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Die Marquesas Inseln franzosisch Archipel des Marquises ursprunglicher Name Te Fenua Enata Anm 1 ubersetzt Die Erde der Manner gehoren geografisch zu den ostpolynesischen Inseln und politisch zu Franzosisch Polynesien Die Marquesas liegen sudlich des Aquators im Pazifischen Ozean 1600 Kilometer nordostlich von Tahiti bei 9 Sud und 139 West Hiva Oa MarquesasKarte der Marquesas Karte der MarquesasGewasser Pazifischer OzeanGeographische Lage 9 18 S 139 39 W 9 3016666666667 139 65583333333 Koordinaten 9 18 S 139 39 WMarquesas Franzosisch Polynesien Anzahl der Inseln ca 14Hauptinsel Nuku HivaGesamte Landflache 1274 km Einwohner 9264 2012 Lage der Marquesas im Pazifik Lage der Marquesas im PazifikKarte Franzosisch PolynesiensDer Archipel mit 14 Inseln und zahlreichen kleinen Eilanden wird in eine nordliche Gruppe mit den Hauptinseln Nuku Hiva Ua Pou und Ua Huka sowie in eine sudliche Gruppe mit Hiva Oa Tahuata und Fatu Hiva unterteilt Die gesamte Landflache umfasst 1274 km Die Gesamtbevolkerung der Subdivision administrative des iles Marquises der Verwaltungseinheit der Marquesas Inseln belief sich 2017 auf 9346 Personen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie Klima Vegetation 1 1 Inseln 2 Flora und Fauna 2 1 Flora 2 2 Fauna 3 Geschichte 3 1 Vorgeschichte 3 2 Entdeckungsgeschichte 3 3 Franzosische Administration 3 4 Missionsgeschichte 3 5 Bevolkerungsentwicklung 4 Kunst 5 Politik und Verwaltung heute 6 Sprache 7 Sonstiges 8 Literatur 9 Weblinks 10 Anmerkungen 11 EinzelnachweiseGeografie Klima Vegetation Bearbeiten nbsp Klimadiagramm Atuona Hiva OaDie Marquesas sind die Gipfel einer aus der Tiefsee aufragenden Gebirgskette vulkanischen Ursprungs Ahnlich wie Hawaii sind sie aus Hot Spots der pazifischen Platte entstanden Die Inseln lassen sich geologisch in drei Gruppen einteilen eine nordliche eine mittlere und eine sudliche Gruppe deren Alter von Sudost nach Nordwest zunimmt Die Gesteine der Insel Fatu Hiva im aussersten Sudosten haben ein Alter von etwas mehr als einer Million Jahren die von Hatutu im Nordwesten ein Alter von uber vier Millionen Jahren 2 Ein umgebendes Saumriff fehlt die meisten Inseln sind jedoch von kleinen Nebeninseln oder Rifffelsen umgeben Die hochste Erhebung ist der Mont Oave mit 1 232 Metern auf Ua Pou zweithochste der Mont Tekao auf der Insel Nuku Hiva mit 1 224 Metern Das Innere der grossen Inseln ist uberwiegend gebirgig stark zerkluftet mit tief eingeschnittenen Talern deren Flusse sich manchmal mit spektakularen Wasserfallen ins Meer ergiessen Einen Kustenstreifen oder eine Kustenebene gibt es nicht Die einzigen ebenen Flachen liegen an den Mundungen der Taler und waren in der Inselgeschichte meist besiedelt und oder landwirtschaftlich genutzt In den Buchten sind gelegentlich kleine Strande aus schwarzem Sand Kies oder Rollkieseln entstanden Die Sud und Ostseite der Inseln ist an der windzugewandten Seite Luv mit uppiger tropischer Vegetation nahezu undurchdringlich bedeckt der tropische Regenwald reicht bis in die hochsten Gipfel Die windabgewandte im Regenschatten liegende Nordwestseite ist meist arid mit sparlichem Bewuchs und ahnelt stellenweise einer Halbwuste Das Klima ist tropisch mit ergiebigen Regenfallen ca 1400 mm a Minimum September bis Oktober und hoher Luftfeuchtigkeit die Tagestemperaturen betragen ganzjahrig etwa 22 bis 30 C 3 4 Frost ist unbekannt Inseln Bearbeiten nbsp Hiva Oa nbsp Regenwald auf Fatu HivaDie Marquesas werden geografisch in eine Nord und eine Sudgruppe aufgeteilt Die wichtigsten Inseln sind Name Gruppe Position Flachekm Einwohner 2012 Einwohner 2017 Nuku Hiva Nord 8 52 S 140 6 W 8 8666666666667 140 1 339 2 966 2 951Ua Pou Nord 9 25 S 140 5 W 9 4166666666667 140 08333333333 105 2 173 2 213Ua Huka Nord 8 54 S 139 33 W 8 9 139 55 83 4 621 674Eiao Nord 8 0 S 140 42 W 8 140 7 43 8 1 1 Hatutu Nord 7 55 S 140 34 W 7 9166666666667 140 56666666667 6 4 1 1 Motu Iti Nord 8 40 S 140 37 W 8 6666666666667 140 61666666667 0 3 1 1 Motu One Nord 8 0 S 139 12 W 8 139 2 0 03 1 1 Hiva Oa Sud 9 45 S 139 0 W 9 75 139 387 2 190 2 243Tahuata Sud 9 56 S 139 6 W 9 9333333333333 139 1 61 703 653Fatu Hiva Sud 10 29 S 138 39 W 10 483333333333 138 65 84 611 612Fatu Huku Sud 9 25 S 138 55 W 9 4166666666667 138 91666666667 1 3 2 2 Mohotane Sud 10 0 S 138 50 W 10 138 83333333333 15 3 3 1 zur commune associee Taiohae der Gemeinde Nuku Hiva2 zur commune associee Puamau der Gemeinde Hiva Oa3 zur commune associee Atuona der Gemeinde Hiva OaFlora und Fauna BearbeitenFlora Bearbeiten Die Flora der Inseln ist sehr artenreich Ein Forschungsprojekt der Smithsonian Institution hat festgestellt dass von den 714 dort vorkommenden Gefasspflanzen 337 einheimische Spezies sind davon nahezu die Halfte endemisch Der Bestand an Farnpflanzen ist mit 27 Familien 55 Gattungen und 117 Arten einer der reichhaltigsten auf der Erde 5 Die ursprungliche Vegetation der Marquesas stammt uberwiegend aus dem indo asiatischen Raum was mit der Ausbreitung der Pflanzen im Pazifik von West nach Ost zusammenhangt Es gibt jedoch auch einige amerikanische und austral asiatische Spezies Vor der menschlichen Besiedlung waren die Inseln von einem dichten Regenwald bedeckt Auf der windabgewandten und daher regenarmen Seite dominierten savannenahnliche Busch und Graslandschaften