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Schneckenhorn auch Schneckentrompete Sanskrit saṅkha Hindi saṅkh tibetisch dung dkar japanisch 陣貝 jinkai oder 法螺貝 horagai ist eine aus dem Schneckenhaus einer grossen Meeresschnecke gefertigte Naturtrompete die seit der Jungsteinzeit fur religiose Rituale als Signalinstrument vom Militar und von Fischern und seltener in der Musik verwendet wird Die Bezeichnungen Muschelhorn oder Muscheltrompete sind irrefuhrend da es sich bei keiner Art zoologisch um Muscheln handelt Instrumentenkundlich ist es ein Blechblasinstrument da sein Ton mit den vibrierenden Lippen gebildet wird vielleicht das alteste Schneckenhorner werden langs oder quer geblasen manche besitzen ein Mundstuck aus Metall oder Holz und sind mit Gravuren oder Metallfassungen dekoriert In vielen Regionen weltweit werden Schneckentrompeten magische Fahigkeiten zugesprochen sie sollen Gewitter abhalten oder Krankheiten heilen Sie sind ein Symbol des Meeres des Regens und der Fruchtbarkeit Manche besitzen Locher in der Mitte um die Tonhohe zu verandern oder ein Loch am Rand um fur den Transport eine Schnur durchzuschlaufen Der griechischen Meeresgott Triton wird ein Tritonshorn blasend dargestellt Das bei religiosen Ritualen in Indien verwendete und als heilig angesehene shankh ist das Attribut Vishnus Es gelangte mit dem indischen Kulturexport im 1 Jahrtausend nach Tibet dung kar nach Ostasien horagai in Japan und Sudostasien sang in Thailand In den prakolumbischen Kulturen Mesoamerikas war die Schneckentrompete ein wesentliches Ritualinstrument der Priester Die Priester der peruanischen Chavin Kultur im 1 Jahrtausend v Chr erlangten mit dem heiligen Blasinstrument Quechua pututu Macht uber das Wasser Tibetisches Schneckenhorn dung karInhaltsverzeichnis 1 Form und Verbreitung 2 Europa 2 1 Mittelmeerraum 2 2 Zentraleuropa 3 Afrika 4 Sudasien 4 1 Indien 4 2 Tibet 4 3 Sri Lanka 5 Ostasien 5 1 China 5 2 Korea 5 3 Japan 6 Sudostasien 6 1 Thailand 6 2 Kambodscha 6 3 Indonesien 6 4 Osttimor 7 Ozeanien 7 1 Neuseeland 7 2 Neuguinea 7 3 Vanuatu 7 4 Neukaledonien 7 5 Fidschi 7 6 Polynesien 7 7 Mikronesien 8 Amerika 8 1 Nordamerika 8 2 Mittelamerika 8 3 Sudamerika 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseForm und Verbreitung Bearbeiten nbsp Tritonschnecke aus der Hohle von MarsoulasDie indischen Schneckenhorner shankh werden aus dem Gehause einer Echten Birnschnecke Turbinella pyrum synonym Xancus pyrum gefertigt als Anblasoffnung wird bei den am weitesten verbreiteten langs geblasenen Schneckenhornern wie dem shankh die Spitze abgetrennt Bei manchen Instrumenten ist zur Verlangerung ein Mundstuck angesetzt Dieser mutmasslich altere Typ war vom Mittelmeer uber Tibet Indien den Malaiischen Archipel Japan Fidschi Neuseeland und in Mittelamerika atecocoli verbreitet Bei quer geblasenen Schneckenhornern ist seitlich ein Anblasloch eingebohrt Auch diese Instrumente besitzen manchmal ein anmodelliertes Mundstuck Es gab sie in Teilen von Ostafrika entsprechend den dortigen quer geblasenen Elfenbeintrompeten auf Madagaskar im Malaiischen Archipel in Mikronesien und Polynesien 1 Abgesehen von einigen Ausnahmen erstreckt sich die Verbreitungsregion der als Blasinstrumente verwendeten Meeresschnecken ungefahr um den Aquator zwischen dem 35 nordlichen und dem 35 sudlichen Breitengrad teilweise wie etwa in Tibet auch weit von ihrem naturlichen Lebensraum im Meer entfernt Ausser der Echten Birnschnecke Turbinella pyrum dienen unter anderem Turbinella rapa das Tritonshorn Charonica tritonis und weitere Tritonschnecken in tropischen Meeren die Gehornte Helmschnecke Cassis cornuta die Konigshelmschnecke Cassis tuberosa einige Arten der Gattung Cymatium die Art Titanostrombus galeatus im ostlichen Pazifik und die Grosse Fechterschnecke Eustrombus gigas in der Karibik als Blasinstrumente Cassis Arten konnen wegen ihrer kurzen Gehause nur langs geblasen werden In den meisten Fallen produzieren sie nur einen Ton den Grundton manchmal lassen sich durch Uberblasen weitere Tone erzeugen 2 Wird das Schneckenhorn durch ein Loch am spitzen Ende angeblasen durchstromt die Blasluft mehrere bei einem Tritonshorn viereinhalb Umgange im Innern bis sie am Offnungstrichter austritt Die akustische Lange kann daher gegenuber der Lange des Gehauses etwa verdoppelt sein Mit sehr grossen Schneckenhornern die akustisch wie eine gerade Metall oder Holztrompete reagieren lassen sich drei bis vier Obertone erzeugen 3 Schneckenhorner gehoren neben anderen vorgefundenen tierischen oder pflanzlichen Naturmaterialien wie Tierhornern Rohrenknochen Bambusrohren oder Kalebassen zu den einfachsten und altesten Trompeteninstrumenten bei denen Tone nach dem Prinzip einer Polsterpfeife durch Vibration der Lippen erzeugt werden Das Schneckenhaus benotigt lediglich ein kleines Anblasloch dann fungiert die innere Spirale als konische Rohre und die naturliche grosse Offnung als Schallbecher Mutmasslich noch alter als die Tonerzeugung mit den Lippen ist die Verwendung des Schneckenhorns als Stimmverzerrer Die gesprochene oder gesungene Stimme durch ein Hilfsmittel unkenntlich machen ist ein Handlungselement des Zeremonienmeisters bei magischen Praktiken 4 Aufgrund der im Unterschied zu Floten begrenzten tonalen Moglichkeiten wurden solche Naturtrompeten uberwiegend fur Signale bei der Jagd und wie etwa das Widderhorn schofar bei magischen Ritualen zur Begleitung von Tanzen und Prozessionen eingesetzt 5 bei den aus dem Wasser geborgenen Schneckenhornern ist die Verwendung bei Regenmacherzeremonien naheliegend Von vorgefundenen tierischen oder pflanzlichen Materialien gefertigte Trompeteninstrumente wurden spater die Formen fur aus Holz oder Metall gefertigte Naturtrompeten ubernommen die denselben magisch religiosen Zwecken dienten Aus Jagdhornern wurden Militartrompeten und Reprasentationsinstrumente eines Herrschers 6 nbsp Jazzmusiker Steve Turre 1976Der alteste als Schneckenhorn interpretierte Fundobjekt wurde 1931 am Fuss der franzosischen Pyrenaen in der Hohle von Marsoulas entdeckt Das grosse Gehause einer Knotentragenden Tritonschnecke Charonia lampas misst 31 18 18 Zentimeter Es stammt aus der Zeit des Magdalenien und wird auf ein Alter von rund 18 000 Jahren cal BP datiert 7 Zur Zeit dieses bislang einzigartigen Fundes waren in Europa bereits Knochenfloten mit Fingerlochern bekannt Die Funde aus der Hohle von Marsoulas werden im Museum von Toulouse ausgestellt Nach Expertenansicht wurden in der Hohle Klange produziert denn zu den Fundobjekten gehoren auch Schwirrgerate ausserdem konnten die Stalaktiten als Litophone angeschlagen worden sein Die Hohle von Marsoulas liegt gut 200 Kilometer zu Fuss von der nachstgelegenen Mittelmeerkuste entfernt Ein so langer Transportweg spricht fur die Bedeutung die diese Tritonschnecke bei den Aktivitaten in der Hohle gehabt haben muss Neben Charonia lampas lebt die Atlantische Tritonschnecke Charonia variegata auch im Mittelmeer Abgesehen vom singularen Fund von Marsoulas wurden Charonia Arten Funden in Italien Malta und Frankreich zufolge spatestens seit der Jungsteinzeit um 6000 v Chr im Mittelmeerraum von Menschen gebraucht entweder als Blasinstrument als Schrapinstrument oder wie ein Mirliton als Stimmenverzerrer Weiter vom Meer entfernt gelegene Fundorte von Charonia lampas aus der Kupfersteinzeit gehoren zur Badener Kultur 3500 2800 v Chr in Bekasmegyer und bei Keszthely 8 Auf die rituelle Bedeutung von Schneckenhornern seit vorgeschichtlicher Zeit verweisen die haufigen Nachbildungen aus Ton die nicht nur die aussere Form sondern auch die Windungen im Innern genau wiedergeben sodass selbst diese tonernen Schneckenhorner geblasen werden konnten Ton Nachbildungen sind etwa aus dem antiken Griechenland Indien der Tang und Song Dynastie in China 7 bis 13 Jahrhundert und der Moche Kultur in Peru 1 bis 8 Jahrhundert uberliefert 9 Ihre Wertschatzung war teilweise so hoch dass sie sich unter den Grabbeigaben fanden So wurde ein Ton Schneckenhorn nach dem Vorbild einer Charonia variegata im Graberrund A der altgriechischen Stadt Mykene aus dem 16 Jahrhundert v Chr gefunden Das restaurierte Objekt misst 21 10 Zentimeter und befindet sich im Archaologischen Nationalmuseum in Athen 10 Heute wird das Schneckenhorn gelegentlich im Jazz oder in der Weltmusik verwendet wo es einen ahnlichen Platz als exotischer Klangerzeuger einnimmt wie etwa das Didgeridoo Europa BearbeitenMittelmeerraum Bearbeiten Schneckenhorner sind in der Levante seit dem 3 Jahrtausend v Chr bekannt mehrheitlich wurden sie in Kustennahe bei den Philistern und Phoniziern gefunden 11 Weit entfernt vom Meer wurde ein um 700 v Chr datiertes Schneckenhorn in der assyrischen Hauptstadt Ninive entdeckt wo es offenbar fur Kulthandlungen diente 12 Jungsteinzeitliche Schneckenhorner in Italien stammen fast ausschliesslich aus Bestattungsorten an denen auch menschliche Knochenreste gefunden wurden und in den meisten Fallen aus Hohlen Daraus wird auf eine Verwendung der Schneckenhorner bei kultischen Ritualen in der Jungsteinzeit in Italien geschlossen Robis Skeates 1991 halt es fur wahrscheinlich dass die italienischen Schneckenhorner von denen der alteste Fund in das spate 6 Jahrtausend v Chr datiert wird von der Kuste Liguriens stammen Moglicherweise gelangten Schneckenhorner von dort in Italien sudwarts und nach Norden uber die Alpen Ein Austausch zwischen Italien und der Badener Kultur in Ungarn ist spekulativ 13 Seit der Antike gelten Schneckenhorner die naturgemass zur Sphare des Meeres gehoren als magische Symbole die bei Ritualen benotigt werden Daran orientiert sich auch die biologische Nomenklatur Der fruhere Gattungsname Triton der heute noch im Trivialnamen Tritonshorn enthalten ist geht auf den griechischen Meeresgott Triton zuruck der wiederum haufig ein Tritonshorn blasend abgebildet wird Die laute Stimme des aus dem Wasser stammenden Tieres galt in der griechischen Mythologie und nachfolgend bei den Romern als machtvolles Zeichen Triton gemass dem Dichter Hesiod um 700 v Chr ein Gott am Meeresgrund der im goldenen Palast seiner schonen Mutter Amphitrite und seines Vaters Poseidon wohnt wird als schreckenerregend und mit seinem Schneckenhorn als Frauenverfuhrer beschrieben Auf Darstellungen erscheinen neben den Tritonen mit fischartigem Unterkorper gelegentlich auch Tritoninnen die sich aber meist wie Nereiden verhalten und mit den Tritonen durch die Meere schwimmen 14 In den Metamorphosen des romischen Dichters Ovid hat in Buch 1 Verse 313 415 die Sintflut alles Land mit Wasser bedeckt aus dem nur noch der Gipfel des Parnass herausragt Dort blieben als einziges Menschenpaar Deukalion und Pyrrha am Leben In dieser Situation bat der romische Meeresgott Neptun den Triton aus der Tiefe des Meeres aufzusteigen und die Wassermassen mit seinem Schneckenhorn zuruckzurufen Mit diesem machtvollen Signal das bis in alle Weltgegenden zu horen war wies Triton den Fluten an sich zuruckzuziehen damit das Land wieder hervortreten konnte Das Schneckenhorn wird als so machtig geschildert dass sein Ton das Schicksal der Menschen zu entscheiden vermag Von seiner mit dem Meer und mit Gottern verbundenen magischen Rolle die dem Schneckenhorn bei Seefahrern zukam ubertrug sich die rituelle Bedeutung auf andere Zusammenhange Die magische Schutzfunktion neben der Signalwirkung zeigt sich noch bei der Verwendung als Kriegstrompete in der Antike 15 Auf Latein nannte man das Schneckenhorn bucina marina Horn Trompete des Meeres nach dem Namen bucina den die Romer allgemein fur Naturtrompeten aus Metall verwendeten Der heutige Gattungsname Charonia anstelle von Triton ist nach dem mythologischen Fahrmann Charon benannt der die Toten in die Unterwelt ubersetzte Ob er wahrend dieser Bootsfahrt ein Schneckenhorn blies geht aus den Erzahlungen nicht hervor Dessen ungeachtet lasst Christoph Willibald Gluck in seiner Oper Alceste 1767 bei der Arie Charon ruft dich zwei Horner ertonen die an Charons Schneckenhorn erinnern sollen Eine Verbindung zwischen dem Horn und Charon oder allgemein dem Totenreich ergibt sich aus den Abbildungen auf einigen romischen Grabmonumenten So ist auf dem Sarkophag der Nereiden im Vatikan Museum in der Mitte ein Triton dargestellt der ein Schneckenhorn blast Ein weiterer romischer Sarkophag der sich fruher in der Villa Ludovisi befand zeigt in der Mitte zwei Tritone die Schneckenhorner blasen zwei Sirenen und zwei Lowen die ein Reh reissen Weitere Tritonfiguren mit Schneckenhornern sind auf einer romischen Graburne in der Galleria Lapidaria Antikenmuseen im Vatikan dargestellt Den deutlichsten Bezug zu Charon liefert ein Stuckrelief am Gewolbe der unterirdischen Basilika ausserhalb der Porta Maggiore in Rom Darauf ist die Jenseitsreise der Seele einer Frau in einem Boot zur Insel der Seligen zu sehen Zu dieser Szene gehort ein Triton der in ein Schneckenhorn blast und zugleich ein Ruder in der Hand halt Auch Charon halt ein Ruder wenn er die Toten zur Fahrt in seinem Boot einladt 16 In den Trummern der 79 n Chr verschutteten romischen Stadt Pompeji wurden 52 Schneckenhorner der Art Charonia lampas gefunden neun weitere in Herculaneum und ein Exemplar im gleichfalls verschutteten Nachbarort Boscoreale Nicht bei allen war die Spitze abgebrochen aber ein grosser Teil durfte als Blasinstrument verwendet worden sein Bei vier Hornern ist die Anblasoffnung sorgfaltig geglattet und zu zwei weiteren gehort ein Mundstuck aus Bronze Auf zwei Mosaiken aus Pompeji sind ebenfalls Schneckenhorner zu sehen 17 Bildete in der romischen Kunst das himmlische Gefolge um Triton eine zusammengehorige Einheit die sich um den machtigen Meeresgott scharte so ging im Mittelalter diese Vorstellung verloren Tritonen und Tritoninnen erschienen nun irgendwie verstreut Schneckenhorner blasend als Abbilder damonischer Krafte 18 nbsp Triumph der Galatea von Raffael 1512 1514 fur die Villa Farnesina gemalt Die Nymphe Galatea in einem Muschelboot am linken Bildrand Triton mit einem Schneckenhorn In der Renaissance 15 und 16 Jahrhundert wurden Motive aus der Antike wiederaufgegriffen Das Fresko Triumph der Galatea das Raffael 1512 14 malte zeigt die Nymphe Galatea in einer Muschelschale als Boot auf dem Meer von Fabelwesen und Triton umgeben der ein Schneckenhorn