwendet andere haben sie kritisiert und ganzlich verworfen Ein struktureller Nachteil des Systems ist dass zwar bei Trommeln Saiteninstrumenten und Gongs das kategorisierte Material in Schwingung versetzt wird nicht jedoch primar bei Bambusfloten und Kalebassenmundorgeln 1980 entwickelte ein Autorenkollektiv eine neue Klassifikation in die begrenzt auch westliche Instrumente aufgenommen werden konnen Sie besteht in der obersten Hierarchie aus den vier Gruppen Perkussionsinstrumente bei denen der Ton durch Schlagen gebildet wird Enthalt 56 Instrumente Weiter unterteilt in a Idiophone und b Membranophone Blasinstrumente bei denen der Klang durch Luftschwingungen in einem Hohlkorper entsteht Enthalt 42 Instrumente Unterteilt in a Rohrblattinstrumente suona sheng und b ohne Rohrblatter Floten Saiteninstrumente der Ton entsteht durch gespannte Saiten 56 Instrumente Unterteilt in a mit Finger oder Plektrum gezupft pipa Konzertharfe b Streichinstrumente erhu und Violine und c geschlagene Saiteninstrumente Hackbrett yangqin Tasteninstrumente das Vorhandensein von Tasten ist ausschlaggebend 9 Instrumente Die heute diskutierten chinesischen Einteilungen sind haufig dreistufig und unterscheiden nach morphologischen Eigenschaften und der Spielweise selten verwendete Instrumente wie Lithophone Klangsteine bleiben gelegentlich unberucksichtigt und westliche Instrumente lassen sich allgemein nur bedingt einsortieren 84 Sudasien Bearbeiten nbsp Moglicherweise Narada der Erfinder der vina Miniatur vom Anfang des 19 JahrhundertsIn der indischen Tradition stellen Gesang Sanskrit gita Instrumentalmusik vadita und Tanz nrtya eine als sangita bezeichnete Einheit dar die gottlichen Ursprungs ist Die altindische Ritualmusik wurde in streng reglementierter Form zum Wohl der Gotter aufgefuhrt damit sie vom Kailash dem Weltenberg und Sitz der Gotter laut widerhallen moge wie es im 13 Kapitel des Mahabharata heisst Sie steht mit den himmlischen Musikern den Gandharvas in Verbindung Nach diesen mythischen Wesen ist die Sammlung der altindischen Musiklehre mit Gandharva Veda uberschrieben Ihre Grundzuge entstanden in vedischer Zeit und wurden in dem vermutlich zwischen 200 v Chr und 200 n Chr von Bharata Muni verfassten Werk Natyashastra zusammengefasst Laut dem Natyashastra spielten Musikgruppen ausser bei Opferritualen auch bei grossen weltlichen Festen Prozessionen des Konigs Hochzeiten der Geburt eines Sohnes und bei Tanzdramen fur die im Freien oder in geschlossenen Raumen Buhnen errichtet wurden 85 Im 28 Kapitel 1 2 des Natyashastra ist die alteste Klassifikation indischer Musikinstrumente vadya auch atodya enthalten Ihre vier Hauptgruppen lauten tata vadya gespannt Saiteninstrumente avanaddha vadya mit Fell bedeckte Gefasse Membranophone ghana vadya fest Idiophone und sushira vadya hohl Blasinstrumente Hier liegt die Grundlage der von Hornbostel und Sachs aufgestellten Systematik Bereits in den vedischen Schriften aus der ersten Halfte des 1 Jahrtausends v Chr taucht haufig das Wort vina teilweise auch vana auf das offensichtlich als Sammelbegriff fur Saiteninstrumente verwendet wurde Ihr hohes Ansehen brachte sie auf den ersten Platz der Einteilung Zunachst waren die indischen Saiteninstrumente Bogenharfen yazh in Sudindien erst um die Mitte des 1 Jahrtausends n Chr entstanden die Vorlaufer der ebenfalls als vina bezeichneten Stabzithern Blasinstrumente und Idiophone besitzen nach dem Natyashastra den niedrigsten Status Die vier Kategorien werden in einen Hauptzweig und einen Nebenzweig fur die jeweiligen hauptsachlichen und die begleitenden Instrumente unterteilt Innerhalb der Saiteninstrumente werden so die neunsaitige mit einem Plektrum kona gespielte Bogenharfe vipanci vina und die siebensaitige mit den Fingern gezupfte Bogenharfe citra vina chitravina hiervon ist der Zweitname fur die heutige sudindische gottuvadyam abgeleitet von den beiden untergeordneten Typen der einsaitigen Laute kacchapi und der ebensolchen ghosaka unterschieden die vermutlich nur Borduntone beisteuerten und der heutigen ektara ahnlich waren 86 Zum Hauptzweig der Membranophone gehorten die mridangam die wie die heutige khol in Bengalen ursprunglich aus Ton mrd hergestellt wurde die holzerne Fasstrommel dardara und die Sanduhrtrommel panava Weniger wichtig waren die tieftonenden Trommeln jallari und pataha Bei den Blasinstrumenten zahlte die Bambusquerflote vamsha auch venu heute bansuri zu den geschatzten Instrumenten im Unterschied zu den Schneckenhornern Weitere Unterscheidungen beziehen sich auf die Klangqualitat Die Klassifikation ist klar