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Der Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR VKM war die Berufsorganisation der Komponisten Musikinterpreten wissenschaftler und erzieher in der DDR und bestand von 1952 bis 1990 Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 2 Statut und Aufgaben 3 Organisationsstruktur 4 Bedeutung fur die Kunstler 5 Entwicklung nach der Wende 6 Leitung des Verbandes 7 Hanns Eisler Preis 8 Siehe auch 9 Literatur 10 WeblinksGrundung BearbeitenInnerhalb des Kulturbundes wurde der Verband am 4 April 1951 zunachst als Verband Deutscher Komponisten und Musikwissenschaftler VDK gegrundet seit dem 1 April 1952 bestand er als eigenstandige Berufsorganisation Ab 1973 bezeichnete sich die Organisation als Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR VKM Statut und Aufgaben BearbeitenDer Verband war zur Pflege und Entwicklung der Musikkultur der DDR verpflichtet Der VKM hatte direktes oder indirektes Mitspracherecht in den verschiedenen staatlichen und gesellschaftlichen Einrichtungen wo Fragen der Musik des Musiklebens und der Musikpolitik zur Diskussion und Entscheidung standen zum Beispiel im Beirat des Ministeriums fur Kultur im Beirat fur Musikwissenschaft beim Ministerium fur Hoch und Fachschulwesen im Beirat des Rundfunkkomitees im Buro fur Urheberrechte und im Musikrat der DDR Zusatzlich beriet der VKM die Kunstler Agentur der DDR sowie die Konzert und Gastspieldirektion KGD bei deren Programmgestaltung von In und Auslandskonzerten Der Verband organisierte auch Musikkongresse und war Veranstalter der Musik Biennale Berlin seit 1967 und der dazu abwechselnd stattfindenden DDR Musiktage Im Rahmen des Berliner Zyklus Podium International organisierte der VKM bis zum 19 April 1990 Konzerte fur Kammermusik aus anderen Landern Des Weiteren veranstaltete der VKM wissenschaftliche Kolloquien und Theoretische Konferenzen Zu vielen Verbanden und Vereinigungen der internationalen Musikszene bestanden freundschaftliche Beziehungen bzw vertragliche Vereinbarungen zu ahnlichen Verbanden von Komponisten und oder Musikschaffenden aus 26 Landern Zusatzlich gab es Arbeitskontakte zu Verbanden in 10 weiteren Landern Organisationsstruktur BearbeitenDer VKM war in elf Bezirksverbande gegliedert Das hochste Organ war die Delegiertenkonferenz die alle funf Jahre zusammentreten sollte Hier fand die Wahl des Zentralvorstandes statt aus deren Mitte wiederum ein Prasident die Vizeprasidenten die Mitglieder des Prasidiums und der 1 Sekretar gewahlt wurden Unter dessen Leitung erledigte ein Sekretariat die Arbeit zwischen den Tagungen des Zentralvorstandes Der Zentralvorstand des Verbandes bildete Arbeitsgruppen und verschiedene Fach bzw Schaffenskommissionen fur Sachgebiete wie Orchestermusik Kammermusik Oper Ballett Musical Musiktheater Vokalmusik Blas und Unterhaltungsmusik Tanzmusik Musikwissenschaft Musikkritik Musikerziehung Internationale Arbeit Rechts und Berufsfragen und Revisionen Die Finanzierung des VKM erfolgte zum uberwiegenden Teil aus Mitteln der Anstalt zur Wahrung der Auffuhrungs und Vervielfaltigungsrechte auf dem Gebiet der Musik AWA Bedeutung fur die Kunstler BearbeitenDamit freischaffende Kunstler der DDR Maler Bildhauer Komponisten und Schriftsteller einen gesicherten Zugang zu Verlagen Rundfunk und Fernsehsendern usw bekamen bzw an den materiellen Vergunstigungen partizipieren konnten mussten sie in Verbanden organisiert sein zum Beispiel auch Verband Bildender Kunstler der DDR oder Schriftstellerverband der DDR Diese Verbande waren auch verantwortlich fur Ausstellungen regelten gemeinsam mit dem FDGB zwischen Kunstlern und Betrieben den Abschluss von Werkvertragen und Freundschaftsabkommen die im Wesentlichen die Existenzgrundlage der freischaffenden Kunstler bildeten Der VKM zog auch die Vergutung fur Textdichter von Liedern Schlagern und Ahnliches ein und verteilte sie Entwicklung nach der Wende BearbeitenDie 11 Tagung fand am 2 November 1989 wahrend der Wochen des gesellschaftspolitischen Wandels statt Dort bemuhte sich der Prasident die Vorstandsmitglieder fur einen offenen Brief an den neuen Staatsratsvorsitzenden Egon Krenz zu gewinnen 20 namhafte Verbandsmitglieder stellten sich diesem Versuch der Selbstdarstellung entgegen ihr Einspruch bewirkte am selben Tage den Rucktritt des gesamten Prasidiums Wolfram Heicking Klaus Mehner und Hans J Wenzel ubernahmen bis zur nachsten Tagung des Zentralvorstandes die provisorische Leitung des Verbandes Eine Arbeitsgruppe bereitete