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Die Hornbostel Sachs Systematik ist ein Klassifikationssystem fur Musikinstrumente Sie wurde 1914 von Erich Moritz von Hornbostel und Curt Sachs in der Zeitschrift fur Ethnologie unter dem Titel Systematik der Musikinstrumente Ein Versuch veroffentlicht 1 Sie ist das heute am weitesten verbreitete System zur Einteilung von Musikinstrumenten Die Autoren basierten ihre Systematik auf dem System von Victor Charles Mahillon der im 19 Jahrhundert als Kurator des Brusseler Konservationsmuseums tatig war Mahillon hatte im Jahr 1888 Instrumente nach der Art des schwingenden Korpers in vier Hauptgruppen eingeteilt selbstklingende Instrumente Membraninstrumente Saiteninstrumente und Windinstrumente Blasinstrumente Mahillons Systematik grundete sich jedoch primar auf die in Europa verbreiteten Instrumente Hornbostel und Sachs erweiterten das Klassifikationssystem so dass es eine Einordnung aller Instrumente aus allen Kulturen der Welt erlaubte Mit dem Aufkommen elektrischer Musikinstrumente fugte Sachs im Jahr 1940 eine funfte Hauptgruppe an Die Hornbostel Sachs Systematik wurde anfangs im englischsprachigen Raum zogerlich aufgenommen eine Ubersetzung ins Englische erschien erst 1961 unter dem Titel Classification of Musical Instruments 2 In den 1970er Jahren wurde die Hornbostel Sachs Systematik auch international zum fachlichen Standard und bis heute ist sie das wichtigste Klassifikationssystem in der Instrumentenkunde im Englischen schlicht Hornbostel Sachs Die Hornbostel Sachs Systematik ist hierarchisch aufgebaut Jeder Kategorie entspricht eine Zahl wobei in jedem Detaillierungsschritt eine Ziffer angefugt wird so dass die Anzahl der Ziffern mit zunehmender Konkretisierung anwachst Unterhalb der Hauptgruppen folgen die ersten Untergruppen dargestellt als Zahl mit zwei Ziffern danach deren Untergruppen mit drei Ziffern Die Zahlen der Gruppen sind durch Punkte getrennt Inhaltsverzeichnis 1 Idiophone 1 1 1 Schlagidiophone 11 1 1 1 Unmittelbar geschlagene Idiophone 111 1 1 2 Mittelbar geschlagene Idiophone 112 1 2 Zupf Idiophone 12 1 2 1 In Rahmenform 121 1 2 2 In Brett oder Kammform 122 1 3 Reib Idiophone 13 1 3 1 Reibstabe 131 1 3 2 Reibplatten 132 1 3 3 Reibgefasse 133 1 4 Blas Idiophone 14 1 4 1 Blasstabe 141 1 4 2 Blasplatten 142 1 5 Gemeinsame Schlussteilung 2 Membranophone 2 2 1 Schlagtrommeln 21 2 1 1 Unmittelbar geschlagene Trommeln 211 2 1 2 Rasseltrommeln 212 2 2 Zupftrommeln 22 2 3 Reibtrommeln 23 2 3 1 Stab Reibtrommeln 231 2 3 2 Schnur Reibtrommeln 232 2 3 3 Hand Reibtrommeln 233 2 4 Ansingtrommeln Mirlitons 24 2 4 1 Freie Mirlitons 241 2 4 2 Rohren und Gefasstrommeln 242 2 5 Gemeinsame Schlussteilung 3 Chordophone 3 3 1 Einfache Chordophone oder Zithern 31 3 1 1 Stabzithern 311 3 1 2 Rohrenzithern 312 3 1 3 Flosszithern 313 3 1 4 Brettzithern 314 3 1 5 Schalenzithern 315 3 1 6 Rahmenzithern 316 3 2 Zusammengesetzte Chordophone 32 3 2 1 Lauten 321 3 2 2 Harfen 322 3 2 3 Harfenlauten 323 3 3 Gemeinsame Schlussteilung 4 Aerophone 4 4 1 Freie Aerophone 41 4 1 1 Ablenkungsaerophone 411 4 1 2 Unterbrechungs Aerophone 412 4 1 3 Explosivaerophone 413 4 2 Eigentliche Blasinstrumente 42 4 2 1 Schneideninstrumente oder Floten 421 4 2 2 Schalmeien 422 4 2 3 Trompeten 423 4 3 Gemeinsame Schlussteilung 5 Elektrophone 5 6 Jungere Erganzungen 7 Literatur 8 EinzelnachweiseIdiophone 1 Bearbeiten Hauptartikel Idiophon Das Material des Instruments gibt dank seiner Steifigkeit und Elastizitat den Ton her ohne gespannter Membranen oder Saiten zu bedurfen Schlagidiophone 11 Bearbeiten Das Instrument wird durch Perkussion in Schwingung versetzt Unmittelbar geschlagene Idiophone 111 Bearbeiten Der Spieler selbst fuhrt die Schlagbewegung aus etwaige mechanische Zwischenglieder Schlagel Klaviaturen Lauteseile und dergleichen werden nicht berucksichtigt entscheidend ist dass der Spieler einzelne scharf abgegrenzte Schlage auszulosen vermag und dass das Instrument fur diese Art der Perkussion eingerichtet ist 111 1 Gegenschlag Idiophone oder Klappern Zwei oder mehr koordinierte klingende Teile werden gegeneinander geschlagen 111 11 Gegenschlagstabe oder Stabklappern Annam Vorderindien Marshallinseln 111 12 Gegenschlagplatten oder Plattenklappern China und Vorderindien 111 13 Gegenschlagrinnen oder Rinnenklappern Birma 111 14 Gegenschlaggefasse oder Gefassklappern Als Gefass rechnet schon eine geringe Aushohlung in einem Brett 111 141 Kastagnetten Naturliche und ausgehohlte Gefassklappern 111 142 Becken Ausgebogene Gefassklappern 111 2 Aufschlag Idiophone Das Instrument wird mit einem nichtklingenden Werkzeug Hand Schlagel Kloppel oder gegen ein solches Korper Erdboden geschlagen 