strukturiert und unterscheidet sich von den weitschweifenden mythischen Erzahlungen die sich um die indischen Musikinstrumente ranken Es besteht eine Ahnlichkeit zu den prazisen und im Natyashastra wesentlich detaillierter klassifizierten Anweisungen zum Tanz 87 Eine andere altindische Klassifikation wird dem halbmythischen Weisen und Musiker Narada 1 Jahrhundert n Chr zugesprochen deren drei Gruppen carma Haut tantrika etwas mit Saiten und ghana fest heissen Kohala ein Weiser der wie Bharata Narada und einige andere als Autoritat fur Musik und Drama angesehen wird bezeichnet in der ersten Halfte des 1 Jahrtausends die vier Kategorien des Natyashastra mit den Begriffen sushira ghana carma baddha mit Membran bedeckt und tantri Saite Spatere Autoren haben diese Bezeichnungen erwahnt Ab dem 11 Jahrhundert tauchten Gelehrte auf die Kommentare zum Natyashastra oder eigenstandige Abhandlungen zur Musik verfassten Ein weiterer Autor namens Narada entwickelte in seinem Werk Sangitamakaranda im 10 12 Jahrhundert eine Systematik mit funf Gruppen Nach einer anfanglichen Unterscheidung zwischen geistigen und weltlichen Klangen nennt er fur letztere nakha Fingernagel mit den Fingern gezupfte Instrumente Beispiel vina vayu Wind Blasinstrumente wie die Bambusflote vamsha carma mit einer Haut bespannte Instrumente wie mridangam loha metallene Schlaginstrumente wie tala und sarira menschliche Instrumente mit Gesang und Klatschen 88 Die ersten vier Gruppen weichen bei genauer Betrachtung etwas von der bekannten Klassifikation ab denn ihre Einteilung erfolgt nach dem Ort an dem der Klang entsteht Ansonsten erweitert Narada die Untergliederung in Haupt und Nebeninstrumente zu a Der Begleitmusiker wiederholt den Gesangspart b Der Begleitmusiker halt sich im Wesentlichen an die vorgegebene melodische und rhythmische Struktur fuhrt sie jedoch weiter aus und improvisiert in den Pausen c Saiteninstrument und Trommel spielen eigenstandig antiphon zum Sanger 89 Zum bisher erwahnten Sanskritschrifttum kommt die sudindische Tradition der auf Tamil verfassten Literatur deren erste Blutezeit in die Sangam Ara ungefahr des 2 bis 6 Jahrhunderts fallt Aus dieser Zeit stammt die alteste erhaltene Tamil Klassifikation fur Musikinstrumente karuvi auch Werkzeug die aus funf Kategorien besteht und der Einteilung von Narada aus dem 10 12 Jahrhundert ahnelt tolekaruvi auch torkaruvi tole Fellhaut Trommeln tulaikkaruvi tulai hohl oder Hohle Blasinstrumente narampukkaruvi narampu Tiersehne Saiteninstrumente mitattrukaruvi Gesangsstimme kancakkaruvi kancam Metall Zimbeln Paarbecken 90 In der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts verfasste Sarngadeva das Sangitaratnakara Das Meer der Musik ein durch mehrere Manuskripte erhaltenes und haufig zitiertes Werk Darin wird die gesamte Theorie der indischen Musik und des Tanzes seit der altindischen Zeit dargestellt 91 Die vier Gruppen lauten hier gemass ihrer musikalischen Aufgabe 1 suskam Solo gespielte Instrumente 2 gitanugam Instrumente zur Gesangsbegleitung 3 nrittangam Instrumente zur Tanzbegleitung und 4 dvayanugam Instrumente begleiten Gesang und Tanz 92 Die indische Musiktheorie wurde innerhalb des hinduistischen Schrifttums tradiert Stilunterschiede zwischen Norden und Suden gab es offensichtlich bis ins 13 Jahrhundert nicht sie traten erst ab der Mitte des 16 Jahrhunderts deutlich hervor Als im 14 Jahrhundert zur Zeit des persischen Dichters und Musikwissenschaftlers Amir Chosrau der Einfluss von muslimischen Musikern in Nordindien zunahm begannen sich neue Musikstile und Musikinstrumente zu entwickeln sitar und tabla sollen um diese Zeit eingefuhrt worden sein die Grundlagen der Musiktheorie und die Einteilung der Instrumente wurden jedoch beibehalten 93 Parallel zur hinduistischen entwickelte sich ab dem 6 Jahrhundert v Chr eine eigenstandige buddhistische religiose und kulturelle Tradition die seit dem Niedergang des Buddhismus in Indien der gegen Ende des 1 Jahrtausends begann innerhalb Sudasiens vor allem in Sri Lanka gepflegt wird Die altindische buddhistische Klassifikation der Instrumente die heute noch in Sri Lanka bekannt ist heisst pancaturyanada Klange der funf Gruppen von Instrumenten Die fruhen singhalesischen Abhandlungen die sich auch mit Musik befassen kategorisieren die Musikinstrumente auf ahnliche Weise wie in den Sanskrittexten Der Unterschied ist nur dass davon kaum die Rede ist denn in der auf Sri Lanka praktizierten Lehrtradition des Theravada gelten die meisten musikalischen Formen als schadlich 94 Indische Musikwissenschaftler versuchen in ihren Arbeiten