Heute lasst sich die Vegetation der Inseln in mehrere Hohenstufen einteilen In den unteren Bereichen bis etwa 300 Hohenmeter findet man tropische Vegetation die jedoch in den Jahrhunderten menschlicher Besiedlung entscheidend verandert wurde Diese Eingriffe waren so umfassend dass heute kaum noch indigene Pflanzengemeinschaften zu finden sind Viele ursprungliche Arten sind ausgestorben Es dominieren die anthropochoren Pflanzenarten Die auf den Inseln vorherrschenden Kulturpflanzen wurden im Zuge der verschiedenen Siedlungswellen der Polynesier oder spater von den Europaern verbreitet Hauptnahrungsmittel ist bis zum heutigen Tag die Brotfrucht die zu einem nahrhaften Brei Popoi genannt verarbeitet wird Von grosser Bedeutung sind auch Yams und Taro Bananen Kava sowie alle Arten von tropischen Fruchten Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und Grundlage fur eine bescheidene Kopra Produktion ist die Kokospalme wenn auch mit abnehmender Bedeutung Neuerdings wird vermehrt der Anbau von Noni Fruchten Morinda citrifolia fur die alternative Heilkunde betrieben Die mittlere Vegetationszone ist uberwiegend mesophytisch gepragt und tragt eine niedrige Bewaldung oder geschlossenes Buschland In den feuchten Taleinschnitten wachsen ausserhalb der Anbauflachen dichte und artenreiche Bestande von Farnen Auf den grossen Inseln findet man in den mittleren Hohenlagen zwischen 400 und 900 m einen meist ungestorten mittelhoch wachsenden Waldgurtel der sich vorwiegend zusammensetzt aus Hibiskus Pandanus und Angiopteris eine Gattung grosser tropischer Farne Die Hohen oberhalb von 900 m sind auf den Marquesas die meiste Zeit von Wolken verdeckt Hier hat sich ein weitgehend ungestorter Wald aus niedrigen Baumen und hochwachsenden Strauchern erhalten Haufige Pflanzenarten sind Weinmannia Metrosideros Myrsine Trimenia und Scaevola Der Untergrund ist dicht mit Moosen krautigen Pflanzen und Farnen bedeckt 6 Einige Inseln zum Beispiel Eiao deren Flora durch eingefuhrte und mittlerweile verwilderte europaische Haustiere Schafe Ziegen Pferde stark geschadigt ist sind weitgehend arid und tragen nur noch eine sparliche xerophytische Vegetation aus robusten oftmals eingefuhrten Grasern und niedrigen Buschen Fauna Bearbeiten Als Grosstiere kommen lediglich Nutztiere wie Pferde Rinder Schweine und Huhner vor Ausgestorben ist der Marquesanische Hund Die Tierwelt an Land beschrankt sich ansonsten auf Insekten Schnecken und Eidechsen Im Regenwald sind zahlreiche seltene Vogelarten heimisch zum Beispiel die Marquesastaube Gallicolumba rubescens die Marquesas Fruchttaube Ducula galeata der Marquesasliest Todiramphus godeffroyi der Marquesas Monarch Pomarea mendozae der Iphis Fliegenschnapper Pomarea iphis der auf der Insel Ua Huka endemisch ist und der nur auf Fatu Hiva vorkommende Fatuhivamonarch Pomarea whitneyi Auf den kleineren unbewohnten Inseln gibt es eine reichhaltige Vogelwelt mit Fregattvogeln Seeschwalben und anderen Seevogelarten Geschichte Bearbeiten nbsp Schnitzkunst der Marquesas U u Kriegskeulen Vorgeschichte Bearbeiten Funde von spater Lapita Keramik Plainware auf Nuku Hiva durch den Anthropologen Harry Lionel Shapiro vom American Museum of Natural History bei Ausgrabungen 1956 beweisen eine verhaltnismassig fruhe Kolonisierung der Marquesas durch Protopolynesier wobei der genaue Zeitpunkt umstritten ist Der amerikanische Archaologe Robert Suggs geht von einer Initialbesiedlung zwischen 100 v Chr bis 150 n Chr aus 7 181 neuere Veroffentlichungen nehmen jedoch eine Erstbesiedlung nicht vor 300 n Chr an 8 Die polynesische Kolonisierung der Marquesas erfolgte von Westen vermutlich von Samoa oder Tonga im Rahmen der Polynesischen Expansion 9 78 Neuere Erkenntnisse stutzen allerdings eher die Multibesiedelungsthese in Form mehrerer Siedlungswellen Von den Marquesas ging spater die Besiedlung Hawaiis Neuseelands der Gesellschaftsinseln und moglicherweise auch der Osterinsel aus Alexander G Ioannidis et al veroffentlichten 2020 eine Genom Analyse die einen polynesisch sudamerikanischen Kontakt um 1150 1200 beweist am fruhesten zwischen der Insel Fatu Hiva und dem Volk der Zenu in Kolumbien 10 Diskutiert wird eine mogliche polynesische Reise ostwarts ausgehend von den Marquesas Inseln gefolgt von einer Ruckreise mit Sudamerikanern oder nach erfolgter genetischer Durchmischung Auch das Auftreten der Susskartoffel Ipomoea batatas in Polynesien konnte so erklart werden Sie heisst auf Polynesisch kumara 11 augenscheinlich verwandt mit Quechua kumara oder cumal 12 Fussend auf den Forschungen von Suggs teilt man die Inselgeschichte bis zur europaischen Entdeckung in vier Zeitabschnitte ein Siedlungsperiode vom Beginn der Besiedlung bis ca 600 n Chr Entwicklungsperiode von 600 bis 1200 n Chr Expansion von 1200 bis 1600 n Chr Klassische Zeit von 1600 bis zur Einflussnahme der Europaer im spaten 18 Jahrhundert Im fruhesten der Initialbesiedlung folgenden Zeitabschnitt liessen sich die Menschen in kleinen kompakten Strandsiedlungen oder unter Felsuberhangen im unmittelbaren Kustenbereich nieder Ihre Hauptnahrungsquelle war die Kustenfischerei wie Funde zahlreicher Angelhaken aus Muschelschalen beweisen 13 Daneben betrieben die Menschen kleinzelligen Gartenbau sowie ressourcenschonende Baumnutzung nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp TIKI