blast Vier Tritone die Wasser aus jeweils zwei Schneckenhornern speien zieren den Fontana del Moro einen nach einem Entwurf von Giacomo della Porta 1574 bis 1576 in Rom erbauten Brunnen Schneckenhorner blasende Tritone kommen mehrfach im Werk des Bildhauers und Architekten Gian Lorenzo Bernini 1598 1680 vor darunter in der Skulpturengruppe Neptun und Triton von 1620 Neptun mit Dreizack die sich im Victoria and Albert Museum in London befindet Fur Rom entwarf Bernini den Piazza Barberini mit dem 1642 1643 erbauten Tritonenbrunnen Der auf den Kopfen von vier Delphinen hockende Triton blast einen Wasserstrahl aus einem Horn nach oben In der christlichen Liturgie wurden Schneckenhorner in Italien bis Anfang des 20 Jahrhunderts verwendet so etwa wahrend der Karwoche in der Kathedrale von Genua und in Kirchen von Piemont Der italienische Archaologe Angelo Mosso 1846 1910 teilt diese Beobachtung mit und schildert wie er selbst in seiner Jugend an den Tagen der Karmette in der Kirche von Chieri ein Schneckenhorn blies wahrend mit Stocken auf einen Tisch geschlagen wurde und der Chor Psalmen sang 19 Die rituelle Bedeutung uberlebte bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts auch beim jahrlichen Festa di Piedigrotta in der Nahe von Neapel das auf den rauschhaften antiken Bacchus Kult zuruckgeht Dabei wurden neben Schneckenhornern holzerne Klappern und tonerne Reibtrommeln als lautstarke Klangerzeuger verwendet 20 Im praktischen Gebrauch als Signalinstrument ist das Schneckenhorn mit dem sizilianischen Namen brogna bei Fischern in Sizilien und auf Lampedusa bekannt Die Fischer bliesen es fruher bei Gefahr oder bei Nebel auf See um sich ihre Anwesenheit mitzuteilen Manche sizilianischen Fischer fuhren auf ihren Fischkuttern aus alter Tradition noch heute ein brogna mit ohne es zu verwenden Das brogna eine Charonia Art wurde stets langs geblasen manche Instrumente besassen ein Mundstuck aus Metall Wahrend das brogna als Signalinstrument der sizilianischen Fischer in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts verschwand wird es weiterhin am Jahresfest fur Franz von Paola dem Schutzheiligen der suditalienischen Fischer im Fischerdorf Scoglitti an Sudkuste Siziliens geblasen Dabei wird die Figur des Heiligen in einer Prozession von der Kirche zum Hafen getragen in ein Fischerboot gesetzt und einmal um die Bucht herum gefahren Brogna wurden in Sizilien auch bei anderen kultisch religiosen Anlassen wie Weihnachten Neujahr und Karneval verwendet In Sizilien und anderen Regionen in Italien signalisierten Schneckenhorner des Weiteren den Beginn der Erntezeit und hatten regional gewisse Signalfunktionen im landlichen Bereich bis Anfang des 20 Jahrhunderts 21 In Kalabrien heisst das Tritonshorn vrogna und in der mittelitalienischen Region Latium vorgna Das namensverwandte bronja auf der Insel Malta war eine Charonia Art mit gut 30 Zentimetern Lange die ohne Mundstuck am Ende angeblasen wurde Mindestens seit dem 18 Jahrhundert war der Hauptverwendungszweck des bronja an den sich die Maltesen besonders erinnern mit der Landwirtschaft verbunden Wenn der Besitzer einer Windmuhle feststellte dass die Zeit und der Wind gunstig waren um Getreide zu mahlen so blies er vom Dach seiner Muhle in ein Tritonshorn und die Bauern brachten ihr Korn vorbei Stand das Mehl fertig gemahlen zur Abholung bereit so blies der Muller erneut Eine der letzten Windmuhlen die noch in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts derart betrieben wurde war die Ta Kola Windmuhle Die meisten maltesischen Windmuhlen wurden unter Raphael Cotoner in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts gebaut und ahnlich alt konnte die Verwendung der Horner fur diesen Zweck sein 22 Bootsleute der griechischen Inseln signalisierten fruher mit dem bourou genannten Schneckenhorn die Einfahrt in den Hafen und machten sich auf dem Meer bei Gefahr oder bei Nebel durch eine festgelegte Abfolge von Tonen bemerkbar Bis ins 20 Jahrhundert wurde das bourou auch auf Kreta und anderen Inseln von Postboten geblasen die ihr Kommen anzeigten und von Schafern um ihre Herde zusammenzuhalten Das griechische Wort bourou ist mit dem arabischen buri fur Schneckenhorn und dem turkischen boru fur eine gewundene Trompete gegenuber der geraden Trompete nafir verwandt 23 Wahrend an der nordafrikanischen Kuste offenbar keine Schneckenhorner bekannt waren und beispielsweise fliegende Handler mit kleinen Trompeten nafir auf sich aufmerksam machen verwendeten wohl zumindest bis in die 1970er Jahre in der sudturkischen Provinz Mersin manche Fischer das dort kabuk genannte Schneckenhorn als Signalinstrument 24 Kirchlichen Aufzeichnungen zufolge wurde im 16 Jahrhundert zu den Gottesdiensten von Kapellen in Rians nahe der franzosischen Mittelmeerkuste mit Schneckenhornern gerufen so von der Chapelle Saint Esteve 25 und der dortigen Chapelle de l Hospice Saint Jacques 26 Beim Pfalzischen Erbfolgekrieg 1688 1697 sollen martialisch klingende Schneckentrompeten im sudfranzosischen Roussillon bei Burgermilizen die Querflote und Trommel Militarorchester ersetzt haben In der nahegelegenen Stadt Billom im Departement Puy de Dome wurden bis Ende des 19 Jahrhunderts Schneckenhorner in der Karwoche anstelle von Kirchenglocken vom Kirchturm geblasen um die Glaubigen zum Gottesdienst zu rufen 27 Zentraleuropa Bearbeiten Bis 1890 wurde in der Niederlausitz mit dem Schneckenhorn zur Gemeindeversammlung geblasen 28 Hirten in Europa verwendeten als Signalinstrument ublicherweise Rinderhorner oder Holztrompeten In Bohmen wurde das Schneckenhorn um 1900 nach seiner rituellen Funktion trouba proti mrakum auch trouba na mraky Trompete der Wolke also Wettertrompete und roby proti mrakum Wetterhorner genannt zur Tatigkeit sagte man troubeni na musle Muschelblasen Als Schneckenhorner dienten in Bohmen Tritonium Arten eine Turbinaria Art und Arten von Kreiselschnecken Trocidae mit Langen zwischen 13 und 33 Zentimeter Die abgeschnittene Spitze wurde entweder geglattet durch eine aufgebrachte Bleilegierung als Trichter geformt oder mit einem Kesselmundstuck aus einer Zinn Blei Legierung ausgestattet Metall und Gehause wurden durch Wachs oder Harz fest verbunden In der Umgebung von Pilsen fertigten Zinngiessereien mit Zinnauflagen verzierte Schneckenhorner an Die bohmischen Schneckenhorner produzierten einen dumpfen tiefen Ton Mehrere Manner bliesen von einem erhohten Standort bei aufziehenden schweren Wolken die Trompeten um Gewitter Hagelschlag oder Uberschwemmungen abzuhalten Der Ton mehrerer Instrumente soll furchteinflossend und aus der Entfernung vibrierend gewesen sein Die magische Wirkung der Schneckenhorner wurde auf ihre angenommene Herkunft zuruckgefuhrt Pilgern aus Rom sollen sie mitgebracht haben Dort seien sie vom Papst geweiht worden oder mit heiligen Reliquien in Kontakt gekommen Die Schneckenhorner wurden derart verehrt und fur wirkmachtig gehalten dass man ihnen zutraute bei Gewitter von selbst zu ertonen und fur dessen Dauer nicht mehr aufzuhoren Hirten wuschen sie nach einer Information vom Ende des 19 Jahrhunderts am Fruhlingsbeginn mit Weihwasser und Salz ab Wegen dieser Bedeutung waren Schneckenhorner Gemeindeeigentum und wurden von einer Vertrauensperson zumeist dem Gemeindevorsteher sorgfaltig aufbewahrt Bei einer Beschadigung ging ihre Macht verloren weshalb man sie nicht reparierte Hinzu kamen regional unterschiedliche Tabus Frauen durften ein Schneckenhorn nicht blasen oder in die Hand nehmen es sei denn es war in ein Kopftuch eingehullt Fremde durften es nicht sehen oder sich ihm nicht nahern Auch Manner nahmen es mancherorts nur in ein Tuch gewickelt in die Hand Bei Gefahr wurde das Schneckenhorn sorgfaltig versteckt vergraben Es heisst auch bei einem hereinbrechenden Gewitter seien erst die Glocken gelautet worden und erst wenn deren magische Kraft nicht auszureichen schien habe man zusatzlich Schneckenhorner geblasen Von der Kirche wurde das Wetterblasen als vorchristlicher Brauch bekampft dennoch erhielt sich dieser Volksglaube uber Jahrhunderte bis er Anfang des 20 Jahrhunderts verschwand In Mahren verwendete man anstelle der Schneckenhorner uberwiegend Rinderhorner 29 Afrika Bearbeiten nbsp Quer geblasenes antsiva aus Madagaskar Vom franzosischen Kolonialbeamten Gustave Julien 1898 gesammelt Die seltenen und nur an der ostafrikanischen Kuste von Somalia uber Tansania bis Madagaskar vorkommenden Schneckenhorner der Gattung Bursa wurden alle quer geblasen wie auch die meisten sonstigen Naturhorner und trompeten Gegenuber den in Afrika haufig rituell oder als Signalinstrument der Jager verwendeten Buffel und Antilopenhornern wie dem phalaphala im sudlichen Afrika sind Schneckenhorner eine Randerscheinung Einem Bericht aus Kenia zufolge bliesen die Bootsleute auf den Seilfahren mit denen Fahrzeuge die Flusse an der Strasse zwischen Mombasa und Kilifi uberquerten Schneckenhorner deren Ton sie mit der uber die Offnung gelegten Hand veranderten Das Signal markierte Beginn und Ende des gemeinsamen Seilziehens 30 Ansonsten dienten Schneckentrompeten in Ostafrika als Signalinstrumente fur Fischer und Seefahrer Uber die genaue Verwendung Grosse und Form ist nichts bekannt Ein Name in Somalia und Kenia ist bun oder bun oocaroog einige Swahili Namen sind gunda iduvi chondo und chondothi Ein Beleg von 1965 erwahnt fur Somalia das quer geblasene Schneckenhorn idovo 31 Bei dem von Somali verwendeten bun im Suden Somalias und an der nordlichen Kuste Kenias ist die Spitze abgesagt ein zweites Loch am anderen Ende wird mit einem Finger abgedeckt um zwei Tone im Quintabstand erzeugen zu konnen Die Somali spielten die bun zusammen mit einem quer geblasenen Antilopenhorn Tragelaphus strepsiceros genannt gee oogoodir Andere Schneckenhorner dui gunda la kola und koa sind von den Mijikenda an der kenianischen Kuste bekannt Von weiter nordlich an der Kuste vorkommenden Schneckenhornern gunda iduvi chondothi und chondo ist wenig mehr bekannt als dass sie fur gewisse Rituale und von Seeleuten als hofliche Geste bei der Hafeneinfahrt geblasen wurden 32 Auf Madagaskar waren Schneckenhorner Curt Sachs 1938 zufolge weit verbreitet durften aber nur von Mannern geblasen werden Mit kurzen und langen Signaltonen konnte die Ankunft oder Abfahrt von Schiffen und der Beginn von Versammlungen gemeldet werden Ausserdem galten sie als magische Instrumente bei Beerdigungen Ahnenkulten Geisterbeschworungen und anderen Ritualen Im Hochland heisst das Schneckenhorn antsiva 33 Es wurde im 19 Jahrhundert bei zahlreichen religiosen Festen und staatlichen Zeremonien geblasen im Norden der Insel mit der Insigniertrommel bekiviro 34 Auf den Kapverdischen Inseln bezeichnet das Wort tabanka gewisse Organisationen zur Nachbarschaftshilfe die seit mindestens dem 19 Jahrhundert existieren Tabanka heissen auch ein von diesen Organisationen jedes Jahr im Mai durchgefuhrtes Strassenfest das sich auf die Abschaffung des Sklavenhandels bezieht und die musikalischen Aktivitaten bei diesem Fest die auf die religiosen afrikanischen Praktiken und diejenigen der christlich portugiesischen Kolonisten des 16 17 Jahrhunderts zuruckgehen Mit der afrikanisch christlichen Zeremonie wird einer der Schutzheiligen der Insel geehrt Die Prozessionsmusik besteht aus grossen Militartrommeln und Schneckenhornern die den batuku genannten Tanz begleiten 35 In den afrikanischen Anrainerlandern am Roten Meer Agypten Sudan und Athiopien bis nach Somalia ist der Zar Kult verbreitet ein hauptsachlich von Frauen praktiziertes Heilungsritual bei dem ein Besessenheit auslosender Geist angerufen wird Nach dem Mittelalter gelangte der Zar Kult mit schwarzafrikanischen Handlern und Sklaven an die Kustenregionen zu beiden Seiten des Persischen Golfs An der Ostkuste verbreitete er sich von Belutschistan uber Iran nach Norden bis Basra im Sudirak Dort werden von der schwarzen Gemeinde in der Ritualmusik mehrere Trommeltypen die aus der Region am Roten Meer stammende Leier tanbura und ein lapinka oder pinka genanntes Schneckenhorn verwendet 36 Letzteres blasen ublicherweise altere Manner als Einladung zu den Versammlungen 37 Sudasien BearbeitenIn Sudasien und Tibet ist das Schneckenhorn seit alter Zeit ein wesentlicher Bestandteil hinduistischer und buddhistischer Rituale In der indischen Mythologie verbindet sich die Entstehung der Welt mit dem heiligen Klang des Schneckenhorns Ein Damon Asura namens Shankhasura stahl von Gott Brahma die Veden heiligen Schriften und zog sich damit in sein Schneckenhorn Panchajanya am Meeresgrund zuruck Die anderen Gotter baten Vishnu er moge die Veden zuruckholen Dieser nahm die Gestalt des Fisches Matsya an totete den Damon blies auf dessen Schneckenhorn und erzeugte so die heilige Klangsilbe Om aus der die Veden hervorkamen Der Klang des Schneckenhorns steht fur den Sieg des Guten uber das Bose Indien Bearbeiten nbsp Hindu Priester bei einer Puja im Tempel Tirumala TirupatiIm Rigveda der vermutlich im 2 Jahrtausend v Chr auf Sanskrit verfassten altesten indischen Textsammlung kommt zweimal das Wort bakura mit der wahrscheinlichen Bedeutung Blasinstrument vor genauer Trompete oder Horn In einer der beiden Textstellen blasen die Ashvins als Zwillinge auftretende jugendliche Himmelsgotter in der vedischen Religion die bakura damit es fur die Menschen Licht werde 38 Wenn die bakura ein Blasinstrument war so wurde sie als laut tonende Kriegstrompete eingesetzt Curt Sachs 1940 erschliesst die Bedeutung von bakura indem er das Sanskritwort mit bakora Malagasy fur Schneckenhorn verbindet Malagasy ist eine austronesische Sprache die auf Madagaskar gesprochen wird und mit einigen Sprachen im Malaiischen Archipel verwandt ist Eine Verbindung ist durch den indischen Kultureinfluss auf Sudostasien ab Anfang des 1 Jahrtausends gegeben Von dort brachten malaiische Seefahrer ihre durch die Inder mit Sanskritwortern angereicherte Sprache und materielle Kultur in der zweiten Halfte des 1 Jahrtausends nach Madagaskar 39 Unabhangig von dieser Hypothese deutet Walter Kaufmann 1981 bakura als Schneckenhorn fur das seit der mittelvedischen Zeit Anfang des 1 Jahrtausends v Chr das Sanskritwort shankha bekannt ist Shankha setzt sich aus Sanskrit sham bedeutet etwas Gutes wohltatig hilfreich gluckverheissend