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Das Deutsche Musikarchiv DMA der Deutschen Nationalbibliothek DNB in Leipzig ist der zentrale Sammlungsort fur veroffentlichte Noten ausgaben und Musiktontrager in Deutschland Es ist zugleich das musikbibliografische Informationszentrum Deutschlands 1 Musiklesesaal des Deutschen Musikarchivs der Deutschen Nationalbibliothek in LeipzigDas Archiv sammelt Notenmaterialien und Tonaufnahmen und stellt diese zur Nutzung bereit Basis der Sammlung sind die Veroffentlichungen deutscher Notenverlage und Labels Seine Arbeit ist Teil des Auftrages der Deutschen Nationalbibliothek Medienwerke im Original zu sammeln zu inventarisieren zu erschliessen und bibliografisch zu verzeichnen auf Dauer zu sichern und fur die Allgemeinheit nutzbar zu machen sowie zentrale bibliothekarische und nationalbibliografische Dienste zu leisten 2 Das Deutsche Musikarchiv wird seit dem 1 September 2017 von Ruprecht Langer geleitet 3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bestande 3 Benutzung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Das Musikarchiv residierte bis 2010 im Herrenhaus Correns Siemensvilla in Berlin LankwitzDas Deutsche Musikarchiv wurde am 1 Januar 1970 in West Berlin Ortsteil Lankwitz als eine Abteilung der Deutschen Bibliothek Hauptsitz Frankfurt am Main gegrundet Durch die Zusammenfuhrung der Deutschen Bibliothek und der Deutschen Bucherei Leipzig im Jahr 1990 zu einer gemeinsamen Organisation ist das Deutsche Musikarchiv heute eine Abteilung der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig Bei seiner Grundung ubernahm das Deutsche Musikarchiv die Bestande der Deutschen Musik Phonothek 1961 1969 Es setzte deren Tatigkeit fort konnte sich im weiteren Aufbau aber auf die sogenannte Pflichtablieferung von Musikalien und Tontragern durch deren Produzenten stutzen Mit dem Inkrafttreten der Ersten Verordnung uber die Pflichtablieferung von Musiknoten und Musikschallplatten an das Deutsche Musikarchiv der Deutschen Bibliothek 1 Pflichtstuckverordnung Musik vom 6 Juni 1973 am 15 Juni 1973 BGBl I S 519 sind auch Musikverleger und Tontragerhersteller verpflichtet zwei Pflichtexemplare jeder ihrer Veroffentlichungen der Deutschen Nationalbibliothek zur Archivierung und Nutzung zu uberlassen Gemass Einigungsvertrag vom 31 August 1990 Anlage I Kap II B II Anlage I Kapitel II Sachgebiet B Verwaltung 4 und der darin formulierten Anderung des Gesetzes uber die Deutsche Bibliothek von 1969 gilt Von jedem Druckwerk das im Geltungsbereich dieses Gesetzes verlegt hergestellt wird ist je ein Stuck Pflichtstuck an die Deutsche Bibliothek und die Deutsche Bucherei abzuliefern Im Einigungsvertrag wurden die Deutsche Bucherei Leipzig und die Deutsche Bibliothek Frankfurt am Main zusammengefuhrt Sie firmierten zunachst unter dem Namen Die Deutsche Bibliothek seit 2006 2 tragt die Einrichtung den Namen Deutsche Nationalbibliothek Der Sitz des Deutschen Musikarchivs blieb bis 2010 Berlin Seitdem ist die Abteilung in Leipzig ansassig wo sie nach Fertigstellung des dortigen vierten Erweiterungsbaus neue Arbeits und Magazinbereiche den neuen Musiklesesaal die Horkabine mit Surroundsystem sowie den Tonstudiokomplex auf hochstem technischen Niveau erhielt Bildeten bis dahin Tontrager ab 1970 und Musikalien ab 1973 den Sammlungsschwerpunkt so wurden mit dem Umzug nach Leipzig auch die Musikalien und Tontragerbestande der Deutschen Bucherei ab 1943 und Musikalien ab 1935 in die Sammlung des Deutschen Musikarchivs uberfuhrt Bestande BearbeitenDie Tontragersammlung geht bis in die Anfange der Tontragerproduktion im 19 Jahrhundert zuruck Sie umfasst somit neben modernen digitalen Tontragern auch Schellackplatten Phonographenzylinder und Klavierrollen Wahrend diese Materialien vor allem aus Sammlernachlassen und Ankaufen stammen vollzog sich der Sammlungsaufbau von Medien der 1960er und 1970er Jahre als Teil der aktuellen Sammlungstatigkeit vor allem durch Erhalt der Pflichtexemplare des Deutschen Musikarchivs sowie der heute in ihm zusammengefuhrten Archive darunter die Musikalien und Tontragersammlung der Deutschen Bucherei Nach 14 f des Gesetzes uber die Deutsche Nationalbibliothek DNBG sind Musikverleger und Tontragerhersteller mit Sitz Betriebsstatte oder Hauptwohnsitz in Deutschland zur Ablieferung von ein bzw zwei Pflichtexemplaren an die Deutsche Nationalbibliothek und damit an das DMA verpflichtet Seit 1993 wird ein Pflichtexemplar zur Archivierung und Benutzung an das Frankfurter Haus der Deutschen Nationalbibliothek weitergegeben Fur unkorperliche Medienwerke Netzpublikationen trifft eine entsprechende Ablieferungsverpflichtung diejenigen Personen und Einrichtungen die zur offentlichen