TUHIVA grosste Skulptur 12 m hoch im Pazifik auf Nuku Hiva Dieser Besiedlungsphase schloss sich eine Periode der kulturellen Entwicklung und Stabilisierung an Ab der Mitte des 1 Jahrtausends n Chr gewannen der Ackerbau Taro Yams und die Nutzung kultivierter fruchttragender Baume Brotfrucht Kokosnuss zunehmend an Bedeutung Die Technik der Tiefseefischerei wurde wie aus der Fortentwicklung der Angelhaken ersichtlich ist verfeinert wahrscheinlich hielt man auch Schweine und Hunde als Nahrungstiere 9 158 Fortschritte im Kanubau ermoglichten einen umfangreichen Warenaustausch mit anderen Inseln Belegt sind Fahrten nach Rarotonga 2500 Kilometer entfernt um die leuchtendroten sehr begehrten Kura Federn fur den Hauptlingsschmuck einzuhandeln Gegen Ende dieser Periode gab es eine auffallende Anderung im Nahrungsangebot Archaologische Untersuchungen von Abfallhaufen zeigten eine drastische Abnahme der Uberreste wildlebender Tiere Land und Seevogel Schildkroten und Meeressauger 14 Lokal gab es einen deutlichen Anstieg in der Bevolkerungsdichte verbunden mit einem Raubbau an der umgebenden Natur und der Ausrottung einzelner Spezies 15 Das weitere Bevolkerungswachstum und der Niedergang der naturlichen Nahrungsquellen machten ab dem 2 Jahrtausend n Chr die Expansion und die Entwicklung neuer Agrartechniken notwendig Die Siedlungen entfernten sich von der Kuste und wuchsen die steilen Taler hinauf Anbauterrassen fur den Taro mit ausgeklugelten Bewasserungssystemen wurden angelegt Gelegentliche Trockenperioden und Naturkatastrophen die den Ertrag minderten wurden mittels aufwendig angelegter riesiger Vorratsgruben fur den fermentierten Brei aus der Brotfrucht ma uberbruckt Eine dieser Vorratsgruben im Taipivai Tal auf Nuku Hiva hatte ein Fassungsvermogen von 216 m 16 In den durch steile Felsrucken getrennten tief eingeschnittenen Talern entwickelten sich unabhangige Stammesfurstentumer mit einer stratifizierten Gesellschaftsordnung An der Spitze standen die Stammeshauptlinge die ihre Genealogie auf die vergottlichten mythischen Vorfahren zuruckfuhren konnten und vom Adel und der Priesterschaft gestutzt wurden Sie waren Inhaber aller Ressourcen und sicherten die komplizierte Gesellschaftsstruktur durch ein ausgeklugeltes System von Abhangigkeiten Rechten und Tapus Verbote Unantastbarkeiten die jedem Individuum zwar ein gewisses Mitsprache und Mitgestaltungsrecht einraumten aber die Einflussmoglichkeiten sorgsam nach Alter Geschlecht und sozialer Stufe unterschieden nbsp Uberreste eines tohua auf der Insel Ua PouZentrum der Siedlung war der tohua ein ausgedehnter Platz fur Feste Tanze und Zeremonien um den sich zahlreiche steinerne Plattformen kumulierten Darauf befanden sich die aus verganglichen Materialien errichteten Hauser z B Tempel die Hauptlingsresidenz Wohnhauser fur den Adel und die Priesterschaft Versammlungshallen ein Tatowierhaus ein Haus fur die Krieger u a die heute nicht mehr erhalten sind Bergfestungen aus einem sinnreich konstruierten System von Graben Palisaden und Plattformen uberzogen die schwer zuganglichen Bergrucken und belegen eine kriegerische Gesellschaft mit haufigen ritualisierten Stammeskriegen nbsp Steinstatuen der Marquesas Ua Pou In der klassischen Periode etwa ab dem 17 Jahrhundert wuchsen die Siedlungen weiter die Taler hinauf die Strande jedoch wurden gemieden der Archaologe Suggs vermutet um sich zunehmender Angriffe von See her zu entziehen 7 185 Die Architektur strebte einem Hohepunkt entgegen Man errichtete riesige mehrstufige Tempelplattformen me ae mit kolossalen anthropomorphen Steinfiguren Hausplattformen paepae wurden nun in megalithischer Steinsetzung gebaut Das Kunstschaffen verlagerte sich auf Experten tohunga die die Kultur zu einer neuen Blute fuhrten und begnadete Tattoo Kunstler Holz und Knochenschnitzer Steinbildhauer und Kanubauer hervorbrachten Deren Erzeugnisse sind heute uber die Volkerkundemuseen der ganzen Welt verstreut Auf den Marquesas selbst ist nur wenig davon verblieben Diese Periode reichen kulturellen Wachstums endete als die Europaer insbesondere die Missionare ab der Mitte des 18 Jahrhunderts zunehmend Einfluss ausubten Zu den Schattenseiten gehorte der zunehmende Einfluss der Kriegerkaste toa was zur Intensivierung der Konflikte fuhrte Es bildete sich der elitare Kriegerorden der Kaioi etwa vergleichbar mit den Arioi auf Tahiti jedoch aggressiver in der Auspragung Adam Johann von Krusenstern und andere fruhe Besucher aus Europa berichten von Kannibalismus wahrend Hungersnoten und von rituellem Kannibalismus der Kriegerkaste 17 18 Aktuelle Untersuchungen zu diesem Aspekt der Inselgeschichte sind nicht vorgenommen worden Riten von besonderer Bedeutung erforderten Menschenopfer ublicherweise wurden Gefangene der unterlegenen Kriegspartei geopfert 19 20 Die Schadel der Geopferten bewahrte man in Schadelgruben in den Zeremonialplattformen auf Entdeckungsgeschichte Bearbeiten Fur Europa entdeckt wurden die Marquesas 1595 vom Spanier Alvaro de Mendana de Neyra Er fuhr mit vier Schiffen von Peru zu den Salomonen um dort einen spanischen Stutzpunkt zu errichten Zunachst sichtete er die Insel Tahuata und benannte die Inselgruppe nach Marques de Mendoza dem damaligen Vizekonig von Peru Las Islas Marquesas Don Garcia Hurtado de Mendoza y Canete verkurzt Marquesas Am 21 Juli landete er