und kham Wasser zusammen Shankham ist damit ein Schneckenhorn Gefass mit heiligem Wasser Aus shankha kara Schneckenhorn Blaser kara jemand der etwas tut wird shankara der Wohltater Heilbringende der Gutes Bewirkende Shankara ist unter anderem ein Beiname Shivas 40 Schneckenhorner sind auf Reliefs an den Stupas von Bharhut 2 1 Jahrhundert v Chr von einem Affen geblasen Sanchi 2 1 Jahrhundert v Chr und Amaravati 2 Jahrhundert n Chr abgebildet Den altindischen Texten zufolge wurden Schneckenhorner fur religiose Rituale und als Signalinstrumente im Krieg verwendet In der altesten indischen Textsammlung fur Ritualmusik Samaveda um 1000 v Chr werden die religiosen Gesange saman behandelt In welchem Umfang diese instrumental begleitet wurden ist spekulativ und die Meinungen reichen von einer vina in altindischer Zeit eine Bogenharfe als Begleitung bis zu einem Orchester Zu einem solchen Orchester konnten gehort haben dundubhi eine bei Ritualen und Kriegen verwendete grosse Trommel aus Holz bhumi dundubhi Erdtrommel Membran uber ein Loch im Boden gespannt vanaspati eine andere Trommel vier verschiedene vina turava Bambusflote nadi Flote oder Rohrblattinstrument aus Schilfrohr bakura Blasinstrument Trompete und Schneckenhorn 41 Mit dundubhi wurde das Wort bheri fur Kesseltrommel gleichgesetzt das in den altindischen Sanskrit Texten haufig bei Schlachtenbeschreibungen zusammen mit shankh auftaucht 42 Im Krieg ubertonten Schneckenhorner den Larm und das Kriegsgeschrei bei den Schlachten Dies taten sie auch in der Schlacht der gottlichen Helden die im grossen indischen Epos Mahabharata geschildert wird Jeder der Helden blies in sein individuelles Schneckenhorn 43 Bei den im Mahabharata geschilderten Schlachten genossen die Trommel und Schneckenhorn spielenden Musiker einen Sonderstatus und durften im Kampf nicht getotet werden Lautstarke Tone von Schneckenhornern Schlage von Trommeln und Becken lowenartiges Kampfgebrull und dazu mit Glockchen behangte Wurfspiesse waren wesentliche Elemente zur Beeinflussung des Kampfgeschehens 44 Als besonders lautstarkes Blasinstrument erklang im Kampfgetummel das Rinderhorn govishanika das im Mahabharata aber nur an wenigen Stellen erwahnt wird 45 Rituell verwendete Tierhorner sind im indischen Kulturraum nahezu unbekannt lediglich die buddhistischen Newar in Nepal blasen das Buffelhorn neku bei Totengedenkfesten und bei einem religiosen Jahresfest Sanskrit shringa fur ein Tierhorn in altindischer Zeit bezeichnet heute in Nordindien eine S formig oder im Halbkreis gebogene lange Metalltrompete die in Sudindien kombu genannt wird kombu bedeutet auf Tamil und Malayalam ebenfalls Horn und in ganz Indien in der religiosen Zeremonialmusik zum Einsatz kommt wahrend das shankh nie den Status eines echten Musikinstruments erlangte Brahmanische Priester blasen Schneckenhorner der Art Turbinella pyrum bei religiosen Ritualen in Hindutempeln und verwenden sie als Gefass fur heiliges Wasser 46 daneben werden Schneckenhorner bei hinduistischen Hochzeitszeremonien verwendet 47 In der Praxis und auf Abbildungen werden shankh stets direkt ohne Rohrverlangerung an der Spitze angeblasen Im Hinduismus ist das Schneckenhorn neben Rad chakra Keule gada und Lotos eines der vier Hauptsymbole von Vishnu dem Gott des Bewahrens und Erhaltens Da im Hinduismus Buddha als die neunte Verkorperung Vishnus angesehen wird zeigen buddhistische Bildwerken haufig den alten vedischen Gott Indra der Buddha das Schneckenhorn Vishnus ubergibt Die Gottin Durga tritt als Mahishasuramardini im Kampf gegen den bosen Buffeldamon Mahishasura an aber aus seinem Blut entstehen andauernd neue Riesen Daher bittet sie Vishnu um Hilfe der schickt einen personifizierten sankha der das Blut aufsaugt und Durga zum Sieg verhilft Durga wird mit der Schneckentrompete in der oberen linken Hand und Haaren des Damons in der unteren linken Hand dargestellt Ahnlich besiegte der griechische Meeresgott Triton in seine Schneckentrompete Charonia tritonis blasend die Giganten Das Schneckenhorn ist im Siegel des sudindischen Bundesstaates Kerala in der Mitte in einem Ahrenkranz dargestellt mit dem Wappen Indiens daruber und mit einem Wachterelefanten auf jeder Seite Vor dem Beginn der Ehrerweisung puja in einem Hindutempel kshetram in Kerala blast ein Priester dreimal das Schneckenhorn shankh um die Hauptgottheit und die kleineren Gotter aufzuwecken Beim taglich abends an grosseren Tempeln in Kerala durchgefuhrten Ritual diparadhana bei dem Ollampen an der inneren Umfassungsmauer nalambalam angezundet werden blasen Priester neunmal in Schneckenhorner Die folgenden Rituale begleitet ein Perkussionsorchester mit chendas und idakkas 48 Im religiosen Schattenspiel Tholpavakuthu das in Kerala zum Tempelritual gehort und im Schattenspiel Chamadyache bahulya im Suden von Maharashtra blast das Schneckenhorn wenn Gotterfiguren auf der Buhne erscheinen Tibet Bearbeiten nbsp Tibetisches Schneckenhorn dung kar 18 19 Jahrhundert British Museum LondonIn der tibetisch buddhistischen Ritualmusik heisst das aus Indien stammende Schneckenhorn dung kar Seine Spitze wurde mitunter mit einem aufwendig gestalteten Metallmundstuck versehen Obwohl das dung kar in den meisten Klostern vorhanden ist gilt es als selten und wertvoll Dies hangt vermutlich mit dem fruher langen Transportweg von Indien zu Fuss uber den Himalaya zusammen Ist die Spirale im Innern im Uhrzeigersinn gewunden rechtslaufig was nur bei wenigen Schneckenhornern der Fall ist so gelten diese als noch wertvoller als die ublichen Gehause die gegen den Uhrzeigersinn gewunden sind Auf die Bewegungsrichtung den rechten Weg achten Buddhisten auch beim rituellen Umschreiten tibetisch kora eines Stupa die im Uhrzeigersinn zu erfolgen hat weil so die Lehre Buddhas verbreitet wird 49 In der Ritualmusik der tibetischen Kloster ist das dung kar eines von funf Blasinstrumenten neben dem Doppelrohrblattinstrument rGya gling der kurzen Knochentrompete rkang dung und der langen Metalltrompete dungchen Mit dem dung kar kann auf einfache Weise ein durchdringender Ton erzeugt werden sodass es die Klosterschuler spielen durfen die bei der Anrufung der friedvollen Gottheiten in den hinteren Reihen hinter oder neben den grossen Trommeln sitzen 50 Bei den Ritualen werden Schneckenhorner und andere Blasinstrumente immer paarweise gespielt so dass der Ton beim Atemholen eines der beiden Spieler nicht unterbrochen wird Im Bon der vorbuddhistischen Religion der Tibeter werden in der liturgischen Instrumentalmusik stets kleine flache mit der Offnung nach oben gehaltene Kloppelglocken gshang als Taktgeber verwendet Des Weiteren gehoren zu jedem Ritual die zweifellige Rahmentrommel rnga Paarbecken rol mo oder sil snyan die in bestimmten Situationen durch die Blasinstrumente dungchen rGya gling die kleine Metalltrompete mit gebogenem Schallbecher ko yo und das Schneckenhorn dung kar erganzt werden 51 Ausserdem ist das Schneckenhorn im tibetischen Buddhismus im Buddhismus allgemein und in den anderen indischen Religionen eines der acht Gluckssymbole Ashtamangala neben Endlosknoten tibetisch dpal be u Lotos pad me Siegesbanner rgyal mtshan Dharmachakra khor lo Schatzvase bum pa Goldfischpaar Sanskrit gaur matsya tibetisch gser nya und Ehrenschirm chhatra Das Schneckenhorn verkorpert Macht und Ruhm der buddhistischen Lehre die sich wie der Klang des Instruments in alle Richtungen ausbreitet Sri Lanka Bearbeiten Die Singhalesen in Sri Lanka verwenden das hakgediya genannte Schneckenhorn Turbinella pyrum in der buddhistischen Ritualmusik Es markiert den Ubergang zwischen einzelnen Abschnitten des Rituals Neben der kurzen Kegeloboe horanewa dem einzigen einheimischen Blasinstrument das zum melodischen Spiel geeignet ist gibt es in Sri Lanka nur zwei weitere traditionelle Blasinstrumente das hakgediya und die aus Indien stammende Naturtrompete kombu Nach der altindischen buddhistischen Klassifizierung der Musikinstrumente pancaturyanada die bis heute in Sri Lanka gultig ist Trommeln bera Blasinstrumente Saiteninstrumente Gesangsstimme und Idiophone wie Zimbeln gehort das hakgediya zu den Blasinstrumenten 52 In Siedlungsschichten aus vorchristlicher Zeit ausgegrabene Schneckenhorner belegen ihre fruhe kulturelle Verwendung in Sri Lanka In der buddhistischen Literatur werden sie mit Edelsteinen und Perlen zu den kostbaren Gegenstanden gezahlt die in der buddhistischen Monchsgemeinschaft nicht gebraucht werden sollen aber in den Reliquienkammern einiger alter Stupas gefunden wurden Der erste Bericht eines auslandischen Reisenden in welchem die Verarbeitung von Schneckenhornern in Sri Lanka erwahnt wird stammt von Kosmas Indikopleustes im 6 Jahrhundert 53 Das altindische Epos Ramayana des Dichters Valmiki war die Inspirationsquelle fur zahlreiche Volkserzahlungen und zu diesen gehorenden Ritualen in Sri Lanka Eine im Ramayana enthaltene Episode ist das Quirlen des Milchozeans ein kosmogonischer Mythos an welchem der alte hinduistische Gott Indra beteiligt ist In buddhistischen Texten erscheint Indra als Shakra Auf Teilen dieser Erzahlung basiert das magische Heilungsritual Sak Gedi Santiya Segnung des Schneckenhorns singhalesisch sak ist von Sanskrit shankh abgeleitet Fur dieses sakulare Heilungsritual werden das Schneckenhorn und andere Gegenstande verwendet die mit einer Gottheit in Beziehung stehen Eine mundliche Uberlieferung des Sak Gedi Santiya handelt von der Geburt des Schneckenhorns das durch die Macht der Gottin Pattini Schutz und Fruchtbarkeitsgottin in sri lankischen Buddhismus aus dem Milchozean hervorkommt Schliesslich finden die Suras einfache Gottheiten das auf dem Milchozean treibende Schneckenhorn ubergeben es dem obersten Gott Vishnu und nennen es jaya saka Sieges Schneckenhorn 54 In buddhistischen Klostern wird dreimal taglich eine hewisi puja genannte musikalische Opferzeremonie durchgefuhrt Hierfur werden in der Grundbesetzung die zweifellige Zylindertrommel dawula daule ein Kesseltrommelpaar tamattama und eine Kegeloboe horanewa benotigt Beim Umschreiten des Stupas und wahrend die Musikgruppe an einem der vier Tore ankommt spielt sie jeweils besondere Rhythmen Der Blaser produziert mit der horanewa eine Abfolge festgelegter Melodiemuster die er auf komplexe Weise ausschmuckt 55 Bei besonderen Anlasse oder wohlhabenderen Tempeln kommen ein Paar Handzimbeln talampata und ein Schneckenhorn hinzu Mit der hewisi puja werden zunachst die Drei Juwelen das sind Buddha Dharma und Sangha geehrt und Huldigungsformeln vorgetragen um den Segen aller Gotter zu erbitten Danach wird dreimal das Schneckenhorn hakgediya geblasen und es folgen drei Zyklen des Rhythmusmusters magul bera Die religiose Musik wird nach ihrer rituellen Funktion und namentlich auch nach den eingesetzten Instrumenten eingeteilt Bera hewisi wird auf einer Rohrentrommel gespielt dawul hewisi auf einer Zylindertrommel horane hewisi auf der Kegeloboe und hakgedi hewisi auf dem Schneckenhorn 56 Ostasien BearbeitenChina Bearbeiten Vor der chinesischen Kuste kommen Schneckenhorner der Art Hemifusus colosseus vor die offenbar fruher weithin in Gebrauch waren Arthur Christopher Moule gibt fur Schneckenhorner in seiner Liste der chinesischen Musikinstrumente von 1908 den Namen hai lo an heutige Umschrift hailuo Sie waren weiss und wurden bis auf die abgebrochene Spitze von Bootsleuten in der Provinz Zhejiang und um Shanghai unbearbeitet verwendet Weiter nordlich gab es Moule zufolge auch Schneckenhorner in anderen Formen und Farben Schneckenhorner sollen ferner in buddhistischen Kulten geblasen worden sein 57 In der 1317 von Ma Duanlin verfassten Enzyklopadie Wenxian tongkao wird Moule zufolge das Schneckenhorn unter Verschiedenes als militarisches Signalinstrument erwahnt ausserdem als Instrument der Nanman sudliche indigene Volker In der buddhistischen Musik wurden Schneckenhorner zusammen mit Zimbeln verwendet Abgebildet sind Schneckenhorner in den buddhistischen Dunhuang Grotten auf Wandgemalden aus der Tang Dynastie 7 9 Jahrhundert Laut einer Quelle aus der Song Dynastie 960 1279 war das Schneckenhorn ein buddhistisches Ritualinstrument und wurde vor dieser Zeit auch militarisch eingesetzt Ausserhalb von Klostern in der Autonomen Region Tibet und bei nationalen Minderheiten im Sudwesten wird das Schneckenhorn in China heute nicht mehr geblasen Die ethnischen Minderheiten in der Provinz Yunnan im Sudwesten Chinas pflegen Musikstile die unabhangig von der Musik der Han Chinesen beschrieben werden Zu den rund 200 in dieser Region gelisteten Musikinstrumenten gehoren die Bambuslangsflote xiao die Panflote dixiao weitere langs und quer geblasene Floten aus Pflanzenrohr Metall oder Ton die Mundorgel lusheng Tierhorner und das Schneckenhorn 58 Die Priester dongba der Naxi im Sudwesten Chinas produzieren bei Ritualen ihrer traditionellen Religion mit der Schneckentrompete Naxi Sprache fvl sse chinesisch hailuo hao und dem Yak Horn bberq ko jeweils einen einzigen langanhaltenden Ton mit dem sie jenseitige Geistwesen anlocken mochten Ausserdem verwenden die Naxi Priester einige Schlaginstrumente wie Trommeln Gongs Zimbeln und Glocken die uberwiegend denen der Han Chinesen oder der Tibeter entsprechen Wegen der magischen Wirkung der Instrumente gelten klare Regeln bei welchen Anlassen sie gespielt werden durfen Wahrend die Ritualmusik der dongba von der chinesischen Regierung noch als Religionsausubung zongjiao geduldet wird gelten die Praktiken der Schamanen sainii den Behorden als fengjian mixin feudaler Aberglaube und werden untersagt Uber sie ist deshalb wenig bekannt Der sainii Schamane ist ublicherweise in ein blaues Gewand gehullt und tragt einen roten Turban Zu seinen Ausrustungsgegenstanden die er wahrend er tanzt gebraucht gehoren ein Schwert ein kleiner Flachgong ein Eisenring als Rassel und eine Halskette die aus Stucken eines weissen Schneckenhorns besteht Ein Assistent schlagt dazu eine einfellige Fasstrommel 59 Bei einem Volkskulturfest 2007 blies ein Naxi Priester zwei weisse unverzierte Turbinella pyrum 60 Korea Bearbeiten nbsp Koreanische Schneckenhorner nagak bei einer traditionellen Militarprozession rechts ein Flachgong chingSchneckenhorner werden in Korea bei Militarparaden und buddhistischen Ritualen im Freien verwendet 61 Die