111 21 Aufschlagstabe 111 211 Selbstandige Aufschlagstabe Japan Annam Balkan auch Triangeln gehoren hierher 111 212 Schlagstabspiele Mehrere Aufschlagstabe von verschiedener Tonhohe sind zu einem Instrument vereinigt Alle Xylophone sofern ihre Klangteile nicht biplan sind 111 22 Aufschlagplatten 111 221 Selbstandige Aufschlagplatten In der orientalisch christlichen Kirche 111 222 Schlagplattenspiele Lithophone China auch die meisten Metallophone 111 23 Aufschlagrohre 111 231 Selbstandige Aufschlagrohren Holztrommel Rohrenglocke 111 232 Schlagrohrenspiele Tubaphon Rohrenxylophon 111 24 Aufschlaggefasse 111 241 Gongs Die Schwingungen nehmen nach dem Scheitel hin zu 111 241 1 Selbstandige Gongs Sud und Ostasien auch die sog Metalltrommeln besser Kesselgongs gehoren hierher 111 241 2 Gongspiele Sudostasien 111 242 Glocken Die Schwingungen nehmen nach dem Scheitel hin ab 111 242 1 Selbstandige Glocken 111 242 11 Standglocken Das Gefass steht auf der Hand oder einem Kissen die Offnung ist nach oben gerichtet China Indochina und Japan 111 242 12 Hangeglocken Die Glocke ist am Scheitel aufgehangt 111 242 121 Schlagel Hangeglocken Kein befestigter Kloppel sondern getrenntes Schlagel 111 242 122 Kloppelglocken Die Glocke hat einen festen Kloppel 111 242 2 Glockenspiele Unterteilung entsprechend Mittelbar geschlagene Idiophone 112 Bearbeiten Der Spieler selbst fuhrt keine Schlagbewegung aus die Perkussion entsteht erst mittelbar als Folge einer anders gearteten Bewegung des Spielers es liegt in der Bestimmung des Instruments Klang oder Gerauschkomplexe nicht aber Einzelschlage horen zu lassen 112 1 Schuttelidiophone oder Rasseln Der Spieler fuhrt eine Schuttelbewegung aus 112 11 Reihenrasseln Durchlocherte Eigenklinger sind gemeinsam aufgereiht und schlagen beim Schutteln gegeneinander 112 111 Schnurrasseln Die Rasselkorper sind auf eine Schnur gereiht Halsschnure mit aufgereihten Muscheln 112 112 Stabrasseln Die Rasselkorper sind auf einen Stab oder Ring gereiht Sistrum mit Ringen 112 12 Rahmenrasseln Die Rasselkorper sind an einem Gegenstand befestigt und schlagen gegen ihn 112 121 Pendelrasseln Die Rasselkorper hangen frei am Rahmen Tanzschild mit Rasselringen 112 122 Gleitrasseln Nichtklingende Korper gleiten in Ausschnitten eines klingenden hin und her und setzen ihn in Schwingung oder klingende Korper gleiten in Ausschnitten eines nichtklingenden hin und her und werden beim jedesmaligen Anstossen von diesem in Schwingung gesetzt Angklung jungeres Sistrum mit Staben 112 13 Gefassrasseln Die Rasselkorper sind in ein Gefass eingeschlossen und schlagen gegeneinander gegen die Gefasswand oder in der Regel gegen beides NB Die am Benue vorkommende Rassel aus einer Stielkalebasse bei der die Rasselkorper nicht im Innern eingeschlossen sondern aussen in ein ubergezogenes Netz eingeknupft sind ist als Varietat der Gefassrassel anzusehen Fruchtkapseln mit Samenkornern Schellen mit frei eingeschlossenen Anschlagkugelchen 112 2 Schrap Idiophone Der Spieler fuhrt unmittelbar oder mittelbar eine Schrapbewegung aus ein nichtklingender Korper fahrt uber einen gezahnten klingenden und wird abwechselnd durch die Zahne gehoben und gegen die Oberflache geschnellt oder ein elastischer klingender Korper fahrt uber einen gezahnten nichtklingenden und erhalt auf die gleiche Weise eine Serie von Schlagen Diese Gruppe darf nicht mit den Reib Idiophonen verwechselt werden 112 21 Schrapstabe Ein Zahnstab wird mit einem Stockchen geschrapt 112 211 Schrapstabe ohne Resonator Sudamerika Vorderindien Kerb Musikbogen Kongo 112 212 Schrapstabe mit Resonator Usambara und Ostasien Tiger 112 22 Schraprohren Sudindien 112 23 Schrapgefasse Ein Gefass mit gefurchter Oberflache wird geschrapt Sudamerika und Kongogebiet 112 24 Schraprader oder Ratschen Ein Zahnrad dessen Achse als Stiel dient und eine Zunge innerhalb eines frei um den gleichen Stiel drehbaren Rahmens beim Herumschwingen schlagt die Zunge gegen die Zahne des Rades Europa und Vorderindien 112 3 Reiss Idiophone Instrumente in Form federnder Tastzirkel deren Spitzen sich beruhren diese werden mit einem Stabchen auseinandergerissen um vermoge ihrer Elastizitat wieder zusammenzuschlagen China Huan t u Malaka Persien qasik Balkan Zupf Idiophone 12 Bearbeiten Zungen d h einseitig befestigte elastische Plattchen werden abgebogen um vermoge ihrer Elastizitat wieder in die Ruhelage zuruckzukehren In Rahmenform 121 Bearbeiten Die Zunge schwingt innerhalb eines Rahmens oder Bugels 121 1 Cricri Die Zunge ist aus einer Schale herausgeschnitten so dass sie in dieser einen Resonator hat Melanesien 121 2 Maultrommeln Die Zunge sitzt innerhalb eines stab oder plattenformigen Rahmens und bedarf des