zumeist die Traditionslinie zum Natyashastra aufrechtzuerhalten K S Kothari veroffentlichte 1968 eine beschreibende Liste von 300 indischen Volksmusikinstrumenten die er nach den bekannten vier Kategorien einteilte und nach der Spielweise weitere Untergruppen bildete fur die er sich die Systematiken von Galpin und Hornbostel Sachs zum Vorbild nahm 95 Der Anhang enthalt eine Aufzahlung von etwa 700 indischen Musikinstrumenten wobei das Werk nicht beansprucht vollstandig zu sein 96 Einen ahnlichen Ansatz verfolgt Gobind Singh Mansukhani 1982 der in seinem Werk 97 die klassische indische Musik mit dem religiosen Dhadi Gesang der Sikhs vergleicht wenn er nach Melodieinstrumenten suara vad und Rhythmusinstrumenten tal vad gliedert Die vier Hauptgruppen unterteilt er nach der Spielweise bei den Saiteninstrumenten beispielsweise in gezupft oder gestrichen und weiter mit den Fingern oder dem Plektrum gezupft Die umfangreichste Klassifizierung indischer Musikinstrumente konzipierte B C Deva 1980 98 Er nimmt alle historischen indischen Instrumente und Volksmusikinstrumente auf schliesst jedoch die nur in der westlichen Musik gespielten Instrumente Klavier aus Die Einteilung erfolgt hauptsachlich nach der Klangerzeugung wird dennoch nicht streng logisch sondern nach der praktischen Anwendbarkeit durchgefuhrt Die Zupftrommel ektara zahlt er zu den Saiteninstrumenten obwohl sie genauso gut zu den Membranophonen gehoren konnte Mit der Gliederung nach dem Dezimalsystem von Dewey ergibt sich eine funktionelle Mischung aus indischen und westlichen Taxonomien 99 Regionale Klassifizierungen BearbeitenKerala Bearbeiten Im sudindischen Bundesstaat Kerala werden die klassischen Musikstile karnatische Musik von der religiosen Musik unterschieden die in grossen Tempeln malayalam kshetram oder vor Dorfschreinen kavu zur Begleitung von Ritualen oder zur Unterhaltung der Glaubigen bei Tempelfesten gespielt wird Die religiose Musik umfasst Gesangsstile sopanam sangeetam und instrumentale Tempelmusik kshetram vadyam Alle im Tempel gespielten Musikinstrumente werden mit einer Ausnahme perkussiv eingesetzt und dementsprechend nach ihrer Verwendung im Ensemble als tala vadyam Rhythmusinstrument klassifiziert Zu den Rhythmusinstrumenten gehoren neben den Trommeln chenda timila idakka madhalam und maram die kleinen Paarbecken elathalam und die Handglocke chengila sowie die gebogene Naturtrompete kombu Die Melodien spielende Ausnahme ist das einzige weitere Blasinstrument die kurze Kegeloboe kuzhal Saiteninstrumente kommen im Tempel nicht vor lediglich der Musikbogen villadi vadyam wird gelegentlich im Musikstil thayampaka zur rhythmischen Begleitung der zweifelligen Zylindertrommel chenda eingesetzt Der Musikbogen gilt als Rhythmusinstrument aber nicht als kshetram Instrument Eine weitere Unterscheidung erfolgt nach der Art des Tempelrituals Musikinstrumente die fur die Rituale vor den hoheren Gottern devas im Innern des Tempels verwendet werden heissen devavadyam Hierzu gehoren die Trommeln timila idakka maram das Schneckenhorn shankh und die Glocke chengila Die Trommel chenda wird je nach Spielweise unterschiedlich bewertet Nur auf der tiefer klingenden Seite geschlagen heisst sie valantala chenda und zahlt zu den devavadyam auf der hoher klingenden Seite geschlagen heisst dieselbe Trommel itantala chenda und zahlt zu den asuravadyam also den Musikinstrumenten die zu Ehren der niederen Gottheiten asuras eingesetzt werden Zu letzteren gehoren ausserdem die Trommel madhalam das Paarbecken elathalam sowie die Blasinstrumente kombu und kuzhal 100 Tibet Bearbeiten nbsp Das Doppelrohrblattinstrument gya gling wird wie alle Blasinstrumente paarweise gespielt Rechts das grosse gebuckelte Becken rol mo in der Mitte die Doppelfelltrommel nga in einem Holzrahmen Auf dem Tisch zwei Stielhandglocken dril bu Tibetische Monche beim Stupa von Bodnath im NepalDie tibetische Kultmusik in den Klostern ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Rituale und unterliegt strengen Durchfuhrungsregeln um den Anspruchen als ein Opfer an die tibetischen Gottheiten Buddhas Bodhisattvas tantrischen Wesen yidam und Wachterfiguren zu genugen Ihre tagliche Ausubung steht im Gegensatz zur Theravada Lehre von Sri Lanka und dem sudostasiatischen Festland die Musik bei den Ritualen weitgehend ablehnt Der buddhistische Gelehrte Sakya Pandita 1182 1251 schrieb die umfangreichste mittelalterliche Abhandlung uber das theoretische Konzept der tibetischen Musik Das Lehrbuch mit dem Titel rol mo i bstan bcos umfasst rund 400 Verse in denen in drei Kapiteln Textrezitationen