www.wikidata.de-de.nina.az
Graberrund A Schachtgraberrund A Grabzirkel A oder Graberkreis A griechisch Tafikos peribolos Aʹ bezeichnen einen koniglichen Friedhof aus der Bronzezeit auf der Zitadelle von Mykene Er folgte im 16 Jahrhundert v Chr auf Graberrund B und wurde schliesslich zugunsten der Kuppelgraber die in der Folge fur die Oberschicht die bevorzugte Grabform bildeten aufgegeben Blick von der sogenannten RampePlan von Graberrund A Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Grab I 1 2 Grab II 1 3 Grab III 1 4 Grab IV 1 5 Grab V 1 6 Grab VI 1 7 Weitere Graber 1 8 Der Plattenring 1 9 Die Grabstelen 2 Geschichte 3 Erforschung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenBetritt man die Oberstadt von Mykene durch das Lowentor so liegt zur Rechten in einer Entfernung von etwa 20 m das Graberrund A Es handelt sich hierbei um einen doppelten Plattenring mit einem Durchmesser von etwa 28 m mit einem Eingang im Norden Innerhalb des Graberrundes fand man sechs Schachtgraber in denen insgesamt 19 Tote 9 Manner 8 Frauen und 2 Kinder bestattet waren Da man in den Grabern besonders reiche Grabbeigaben fand vermutete man dass es sich um Graber der Herrscherfamilie handelt Die Grabbeigaben sind heute im Archaologischen Nationalmuseum in Athen ausgestellt Heinrich Schliemann glaubte in den Grabern Anzeichen fur Feuerbestattung zu erkennen Heute geht man jedoch davon aus dass es sich um Korperbestattungen handelt und die aufgefundene Holzkohle von Brandopfern herruhrt Auf den Felsboden der Graber gab es eine Schicht Kieselsteine auf denen die Leichen abgelegt wurden eine zweite Schicht aus Kieselsteinen bedeckte die Toten Die Kieselsteine dienten vermutlich dazu in das Grab eingedrungenes Wasser abzuleiten Die Zahlung der Graber von Schliemann und Panagiotis Stamatakis unterschieden sich Man folgt heute Stamatakis Zahlung nbsp Glanzend bemalte Vase aus Grab IGrab I Bearbeiten Uber Grab I bei Schliemann Grab II standen ursprunglich zwei unskulptierte Grabsteine Unterhalb des Niveaus des Graberrundes gab es noch Bruchstucke von zwei weiteren alteren Grabsteinen die ebenfalls ohne Skulptierung waren Das fast rechteckige Grab I hat eine Ausdehnung von etwa 5 50 m von Nord nach Sud und 2 80 m von West nach Ost Es war von oben in den Fels geschlagen und hatte 1 50 m hohe Wande aus unbearbeiteten Feldsteinen die ohne Mortel aufeinander gestapelt waren Auf den Mauern lagen wahrscheinlich Holzbalken und auf diesen Steinplatten die schliesslich mit Lehm bedeckt wurden In Grab I waren drei Frauen bestattet Sie lagen flach auf dem Rucken mit dem Kopf nach Osten und den Fussen nach Westen ausgerichtet Jede Leiche trug ein goldenes Diadem Auf den Korpern lagen zweimal funf und einmal vier Kreuze aus vier Lorbeerblattern aus sehr dunnem Goldblech die vermutlich auf die Kleidung genaht waren Weitere Grabbeigaben waren eine Kette aus Glaspaste Hulsen dazu Schieber aus Glaspaste und Achat kleine Messer aus Obsidian Bruchstucke einer vergoldeten Silbervase eine Silberschale mit einem Henkel zwei Bronzemesser und ein bronzenes Gefass Neben zwei weiblichen gehornten Idolen aus Terrakotta die vermutlich die Gottin Hera darstellen fanden sich von Hand gefertigte Gefasse glanzend bemalte und