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Chromatik altgr xrῶma chrṓma Farbe bezeichnet in der tonalen Musik die Umfarbung diatonischer Tonstufen durch Erhohung oder Erniedrigung Hoch bzw Tiefalteration um einen Halbton Die chromatischen Varianten zum Beispiel zu g sind gis und ges Im Unterschied zur autonomen Chromatik des 20 Jahrhunderts freie Tonalitat Atonalitat Dodekaphonie bei der alle Stufen der chromatischen Tonleiter unabhangig von ihrer Notation als eigenstandige und gleichberechtigte Elemente des Tonsystems auftreten setzt im traditionellen Dur Moll System der Begriff Chromatik die siebenstufige Diatonik als Grundbestand des Tonsystems voraus Chromatik ist also der Diatonik als deren Erweiterung untergeordnet Beispiel fur eine Folge diatonischer und chromatischer Halbtonschritte mit funf verschiedenen Versetzungszeichen Diatonische Tonschritte erkennt man daran dass eine Fortschreitung zur benachbarten Position im Liniensystem erfolgt wahrend die Position bei chromatischen Schritten gleich bleibt Bewegt sich eine Stimme zwischen zwei Varianten desselben Tons z B f fis fis f f fes so spricht man von chromatischen Fortschreitungen im Unterschied zu diatonischen e f oder fis g Ausserlich erkennt man den Unterschied zwischen einem diatonischen und einem chromatischen Tonschritt daran dass bei chromatischen Schritten die Namen der beteiligten Tone gleiche bei diatonischen Schritten dagegen verschiedene Anfangsbuchstaben haben einzige Ausnahme h b ist auch ein chromatischer Schritt Bei reiner Intonation besteht ein Unterschied zwischen chromatischen und diatonischen Fortschreitungen siehe zum Beispiel das Tonbeispiel beim Passus duriusculus Diese Unterscheidung ist zum vollen Verstandnis musikalischer Ablaufe vor allem bei klassischer Musik wichtig Nur bei der gleichstufigen Stimmung ein Kompromiss in der Intonation gibt es keinen Unterschied zwischen chromatischen und diatonischen Fortschreitungen da alle Halbtonschritte gleich gross sind Inhaltsverzeichnis 1 Chromatik Arten 1 1 Modulationschromatik 2 Diatonische und chromatische Tonstufen im Notenbild 3 Diatonische und chromatische Intervalle 4 Chromatische Tonleiter 4 1 Vereinfachte Notation der chromatischen Tonleiter 4 2 Notation der chromatischen Tonleiter im Dur Moll System 4 3 Historische Notation der chromatischen Tonleiter bei mitteltoniger Stimmung 5 Diatonische und chromatische Halbtone 5 1 Die Frequenzen der chromatischen Tonleiter in unterschiedlichen Stimmungen 5 2 Pythagoreische Stimmung 5 3 Reine Stimmung 5 4 Mitteltonige Stimmung 5 5 Ungleichschwebend temperierte Stimmung 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseChromatik Arten BearbeitenJuri Choloipow und W M Barskij unterschieden folgende Chromatik Arten Modulationschromatik 1 Subsystemartige bei tonalen Abweichungen leittonartige alterierte gemischte als Folge der Vermischung von verschiedenen Diatoniken autonome oder naturale oder Heptatonik Im Standardwerk fur klassische Harmonielehre von Ludwig Thuille 1861 1907 finden sich folgende Einteilungen 2 alterierte Akkorde chromatischer Halbton ubermassige Prim verminderte Terz ubermassige Sext verminderter Septakkord mit hochalterierter Terz Zigeunertonleiter Hochalterierung der II Stufe Tiefalterierung der II Stufe Neapolitanischer Sextakkord Tiefalterierung der Unterdominante in Moll Kombination mehrerer Alterierungen in einem Akkord Modulation Geschlechtswechsel des konsonierenden Dreiklangs weitere chromatische Veranderungen des konsonierenden Dreiklangs chromatische Veranderung dissonanter Dreiklange allgemein Chromatische Wechselnoten Vorhalte und Durchgange zufallige Harmoniebildung Zusammentreffen chromatisch verschiedener derselben Stufe angehorenden Tone eingeschobene Akkorde gleicher Harmonien im chromatischen Durchgang Orgelpunkt liegende Stimme