Kompositionsprinzipien und die Auffuhrungspraxis der Gesange und klosterlichen Rituale dargestellt werden 101 Monche lernen die Rezitationsformeln und Ritualpraktiken aus den Liederbuchern dbyangs yig und den Handbuchern mit den Ordensregeln in der jeweiligen Lehrtradition Rol mo byed pa heisst auf Tibetisch musizieren das Wort rol mo bezeichnet den Klang der Musik und im engeren Sinn waagrecht geschlagene Paarbecken Hierin zeigt sich die Vorrangstellung der Schlaginstrumente brdung ba und besonders der Becken neben den rol mo die senkrecht geschlagenen silnyen Am anderen Ende der Werteskala stehen die Saiteninstrumente die zwar als Opfergaben in das Kloster gebracht werden aber dort nicht gespielt werden durfen Die vier klassischen Kategorien der tibetischen Musikinstrumente sind aus Quellen seit dem 12 Jahrhundert bekannt Weitere Untergliederungen ergeben sich aus der Interpretation der vorhandenen Texte brdung ba geschlagene Instrumente unterteilt in a Paarbecken rol mo silnyen b Trommeln nga meist zweifellige Rahmentrommeln mit Stiel chos nga und ohne Stiel und c Bronzegongs mkhar nga bud pa geblasene Instrumente a Naturtrompeten dung mit Unterteilung nach Form und Material unter anderem in Langtrompete dung chen und Schneckenhorn dung kar sowie b Doppelrohrblattinstrument rgya gling khrol ba geschwungene Instrumente a Sanduhrtrommel damaru b Stielhandglocke drilbu und c mit der Offnung nach oben gehaltene Glocke gshang rgyud can besaitet oder rgyud rkyen Ursache und Wirkung Saiteninstrumente Rohrenfiedel pi wang Langhalslaute dran nye Die Membranophone und Idiophone der ungewohnlichen dritte Kategorie khrol ba sind zusammen einsortiert weil sie Schlagsteine besitzen die bei schnellen Kreisbewegungen aktiviert werden Sie sind zwar musikalisch wenig ergiebig spielen jedoch im Ritual die zentrale Rolle Auch das Kriterium fur die erste Kategorie ist die Anschlagtechnik Eine andere Unterteilung wird entsprechend den magischen Eigenschaften der Instrumente und ihre Verwendung in Ritualen fur bosartige oder fur friedliche Gottheiten praktiziert 102 Im alten Bon Glauben geniessen Trommeln die hochste Wertschatzung aller Musikinstrumente und stehen in einem Zusammenhang mit der kosmogonischen Ordnung Die nur in den Bon Ritualen verwendete Schamanentrommel Bon po i rNga ist einfellig und besitzt keinen Stiel Java Bearbeiten Javanische Musik und javanische Musikinstrumente sind zwar umschreibbare Begriffe dennoch beziehen sich viele musikalische Ausdrucksformen nur auf eine einzelne Region oder gehoren zur hofischen Tradition einer bestimmten Stadt Bis Mitte des 19 Jahrhunderts wurden Praxis und Theorie der javanischen Musik ausschliesslich mundlich weitergegeben danach ermunterte die niederlandische Kolonialverwaltung mit entsprechenden Bildungsangeboten die theoretischen Grundlagen des Gamelan schriftlich festzuhalten Zu den Instrumenten des Gamelan gibt es Klassifikationen aus der mundlichen Uberlieferung und von javanischen Musikwissenschaftler die auf der Tradition beruhende oder eigene Einteilungen abgefasst haben Mundliche Tradition Bearbeiten Das fur Musikinstrumente allgemein verwendete javanische Wort ditabuh bedeutet ursprunglich geschlagen und verweist auf die uberragende Bedeutung die den Schlaginstrumenten im Orchester zukommt Nach der Schlag bzw Spielweise werden in einer mundlich uberlieferten Einteilung die fur alle javanischen Musikinstrumente gilt unterschieden dijagur mit einem weichen Schlagel geschlagen grosser hangender gong ageng kleiner hangender Gong kempul dithuthuk mit einem harten Schlagel geschlagen Gongkreis bonang Metallophone saron gender gambang dikebuk mit den Handen geschlagen zweifellige Rohrentrommel kendang dipethik gezupfte Instrumente Kastenzithern kacapi siter celempung disendal gezogene Instrumente Maultrommel rinding genggong dikosok gestrichene Instrumente Stachelfiedel rebab disebul geblasene Instrumente Bambusflote suling Doppelrohrblattinstrument slompret dikocok geschuttelte Instrumente angklung Das hauptsachliche Unterscheidungskriterium Spielweise wird bei einigen Instrumenten durch weiblich grosser und mannlich kleiner hoher klingend erganzt Weiter konnen die Instrumente nach ihrer Stimmung eingeteilt werden ob mit ihnen die funftonige Tonleiter slendro oder die siebentonige pelog gespielt wird In der mundlichen Uberlieferung ist ausserdem die Herkunft und der gesellschaftliche Bezug der Instrumente von Bedeutung Im Einzelnen werden streng getrennt Das Musikinstrument stammt aus der vormuslimischen Zeit der hinduistischen oder buddhistischen Reiche