Mundes als Resonators 121 21 Idioglotte Maultrommeln Die Zunge ist aus dem Rahmen herausgeschnitten und hangt mit ihm an der Wurzel zusammen Hinterindien Indonesien und Melanesien 121 22 Heterogene Maultrommeln Die Zunge ist auf dem Rahmen befestigt 121 221 Selbstandige heteroglotte Maultrommeln Europa Vorderindien China 121 222 Heteroglotte Maultrommelspiele Mehrere heteroglotte Maultrommeln in verschiedener Stimmung sind zu einem Instrument vereinigt AuraIn Brett oder Kammform 122 Bearbeiten Zungen sind auf ein Brett geschnurt oder aus einem Brett wie Kammzahne ausgeschnitten 122 1 mit aufgeschnurten Zungen 122 11 ohne Resonator Alle Zanzas aus einem einfachen Brett 122 12 mit Resonator Alle Zanzas mit Kasten oder Schale unter dem Brett 122 2 mit ausgeschnittenen Zungen Eine Stiftwalze reisst die Zungen an Spieldosen Europa Reib Idiophone 13 Bearbeiten Das Instrument wird durch Reibung in Schwingung gebracht Reibstabe 131 Bearbeiten 131 1 selbstandige Reibstabe Nicht bekannt 131 2 Reibstabspiele 131 21 mit unmittelbarer Friktion Die Stabe selbst werden gerieben Nagelgeige Nagelklavier Stockspiel 131 22 mit mittelbarer Friktion Die Stabe sind mit anderen verbunden die gerieben werden und durch ihre longitudinalen Schwingungsexkursionen jene in Transversalschwingungen versetzen Chladnis Euphon Reibplatten 132 Bearbeiten 132 1 selbstandige Reibplatten Nicht bekannt 132 2 Reibplattenspiele Neumecklenburg Reibgefasse 133 Bearbeiten 133 1 selbstandige Reibgefasse Brasilien Schildkrotenpanzer 133 2 Reibgefassspiele Verillon Blas Idiophone 14 Bearbeiten Das Instrument wird durch Anblasen in Schwingung gebracht Blasstabe 141 Bearbeiten 141 1 selbstandige Blasstabe Nicht bekannt 141 2 Blasstabspiele Aeolsklavier Blasplatten 142 Bearbeiten 142 1 selbstandige Blasplatten Nicht bekannt 142 2 Blasplattenspiele Piano chanteur Gemeinsame Schlussteilung Bearbeiten 8 mit Klaviatur 9 mit mechanischem AntriebMembranophone 2 Bearbeiten Hauptartikel Membranophon Tonerreger sind straffgespannte Membranen Schlagtrommeln 21 Bearbeiten Die Membranen werden geschlagen Unmittelbar geschlagene Trommeln 211 Bearbeiten Der Spieler selbst fuhrt die Schlagbewegung aus etwaige mechanische Zwischenglieder Schlagel Klaviaturen u dgl werden nicht berucksichtigt nur geschuttelte Trommeln rechnen nicht hierher 211 1 Kesseltrommeln Pauken Der Korper ist kessel oder schalenformig 211 11 selbst Kesseltrommeln Die europaische Pauke 211 12 Kesseltrommelspiele Die westasiatischen standig verbundenen Paukenpaare 211 2 Rohrentrommeln Der Korper ist rohrenformig 211 21 Zylindertrommeln Mittel und Enddurchmesser sind einander gleich Zuscharfungen der Enden werden ebenso wenig in Rechnung gezogen wie Kopfscheiben 211 211 Einfellige Zylindertrommeln Die Trommel hat nur ein einziges praktikables Fell ein auf afrikanischen Trommeln etwa vorhandenes zweites zum Schnurwerk gehoriges Fell das nicht geschlagen werden kann zahlt nicht 211 211 1 Offene Zylindertrommeln Das dem Fell entgegengesetzte Ende ist offen Malaka 211 211 2 Geschlossene Zylindertrommeln Das dem Fell entgegengesetzte Ende ist geschlossen Westindien 211 212 Zweifellige Zylindertrommeln Die Trommel hat zwei praktikable Felle 211 212 1 Einzelne Zylindertrommeln Europa Militartrommel 211 212 2 Zylindertrommelspiele 211 22 Fasstrommeln Der Mitteldurchmesser ist grosser als die Enddurchmesser der Korper ist gewolbt Asien Afrika Altmexiko 211 23 Doppelkonustrommeln Der Mitteldurchmesser ist grosser als die Enddurchmesser der Korper ist geradwandig mit gebrochener Profillinie Vorderindien Mridangam Banya Pakhawaj 211 24 Sanduhrtrommeln Der Mitteldurchmesser ist kleiner als die Enddurchmesser Asien Melanesien Ostafrika 211 25 Konustrommeln Die Enddurchmesser sind erheblich ungleich geringe Ungleichheiten sind als unvermeidlich nicht in Rechnung zu ziehen Vorderindien 211 26 Bechertrommeln Der Trommelkorper besteht aus einem kesselformigen oder zylindrischen Hauptteil und einem schlankeren Ansatz Verwischungen der Grundform wie sie namentlich in Indonesien vorkommen andern am Begriff nichts solange nicht die Zylinderform erreicht ist Darabukke 211 3 Rahmentrommeln Die Hohe des Korpers ist hochstens gleich dem Fellradius NB Die europaische Militartrommel ist auch in ihren flachsten Exemplaren aus der langen Zylindertrommel hervorgegangen und wird daher nicht zu den Rahmentrommeln gerechnet Unterzuteilen wie 211 21 211 31 Rahmentrommeln ohne Stiel 211 311 Einfellige Rahmentrommeln Tamburin 211 312 Zweifellige Rahmentrommeln Nordafrika 211 32 Stieltrommeln Am Rahmen sitzt ein Stiel im Sinne des Durchmessers 211 321 Einfellige Stieltrommeln Eskimo 211 322 Zweifellige Stieltrommeln Tibet Rasseltrommeln 