auf Fatu Hiva Nach einer freundlichen Begrussung und dem Austausch von Geschenken begingen die Inselbewohner einige kleinere Diebstahle Bei dem anschliessenden Gefecht wurden 8 Eingeborene getotet darunter ein betagter Hauptling Vom 27 Juli bis 5 August 1595 hielt sich Mendana auf der Insel Hiva Oa auf Auch dort kam es zu Konflikten und der Plan einer Eroberung und Besiedlung scheiterte am heftigen Widerstand der Insulaner Pedro Fernandez de Quiros einer der Kapitane schreibt bei diesen Auseinandersetzungen seien insgesamt 200 Eingeborene getotet worden 21 Wegen der ungenauen Positionsangabe und einer Interessenverlagerung der Spanier vom Pazifik weg gerieten die Inseln in Vergessenheit Erst fast zweihundert Jahre spater wurden sie von James Cook wiederentdeckt der sich wahrend seiner zweiten Sudseeexpedition vom 7 bis 11 April 1774 auf den Marquesas aufhielt 1791 entdeckte der Amerikaner Joseph Ingraham der mit seiner Handelsbrigg Hope von Boston in die Sudsee segelte die Nordwestgruppe der Marquesas mit der grossten Insel Eiao er benannte sie nach dem amerikanischen Prasidenten Washington Island 22 Leutnant Richard Hergest von der Daedalus dem Versorgungsschiff der Vancouver Expedition zeichnete im Marz April 1792 die erste vollstandige Karte der Marquesas Im Mai 1804 ankerte Adam Johann von Krusenstern wahrend der ersten russischen Weltumseglung mit den Schiffen Nadeshda und Newa in der Bucht von Taiohae auf der Insel Nuku Hiva Wahrend seines zehntagigen Aufenthaltes studierte er den Alltag und die Brauche der Insulaner Hierbei konnte er auch Anzeichen fur rituellen Kannibalismus feststellen 23 Zum Ende des 18 Jahrhunderts wurden die bewaldeten Inseln der Marquesas das Ziel von Sandelholzhandlern und Zwischenstation fur Walfangschiffe Abenteurer und entlaufene Matrosen siedelten sich auf einigen Inseln an und brachten Geschlechtskrankheiten Feuerwaffen und Alkohol mit Das soziale Gefuge auf den Inseln geriet vollig aus dem Gleichgewicht 24 Da waren die wilden Abenteurer kleine Conquistadoren die im Besitz von Flinte und Munition einen oder ein paar Talstamme beherrschten die Eingeborenen in ihren Kriegen anfuhrten und sie womoglich zur Strandpiraterie anstifteten Sie waren der Schrecken der Missionare Als Erzieher der Eingeborenen spendeten sie ihnen die Gabe des Kokospalmweines Die Marquesaner und ihre Kunst Band 1 Tatauierung S 38 25 1813 erreichte Kommodore David Porter mit der Fregatte USS Essex Nuku Hiva taufte sie Madison Island und nahm sie fur die USA in Besitz Da der US Kongress auf eine Ratifizierung verzichtete blieb diese Okkupation jedoch ohne rechtliche Verbindlichkeit Vom 18 August bis zum 2 September 1814 ankerten die Kriegsschiffe HMS Briton und HMS Targus vor Nuku Hiva und Tahuata Von dort fuhren sie weiter nach Pitcairn wo die Besatzung auf John Adams den letzten Uberlebenden der Meuterei auf der Bounty traf Franzosische Administration Bearbeiten 1838 erreichte der Franzose Abel Aubert Dupetit Thouars mit der Fregatte Venus die Marquesas Inseln und brachte katholische Missionare mit Nach einem Bericht von Jules Dumont d Urville der wenige Wochen spater mit seinen Schiffen Astrolabe und Zelee vor Taiohae ankerte hatten sich damals schon vier Amerikaner zwei Spanier und ein Englander unter der indigenen Bevolkerung in Taiohae angesiedelt nbsp Tatowierter Krieger aus dem Buch von K v d Steinen Die Marquesaner und ihre KunstUm 1840 41 beabsichtigte Konig Louis Philippe I die Einflusssphare Frankreichs im Pazifik auszudehnen und neue Territorien seinem Machtbereich einzugliedern Man suchte daher nach einem sicheren Tiefwasserhafen fur die Versorgung und Reparatur der Schiffe der franzosischen Pazifikflotte Der enthusiastische Bericht Dumont d Urvilles liess die Marquesas insbesondere Taiohae Bucht auf Nuku Hiva als besonders geeignet erschienen Abel Aubert Du Petit Thouars inzwischen Konteradmiral segelte daher mit der Fregatte Reine Blanche der sich weitere Schiffe der franzosischen Pazifikflotte anschlossen zunachst nach Tahuata und dann nach Nuku Hiva Die Annexion der Marquesas vollzog sich in zwei Etappen am 1 Mai 1842 in Vaitahu auf Tahuata fur die sudostliche Gruppe Hauptling Iotete akzeptierte die franzosische Souveranitat vertraglich Zum Dank unterstutzten ihn die Franzosen in den Stammeskonflikten sodass sich Iotete zum Konig der gesamten Inselgruppe erheben konnte am 2 Juni 1842 in Taiohae auf Nuku Hiva fur die nordwestliche Gruppe Die Franzosen bauten dort eine Befestigung das Fort Collet und spater eine Siedlung um ihren Anspruch deutlich zu machen 26 Die Marquesas erhielten die erste franzosische Administration im Pazifik uberhaupt die Keimzelle des heutigen Uberseegebietes Franzosisch Polynesien Du Petit Thouars setzte Korvettenkapitan Edouard Halley in Vaitahu und Korvettenkapitan Collet in Taiohae als Verwalter ein ab 1843 gefolgt von Capitaine spater Admiral Armand Joseph Bruat als Gouverneur der Etablissements francais de l Oceanie 27 Eine zivile in zehn Distrikte untergliederte Verwaltung erhielten die Marquesas erst 1889 mit dem Residenten Martial Merlin Der Schriftsteller Herman Melville hielt sich vom 23 Juni 1842 bis zum 9 August 1842 auf der Insel Nuku Hiva auf 28 In seinem Roman Typee schildert er romantisch uberzeichnet doch keineswegs unrealistisch sein Leben mit einem Clan der Marquesas