mattbemalte Keramik Die Fundstucke aus diesem Grab haben die Inventarnummern 184 213 Heinrich Schliemann dokumentierte die Fundumstande in Grab I nur sparlich so dass die Lage der meisten Objekte nicht nachvollzogen werden kann 1 Anhand der Ahnlichkeit der Grabbeigaben geht man davon aus dass die Beisetzung der drei Verstorbenen kurz hintereinander erfolgte Grab II Bearbeiten Oberhalb Grab II bei Schliemann Grab V auf dem Niveau des Graberrundes A stand ein mit Schlangenlinien verzierter und ein unverzierter Grabstein Etwa 3 m tiefer fand Schliemann zwei weitere unverzierte Grabsteine Das Grab war 3 05 m lang 2 15 m breit und 0 60 m tief in den Fels gegraben An den vier Seiten standen Schiefer Platten an die Wande gelehnt Im Grab war nur ein Mann mit dem Kopf nach Osten beigesetzt Er trug ein goldenes Diadem auf dem Kopf zur Rechten lagen eine Lanzenspitze zwei Bronzeschwerter und zwei Bronzemesser und zur Linken ein goldener einhenkeliger Becher 2 nbsp Goldobjekte aus Grab IIIGrab III Bearbeiten Auf diesem Grab bei Schliemann Grab III standen innerhalb des Plattenrings zwei Grabsteine ohne Abbildung 0 60 m unter diesem Niveau lagen zwei und nochmals 0 90 m tiefer noch drei weitere Grabsteine Das Grab misst von Nord nach Sud 3 70 m und von Westen nach Osten 2 70 m Das Grab war von oben in den weichen Fels eingetieft und die Mauern aus Schiefer und Lehm gebaut Von den Deckbalken fand Schliemann vier Endverkleidungen aus Kupfer Nordlich von Grab III gab es zwei einfache altere Graber In Grab III fand Schliemann die Uberreste von drei Leichnamen die er anhand der kleinen Knochen und Zahnen und dem Schmuck als Frauen identifizierte Sie waren mit dem Kopf nach Osten flach auf den Boden gelegt Eine Frau erreichte vermutlich ein sehr hohes Alter da ihre Zahne stark abgenutzt waren Die Anwesenheit von goldenen Verkleidungsblechen fur Kinderleichen deutet darauf hin dass auch zwei Kinder in Grab III beigesetzt waren Die Verschiedenheit der Funde deutet auf einen grosseren Zeitraum zwischen der ersten und letzten Beisetzung hin Die Grabbeigaben waren sehr wertvoll So fand man Halsketten aus Karneol Amethyst und Bernstein Fayence Gefasse drei Siegelsteine und eine Vielzahl an goldenen Gegenstanden Darunter befanden sich drei Diademe ein Becher eine Dose drei Vasen zwei Balkenwaagen und 701 goldene Blatter in Repousse Arbeit 3 nbsp Silbernes Rhyton in Form eines Stierkopfes aus Grab IVGrab IV Bearbeiten Grab IV bei Schliemann Grab IV ist mit 6 55 m auf 4 10 m das grosste Grab im Graberrund A und hatte die reichsten Grabbeigaben Uber diesem standen innerhalb des Graberrundes keine Grabstelen man glaubt jedoch dass die meisten Bruchstucke von Grabsteinen mit Verzierung wie zum Beispiel die rekonstruierte Grabstele Heurtley III ursprunglich zu diesem Grab gehorten 4 Etwa 4 m tiefer fand Schliemann einen Altar zwei undekorierte Stelen und eine Saule Der Altar war oval mit einem Durchmesser von etwa 2 m von Nord nach Sud und 1 60 m von West nach Ost Er war etwa 1 20 m hoch war aus kyklopischem Mauerwerk errichtet und hatte eine einem Brunnen ahnelnde runde Offnung in der Mitte Man vermutet dass er der Totenverehrung diente indem man Trankopfer in die Offnung goss Das Grab war von oben in den Fels