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Der Verband Bildender Kunstler der DDR VBK war eine Berufsorganisation der Bildenden Kunstler in der DDR Er existierte als eigenstandige Kunstlerorganisation von 1952 bis 1990 und hatte seinen Sitz in Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einrichtungen des Verbands 3 Fuhrende Personlichkeiten 4 Mitgliedschaft 5 Organisation 6 Zeitschriften 7 Triennale INTERGRAFIK 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Arno Mohr und Otto Nagel am 17 Juni 1950 auf dem I Kongress nbsp Der sowjetische Kunsthistoriker W S Kemenow bei seiner Begrussungs ansprache auf dem II KongressDer VBKD wurde zunachst auf seinem I Kongress der am 17 18 Juni 1950 stattfand als Teilorganisation des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands gegrundet Bei seiner Grundung sah sich der Verband als ideologischer Nachfolger der Assoziation revolutionarer bildender Kunstler Nach Ende des Zweiten Weltkrieges hatten sich in vielen Stadten lokale Kunstlergruppen gebildet so der ruf und Das Ufer in Dresden die Arbeitsgemeinschaft sozialistischer Kunstler in Berlin Die Fahre in Halle und das Kunstleraktiv 48 in Leipzig Nach dem schrittweise erfolgten Aufbau der zerstorten Infrastruktur im Osten Deutschlands und Grundung der DDR am 7 Oktober 1949 schlossen sich diese und weitere Verbande 1950 unter dem Dach des Kulturbundes zum Verband Bildender Kunstler Deutschlands VBKD zusammen Die 186 Delegierten des am 17 18 Juni 1950 in Berlin stattfindenden Grundungskongresses wahlten Otto Nagel zu ihrem ersten Vorsitzenden Zum Vorstand gehorten auch Arno Mohr und Ruthild Hahne Nach der Eroffnung des zentralen Sekretariats am 14 Juli 1950 in Berlin wurden schrittweise in den einzelnen Landern weitere Sekretariate eroffnet In der Zentrale wurden fur die einzelnen Aufgaben Abteilungen gebildet so unter anderem die Produktions und Ausstellungskommission die Gutachterkommission und die Redaktionskommission 1951 zahlte der Verband etwa 2500 Mitglieder Auf dem II Kongress 1952 erfolgte die Trennung vom Kulturbund und die Eigenstandigkeit als Kunstlervereinigung in der DDR Zudem wurden hier die dazugehorigen Statuten und Arbeitsrichtlinien beschlossen Auf dem VI Kongress fand am 28 April 1970 die Umbenennung in Verband Bildender Kunstler der DDR statt Am 7 Juni 1982 feierte der Verband mit einem Festakt sein 30 jahriges Bestehen Aus diesem Anlass wurde erstmals die Hans Grundig Medaille als hochste Auszeichnung des VBK verliehen Auf dem ausserordentlichen Kongress des Verbandes am 10 und 11 April 1990 wurde die zentralistische Struktur des Verbandes zugunsten von Bezirksverbanden verandert Rolf Xago Schroder wurde zum Prasidenten und Ersten Sprecher Nach der Wiedervereinigung wurde der VBK auf der Generalversammlung am 12 Dezember 1990 aufgelost Er hatte seinen letzten Sitz in der Berliner Inselstrasse 12 Ein Grossteil der Bestande wurde in das Archiv der Akademie der Kunste uberfuhrt Einrichtungen des Verbands Bearbeiten1967 richtete der Verband in der Brunnenstrasse 174 eine Zentrale Bildhauerwerkstatt ein 1 Von 1975 bis 1990 unterhielt der Verband ein Kunstlerhaus in Grossjena Dort ist heute eine Heimvolkshochschule Akademie Haus Sonneck Fuhrende Personlichkeiten BearbeitenPrasidenten 2 Otto Nagel 1950 1952 Fritz Dahn 1952 1954 Otto Nagel 1955 1956 Willi Wolfgramm 1956 1959 amtierend Walter Arnold 1959 1964 Lea Grundig 1964 1970 Gerhard Bondzin 1970 1974 Willi Sitte 1974 1988 Clauss Dietel 1988 1990 Rolf Xago Schroder 1990 Erster SprecherGeschaftsfuhrende und Erste SekretareWerner Scheffel 1952 1953 Gottlieb Rese 1953 1958 Friedel Dinse 1958 1960 Horst Weiss 1960 1976 Horst Kolodziej 1976 1990 Mitgliedschaft BearbeitenVoraussetzung fur die Aufnahme im VBK war ein abgeschlossenes kunstlerisches Fach oder Hochschulstudium oder die Prufung durch eine der Sektionsleitungen Nach einem Status als Kandidat erfolgte die Aufnahme als vollwertiges Mitglied des Verbandes Eine Mitgliedschaft war fur Kunstler existentiell da sie den Zugang zum staatlichen Kunsthandel darstellte und die offentliche Vergabe von kunstlerischen Auftragen nur an Mitglieder des Verbandes erfolgte Ferner erhielten nur Mitglieder die Berechtigung freischaffend tatig zu sein einen begunstigten Steuersatz in Anspruch zu nehmen und das Auftragswesen mit seinen Ausstellungs und Verkaufsmoglichkeiten nutzen zu konnen Ebenso stand nur Mitgliedern die Teilnahme an den vom Verband organisierten Kunstausstellungen Reisen Fachtagungen