Der Erfolgsroman erschien 1846 bei John Murray in London Die in dem Buch enthaltene Kritik an Kolonisierung und Missionierung fuhrte zu heftigen Angriffen konservativer Kreise Dennoch beeinflusste der Roman viele spatere Autoren die uber die Sudsee schrieben zum Beispiel Robert Louis Stevenson Jack London und Robert Dean Frisbie 1862 begann ein zwei Jahre dauernder Raubzug peruanischer Sklavenhandler zu den sudpazifischen Inseln die zahlreiche Einwohner als billige Arbeitskrafte nach Peru und Chile verschleppten von Ua Pou Hiva Oa und Tahuata insgesamt ca 30 Personen 29 Die wenigen Ruckkehrer verursachten 1863 64 auf Ua Pou und Nuku Hiva eine verheerende Pockenepidemie der rund die Halfte der Inselbevolkerung zum Opfer fiel schatzungsweise mehr als 1500 Personen 30 1888 weilte der Schriftsteller Robert Louis Stevenson fur mehrere Monate auf den Marquesas auf dem Tuamotu Archipel und auf Tahiti 1897 98 besuchte der deutsche Arzt und Ethnologe Karl von den Steinen die Marquesas Ihm verdanken wir u a eine akribische Beschreibung der Tatowierungen Ohne diese Arbeit waren die kunstvollen Muster fur immer verloren Missionsgeschichte Bearbeiten Obwohl Mendanas Schiffe Kaplane an Bord hatten scheint kein ernsthafter Versuch der Missionierung auf den Marquesas Inseln stattgefunden zu haben Die ersten Missionare die ab 1797 aus England kommend uber Tahiti die Marquesas erreichten waren William Pascoe Crook 1775 1846 und John Harris 1754 1819 von der London Missionary Society Harris kam mit den Verhaltnissen uberhaupt nicht zurecht und kehrte schon wenige Monate spater nach Tahiti zuruck 31 In einem zeitgenossischen Bericht heisst es er sei vollig verzweifelt nackt und ausgeplundert am Stand aufgelesen worden Crook blieb bis 1799 32 Nicht mehr Erfolg hatte die amerikanisch hawaiische Mission William Patterson Alexander 1805 1864 Benjamin Parker 1803 1877 und Richard Armstrong 1805 1860 erreichten 1834 mit ihren Ehefrauen und einem drei Monate alten Baby von Hawaii kommend die Marquesas Bereits im selben Jahr kehrten sie zuruck 1853 kamen weitere Missionare unter Fuhrung von James Kekela mit ihren Ehefrauen aus Hawaii nach Fatu Hiva konnten sich aber dort nicht halten weil es zu Konfrontationen mit katholischen Missionaren kam die mit einem franzosischen Kriegsschiff eintrafen Die Protestanten gingen nach Hiva Oa doch auch dort hatten sie nur geringen Erfolg Es gab nur wenige Konvertiten die Stammeskriege und Menschenopfer gingen weiter Die protestantischen Missionare verliessen nach und nach Hiva Oa und kehrten nach Hawaii zuruck nur James Kekela blieb 1899 kehrte auch er nach Hawaii zuruck und starb in Honolulu am 29 November 1904 33 Der aus Hawaii stammende Missionar James Bicknell ubersetzte 1857 das Johannesevangelium in die Marquesanische Sprache Ab 1838 39 konnte sich die katholische Mission etablieren getragen von dem erst 1800 gegrundeten franzosischen Orden Peres et religieuses des Sacres Cœurs de Picpus Die Missionare breiteten sich von Mangareva aus nach Tahuata Ua Pou Fatu Hiva und Nuku Hiva aus Sie hatten nicht anders als ihre evangelischen Glaubensbruder unter der gleichen feindseligen Aufnahme und den Stammeskriegen zu leiden Mit Unterstutzung der franzosischen Behorden konnten sie sich allerdings trotz aller Hindernisse auf Dauer behaupten Ihnen gelang es sogar 1853 Konig Moana von Nuku Hiva und seine Frau Vaekehu zu taufen Moana starb 1863 an den Pocken Vaekehu uberlebte ihn um 38 Jahre Sie wurde hochverehrt und setzte sich immer wieder als Vermittlerin zwischen den Missionaren und der Bevolkerung ein 34 Der erste Apostolische Vikar der Marquesas Inseln war von 1848 bis 1855 Francois de Paul Baudichon SSCC Sein Nachfolger war Bischof Rene Ildefonse Dordillon auf dessen Betreiben die franzosische Administration 1858 ein Dekret erliess das traditionelle Feste mit uberlieferter Musik und Tanz die Tatauierung das Fermentieren von Kokosnuss Saft zu einem alkoholhaltigen Getrank Fruchtbarkeits und Mannbarkeits Riten und Schadelpraparation verbot Allerdings waren die Missionare im Zusammenwirken mit den Behorden auch bestrebt und das letztlich mit Erfolg Kannibalismus Menschenopfer und die standigen Stammeskriege zu unterbinden 35 1903 veroffentlichte Pater Pierre Gerauld Chaulet eine biblische Ubersetzung ins Marquesanische Chaulet war sich der vielen Probleme und Hindernisse bewusst die seinem Versuch innewohnten zum Beispiel sind viele im Text der Bibel vorkommende Pflanzen und Tiere auf den Marquesas unbekannt und Gebrauche der dort erwahnten Volker fur die Marquesaner vollig unverstandlich Daher wurde es keine wortgetreue Ubersetzung der vollstandigen Bibel oder eines Teiles sondern eine radikal verkurzte und angepasste Textauswahl eine Biblia pauperum bestimmt fur die Ureinwohner der Inseln 36 Ab der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts konnten sich weitere Religionsgemeinschaften und Sekten auf den Inseln verbreiten und immer mehr Einfluss gewinnen allen voran die Mormonen die Adventisten die Zeugen Jehovas und Vertreter von Pfingstbewegungen 37 Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten nbsp Marquesaner in Hapatoni auf TahuataDie fruchtbare Natur war in den ersten Jahrhunderten in der Lage die zahlreiche und schnell wachsende Bevolkerung zu ernahren Altere Schatzungen gehen davon aus