deren Kultur von Indien beeinflusst wurde Das Instrument kam mit den muslimischen Einwanderern aus Persien oder Arabien ab dem 15 Jahrhundert Hierzu zahlen die beiden Formen der Zupflaute gambus und die Rahmentrommel rebana Im 16 Jahrhundert brachten die Portugiesen die Violine biola eine der Ukulele ahnliche Laute kroncong Gitarre Cello Hinzu kommen im 18 und 19 Jahrhundert von Niederlandern eingefuhrte europaische Blasinstrumente deren Spieltradition im Tanjidor erhalten blieb E Gitarre und andere Instrumente der westlichen Popkultur Die Orchester des klassischen Gamelan werden durch ihr besonderes Instrumentarium und ihre Spielweise charakterisiert und heben sich noch deutlicher von den ubrigen Musikstilen ab Lediglich dorfliche Gamelans konnen neben ihren Schlaginstrumenten anstelle der rebab als Hauptmelodieinstrument auch die Oboe slompret und andere Instrumente von geringer Wertschatzung fuhren 103 Klassifikationen des 20 Jahrhunderts Bearbeiten Eine wie in Indien und China uberlieferte dominante Klassifikation gibt es in Indonesien nicht In den 1950er Jahren wurde am Musikkonservatorium von Surakarta Konservatori Karawitan Indonesia eine Klassifikation nach den Materialien unterrichtet deren Herkunft unklar ist und die sich an den chinesischen bayin orientiert Bronze und Eisen besassen im alten javanischen Glauben eine magische Bedeutung ricikan prunggu Bronzeinstrument oder ricikan wesi Eiseninstrument also Gongs und Metallophone ricikan kulit Lederinstrument ein oder zweifellige Trommeln kendang bedug ricikan kayu Holzinstrument mit holzernen Klangkorpern Xylophon gambang ricikan kawat Drahtinstrument oder ricikan tali Saiteninstrument rebab celempung siter ricikan bambu pring Bambusinstrument mit Bambusrohren angklung Flote suling Jaap Kunst der fur Indonesien in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts bedeutendste Musikethnologe gliederte 1934 die Instrumente des Gamelan nach ihrer Funktion im Orchester in funf Gruppen balunganing gendhing Gerust eines Stucks der Cantus firmus der von Metallophonen gespielt wird dhongdhing gendhing strukturierende Instrumente Kunst nannte sie kolotomisch hierzu hangende Gongs Fasstrommel kendang Bronzebecken Instrumente die eine relativ freie Melodie spielen wohl rebab suling agogische Instrumente wie die Trommeln kendang und ketipung die Tempo und Tempowechsel vorgeben Der fur das westliche Horverstandnis nutzlichen Einteilung setzte der javanische Musiker und Musiktheoretiker R L Martopangrawit 1914 1986 in den 1970er Jahren eine eigene auf der Funktion der Instrumente beruhende Klassifizierung entgegen die er seinen Studenten in Surakarta unterrichtete Er unterscheidet zunachst die Kategorie 1 irama Schlagdichte Geschwindigkeit von 2 lagu Melodie Zu irama gehoren Musikinstrumente die fur die Zwischentone und Unterteilungen der melodischen Linien sorgen Fuhrend hierbei ist die Fasstrommel kendang danach folgen diverse Gongspiele Zur Gruppe lagu zahlt er fuhrend die Fiedel rebab danach Metallophone gender gambang und saron und die Buckelgongreihe bonang Celempung und suling unterstutzen die Hauptmelodie 104 Sumatra Bearbeiten Aceh Bearbeiten Ahnlich wie in Java existiert in der Provinz Aceh an der Nordspitze Sumatras eine mundliche Tradition wonach die Musikinstrumente acehnesisch alat meuseb der 1 vorislamischen Ahnenverehrung und Zeit der animistischen und hinduistischen Glaubensvorstellungen yoh gohlom Islam 2 islamischen Zeit masa Islam und 3 westlichen modernen Welt meukaphe von arabisch kafir Unglaubige zuzuordnen sind Fur die glaubigen Muslime in Aceh gelten die Instrumente der ersten Gruppe etwa die zweifellige Fasstrommel geundrang als unmoralisch und verwerflich Die geundrang darf hochstens gespielt werden wenn sie wie die muslimische Rahmentrommel rapa i zur Begleitung religioser Gesange dient Nach der von Margaret Kartomi aufgestellten Klassifikation werden die Instrumente der vorislamischen Gruppe 1 aufgeteilt in peh schlagen Holz oder Bambusxylophon canang trieng canang ceurekeh holzerner Reisstampfer alee tunjang Sanduhrtrommel geudumba zweifellige Trommel geundrang yub blasen Doppelrohrblattinstrument seurune kalee Bambusflote suleng Kerbflote bangsi von bansi Buffelhorn beureugu pet zupfen Maultrommel genggong idiochorde Rohrenzither kecapi oloh geusok streichen Fiedel biola Aceh dreisaitige Stachelgeige hareubab Innerhalb der islamischen Gruppe 2 werden unterschiedlich grosse Rahmentrommeln rapa i unterschieden die in der Ritualmusik zur Gesangsbegleitung gespielt werden Zur europaischen Gruppe 3 gehoren unter anderem