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Kora ist eine mit beiden Handen gezupfte westafrikanische Stegharfe die auch als Harfenlaute klassifiziert wird Kora Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Bauform 3 Spielweise 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenDie kora stammt moglicherweise aus dem ehemaligen Mandinka Konigreich Kaabu das sich bis zum 19 Jahrhundert auf dem Gebiet des heutigen Gambia Sudsenegal und Guinea Bissau erstreckte Ihr Ursprung lasst sich im 16 oder 17 Jahrhundert vermuten Bei der einfacheren Stegharfe seperewa in Ghana reicht die Kenntnis bis ins 17 Jahrhundert zuruck Die entwicklungsgeschichtlich moglicherweise alteste Stegharfe ist die bolon Bauform Bearbeiten nbsp Soron genannte kora der Malinke in Guinea mit 21 Saiten vor 1956 ca 104 cm Ausserlich hat das Instrument eine entfernte Ahnlichkeit mit einer altagyptischen Bogenharfe deren Nachfolger unter anderem in Uganda und Zentralafrika verbreitet sind und einer Winkelharfe deren Form noch in der in Mauretanien gespielten ardin weiterlebt Tatsachlich ist die kora eine davon unabhangige Entwicklung aus den westafrikanischen Binnenspiesslauten vom Typ ngoni Bei der ardin tritt der Hals senkrecht aus der Kalebassenschale heraus im Unterschied dazu verlauft der lange Hals der kora parallel zur Resonanzdecke innerhalb der Kalebasse Die mvet von Kamerun besitzt einen ahnlichen Kerbsteg jedoch keinen Lautenkorpus und gehort zu den Zitherinstrumenten Die kora besteht aus einem kuhfellbespannten Kalebassenkorpus auf dem ein Steg senkrecht aufgestellt ist Die 21 Saiten verlaufen von einem Ring an der Unterseite des Korpus durch Kerben auf beiden Seiten des Stegs bis zu ihren Befestigungspunkten entlang des Halses Der aus dem Hartholz keno hergestellte Hals fungiert als Befestigung und nicht als Griffbrett wobei die Saiten unterschiedlich lang sind und so diatonisch gestimmt werden konnen Im Unterschied zu Lauteninstrumenten sind die Saiten senkrecht zum Korpus angebracht und nicht parallel Heute stellt man die Saiten der kora aus Nylon her ursprunglich drehte man sie aus der Haut einer weiblichen Antilope Am nachsten mit der kora verwandt oder mit ihr ubereinstimmend ist die soron seron der Malinke in Guinea die meist 15 bis 19 Saiten hat Ein adaptiertes Instrument mit chromatischer Tonleiter und einfacher nutzbaren Stimmvorrichtungen aus Metall statt aus Leder wird heute im Benediktinerkloster von Keur Moussa hergestellt und in der katholischen Liturgie in vielen Landern Westafrikas eingesetzt 1 Spielweise Bearbeiten nbsp Djelymady Cissoko Koralehrer des Institut des Beaux Arts in Bamako Mali Die kora wird heptatonisch gestimmt mit drei bis vier gangigen Stimmungen deren Intervalle mehr oder weniger von den temperierten Dur Tonarten abweichen Die von der linken und der rechten Hand gegriffenen Notenwerte stehen sich alternierend gegenuber Die Tonhohen der linken Saitenebene betragen beim Grundton F als Ausgangspunkt F1 C1 D1 E1 G2 B 2 D2 F2 A3 C3 E3 der rechten Seite F2 A2 C2 E2 G3 B 3 D3 F4 G4 A4 Die gelaufigsten Stimmungen heissen silaba und hardino weitere sind tomora ahnlich dem Dorischen Modus und sauta ahnlich dem Lydischen Modus Ein Grundton zwischen E und G kommt am haufigsten vor 2 Gespielt wird die kora mit zwei Daumen und Zeigefingern Die Daumen spielen haufig Basslinien die Zeigefinger eher die Melodielinien Ein kora Spieler singt entweder selbst oder er wird von einer Sangerin begleitet Einige bekannte Koraspieler aus Mali Gambia oder Senegal sind Toumani Diabate Malamini Jobarteh Tata Dindin Ballake Sissoko Foday Musa Suso Amadou Bansang Jobarteh Solo Cissokho Soriba Kouyate Moussa Cissokho Seckou Keita und Sekou Kouyate Eine Europaisierung der Spielweise hat Soriba Kouyate eingefuhrt Sona Jobarteh ist die erste Koraspielerin mit internationaler Bekanntheit Siehe auch Bearbeiten nbsp Koraspieler Jali Fily CissokhoGravikord der kora nachempfundene Stegharfe mit elektrischem TonabnehmerLiteratur BearbeitenRoderic C Knight Kora In Grove Music Online 2001 Foday Musa Suso Jali Kunda Erinnerungen in Jali Kunda Die Griots Westafrikas und der ubrigen Welt 1996 Buch und CD Set Ellipsis Arts Ulrich Wegner Afrikanische Saiteninstrumente mit Musikkassette Staatliche Museen Preussischer Kulturbesitz Berlin 1984 S 175 184 ISBN 3 88609 117 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kora Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kora Music deutsch englisch franzosisch niederlandisch The Kora Staying in Tune Chordophones Virtual Museum of Canada Einzelnachweise Bearbeiten Katrin Langewiesche Im Kloster und in der Welt die Stegharfe als Symbol fur die Veranderung von Geschlechterrollen In L I S A Das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung 8 Juli 2021 abgerufen am 5 Januar 2023 Anders als Katrin Langewiesche schreibt wurde in diesem Artikel nicht behauptet dass die Kora aus dem alten Mali stamme Vielmehr findet sich hier seit 2018 dieselbe Herkunftsvermutung wie bei ihr Roderic Knight Towards a Notation and Tablature for the Kora and Its Application to Other Instruments In African Music Vol 5 No 1 1971 S 23 36Normdaten Sachbegriff GND 4165292 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kora Musikinstrument amp oldid 229747966