gehauen und rings herum war eine Mauer aus Schiefer errichtet In dem Grab waren 5 Menschen beigesetzt Drei der Toten ein Mann und zwei Frauen waren mit dem Kopf nach Osten im Grab beigesetzt Zwei Manner lagen wohl aus Platzgrunden im nordlichen Teil des Grabes mit dem Kopf nach Norden Die Korper der Manner waren mit Goldmasken und Brustplatten bedeckt Weitere bedeutende Funde waren der sogenannte Nestorbecher ein silbernes Rhyton in Form eines Stierkopfes mit goldenen Hornern ein goldenes Rhyton in Form eines Lowenkopfes und zwei goldene Siegelringe Ein Siegelring zeigt zwei Manner auf einem Streitwagen bei der Jagd auf einen Hirsch auf dem anderen ist eine Kampfszene abgebildet Weitere Beigaben waren 20 Bronzeschwerter mehrere bronzene Speerspitzen goldene Gefasse und Becher heilige Knoten aus Fayence ein Rhyton in Form eines Hirsches aus einer Legierung von Silber und Blei und ein Gefass aus Marmor 5 Auch bei Grab IV geht man davon aus dass die Beisetzungen uber einen langeren Zeitraum erfolgten Grab V Bearbeiten Grab V bei Schliemann Grab I war das erste Grab das Schliemann entdeckte Aufgrund von starken Regenfallen lief das Grab mit Wasser voll und er war gezwungen an einer anderen Stelle weiter zu graben Erst zum Schluss deckte er das Grab komplett auf Uber dem Grab standen drei Grabstelen mit Darstellung einer Streitwagen Szene Die bekannteste Stele wird unter der Inventarnummer NAMA 1428 gefuhrt Die Grabkammer ist von oben im Norden und Sudosten 5 m tief in den Fels gehauen Da der Fels nach Westen abfallt ist das Grab westlich nur 3 30 m in den Fels getrieben Das Grab hat eine Lange von 6 45 m und eine obere Breite von 3 25 m und erweitert sich auf 3 45 m bis zum Felsboden An allen vier Seiten waren die unteren Wande 0 90 m hoch und 0 60 m dick aus kyklopischem Mauerwerk errichtet Darauf ruhte eine etwa 2 m hohe Mauer aus Schiefer Die nordwestlich Ecke des Grabes stosst an die innere Stutzmauer des Plattenringes In Grab V waren drei Manner mit dem Kopf nach Osten beigesetzt Der mittlere Leichnam war bereits zur mykenischen Zeit ausgeraubt worden Die prachtvollsten Beigaben scheinen entfernt worden zu sein In der Erde daruber fand man goldene Knopfe die die Rauber zuruckgelassen hatten ausserdem fand man mykenische Scherben die beim Aufgraben oder danach in die Grube gefallen waren Die beiden Toten die nordlich und sudlich begraben waren trugen goldene Masken und Brustplatten die Maske des sudlichen wurde von Schliemann Goldmaske des Agamemnon getauft Da alle drei Toten mit uber 1 65 m recht gross waren lagen sie mit dem Kopf gegen die ostliche Mauer gelehnt wahrend das Kinn auf die Brust gedruckt war Der nordliche Leichnam der noch sehr gut erhalten war wurde auf etwa 35 Jahre geschatzt Schliemann glaubte dass er moglicherweise mumifiziert war An Grabbeigaben fanden sich links und rechts der Toten zahlreiche Bronzemesser Schwerter und Werkzeuge Drei Bronzemesser waren mit Gold und Silber eingelegt Man fand mehrere goldene Becher und Gefasse und zu ihren Fussen Kupfergefasse Bemerkenswert ist eine sechseckige Holzdose Es sind sechs Goldbleche erhalten die an der Dose befestigt waren Zwei sind mit Spiralmuster verziert zwei weitere zeigen die Jagd eines Lowen auf eine Antilope