Synkopierung Doppelharmonien Enharmonische Modulation Verwechslung und Umdeutung Umdeutung des verminderten Septakkords Umdeutung des ubermassigen Dreiklangs Umdeutung des ubermassigen Quintsextakkords weitere UmdeutungenModulationschromatik Bearbeiten Bei einem chromatischen Fortschreiten mit vorgegebener harmonischer Einordnung ist die Schreibweise klar vorgegeben Beispiel 1 fur eine Modulation in die Mollparallele Akkorde hier nach Selig seid ihr EKG Wurttemberg Nr 651 C Cis D source source Das C im Bass gehort noch zum C Dur Dominantakkord von F Dur das Cis des A Dur Akkordes leitet die Modulation nach d Moll der Mollparallele von F Dur ein Beispiel 2 fur chromatisches Fortschreiten mit Erhohung C Cis D Dis E F source source Sopran c ein Ton des C Dur Akkordes cis gt d Modulation uber Dominantakkord A Dur nach D Dur dis gt e Modulation uber Dominantakkord H Dur nach E Dur e Moll wobei der E Dur e Moll Akkord jedoch nicht erklingt sondern gleich ersetzt wird durch e gt f Dominantseptakkord C Dur nach F Dur Akkord Beispiel 3 fur chromatisches Fortschreiten mit Erniedrigung C Des D Es E F source source Sopran c ein Ton des C Dur Akkordes des ein Ton des Neapolitaners d ein Ton des G Dur Dominantakkordes es ein Ton des c Moll Akkordes e ein Ton des C Dur Dominantseptakkordes von F Dur f ein Ton des F Dur Akkordes Diatonische und chromatische Tonstufen im Notenbild BearbeitenMan kann bei einzelnen Tonstufen nicht an der Benennung der Note alleine erkennen ob diese diatonisch oder chromatisch ist Im Kontext mit anderen Noten ist der tonale Zusammenhang entscheidend dafur ob es sich um einen diatonischen oder chromatischen Ton handelt So ist f nicht automatisch diatonisch ebenso wenig wie fis chromatisch sein muss In einer C Dur Umgebung ist f diatonisch weil es zur diatonischen C Dur Tonleiter gehort und fis chromatisch In einer D Dur Umgebung ist fis diatonisch weil es zur diatonischen D Dur Tonleiter gehort und f ist chromatisch Selbst doppelt erhohte oder erniedrigte Tone mussen nicht zwangslaufig chromatisch sein So ist zum Beispiel fisis die leitereigene also diatonische siebte Stufe von Gis Dur Solche Falle sind keinesfalls selten und kommen bereits beim modulationsfreudigen Schubert 3 und noch gehaufter in der romantischen Harmonik von Chopin Liszt bis Skriabin vor Haufig wird mittels enharmonischer Verwechslung die einfachere Schreibweise gewahlt diese ist aber dann aus harmonischer Sicht nicht immer korrekt notiert So wird die aufsteigende chromatische Tonleiter in der Theorie mit Kreuznotation realisiert wahrend die absteigende Chromatik auf die Verwendung von Bes zuruckgreift In der Praxis greift dieses Notationssystem allerdings nicht zwingend An sich gibt es also kein einheitliches Verstandnis wie letztlich harmonische Zusammenhange interpretiert und korrekt notiert werden 4 Unabhangig davon konnen Intervallverhaltnisse unterschiedlich gedeutet werden Diatonische und chromatische Intervalle BearbeitenDiatonische Intervalle sind solche die zwischen den Tonstufen einer diatonischen Tonleiter auftreten also Prime grosse und kleine Sekunde grosse und kleine Terz reine Quarte und Quinte kleine und grosse Sext kleine und grosse Septime Chromatische Intervalle sind alle ubermassigen und verminderten Intervalle also z B ubermassige Prime verminderte und ubermassige Sekunde verminderte und ubermassige Terz usw Ein Sonderfall ist der Tritonus Er kommt zwar in der Diatonik als Intervall zwischen der IV und VII Stufe der Durtonleiter vor wird andererseits aber als ubermassige Variante der reinen Quarte den chromatischen Intervallen zugeordnet Chromatische Tonleiter BearbeitenDurch eine auf und absteigende melodische Folge von zwolf Halbtonschritten innerhalb einer Oktave erhalt man eine chromatische Tonleiter Bei Zugrundelegung der gleichstufigen