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Das Observatorium von Ulug Beg usbekisch Ulugbek rasadhonasi Ulugʻbek rasadxonasi genannt Gurkani Zidsch Gurkani Zij bzw Zidsch e Gurkani Zij e Gurkani Observatorium der Gurkani befindet sich zwei Kilometer vom Zentrum der usbekischen Stadt Samarkand entfernt Heute findet man dort nur noch Ruinen des Observatoriums und ein Museum Ruine des Observatoriums rekonstruiert wurde der runde Grundriss Der Iwan in der Bildmitte fuhrt zu den Uberresten des grossen Sextanten Unterirdische Teile des SextantenUlug Beg Monument unweit des ObservatoriumsDas Observatorium wurde 1424 1428 von dem Timuriden Fursten Ulug Beg fur die Beobachtungen der Astronomen an der Ulugbek Madrasa errichtet Als Vorbild diente das Observatorium das der Ilchan Hulegu fur Nasir ad Din at Tusi in Maragha in der persischen Provinz Azarbaydschan hatte errichten lassen Es war ein dreistockiger Rundbau von 46 m Durchmesser und 30 m Hohe Da Teleskope zur genauen Beobachtung noch nicht bekannt waren verbesserte er die Genauigkeit der Beobachtungen durch die Verlangerung des Fakhri Sextanten auf einen Radius von etwa 36 Metern Daneben gab es noch kleinere Instrumente wie eine Armillarsphare Durch langjahrige Beobachtungen der Sonne mit dem Sextanten bestimmten Ulugh Beg und seine Astronomen al Kaschi und Qadi Zada die Schiefe der Ekliptik zu 23 30 und 17 entspricht dem damaligen Wert auf wenige Gradsekunden und das siderische Jahr zu 365 Tagen 6 Stunden 10 Minuten und 8 Sekunden mit einer Abweichung von 58 Sekunden verglichen mit dem heutigen Wert Diese Genauigkeit ist vergleichbar der Bestimmung des tropischen Jahrs zu 365 Tagen 5 Stunden 49 Minuten und 20 Sekunden Abweichung 35 Sekunden durch den chinesischen Astronomen Guo Shoujing mit einem 10 Meter hohen Gnomon am Gaocheng Observatorium nahe Dengfeng die er 1278 zur Erstellung des Shou Shi Kalenders durchfuhrte Auch untersuchten sie die Prazession der Aquinoktien Ulug Begs Sterntafeln 1 Die mathematischen und astronomischen Arbeiten wurden im Zidsch i Sultani zusammengefasst Er enthalt die mathematischen Grundlagen wie Tabellen trigonometrischer Funktionen die Beobachtungsmethoden Tabellen der Planetenbewegungen astrologische Kapitel und einen neuen Sternkatalog Aufbauend auf al Kaschis Sternkatalog Chagani Zidsch stellten die Astronomen in den Jahren 1420 bis 1437 einen Sternkatalog mit 1018 Sternen mit Positionsangabe zusammen 992 Sterne wurden in Samarkand selbst vermessen der Katalog wurde erganzt durch 26 Sterne aus Al Sufis Katalog von 964 die von Samarkand aus nicht beobachtet werden konnen Dies ist der erste Katalog seit Ptolemaus der auf neuen Messungen beruhte Davor hatten die muslimischen Astronomen die Sterntafeln im Wesentlichen aus dem Almagest ubernommen und auf Prazession korrigiert Die Genauigkeit ubertraf mit einer mittleren Abweichung von 11 Bogensekunden bei den Langen und 8 in den Breiten den Almagest 58 bzw 37 Sekunden deutlich und wurde erst uber hundert Jahre spater von Tycho Brahe ubertroffen Nach Ulug Begs Ermordung wurde das Observatorium zerstort doch konnte der Astronom Ali al Quschdschi gest 1474 mit einer Kopie der Sterntafeln nach Tabris entkommen Spater lehrte er an der Medresse an der Hagia Sophia in Istanbul Von dort gelangten die Tafeln nach Westeuropa In Istanbul nahm Taqi ad Din um 1575 Ulug Begs Observatorium als Vorbild fur die Sternwarte des osmanischen Sultans Murad III Das Gurchani Zidsch war auch das Vorbild fur die funf Observatorien Jantar Mantars die der Maharadscha Jai Singh II 1688 1743 in Delhi Ujjain Mathura Varanasi und Jaipur errichtete Sein grosstes Instrument erreichte 27 m Hohe Lediglich der unterirdische Teil des Sextanten blieb erhalten und wurde 1908 von Vassily Lavrentyevich Vyatkin entdeckt und ausgegraben Der russische Astronom Schtscheglow untersuchte die Kontinentaldrift durch Vergleich der historischen Meridianausrichtung des Sextanten mit der heutigen Lage des Meridians Das Ulugh Bek Astronomical Institute of the Uzbek Academy of Sciences und die Staatsuniversitat Samarkand unterhalten seit 2006 ein Lehrobservatorium in Samarkand Literatur BearbeitenV P Shcheglov Astronomical azimuths of terrestrial objects as indicators of the rotational motions of the continental blocks Soviet Astronomy 21 No 4 July August 1977 S 499 502 Ubersetzung von Edward U Oldham Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ulug Begs Observatorium Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eine Beschreibung des Observatoriums engl Erbe Ulug Begs engl The Observatory and Memorial Museum of Ulugbek Ulugh Beg Astronomical Institute of the Uzbek Academy of Sciences LehrobservatoriumEinzelnachweise Bearbeiten Thomas Hyde 1636 1703 Tabulae long ac lat stellarum fixarum ex observatione Ulugh Beighi Tamerlanis Magni nepotis regionum ultra citraque Gjihun i Oxum principis potentissimi Ex tribus invicem collatis MSS Persicis jam primum luce ac latio donavit et commentariis illustravit Thomas Hyde In calce libri accesserunt Mohammedis Tizini tabulae declinationum et rectarium ascensionum Additur demum elenchus nominum stellarum Oxonii Typis Henrici Hall sumptibus authoris 166539 674736111111 67 005661111111 Koordinaten 39 40 29 1 N 67 0 20 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ulug Begs Observatorium amp oldid 235532923