einen ausserordentlichen Verbandskongress vor In einer offenen Abstimmung am 30 November 1989 wurde Hans J Wenzel zum Vorstand des erweiterten geschaftsfuhrenden Prasidiums gewahlt Zum 1 Sekretar ernannte man nach geheimer Wahl Wolfgang Musielak das amtierende Sekretariat wurde mit neuer Aufgabenverteilung bestatigte Auf einem vom Zentralvorstand einberufenen ausserordentlichen Kongress am 30 31 Marz 1990 in Berlin vertraten 231 Delegierte etwa 950 Verbandsmitglieder Dort wurde nach heftiger kontrovers gefuhrter Diskussion ein neues Statut beschlossen in dem auch die Umbenennung in Verband Deutscher Komponisten e V festgeschrieben war zum Verbandsvorsitzenden wahlte man H J Wenzel In der Folge wurden der Verband der Musikpadagogen der DDR 25 Marz 1990 und die Gesellschaft fur Musikwissenschaft am 19 April 1990 gegrundet Dies bewirkte dass sich die Mitgliederzahl des Verbandes bis Juni auf 765 verringerte Da der Finanzierungsquelle AWA versiegte war der Verband gezwungen die hauptamtlichen Mitarbeiter auf eine Stelle zu reduzieren und die Verbandsresidenz im Zentrum Berlins zu raumen Die kompletten Aktenbestande des Verbandes von 1951 bis 1990 ubergab man dem Archiv der Akademie der Kunste Berlin als Depositum Die Veranstaltung der Musik Biennale Berlin wurde 1990 von der Westberliner Berliner Festspiele GmbH ubernommen Seit 2002 tragt die Veranstaltung den Namen MaerzMusik Die seit 1951 erscheinende bisherige Verbandszeitschrift Musik und Gesellschaft erschien im Januar 1991 erstmals unter dem Titel motiv Jedoch wurde bald darauf ihr Erscheinen eingestellt Die Internationale Musikbibliothek wurde im Marz desselben Jahres aufgelost ihre Bestande auf verschiedene Bibliotheken Berlins verteilt Die weiterhin verfugbaren Bestande des Musikinformationszentrum gingen an das Deutsche Musikarchiv Der verbandseigene Verlag Neue Musik wurde privatisiert Der Berliner Landesverband fusionierte im Juni 1991 mit der Westdeutschen Berliner Sektion des Deutschen Komponistenverbandes DKV Eine Vollversammlung in Weimar wahlte am 16 Oktober 1993 einen neuen Vorstand bestatigte die geanderten Statuten und die Umbenennung in Verein der Komponisten und Musikwissenschaftler e V In der letzten Vorstandssitzung des Vereins 2004 wurde die Auflosung und Komplettabwicklung des Vereins beschlossen dessen Details und juristische Hurden sich bis 2009 hinzogen Die letzten Schritte waren die Verschenkung des Grundstuckes des ehemaligen Erholungsheimes Geltow an die ungeteilte judische Erbengemeinschaft Franzensberg der Verzicht auf die Kaufruckabwicklung gegen den Kaufer der Immobilie die Pro Valora GmbH sowie die Ubereignung des bescheidenen Restvermogens an die Versorgungsstiftung deutscher Komponisten Danach erfolgte die Loschung aus dem Vereinsregister Leitung des Verbandes BearbeitenVorsitzende bzw Prasidenten 1951 1968 Ottmar Gerster 1968 1982 Ernst Hermann Meyer 1982 1984 Siegfried Kohler 1985 1989 Wolfgang Lesser 1989 1993 Hans Jurgen Wenzel 1993 2009 Walter Thomas HeynEhrenprasident Ernst Hermann Meyer 1982 1988 Vizeprasidenten bzw stellvertretende Vorsitzende 1982 1987 Heinz Alfred Brockhaus 1972 1984 Fritz Geissler 1982 1989 Wolfram Heicking 1982 1989 Georg Katzer 1977 1982 Gunter Kochan 1968 1977 Paul Kurzbach 1977 1989 Gerd Natschinski 1968 1989 Walther Siegmund Schultze 1989 Hans Jurgen WenzelGeneralsekretare bzw Erste Sekretare 1951 1968 Nathan Notowicz 1968 1979 Wolfgang Lesser 1979 1989 Peter Spahn 1989 1990 Wolfgang Musielak 1990 1996 Andreas DammHanns Eisler Preis Bearbeiten Hauptartikel Hanns Eisler PreisSiehe auch BearbeitenMusik der DDR Liste klassischer Komponisten in der DDRLiteratur BearbeitenAndreas Herbst u a So funktionierte die DDR Lexikon der Organisationen und Institutionen Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek 1994 S 1111 Freie Berufe In DDR Handbuch Hrsg v Bundesministerium fur innerdeutsche Beziehungen Wissenschaft und Politik Koln 1979 S 451 Musik In DDR Handbuch Hrsg v Bundesministerium fur innerdeutsche Beziehungen Wissenschaft und Politik Koln 1979 S 919 Weblinks BearbeitenKomponistenverband im Archiv der Akademie der Kunste BerlinVorsitzende bzw Prasidenten des Verbandes der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR Ottmar Gerster 1951 1968 Ernst Hermann Meyer 1968 1982 Siegfried Kohler 1982 1985 Wolfgang Lesser 1985 1989 Hans Jurgen Wenzel 1989 1990 Normdaten Korperschaft GND 1022577 8 lobid OGND AKS LCCN n81103951 VIAF 147204655 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR amp oldid 235944233