Stimmung ist ihre Intervallstruktur unabhangig davon mit welchem Ton sie beginnt Sie hat also keinen Grundton und stellt eine Materialtonleiter dar aus der durch Auswahl sogenannte Gebrauchstonleitern gewonnen werden konnen Erst in der freien Tonalitat oder der atonalen Zwolftonmusik wird sie selbst zur Gebrauchstonleiter und tritt an die Stelle der diatonischen Dur und Molltonleitern In der klassischen Instrumentalmusik wurde die chromatische Tonleiter auch gerne als Material virtuosen Laufwerks verwendet weshalb das Spiel der chromatischen Tonleiter zur technischen Grundausbildung jedes Instrumentalisten gehort Die Notation der chromatischen Tonleiter kann nach unterschiedlichen Prinzipien erfolgen Seit etwa der Mitte des 19 Jahrhunderts setzte sich zunehmend eine Notation durch die mit einer moglichst geringen Anzahl an Versetzungszeichen auszukommen versucht Daneben hat sich aber in der Kompositionspraxis noch lange das Bestreben gehalten durch die Notation die Einbettung in tonale Zusammenhange zu verdeutlichen Vereinfachte Notation der chromatischen Tonleiter Bearbeiten Bei dieser heute ublichen Notation wird die aufsteigende Tonleiter nur mit Hilfe von Erhohungen und die absteigende nur mittels Erniedrigungen notiert Besonders einfach gestaltet sich die Notation wenn man c als Anfangston wahlt Horbeispiel Chromatische Tonleiter von c aus volle Oktave auf und absteigend Abspielen i Notation der chromatischen Tonleiter im Dur Moll System Bearbeiten Am 16 November 1864 findet sich in der Allgemeinen musikalischen Zeitung ein Bericht uber Simon Sechters Harmoniesystem in dem deutlich wird dass auch damals keineswegs ein einheitliches Verstandnis daruber bestand wie die chromatische Tonleiter zu notieren ist 5 Die folgende Notation war fur Bach und andere klassische Musiker weitgehend Standard wobei eine Reihe von Ausnahmen die hier nicht naher erklart werden ebenfalls von Bedeutung sind 6 7 8 Praktisch bleibt die Schreibweise von allen diatonischen Stufen erhalten und wird nicht durch enharmonisch verwechselte Stufen ersetzt In einer aufsteigenden chromatisch erweiterten Dur Tonleiter kurz chromatische Dur Tonleiter werden alle diatonischen Tonstufen bis auf die sechste erhoht Statt der sechsten wird die siebente diatonischen Tonstufe erniedrigt Beispiel Chromatische Dur Tonleiter von c aufwarts In einer absteigenden chromatischen Dur Tonleiter werden alle diatonischen Tonstufen bis auf die funfte erniedrigt Statt der funften diatonischen Tonstufe wird die vierte diatonische Tonstufe erhoht Beispiel Chromatische Dur Tonleiter von c nach unten Nimmt man zur C Dur und c Moll Tonleiter noch das Fis von G Dur dominantisch und das Des von f Moll subdominantisch hinzu erhalt man diese zwolf Stufen In der aufsteigenden chromatischen Moll Tonleiter werden alle diatonischen Stufen mit Ausnahme der ersten erhoht Statt die erste diatonische Tonstufe zu erhohen wird die zweite diatonische Tonstufe erniedrigt Abweichend davon notieren allerdings manche Komponisten z B Beethoven Chopin bei aufsteigenden Tonfolgen oft anstelle der erniedrigten zweiten Stufe eine erhohte erste Stufe Beispiel Chromatische Moll Tonleiter von a nach oben In der absteigenden chromatischen Moll Tonleiter ist alles wie in der aufsteigenden Moll Tonleiter oder wie in der gleichnamigen absteigenden Dur Tonleiter Beispiel Chromatische Dur Tonleiter von a nach unten Tonbelegung einer Tastatur bei mitteltoniger StimmungHistorische Notation der chromatischen Tonleiter bei mitteltoniger Stimmung Bearbeiten Obwohl bereits gegen Ende des 17 Jahrhunderts die ersten wohltemperierten Stimmungen aufkamen dauerte es bis weit ins 18 Jahrhundert bevor sie sich gegen die bisher ubliche mitteltonige Stimmung durchsetzen konnten Bis dahin war der verfugbare Tonvorrat und die entsprechende Notation auf das