www.wikidata.de-de.nina.az
Taepyeongso auch taep yŏngso auch soaenap swaenap hojŏk hojeok nallari ist ein Holzblasinstrument mit einem kurzen Doppelrohrblatt das in der koreanischen Musik gespielt wird Koreanische SchreibweiseHangeul 태평소Hanja 太平簫RevidierteRomanisierung taepyeongsoMcCune Reischauer taep yŏngsoSiehe auch Koreanischer NameTaepyeongso Spieler vor dem Gyeongbokgung Palast in Seoul Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Bauform 3 Spielweise und Bedeutung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenDer in ganz Asien verbreitete Typ von Kegeloboen gehort zur alten in Persien entstandenen Blasinstrumentengruppe der surnais Gemeinsame Kennzeichen sind die dreiteilige Bauform und der laute schrille Klang der die Verwendung dieser Oboen wie auch des taepyeongso auf im Freien gespielte Musik beschrankt Aus dem persischen Wort surnai leitet sich der Name fur die indische Oboe shehnai ab Die haufig mit einer Zylindertrommel zusammen gespielte Oboe gelangte als zurna in die Militarmusik des Osmanischen Reiches als serune nach Malaysia und Sumatra und als suona in die chinesische Volksmusik Auch die koreanische Alternativbezeichnung soaenap ist hiervon abgeleitet Uber China gelangte der surnai Typ wahrend der Goryeo Dynastie im 10 bis 14 Jahrhundert nach Korea Die surnais unterscheiden sich in den einzelnen Regionen nur durch Details der Form und die an die jeweilige Musikkultur angepasste Stimmung voneinander Bauform BearbeitenDas taepyeongso besteht aus einem Metallmundstuck chorong mok aus Kupfer oder Messing in das ein kurzes Doppelrohrblatt chwigu hyŏ oder sŏ gesteckt ist und einem konischen holzernen Melodierohr gwandae von drei bis vier Zentimetern Durchmesser mit sieben Grifflochern an der Vorderseite und einem mit dem linken Daumen abgedeckten Loch an der Ruckseite Die unteren ein oder zwei Grifflocher werden haufig nicht benutzt Beim Spielen setzen die Lippen am breiten Rand dong gu des Mundstucks an und umschliessen das Rohrblatt Das Rohrblatt besteht traditionell aus einem Schilfgras das getrocknet und geschliffen wird uberwiegend werden jedoch Trinkhalme aus Plastik verwendet 1 Das Melodierohr kann aus unterschiedlichen Holzarten wie dem Zitrusfruchtbaum Yuzu juja der chinesischen Jujube daechu oder dem Holz des Maulbeerbaums gefertigt werden Vorne ist ein breiter abnehmbarer Schalltrichter dongpallang oder nabal t ong aus Kupfer Messing oder Zinn aufgesteckt Der Tonumfang betragt uber zwei Oktaven und wird mit as bis es angegeben 2 Heutige Instrumente sind mit 30 bis 32 Zentimetern Lange kurzer als fruher 3 Spielweise und Bedeutung BearbeitenTaepyeongso bedeutet grosse Friedenspfeife hojeok Holzblasinstrument der Fremden allgemein fur die Leute von Xinjiang und nallari ist ein lautmalerischer Ausdruck der nur im Bereich der Volksmusik verwendet wird 4 Nach der ubernommenen chinesischen Klassifikation der acht Klange gehort es zu den Bambus Instrumenten eine neuere koreanische Klassifikation von 1983 rechnet es zu den Holzinstrumenten 5 Der Einsatz des taepyeongso ist wie bei der uberwiegenden Zahl der asiatischen Surnais wegen seines lauten schrillen Klanges auf die Verwendung im Freien beschrankt Fur die Kammermusik und das Zusammenspiel mit anderen Melodieinstrumenten ist es ungeeignet Es spielte die Melodie in der Marschmusik bei der koniglichen Prozession Daechwita Das chinesisch koreanische Wort chwita heisst blasen und schlagen die Vorsilbe dae bedeutet gross Damit ist das Zusammenspiel zwischen dem Blasinstrument und einigen zweifelligen Fasstrommeln buk gemeint die an einem Band vor dem Korper getragen werden Diese laute Spielergruppe ging vor dem Konig wahrend ihm eine Formation nachfolgte in der das leisere aus Bambus gefertigte Doppelrohrblattinstrument piri melodiefuhrend war Die koreanische Militar und Prozessionsmusik heisst zusammenfassend Koch wi sie wurde am Konigshof bei zeremoniellen Anlassen und wahrend der Reisen des Herrschers gespielt Im Lauf der Zeit wechselten die Besetzungen und deren Starke