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Dieser Artikel behandelt die Stadt Zum alten agyptischen Langen und Wegemass siehe Mal ackah Zum Verwaltungsbezirk siehe Maragha Verwaltungsbezirk Maragha oder auch Maragheh persisch مراغه Maraghe DMG Maraġe ist eine Stadt in der iranischen Provinz Ost Aserbaidschan 130 km sudlich von Tabris MaraghehMaragheh Iran MaraghehBasisdatenStaat Iran IranProvinz Ost AserbaidschanKoordinaten 37 23 N 46 14 O 37 388611111111 46 240555555556 1456 Koordinaten 37 23 N 46 14 OHohe 1456 mEinwohner 155 075 1 2012 Zeitzone UTC 3 30Maragha liegt in dem in nord sudlicher Richtung verlaufenden Flusstal des Safi Chai an den sudlichen Auslaufern des Sahand Gebirges Die Stadt hat ca 155 000 Einwohner Die Altstadt wird umschlossen von einer nur teilweise erhaltenen Mauer Zwei noch gut erhaltene Steinbrucken sollen aus der Zeit Hulegus stammen Das Sahand Gebirge schirmt die Stadt von den Nordwinden ab so dass das Klima milder ist als z B in Tabris nordlich des Sahand Sie ist umgeben von ausgedehnten Obstplantagen die sich bis zum 30 km westlich gelegenen Urmiasee erstrecken Einer ihrer Exportartikel ist Trockenobst In der Stadt befindet sich eine Nebenstelle der Universitat Tabris und die Islamic Azad University of Maragheh Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sehenswurdigkeiten 3 Observatorium Rasad Khaneh 4 Verkehr 5 Sohne und Tochter der Stadt 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAus der Sassaniden Zeit stammt ein Mithraum auch Mehr Tempel genannt das teilweise 5 m unter der Erde erbaut wurde Nachdem die Stadt im 7 Jahrhundert muslimisch wurde fiel sie 1029 an die Oghusen Diese wurden von einer lokalen kurdischen Dynastie abgelost 1221 wurde die Stadt von den Mongolen zerstort Der Ilchan Hulegu machte sie dann jedoch zu seiner Residenzstadt spater wurde die Hauptstadt nach Tabris verlegt Hulegu Khans Mutter und zwei seiner Ehefrauen gehorten der Apostolischen Kirche des Ostens an Hulegus Gemahlin Qutai Khatun fuhrte die Epiphanias Prozessionen wieder ein Am 8 Februar 1265 verstarb Hulegu in Maragha und wurde auf einer Insel im Urmiasee begraben Der Sohn Tekuder Il Khan 1282 4 gestattete Gregorius Bar Hebraeus eine Kirche und ein Kloster unterhalb des Observatoriums zu errichten Rabban Bar Sauma ein nestorianischer Christ aus Peking liess sich in Maragha nieder nachdem er 1287 von Ilchan Arghun nach Europa gesandt worden war um ein Bundnis mit dem christlichen Abendland gegen die Mamelucken in Agypten zu schliessen um das Heilige Land vom Islam zu befreien Bar Saumas Schuler Mar Yaballah III Katholikos der Apostolischen Kirche des Ostens von 1281 bis 1317 verlegte seine Residenz von Bagdad nach Maragha 1828 wurde die Stadt dann fur einige Zeit von Russland besetzt Sehenswurdigkeiten BearbeitenAm bekanntesten sind vier Grabturme Gunbad oder Gonbad wobei 3 der Seldschuken und einer der Periode der Ilchane angehoren der Gonbad e Sorkh Roter Turm 1147 der Borj e Modavvar Zylindrischer Turm 1167 der Gonbad e Kabud Blauer Turm 1197 und der Gonbad Qufariye 1328 Der Gonbad e Kabud wird auch Mausoleum der Mutter Hulegu Khans genannt obwohl die islamischen Kunsttraditionen entsprechende Ausstattung eventuell dagegen sprechen konnte dass es sich tatsachlich um das Grabmal einer syrischen Christin handelt Dieser Turm ist mit Mosaiken verziert die eine Ahnlichkeit mit Penrose Parkettierungen aufweisen Darauf hatte schon 1992 Emil Makovicky von der Universitat Kopenhagen hingewiesen Anfang 2007 fanden Peter Lu und Paul Steinhardt weitere Hinweise darauf dass islamische Handwerker schon im Mittelalter hochkomplexe Parkettierungen verwandten die ausserhalb der islamischen Welt in der modernen westlichen Wissenschaft erst heute mathematisch begrundet wiederentdeckt werden Das 1990 eroffnete Museum hat sich auf die Zeit der Ilchane spezialisiert Im Garten des Museums befindet sich ein modernes Mausoleum fur den Dichter Owhadi Maragheh ei Nahe der Stadt liegt der Alavian Stausee der den Safi Chai aufstaut fur Bewasserung der Obstplantagen Am Fuss des Sahand Gebirges befindet sich das Dorf Kandovan 37 49 N 46 17 O 37 821330555556 46 291605555556 dessen Hauser ahnlich wie in Kappadokien in die Felsen gebaut sind Im ganzen Iran ist der lokale Baustein ein Travertin als Maragha oder auch Tabris Marmor bekannt Die Steinbruche liegen 50 km nordwestlich in Dehkhvaregan Alternativname Azar Shahr 37 46 N 45 59 O 37 760266666667 45 977038888889 in der Nahe des Urmiasees Der Travertin wird in Deutschland mit dem Namen Persischer Travertin gehandelt International wird er auch nach seinen Farben unter den Bezeichnungen