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Dieser Artikel behandelt das im Indopazifik lebende Tritonshorn Charonia tritonis Fur die anderen Arten der Gattung Charonia siehe Tritonshorner fur die Familie siehe Tritonschnecken Das Tritonshorn Charonia tritonis ist eine Schnecke aus der Familie der Tritonschnecken Gattung Charonia die sich von Stachelhautern ernahrt Sie lebt in subtropischen und tropischen Meeren und gehort zu den grossten heute lebenden Schnecken Sein Name ist vom griechischen Meeresgott Triton abgeleitet Das als Signalinstrument geblasene Schneckenhorn wird bevorzugt aus einem Tritonshorn angefertigt TritonshornCharonia tritonis im geschlossenen Schneckenhaus in Guam mit SeegurkeSystematikTeilordnung LittorinimorphaUberfamilie CassoideaFamilie Tritonschnecken Ranellidae Unterfamilie CymatiinaeGattung CharoniaArt TritonshornWissenschaftlicher NameCharonia tritonis Linnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebenszyklus 4 Ernahrung 5 Nutzung 6 Gefahrdung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseMerkmale Bearbeiten nbsp Gehause von Charonia tritonis nbsp Gehause von Charonia tritonisDas Tritonshorn ist mit einer Lange von maximal 50 Zentimeter eine der grossten rezenten Meeresschnecken Das Schneckenhaus von Charonia tritonis das einen kurzen Siphonalkanal hat ist im Korperumgang bauchig wahrend das Gewinde einen langlichen Kegel bildet Die Gewindeumgange sind leicht gerundet und die Nahte kraus gerandet Die glatte Oberflache ist mit ebenen stumpfen Rippen versehen Sie ist weiss rot und braunrot gescheckt Die Spindel ist weiss und runzelig die Mundung rot Der Lippenrand hat schwarze Flecken mit zwei weissen Zahnen Die Schnecke ist armdick gelblich oder rotlich bis weiss und ist braun und rot getupfelt 1 2 Das Operculum des Tritonshorns ist an Ober und Unterseite blendend weiss bis beige Mit dem maximalen Durchmesser in der grossten Halbachse des Fundes von 10 cm gehort es in die Schwergewichtsklasse und ist aus diesen Grunden fur die Schmuckanfertigung uninteressant Verbreitung BearbeitenDas Tritonshorn Charonia tritonis ist in den tropischen und subtropischen Bereichen des Indopazifik verbreitet Es lebt im Roten Meer im Indischen Ozean von der Kuste Ostafrikas und Sudafrikas Madagaskar und dem Persischen Golf ostwarts im Pazifischen Ozean bis ins ostliche Polynesien nordlich bis Japan Midway und Hawaii sudlich bis Sud Queensland Lord Howe Island und Neuseeland Die eng verwandte Atlantische Tritonschnecke Charonia variegata Lamarck 1816 ebenfalls als Tritonshorn bekannt und von manchen Biologen als Unterart Charonia tritonis variegata aufgefasst laut WoRMS dagegen als eigene Art anerkannt 3 tritt beiderseits des Atlantischen Ozeans einschliesslich des Karibischen Meers und im Mittelmeer auf Charonia tritonis lebt in der Gezeitenzone und unterhalb bis etwa 30 Meter Meerestiefe auf Korallenriffen Lebenszyklus BearbeitenWie andere Vorderkiemerschnecken sind Tritonshorner getrenntgeschlechtlich Das Mannchen begattet das Weibchen mit seinem Penis Das Weibchen legt die Eier in Gelegen fester ovaler Eikapseln ab die jeweils rund 3000 Eier mit einem Durchmesser von etwa 400 430 µm enthalten Weibchen verbleiben nach der Eiablage oft nahe bei den Eiern Die Veliger Larven schlupfen nach etwa 6 8 Wochen haben anfangs eine Lange von etwa 770 930 µm und machen dann eine mehrmonatige pelagische Phase durch so dass fur eine sehr weite Verbreitung der Schnecke gesorgt ist Bei der Metamorphose zur fertigen Schnecke ist die Schale bereits langer als 5 mm Uber die Veliger Larven ist daruber hinaus wenig bekannt Bisher haben sie in einem Aquarium nicht langer als zwei Monate uberlebt so dass eine Nachzucht der Schnecken noch nicht gelungen ist 4 5 Ernahrung BearbeitenCharonia tritonis ernahrt sich von Stachelhautern Echinodermata insbesondere von Seesternen Mit dem sauren Speichel der Schnecke werden die Beutetiere gelahmt und ihr Kalkskelett aufgeweicht Die Beute wird je nach Grosse und Konsistenz ganz verschlungen oder an einer Stelle