begrenzt was in der nebenstehenden Abbildung einer mitteltonigen Tastatur angegeben ist Die Tone des dis ges as und ais standen damals nicht bzw nur als klanglich unbefriedigende enharmonische Varianten zur Verfugung so dass bestimmte Tonarten nur unrein darstellbar waren Entsprechend bezeichnet Johann Mattheson noch 1713 die Grunddreiklange der betreffenden Tonarten folgendermassen h dur h es fis fis dur fis b cis gis moll gis h es b moll b cis f gis dur gis c es cis dur cis f gis es moll es fis b 9 Diatonische und chromatische Halbtone Bearbeiten Hauptartikel Halbton Tabellarische Ubersicht und Halbton Die Halbtone der chromatischen Skala konnen unterschiedlich definiert werden Wird nicht die heute ublichste gleichstufige Stimmung verwendet sind der diatonische und die chromatischen Halbtone unterschiedlich gross In Gesangsschulen die eine variable Intonation mit reinen Intervallen propagieren wird wegen ihrer unterschiedlichen Grosse zwischen diatonischen und chromatischen Halbtonschritten unterschieden Diatonische Halbtonschritte sind c des cis d d es dis e e f f ges fis g g as gis a a b ais h h c Chromatische Halbtonschritte sind c cis des d d dis es e e eis f fis ges g g gis as a a ais b h Auf unser Notensystem ubertragen gilt also Halbtone eigentlich nicht der Ton sondern das Intervall kleine Sekunde auf benachbarten Positionen im Notenliniensystem sind diatonisch Halbtone auf derselben Position im Notensystem sind chromatisch Beispiel Passus duriusculus Akkorde hier nach W A Mozart Misericordias Domini d MollChromatic KV 205 a source source Die Halbtonschritte im Bass sind c h diatonisch h b chromatisch b a diatonisch a as chromatisch as g diatonisch Wird die Verwendung von naturlichen in der Obertonreihe vorkommenden Intervallen vorausgesetzt so muss der Ganzton in verschieden grosse Schritte unterteilt werden Wird z B zwischen f und g eine chromatische Zwischenstufe fis eingeschoben so spaltet sich der Ganzton f g in einen chromatischen f fis und einen diatonischen Halbton fis g auf Die Grosse dieser Halbtone hangt vom jeweils zugrundegelegten Stimmungssystem ab Die Frequenzen der chromatischen Tonleiter in unterschiedlichen Stimmungen Bearbeiten Hauptartikel Vergleich der reinen Stimmung mit gleichstufiger Stimmung Hauptartikel Frequenzberechnung gleichstufige Stimmung Im Folgenden werden die Frequenzen und Frequenzverhaltnisse der Tone der chromatischen Tonleiter aufgezahlt und in gleichstufiger Stimmung der reinen Stimmung gegenubergestellt Dabei wird der Kammerton a mit 440 Hz angenommen Chromatische Skala der gleichstufigen Stimmung Name des Tones c cis des d dis es e f fis ges g gis as a ais b h cFrequenz Hz 261 6 277 2 293 7 311 1 329 6 349 2 370 392 415 3 440 466 2 493 9 523 3In Cent 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 1200Absteigende chromatische Skala der reinen Stimmung von C Dur 10 Name des Tones c des d es e f fis g as a b h cFrequenz Hz 264 281 6 297 316 8 330 352 371 25 396 422 4 440 475 2 495 528In Cent 0 112 204 316 386 498 590 702 814 884 1018 1088 1200Pythagoreische Stimmung Bearbeiten Je nach Stimmungssystem unterscheiden sich die Tonstufen hier am Beispiel Fis und Ges gezeigt Verglichen mit der gleichstufigen Stimmung ist das rein gestimmte Fis tiefer und das Ges hoher Bei pythagoreischer oder mitteltoniger Stimmung ist das Fis hoher und das Ges tiefer als bei gleichstufiger Stimmung Die pythagoreische Stimmung gewinnt alle Tone auch den grossen Ganzton nur durch Kombination der beiden ersten Intervalle der Obertonreihe Oktave und Quinte und kennt nur den grossen Ganzton Frequenzverhaltnis 9 8 Dieser wird in einen chromatischen Halbton mit dem Frequenzverhaltnis 2187 2048 entspricht zirka 114 Cent und einen diatonischen Halbton mit dem Frequenzverhaltnis 256 243 zirka 90 Cent unterteilt Der pythagoreische