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Ghiyath ad Din Dschamschid bin Masʿud bin Muhammad al Kaschi arabisch غياث الدين جمشید بن مسعود بن محمد الكاشي DMG Ġiyaṯ ad Din Ǧamsid bin Masʿud bin Muḥammad al Kasi persisch غیاث الدین جمشید کاشانی Ghiyath ad Din Ǧamsid Kasani um 1380 in Kaschan Iran 22 Juni 1429 in Samarkand Timuridenreich heute in Usbekistan war ein persischer Arzt Mathematiker und Astronom des Hochmittelalters In Frankreich wird der Kosinussatz als Theoreme d Al Kashi bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Werk BearbeitenIn jungen Jahren musste er sich seinen Lebensunterhalt als Arzt verdienen und konnte seine Studien der Mathematik und Astronomie nur nebenher betreiben Trotz aller Widrigkeiten stellte er aufbauend auf dem Zidsch i Ilchani Tabelle der Ilchane des at Tusi einen neuen Sternkatalog zusammen der auch eine Sammlung mathematischer Gleichungen fur die Astronomie wie Formeln fur die Transformation von ekliptikalen zu aquatorialen Koordinaten und Tafeln trigonometrischer Funktionen enthielt Er ist bekannt als Chagani Zidsch Tafeln des Khans da er ihn entweder dem Timuriden Fursten Schah Ruch oder dessen Sohn Ulug Beg widmete Ulug Beg erkannte die aussergewohnlichen Fahigkeiten al Kaschis und berief ihn 1420 an seine neugegrundete Madresse in Samarkand Er war der wichtigste Berater bei Konzeption und Bau des der Madresse angegliederten Observatoriums Gurkani Zidsch Lange unubertroffene Ergebnisse wurden von ihm durch numerische Losungen erbracht Im ar Risala al Muhitiya Lehrbrief uber den Kreisumfang bestimmte er beispielsweise den Umfang des Einheitskreises also das Doppelte der Kreiszahl p displaystyle pi nbsp aus dem 3 228 Eck auf 9 Sexagesimalstellen 6 16 59 28 01 34 51 46 14 50 die er in die indischen Ziffern 6 2831853071795865 mit 15 richtigen Dezimalstellen umrechnete Dies ist eines der altesten Dokumente des Rechnens mit Dezimalbruchen Damit verbesserte er das Ergebnis des chinesischen Mathematikers Zu Chongzhi der p displaystyle pi nbsp auf 7 Stellen genau berechnet hatte al Kaschi wurde erst 1596 von Ludolph van Ceulen ubertroffen der nach 30 Jahren Arbeit 35 Dezimalstellen berechnet hatte Ob er oder Ulug Beg den Sinus von 1 mit hoher Genauigkeit berechnete ist unter den Historikern umstritten siehe Ulugbek Madrasa Es ist bemerkenswert dass Qadi Zada sein Kollege an der Medresse das gleiche Ergebnis auf einem anderen Weg erzielte Al Kaschi setzte sich fur den Ersatz der Bruchrechnung im Sexagesimalsystem durch Dezimalbruche ein Zur leichteren Vorhersage von Planetenorten baute er eine Art Analogcomputer das Tabaq al Manateq das ahnlich einem Astrolabium aufgebaut war Als Eingabe dienten Angaben aus Planetentafeln die in Astronomiebuchern wie beispielsweise seinem Chagani Zidsch enthalten waren Dieses Gerat entspricht den Volvellen die oft in spatmittelalterlichen europaischen Astronomiebuchern enthalten waren Fur die Ausbildung der Studenten der Madresse in Mathematik und den Anwendungen in Astronomie Landvermessung und Architektur schrieb er das funfbandige Lehrbuch Miftah al Hisab das noch lange in der muslimischen Welt verbreitet war Zum Zeitpunkt seines Todes hatten die astronomischen Beobachtungen am Observatorium gerade erst begonnen Sein Nachfolger als Leiter wurde Qadi Zada Die Zusammenfassung der Arbeiten das Zidsch i Sultani stutzte sich auf al Kaschis Chagani Zidsch Briefe die al Kaschi an seinen Vater in Kaschan schrieb sind mit die wichtigste Quelle fur das Leben am Hof und in der Madresse in Samarkand nbsp Manuskript aus der Zentralbibliothek von Astan Quds RazaviWerke BearbeitenKhagani Zij Die astronomischen Tafeln des Khans 1413 ar Risala al Muhitiya Der Lehrbrief uber den Kreisumfang 1424 Miftah al Hisab Schlussel des Rechnens 1427 Literatur BearbeitenE S Kennedy A Fifteenth Century Planetary Computer al Kashi s Ṭabaq al Manaṭeq I Motion of the Sun and Moon in Longitude In Isis 1950 Band 41 124 2 S 180 183 Paul Luckey Die Rechenkunst bei Gamsid b Mas ud a Kasi Abhandlungen fur die Kunde des Morgenlandes XXXI 1 Wiesbaden 1951 Paul Luckey Der Lehrbrief uber den Kreisumfang von Gamsid b Mas ud al Kasi Abhandlungen der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Klasse fur Mathematik Jahrgang 1950 Nr 6 Berlin 1953 Javad Hamadanizadeh The trigonometric Tables of al Kashi in his Zij i Khaqani Historia mathematica 7 1980 38 45 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dschamschid Masʿud al Kaschi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Dschamschid Masʿud al Kaschi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biografien von Al Kashi und Quadi Zada John J O Connor Edmund F Robertson Dschamschid Masʿud al Kaschi In MacTutor History of Mathematics archive Normdaten Person GND 118975498 lobid OGND AKS LCCN n88168314 VIAF 169807882 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kaschi Dschamschid Masʿud al ALTERNATIVNAMEN Ghiyath ad Din Dschamschid bin Mas ud bin Muhammad al Kaschi vollstandiger Name غياث الدين جمشید بن مسعود بن محمد الكاشي arabisch Ġiyaṯ ad Din Ǧamsid bin Masʿud bin Muḥammad al Kasi Al Kashi Kashani Ghiyas al Din Jamshid Kashi Jamshid ibn Masʻud Kasi Ǧamsid Ibn Masʿud al Kashi Ghiyathaddin Djamshid Ibn Masʿud Ibn Maḥmud alKURZBESCHREIBUNG persischer Arzt Mathematiker und Astronom des HochmittelaltersGEBURTSDATUM um 1380GEBURTSORT Kaschan IranSTERBEDATUM 22 Juni 1429STERBEORT Samarkand Usbekistan Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dschamschid Masʿud al Kaschi amp oldid 238902851