traditionelle konigliche Militarmusik daechwita wird bei Prozessionen oder einer zeremoniellen Wachablosung gespielt Ihre Instrumente sind neben grossen Schneckenhornern nagak oder sora unter anderem Flachgongs jing Sanduhrtrommeln janggu und als weitere Blasinstrumente die aus mehreren Metallrohren zusammengesteckte Langtrompete nabal und die Kegeloboe taepyeongso Gemass der Geschichtsschreibung der Goryeo Dynastie 918 1392 gingen bei einer Prozession 20 Soldaten mit Blasinstrumenten der Sanfte des Konigs voraus und 24 Soldaten die nagak spielten folgten ihr 62 Dieser Instrumentierung entspricht auch die bei buddhistischen Riten im Freien gespielte Besetzung corach i oder kyongnaech wi Zu einer corach i Gruppe gehoren ein bis zwei taepyeongso ein grosser jing eine Fasstrommel buk ein Paarbecken chegum eine Trompete nabel und ein Schneckenhorn nagak Die Chorsanger und Tanzer sind stets buddhistische Priester die Instrumentalisten sind ebenfalls Priester oder professionelle Musiker Das buddhistische Instrumentalensemble fur Musik im Freien ist charakteristisch fur Korea und kommt weder in China noch in Japan vor 63 Die koreanische Klassifizierung der Musikinstrumente folgt dem chinesischen System der Acht Klange mit der Einteilung nach dem Material Das Schneckenhorn wird hierbei wie die Gefassflote der Kategorie Ton zugeordnet Verwendet werden sehr grosse Tritonschnecken Ein Exemplar misst 38 Zentimeter in der Lange 21 Zentimeter im Durchmesser und produziert den Ton B Wann Schneckenhorner in die koreanische Ritualmusik eingefuhrt wurden ist unklar Sie waren spatestens in der Goryeo Dynastie in Gebrauch und wurden wohl mit dem sich festigenden Konfuzianismus im 15 Jahrhundert bei den koniglichen Ahnenverehrungsritualen eingefuhrt 64 Japan Bearbeiten nbsp Japanisches Schneckenhorn horagai mit aufgesetztem MundstuckIn Japan werden Schneckenhorner Charonia tritonis in esoterischen buddhistischen Ritualen und besonders in schamanistischen Praktiken der Shugendō Anhanger auch Yamabushi Asketen die sich in den Bergen niederwerfen verwendet Die japanische Bezeichnung der Schneckenhorner horagai setzt sich aus ho buddhistisches Gesetz ra grosses Schneckenhorn und gai Muschel zusammen Ublicherweise wird bei einem 30 bis 36 Zentimeter langen Gehause von Charonia tritonis die Spitze bis zu einem etwa zwei Zentimeter grossen Loch abgesagt Ein optionales Mundstuck kann aus lackiertem Holz oder Metall Kupfer Messing Edelstahl bestehen Manche Instrumente sind in ein dickes grobmaschiges Netz eingewickelt 65 Mit wenigen Ausnahmen wie der Zither wagon als einzigem Saiteninstrument wurden die meisten traditionellen Musikinstrumente in Japan ausserhalb des Landes auf dem ostasiatischen Festland entwickelt Wahrend der Nara Zeit gelangten die lange Trompete hara und die kurze Trompete kuda nach Japan wo sie bis zu ihrem Verschwinden in einem Militarorchester verwendet wurden Keine japanische Tradition haben die erst in jungerer Zeit aus China gekommene lange dunne Messingtrompete rappa mit einem trichterformigen Schallbecher und die lange dokaku aus Kupfer fruher Eisen oder Holz mit einem breiten zylinderformigen Schallbecher die bei Prozessionen verwendet wurden 66 Beide Trompeten wurden bei chinesischen religiosen Anlassen in Japan eingesetzt Seit wann Schneckenhorner in Japan rituell geblasen werden und ob moglicherweise chinesische Buddhisten diese Tradition mitbrachten ist unklar Eine esoterische Form des Buddhismus Mikkyō Geheimlehren brachte der Monch Kukai 774 835 von China nach Japan und wurde damit zum Grunder der Shingon shu Schule die am meisten vorbuddhistische Elemente und Glaubensvorstellung anderer Religionen enthalt Um dieselbe Zeit grundete der Monch Saichō 767 822 die Tendai shu Schule In einer Quelle zur japanischen Geschichte aus dem Jahr 797 wird das Schneckenhorn noch nicht erwahnt dafur erstmals in der Sammlung buddhistischer Erzahlungen Hokke Genki die ein Monch zwischen 1040 und 1044 zusammenstellte Moglicherweise war es bereits vorher in rituellem Gebrauch denn es wird uberliefert dass ein Schneckenhorn im Hokakuji Tempel in der Prafektur Nara dem Monch Shōbō 832 909 gehort haben soll Fur die Shugendō Anhanger ist das horagai ein magisches Instrument dessen Klang an Lowengebrull erinnert und bose Gedanken unterdrucken soll Es wird zur Begleitung der Sutren Rezitation und als Signalgeber geblasen 67 Der Spieler halt das Schneckenhorn so mit beiden Handen dass die Finger einer Hand uber die Muscheloffnung ragen Durch Uberblasen lassen sich mehrere Tone erzeugen deren Abfolge mit Merksilben nachvollzogen wird Die Spieler erreichen haufig den ersten zweiten und dritten selten auch den vierten Oberton Deren Tonhohe ist von der Grosse des Instruments abhangig ein Exemplar produzierte die Obertone g g1 d2 und g2 Manchmal blast der Spieler das horagai nicht durch Vibration der Lippen als Trompete sondern singt hinein und benutzt es als Stimmverzerrer Auf diese Weise wird das horagai megafonartig bei der saimon oder saibun 68 genannten melodischen Anrufung an einen Geist oder eine Gottheit kami verwendet Die Handhabung und Spieltechnik des horagai in den Ritualen ist bei den Shingon shu Gruppen detailliert festgelegt Grundlegende Tonfolgen ichion werden zu langeren melodischen Mustern kombiniert Erwunscht ist ein moglichst lang anhaltendes Blasen ohne Unterbrechung des Tons 69 Hauptsachlich wird das horagai von den Shingon shu Anhangern geblasen Fruher kam es ausserdem bei volksreligiosen Praktiken von Buddhisten und Shintoisten vor Bei Buddhisten sollten fruher mit dem Schneckenhorn Raubtiere und Giftschlangen vertrieben werden bevor sie sich in dien Berge aufmachten In der Heian Zeit 794 1185 diente das horagai als Kriegstrompete und heute wird es gelegentlich in Kabuki Theaterauffuhrungen bei Kampfszenen eingesetzt 70 Sudostasien BearbeitenThailand Bearbeiten nbsp Wandmalerei im Wat Phra Kaeo Bangkok Szene aus dem Ramakian mit Musikern die Schneckenhorner sang ein Naturhorn trae und eine Klappertrommel bandaw spielen Im thailandischen Buddhismus hat das Schneckenhorn weit weniger Bedeutung als im Hinduismus oder im Buddhismus in Tibet und wird nicht bei Tempelzeremonien gebraucht Im thailandischen Hofzeremoniell blieb der vishnuitische Hintergrund des indischen Schneckenhorns erhalten dessen Name shankh zu sang thailandisch sngkh wurde Es gilt ebenso als heilig und magisch wirksam Das sang wird gemass der brahmanischen Tradition wurdevoll zu Paraden und Zeremonien des thailandischen Konigshauses geblasen 71 Seine gluckverheissende Bedeutung zeigt sich wenn Paaren bei der Hochzeit Wasser aus einem Schneckenhorn auf die Hande gegossen wird 72 Fur diesen Zweck verwendete Schneckenhorner sind haufig mit vergoldeten Blechornamenten mit Einlagen von Edelsteinen oder buntem Glas dekoriert Thailandische Volkserzahlungen sind uberwiegend vom altindischen Epos Ramayana in Thailand Ramakian beeinflusst spezifisch buddhistische Erzahlungen basieren auf den Jatakas moralischen Geschichten aus dem Leben Buddhas Hierzu gehort das Suvarnasangkha Jataka Goldene Schneckenhorn Geschichte das in Thailand als Sangthong und in Malaysia als Anak Raja Godang Schneckenhorn Prinz bekannt ist Die Erzahlung gelangte vielleicht uber Tibet nach Thailand und variiert das Motiv der Kosmogonie aus einem Ur Ei von dem tibetische Barden ab dem 8 9 Jahrhundert in ihren Liedern erzahlten Aus dem Dotter des Ur Eis bildeten sich 18 weitere Eier Das mittlere Ei war ein Schneckengehause aus dem ein ungewohnlich schoner Junge herauskam So beginnt die Herkunftslegende der beruhmten Familie Rlang in Osttibet wie sie in der Chronik des 5 Dalai Lama im 17 Jahrhundert festgehalten ist 73 In der thailandischen Version wird die schwangere Konigin Canda Devi in den Wald geschickt wo sie in einer Hutte unter der Obhut eines gutmutigen alteren Ehepaars die Geburt ihres Sohnes erwartet Ihr noch ungeborener Sohn ist der Bodhisattva Sangthong der um seiner Mutter die Geburt zu erleichtern die Form eines goldenen Schneckenhorns annimmt und so auf die Welt kommt Der schone Sohn aus dem Schneckenhorn offenbart sein gottliches Wesen Mutter und Sohn kehren in den Palast des Konigs zuruck wo die eifersuchtige andere Konigin versucht sie zu verjagen Dies gelingt letztlich und Konigin Canda treibt mit ihrem Sohn auf einem Floss uber das Meer Als das Floss zerbricht erreicht Canda Madras aber ihr Sohn Sangthong sinkt auf den Grund des Ozeans in den Patala den Palast der Unterwelt in welchem der Schlangenkonig Nagaraya wohnt Nach etlichen Verstrickungen errettet Sangthong letztlich mit Indras Hilfe die Stadt Varanasi vor ihren Feinden wird zum neuen Konig ernannt und es herrscht Frieden 74 Der thailandische Konig wird traditionell als gottliches Wesen verehrt Berichten aus der Ayutthaya Periode 1351 1767 zufolge mussten hofische Zeremonien die uberragende Stellung des Konige herausstreichen weshalb ausschliesslich Musikinstrumente die mit Hindugottern verbunden waren zum Einsatz kamen Dazu gehorten Bronzetrommeln mahorathuk eigentlich Kesselgongs kleine sanduhrformige Klappertrommeln bandaw Sanskrit damaru Metalltrompeten trae und Schneckenhorner sang 75 Die einzigen thailandischen Trompeteninstrumente sind das Schneckenhorn eine ebenfalls aus Indien stammende gebogene konische Metalltrompete trae ngawn die einem Tierhorn nachgebildet ist und gerade oder einfach gewundene Metalltrompeten trae farang nach europaischen Vorbildern Im 17 Jahrhundert war der Konig wenn er im Freien ging von einem Orchester mit Trompeten und Trommeln umgeben Menschen auf der Strasse mussten sich niederwerfen bis die konigliche Prozession vorbeigezogen war Zahlreiche Malereien aus dem 19 Jahrhundert in buddhistischen Tempeln zeigen solche Orchester aber nur im Wat Phra Kaeo in Bangkok sind Schneckenhorn gebogene Trompete und Trommel die seltene sanduhrformige Klappertrommel bandaw zusammen abgebildet Auf anderen Wandbildern sind Schneckenhorner zusammen mit konischen Hornern zum Beispiel im Wat Senasaram in Ayutthaya oder mit S formig gewundenen Trompeten zum Beispiel im Wat Suwannaram aus der Zeit von Rama III zu sehen 76 Kambodscha Bearbeiten nbsp Bronze Schneckenhorn in Dreibeinschale Angkor Periode 12 13 Jahrhundert Das Relief stellt die tantrisch buddhistische Gottin Hevajra dar Die kambodschanische Kultur ist von der Indisierung der Reiche Funan und Chenla im 1 Jahrtausend gepragt Sanskrit shankha ging als Lehnwort in die Khmer Sprache der Angkor Zeit 9 bis 14 Jahrhundert mit der Bedeutung akustisches Schneckenhorn und Gefass fur heiliges Wasser ein 77 Das heute in der Khmer Sprache saing oder kyang sang genannte Schneckenhorn gehorte zum brahmanischen Zeremoniell am Konigshof Nur am koniglichen Palast angestellte Musiker hatten das Privileg kyang sang zu blasen und damit dem Konig an seinen Geburtstagen Gesundheit und ein langes Leben zu wunschen Mit Schneckenhornern kundigten brahmanische Priester ausserdem die Ankunft des Herrschers an und erzeugten mit ihrem Klang die passende Atmosphare bei magischen Praktiken Wahrsagungen Schneckenhorner allein oder paarweise geblasen sind hauptsachlich bei Schlachtszenen auf Reliefs am Angkor Wat Anfang 12 Jahrhundert und am Bayon Ende 12 Anfang 13 Jahrhundert dargestellt 78 Am Angkor Wat taucht das Schneckenhorn bei der breit angelegten Episode vom Quirlen des Milchozeans auf 79 Von Kambodscha gelangte das indische Schneckenhorn mit der Eroberung des Khmer Reichs durch das Konigreich Ayutthaya im 14 Jahrhundert in die thailandischen Herrscherhauser 80 Das Schneckenhorn durfte in der Angkor Zeit auch als Fruchtbarkeitssymbol aufgefasst worden sein 81 Die hohe Wertschatzung des Schneckenhorns in jener Zeit verdeutlichen formahnliche Tonnachbildungen Ein solches skeuomorphes Tonobjekt aus der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts mit einer einfarbigen grunlich braunen Glasur und einem Anblasloch am spitzen Ende verjungt sich in einer Variante des Motivs anstelle des Offnungstrichters zu einem Fischschwanz mit einer kleineren Offnung Obwohl von aussen nicht sichtbar sind die Spiralwindungen im Innern einem Schneckenhorn nachgeformt Schneckenhorner aus Ton wurden im gesamten Khmer Reich im heutigen Kambodscha und in Thailand wie in Indien fur religiose und sonstige Zwecke gebraucht vermutlich weil die wertvollen echten Schneckenhorner im Landesinnern nicht ausreichend verfugbar waren 82 Wenn der Konig den Palast verliess gingen Schneckenhorn blasende brahmanische Musiker voraus und bei der Ankunft des Konigs warfen sich die Zuschauer zu Boden und erhoben sich erst wenn die Musiker mit dem Spiel aufhorten Aus der Angkor Periode sind auch zahlreiche aufwendig verzierte Bronzegefasse in der Form eines Schneckenhorns erhalten Zu ihnen gehort ein schalenformiger Standfuss aus Bronze Ein Dutzend dieser angkorianischen Bronze Schneckenhorner wurden bei tantrisch buddhistischen Ritualen verwendet denn sie sind mit einer Relieffigur der obersten Gottin des tantrischen Buddhismus Hevajra verziert 83 Verwendet wurden und werden bevorzugt besonders grosse Schneckengehause von Turbinella pyrum mit einem Mundstuck am Ende In der kambodschanischen Musik wird die saing zu den ausschliesslich solo gespielten Instrumenten gezahlt neben dem Rinderhorn mit Einfachrohrblatt sneng der Bambusmaultrommel angkuoch vgl Genggong dem Blatt Mirliton slekk und der Stabzither kse diev Bei Hochzeiten wird dem Brautpaar Wasser aus einem Schneckenhorn uber die Hande gesprenkelt 84 Indonesien Bearbeiten Chinesische Chroniken der Tang Dynastie 618 906 erwahnen dass Gongs Trommeln und Schneckenhorner den auf einem Elefanten reitenden buddhistischen Herrscher von Poli musikalisch begleiteten 85 Poli war ein buddhistisches Reich das archaologischen Untersuchungen zufolge im Distrikt Panei im Regierungsbezirk Padang Lawas in der indonesischen Provinz Nordsumatra verortet wird 86 Die alteste bekannte Inschrift in Zentraljava wird um 650 n Chr datiert und ist nach ihrem Fundort Tuk Mas benannt der am Fuss des Vulkans Merbabu liegt Sie gehort zur indischen Tradition wurde mutmasslich von Sudindern aus der Pallava Dynastie verfasst und erzahlt in Sanskritversen von der Heiligkeit des Ganges 87 Zu der Felsinschrift gehoren auch Zeichnungen unter denen ein