chromatische Halbton wird auch Apotome der diatonische Limma genannt Da in der pythagoreischen Stimmung der chromatische Halbton grosser als der diatonische ist liegt hier zum Beispiel fis hoher als ges Auf dieser Intonation beruht die im 20 Jahrhundert weit verbreitete Lehre der Leitton zum Beispiel fis sei eigentlich hoher zu intonieren als in der gleichstufigen Stimmung 11 Reine Stimmung Bearbeiten Die reine Stimmung orientiert sich an der Quarte Frequenzverhaltnis 4 3 und zusatzlich an der reinen grossen Terz Frequenzverhaltnis 5 4 die eine Oktave hoher als Intervall zwischen dem achten und zehnten Teilton der Obertonreihe wiederkehrt Dort bildet die grossen Terz das Produkt aus dem grossen Ganzton Frequenzverhaltnis 9 8 und dem kleinen Ganzton Frequenzverhaltnis 10 9 9 8 10 9 90 72 5 4 Der diatonische Halbton der reinen Stimmung ist das Uberbruckungsintervall zwischen grosser Terz und Quarte Sein Frequenzverhaltnis errechnet sich zu 16 15 was zirka 112 Cent entspricht Der grosse Ganzton lasst sich in den diatonischen Halbton und den grossen chromatischen Halbton mit Frequenzverhaltnis 135 128 zirka 92 Cent aufspalten und der kleine Ganzton in den diatonischen Halbton und den kleinen chromatischen Halbton mit Frequenzverhaltnis 25 24 zirka 71 Cent Beide Varianten der chromatischen Halbtone in reiner Stimmung sind kleiner als der diatonische Halbton so dass jetzt zum Beispiel fis tiefer als ges ist Im Rahmen der historischen Auffuhrungspraxis und aus der Uberlegung heraus dass die gehorte Konsonanz d fis auf der reinen grossen Terz beruht wird auf Instrumenten mit flexibler Intonation heute in der tonalen Musik diese Variante bevorzugt Mitteltonige Stimmung Bearbeiten In mitteltonigen Stimmungen verwendet man theoretisch ein Intervall von 76 Cent fur den chromatischen Halbton und 117 Cent fur den diatonischen Halbton Ungleichschwebend temperierte Stimmung Bearbeiten Sogenannte wohltemperierte Stimmungen wie die Werckmeister Stimmung oder die Kirnberger Stimmungen liegen in der Intonation zwischen der gleichstufigen und der mitteltonigen Stimmung Siehe auch BearbeitenTonleiter Temperierte Stimmung Wohltemperierte StimmungWeblinks Bearbeiten Commons Chromatik Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Sheila Romeo Complete Rock Keyboard Method Mastering Rock Keyboard 1999 ISBN 0 88284 982 4 S 42 Rudolf Louis Ludwig Thuille Harmonielehre Severus Verlag 2012 ISBN 978 3 86347 306 8 books google at abgerufen am 24 Oktober 2015 Richard Bohm Symbolik und Rhetorik im Liedschaffen von Franz Schubert Volume 3 of Wiener Schriften zur Stilkunde und Auffuhrungspraxis 2006 ISBN 3 205 77500 7 S 148 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Es verbleibt ferner die Einsicht in eine Fulle ungeloster Probleme die die Harmonik des 19 Jahrhunderts stellt wenn wir uberhaupt von ihr wissen wollen Rezension von Detlef Gojowy In DieMusikforschung 1997 Heft 1 S 126 127 B Hirszenberg Chopins Harmonik Chromatik in ihrer Beziehung zur Tonalitat 1995 ISBN 3 931430 00 6 S 204 Theoretisches Ueber Sechter s Harmonie System Von nicht geringerem Belang in ihren Details fast zu minutios jedenfalls aber entschieden neu ist Sechter s Lehre von der Chromatik die er auf die Verwandtschaft mit Molltonarten und auf die in denselben doppelt vorkommenden Stufen grundet In A moll sind wie fruher bemerkt f fis g und gis heimatberechtigt und das Nacheinanderfolgenlassen in consequenler Richtung auf oder ab widerstreitet weder dem richtig verstandenen theoretischen Fundamental Gesetz noch dem Ohre Nun sind aber mit C dur ausser A moll auch E moll und D moll verwandt Dadurch erscheinen auch die Tone und Folgen c cis d dis e wie b h c cis d in einer verwandtschaftlichen Beziehung zu C dur Es wird dem Leser nicht schwer werden sich aus den obigen Folgen die ganze aufwarts gehende