dass Ende des 13 Jahrhunderts die Inseln insgesamt zwischen 50 000 und 100 000 Einwohner hatten Neuere Forschungen halten aber die Zahl von 35 000 fur realistischer Das rasche Wachstum verlief nicht ohne Konflikte Eine wesentliche Ursache fur die immensen Stammesrivalitaten darf man in der Relation zwischen der Einwohnerzahl und dem nutzbaren Land sehen Als die Bevolkerung uber den Punkt hinauswuchs an dem alle okologischen Nischen gefullt waren vervielfachten sich auch die Konflikte uber die Landverteilung und nutzung 38 Naturkatastrophen Abtreibung und Kindstotung aber vor allem die grausamen Stammeskriege verhinderten ein weiteres Ausufern der Bevolkerungszahl Die Einflussnahme der Europaer beendete die Konflikte zunachst nicht sondern verscharfte sie noch durch die Verfugbarkeit von Feuerwaffen Hinzu kamen bisher unbekannte Krankheiten und Seuchen sowie ein Geburtenruckgang Einigermassen zuverlassige Zahlen die den dramatischen Bevolkerungsruckgang nach dem Kontakt mit den Europaern deutlich machen gab es erst nach Ubernahme der Verwaltung durch die franzosischen Behorden Zahlen fur alle Inseln zusammen 1842 20 200 Einw 1856 12 550 Einw 1872 0 6 045 Einw 1882 0 4 865 Einw 1897 0 4 279 Einw 1911 0 3 000 Einw 1930 0 2 200 Einw Die amtliche Zahlung registrierte die Einwohner insgesamt einschliesslich der europaischen Zuwanderer In bereinigten Zahlen durften 1897 nur noch etwa 3 800 marquesanische Ureinwohner verblieben sein 25 12Kunst BearbeitenKennzeichnend fur marquesanische Kunst sind Darstellungen von menschlichen und menschenahnlichen Gesichtern die im Allgemeinen ihre Vorfahren und Gottheiten reprasentieren Typischerweise werden sie mit uberdimensional grossen viereckigen abgerundeten Kopfen dargestellt die zwar im Grossen und Ganzen symmetrisch sind wobei diese Symmetrie immer durch einzelne Elemente unterbrochen wird Marquesanische Kunst wurde durch Expeditionen und Reisen von Forschern und Seeleuten nach Europa und in die restliche Welt gebracht Heutzutage finden sich die meisten Artefakte in Museen wie z B im Metropolitan Museum of Art in New York oder im Musee du Quai Branly Jacques Chirac in Paris Trotzdem gilt die marquesanische Kunst als nicht ausreichend untersucht 39 Eine der bekanntesten Kollektionen von Artefakten kam durch die Expedition Adam Johanns von Krusenstern zu Stande bei der er zwolf Tage im Mai 1804 auf der Insel Nuku Hiva verbrachte Die davon mitgebrachten Gegenstande der Einwohner Nuku Hivas wurden schnell staatlichen Museen spater auch Wissenschaftlern Instituten aber auch Privatpersonen ubergeben Am meisten verbreitet wurden sie in Russland in der Ukraine in Estland Deutschland in der Schweiz sowie in den Niederlanden 39 Solche Gegenstande wie Figuren Schmuckstucke Kopfbedeckungen Feder Assemblagen gewebte Stoffe Steingravuren Musikinstrumente Tiki Figuren aus Basalt und Holz bezeichnet man in Europa als russ Redkosti dt Seltenheiten frz curiosite spater dann auch als engl articles Diese Gegenstande wurden der Expedition Krusensterns von dem am Great Bay Taiohae auf der Insel Nuku Hiva lebenden Volk ubergeben Laut der neueren Forschung sind die meisten Gegenstande jedoch der Stammen Hiva Oa und Tahuata zuzuordnen Der Austausch von materiellen Gutern zwischen den verschiedenen Stammen der Marquesas Inseln hatte schon vor der Krusenstern Expedition stattgefunden wie z B durch die Reisen von James Cook Daher schienen die Marquesaner auf Nuku Hiva bereits ein Bewusstsein fur den Handelswert ihrer Kunstgegenstande zu haben als Krusenstern 1804 auf der Insel ankam Am beliebtesten war der Tausch ihrer Kunstwerke gegen Eisenstreifen Eisenringe Nagel und Axte welche zum ersten Mal von Josiah Roberts einem amerikanischen Robbenfanger 1792 auf die Insel gebracht wurden 39 Jedoch fand der Austausch der Waren auch durch Immaterielles statt wie der mitfahrende Priester Gideon berichtet Nachdem der Austausch von Stoffen Bananen Zuckerrohr und Kokosnussen gegen Teneriffer Weisswein und Tabak vollbracht worden war schenkte man den Nuku Hivern eine grosse Menge von eisernen Gegenstanden fur welche sie ich dankend mit Tanz Gesang und anderen Unterhaltungsformen revanchierten Viele der in den Sammlungen aufbewahrten Artefakte sind Halsketten Diese Art von Brustschmuck ist U formig und besteht aus Brotfruchtbaumholz welches nachdem es geformt wurde mit schwarzen und roten Paternostererbsen beschmuckt wurde Priester trugen eine besondere Art von Brustschmuck Tahi Poniu welches aus weichem hellen Holz und roten Paternostererbsen besteht Des Weiteren finden sich Stelzen aus Holz tapuvae mit detaillierten Verzierung in Form von Tiki Darstellungen sowie Ohrschmuck pu taiana genannt aus Muscheln Politik und Verwaltung heute Bearbeiten nbsp FlaggePolitisch gehoren die Marquesas heute zum franzosischen Uberseeland Pays d outre mer POM Franzosisch Polynesien und sind damit der EU angegliedert Sie werden durch eine Unterabteilung Subdivision administrative des Iles Marquises des Hochkommissariats von Franzosisch Polynesien Haut commissariat de la Republique en Polynesie francaise mit Sitz in Papeete verwaltet Die Subdivision administrative des Iles Marquises umfasst sechs politisch eigenstandige Gemeinden Communes des Iles Marquises Gemeinde Hauptort Flache 40 km Bevolkerung 41 2017 Teilgemeinden Communes associees 42 Fatu Hiva