Seminaren und Symposien frei Auch die Versorgung mit kunstlerischen Werkzeugen und Materialien der Zugang zu den verbandseigenen Druckwerkstatten sowie die Vergabe von Kunstpreisen war an eine Mitgliedschaft geknupft Die Mitgliedschaft im VBK war ein wesentliches Druckmittel um eine staatliche Kunstpolitik durchsetzen zu konnen 3 Die grosste Abteilung des Verbandes bildete Ende der 1980er Jahre die Reisestelle der Abteilung Internationale Beziehungen da die Reisetatigkeit der Kunstler Studienreisen Museumsbesuche im Ausland zunahm und diese durch den VBK organisiert und finanziert wurden Bei der Auflosung des Verbandes 1990 hatte der VBK etwa 6000 Mitglieder Organisation BearbeitenAuf dem Grundungskongress I Kongress wurde 1950 die Bildung eines Zentralvorstands der sechs Landesverbande und von sechs Fachgruppen beschlossen Maler und Grafiker Bildhauer Gebrauchs und Fotografiker Werkkunstler und Formgestalter Architekten Ausstellungsgestalter und Buhnenbildner sowie Kopisten und Restauratoren 1954 wurden die sechs Fachgruppen in fachgebundene Sektionen mit zentralen und bezirklichen Sektionsleitungen umgebaut Im selben Jahr wurde die Sektion Kunsthandwerk neu gegrundet 1959 kam die Sektion Kunstwissenschaft hinzu 1961 wurden die Sektionen durch die Sektion Formgestaltung erganzt Neben den Sektionen existierten ab 1975 die Zentralen Arbeitsgruppen Bildnerisches Volksschaffen und Volksbildung Nach Bildung von Bezirken in der DDR wurde 1952 die Organisationsstruktur des Verbandes angepasst und aus den 6 Landesverbanden nun 15 Bezirksverbande des VBKD gebildet Die Geschafte des Verbandes wurden vom Geschaftsfuhrenden Sekretar geleitet der sich ab 1964 1 Sekretar nannte Die Leitungsgremien des VBK waren Das Prasidium Der Prasident Vizeprasidenten Erster Sekretar MitgliederKandidaten Die Ehrenmitglieder des Zentralvorstandes Der Zentralvorstand inklusive der Bezirksvorsitzenden Kandidaten des Zentralvorstandes Das Sekretariat des Zentralvorstandes Die Zentrale RevisionskommissionVon 1957 bis 1965 unterhielt der Verband mit dem Pavillon der Kunst in Berlin Unter den Linden eine standige Ausstellungsstatte Zeitschriften BearbeitenDie Zeitschrift Bildende Kunst wurde 1947 von Karl Hofer und Oskar Nerlinger gegrundet und erschien zunachst bis 1949 Ab Januar 1953 wurde sie als Organ des VBKD und spater des VBK im Verlag der Kunst ab 1965 im Henschel Verlag herausgegeben Chefredakteure waren Herbert Sandberg 1955 1957 Jutta Schmidt 1964 Ulrich Kuhirt Peter Michel 1974 1987 und Bernd Rosner 1988 1950 erschien erstmals die Zeitschrift Der bildende Kunstler Mitteilungsblatt fur die Mitglieder des Verbandes Bildender Kunstler Deutschlands die ab Heft 9 1953 als Das Blatt des Verbandes Bildender Kunstler Deutschlands als internes Kommunikationsmittel des Verbandes herausgegeben wurde Ab 1970 erschienen zudem die Mitteilungen des Verbandes Bildender Kunstler der Deutschen Demokratischen Republik Triennale INTERGRAFIK BearbeitenDie Triennale INTERGRAFIK in Berlin wurde 1965 als eine internationale Grafikausstellung durch den VBKD gegrundet Sie begann jeweils in Berlin ging dann als Wanderausstellung in weitere Stadte der DDR und sollte nach Moglichkeit auch in die jeweiligen Teilnehmerlander gehen 4 Sie gehorte zu den weltweit wichtigsten derartigen Veranstaltungen Mit den Jahren wuchs die Beteiligung auch von Kunstlern aus dem nichtsozialistischen Ausland Die Organisation und Leitung der INTERGRAFIK lag bei einem Komitee dessen Vorsitzender seit 1979 Ronald Paris war Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Verband Bildender Kunstler der DDR Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur zum Verband Bildender Kunstler der DDR im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Verband Bildender Kunstler der DDR im Archiv der Akademie der Kunste BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Bildende Kunst Berlin 1 1968 S 56 www bildatlas ddr kunst de Kurzbiografie Geschichte der Institution In Archiv der Akademie der Kunste Abgerufen am 7 Marz 2020 Bildende Kunst Berlin 7 1966 S 446Prasidenten des VBKD VBK Otto Nagel 1950 1952 Fritz Dahn 1952 1954 Otto Nagel 1955 1956 Willi Wolfgramm 1956 1959 Walter Arnold 1959 1964 Lea Grundig 1964 1970 Gerhard Bondzin 1970 1974 Willi Sitte 1974 1988 Karl Clauss Dietel 1988 1990 Normdaten Korperschaft GND 2039323 4 lobid OGND AKS LCCN n80015370 VIAF 157773435 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Verband Bildender Kunstler der DDR amp oldid 236646818