Zuganglichmachung der Werke berechtigt sind 1991 wurden die Bestande des Musikinformationszentrums des Verbandes der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR ubernommen Sie bieten einen umfassenden Uberblick uber vierzig Jahre Musikgeschichte der DDR und umfassen rund 10 000 Tontrager 1 000 Noten eine 36 000 Unterlagen umfassende Werkdatei Kompositionen in Verbindung mit Programmheften Presseberichten Rezensionen und Analysen sowie ein Fotoarchiv mit Aufnahmen von Komponisten und Interpreten Seit Juli 2000 ist das Deutsche Musikarchiv der Sammlungsort der GEMA Noten Musikverleger reichen seitdem ihr Druckexemplar im Zuge der Werkanmeldung ausschliesslich beim Deutschen Musikarchiv nicht mehr aber bei der GEMA ein Die bis zum Jahr 2000 gesammelten GEMA Noten 210 000 Stuck werden jetzt im Deutschen Musikarchiv aufbewahrt Ende 2016 verfugte das DMA uber 3 058 718 Medien davon 1 680 288 Musiktontrager 378 893 Sprechtontrager und 999 537 Musikalien Von den Musiktontragern entfallen 593 277 auf opto elektronische Medien CDs DVDs SACDs 369 861 auf Vinylplatten und andere analoge Medien LPs Singles Kompaktkassetten und 161 893 auf historische Musiktontrager Schellackplatten Walzen und Klavierrollen etc 5 Benutzung BearbeitenZur Nutzung des Deutschen Musikarchivs ist ein Benutzungsausweis der Deutschen Nationalbibliothek notwendig Nutzer der Deutschen Nationalbibliothek mussen mindestens 18 Jahre alt sein Vor dem Hintergrund dass die Deutsche Nationalbibliothek als Archiv zur Sicherung und Erhaltung von Kulturgut agiert sind auch die Bestande des Deutschen Musikarchivs ausschliesslich zur Nutzung im Haus vorgesehen Hierfur stehen der Musiklesesaal des Deutschen Musikarchivs und ein Horstudio bereit Das Deutsche Musikarchiv arbeitet somit nach den Grundsatzen einer Prasenzbibliothek Einzelne Artikel oder Kapitel konnen auch gegen Gebuhr als digitale Kopie bestellt werden Im Musiklesesaal stehen 18 Audioarbeitsplatze zur Verfugung Die Horkabine ist mit einem Surround System ausgestattet 6 Zu der Ausstattung des Musiklesesaals gehoren auch an 4 Arbeitsplatzen Klaviaturen zum Anspielen von Noten Im Musiklesesaal sind ausserdem aktuelle Musikzeitschriften ausgelegt und es steht ein Handapparat einschlagiger Literatur zur Verfugung Alle Bestande der Deutschen Nationalbibliothek sind im Musiklesesaal erhaltlich Sie sind uber den Katalog 7 der Deutschen Nationalbibliothek zu recherchieren und zu bestellen Bestande ab 1993 werden auch im Frankfurter Haus der Deutschen Nationalbibliothek bereitgestellt Ausserdem bietet das Musikarchiv auch weitere musikbibliografische Dienstleistungen an Fur Recherchezwecke und als Katalogisierungsinstrument steht die Gemeinsame Normdatei mit Personennamen Korperschaften und Werktiteln der Musik zur Verfugung Bis 2012 betrieb das DMA die Einheitssachtitel Datei des Deutschen Musikarchivs die am 19 April 2012 in der Gemeinsamen Normdatei aufging Erganzend hat das Deutsche Musikarchiv eine Datenbank musikalischer Leihmaterialien aufgebaut den Bonner Katalog 8 der im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek laufend aktualisiert wird Im Foyer zum Musiklesesaal sind Exponate wie Tontrager Noten und Tonabspielgerate ausgestellt die wesentliche Stationen der Produkte der Musikindustrie nachzeichnen Regelmassig werden Fuhrungen durch das DMA angeboten Literatur BearbeitenRuprecht Langer 50 Jahre Deutsches Musikarchiv In Dialog mit Bibliotheken 32 Jg Heft 1 2020 S 6 10 PDF 3 5 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Deutsches Musikarchiv Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Onlinekatalog Portrat uber das Deutsche Musikarchiv in Heft 2 des Jubilaumsmagazins HUNDERT der Deutschen Nationalbibliothek Uberblick zum DMA auf der Homepage der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Nicht zu verwechseln mit dem Deutschen Musikinformationszentrum MIZ des Deutschen Musikrats in Bonn a b Gesetz uber die Deutsche Nationalbibliothek vom 22 Juni 2006 Deutsche Nationalbibliothek Organigramm 1 September 2017 abgerufen am 15 September 2017 Einigungsvertrag Anpassung des Gesetzes uber die Deutsche Bibliothek von 1969 Deutsche Nationalbibliothek Jahresbericht 2016 2016 urn nbn de 101 2017061405 Musiklesesaal der DNB Kataloge der Deutschen Nationalbibliothek Bonner Katalog der DNB51 322361111111 12 396694444444 Koordinaten 51 19 20 5 N 12 23 48 1 O Standorte der Deutschen Nationalbibliothek Deutsche Bucherei Leipzig Deutsche Bibliothek Frankfurt am Main Deutsches Musikarchiv Leipzig bis 2010 West Berlin Normdaten Korperschaft GND 2115991 9 lobid OGND AKS LCCN no91017746 VIAF 135456372 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsches Musikarchiv amp oldid 235932126