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Hans Peter Reinecke 27 Juni 1926 in Ortelsburg Ostpreussen 25 Juli 2003 in Berlin war ein deutscher Professor der Musikwissenschaft Hans Peter Reinecke Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Auszeichnungen 4 WeblinksLeben BearbeitenSein Vater Hermann Reinecke 1888 1973 war General der Infanterie im Oberkommando der Wehrmacht und verurteilter Kriegsverbrecher Seine Mutter Gertrud Reinecke geb Silvester 1893 1978 war Opernsangerin Trude Schubert Hans Peter Reinecke war in zweiter Ehe verheiratet mit der Redakteurin Marianne Wagner Reinecke Sein Sohn Frank Reinecke aus erster Ehe mit Hannelore Herbst ist Kontrabassist beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks in Munchen Hans Peter Reinecke studierte Musikwissenschaft Experimentalphysik und Psychologie in Gottingen 1946 1948 und Hamburg 1948 1951 Nach dem Studium war er wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Zentraltechnik Entwicklung Akustik des Nordwestdeutschen Rundfunks NWDR in der Gruppe Raumakustik vor allem Berechnung von Grundlagen fur die raum und bauaktustische Ausgestaltung der NWDR Funkhauser Hamburg Hannover Koln sein Hauptaugenmerk galt der Bearbeitung von akustisch psychologischen Problemen Diese spezielle Forschungsarbeit in den Labors der Zentraltechnik fuhrte zur Abfassung einer Dissertation Uber den doppelten Sinn des Lautheitsbegriffes beim musikalischen Horen Mit dieser Arbeit promovierte er 1953 in den Fachern Musikwissenschaft bei Heinrich Husmann und Experimentalphysik bzw Angewandte Physik bei Heinz Raether Bis 1955 blieb er als Assistent Tutor am Musikwissenschaftlichen Institut der Universitat Hamburg und erhielt anschliessend einen Lehrauftrag fur Akustik und Systematische Musikwissenschaft an diesem Institut Ein ebenfalls 1955 erhaltenes Forschungsstipendium fur Physik der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG fuhrte zu der Veroffentlichung Uber die nichtlinearen Verzerrungen des Ohres Sechs Jahre spater 1961 folgte die Habilitation und Venia legendi fur Musikwissenschaft mit der Schrift Experimentelle Beitrage zur Psychologie des musikalischen Horens Gutachter waren unter anderem Peter R Hofstatter und Carl Friedrich von Weizsacker Anschliessend Universitatsdozent nbsp Hans Peter Reinecke Fohr 2000In den Jahren bis zur Habilitation war Hans Peter Reinecke als Sachverstandiger fur Raum und Bauakustik tatig und beriet bei Neubauten und Renovierungen von Kirchen Studios Universitats Krankenhaus und Verwaltungsbauten darunter Grossbauten wie Hochhaus Deutscher Ring Hamburg Nova Versicherung und Hamburg Mannheimer in Hamburg City Nord Ford Koln Bertelsmann Gutersloh usw Von 1956 bis 1959 arbeitete er zudem in einem Produktionsteam fur Stereo Schallplattenaufnahmen fur US Schallplattenfirmen u a Metro Goldwyn Mayer Miller International spater Europa Es entstanden Klassik Aufnahmen mit London Philharmonic Orchestra Hamburger Rundfunk Sinfonie Orchester u a Diese Tatigkeit fuhrte 1961 zum Aufbau der Schallplattenproduktion fur den Karl Heinrich Moseler Verlag mit einer grossen Anzahl von Aufnahmen historischer Chor und Instrumentalmusik Bereits 1957 wurde Reinecke vom Prasidenten der Gesellschaft fur Musikforschung Friedrich Blume zum Leiter einer zu konzipierenden und dann gegrundeten Kommission Rundfunk und Schallplatte berufen Ziel dieser Kommission war die enge Verknupfung der Disziplin Musikwissenschaft mit der lebendigen interdisziplinaren Dynamik von Musikleben Musikforschung Technologie Phonoindustrie und Phonowirtschaft In diesem Gremium entstanden die Planungsgrundlagen fur die Deutsche Musikphonothek heute Deutsches Musikarchiv und den Deutschen Schallplattenpreis Den Auftrag zur Konzeption einer Abteilung fur musikalische Akustik am Staatlichen Institut fur Musikforschung der Stiftung Preussischer Kulturbesitz erhielt Hans Peter Reinecke im Jahre 1964 Die Bereitstellung von einer halben Million Mark erlaubte den Aufbau dieser Abteilung und die Aufnahme der Forschung mit vier Doktoranden Der erfolgreichen Arbeit dieser neuen Abteilung fur musikalische Akustik folgte 1967 die Berufung zum Direktor des gesamten Instituts Ziel war u a den Erfordernissen der medialen Dynamik gerecht zu werden Zugleich wurde Reinecke zum