212 Bearbeiten Unterteilung wie bei den unmittelbar geschlagenen Trommeln Die Trommel wird geschuttelt die Perkussion geschieht durch das Anschlagen angebundener oder eingeschlossener Kugelchen oder dgl Indien Tibet Zupftrommeln 22 Bearbeiten Unter der Fellmitte ist eine Saite verknotet diese wird gezupft und ubertragt ihre Schwingungen auf das Fell Indien Gopi yantra Ananda lahari Reibtrommeln 23 Bearbeiten Hauptartikel Reibtrommel Das Fell wird durch Friktion in Schwingung versetzt Stab Reibtrommeln 231 Bearbeiten Ein mit dem Fell verbundener Stab wird gerieben oder reibt das Fell 231 1 mit durchgestecktem Stab Der Stab durchdringt das Fell 231 11 Fesselstab Reibtrommeln Der Stab kann sich nicht bewegen es wird nur der Stab gerieben Afrika 231 12 Halbfreistab Reibtrommeln Der Stab kann sich nur wenig bewegen die Hand reibt den Stab und der Stab das Fell Afrika 231 13 Freistab Reibtrommeln Der Stab bewegt sich frei nicht er wird gerieben sondern ausschliesslich das Fell durch ihn Venezuela 231 2 mit aufgebundenem Stab Der Stab ist aufrecht auf das Fell gebunden Europa Schnur Reibtrommeln 232 Bearbeiten Eine mit dem Fell verbundene Schnur wird gerieben 232 1 stehende Schnur Reibtrommeln Die Trommel wird festgehalten Europa Afrika 232 11 einfellige stehende Schnur Reibtrommeln 232 12 zweifellige stehende Schnur Reibtrommeln 232 2 Geschwungene Schnur Reibtrommeln Die Trommel wird geschwungen und die Schnur reibt sich an einer Kerbe des Handgriffs Waldteufel Europa Indien Ostafrika Hand Reibtrommeln 233 Bearbeiten Das Fell wird mit der Hand gerieben Ansingtrommeln Mirlitons 24 Bearbeiten Die Membran wird durch Ansprechen oder Ansingen in Schwingung versetzt das Fell gibt keinen eigenen Ton sondern farbt nur die Stimme Europa Westafrika Freie Mirlitons 241 Bearbeiten Die Membran wird unmittelbar beeinflusst ohne dass der Wind in einem Behalter gesammelt wurde Das Seidenpapier auf dem Kamm Rohren und Gefasstrommeln 242 Bearbeiten Die Membran sitzt im Innern einer Rohre oder eines Kastens Afrika auch die ostasiatischen Floten deren eines Seitenloch mit einer Membran verklebt ist stellen Kontaminationen mit dem Prinzip des Rohrenmirlitons dar Gemeinsame Schlussteilung Bearbeiten 6 Mit aufgeklebtem Fell 7 Mit aufgenageltem Fell 8 Mit aufgeschnurtem Fell 81 Schnur Riemen Schnurung Die Schnure laufen von Fell zu Fell oder bilden ein Netz ohne eine der folgenden Vorrichtungen zu benutzen 811 Ohne besondere Spannvorrichtung Uberall 812 Mit Spannligatur Querbander oder schnure sind um die Mitte des Schnurwerks gelegt um es zu spannen Ceylon 813 Mit Spannringen Die Schnure sind im Zickzack gefuhrt je zwei Fuhrungen werden durch einen kleinen Ring oder eine Schlaufe zusammengefasst Vorderindien 814 Mit Spannkeilen Zwischen Trommelwand und Schnuren sind Keile eingeschoben durch deren Stellung der Spannungsgrad reguliert werden kann Vorderindien Indonesien Afrika 82 Schnur Fell Schnurung Die Schnure sind unten an ein nichtpraktikables Fell geknupft Afrika 83 Schnur Brett Schnurung Die Schnure sind unten an ein Vorsatzbrett geknupft Sumatra 84 Schnur Wulst Schnurung Die Schnure sind unten an einen angeschnitzten Wulst geknupft Afrika 85 Schnur Gurt Schnurung Die Schnure sind unten an einen Gurt aus anderem Material geknupft Vorderindien 86 Schnur Pflock Schnurung Die Schnure sind unten an Pflocke geknupft die in der Wand stecken Afrika 9 Mit angeklemmtem Fell Uber den Fellrand ist ein Ring gestreift 91 Mit Schnurklemmung Afrika 92 Mit Reifeneinklemmung 921 Ohne Maschinerie Europaische Trommel 922 Mit Maschinerie 9221 Ohne Pedale Maschinenpauke 9222 Mit Pedalen Pedalpauke Chordophone 3 Bearbeiten Hauptartikel Saiteninstrument Eine oder mehrere Saiten sind zwischen festen Punkten ausgespannt Einfache Chordophone oder Zithern 31 Bearbeiten Das Instrument besteht aus einem Saitentrager allein oder aus einem Saitentrager und einem Resonanzkorper in unorganischem ohne Zerstorung des Klangapparats losbarem Zusammenhang Stabzithern 311 Bearbeiten Der Saitentrager hat Stabform auch uberkantgestellte Bretter gehoren hierher 311 1 Musikbogen Der Saitentrager ist biegsam und gebogen 311 11 Idiochorde Musikbogen Die Saite ist aus der Rinde des Bogens selbst herausgelost und hangt noch an den Enden mit ihr zusammen 311 111 Monoidiochorde Musikbogen Der Bogen hat nur eine einzige stammeigene Saite Augustafluss Neuguinea Togo 311 112 Polyidiochorde Musikbogen oder Harfenbogen Der Bogen hat mehrere stammeigene Saiten die uber einen Zahnsteg gefuhrt sind Fan Westafrika 311 12 Heterochorde Musikbogen Die Saite ist stammfremd 311 121 Monoheterochorde Musikbogen Der Bogen hat nur eine einzige stammfremde Saite 311 121 1 Ohne Resonator NB