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Lamellophone sind in der traditionellen afrikanischen Musik des subsaharanischen Afrika verbreitete verschiedenartige Formen von Musikinstrumenten die zu den Zupfidiophonen gezahlt werden Mehrere Lamellen sind auf einem Brett oder Resonanzkasten befestigt und werden mit den Fingern angezupft Zu den je nach Region unterschiedlichen Lamellophonen zahlen mbira bei den Shona in Simbabwe kalimba bei den Chewa und Tumbuka in Malawi likembe im zentralen Afrika nsansi bei den Nyungwe in Mosambik zanza bei den Bena Luluwa 1 in West Kasai kadongo in Uganda und luliimba bei den Makonde im Sudosten Tansanias Veraltete Bezeichnungen aus der Kolonialzeit sind Zupfzungenspiel Daumenklavier oder Kaffernklavier Mbira dza vadzimu source source source source source source KisanjiDie meisten Lamellophone haben Eisenzungen Im zentralen Afrika gibt es auch Typen mit Zungen aus dem Blattstiel von Raphia wie das timbrh in Kamerun oder mit Bambuszungen Zur Verbreitung des in mehreren Bantusprachen vorkommenden Namens mbira oder mbila fur unterschiedliche Lamellophone im sudlichen Afrika siehe Mbila Inhaltsverzeichnis 1 Stimmung 2 Mbira 3 Sansula 4 Kalimbula 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseStimmung BearbeitenDie Tone konnen durch Vor und Zuruckschieben der Lamellen gestimmt werden Im Prinzip ist damit die Stimmung auf jedes beliebige Tonsystem moglich Die Stimmungen werden jedoch eher in Bezug auf Intervalle als auf Tonschritte einer Tonleiter vorgenommen Im Falle einer diatonischen Tonleiter sind die Tone beispielsweise abwechselnd rechts und links der langen Mittellamelle angeordnet Zupft man zwei nebeneinander liegende Lamellen erklingt also eine konsonante Terz bei dreien ein Dreiklang und so fort Im freien Spiel lassen sich daher Sekunddissonanzen nur durch Zupfen einer linken und einer rechten Lamelle erzeugen weshalb es meist konsonant klingt Mbira Bearbeiten nbsp Lamellophon mit neun Bambuszungen aus der Provinz Cabinda im Norden von Angola vor 1907 Die Mbira besteht aus einem massiven Holzbrettchen auf dem je nach Region und Ethnie meist 7 bis 28 selten 56 Metallzungen unterschiedlicher Lange und Starke befestigt sind Rechts unten befindet sich ein Loch in das der kleine Finger der rechten Hand als Stutze eingefuhrt wird Das Instrument wird beidhandig gespielt wobei Tone erzeugt werden indem die Zungen mit den Fingernageln von Daumen nach unten oder Zeigefingern nach oben gezupft werden Als Resonanzkorper kommt eine Kalebasse oder ein Schildkrotenpanzer in neuerer Zeit auch eine Kunststoffschale zum Einsatz in dem die Mbira befestigt wird Die Verwendung eines halbrunden 15 bis 20 Zentimeter langen Bambusrohres das an seinen Schnittflachen durch passende Holzeinlagen abgeschlossen wird ist auch recht haufig Fur die Metallzungen werden auch in Ermangelung spezieller Materialien Loffelstiele verwendet Zusatzlich sind haufig sowohl auf der Mbira selbst als auch auf dem Klangkorper Metallscheiben Kronkorken und dergleichen befestigt die beim Spielen in Vibration versetzt werden und die Klirrgerausche erzeugen nbsp SansulaEin Mbira Ensemble umfasst mindestens zwei Mbiras sowie ein Hosho Gefassrassel aus einer Kalebasse Musiziert wird zumeist uber mehrere Stunden hinweg haufig nachts Im religiosen Spiel der Shona in Simbabwe hilft die Spezialform der Mbira Dza Vadzimu sowohl den Musikern als auch den anwesenden Stammesmitgliedern sich in Trance zu begeben Die Mbira wurde als traditionelles Instrument wiederentdeckt und in die Unterhaltungsmusik von Simbabwe einbezogen Ephat Mujuru Stella Chiweshe Dumisani Maraire und Hakurutwe Mude sowie Maurice White Earth Wind amp Fire sind einige der bekanntesten zeitgenossischen Interpreten Die kubanische Marimbula ist eine Art Bass Lamellophon Sansula BearbeitenSeit 2001 existiert ein neu entwickeltes Lamellophon namens Sansula das von dem deutschen Musiker und Instrumentenbauer Peter Hokema entwickelt und patentiert wurde Die Sansula besteht aus einem mit Trommelfell bespannten Holzring ahnlich einer Rahmentrommel auf den der klassische Klangblock der Kalimba montiert ist Ergebnis dieser Konstruktion soll ein gegenuber den bisher bekannten Lamellophonen verbesserter raumfullender Klang sein Wird das Instrument auf einem Tisch stehend gespielt lasst sich der Klang durch leichtes seitliches Anheben und Absenken des Rahmens modulieren die Wirkung ahnelt einem Tiefpassfilter Kalimbula Bearbeiten nbsp Lamellophon Sperrholzbrett auf KeramikIn Anlehnung der Bauweise und Nutzung einer Mbira hat Jens Rabenseifner Hands on Drums als Keramiker und Schlagzeugbauer die Kalimbula entwickelt Auf einem Keramikkorper geformt wie eine Schale ist ein sehr dunnes Sperrholzbrettchen montiert auf dem das eigentliche Lamellophon platziert ist Das Sperrholzbrettchen ubernimmt die Funktion des Klemmstockes der Mbira wenn diese in einer Kurbishalfte gespielt wird Keramik als Resonanzkorper nicht gesintert hat bei dieser Verwendung ahnliche Eigenschaften wie die genutzten Kurbishalften 2 Literatur BearbeitenGerhard Kubik Lamellophone In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Sachteil 5 1996 Sp 867 893 Gerhard Kubik African and African American Lamellophones History Typology Nomenclature Performers and Intracultural Concepts In Jacqueline Cogdell DjeDje Hrsg Turn up the Volume A Celebration of African Music UCLA Los Angeles 1999 S 20 57 Gerd Grupe Die Kunst des Mbira Spiels The Art of Mbira Playing Harmonische Struktur und Patternbildung in der Lamellophonmusik der Shona in Zimbabwe Hans Schneider Verlag Tutzing 2004 ISBN 978 3 7952 1148 6Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lamellophon Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien The Mbira Page Shona Culture and Resource Guide englisch Zimbabwe s Mbira Musical Instrument and Mbira organization englisch Einzelnachweise Bearbeiten Ulrich Wegner Afrikanische Saiteninstrumente Staatliche Museen Preussischer Kulturbesitz Berlin 1984 Veroffentlichungen des Museums fur Volkerkunde Berlin Neue Folge 41 Abteilung Musikethnologie V ISBN 388609 117 1 S 155 Mark Holdaway THE KALIMBULA AN ELECTRIC CERAMIC SANSULA In Mark Holdaway Mark Hodaway abgerufen am 31 August 2016 Normdaten Sachbegriff GND 4169169 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lamellophon amp oldid 236240679