Schneckenhorn zu erkennen ist Das Schneckenhorn wurde fur religiose Zwecke geblasen und in Ritualen verwendet 88 Einige Tempel aus dem 7 und 8 Jahrhundert zeigen weitere Musikinstrumente aber die gesamte Bandbreite der damaligen Musikinstrumente findet sich erst auf den Reliefs am zentraljavanischen Borobudur vom Anfang des 9 Jahrhunderts Darauf abgebildete Blasinstrumente sind Querfloten eventuell Rohrblattinstrumente Mundorgeln Schneckenhorner und gerade Trompeten vgl die sudindische tiruchinnam 89 Ein Basrelief am Borobudur das von einem Jataka uber eine Kinnari himmlische weibliche Mischwesen im Buddhismus mit Namen Manohara handelt zeigt sieben Frauen Kinnaris in einem Pavillon mandapa zusammen mit Konig Druma davor Dahinter steht eine Standarte mit einem darauf befestigten geflugelten Schneckenhorn 90 Das altindische Motiv des geflugelten Schneckenhorns hat sich aus einem aufrecht positionierten Schneckenhorn entwickelt das mit der Spitze auf einer Lotoswurzel Sanskrit padmamula steht aus der nach beiden Seiten Blatter zu spriessen beginnen Eine verwandte Form auch in seiner Funktion als Gefass ist der Krug kalasha Aus den Blattern wurden aufgespannte Flugel Diese motivische Weiterentwicklung ist an zwei Reliefs am zentraljavanischen buddhistischen Candi Mendut bei Magelang aus dem 9 Jahrhundert zu erkennen 91 nbsp Quer geblasenes Schneckenhorn aus Sudsulawesi Tropenmuseum Amsterdam vor 1936Aus der Zeit nach den buddhistischen und hinduistischen Reichen fehlen Berichte uber die Verwendung von Schneckenhornern auf Java Im 15 Jahrhundert zogen sich die Herrscher des letzten hinduistischen Reiches von Majapahit auf die Insel Bali zuruck Dort wird bei manchen hinduistischen Zeremonien ein sungu genanntes Schneckenhorn verwendet auch bei modernen Orchesterkompositionen um auf die alten Traditionen Bezug zu nehmen 92 Balinesische Quellen aus dem 16 Jahrhundert beschreiben die Musik bei der Auffuhrung des Wangbang Wideya einer Erzahlung der altjavanischen Versgattung kakawin aus dem Zyklus um den mythischen Prinzen Panji die in zahlreichen Versionen auf die wayang Buhne gebracht werden etwa als wayang beber Das Orchester gamelan des Wangbang Wideya bestand aus samepa mutmasslich ein Streichinstrument vgl rebab cantung einsaitige Stabzither wie die kambodschanische kse diev beide gespielt vom musikalischen Leiter dalang eine gending gong Gruppe verschiedene Metallophone Trommeln Zimbeln und Schneckenhorn 93 Heute kommt das Schneckenhorn in der balinesischen Musik noch in der sehr seltenen gamelan Formation gong bheri vor deren Name sich auf die aus der chinesischen Musiktradition stammenden grossen hangenden Flachgongs bheri bezieht Neben zwei bheri besteht das Ensemble aus einem klentong kleiner hangender Buckelgong einer bedug grosse zweifellige Fasstrommel zwei tawa tawa Kesselgongs drei kempur hangender Buckelgong und einem sungu Schneckenhorn 94 Ausserhalb des indischen Kultureinflusses ist das Schneckenhorn in Indonesien selten und nur auf einigen ostlichen Inseln bekannt Walter Kaudern 1927 tragt seine Reisebeobachtungen um 1920 und einen niederlandischen Bericht von 1890 uber Sulawesi zusammen wonach das Tritonshorn bei den Toraja in Sudsulawesi als ntoea ntoeangi bekannt war heutige indonesische Schreibweise tuang tuang Signalhorn Zumindest an den Kusten von Sulawesi wurde das Horn quer geblasen Ende des 19 Jahrhunderts wurden Nachbardorfer mit Schneckenhornern vor einer Gefahr gewarnt und Kaudern bemerkte dass Bootsleute Schneckenhorner bliesen um bei Flaute Wind fur die Segelboote aufkommen zu lassen 95 Bei den Minahasa in Nordsulawesi werden etwa 20 Schneckenhorner unterschiedlicher Grosse zu einem orkes bia genannten Ensemble zusammengestellt Orkes von niederlandisch orkest Orchester bezeichnet in ganz Indonesien und vor allem in Nordsulawesi relativ junge Ensembleformationen mit traditionellen oder europaischen Instrumenten beispielsweise orkes gambus mit der Laute gambus orkes oli Maultrommel oli Fiedel Kernspaltflote oder orkes bambu suling 12 bis 20 Bambusfloten suling und Trompeten Die Schneckenhorner bia haben mehrere Locher um mehrere Tone spielen zu konnen Im orkes papurungan spielen bia Rahmentrommeln rebana oder Fasstrommeln gendang Kastenxylophon kolintang Kernspaltflote bansi und sechs unterschiedlich grosse Gongs momongan zusammen 96 Ansonsten kommen Schneckenhorner als Signalinstrumente bei manchen seefahrenden Volkern an indonesischen Kusten vor etwa bei den Orang Laut zwischen Sudsumatra und den Riau Inseln Vermutlich werden sie alle uber ein seitliches Loch nahe am Ende angeblasen 97 Schneckenhorner in dieser Funktion werden tuang tuang genannt wie auch ersatzweise verwendete Bambusstampf oder Bambusschlagrohren 98 Osttimor Bearbeiten Das quer geblasene Schneckenhorn puhu puhu bei den Fataluku in Osttimor durfte fruher nur mit der Erlaubnis lokaler Fuhrer gespielt werden Durch den einen Ton des puhu puhu werden die Leute traditionell zu Dorfversammlungen gerufen andere Ereignisse angekundigt und Besucher willkommen geheissen Ahnliche Funktionen hat in zentralen Bergregionen das Buffelhorn karau dikur 99 Segler wollten bei einer Flaute mit dem puhu puhu den Wind in ihre Segel rufen 100 Ozeanien BearbeitenIn Ozeanien waren Schneckenhorner in allen drei Kulturregionen Melanesien Mikronesien und Polynesien verbreitet Am haufigsten war und ist das uberwiegend quer geblasene Tritonshorn Charonia tritonis gefolgt von der Gehornten Helmschnecke Cassis cornuta die wegen ihrer kurzen Form an der Spitze angeblasen wird und der quer geblasenen Grossen Russelschnecke Syrinx aruanus Von den Kusten Neuguineas uber Melanesien Mikronesien Westpolynesien bis nach Hawaii und den Marquesas waren Cassis Arten raumlich am weitesten verbreitet 101 Schneckenhorner wurden und werden noch regional als Signal und Zeremonialinstrument eingesetzt dessen magische Bedeutung mit Ursprungsmythen begrundet wird 102 Schneckenhorner sind in Ozeanien die gebrauchlichsten Naturtrompeten sie werden lediglich ausnahmsweise als Musikinstrument und uberwiegend nur zur Produktion eines Tons geblasen 103 Neuseeland Bearbeiten nbsp Putatara der Maori Tritonshorn mit angesetztem Mundstuck aus Holz Museum of New Zealand Te Papa TongarewaDie Maori in Neuseeland nennen ihre traditionellen Musikinstrumente taonga puoro und ihr Schneckenhorn putatara oder pu moana Die Vorsilbe pu bedeutet blasen Blasrohre und tatara heisst das seltene und daher hoch geschatzte neuseelandische Schneckenhorn Der Spieler blast das putatara durch ein an der Spitze angesetztes Mundstuck aus fein verziertem Holz und verandert durch Offnen und Schliessen des Trichters mit der Hand Tonhohe und Lautstarke sodass auch melodische weiche Klange entstehen konnen Putatara mit holzernen Mundstucken werden bereits in einem franzosischen Reisebericht Journal du voyage fait sur le vaisseau le St Jean Baptiste von 1769 erwahnt Der Verfasser Pierre Antoine Monneron 1747 1801 vergleicht den Klang des Schneckenhorns mit einer Sackpfeife Die typische Lange der an das Schneckenhorn angesetzten Holzrohre betragt 10 bis 15 Zentimeter Wahrscheinlich wurde das Holz fruher aufgebohrt und nicht aus zwei Halften zusammengeklebt 104 Das traditionelle Signalinstrument mit dem Hauptlinge zu Versammlungen auf den Dorfplatz riefen und die Geburt des ersten Sohnes verkundeten ist eng mit der Herkunftslegende der Maori verbunden 105 Ein altes Exemplar eines putatara das sich im Museum von Auckland befindet heisst Te Awa a te atua Fluss des Menstruationsblutes Es wurde nach der Erzahlung von Tuwharetoa mitgebracht der zur Besatzung des Kanus Arawa gehorte Dieses Kanu war unter denjenigen Booten mit denen die ersten Maori nach Neuseeland gelangten Die Sohne Tuwharetoas und deren Nachkommen besiegten und vernichteten die anderen Stamme die zu jener Zeit dort auf der Insel gelebt hatten Dieses Exemplar ging 1846 bei einem Bergsturz verloren wurde aber Jahre spater wiedergefunden und 1880 an Kapitan Gilbert Mair ubergeben 106 Neben dem putatara diente fruher auch die 1 2 5 Meter lange Holztrompete pukaea fur kriegerische Auseinandersetzungen 107 und um die Ankunft eines Hauptlings zu vermelden Neuguinea Bearbeiten In Neuguinea das kulturell zu Melanesien gehort haben traditionelle Musik und Tanz eine wesentliche Funktion innerhalb der Dorfgemeinschaft bei Ubergangsfeiern Geburt Initiation Hochzeit Tod der Ernte Einweihung eines Hauses oder der Fertigstellung eines Kanus Fur die Anrufung jenseitiger Machte bei solchen Anlassen werden geeignete Musikinstrumente wie Trompeten Floten Stimmverzerrer und Schwirrholzer benotigt In Kustenregionen dienen Schlitztrommeln und Schneckenhorner als entsprechende Gerausch und Signalinstrumente In einigen Berichten vom Anfang des 20 Jahrhunderts werden Schneckenhorner als Abwehrmittel gegen Geister oder Krankheiten erwahnt So heisst es 1890 uber das Gebiet Finschhafen dass Schneckenhorner als Signalinstrument und in mondlosen Nachten als Spukvertreiber geblasen wurden 108 Durch Handel sind Schneckenhorner auch in einige Gebiete im Landesinneren gelangt wo ansonsten Trompeten aus Holz oder Bambus als Signalinstrumente verwendet werden 109 Dies berichtet der australische Resident der Western Province im damaligen Territorium Papua Wilfred Norman Beaver 1916 uber die Trompetentypen und erganzt Beispiele fur die mit quer geblasenen Schneckenhornern durch den Wechsel von kurzen und langen Tonstossen signalisierten Botschaften Aufruf zum Kampf Nachricht eines Todesfalls oder Manner tragen ein Schwein ins Dorf 110 Der australische Kolonialbeamte Ernest Chinnery 1917 bestatigt die ausschliesslich rthythmische Signalgebung mit Schneckenhornern die keine Veranderung des Klangs kennt Als Signalinstrumente wurden die Trompeten uberwiegend von Mannern in Einzelfallen auch von Frauen geblasen 111 Die vereinbarten Signale galten nur regional oder innerhalb eines Stammes Bei quer geblasenen Schneckenhornern befindet sich das Anblasloch allgemein meistens auf derselben Seite wie die Trichteroffnung sodass diese nach hinten zum Spieler zeigt Dies erleichtert es dem Spieler mit einer Hand die Offnung partiell abzudecken um auf den Inseln auf denen diese Technik genutzt wird Tonhohe und Klangfarbe zu beeinflussen Bei einem kleineren Teil der Schneckenhorner ist das Anblasloch im rechten Winkel zur Offnung angebracht die deshalb beim Spielen nach oben zeigt und fur die Hand schlecht erreichbar ist Fur die Verwendung als Signalinstrument in Neuguinea bedeutet dies keine Einschrankung 112 Die um den Ort Sarmi an der Nordkuste im indonesischen Teil Neuguineas lebenden Isirawa rund 2000 Menschen pflegen bei profanen Anlassen Gesange mit Tanzen fatiya die von der gleichnamigen Trommel Schneckenhornern und kleinen Floten begleitet werden Manner Frauen und Kinder die an den Tanzen mitwirken durfen die Instrumente spielen 113 Die Schneckentrompete ist auch in Neuirland ein Musikinstrument Bei der dortigen Malanggan Kultgemeinschaft ist das ungewohnliche Reibholz und Ritualobjekt lounuat bekannt Zum Frauentanz kuluptaine mit Gesang werden Schlitztrommeln Muschelrasseln Horner und Schneckentrompeten verwendet In Neubritannien gehoren zu den Musikinstrumenten das Holmxylophon tinbuk Schlitztrommeln garamut eine Sanduhrtrommel kudu eine Bambusflote tilitilo und zur Nachrichtenubermittlung eine Schneckentrompete Kuanua tavur 114 nbsp Die Gehornte Helmschnecke in der Flagge der West New Britain Province symbolisiert die traditionelle Nachrichtenubermittlung Die ungewohnlichste Musik fur Schneckenhorner fuhrte 1902 der junge lutheranische Missionar Heinrich Zahn 1880 1944 in der damaligen Kolonie Deutsch Neuguinea ein Bis dahin wurden in den christlichen Gottesdiensten Hymnen mit Melodien aus der Heimatregion der Missionare und Texten in den lokalen Sprachen gesungen Zahn erlernte die austronesische Sprache Jabem ubersetzte das Neue Testament und etliche Hymnen auf Jabem In den 1920er Jahren war er mit anderen Missionaren zur Ansicht gelangt dass die europaischen Melodien von den Einheimischen nur unzureichend wiedergegeben wurden und es besser sei nur traditionelle Melodien des Landes in der Liturgie zu verwenden Als er aber 1924 im Ort Hocpoi im Gebiet der Bukawa eine Klasse mit Missionshelfern zu unterrichten begann fuhrte Zahn eine Reihe von Schneckenhornern in bestimmten Tonhohen ein die bislang nur rhythmisch verwendet worden waren Es gab sonst keine melodiefahigen einheimischen Musikinstrumente Die Schuler erlernten die Melodien mit Hilfe einer Ziffernnotation die bei den Lutheranern bislang nicht in Gebrauch war Das Schneckenhorn Orchester bei dem jedes Mitglied einen Ton blies trat erstmals bei einem Gottesdienst im Juli 1927 offentlich auf Vom Erfolg beflugelt und weil die Musiker uber das Schneckenhornspiel den Ansatz eines Blechblasinstruments erlernt hatten stellte Zahn in den folgenden Jahren ein kombiniertes Orchester aus 25 Schneckenhornern mit 10 aus Bayern eingefuhrten Trompeten und Posaunen zusammen Ab 1928 nahm Zahn Wachswalzen mit diesem Orchester und Gesang fur das Berliner Phonogramm Archiv auf Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Tradition des Schneckenhornorchesters mit nun englischsprachigen Hymnen wiederaufgenommen Durch die 1960er und 1970er Jahre traten solche Orchester bei Gottesdiensten auf In den 1990er Jahren trug das Orchester den Namen Hocpoi Youth Conchshell Band 115 Vanuatu Bearbeiten In Vanuatu einem Inselstaat in Melanesien war das Schneckenhorn bubu das am weitesten verbreitete Blasinstrument verwendet bei Zeremonien und zur Signalgebung Ansonsten sind eine Bambuskerbflote eine gebundelte Panflote eine in der Mitte angeblasene Bambusquerflote und eine Quertrompete aus Bambus bekannt letztere als Ersatz fur das Schneckenhorn Das fur alle Zwecke bedeutendste einheimische Musikinstrument von Vanuatu ist eine grosse stehende Schlitztrommel 116 Auf der Insel Malakula wurden in der Vergangenheit vor der Christianisierung in gewissen Abstanden grosse Zeremonien maki zur Initiation in die Altersklassen durchgefuhrt die mit komplexen und dramatischen Ritualen verbunden waren In deren Zentrum gehort das Schlachten vieler Schweine und der anschliessende Verzehr von heiligem Essen das auf einem speziellen Herd im Mannerhaus