Schlagzeugset dramkit Saxophon und E Gitarre 105 Mandailing Bearbeiten Die Mandailing sind eine zu den Batak gehorende Volksgruppe in Sumatra die im Suden des Verbreitungsgebiets in Nachbarschaft zu den Minangkabau lebt Eine sprachlich genaue Einteilung der Musikinstrumente ist von untergeordneter Bedeutung Die sarunei kann ein oder zwei Rohrblatter haben zur Abgrenzung des Einfachrohrblattinstruments lautet der Zusatz lediglich sarunei na met met kleine Sarune oder sarunei buluh Bambus Sarune und dies obwohl jede der funf Batakgruppen sarunei genannte Blasinstrumente besitzt die sich betrachtlich voneinander unterscheiden 106 Wesentlicher ist eine kulturelle Unterscheidung nach dem Muster von Aceh in 1 pele begu Instrumente aus der vorislamischen Zeit auch als asli einheimisch bezeichnet 2 islamische Zeit die Anfang des 19 Jahrhunderts begann und 3 die christliche sowie die heutige sakulare Kultur Orchesterinstrumente stellen im Zusammenhang mit den pele begu genannten alten religios kulturellen Vorstellungen keine eigenstandigen Objekte dar uber die gesprochen wurde Sie werden lediglich als Teil des traditionellen Orchesters gondang aufgefasst auf dessen ausreichende Besetzung geachtet wird wenn es bei Familienfeiern auftritt Nach der Zahl der Instrumente unterscheiden die Mandailing drei Orchesterbesetzungen Im gordang sembilan spielt ein Satz mit neun sembilan zweifelligen Trommeln gordang im kleineren gordang lima sind es funf lima Trommeln und im gondang dua nur zwei Trommeln Hinzu kommen jeweils zwei hangende Buckelgongs ogung ein weiterer Satz mit zwei oder mehr in den Handen gehaltenen Buckelgongs eine sarunei Zimbeln und gelegentlich eine mannliche Gesangsstimme Die beiden grossten Trommeln werden in mannlich und weiblich unterschieden eine einzelne Trommel heisst enek enek klein oder Kind Die Namen der ubrigen Trommeln stehen fur den Zeitpunkt ihres musikalischen Einsatzes Anfang an zweiter Stelle Die Kategorisierungen der Trommeln sind Symbole fur kosmologische Vorstellungen und fur die gesellschaftliche Organisation Das vollstandige gondang sembilan entspricht den neun Clans die seit alter Zeit hier siedeln Vergleichbare symbolische Beziehungen beinhalten die Bauformen und Schmuckmotive des traditionellen Ritualhauses sopo gondang ein Pavillon mit Giebeldach unter dem die Musikauffuhrungen stattfinden 107 Minangkabau Bearbeiten nbsp Talempong Reihe Buckelgongs der MinangkabauDie wie die Acehnesen und Mandailing praktisch vollstandig islamisierten Minangkabau unterscheiden bei Musikinstrumenten bunyi bunyan klingende Dinge zwischen solchen die 1 bei jahreszeitlichen Riten die aus vorislamischer Zeit stammen verwendet werden Minangkabau asli eigene Herkunft den 2 in der muslimischen Musik gespielten Instrumenten asal Arab von arabischer Herkunft und 3 den aus dem Westen stammenden asal Barat Instrumenten Margaret Kartomi 1990 ordnet nach sozial kulturellen Kriterien die einzelnen Musikinstrumente in die Untergruppen der autochthonen Musik 1 nan dipuka geschlagen Reihe Buckelgongs talempong celempong canang mongmong Xylophon talempong kayu Paar schwarze hangende Gongs aguang edel Satz mit drei Trommeln gandang tigo und weitere zweifellige Trommeln gandang Rahmentrommel adok nan dipupuik geblasen Bambusfloten saluang bansi sampelong Rohrblattinstrumente sarune sadam Buffelhorn pupuik sarunai Horn aus Blattern pupuik batang padi nan dipatiek gezupft Laute kucapi entspricht hasapi nan ditariek gezogen Maultrommel genggong Rohrenzither kucapi bambu nan digesek gestrichen Fiedel rabab mit drei Saiten rabab pariaman mit zwei Saiten rabab darek nan dipusiang geschwungen Schwirrgerat gasiang Die Gruppe der muslimischen Instrumente 2 setzt sich aus mehreren Trommeln zusammen die grosse Moscheetrommel tabuah die Rahmentrommel rabano die kleine Rahmentrommel rapai auch indang der Bronzeteller salawek dulang aus dem Jemen die zweifellige Fasstrommel dhol aus Indien und die flache Kesseltrommel tasa aus Indien Das einzige Melodieinstrument dieser Gruppe ist die Laute gambus Zu den asal Barat Instrumenten 3 zahlen Saxophon Violine biola die wie eine Stachelfiedel gespielte Violine rabab pasisir Gitarre Ukulele und andere Die Bronzegongs der asli Ensembles werden geschatzt weil sie materielle Werte darstellen die in der matrilinearen Gesellschaftsordnung der Minangkabau zusammen mit Ackerland zum Besitz der Frauen gehoren Rahmentrommeln und gambus begleiten die strophische Erzahltradition des pantun 108 Eine in Indonesien weit verbreitete Klassifizierung der Musikinstrumente indonesisch alat musik die auch bei den