Ist ein Resonator zwar vorgesehen aber nicht am Apparat selbst angebracht so gehort das Instrument zu 311 121 21 Der Mund wird als Resonator nicht in Rechnung gezogen 311 121 11 Ohne Stimmschlinge Afrika Ganza Samuius To 311 121 12 Mit Stimmschlinge Eine Fadenschlinge umgreift die Saite und teilt sie in zwei Teile 311 121 2 Mit Resonator Sudaquatorial Afrika N kungo Uta 311 121 21 Mit unverbundenem Resonator Borneo Busoi 311 121 22 Mit verbundenem Resonator 311 121 221 Ohne Stimmschlinge Sudafrika Hade Thomo 311 121 222 Mit Stimmschlinge Sudafrika und Madagaskar Gubo Hungo Bobre 311 122 Polyheterochorde Musikbogen Der Bogen hat mehrere stammfremde Saiten 311 122 1 Ohne Stimmschlinge Ozeanien Kalove 311 122 2 Mit Stimmschlinge Ozeanien Pagolo 311 2 Musikstabe Der Saitentrager ist starr 311 21 Musikbogenstabe Der Saitentrager hat ein biegsames und gebogenes Ende NB Musikstabe mit zwei biegsamen und gebogenen Enden wie der Basutobogen rechnen zu den Musikbogen Hinterindien 311 22 eigentliche Musikstabe NB Rohrstabe die etwa zufallig hohl sind gehoren deshalb nicht zu den Rohren sondern zu den Stabzithern dagegen sind Instrumente bei denen die Rohrhohlung als eigentlicher Resonator ausgenutzt wird wie etwa die neumexikanische Harpa Rohrenzithern 311 221 Mit einer einzigen Resonanzkalebasse Vorderindien Tuila und Celebes Suleppe 311 222 Mit mehreren Resonanzkalebassen Vorderindien Vina Rohrenzithern 312 Bearbeiten Saitentrager ist ein im Sinn der Breite gewolbtes Brett 312 1 Vollrohrenzithern Der Saitentrager ist eine ganze Rohre 312 11 Idiochorde Voll Rohrenzithern 312 12 Heterochorde Voll Rohrenzithern Afrika und Indonesien Gonra Togo Valiha 312 121 Ohne besonderen Resonator Hinterindien Alligator 312 122 Mit besonderem Resonator Das Bambusinternodium ist in ein schalenformig zusammengebundenes Palmblatt gebettet Timor 312 2 Halbrohrenzithern Die Saiten laufen uber die konvexe Seite einer Rinne 312 21 Idiochorde Halbrohrenzithern Flores 312 22 Heterochorde Halbrohrenzithern Ostasien K in Koto Flosszithern 313 Bearbeiten Der Saitentrager wird aus flossartig aneinandergebundenen Rohrabschnitten gebildet 313 1 Idiochorde Flosszithern Vorderindien Oberguinea Zentralkongo 313 2 Heterochorde Flosszithern Nordliches Nyassagebiet Brettzithern 314 Bearbeiten Der Saitentrager ist ein Brett auch der Erdboden wird als solches gerechnet 314 1 Eigentliche Brettzithern Die Saitenebene ist parallel dem Saitentrager 314 11 Ohne Resonator Borneo 314 12 Mit Resonator 314 121 Mit Resonanzschale Der Resonator ist eine Fruchtschale oder dgl also ein Naturerzeugnis oder wenn kunstlich hergestellt ausgeschnitzt Nyassagebiet 314 122 Mit Resonanzkasten Kastenzither Der Resonator ist aus Brettern zusammengefugt Zither Hackbrett Klavier 314 2 uneigentliche Brettzithern Die Saitenebene ist senkrecht zum Saitentrager 314 21 Erdzithern Saitentrager ist der Erdboden eine Saite Malaka Madagaskar 314 22 Harfenzithern Saitentrager ist ein Brett mehrere Saiten Zahnsteg Borneo Schalenzithern 315 Bearbeiten Die Saiten laufen uber die Offnung einer Schale Deutsch Ostafrika 315 1 Ohne Resonator 315 2 Mit Resonator Die Schale ist mit einer Kalebasse oder dgl verbunden Rahmenzithern 316 Bearbeiten Die Saiten sind frei innerhalb eines Rahmens ausgespannt 316 1 Ohne Resonator Vielleicht unter den Psalterien des Mittelalters 316 2 Mit Resonator Bei den Kru Westafrika Kani Zusammengesetzte Chordophone 32 Bearbeiten Das Instrument besteht aus einem Saitentrager und einem Resonanzkorper in organischem ohne Zerstorung des Klangapparats unlosbarem Zusammenhang Lauten 321 Bearbeiten Die Saitenebene liegt der Decke parallel 321 1 Bogenlauten Jede Saite hat ihren eigenen biegsamen Trager Afrika Akam Kalangu Wambi 321 2 Jochlauten oder Leiern Saitenhalter ist ein in der Deckenebene liegendes Joch aus zwei Armen mit Querstange 321 21 Schalenleiern Als Resonator dient eine naturliche oder ausgeschnitzte Schale Lyra ostafrikanische Leier 321 22 Kastenleiern Als Resonator dient ein aus Brettern zusammengefugter Kasten Kithara Cruth 321 3 Stiellauten Saitentrager ist ein einfacher Stiel Nicht in Rechnung gezogen werden Nebenstiele wie etwa bei der indischen Prasarini vina ebenso gehoren hierher Lauten deren Bezug auf mehrere Halse verteilt ist wie die Harpolyre und Lauten z B Lyraguitarren bei denen das Joch nur Schmuckwert hat 321 31 Spiesslauten Der Stiel ist diametral durch den Resonanzkorper hindurchgesteckt 321 311 Schalen Spiesslauten Resonanzkorper ist eine naturliche oder ausgeschnitzte Schale Persien Indien und Indonesien 321 312 Kasten Spiesslauten oder Spiessguitarren Resonanzkorper ist ein aus Brettern zusammengefugter Kasten Agypten Rebab 321 313 