zubereitet wurde Mit bestimmten Schneckenhornsignalen wurde uber die Aktivitaten bei der maki Zeremonie informiert etwa um die Form der Eckzahne der fur das Mahl getoteten Schweine anzugeben Je starker gekrummt die Eckzahne sind desto hoher ist der Wert des Ebers Dies wurde in unterschiedliche Klange des Schneckenhorns ubersetzt produziert durch Abdecken der Offnung mit der Hand Mit zwei Schneckenhornern tavua unterschiedlicher Tonhohen erzielten die Spieler durch Regulierung mit der Hand sorgfaltig geplante tonale Uberlagerungen 117 Das traditionelle Jahr in Melanesien richtet sich nach dem Yamszyklus und beginnt mit der Ernte des Yams 118 Das Fest zur Yamsernte lautet eine Folge weiterer Feste im Jahresverlauf ein die erst durch die nunmehr gesicherte Nahrungsgrundlage moglich werden Nach Berichten aus den Jahren 1887 und 1943 von der Insel Ambrym turmten beim Yamsfest die Manner Yams und Kochbananen in der Mitte des umschlossenen Platzes auf und zwei Musiker begannen ihre Trommeln atingting kraftig zu schlagen Dazu wurden Schneckentrompeten geblasen und alle Manner schrien und jubelten Dann wurde die Nahrung sorgfaltig gestapelt und moglichst gerecht aufgeteilt an alle Anwesenden ubergeben Die gesamte Zeremonie fand ohne Frauen statt die nur von ausserhalb durch eine Umzaunung aus Palmblattern einen Blick darauf werfen konnten 119 Die Signale des Schneckenhorns auf Malekula wurden wie auch fur andere Inseln zutreffend als eine Art Morsecode beschrieben der aus dem Wechsel von langen und kurzen Tonstossen besteht Heute besitzt das Schneckenhorn weiterhin eine Bedeutung bei manchen Ritualen in Vanuatu aber kaum noch als Signalinstrument Hierfur wird regional eine Schlitztrommel eingesetzt 120 Die Fischer der Insel Ambae verstandigen sich mit dem Schneckenhorn tapae wenn sie ihre Netze einbringen und verandern den Klang mit der Hand 121 Neukaledonien Bearbeiten Neukaledonien ist die sudlichste Inselgruppe von Melanesien Das dort ausschliesslich verwendete Tritonshorn Charonia tritonis dient dazu die Gemeinschaft zusammenzurufen und ist bis heute ein Zeichen der Hauptlingswurde an dessen Haus es als Relief am Dachfirst auftaucht Andere traditionelle Blasinstrumente sind eine Bambuspanflote kleine Doppelrohrblattinstrumente und eine Kolbenflote Eine aus einem Papaya Blattstiel hergestellte Spaltflote und eine Quertrompete aus demselben Material ist heute verschwunden 122 In allen einheimischen Sprachen Neukaledoniens heisst das Schneckenhorn lautmalerisch tutu oder cucu in der Sprache Paici abgewandelt tuu wie auch der auf eine gewisse Entfernung ahnlich klingende Ruf der Riesenfruchttaube dea tuu genannt wird 123 Das Tritonshorn wird quer geblasen Die einheimische Bevolkerung der Kanaken produziert nur einen Ton dessen Klang auch mit der Hand nicht verandert wird Fruher wurde mit dem Schneckenhorn die Ankunft eines Schiffes der Tod eines Hauptlings oder der Beginn der Yamsernte gemeldet und zum christlichen Gottesdienst gerufen Trauernde kundigten damit ihre Ankunft am Bestattungsort an Ausserdem hatte das Schneckenhorn eine rituelle Funktion bei Ubergangsfeiern und anderen Zeremonien 124 Fidschi Bearbeiten nbsp Gotter oder Geisterhaus mbure kalou der traditionellen Fidschi Religion mit Schneckenhornern seitlich vom Eingang Zeichnung von Theodor Kleinschmidt im Dorf Narokorokoyawa auf der Insel Viti Levu 1878Die Insel Fidschi im Osten von Melanesien bildet eine Ausnahme weil hier ausser dem generell quer geblasenen Tritonshorn auch die endgeblasene Riesenfroschschnecke Tutufa bubo verwendet wird bei der als Besonderheit ein Loch in die Seitenwand der Schalloffnung gebohrt ist Das Loch erreicht die Spiralwindung kurz vor ihrem Austritt und dient als Fingerloch wie es bereits im Katalog der ethnografischen Sudsee Sammlung des Museum Godeffroy von 1881 heisst Am Hinterrande der Mundung nahe der Spindel ein rundes Loch eingebohrt um den Ton zu moduliren Durch Offnen und Schliessen des Fingerlochs lassen sich zwei Tone und durch leichtes Bewegen des Finger gleitende Ubergange hervorbringen Bei den quer geblasenen Tritonshornern befindet sich das ungefahr quadratische Anblasloch stets auf der Seite der Schalloffnung aber nicht immer in derselben Spiralwindung Verwendet wurden die auf Viti Levu gesammelten Schneckenhorner der Art Tutufa bubo um die Eingeborenen zum Gotzendienst zu versammeln und lagen daher solche stets am Eingange der heidnischen Tempel 125 Eine Zeichnung des Naturforschers Theodor Kleinschmidt von 1878 zeigt dass die als Tutufa bubo erkennbaren Schneckenhorner auf einem Podest seitlich vom Eingang eines Gottertempels Geisterhauses mbure kalou ausgelegt waren Im Unterschied dazu wurden die quer geblasenen Tritonshorner auf Viti Levu als Signalinstrumente beim Fischen von Schildkroten und auf Kanus bei Kriegszugen verwendet Vor einem Angriff wurden nach Berichten aus dem 19 Jahrhundert heilige Trompeten am Tempel geblasen um den Feind zu erschrecken Des Weiteren wurden sie als Warnung bei Naturkatastrophen bei Beerdigungen und Beschneidungsfeiern geblasen 126 Es ist unklar ob es sich bei der unterschiedlichen Verwendung von langs und quer geblasenen Schneckenhornarten um zwei kulturelle Einflusse handelt die sich uberlagerten oder um die funktionale Aufteilung sakral sakular innerhalb einer Kultur Mit der Christianisierung verschwand die traditionelle Religion vollig und Tutufa bubo kommen nur noch archaologisch an ehemaligen Tempeln zum Vorschein wahrend Tritonshorner weiterhin verwendet werden 127 Polynesien Bearbeiten Viele Inseln im Westen von Polynesien wie Samoa Tonga Niue und Tuvalu standen durch vorkolonialen Handel untereinander und mit der nahegelegenen melanesischen Insel Fidschi im kulturellen Austausch Die charakteristischen Instrumentalensembles der polynesischen Inseln bestehen aus Schlitztrommeln und Schneckenhornern Manche Exemplare beider Instrumentengruppen besassen fruher eine sakrale Bedeutung und wurden als Jenseitsstimmen bei Wahrsagungen gedeutet 128 Die Herkunft der Musikinstrumente erzahlt ein Mythos aus Rarotonga der grossten der Cookinseln Die Urheimat der Polynesier lag demnach weit im Westen an einem Ort namens Avaiki Der Kulturheror von Rarotonga Tangi ia soll im 13 Jahrhundert mit einem Boot von Tahiti nach Rarotonga gekommen sein wo er die Genealogie der Hauptlinge etablierte 129 Von den Gottern in Avaiki habe er die heiligen Tanze eiva und einige Gegenstande darunter die Felltrommel pa u die Schlitztrommel ka ara und das Schneckenhorn pu mitgebracht 130 Eine andere Erzahlung handelt davon wie ein Mann von den Tuamotu Inseln auf der Suche nach seinem altesten Sohn unterwegs war und die Insel Mangareva erreichte Das eine Schneckenhorn das er dabei hatte erhielt letztlich der Bruder des Konigs von Mangareva obwohl auch der Konig das Instrument haben wollte 131 Das Schneckenhorn symbolisierte einige Gotter der polynesischen Glaubensvorstellungen vor allem die unter zahlreichen Namen verehrten Kriegsgotter darunter Oro auf den Gesellschaftsinseln Ku auf Hawaii und Tane auf Tahiti Jede Siedlung kannte ausser den nationalen Kriegsgottern noch lokale Kriegs und Schutzgottheiten aitu Im Bezirk Tuamasaga auf Samoa bewachten die Kriegspriester O Tausi aitu tau Aufseher des Kriegsgottes die zu den Kriegsgottern gehorenden Ritualobjekte Sie trugen als Emblem das heilige Schneckenhorn pu das sie O Aitu langi Himmelsgotter nannten 132 In ihren Tempeln hatten die Priester an zentraler Stelle einen Gegenstand den sie mit religioser Verehrung betrachteten In einem Tempel hing beispielsweise ein Schneckenhorn in einem Korb von der Decke herab wodurch George Turner 1884 zufolge der Anschein erweckt werden sollte der Gott selbst wurde es blasen wenn er die Menschen in den Krieg schicken wollte 133 Die auf Tonga gespielte Schlitztrommel lali und das Schneckenhorn kele a kamen wahrscheinlich von Fidschi Obwohl im Meer um Tonga und in ganz Polynesien die Arten Charonia tritonis und Cassis cornuta vorkommen dient auf Tonga nur das Tritonshorn als Blasinstrument Es wurde fruher im Krieg bei Zeremonien und bei der Suche nach verschwundenen Fischern verwendet Bis heute wird es zum Fischfang besonders von Haien und Bonitos und fur diverse Ankundigungen im Dorf eingesetzt Das quer geblasene Horn besitzt ein seitliches Anblasloch zum dritten oder vierten Umgang Die ubrigen Blasinstrumente auf den Tonga Inseln Panflote Nasenflote sind verschwunden 134 Ein besonderes vermutlich seit vorkolonialer Zeit existierendes Ensemble auf der zu Tonga gehorenden Insel Niuatoputapu setzt sich aus zwei bis neun Schneckenhornern unterschiedlicher Tonhohen zusammen die fur ihr mehrstimmiges Spiel bei besonderen Anlassen bekannt sind Die Tonhohe wird mit der Hand in der Offnung beeinflusst Fruher bliesen sie im gesamten Tonga Gebiet auf Niuatoputapu zumindest noch in den 1980er Jahren 135 vor und wahrend Cricketspielen 136 Die alteste Beschreibung eines der musikalischen Unterhaltung dienenden Schneckenhornensembles findet sich in der Tongan Government Gazette vom November 1880 Demnach bliesen drei junge Manner Schneckenhorner mit unterschiedlichen Tonhohen bis zu einer Stunde andauernd in einer bestimmten Abfolge lang und kurz sodass sich eine zwar monotone aber dennoch musikalische Darbietung ergab 137 Uber die Musik von Tuvalu vor Beginn der europaischen Kolonisierung Mitte des 19 Jahrhunderts ist nahezu nichts bekannt Es gab nur wenige Musikinstrumente darunter Schneckenhorner pu und Schlitztrommeln lali die noch gelegentlich als Signalinstrumente verwendet werden Ansonsten haben heute Kirchenglocken und leere Gasflaschen diesen Zweck ubernommen 138 Auf Hawaii werden beide Schneckenarten langs geblasen Ein Foto aus dem Bernice P Bishop Museum vor 1965 zeigt einen Mann der beim Spiel eines Tritonshorns mit einer Hand in die Offnung greift 139 eine ausser auf Tonga sonst in Polynesien unubliche Spielweise 140 Heute wird in Hawaii mit dem pu zur Eroffnung von Veranstaltungen etwa beim Hula Tanzfestival sonstigen Festen Luʻau und bei Familienfeiern Hochzeiten ein langgezogener Ton produziert 141 Nach einer Beschreibung von 1938 gab es auf der zu Franzosisch Polynesien gehorenden Insel Mangareva ein Schneckenhorn bei dem in einer ungewohnlichen Spielweise durch Einsaugen von Luft Tone nach dem Prinzip der sucked trumpets produziert wurden Die bekannteste Vertreterin dieser sehr seltenen Instrumentengruppe ist die nolkin in Chile 142 Mikronesien Bearbeiten In allen Kulturen Mikronesiens gab es Schneckenhorner die meist als Signalinstrument und gelegentlich bei Zeremonien verwendet wurden Die christliche Missionierung verdrangte im Verlauf des 19 Jahrhunderts vollstandig fruhere Glaubensvorstellungen Die Missionare hatten auch die Aufgabe die verbreiteten Bambusfloten als Erzeugnisse des Heidentums einzusammeln wodurch einige in Museen gelangten Ein durch seine Veroffentlichungen und sein Wirken bekannter Missionar war Robert Logan der 1874 zusammen mit seiner Frau Mary im Auftrag der Missionsgesellschaft American Board of Commissioners for Foreign Missions ABCFM auf der Insel Pohnpei in den Karolinen eine Station errichtete 143 Nachfolgend bemuhte er sich um die Beilegung von Stammeskonflikten im westlich gelegenen Chuuk Atoll im Zentrum der Karolinen Musikinstrumente und sonstige Klangerzeuger hatten einen wesentlichen symbolischen Anteil an der Christianisierung und Kolonisierung der Inseln So meldeten es ABCFM Missionare im Jahr 1885 stolz als zivilisatorischen Fortschritt dass das bislang verwendete Schneckenhorn an der Kirche auf einer Insel im Chuuk Atoll durch eine Glocke ersetzt worden war 144 Heute werden teilweise Elemente der Inseltradition in die Liturgie integriert Bei einem katholischen Gottesdienst im Jahr 2006 im Chuuk Atoll wurde der Kirchengesang von einem Keyboard begleitet danach bliesen Messdiener grosse Schneckenhorner sewi wahrend das Modell eines Kanus als Symbol fur die Ausbreitung des Glaubens vor den Altar getragen wurde 145 Das Schneckenhorn ist in Mikronesien generell mit magischen und spirituellen Praktiken verbunden Zumindest auf der Insel Pohnei wird das sewi genannte Tritonshorn nach einer Beschreibung von 2011 noch bei manchen Anlassen verwendet Das sewi gehorte dort zum Bereich des Hauptlings und wurde entsprechend mit Respekt behandelt In ganz Mikronesien wurde es stets nur rhythmisch und ohne Klangveranderung geblasen 146 Sewi oder nach anderer Aussprache saui heisst das Schneckenhorn auf den zentralen Karolineninseln des Chuuk Atolls und der Insel Satawal auf Puluwat wird es haui auf Pohnpei sowi und auf Ifalik taui genannt 147 Die Chamorro die indigene Bevolkerung auf der Insel Guam besassen den sparlichen historischen Berichten zufolge wenig Musikinstrumente darunter eine Bambusmaultrommel einen Musikbogen eine Bambusflote und das Tritonshorn das als Friedenssignal geblasen wurde Heute bilden dessen Tone den Auftakt bei manchen Festveranstaltungen 148 Amerika BearbeitenNordamerika Bearbeiten Schneckenhorner die ausschliesslich langs geblasen werden sind aus Sud Zentral und Nordamerika bekannt Da um Nordamerika uberwiegend die Meere als Lebensraum fur grosse Schnecken zu kalt sind mussen die bei archaologischen Grabungen im Norden bis nach Kanada gefundenen Schneckenhorner importiert worden sein Ob diese Fundobjekte aus dem 1 Jahrtausend musikalisch verwendet wurden ist unklar Vereinzelt wurden Schneckenhorner im Norden auch noch spater verwendet 149 Es gibt Berichte aus der Mitte des 18 Jahrhunderts wonach die Lenape in Pennsylvania im Nordosten der Vereinigten Staaten mit dem Schneckenhorn die Glaubigen zum Gebet riefen So soll es dem Quaker John Woolman zufolge am 17 Juni 1761 im Dorf Wehaloosing heute Wyalusing geschehen sein Im Royal Ontario Museum ist ein Schneckenhorn Grosse Fechterschnecke archiviert mit der eine Tuscarora Gruppe in Ontario ihre Gemeinschaft ins Langhaus rief 150 Hauptsachlich wird uber Schneckenhorner aus dem Sudwesten der Vereinigten Staaten berichtet auch wenn diese im Vergleich zu anderen Fundobjekten von dort selten sind Die fruhesten Exemplare aus Grabstatten werden in das 8 Jahrhundert datiert die meisten stammen aus platform mounds Erdhugel in Gestalt eines Pyramidenstumpfs ab dem 12 Jahrhundert auf deren ebener