Minangkabau bekannt ist unternimmt eine Dreifachgliederung in 1 alat musik gesek reiben Saiteninstrumente 2 alat musik tiup blasen Blasinstrumente und 3 alat musik pukul schlagen auch perkusi Schlaginstrumente 109 Afrika Bearbeiten Yakuba Bearbeiten Die fur Westafrika charakteristischen Klassifizierungen von Musikinstrumenten sind in ein mythologisches Konzept vom Ursprung der Kultur eingebunden wonach die meisten Instrumente ursprunglich im Besitz hoherer Wesen Ahnengeister oder Tierhelden waren bevor sie den Menschen zur Verwendung gegeben wurden Der Musiker sieht sein Instrument als personifiziertes Wesen das nach wie vor seine mythische Herkunft in sich birgt Zur Herkunftsgeschichte gehort die Unterscheidung ob das Instrument als Geschenk durch eine Gegengabe einen Vertrag durch Diebstahl oder Betrug zu den Menschen kam Bei den Yakuba Dan gab einmal eine Spinne bei den Akan die Spinne Anansi dem Wachter eines heiligen Hauses die erste Holztrommel die sie selbst zuvor von einer Schabe erhalten hatte Der Wachter fertigte eine Kopie davon und wurde so zum ersten menschlichen Trommelspieler Ein anderer Mensch erhielt im Traum von einem Schwein die Anweisung wie er eine bestimmte Handglocke herstellen sollte Ein Jager raubte einst gewaltsam von einem Geist einen Musikbogen um nach diesem Modell einen eigenen Bogen anzufertigen In jedem Fall gelangt das Musikinstrument von seinem mythischen Eigentumer auf einem bestimmten Ubertragungsweg bis zu einem Menschen der daraufhin das erste menschengemachte Exemplar anfertigt Daneben gibt es bei den Yakuba auch Instrumente die von einem Menschen etwa einem kleinen Jungen erfunden wurden 110 Kpelle Bearbeiten nbsp Pluriarc ein afrikanisches Musikinstrument erstmals im Syntagma musicum von Michael Praetorius 1619 abgebildet und als indisch beschrieben Eine ahnliche Personifizierung der Musikinstrumente findet bei den Kpelle von Liberia statt Dort ist das Musikinstrument zwar ein materieller Gegenstand besitzt aber wie alle Menschen Saugetiere und Vogel eine Stimme Diese Doppelrolle kommt in der Sprache zum Ausdruck Das allgemeine Kpelle Wort fur den Ton eines Musikinstruments ist tin ebenfalls ublich ist woo Stimme 111 Bei der Bechertrommel feli der Kpelle die von einem Jager erfunden wurde nachdem er gesehen hatte wie ein Affe gegen seine Brust trommelte heissen die einzelnen Bestandteile nach menschlichen Korperteilen Manche Spieler des Lamellophons gbelee benennen die einzelnen Lamellen mit Mutter Kind und weiteren Verwandtschaftsbezeichnungen dies gilt auch fur die einzelnen Saiten des Pluriarc gbegbetele mehrsaitiger Musikbogen Die Kpelle teilen die Musikinstrumente nach der Spielweise in zwei Gruppen und nach morphologischen Kriterien in Untergruppen yale geschlagene Instrumente was gezupfte einschliesst a Lamellophon gbelee b dreieckige Rahmenharfe konin mit neun Saiten Pluriarcgbegbetele Musikbogen kon kpala c Bechertrommel feli drei miteinander verbundene Bechertrommeln bala Sanduhrtrommel danin zweifellige Trommel gbun gbun Paartrommel gbolo d Schlitztrommel aus Bambus oder Holz kono grosse Schlitztrommel kelen Eisenhandglocke kone e Kalebassenrassel kee Metallrassel nyen nyen und fee geblasene Instrumente holzernes Horn turu Flote boo 112 Igbo Bearbeiten Die Igbo in Nigeria ziehen bei der Klassifikation der Instrumente zunachst deren Bauform und Spielweise sodann die musikalische Funktion in Betracht Letztere wird aufgeteilt in eine rhythmische melodische und rhythmisch melodische Funktion Die funf Kategorien sind nach der Spielweise eingeteilt mit Beispielen in Igbo iyọ schutteln klappern oder zusammenschlagen a Rasseln am Fussgelenk getragene kleine Gefassrasseln ekpili ide oder ọsha an Trommeln befestigte Glockchen swaoro bata b Schuttelrohre uhrglasformig aus Holz ekput uyara oder kpọkọkpọk aus Korbgeflecht nyo aus einer Kalebasse ishaka c Klappern aus Holz oder Schildkrotenpanzer iku mit einem Schlagel auf eine harte Oberflache schlagen a Handglocken aus Metall kleine ogene grosse alo oder ugbom Doppelglocke agogo entspricht gankogui b kleine Schlitztrommeln ekwe ọkwa ekere grosse ufie uhie ikolo ikoro c Xylophone ndedegwu ngelenge ikwembo iti mit der Hand oder einem Schlagel auf eine Membran schlagen a allgemein ein und zweifellige Trommeln igba und nkwa b Tontopftrommel udu auch Wassertrommeln c Xylophon ndedegwu ikbo eine Saite zupfen alle Saiteninstrumente a Flosszither ubo b Musikbogen une c Lauteninstrument ubọ akwara entspricht goge d Lamellophon ubọ aka ifu blasen alle Blasinstrumente a Trompeten aus Elefantenstosszahnen ọdu enyi b Trompeten