Omoa 85 0 612 mit Motu Nao Hiva Oa Atuona 326 5 2243 Atuona 1934 mit Mohotane Puamau 309 mit Fatu Huku Nuku Hiva Taiohae 387 8 2951 Hatiheu 352Taiohae 2183 mit Motu Iti Eiao Hatutu und Motu One Taipivai 416Tahuata Vaitahu 61 0 653Ua Huka Vaipaee 83 4 674Ua Pou Hakahau 105 6 2213 Hakahau 1683Hakamaii 530Wahrung ist noch der an den Euro gebundene CFP Franc Der Verwaltungshaushalt der Marquesas wird wesentlich mit Mitteln aus Frankreich und der EU subventioniert Die 9346 Einwohner 2017 1 sind mehrheitlich katholischen Glaubens Sie wohnen uberwiegend in kleinen Dorfern grosse Stadte gibt es auf den Marquesas nicht Grosster Ort ist Taiohae auf der Insel Nuku Hiva zugleich der Verwaltungssitz mit 2183 Einwohnern 2017 43 2007 wurde von verstarkten Unabhangigkeitsbestrebungen berichtet Die Marquesas fuhlten sich demzufolge von der Zentralverwaltung Franzosisch Polynesiens in Papeete nicht ausreichend vertreten und strebten eine unmittelbare Anbindung an Frankreich an 44 Im Juli 2021 besuchte mit Emmanuel Macron erstmals ein franzosischer Prasident in offizieller Funktion die Inseln 45 Sprache BearbeitenAmtssprache auf den Marquesas ist Franzosisch Die indigene Sprache Marquesanisch gehort zu den polynesischen Sprachen einer Untereinheit des austronesischen Sprachstamms Sie wird von 5500 Marquesanern gesprochen Marquesanisch gliedert sich in einen Nord Dialekt 3400 Sprecher auf der nordlichen Insel Gruppe und einen Sud Dialekt 2100 Sprecher auf den sudlichen Inseln 46 Manche Forscher betrachten die beiden Varietaten als selbststandige Sprachen Das erste Worterbuch der marquesanischen Sprache ein bis heute gultiges Standardwerk verfasste Bischof Rene Ildefonse Dordillon 47 Sonstiges BearbeitenJules Verne vergleicht in seinem 1895 erschienenen Roman Die Propellerinsel den Marquesas Archipel mit einem Geschwader franzosischer Kriegsschiffe Die grossten waren dann die erstklassigen Schiffe Nuka Hiva und Hiva Oa die mittleren die Kreuzer verschiedenen Ranges Hiaou Uapou und Uauka die kleinsten endlich die Avisos Motane Fatou Hiva und Taou Ata wahrend die Eilande und Atolle einfache Pinassen und Boote waren nur dass alle nicht beweglich sind Jules Verne Die Propellerinsel Auf die Frage Haben Sie auch den schonsten Ort der Welt entdeckt antwortete die Weltumseglerin Laura Dekker Ich denke das sind die Marquesas 48 Literatur BearbeitenThor Heyerdahl Fatu Hiva 1937 Goldmann Munchen 1996 ISBN 3 442 08943 3 Bericht uber eine ein Jahr dauernde abenteuerliche Robinsonade auf der heute noch abgelegenen Insel Fatu Hiva Herman Melville Typee Erstveroffentlichung 1846 mehrere deutsche Auflagen Personliche Erlebnisse Melvilles bei einem Stamm auf der Insel Nuku Hiva eingebunden in eine Romanhandlung Robert Louis Stevenson In the South Seas 1896 deutsch In der Sudsee ubersetzt von Heinrich Siemer 1928 Neuausgabe Belle Epoque Verlag Dettenhausen 2017 ISBN 978 3 945796 69 6 Erster Teil Erlebnisse Stevensons auf den Marquesas Karl von den Steinen Die Marquesaner und ihre Kunst 3 Bande Dietrich Reimers Berlin 1925 1928 Facsimilereprint Fines Mundi Saarbrucken 2006 auch heute noch gultiges ethnologisches Grundlagenwerk uber die Marquesas Digitalisat der Bodleian Libraries Adam Johann von Krusenstern Reise um die Welt ausgewahlt bearbeitet und herausgegeben von Christel und Helmuth Pelzer F A Brockhaus Leipzig 1985 ISBN 3 325 00172 6 Greg Dening Islands and beaches discourse on a silent land Marquesas 1774 1880 University Press of Hawaii Honolulu 1980 ISBN 0 8248 0721 9 Burgl Lichtenstein Die Welt der Enana Eine Reise durch Geschichte und Gegenwart der Marquesas Inseln MANA Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 934031 62 3 eine Art Reisetagebuch mit umfangreichen Hintergrundinformationen und vielen personlichen Eindrucken Marie Pierre Cerveau Les iles Marquises Insularite et developpement Iles amp Archipe No31 Pu Bordeaux 2001 ISBN 2 905081 43 0 books google de Elena Govor Nichols Thomas Tiki Marquesan Art and the Krusenstern Expedition Pacific Presences Vol 5 Sidestone Press 2019 Elena Govor Twelve Days at Nuku Hiva Russian Encounters and Mutiny in the South Pacific University of Hawai i Press 2010 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marquesas Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Marquesas im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Jane Freeman Moulin Music of the Southern Marquesas Islands PDF 10 4 MB In University of Auckland Hrsg Occasional Papers in Pacific Ethnomusicology Nr 3 1994 Tourismus Seite der Marquesas Karten mit Grenzen der communes associeesAnmerkungen Bearbeiten Es gibt mehrere Schreibweisen Te Henua Kenana Henua enana um nur zwei weitere zu nennen Da die marquesanische Kultur keine eigene Schrift entwickelt hat beruhen alle auf mundlichen Weitergaben an die Europaer Man darf unterstellen dass eine so unzutreffend ist wie die andere Einzelnachweise Bearbeiten a b Institut Statistique de Polynesie Francaise ISPF Recensement de la population 2017 Valerie Clouard Alain Bonneville Ages of seamounts islands and plateaus on the Pacific plate In Gillian R Foulger James H Natland Dean C Presnall Don L Anderson Hrsg Plates plumes and paradigms Geological Society of America Special Paper Nr 388 Geological Society of America Boulder Colo 2005 ISBN 0 8137 2388 4 S 71 90 doi 10 1130 0 8137 2388 4 