Rohrenlauten Der Stiel ist diametral durch eine Rohre hindurchgesteckt China und Indochina 321 32 Halslauten Der Stiel ist halsartig an den Resonanzkorper angesetzt oder angeschnitzt 321 321 Schalen Halslauten Mandoline Theorbe Balalaika 321 322 Kasten Halslauten oder Halsguitarren NB Lauten deren Korpus aus Spanen in Nachahmung der Schale zusammengesetzt ist rechnen zu den Schalenlauten Violine Gambe Gitarre Harfen 322 Bearbeiten Die Saitenebene liegt senkrecht zur Decke und die Verbindungslinie der unteren Saitenenden in der Richtung des Halses 322 1 Bugelharfen Die Harfe hat keine Vorderstange 322 11 Bogenharfen Der Hals ist vom Korpus aus abgebogen Birma und Afrika 322 12 Winkelharfen Der Hals ist vom Korpus aus abgeknickt Assyrien Altagypten Altkorea 322 2 Rahmenharfen Die Harfe hat eine Vorderstange 322 21 Ohne Umstimmungsvorrichtung Alle mittelalterlichen Harfen 322 211 Diatonische Rahmenharfen 322 212 Chromatische Rahmenharfen 322 212 1 Mit einer einzigen Saitenebene Die meisten alteren chromatischen Harfen 322 212 2 Mit zwei gekreuzten Saitenebenen Die Lyonsche chromatische Harfe 322 22 Umstimmharfen Die Saiten konnen durch eine Mechanik verkurzt werden 322 221 Manualharfen Die Saiten werden durch Handgriffe umgestimmt Hakenharfe Harpe ditale Harpinella 322 222 Pedalharfen Die Saiten werden durch Fusstritte umgestimmt Harfenlauten 323 Bearbeiten Die Saitenebene liegt senkrecht zur Decke und die Verbindungslinie der unteren Saitenenden senkrecht zur Halsrichtung Zahnsteg Westafrika Kasso usw Gemeinsame Schlussteilung Bearbeiten 4 Mit Hammer oder Schlagelspielart 5 Mit Fingerspielart 6 Mit Plektrumspielart 7 Mit Streichspielart 71 Bogen 72 Rad 73 Band 8 Mit Klaviatur 9 Mit mechanischem AntriebAerophone 4 Bearbeiten Hauptartikel Aerophon Die Luft selbst gerat primar in Schwingung Freie Aerophone 41 Bearbeiten Die schwingende Luft ist nicht durch das Instrument begrenzt Ablenkungsaerophone 411 Bearbeiten Der Wind trifft auf eine Schneide oder eine Schneide wird durch die Luft bewegt in beiden Fallen findet nach neuerer Anschauung ein periodisches Abbiegen der Luft zu beiden Seiten der Schneide statt z B Peitsche Sabelklinge Unterbrechungs Aerophone 412 Bearbeiten Der Windstrom wird periodisch unterbrochen 412 1 Selbstklingende Unterbrechungsaerophone oder Zungen Der Windstrom trifft auf eine Lamelle diese gerat in Schwingung und unterbricht den Strom periodisch Hierher gehoren auch Zungen mit Aufsatzen d h Rohren deren Luftinhalt nicht primar sondern nur sekundar schwingt also statt selbst den Ton zu erzeugen diesen nur rundet und farbt Aufsatze sind in der Regel am Fehlen von Grifflochern zu erkennen z B Die Zungenpfeifen der Orgel 412 11 Gegenschlagzungen Zwei Lamellen bilden eine Spalte die sich beim Schwingen periodisch schliesst z B Der eingespaltene Grashalm 412 12 Aufschlagzungen Die Lamelle schlagt auf einen Rahmen 412 121 Selbstandige Aufschlagzungen British Columbia 412 122 Aufschlagzungenspiele Die alteren Zungenstimmen der Orgel 412 13 Durchschlagzungen Die Lamelle schlagt durch eine genau passende Offnung hindurch 412 131 Selbstandige Durchschlagzungen z B Die eintonige Autohupe 412 132 Durchschlagzungenspiele NB Die etwa wie beim chinesischen Sheng vorhandenen Fingerlocher dienen nicht zur Tonhohenveranderung und sind daher nicht als Grifflocher anzusehen z B Harmonium Mundharmonika Ziehharmonika 412 14 Bandzungen Der Wind geht gegen die Scharfe eines ausgespannten Bandes Der akustische Vorgang ist bisher nicht untersucht worden British Columbia 412 2 Nichtselbstklingende Unterbrechungsinstrumente Der Unterbrecher wird ohne Zutun der Luft bewegt 412 21 Wandelaerophone Der Unterbrecher wird in seiner eigenen Ebene fortbewegt z B Lochsirene Wellensirene 412 22 Wirbelaerophone Der Unterbrecher dreht sich um seine Achse Schwirrholz Schwirrscheibe Flugelventilator Explosivaerophone 413 Bearbeiten Die Luft erhalt einen einmaligen Verdichtungsanstoss Knallbuchse Eigentliche Blasinstrumente 42 Bearbeiten Die schwingende Luft ist durch das Instrument selbst begrenzt Schneideninstrumente oder Floten 421 Bearbeiten Ein bandformiger Luftstrom trifft auf eine Schneide 421 1 Floten ohne Kernspalte Der Spieler selbst erzeugt mit den Lippen einen bandformigen Luftstrom 421 11 Langsfloten Der Spieler blast gegen den scharfen Rand der oberen Offnung einer Rohre 421 111 Einzellangsfloten 421 111 1 Offene Einzellangsfloten Das Unterende der Flote ist offen 421 111 11 Ohne Grifflocher Bengalen 421 111 12 Mit Grifflochern Fast in der ganzen Welt 421 111 2 Gedackte Einzellangsfloten Das Unterende der Flote ist geschlossen 421 111 21 Ohne Grifflocher Der hohle Schlussel 421 111 22 Mit Grifflochern Besonders