aus Tierhornern opi akpele c Floten aus Holz oder Rohr oja odike d lange Metalltrompete kakaki bei den Hausa e verschiedene Blasinstrumente einschliesslich des Rohrblattinstruments algaita der Hausa Nach der Hierarchie im Orchester stehen an oberster Stufe die Schlitztrommeln gefolgt von den Membranophonen den Blasinstrumenten den Xylophonen den Handglocken und an unterster Stelle den Rasseln und Klappern 113 Sudliches Afrika Bearbeiten Die Tsonga sind eine bantusprachige Ethnie im sudlichen Afrika mit einer musikalischen Tradition in der sie sechs Musikstile nach ihrer sozialen Funktion und einen Instrumentalstil der Profimusiker unterscheiden 1 Kinderlieder 2 geheime Musik fur die Initiation der Madchen 3 Trommelspielunterricht fur Jungen mit Tanzliedern 4 Musik fur Jungenbeschneidungen 5 Unterhaltungsmusik dazu Arbeiterlieder Musik zum Biertrinken und zur Begleitung des Nationaltanzes muchongolo 6 Musik fur Geisterbeschworungsrituale und 7 professionelle Instrumentalmusik Die Geisterbeschworungsrituale dienen wie bei der Vimbuza Zeremonie in Malawi hauptsachlich der Krankenheilung und haben daneben einen unterhaltenden Charakter Die Musikinstrumente werden nach ihrem Gebrauch in diesen gesellschaftlichen Feldern nach folgenden Merkmalen eingeteilt Ist das Musikinstrument im Besitz der Gemeinschaft oder in Privatbesitz Fungiert das Musikinstrument als Aufenthaltsort der Ahnengeister oder nicht Ist es auf die Begleitung von Liedern bei bestimmten Zeremonien beschrankt oder kann es ohne Anlass zu jeder Zeit gespielt werden Wird es im Orchester oder solistisch gespielt Sind seine Materialien schwierig zu beziehen oder besteht es aus einfach zuganglichen Materialien und ist jederzeit ersetzbar Ist es ein traditionelles Instrument der Tsonga oder erst jungst dazugekommen Der erste Teil aller sechs Fragen wird bejaht fur das gekrummte Kuduhorn eine Rassel aus einer Fruchtschale und grosse Holztrommeln ndzuma ncomane wahrend Lamellophone Xylophone Floten und Musikbogen zum zweiten Teil der Unterhaltungsmusikinstrumente gehoren Erganzend gibt es eine Einteilung der Instrumente nach Alter und Geschlecht ihrer Spieler in sieben Gruppen Hierbei wird innerhalb der Musikbogentypen unterschieden Den grossen Kalebassen Musikbogen xitende spielen Geschichten erzahlende Manner den kleinen Mundbogen xipendana spielen Madchen zur Unterhaltung und der mit dem Mund verstarkte Schrapbogen xizambi wird von professionellen mannlichen Hofmusikern verwendet um den Hauptling zu preisen und ihn und die ihn besuchenden Wurdentrager zu unterhalten 114 Zwischen den traditionell Ackerbau treibenden Bantu im sudlichen Afrika und den als Nomaden und Sammler lebenden ǃKung gab es einen gegenseitigen Kulturaustausch Beide verwenden auf den ersten Blick ahnliche Musikbogen mit Kalebassenresonator Eine nach den Kriterien der Hornbostel Sachs Systematik vorgenommene Klassifikation unterscheidet nicht ob der Resonator wie beim Musikbogen nǁkau der ǃKung an den Bogenstab angelegt oder wie bei den Bantu mittels einer Schnur fest mit diesem verbunden wird Der Unterschied ist nicht allein bautechnischer Natur denn die kulturgeschichtliche Entwicklung beider Instrumententypen ist eine andere Der beim nǁkau angelegte Resonator besteht aus der wildwachsenden Strychnos spinosa Fruchtschale die von den ǃKung entsprechend ihrer traditionellen Jager und Sammler Wirtschaftsform gesammelt wird Dagegen befestigen die Bantu sprechenden Volksgruppen eine Kalebasse die aus einem landwirtschaftlich angebauten luftgetrockneten Kurbis hergestellt wird 115 Literatur BearbeitenHans Heinz Drager Prinzip einer Systematik der Musikinstrumente Barenreiter Kassel Basel 1948 Ellen Hickmann Musica instrumentalis Studien zur Klassifikation des Musikinstrumentariums im Mittelalter Sammlung musikwissenschaftlicher Abhandlungen Band 55 Valentin Koerner Baden Baden 1971 Gisa Jahnichen Musical Instruments Academic Classification of In Janet Sturman Hrsg The SAGE International Encyclopedia of Music and Culture Band 3 G M SAGE Publications London 2019 S 1519 1524 Margaret J Kartomi On Concepts and Classifications of Musical Instruments The University of Chicago Press Chicago London 1990 Margaret J Kartomi The Classification of Musical Instruments Changing Trends in Research from the Late Nineteenth Century with Special Reference to the 1990s In Ethnomusicology Band 45 Nr 2 Fruhjahr Sommer 2001 S 283 314 John Henry van der Meer Instrumentenkunde III Geschichte der Instrumentenkunde 1 Systematik In Ludwig Finscher Hrsg Die 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