angebohrt und dann ausgefressen Zu den Beutetieren des Tritonshorns gehort auch der hochgiftige Dornenkronenseestern Acanthaster planci der durch seine Fresstatigkeit an Polypen der Steinkorallen viele tropische Riffe gefahrdet Charonia tritonis sucht mit seiner Proboscis die Mundoffnung des Seesterns und beginnt ihn von dieser Stelle unter Saureeinwirkung des Speichels auszufressen Ein Fressvorgang kann bis zu einem Tag dauern Durch Autotomie vermag sich Acanthaster oft zumindest teilweise zu retten so dass nur ein Teil des Seesterns gefressen wird 5 Durch die giftigen Beutetiere nimmt Charonia tritonis eine Reihe von Giftstoffen auf die durch den Verzehr seines Fleisches dem Menschen gefahrlich werden konnen Hierzu gehort auch Tetrodotoxin TTX das aus bestimmten Kammsternen Astropecten stammt Nutzung BearbeitenIn allen Regionen seiner Verbreitung wird das Tritonshorn traditionell als Schneckenhorn fur religiose Zwecke oder fur Signale geblasen In Hawaii heisst das Tritonshorn pu als Blasinstrument auch hawaiisch pu hoʻokani klingende pu 6 Gefahrdung Bearbeiten nbsp Operculum von Charonia tritonis und Turbo radiatus als AnhangerWegen des imposanten Gehauses wird das Tritonshorn gesammelt und steht in vielen Gebieten vor der Ausrottung In Queensland Australien ist es geschutzt Nach der deutschen Bundesartenschutzverordnung Anlage 1 durfen die Gehause nicht eingefuhrt werden 7 Bezogen auf die weltweite Gefahrdung wird es allerdings nicht in der Roten Liste aufgefuhrt 8 Literatur BearbeitenBetty Jean Piech Ranellidae and Personidae A Classification of Recent Species Delaware Museum of Natural History Wilmington Del 1995 OCLC 33600855 60 S Frank Riedel Ursprung und Evolution der hoheren Caenogastropoda Berliner Geowissenschaftliche Abhandlungen Reihe E Band 32 Berlin 2000 240 S ISBN 3 89582 077 6 Marc Hughes Hawaiian Gastropod Echinovores The Hunting and Feeding Techniques of Cassis cornuta Charonia tritonis and Tonna perdix PDF 1 21 MB In Hohonu A Journal of Academic Writing Volume 1 Number 1 Hilo Hawaiʻi 2003 S 7 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tritonshorn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fischhaus Zepkow Familie Ranellidae Tritonschnecken Underwater Kwajalein Charonia tritonis Linnaeus 1758 Triton s trumpet shell Bilder mit erbeuteten Seesternen Charonia Research Giant Triton Charonia tritonis Ranellidae Cymatiidae Triton shells Bestimmungsschlussel fur die Tritonschnecken englisch auf der Seite der FAO Aus J M Poutiers Gastropods In Kent E Carpenter Volker H Niem eds FAO Species identification guide for fishery purposes The living marine resources of the Western Central Pacific Volume 1 Seaweeds corals bivalves and gastropods Food and Agriculture Organization of the United Nations Rome 1998 Informationen zum Artenschutz fur Weichtiere nach dem in der Bundesrepublik Deutschland geltenden Recht Malawi Chichlid Homepage Fotoserie einer lebenden Charonia tritonis englisch jaxshells orgEinzelnachweise Bearbeiten C Bruggemann Die Naturgeschichte in getreuen Abbildungen und mit ausfuhrlicher Beschreibung derselben Verlag von Eduard Eisenach Leipzig 1838 Die Weichthiere S 73 Das echte Tritonshorn Murex Tritonis Linn s Tritonium variegatum Cuv Carolus Linnaeus Systema Naturae 10 ed Lars Salvius Stockholm 1758 S 754 488 Murex Tritonis World Register of Marine Species World Marine Mollusca database Charonia variegata Lamarck 1816 accepted Charonia tritonis variegata Lamarck 1816 unaccepted C J Berg Jr Egg capsule and early veliger of Charonia tritonis Linnaeus In Veliger 13 3 1971 298 Source RD Ref 105 biostor org a b Jintana Nugranad Supot Chantrapornsilp Thanee Varapibal Feeding and spawning behaviour of the trumpet triton Charonia tritonis L 1758 in captivity PDF 329 kB Phuket Marine Biological Center Special Publication 21 1 2000 51 56 pu in Hawaiian Dictionaries Anlage 1 zu 1 der Bundesartenschutzverordnung Fischhaus Zepkow Familie Ranellidae Tritonschnecken Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tritonshorn amp oldid 230897634