Neuguinea 421 112 Langsflotenspiele oder Panfloten Mehrere verschieden gestimmte Langsfloten sind zu einem Instrument verbunden 421 112 1 Offene Panfloten 421 112 11 Offene Floss Panfloten Die Pfeifen sind brettartig nebeneinander gebunden oder in ein Brett eingebohrt China 421 112 12 Offene Bundel Pan floten Die Pfeifen sind rund gebunden Salomonen Bismarck Archipel 421 112 2 Gedackte Panfloten Europa Sudamerika 421 112 3 Kombiniert offene und gedackte Panfloten Salomonen Sudamerika 421 12 Querfloten Der Spieler blast gegen den scharfen Rand eines Seitenloches der Rohre 421 121 Einzelquerfloten 421 121 1 Offene Querfloten 421 121 11 Ohne Grifflocher SW Timor 421 121 12 Mit Grifflochern Die europaische Flote 421 121 2 Halbgedackte Querfloten Die Mundung wird durch ein kleines Loch im Abschlussnodium gebildet NW Borneo 421 121 3 Gedackte Querfloten 421 121 31 Ohne Grifflocher 421 121 311 Mit festem Mundungsboden Scheinen zu fehlen 421 121 312 Mit verschiebbarem Mundungsboden Stempelfloten Malaka Neuguinea 421 121 32 Mit Grifflochern Ostbengalen und Malaka 421 122 Querflotenspiele 421 122 1 Offene Querflotenspiele Chamber flute orum 421 122 2 Gedackte Querflotenspiele Bei den Siusi NW Brasilien 421 13 Gefassfloten Ohne ausgebildeten Schnabel Der Pfeifenkorper ist keine Rohre sondern ein Gefass Karaja Brasilien Bafiote unterer Kongo 421 2 Floten mit Kernspalte oder Spaltfloten Eine schmale Spalte fuhrt den Luftstrom bandformig gegen die scharfe Kante eines seitlichen Aufschnitts 421 21 Aussenspaltfloten Der Kanal liegt ausserhalb der Flotenwand auch der durch eine Wandabschragung und einen ubergestreiften Ring oder ahnlich gebildete Kanal wird hierher gerechnet 421 211 Einzelne Aussenspaltfloten 421 211 1 Offene Aussenspaltfloten 421 211 11 Ohne Grifflocher China Borneo 421 211 12 Mit Grifflochern Indonesien 421 211 2 Halbgedackte Aussenspaltfloten Malaka 421 211 3 Gedackte Aussenspaltfloten 421 212 Aussenspaltflotenspiele Tibet 421 22 Innenspaltfloten Der Kanal ist durch das Innere der Rohre gelegt Hierher gehoren auch Floten deren Kanal durch einen Sattel Nodium Harz im Innern der Rohre und eine aussen aufgebundene Deckung Rohr Holz Leder gebildet ist 421 221 Einzelne Innenspaltfloten 421 221 1 Offene Innenspaltfloten 421 221 11 Ohne Grifflocher Europaische Signalpfeifen 421 221 12 Mit Grifflochern Blockflote 421 221 2 Halbgedackte Innenspaltfloten Indien und Indonesien 421 221 3 Gedackte Innenspaltfloten 421 221 31 Ohne Grifflocher 421 221 311 Mit festem Mundungsboden Europaische Signalpfeifen 421 221 312 Mit verschiebbarem Mundungsboden Stempelpfeifen 421 221 4 Spalt Gefassfloten 421 221 41 Ohne Grifflocher Tonpfeifchen in Tierform Europa Asien 421 221 42 Mit Grifflochern Okarina 421 222 Innenspaltflotenspiele 421 222 1 Offene Innenspaltflotenspiele 421 222 11 Ohne Grifflocher Offene Labialstimmen der Orgel 421 222 12 Mit Grifflochern Doppelflageolett 421 222 2 Halbgedackte Innenspaltflotenspiele Rohrflotenstimmen der Orgel 421 222 3 Gedackte Innenspaltflotenspiele Gedackte Labialstimmen der Orgel Schalmeien 422 Bearbeiten Der Wind erhalt durch Vermittlung schwingender am Instrument angebrachter Lamellen stossweisen Zutritt zu der in Vibration zu setzenden Luftsaule 422 1 Oboen Die Schalmei hat ein Rohr aus Gegenschlagzungen meistens einen flachgedruckten Halm 422 11 Einzeloboen 422 111 Mit zylindrischer Rohre 422 111 1 Ohne Grifflocher British Columbia 422 111 2 Mit Grifflochern Aulos Krummhorn 422 112 Mit konischer Rohre Die europaische Oboe 422 12 Oboenspiele 422 121 Mit zylindrischer Bohrung Doppelaulos 422 122 Mit konischer Bohrung Vorderindien 422 2 Klarinetten Die Schalmei hat ein Blatt aus einer aufschlagenden Lamelle 422 21 Einzelklarinetten 422 211 Mit zylindrischer Rohre 422 211 1 Ohne Grifflocher British Columbia 422 211 2 Mit Grifflochern Die europaische Klarinette 422 212 Mit konischer Rohre Saxophon 422 22 Klarinettenspiele Agypten Zummara 422 3 Durchschlagzungen Schalmeien Die Zunge schlagt durch eine genau passende Offnung hindurch Es mussen immer Grifflocher vorhanden sein sonst gehort das Instrument zu den freien Durchschlagzungen 412 13 422 31 Einzelne Durchschlagzungenschalmeien 422 32 Doppelte DurchschlagzungenschalmeienTrompeten 423 Bearbeiten Der Wind erhalt durch Vermittlung der schwingenden Lippen des Blasers stossweisen Zutritt zu der in Vibration zu setzenden Luftsaule 423 1 Naturtrompeten Ohne Vorrichtung zur Tonhohenveranderung 423 11 Schneckentrompeten Als Trompete dient ein Schneckengehause 423 111 Mit endstandigem Mundloch 423 111 1 Ohne Mundstuck Vorderindien 423 111 2 Mit Mundstuck Japan Rappakai 423 112 Mit seitenstandigem Mundloch Ozeanien 423 12 Rohrentrompeten 423 121 