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Als Elektrophon aus dem Griechischen ubersetzt etwa Elektroklinger bezeichnet man in Anlehnung an die erweiterte Hornbostel Sachs Systematik meist eine Gruppe von Musikinstrumenten die zur Wiedergabe des Schallereignisses einen Kopfhorer oder Lautsprecher mit Audioverstarker verwenden mussen Dabei ist die eigentliche verwendete Technik der Tonerzeugung und die Spielweise sehr vielfaltig Prinzipiell sind bei den Elektrophonen Musikinstrumente mit elektrischer Verstarkung einer mechanischen Schwingung wie bei der Saite einer E Gitarre und Instrumente mit rein elektronischer Tonerzeugung durch Frequenzgeneratoren wie Elektronische Orgel oder Synthesizer unterscheidbar 1 Im erweiterten Sinne konnen zu den Elektrophonen auch MIDI Gerate gehoren die uber keine eigene Toneingabe Vorrichtung verfugen oder nur zur Abspeicherung entsprechender MIDI Befehle Sequenzer dienen Da hier die Grenzen zur Computer Technologie fliessend sind ist eine genaue Kategorisierung nicht moglich Man kann Unterscheidung nach Tonerzeugung oder Unterscheidung nach Spielweise anstellen HammondorgelModernes ThereminInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn der deutschsprachigen Literatur vor allem in Lexika kommt dem mahrischen Prediger Prokop Divis die Ehre zu bereits ab 1730 mit der Entwicklung des Denis d or das erste Elektrophon geschaffen zu haben Dies beruht jedoch auf der Formulierung elektrischer Mutationsflugel im Reallexicon der Musikinstrumente von Curt Sachs aus dem Jahre 1913 der missgedeutet wurde Das Klavier war eine Mutation elektrisch war nur ein elektrischer Schlag den man dem Spielenden verabreichen konnte 2 Reibungselektrizitat zur Klangerzeugung nutzte dagegen 1759 der franzosische Jesuit Jean Baptiste Delaborde mit dem Clavecin electrique Der technisch versierte Berliner Rechtsanwalt Richard Eisenmann ein Schuler von Helmholtz erfand um 1900 eine Vorrichtung mit welcher man mit einem Klavier andere Instrumente etwa eine Orgel oder ein Saiteninstrument imitieren konnte Auch war es mit dieser Erfindung moglich Tone an und abschwellen zu lassen Um die Schwingungen der Saiten zu beeinflussen und die Klangfarbe zu variieren verwendete Eisenmann eine Vorrichtung die fur die damalige Zeit sehr fortschrittlich war In zeitgenossischen Berichten wird sie so beschrieben Zum Betrieb des Klaviers gehort eine Akkumulatorenbatterie von zehn Zellen Uber jeder Saite befindet sich ein Hufeisenmagnet dessen eines Drahtende mit dem aller anderen Elektromagneten an eine gemeinsame Metallschiene gelegt ist die durch einen Stromunterbrecher besonderer Konstruktion mit der Batterie verbunden ist Das Ein und Ausschalten des Stromunterbrechers geschieht durch ein Pedal durch dessen Bewegungen auch die Stromstarke verandert werden kann wodurch die vorerwahnten Modulationen hervorgerufen werden 3 Literatur BearbeitenGeorg Buss Musik und Elektricitat In Die Gartenlaube Heft 3 1892 S 92 93 Volltext Wikisource Hugh Davies Electrophone In Grove Music Online 2001Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Electrophones Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Peer Sitter Das Denis d or Urahn der elektroakustischen Musikinstrumente Memento vom 3 Januar 2016 im Internet Archive In Perspektiven und Methoden einer Systemischen Musikwissenschaft Bericht uber das Kolloquium im Musikwissenschaftlichen Institut der Universitat zu Koln 1998 S 303 305Einzelnachweise Bearbeiten Wieland Ziegenrucker Allgemeine Musiklehre mit Fragen und Aufgaben zur Selbstkontrolle 1979 S 170 Peer Sitter Das Denis d or Urahn der elektroakustischen Musikinstrumente Memento vom 3 Januar 2016 imInternet Archive PDF 304 kB In Klaus Wolfgang Niemoller Hrsg Perspektiven und Methoden einer systemischen Musikwissenschaft Bericht uber das Kolloquium im Musikwissenschaftlichen Institut der Universitat zu Koln 1998 Systemische Musikwissenschaft Bd 6 Lang Frankfurt am Main u a 2003 ISBN 3 631 39502 7 S 303 ff Online als Systemische Musikwissenschaft Festschrift Jobst Peter Fricke zum 65 Geburtstag Memento vom 26 Juni 2012 imInternet Archive 2003 Revision 2010 Musikwissenschaftliches Institut Universitat zu Koln Abt Systematik Innsbrucker Nachrichten 11 Juni 1902 S 2 Klassifikation von Musikinstrumenten nach Art der Tonerzeugung Idiophone Selbstklinger Membranophone Fellklinger Chordophone Saitenklinger Aerophone Luftklinger Elektrophone elektrische Klangerzeugung Normdaten Sachbegriff GND 4014362 4 lobid OGND AKS Anmerkung Ansetzungsform GND Elektronisches Musikinstrument Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elektrophon amp oldid 229438641