chromatische Leiter von C zu construiren Fur die abwarts gehende hat Sechter Moll Tonarten bereit die ebenfalls obwohl in einer anders gearteten Verwandlschaftsbeziehung zu C dur stehen Es sind die Tonarten C moll F moll und G moll Im weitern Sinne verwandt sind namlich nach Sechter zu einer bestimmten Tonart alle jene welche den tonischen Accord der ersten Tonart auf irgend einer Stufe gleichlautend wenn auch nicht immer innerlich gleichgeartet z B als unrein enthalten Das Vorkommen des C dur Accords in F moll ist evident in G moll nach dem Obigen einleuchtend dass aber C dur mit C moll verwandt ist bedarf keiner Auseinandersetzung weiter obwohl Sechter auch hierfur Grunde angiebt Nun construirt sich die abwarts gehende chromatische Tonleiter von C aus C moll selbst c h b a as g aus G moll g fis f e es d und aus F moll f e es d des c Wir wollen die dabei hergestellte Einheit nicht als eine absolute zu beglaubigen versuchen allein die verwandtschaftlichen Beziehungen der drei Gruppen wird Niemand in Abrede stellen Sechter baut was noch zu bemerken ist auf obige chromatische Tonleiter die auch in Moll nach ahnlichen Gesetzen hergestellt wird eine formliche Lehre der chromatischen Accordfolgen und zwar mit grossem Scharfsinn Doch wollen wir nicht in Abrede stellen dass auf diesem Gebiet die Grenze zwischen dem Zulassigen und Unzulassigen eine sehr fliessende wird da dabei auf anderweitige Umstande allzuviel ankommt Der wesentliche Nutzen aller dieser viele Ausarbeitungen nothig machenden Studien ist der dass der Schuler erstens aus gewissen bestandig betretenen Wegen heraus auf viele seltener angewendete gefuhrt wird ohne aber sich verirren zu konnen Ferner gewahrt gerade das Studium der Chromatik grosse Sicherheit in der musikalischen Rechtschreibung eine fur den Anfanger bekanntlich gar nicht leichte Sache die auch uberhaupt in der Musikwelt noch nicht in allen Punkten zu gleichmassiger Behandlung gelangt ist Namentlich finden sich in den schwierigeren Tonarten bei chromatischen Schritten oft noch in gedruckten Musikalien die seltsamsten Unrichtigkeiten in Bezug darauf ob ein Ton z B als ais oder b eis oder f zu notiren ist der Lehre von der Enharmonik fuhrt Sechter den Schuler gleichsam auf die hochsten Punkte der Harmonik auf die Wasserscheiden dreier Gebiete wo man das Reich sammtlicher Tonarten ubersieht Jeder verminderte Septimen Accord lasst namlich eine Auflosung in acht wesentlich verschiedene Tonarten zu da es aber im temperirten System nur drei verschieden lautende Accorde dieser Art giebt so ist damit das gesammte Gebiet der 24 Tonarten bezeichnet Frits Knuf Hrsg Allgemeine musikalische Zeitung Band 2 Nr 46 Michigan 1864 S 9 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Rudolf Louis Ludwig Thuille Bucher der Musik Band 2 2012 ISBN 3 86347 306 X S 282 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Hans Zacharias Bucher der Musik Diatonische Kompositionslehre Beispielsammlung alter Musik Band 2 2008 ISBN 3 938622 27 X S 168 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche NG Halt Lehrbuch der Harmonie Ripol Klassik 1986 ISBN 5 458 33218 0 S 296 Johann Mattheson Das neueroffnete Orchestre Benjamin Schillers Wittwe im Thum Hamburg 1713 S 60 Genauer Tabelle Intervalle der reinen Stimmung Moderne Streicher werden gelehrt Leittone zu scharfen den Leitton Gis bei Gis A oder das As bei As G dem Grundton anzunahern Diese Expressive Intonation soll auf Pablo Casals zuruckgehen Nach Ross W Duffin How Equal Temperament Ruined Harmony And Why You Should Care W W Norton amp Company New York NY 2007 ISBN 978 0 393 06227 4 Exzerpt Memento des Originals vom 16 Marz 2015 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot kilchb de Normdaten Sachbegriff GND 4147951 8 lobid OGND AKS 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