Langstrompeten Die Anblasoffnung sitzt in der Achsenrichtung 423 121 1 Langstuben Die Rohre ist ungebogen und ungeknickt 423 121 11 Ohne Mundstuck Einzelne Alphorner 423 121 12 Mit Mundstuck Fast in der ganzen Welt 423 121 2 Langshorner Die Rohre ist gebogen oder geknickt 423 121 21 Ohne Mundstuck Asien 423 121 22 Mit Mundstuck Lurer 423 122 Quertrompeten Die Anblasoffnung sitzt an der Seite 423 122 1 Quertuben Sudamerika 423 122 2 Querhorner Afrika 423 2 Chromatische Trompeten Mit Vorrichtung zur Tonhohenveranderung 423 21 Grifflochtrompeten Zinken Klappenhorner 423 22 Zugtrompeten Die Rohre kann durch Ausziehen der Stangen innerhalb der Scheiden verlangert werden Europaische Posaune 423 23 Ventiltrompeten Die Rohre wird durch Ein oder Ausschalten von Zusatzrohren verlangert oder verkurzt Europa 423 231 Signalhorner Die Rohre verlauft rein konisch 423 232 Waldhorner Die Rohre verlauft uberwiegend konisch 423 233 Trompeten Die Rohre verlauft uberwiegend zylindrisch Gemeinsame Schlussteilung Bearbeiten 6 Mit Windbehalter 61 Mit starrem Windbehalter 62 Mit flexiblem Windbehalter 7 Mit Grifflochverschluss 71 Mit Klappenmechanik 72 Mit Bandmechanik 8 Mit Klaviatur 9 Mit mechanischem AntriebElektrophone 5 BearbeitenDie funfte Hauptgruppe der Elektrophone formulierte Curt Sachs 1940 3 Er ubernahm den Begriff electrophonic instruments den Francis W Galpin 1937 4 eingefuhrt hatte 51 Elektrisch angeregte Instrumente deren Signal zur Tonbildung elektrisch weitergegeben wird Orgel deren Pfeifen elektrisch gesteuert werden 52 Elektromechanische Instrumente deren Ton mechanisch erzeugt und elektronisch verarbeitet wird Neo Bechstein von 1931 53 Radioelektrische Instrumente deren Ton durch eine Oszillatorschaltung erzeugt wird Theremin Jungere Erganzungen BearbeitenSeither gab es mehrere Bestrebungen die Musikinstrumente nach anderen Kriterien zu katalogisieren oder die Hornbostel Sachs Systematik anzupassen Das gemeinschaftliche Projekt europaischer Museen Musical Instrument Museums Online MIMO veroffentlichte 2011 eine erweiterte Fassung der Hornbostel Sachs Systematik Darin wird neben zahlreichen Differenzierungen innerhalb der bisherigen Struktur die Gruppe 424 Membranopipes bei den eigentlichen Blasinstrumenten 42 erganzt und die Gruppe der Elektrophone untergliedert in 5 1 Elektroakustische Instrumente Neo Bechstein Fender Rhodes 5 2 Elektromechanische Instrumente Lichttonorgel Hammondorgel 5 3 Analoge Instrumente Module und Komponenten Ondes Martenot Trautonium elektronische Orgel mit analog elektronischer Tonerzeugung analoge Synthesizer 5 4 Digitale Instrumente Module und Komponenten Sampler Digitalorgeln digitale Synthesizer 5 5 Hybride analoge digitale Konfigurationen 5 6 Software 5 Ein Anhang des MIMO aus dem Jahr 2017 enthalt weitere Erganzungen und kleinere Korrekturen der Fassung von 2011 Bei den Blasinstrumenten kommt die Gruppe der Sucked tubular labrosones 423 123 1 hinzu um die schwer einzuordnenden sucked trumpets aufzunehmen 6 Literatur BearbeitenCristina Ghirardini Hrsg Reflecting on Hornbostel Sachs s Versuch a century later Proceedings of the international meeting Venice 3 4 July 2015 Fondazione Levi Venedig 2020 Erich Moritz von Hornbostel Curt Sachs Systematik der Musikinstrumente Ein Versuch In Zeitschrift fur Ethnologie Band 46 Nummer 4 5 1914 S 553 590 Textarchiv Internet Archive Lars Christian Koch Ricarda Kopal Klassifikation von Musikinstrumenten Zum 100 jahrigen Bestehen der Hornbostel Sachs Systematik In Zeitschrift fur Ethnologie Band 139 Heft 2 2014 S 281 302Einzelnachweise Bearbeiten Erich M von Hornbostel Curt Sachs Systematik der Musikinstrumente Ein Versuch PDF 2 7 MB In Zeitschrift fur Ethnologie Band 46 1914 Nr 4 5 S 553 590 Erich M von Hornbostel Curt Sachs Classification of Musical Instruments Translated from the Original German by Anthony Baines and Klaus P Wachsmann In The Galpin Society Journal Band 14 Marz 1961 S 3 29 Curt Sachs The History of Musical Instruments W W Norton amp Company New York 1940 S 455 the five main classes S 467 Uberschrift Electrophones Francis W Galpin A Textbook of European Musical Instruments Their Origin History and Character Williams and Norgate London 1937 Kapitel 5 Electrophonic Instruments S 245 251 Revision of the Hornbostel Sachs Classification of Musical Instruments PDF 164 kB MIMO H S classification 8 Juli 2011 ADDENDA and CORRIGENDA for the Revision of the Hornbostel Sachs Classification of Musical Instruments by the MIMO Consortium as published on the CIMCIM website Anhang zur MIMO Erganzung der Hornbostel Sachs Systematik vom November 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hornbostel Sachs Systematik amp oldid 230491821