das Orchester bestand jedoch immer aus Blas und Schlaginstrumenten Schriftlich erwahnt wird dieses Ensemble in einer Urkunde von 238 n Chr Wandmalereien in Grabern in der Nahe von Pjongjang datieren in das 4 Jahrhundert Zur Zeit der Joseon Dynastie wurden Preislieder auf den Dynastiegrunder von einem Blaser Schlagzeug Ensemble begleitet Nach einem koreanischen musikwissenschaftlichen Werk von 1984 besteht das Orchester aus mehreren taepyongso den Trommeln yonggo Schneckentrompeten Gongs ching und Paarbecken chabara Die Melodien werden ausschliesslich von den taepyongso gespielt wahrend die Trompeten einen Klangteppich aus Borduntonen hinzufugen Hier ergibt sich eine Parallele zur osmanischen Militarmusik Mehterhane wie sie im 17 Jahrhundert beschrieben wurde Nach der koreanischen Mythologie war mit der Zerstorung der Blasinstrumente und der Trommeln des Palastorchesters auch der Herrscher entmachtet 6 Bei buddhistischen Tanzritualen wird das taepyongso zusammen mit einer Fasstrommel einem grossen Gong jing Zimbeln und gelegentlich noch mit einer langen geraden Naturtrompete aus mehreren Blechrohren nabal und einer Schneckentrompete nagak gespielt Es wird auch in der schamanischen Ritualmusik Sinawi eingesetzt 7 nbsp Taepyeongso Spieler in einer Pungmul TanzgruppeDas Haupteinsatzgebiet der taepyeongso ist die weltliche Unterhaltungsmusik Dazu gehoren die aus der bauerlichen Tradition stammenden Volkstheater Tanze und Lieder die Pungmul seltener Nong ak genannt werden Sie wurden fruher nur von Mannern bei der kollektiven Arbeit auf den Feldern und bei Dorffesten in ritualisierter Form aufgefuhrt Das zentrale Element der Musik ist der Rhythmus der von Trommeln die vor dem Korper hangen oder von in den Handen getragenen Tamburinen von den Tanzern selbst produziert wird Dazu kann als Melodieinstrument ein taepyeongso kommen Die Truppe wird von einem Spieler mit einem kleinen flachen Messinggong kkwaenggwari angefuhrt In veranderter Form haben die traditionellen landlichen Auffuhrungen in einem stadtischen Rahmen bis heute uberlebt Waren fruher Zuschauer und Teilnehmer nicht voneinander zu unterscheiden so treten mittlerweile professionell agierende herumreisende Musiker und Tanzer auf die auch akrobatische Kunststucke auffuhren 8 Literatur BearbeitenNathan Hesselink P ungmul South Korean Drumming and Dance The University of Chicago Press Chicago London 2006 S 61 63Weblinks BearbeitenAron Francis Drinking Straws and Shaman Melodies a Historical and Analytical Study of the Taepyeongso PDF 4 0 MB University of British Columbia Vancouver August 2008 Pablo Salcedo Taepyeongso Abbildung Music of Korea jaworldmusic Horprobe auf Poongmul klickenEinzelnachweise Bearbeiten Aron Francis S 25 f Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart MGG Sachteil 5 1996 Sp 739 Hesselink P ungmul South Korean Drumming and Dance S 62 Robert C Provine u a Hrsg The Garland Encyclopedia of World Music Band 7 Routledge New York London 2002 S 828 2 Wind Instruments PDF 167 kB 1 2 Vorlage Toter Link www gugak go kr Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis In Theoretical Perspectives on Korean Traditional Music An Introduction National Center for Korean Traditional Performing Arts Wolfgang Suppan Von einer Melodie die auch feigen Seelen den Busen hebt Historische Dokumente zur Turkischen Musik und die koreanische Militarmusik Tae ch it a In Rudiger Schumacher Hrsg Von der Vielfalt musikalischer Kultur Festschrift fur Josef Kuckertz Zur Vollendung des 60 Lebensjahres Wort und Musik Salzburger Akademische Beitrage Ursula Muller Speiser Anif Salzburg 1992 S 542 f MGG S 739 und Aron Francis S 28 f Nathan Hesselink Folk Musik Instrumental Pungmul and Samulnori PDF 1 2 MB 1 2 Vorlage Toter Link www gugak go kr Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis In Byong Won Lee Yong shik Lee Hrsg Music of Korea National Center for Korean Traditional Performing Arts Seoul 2007 S 99 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Taepyeongso amp oldid 199444578