Flache religiose Kulte praktiziert wurden 151 Eine nordamerikanische Kultur von der Schneckenhorner gefunden wurden ist die Hohokam Kultur im heutigen Bundesstaat Arizona die ungefahr vom 4 bis zum 15 Jahrhundert existierte Im Sudwesten der Vereinigten Staaten wurden an zwolf Ausgrabungsstatten Schneckenhorner gefunden davon liegen sieben Orte im sudlichen Arizona im Gebiet der Hohokam Bei den Fundobjekten war die Spitze abgeschlagen und die Offnung geglattet sodass sie als Blasinstrumente zu identifizieren sind Zahlreiche Schneckenhorner besitzen kleine Locher am Rand der Offnung an denen mutmasslich eine Trageschleife befestigt war 152 Die Schneckengehause verschiedener Arten stammten offenbar vom Golf von Kalifornien sie waren ein bedeutendes Handelsgut und kommen in allen Siedlungsschichten der Hohokam Kultur vor 153 nbsp Schlangentanz der Hopi Illustration im Jahresbericht des Bureau of American Ethnology von 1897Einige Schneckenhorner wurden in der heute Snaketown Schlangenstadt genannten Siedlung ausgegraben Sie gehorten zum Kult der Gefiederten Schlange einer in Mittelamerika damals weit verbreiteten Gottheit die unter anderem bei den Azteken und Tolteken als Quetzalcoatl bei den Maya als Kukulkan und bei den Zuni als Kolowisi bekannt war Bei den Hohokam spater bei den Zuni in New Mexico und den Hopi im Nordosten von Arizona fungierte die Schneckentrompete als Reprasentant der Gefiederten Schlange und ihr Klang gab ihre Stimme wieder Daneben hat das Schneckenhorn noch weitere Bedeutungen im Zusammenhang mit Kriegsfuhrung Heilungsritualen und Magie Die Zuni verwendeten das Grosse Schneckenhorn tsu thlanna als magische Medizin mit der sie sich der spanischen Eroberer zu erwehren hofften wie aus Berichten uber den Angriff von Francisco Vasquez de Coronado im Jahr 1540 und uber den Pueblo Aufstand von 1680 hervorgeht Das Grosse Schneckenhorn galt als ubernaturliche Macht die beim Blasen des Horns eine Wirkung gegen fremde bose Magie und andere Feinde entfaltet In einigen ethnografischen Schilderungen heisst es Manner des Grossen Schneckenhorns hatten selbiges auf den Altar gelegt Lieder gesungen in das Horngeblasen und beim Erscheinen einer der Hexerei verdachtigten Frau deren Namen gerufen Diese sei verruckt geworden hatte Blut gespuckt und sei letztlich an der Grosse Schneckenhorn Krankheit gestorben Dieser Erzahlung zufolge beerdigten die Zuni danach das Schneckenhorn um sich selbst vor seiner magischen Kraft zu schutzen Als sie es spater gegen angreifende Navajo wieder hervorholen wollten fanden sie es nicht mehr Es gibt etliche Varianten dieser Erzahlung von der magischen Kraft des Hornblasens im Kampf gegen Feinde 154 Die Verbindung von Krieg Heilungsritualen und schwarzer Magie kommt auch beim Schlangentanz zum Ausdruck den die Hopi bis heute alle zwei Jahre auffuhren und dessen Anfange mutmasslich in prahistorische Zeit zuruckreichen Von den ersten acht Tagen des neuntagigen Rituals sind fremde Besucher ausgeschlossen Das Ritual beinhaltet eine komplexe Dramaturgie um Schlangen die freigesetzt werden um in allen Himmelsrichtungen nach Regen zu suchen 155 Zur Ausstattung gehort ein Altar auf dem Schneckenhorner und andere kleine Gegenstande aus dem militarischen Bereich liegen 156 Mittelamerika Bearbeiten nbsp Schneckenhorn Relief am Quetzalcoatl Tempel in der Ciudadela in TeotihuacanIn Mittelamerika der Region sudlich des Rio Grande sind archaologische Funde von Schneckenhornern wesentlich haufiger als nordlich davon In prakolumbischen Kulturen Mesoamerikas besassen Schneckenhorner eine grosse zeremonielle Bedeutung Sie sind seit dem Ende der fruhen praklassischen Periode in Grabern von Tlatilco Kernzeit um 1300 800 v Chr nachgewiesen Erhaltene Exemplare der Art Turbinella angulata werden in die klassische Periode um 200 900 n Chr und in die anschliessende postklassische Periode bis zur spanischen Eroberung 1521 datiert Aus Teotihuacan einer vom 2 bis zum 7 Jahrhundert bluhenden Stadt die ein grosses Gebiet in Zentralmexiko kontrollierte sind mit einer polychromen Gipsschicht uberzogene Schneckenhorner erhalten Zwei um 500 n Chr datierte grosse Exemplare Triplofusus princeps Panama Pferdeschnecke die im Nationalmuseum fur Anthropologie in Mexiko aufbewahrt werden zeigen bei den in die Gipsschicht eingeritzten Mustern Schriftzeichen Doppel Glyphe und farbig gefassten Flachen den typischen Stil von Teotihuacan der durch exakte rechtwinklige und runde Formen gekennzeichnet ist In Langsrichtung verlauft ein gelb rot ausgemaltes Zickzack Muster Die Schneckenhorner wurden langs geblasen Eines der Schneckenhorner mit 36 Zentimetern Lange fand sich bei einem der Altare der Stadt sie gehorten also zum Kult der Priester und waren heilige Instrumente Andere Schneckenhorner waren zeremonielle Grabbeigaben Ein Schneckenhorn der Art Triplofusus giganteus Grosse Pferdeschnecke aus einem Grab an der Mondpyramide wird auf 350 n Chr datiert Es lag mit der Offnung nach Westen wo die Sonne untergeht und in die Unterwelt verschwindet nbsp Wandmalerei im Palacio de Quetzalpapalotl Teotihuacan Ein Jaguar blast ein Schneckenhorn Um 500 n Chr Im Palacio de Quetzalpapalotl Nahuatl Sprache auch spanisch Palacio de las Mariposas Palast der Schmetterlinge in Teotihuacan der um 500 n Chr datiert wird findet sich auf grossflachigen Wandmalereien die Abbildung eines Schneckenhorns mit einem angesetzten trompetenartigen Mundstuck das ins aufgesperrte Maul eines Jaguars ragt der einen Federkopfputz tragt und das Instrument blast Bei den Maya war der Jaguar ein Gott der Unterwelt und ein Schutz und Fruchtbarkeitsgott was auf die besondere kultische Bedeutung des Schneckenhorns verweist Im selben Palast ist am Pfeiler eines Altars ein Relief mit einem Schneckenhorn zu sehen dessen Mundstuck demjenigen der Wandmalerei entspricht Das Mundstuck war entweder eine Tonrohre oder ein langgestreckter Fleshtunnel aus Stein und wurde mit Wachs angeklebt 157 An der Unterseite des Schneckenhorns ist ein breiter Federschmuck zu erkennen 158 Ein solcher Federschmuck bestand aus den langen grunen Schwanzfedern des heiligen Quetzal Pharomachrus mocinno die uber oft lange Entfernungen herbeigeschafft wurden und am Rand der Trichteroffnung und an dessen vorderer Spitze befestigt vielleicht den Schopf und den Schwanz des Vogels reprasentieren sollten Auf Wandmalereien im Palast von Tetitla hingegen erscheinen Schneckenhorner ganzlich in Vogel genauer in Konigsgeier verwandelt Am Palacio de Quetzalpapalotl waren wie sich auf einer Rekonstruktionszeichnung ergibt auf beiden Seiten des Eingangs an jeweils zwei Pilastern je zwei Schneckenhorner ubereinander im Relief abgebildet Daraus wird geschlossen der gesamte Tempel konnte der Schneckentrompete gewidmet gewesen sein Weitere Darstellungen aus der klassischen Epoche in Teotihuacan lassen erkennen dass das Schneckenhorn eine wesentliche Funktion bei mit Wasser und Fruchtbarkeit verbundenen Kulten hatte So flankieren zwei Schneckenhorner auf einem Wandbild im Palast von Tetitla den Regengott Tlaloc dessen Mund eine Seerose bildet Ferner wurde die Schneckentrompete bei Menschenopfern verwendet worauf die Wandmalereien im weissen Patio des Atetelco Palasts hinweisen Sie zeigen Priester die Schneckentrompeten halten andere Priester die mit Opfermesser in den Handen tanzen und Raubkatzen die Menschenherzen fressen 159 Entsprechendes belegen die um 1000 n Chr entstandenen toltekischen Felsmalereien von Mateo A Saldana in Ixtapantongo auch als Canada del Diablo im Valle del Bravo lokalisiert im Bundesstaat Mexico Dort zeigt eine Szene einen Priester der neben dem Korper einer geopferten Frau steht der er den Kopf abgetrennt und das Herz herausgenommen hat Rechts daneben sitzen drei Priester in einer Reihe der mittlere blast ein Schneckenhorn und die beiden seitlichen blasen eine Trompete 160 wahrscheinlich eine Vorsatzflote 161 Bei den Azteken sind Schneckenhorner allgegenwartig wenn es um Fruchtbarkeit und den Ursprung des Lebens geht Quetzalcoatl bei den Azteken der Gott der Gelehrsamkeit des Windes und ein Schopfergott erschuf die Menschheit als er das Schneckenhorn blies das zuvor dem Herrscher der Unterwelt gehort hatte Am Tempel fur den Herrn der Schopfung liessen die Azteken das Schneckenhorn viermal am Tag zusammen mit anderen Instrumenten ertonen um den Konig zur religiosen Ubung zu rufen 162 Die Gotter wurden auch sonst typischerweise mit lauter Musik angerufen Die Azteken kannten zwar keine Saiteninstrumente aber einige Blasinstrumente um verschiedene Tonhohen zu erzeugen Neben dem Schneckenhorn waren dies eine Pfeife chichtli eine Spaltflote tlapitzalli und eine Gefassflote aus Ton huilacapiztli 163 nbsp Codex Magliabechiano der Azteken Prozession mit einem Priester an der Spitze der ein Schneckenhorn Strombus gigas blast Fol 35r Anfang 16 JahrhundertWie auch seine Priester besass Quetzalcoatl das Attribut Ehecacozcatl das auf den Abbildungen am Hals der Gottheit oder des Priesters hangt Das Ehecacozcatl besteht aus einem quer herausgeschnittenen Segment eines Schneckenhorns 164 Die innen spiralige und aussen oft sternformige Scheibe war mit Symbolen und Schriftzeichen bemalt Es sind auch Tonfiguren aus der Mitte des 1 Jahrtausends Colima Phase erhalten die mit solchen Miniatur Ehecacozcatl in den Handen modelliert sind Des Weiteren wurden im Gebiet der Nordwestkuste Mexikos zahlreiche aus Ton detailgenau in Originalgrosse nachgebildete Schneckenhorner aus der Zeit zwischen 300 und 800 n Chr gefunden 165 Im grossen Tempel der Azteken Hauptstadt Tenochtitlan wurden zwei Grosse Fechterschnecken Strombus gigas gefunden eine davon gehorte zum aztekischen Regen und Fruchtbarkeitsgott Tlaloc die andere zum Sonnen und Kriegsgott Huitzilopochtli Beide weisen ausnahmsweise keine Spuren von Bemalung oder sonstiger Bearbeitung auf Zum Fundzusammenhang gehoren Objekte aus den Bereichen Wasser Erde und Unterwelt In etlichen Codices aus der ersten Zeit nach der spanischen Eroberung sind Strombus gigas abgebildet die von Priestern bei Prozessionen fur verschiedene Gotter geblasen werden Nach anderen Quellen kamen Schneckenhorner auch im Krieg zum Einsatz um den Feind zu erschrecken 166 Aus der klassischen Periode der Maya im 1 Jahrtausend sind Schneckenhorner der Arten Lobatus costatus fruher Strombus costatus und Triplofusus giganteus erhalten Manche Schneckenhorner der Maya besitzen Fingerlocher Angefuhrt werden Exemplare mit einem zwei vier und sechs Fingerlochern Hinweise wie und mit welchem musikalischen Ergebnis diese Schneckenhorner gespielt wurden gehen aus den schriftlichen Quellen der Maya nicht hervor Vier oder sechs Fingerlocher sind mehr als fur den schlichten Einsatz als Signalinstrument benotigt werden 167 Die Maya verehrten einen Gott des Schneckenhorns namens Uc Zip der in einem zwischen 300 und 500 n Chr datierten Schneckenhornfund reprasentiert wird In der nachklassischen Periode nach 900 n Chr war Uc Zip fur die Jagd zustandig Das 21 5 Zentimeter lange Objekt ist farbig bemalt Das Schneckengehause insgesamt bildet den Kopf von Uc Zip ein Hocker stellt die Nase dar und ein Fingerloch das rechte Auge Das zweite Fingerloch an der Seite wird von einer eingeritzten Figur in den Handen gehalten die auf einem Thron sitzt und vom Zeichen fur Mond umgeben ist Dazu passt eine Glyphe die Balam U Xib Jaguar Mond Herrscher bedeutet und sich vermutlich auf einen der in der heiligen Schrift Popol Vuh erwahnten Zwillingsbruder Hunahpu und Ixbalanque bezieht die nach ihrem Sieg uber die Machte der Unterwelt zu Sonne und Mond wurden Das Schneckenhorn stand bei den Maya auch mit der Unterweltgottheit Pauahtun Gott N die uber die vier Himmelsrichtungen herrscht in Beziehung wie einige Vasenmalereien aus der klassischen Periode zeigen 168 Die Mixteken im Suden Mexikos standen zur Zeit der spanischen Eroberung unter der Kontrolle der Azteken Aus prakolumbischen Quellen Codices archaologischen Funden und Berichten der ersten Spanier ist einiges uber ihre Musik in der klassischen Periode zu erfahren Die am haufigsten verwendeten Blasinstrumente waren Flote Schneckenhorn und eine Kalebassentrompete mit einem Mirliton uber einem Loch in der Mitte Hinzu kam eine einfellige holzerne Trommel Wenn die Mixteken im Begriff waren eine Schlacht zu verlieren dann blies ihr Anfuhrer als Zeichen der Kapitulation eine Schneckentrompete Mehrere Schneckenhorner Rohrfloten und diverse Idiophone wurden zur Einfuhrung eines neuen Konigs gespielt 169 In Guatemala wurden zwei um 500 n Chr datierte Schneckenhorner mit der exakt gleichen Lange von 36 5 Zentimetern gefunden Die ebenfalls ubereinstimmende Dekorierung mit umlaufend eingeritzten Ringen lasst darauf schliessen dass sie von Priestern paarweise verwendet wurden Das auch in einigen Malereien erkennbare paarweise Spiel der Schneckenhorner war in Mexiko allgemein ublich 170 Die Azteken und andere zu den Nahua gezahlten Volkern nannten das Schneckenhorn atecocoli auch atecuculli auf Purepecha Tarascan hiess es puuaqua und auf Zapotekisch paataotocuecheni auch panicataopani Andere Bezeichnungen teilweise nach Form und Verwendungszweck unterschieden waren tepuzquiquiztli tecciztli Instrument der Priester und quiquiztli grosse Signaltrompete im Krieg auch von Priestern verwendet 171 Paquime Casas Grandes ist eine archaologische Ausgrabungsstatte im nordmexikanischen Bundesstaat Chihuahua die zur Pueblo Kultur gehorte und vom 12 bis zum 15 Jahrhundert ihre Blutezeit erlebte Im Unterschied zu allen anderen mittelamerikanischen Fundstatten wurden hier Meeresschnecken in der enormen Zahl von annahernd vier Millionen Stuck in unterschiedlichen Grossen entdeckt die zu knapp 70 Arten gehoren Die nachstgelegene Kuste am Golf von Kalifornien liegt 400 Kilometer westlich Wozu die Schnecken dienten ist unklar Spekuliert wurde uber deren Verwendung in Tauschgeschaften oder fur Michael E Whalen 2013 wahrscheinlicher im Zusammenhang mit magisch religiosen Vorstellungen als ein Speicher von Macht der eine Schutzwirkung auf die Umgebung ausubt 172 Einige Ethnien in Mexiko verwenden noch heute Schneckenhorner Die bis zu 20 000 Angehorige zahlenden Huicholen in den Bergen der Sierra Madre Occidental bewahren Reste einer prakolumbischen Tradition und halten wie die Pueblos