ausserplanmassigen Professor fur Musikwissenschaft an der Universitat Hamburg ernannt Leistungen BearbeitenIm Jahr 1968 begann die Zusammenarbeit mit Hans Scharoun dem Architekten des Kulturforums am Tiergarten fur den Neubau des Instituts mit der integrierten Instrumentensammlung in unmittelbarer Verbindung mit der neuen Philharmonie Hans Peter Reinecke ubernahm die akustische Konzeption des Bauprojekts Staatliches Institut fur Musikforschung sowie des darin installierten Studios Seit 1969 bestanden konzeptionelle Kontakte im Rahmen der Psychometrischen Musiktherapie zur Karl Marx Universitat Leipzig der Akademie der Wissenschaften Zagreb und der Landesnervenklinik Berlin Spandau musikpsychologische Untersuchungen an schizophrenen Patienten zusammen mit Harm Willms Die Deutsche Gesellschaft fur Musiktherapie DGMT und die Internationale Gesellschaft fur Musiktherapie wurden gegrundet Seit 1973 war Reinecke ausserdem Mitherausgeber der Zeitschrift Musiktherapie spater Musik und Medizin Durch den Prasidenten des Deutschen Musikrates den Komponisten Prof Werner Egk wurde Hans Peter Reinecke 1969 in das Prasidium dieses Gremiums berufen Er startete das Forschungsprojekt Strukturanalyse des Deutschen Musiklebens 1972 ubernahm Reinecke neben seinen anderen Tatigkeiten eine Professur fur Musikwissenschaft an der Hochschule fur Musik und Theater Hamburg zugleich bis 1973 eine Professur an der Hochschule fur Musik Berlin heute Universitat der Kunste Berlin In den achtziger Jahren gab Reinecke Wissen und Erfahrung im Bereich Medienpsychologie sowohl in der Mitarbeiterfortbildung von ARD ZDF und in der Zusammenarbeit von Hochschule fur Musik Hamburg mit dem Studio Hamburg an Studierende weiter Seine Lehrtatigkeit an der Universitat Hamburg und der Hochschule fur Musik Hamburg setzte er auch nach seiner Pensionierung noch bis 1994 fort Als die Neubauplane fur das Staatliche Institut fur Musikforschung SIM durch Genehmigung der Mittel durch die Bundesregierung wiederbelebt wurden widmete Reinecke sich von 1979 bis 1984 der Leitung des Neubaus als Bauherr i V des Prasidenten der Stiftung Preussischer Kulturbesitz sowie als planender Ingenieur Planung der Raum und Bauakustik 1989 beendet Reinecke seine Tatigkeit beim Preussischen Kulturbesitz Noch im selben Jahr wird er zur Beratung an den Runden Tisch der DDR geholt Daraus entwickelt sich ein standiges Kolloquium mit Arbeitsgruppe fur Kulturpolitik und Selbstorganisation und im Fruhjahr 1990 die Internationale Wissenschaftliche Potsdamer Konferenz uber aktuelle politische Probleme nbsp Hans Peter Reineckes Grab auf dem Friedhof Dahlem DorfNach Lehrtatigkeiten am Interdisziplinaren Institut fur Wissenschaftsphilosophie und Humanontogenese an der Humboldt Universitat und im Bereich Musiktherapie der Hochschule fur Musik Wien engagierte Reinecke sich 1993 bis 1994 insbesondere als Grundungsbeauftragter fur einen neuen Fachbereich Musik Sport und Angewandte Sprachwissenschaften an der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg Seit Anfang 1994 amtierte er als Direktor des Instituts fur Musikwissenschaft und des Instituts fur Musikpadagogik der MLU musste aber krankheitsbedingt diese Tatigkeit abbrechen Sein wissenschaftlicher Nachlass befindet sich heute in der Universitatsbibliothek der MLU Halle Wittenberg Noch in den Jahren 1995 96 betreute Hans Peter Reinecke zahlreiche Magisterarbeiten und Dissertationen von Studierenden der Universitaten Hamburg Halle und Oldenburg Schuler von ihm sind unter anderem Holger Hantke und Artur Simon Im Juli 2003 verstarb Reinecke und wurde auf dem Friedhof Dahlem Dorf beigesetzt Auszeichnungen Bearbeiten1983 Bundesverdienstkreuz am Bande 1997 Ehrenmitglied des ASPM Arbeitskreis zum Studium popularer Musik 2001 Ehrenmitglied des Deutschen MusikratesWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Peter Reinecke im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 11910802X lobid OGND AKS LCCN n84068217 VIAF 67268554 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reinecke Hans PeterKURZBESCHREIBUNG deutscher MusikwissenschaftlerGEBURTSDATUM 27 Juni 1926GEBURTSORT Ortelsburg OstpreussenSTERBEDATUM 25 Juli 2003STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Peter Reinecke Musikwissenschaftler amp oldid 202314460