Azarshar Red Yellow Onyx usw exportiert Observatorium Rasad Khaneh Bearbeiten nbsp Venus Transit 2004 am SchutzdachNahe Talebkhan 37 23 45 9 N 46 12 33 O 37 396077777778 46 209158333333 liegen auf einem Hugel 3 8 km westlich der Stadt die Ruinen des Observatoriums Rasad Khaneh das Hulegu 1259 bis 1262 fur den Astronomen Nasir ad Din at Tusi errichten liess Auf einem zitadellenartigen Gelande von 340 auf 135 m2 stand ein vierstockiger Bau Die Instrumente wurden von Mu ayyad al Din al Urdi in seinem Werk Die Qualitat der Beobachtung beschrieben An dem Observatorium und der Akademie arbeiteten neben iranischen und islamischen Forschern auch christliche armenische und georgische sowie chinesische Mathematiker und Astronomen Die Bibliothek enthielt 40 000 Bucher Die Astronomen bestimmten z B die jahrliche Prazession der Aquinoktien auf 51 Bogensekunden heutiger Wert 50 3 oder 1 je 70 6 Jahre Seit der Antike hatte man 66 2 3 Jahre angenommen Die Ergebnisse wurden im Zij i Ilkhani Tafeln der Ilchane zusammengefasst welche die Position der Sterne und Planeten nach den Ergebnissen ihrer Forschung beschreibt Das Werk war eine der Quellen der spateren Arbeiten von Nikolaus Kopernikus Fur sein Modell der Planetenbewegungen hatte at Tusi die Tusi Paare eingefuhrt eine Methode eine oszillierende Linearbewegung durch die Uberlagerung zweier Kreisbewegungen auszudrucken Nikolaus Kopernikus verwendete sie z B fur die Behandlung der Trepidation einer falschlichen Oszillation der Aquinoktien die auf Thabit ibn Qurra zuruckgehen soll Am Observatorium wirkten z B Mu ayyad al Din al Urdi 1266 Urdi Lemma und Qutb ad Din asch Schirazi 1236 1311 der zeitgleich mit Theodorich von Freiberg den Regenbogen erklarte Die Arbeiten wurden spater in Damaskus Samarkand Istanbul fortgefuhrt Maragha Schule und konnten Kopernikus beeinflusst haben Tusi Paare Urdi Lemma auch wenn nicht geklart ist wie er davon Kenntnis erhielt siehe z B Johannes Engel Nach lokaler Uberlieferung befand sich auf dem Gelande der Sternwarte ein Beobachtungsbrunnen aus dem heraus at Tusi Sterne am Tage beobachtet haben soll Auch Hulegus Bruder Kublai Khan liess in China 27 Sonnenobservatorien errichten wobei das Gaocheng Observatorium in der Henan Provinz noch zu besichtigen ist Die engen verwandtschaftlichen Beziehungen der Herrscher fuhrten zu einem Austausch zwischen islamischen und chinesischen Astronomen Cha Ma Lu Ting auch Cha Ma Li Ting Transkription von Jamal al Din baute Instrumente fur das Maragha Observatorium und fuhrte arabische Instrumente in China ein Es ist moglich dass der Timuridenfurst Ulugh Beg die Anlage als Kind sah und sie als Modell seines Observatoriums Gurkhani Zij in Samarkand nahm Ein Himmelsglobus von 1279 aus dem Observatorium befindet sich im Mathematisch Physikalischen Salon in Dresden Die Tradition wird seit 2003 fortgefuhrt vom Research Institute for Astronomy and Astrophysics of Maragha Seit Neuestem werden die Ruinen durch eine Kuppel vor der Witterung geschutzt Verkehr Bearbeiten nbsp Bahnhof MaraghaDie Stadt liegt an der Bahnstrecke Teheran Tabris Hier zweigt die Bahnstrecke Maragha Urmia nach Urmia ab die bis Mahabad 2015 in Betrieb genommen wurde 2016 sollte sie durchgehend bis Urmia befahren werden Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenAbd al Qadir Maraghi um 1350 1435 Musiker und MusiktheoretikerSiehe auch BearbeitenListe der Grossstadte im IranLiteratur BearbeitenWilhelm Baum HULAGU Ilkhan von Persien In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 18 Bautz Herzberg 2001 ISBN 3 88309 086 7 Sp 669 672 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Emil Makovicky 800 Year Old Pentagonal Tiling From Maragha Iran and the New Varieties of Aperiodic Tiling it Inspired in Fivefold Symmetry editor Istvan Hargittai Publisher Singapore River Edge NJ World Scientific 1992 pp 67 86 P J Lu amp P J Steinhardt Decagonal and Quasi crystalline Tilings in Medieval Islamic Architecture Science 315 1106 1110 2007 Sevim Tekeli Al Urdu s Article on The Quality of Observation Foundation for Science Technology and Civilisation Publication ID 661 2007 Pier Giorgio Borbone Maragha Mditta Arskita Syriac Christians in Maragha under Mongol Rule In Egitto e Vicino Oriente 40 2017 109 143 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maragha Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Maragheh in Enc BritannicaEinzelnachweise Bearbeiten Archivierte Kopie Memento des Originals vom 29 Dezember 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot bevoelkerungsstatistik de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maragha amp oldid 238614503