das Schneckenhorn ku ra fur ein heiliges Instrument Der Naturforscher und Ethnologe Carl Lumholtz beobachtete 1898 den Einsatz von Schneckenhornern als Musikinstrument bei einer Zeremonie zur Aussaat von Mais kurz vor Beginn der Regenzeit Bei diesem Fruchtbarkeitskult wurden Schneckenhorner funfmal bei Tag und funfmal bei Nacht als Huldigung an die Gotter verbunden mit der Bitte um Regen geblasen Danach wurden sie in einen weit von den Feldern entfernten Tempel gebracht wo sie wahrend der Regenzeit bis zur nachsten Zeremonie verblieben 173 Die Lacandonen in Chiapas sind ein weiteres indigenes Volk mit prakolumbischen Traditionen Ihr ha ech genanntes Schneckenhorn fertigen sie aus Strombus gigas Der US amerikanische Anthropologe Alfred M Tozzer beschrieb 1907 das bedeutende Erneuerungsritual der heiligen Tongefasse ollas zum Verbrennen von Raucherwerk In einer Phase des langwierigen Rituals geht der Priester von der heiligen Hutte Richtung Osten und blast funfmal lang das Schneckenhorn um die Gotter einzuladen Abschliessend blast er nochmals das Schneckenhorn 174 Mit dem Ritual werden die heiligen Raucherwerkgefasse und die Zeremonialtrommel k ayom in einem symbolisierten zyklischen Verlauf des Lebens erneuert Die Schneckentrompete wird in die vier Himmelsrichtungen und in das spirituelle Zentrum geblasen um alle Gotter anzurufen Die Zahl Funf ist bei den Huichol von entsprechender symbolischer Bedeutung Bei den Lacandonen gilt die Schneckentrompete als mannliches Instrument und sollte vor den Blicken der Frauen ferngehalten werden 175 Sudamerika Bearbeiten nbsp Ausgrabungsstatte Punkuri im Distrikt Nepena in der in einem 2200 1900 v Chr datierten Grab eines der fruhesten Schneckenhorner gefunden wurde In der neben den Azteken und Maya dritten grossen prakolumbischen Hochkultur der Inka deren Zentrum im Hochland von Peru lag spielte die Musik eine gleichermassen zentrale Rolle fur die religiosen Rituale und den gesellschaftlichen Zusammenhalt Wahrend die einige Jahrtausende v Chr vermutlich in den zentralen Anden aufgetauchte Panflote spater durch Handel und Eroberungen der Inkas bis Patagonien im Suden und Panama im Norden verbreitet wurde gelangte das Schneckenhorn Titanostrombus galeatus von der Karibik Panama und von Ecuador durch Fernhandel auf und uber die Anden und bis weit in den Suden 176 An der Kuste Perus kommen kaum Schneckenhorner vor dennoch wurden sie haufig in den zentralen Anden ausgegraben ebenso verzierte Nachbildungen aus Ton Archaologischen Funden zufolge gab es in Peru Schneckenhorner im menschlichen Gebrauch fruher als in Mexiko und Jahrtausende vor dem Inka Reich 13 16 Jahrhundert Vielleicht ab dem 3 Jahrtausend mindestens ab dem 2 Jahrtausend v Chr bis zur Ankunft der Spanier im Jahr 1532 transportierten Menschen von der Sudkuste Ecuadors Muscheln der Gattungen Spondylus und Strombus zunachst in die ecuadorianischen Anden und spater ab etwa 100 v Chr an die gesamte Kuste und ins Hochland von Peru Als eines der Handelszentren fur den Export der sich ab dem 1 Jahrhundert v Chr bis zum Titicacasee an der Sudgrenze Perus erstreckte gilt die Santa Elena Halbinsel im Suden Ecuadors 177 Auf dieser Halbinsel wurden in der archaologischen Statte Real Alto die altesten bearbeiteten Schneckenhorner ausgegraben Sie werden nach dem 2002 veroffentlichten Bericht um 3600 v Chr datiert also kurz nach der Einfuhrung der Landwirtschaft und dem ersten Bau von Siedlungen Der peruanische Archaologe Julio Tello fand bereits 1933 in der Ausgrabungsstatte Punkuri im Distrikt Nepena im Grab einer erwachsenen Frau ein Schneckenhorn Vermutlich fand dort zwischen 2200 und 1900 v Chr eine rituelle Beisetzung statt 178 nbsp Pututu der Chavi Kultur aus Chavin de Huantar 1000 500 v Chr Gattung Strombus graviert Als fruher Fund eines verzierten Schneckenhorns wird haufig ein Exemplar von Titanostrombus galeatus aus der Nahe der Stadt Chiclayo genannt Darauf ist eine Ritzzeichnung einer der Chavin Kultur ahnlichen Gottheit zu sehen die in ein Schneckenhorn blast Das 23 Zentimeter lange Objekt besitzt ein Anblasloch an der Spitze und an der Offnung ein Loch durch das eine Trageschnur gezogen werden konnte 179 Chavin war eine bedeutende Pra Inka Kultur wahrend des gesamten 1 Jahrtausends v Chr Andere Funde sind noch alter als die Chavin Kultur oder werden dieser zugerechnet Aus dieser Zeit stammt auch ein Exemplar der ecuadorianischen Muschelart Malea ringens das im nordlichen Peru an der Ostseite der Anden gefunden wurde 180 Die peruanischen Schneckenhorner werden mit dem Quechua Namen pututu manchmal auch als wayyla kepa bezeichnet nbsp Pututu der Chavi Kultur aus Chavin de Huantar 400 200 v Chr Gattung Strombus graviert und am Rand gekerbtIn der fur die Kultur namensgebenden hoch in den Anden gelegenen Ruinenstatte Chavin de Huantar gruben im Jahr 2001 Archaologen 20 erhaltene Schneckenhorner der Gattung Strombus aus die von Priestern in Gruppen rituell geblasen wurden 181 Der Ort ist fur eine ausgedehntes Netz von Tunneln und kunstlichen Hohlen bekannt in denen vermutlich Rituale stattfanden deren spirituelle Bedeutung wesentlich durch den besonderen Klang der Schneckenhorner in den unterirdischen Raumen gepragt wurde Schneckenhorner waren mit dem Priestertum von Chavin de Huantar verbunden und stellten ein Symbol der obersten Gottheit dar die im Alten Tempel durch die Granitstele Lanzon reprasentiert wurde Die uber eine grosse Distanz von der Kuste bis in diese abgelegene Bergregion transportierten pututus wurden sehr sorgfaltig mit Mustern graviert und bemalt bis sie zu einem tragbaren und wirkmachtigen huaca wurden Ein huaca ist ein religios verehrter Gegenstand oder eine Struktur in der Landschaft Felsformation mit einer magischen Ausstrahlung Die Musikarchaologin Melanie Ferras 2018 interpretiert die symbolische Bedeutung der Schneckenhorner in Chavin de Huantar Demnach besitzen die Menschen Macht wenn sie das Schneckenhorn als Symbol des Wassers blasen Sie uben so die Kontrolle uber das Wasser aus beherrschen dieses naturliche Element und durch den lautstarken Klang des Horns konnen sie willentlich das machtige Rauschen des Wassers verkorpern 182 Die Priester liessen auch Wasser durch Kanale in der Tempelanlage fliessen die zum Gesamtklang beitrugen und Chavin de Huantar als klingenden Tempel bekannt machten 183 Die Kerben am unteren Rand der Chavin Schneckenhorner die bei manchen durch auf sie zulaufende Rillen betont werden lassen sich als Flugelfedern interpretieren wodurch dem Element Wasser wirkungsverstarkend noch die Luft hinzugefugt wird 184 nbsp Chaski ein Nachrichtenubermittler der Inkas mit einem pututu und der Knotenschrift quipuAuf die Chavin Kultur folgte vom 2 bis zum 8 Jahrhundert an der Nordkuste Perus die Moche Kultur In dieser Zeit waren Schneckentrompeten weit verbreitet sie sind auch auf anthropomorphen Tongefassen dargestellt Die Moche Kultur ist fur ihre qualitatvollen Keramikarbeiten bekannt zu denen etliche gefundene Nachbildungen von Schneckenhornern gehoren Die Herstellung von Ton Nachbildungen begann weit spater als der Gebrauch naturlicher Schneckenhorner Das alteste bekannte Ton Objekt ist unbekannter Herkunft und gehort stilistisch zur Chavin Kultur Nach der Thermolumineszenzdatierung wurde es um 300 v Chr angefertigt 185 Unklar ist ob die naturlichen Schneckenhorner zu teuer waren oder ob es Transportprobleme gab Die im Nationalmuseum in Lima aufbewahrten Ton Schneckenhorner sind 16 bis 17 Zentimeter lang und besitzen eine Anblasoffnung am Ende Bis auf ein rotes Objekt Malea ringens um 6 Jahrhundert sind sie beige glasiert Bei manchen figurlichen Gestaltungen wachst aus dem rundbauchigen Schneckenhorn ein Damon mit langen Zahnen und einem Schwanz oder es sitzt ein Affe darauf 186 Haufig kommen in der Moche Kultur auch Gefassfloten aus Ton vor 187 Die skeuomorphen Tonobjekte der Moche Kultur wurden wahrscheinlich rituell verwendet denn die meisten stammen aus Grabern 188 Die nachfolgenden Inka fuhrten viele Traditionen fort und grosse Schneckenhorner blieben bis zur Ankunft der Spanier ein bevorzugtes Kultinstrument wurden aber nicht musikalisch als Melodieinstrument verwendet Zwei um 1500 datierte Funde Malea ringens und Lobatus galeatus zeigen dass ein Mundstuck mit Wachs angeklebt war Beide Exemplare besitzen ein Loch am Rand fur eine Trageschnur Die Schneckenhorner wurden vorwiegend im Krieg eingesetzt daneben fur friedliche Zwecke als Signalinstrument und bei Initiationsriten Ausserdem uberbrachte ein schneller Laufer Chaski Nachrichten und blies ein pututu um sich anzukundigen Uber diese Verwendungen berichten fruhe spanische Chronisten wie Cristobal de Molina 1529 1585 189 Noch heute werden in Peru von manchen Quechua Schneckenhorner bei Gottesdiensten geblasen in der Region Cusco auch von Dorfoberhauptern als Signal fur Versammlungen 190 Ebenso werden in einigen Hochlandprovinzen in Ecuador Schneckenhorner churu oder quipa als Aufruf fur festliche Anlasse verwendet 191 Das indigene Volk der Warao in Venezuela an der Karibikkuste verwendet die Art Lobatus gigas als Signal beim Fischen fur Todesnachrichten und zur Ankundigung von Festen 192 In der Region Barlovento in Venezuela werden Schneckenhorner trompetas de caracol oder guaruras in einem Ensemble mit mehreren aus Afrika stammenden Trommeln eingesetzt 193 Als Mitglieder des indigenen Volks der Ye kuana auch Maquiritare das in der Serra Parima weit von der Kuste entfernt im Suden Venezuelas lebt 1949 zu einer Musikaufnahme gebeten wurden hatten sie bis dahin noch keine Europaer gesehen Sie schlugen eine zweifellige Zylindertrommel mit V formiger Verspannung von der unklar ist ob sie diesen Trommeltyp bereits in prakolumbischer Zeit besassen oder ob er durch Vermittlung von der karibischen Kuste zu ihnen gelangte Dazu bliesen sie ein grosses Schneckenhorn 194 Literatur BearbeitenAnna Borg Cardona The Marine Shell in and around the Maltese Islands In The Galpin Society Journal Band 66 Marz 2013 S 185 200 260f Arnd Adje Both Shell Trumpets in Mesoamerica Music Archaelogical Evidence and 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1988 Band 36 Nr 2 Sommer 1992 S 23 43 Barbara J Mills T J Ferguson 2008 S 343 Jeremy Montagu 2018 S 158 Samuel Marti 1970 S 44 Arnd Adje Both 2004 S 262 W Garnett The Paintings at Tetitla Atetelco and Ixtapantongo In Artes de Mexico Nr 3 Marz April 1954 S 78 80 hier S 80 Samuel Marti 1970 S 60 Abb 40 Jeremy Montagu 2018 S 162 Robert M Stevenson Mexiko II Traditionelle Musik und Volksmusik 1 Vor der Eroberung b Musik der Azteken In MGG Online Juli 2015 Crosscut Conch Shell Pendant Ehecacozcatl A D 1486 1502 The Metropolitan Museum of Art Abbildung Samuel Marti 1970 S 70 Arnd Adje Both 2004 S 264f Jeremy Montagu 2018 S 160 Arnd Adje Both 2004 S 263 Fernando Nava Mixtec In Dale A Olsen Daniel E Sheehy Hrsg Garland Encyclopedia of World Music Band 2 South America Mexico Central America and the Carribean Routledge London 1998 S 564 Samuel Marti 1970 S 120 J Richard Haefer Atecocoli In Grove Music Online 3 September 2014 Michael E Whalen Wealth Status Ritual and Marine Shell at Casas Grandes Chihuahua In American Antiquity Band 78 Nr 4 Oktober 2013 S 624 639 hier S 624 636 Carl Lumholtz Symbolism of the Huichol Indians In Memoirs of the American Museum of Natural History Band 3 Anthropology Band 2 Mai 1900 S 185 Alfred M Tozzer A comparative study of the Mayas and the Lacandones Archaeological Institute of America Macmillan Company New York 1907 S 119f Arnd Adje Both 2004 S 266 Carolina Robertson Gerard Behague Latin America Indigenous music 3 History context and performing practice In Grove Music Online 2001 Allison C Paulsen The Thorny Oyster and the Voice of God Spondylus and Strombus in Andean Prehistory In American Antiquity Band 39 Nr 4 Oktober 1974 S 597 607 hier S 597 599 Alexander Herrera Wassilowsky Pututu and Waylla Kepa New Data on Andean Pottery Shell Horns In Ellen Hickmann Ricardo Eichmann Lars Christian Koch Hrsg Studien zur Musikarchaologie 7 2010 S 17 37 hier S 18f Robert Stevenson Ancient Peruvian Instruments In The Galpin Society Journal Band 12 Mai 1959 S 17 43 hier S 26 Jeremy Montagu 2018 S 168 Vgl John Rick The Evolution of Authority and Power at Chavin de Huantar Peru In Archeological Papers of the American Anthropological Association Band 14 Nr 1 2004 S 71 89 hier S 79 Melanie Ferras Les pututu de Chavin de Huantar Ancash Perou Theatralisation reactualisation et pouvoir Memento vom 19 Januar 2021 im Internet Archive Lettres Sorbonne Universite 7 Mai 2018 Dan Ferber Haunting Sounds at an Ancient Peruvian Site Science 16 Februar 2012 Miriam A Kolar Conch Calls into the Anthropocene Pututus as Instruments of Human Environmental Relations at Monumental Chavin de Huantar In Yale Journal of Music amp Religion Band 5 Nr 2 Music Sound and the Aurality of the Environment in the Anthropocene Spiritual and Religious Perspectives 2019 S 22 63 hier S 32 53 Alexander Herrera Wassilowsky Pututu and Waylla Kepa New Data on Andean Pottery Shell Horns In Ellen Hickmann Ricardo Eichmann Lars Christian Koch Hrsg Studien zur Musikarchaologie 7 2010 S 17 37 hier S 22 Robert Stevenson 1959 S 26f Xavier Bellenger An Introduction to the History of Musical Instruments in the Andean Countries Ecuador Peru and Bolivia In The World of Music Band 24 Nr 2 Latin America 1982 S 38 52 hier S 40 Jeremy Montagu 2018 S 176 Samuel Marti 1970 S 154 Thomas Turino Quechua and Aymara In Dale A Olsen Daniel E Sheehy Hrsg Garland Encyclopedia of World Music Band 2 South America Mexico Central America and the Carribean Routledge London 1998 S 212 John M Schechter Ecuador In Dale A Olsen Daniel E Sheehy Hrsg Garland Encyclopedia of World Music Band 2 South America Mexico Central America and the Carribean Routledge London 1998 S 416 Jeremy Montagu 2018 S 183 Max H Brandt Venezuela In Dale A Olsen Daniel E Sheehy Hrsg Garland Encyclopedia of World Music Band 2 South America Mexico Central America and the Carribean Routledge London 1998 S 533 Paul Collaer Musikgeschichte in Bildern Band 1 Musikethnologie Lieferung 3 Amerika Eskimo und indianische Bevolkerung Deutscher Verlag fur Musik Leipzig 1967 S 150 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schneckenhorn amp oldid 235644408