71 Reisewetter Marquesas abgerufen am 1 Mai 2023 Wetterdaten Deutscher Wetterdienst abgerufen am 1 Mai 2023 Flora of the Marquesas Memento vom 19 August 2007 im Internet Archive Dieter Mueller Dombois Raymond Fosberg Vegetation of the Tropical Pacific Islands Springer Verlag Berlin New York 1998 ISBN 0 387 98313 9 S 447 453 a b R C Suggs Archaeology of Nuku Hiva Marquesas Islands French Polynesia Anthropological Papers of the American Museum of Natural History New York 1961 Matthew Spriggs Atholl Anderson Late colonization of East Polynesia In Antiquity A quarterly review of World Archaeology Band 67 Nummer 255 S 210 a b Patrick Vinton Kirch The Evolution of the Polynesian Chiefdoms Cambridge University Press New York 1984 4 Auflage 1996 A G Ioannidis J Blanco Portillo K Sandoval u a Native American gene flow into Polynesia predating Easter Island settlement In Nature Band 583 2020 S 572 577 nature com Edward Tregear The Maori Polynesian Comparative Dictionary Reprint Anthropological Publications Oosterhout 1969 S 182 Megan Gannon DNA reveals Native American presence in Polynesia centuries before Europeans arrived In National Geographic 9 Juli 2020 nationalgeographic com F Leach u a The fishermen of Anapua Rock Shelter Ua Pou Marquesas Islands In Asian Perspectives the Journal of Archaeology for Asia and the Pacific Band 36 1997 S 51 66 Patrick Vinton Kirch On the Road of the Winds An Archaeological History of the Pacific Islands before European Contact University of California Press Berkeley 2002 S 258 259 Barry Vladimir Rollett Colonisation and cultural change in the Marquesas In J Davidson u a Oceanic Culture History Essays in Honour of Roger Green Dunedin 1996 ISBN 0 473 03721 1 S 538 ff R Linton Archaeology of the 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Fedorovich Kruzenshtern Reise um die Welt in den Jahren 1803 1804 1805 und 1806 auf Befehl Seiner Kaiserl Majestat Alexander des Ersten auf den Schiffen Nadeshda und Newa unter dem Commando des Capitans von der Kaiserl Marine A J von Krusenstern Berlin 1811 Steven Roger Fischer A History of the Pacific Islands Palgrave New York 2002 S 98 a b Karl von den Steinen Die Marquesaner und ihre Kunst Band 1 Dietrich Reimer Berlin 1925 Eugene Caillot Histoire de la Polinesie Orientale Ernest Leroux Paris 1910 S 344 Bulletin Officiel des Etablissement Francais de l Oceanie 1888 Hershel Parker Herman Melville A Biography Volume 1 1819 1851 Johns Hopkins University Press Baltimore 1996 S 210 220 Henry Evans Maude Slavers in Paradise University of the South Pacific Press Uva Fiji 1986 S 185 f Carol Ivory Pahetini und Vaekehu Change and Aging in the Portraits of Marquesan Matriarchs In Frima Fox Hofrichter Midori Yoshimoto Women Aging and Art A Crosscultural Anthology Bloomsbury Publishing New York 2021 ISBN 978 1 5013 4940 9 S 113 Niel Gunson Australian Dictionary of National Biography Band 1 Melbourne University Press 1966 S 259 261 J Ham A Biographical Sketch of the Life and Labours of the Late Rev William Pascoe Crook Melbourne 1846 Death of Kekela Missionary Who Was Thanked By Lincoln In The Hawaiian Gazette Honolulu 2 Dezember 1904 S 3 Burgl Lichtenstein Die Welt der Enana Mana Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 934031 62 3 S 47 Louis Rollin Les iles Marquises geographie ethnographie histoire colonisation et mise en valeur Societe d Editions Geographiques Maritimes et Coloniales Paris 1929 Victor Krupa Chaulet s Histoire Sainte Translating Bible into Marquesan In Asian and African Studies Volume 9 Nr 2 2000 S 148 153 Yannick Fer The Growth of Pentecostalism in French Polynesia A Hakka History Migration cultural identity and Christianity In China Perspectives Band 57 Januar Februar 2005 S 1 12 hier S 9 Zitat aus R C Suggs The island civilisations of Polynesia New York 1961 S 128 a b c Govor Nicholas Tiki Marquesan Art and the Krusenstern Expedition ispf pf Memento des Originals vom 31 Marz 2022 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ispf pf Population des communes de Polynesie francaise Ergebnis der Volkszahlung 2017 Statistikamt von Franzosisch Polynesien Population des communes et communes associees de Polynesie francaise Einwohnerzahl 2017 der commune associee Polemique a Tahiti les Marquises veulent se rapprocher de Paris In Le Nouvel Observateur 23 Dezember 2007 rue89 com Polynesie Emmanuel Macron premier president a visiter les Marquises AFP Le Figaro 26 Juli 2021 franzosisch Stephen A Wurm Shiro Hattori Language Atlas of the Pacific Area Australian Academy of the Humanities Canberra 1981 Ildefonse Dordillon Grammaire et Dictionnaire de la Langue des Iles Marquises Institut d Ethnologie Paris 1931 Interview mit Joachim Schmitz in Westfalische Nachrichten 29 August 2019 Archipele in Franzosisch Polynesien Austral Inseln Gambierinseln Gesellschaftsinseln Marquesas Inseln Tuamotu Archipel Inseln der Marquesas Franzosisch Polynesien Nordliche Gruppe Eiao Hatutu Motu Iti Motu One Nuku Hiva Ua Huka Ua PouSudliche Gruppe Fatu Hiva Fatu Huku Hiva Oa Mohotane Motu Nao Tahuata Terihi nbsp Dieser Artikel wurde am 23 August 2005 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Geografikum GND 4115022 3 lobid OGND AKS LCCN n96047454 NDL 00629295 VIAF 132693562 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marquesas amp oldid 236395037