und auf den letzten zwei ist die Jagd eines Lowen auf einen Hirsch dargestellt 6 Grab VI Bearbeiten Grab VI wurde bei Nachgrabungen von Stamatakis entdeckt Uber dem Grab stand eine unverzierte Grabstele Mit 3 15 m Lange und einer Breite von 1 85 m war es das kleinste Grab Es befand sich im nordwestlichen Teil des Graberrundes und lag teilweise unterhalb des Plattenringes Zunachst wurde ein Mann in dem Grab beigesetzt Spater als der Korper zerfallen war wurden die Knochen zur Seite geschoben und ein weiterer Mann mit dem Kopf nach Osten beigesetzt 7 Die Knochen dieser beiden Toten sind im besten Erhaltungszustand innerhalb von Graberrund A Auf beiden Seiten der Toten lagen Bronzewaffen und Werkzeuge Am Kopfende fand man einen Goldbecher und zu den Fussen Tongefasse Die Tongefasse mit matter und glanzender Bemalung ahneln denen aus Grab I Man geht deshalb davon aus dass diese Graber zur gleichen Zeit angelegt wurden 8 Weitere Graber Bearbeiten Schliemann fand ostlich von Grab III ein kleines mittelhelladisches Grab das er jedoch nicht naher beschrieb Stamatakis entdeckte vier weitere mittelhelladische Graber im ostlichen Teil des Graberrundes A Auch er dokumentierte den Fundumstand nicht da sie nur einfache Grabbeigaben enthielten Die gefundene Keramik wird in die spate mittelhelladische Zeit MH III datiert Der Plattenring Bearbeiten Als man um 1250 v Chr die kyklopische Stadtmauer errichtete entschloss man sich die alten koniglichen Graber mit der Mauer mit einzuschliessen Deshalb errichtete man zwischen den Grabern und der neuen Mauer eine aussen geboschte Stutzmauer und fullte das Gelande uber den Grabern mit Erde auf bis man eine fast ebene Flache erhielt der Zwischenraum zwischen Stadtmauer und Stutzmauer wurde nicht aufgefullt Im Osten wurde der anstehende Fels abgeflacht so dass der ostliche Bereich nur etwa 1 35 m hoher lag als der aufgeschuttete Teil Auf diesem Untergrund errichtete man den doppelten Plattenring Er wurde aus oolithartigen Susswasserkalksteinplatten gebaut Man errichtete zwei konzentrische Plattenringe einen inneren mit einem Durchmesser von etwa 25 m und einen ausseren von etwa 28 m Die Ringe waren fast kreisformig nur im Nordwesten war der Kreis etwas ausgebeult um Grab V komplett einzuschliessen Die beiden Plattenringe hatten einen Abstand von etwa 1 40 m nur im Osten nahe der Rampe wurde der Abstand reduziert Die Breite der Platten schwankte zwischen 0 43 m und 1 32 m Im Osten wo die Platten direkt auf dem Fels ruhten waren kreisformige Rinnen fur die Platten in den Fels geschlagen Die ostlichen Platten hatten eine Gesamthohe von etwa 1 34 bis 1 45 m die westlichen waren uber 2 m hoch Die westlichen Platten waren zwar tiefer eingegraben als die ostlichen man liess sie aber auch hoher aus dem Boden ragen damit man so etwas den Hohenunterschied ausgleichen konnte An der Baustelle fand man Steinsplitter die zeigen dass die Steinplatten an Ort und Stelle zugerichtet wurden Der Raum zwischen den Plattenringen war vermutlich mit Erde aufgefullt Gegenuberliegende Platten waren mit Querholzern verbunden so wurde verhindert dass sich deren Abstand anderte Nebeneinander liegende Platten waren jedoch nicht verbunden Auf den konzentrischen Ringen lagen Abdeckplatten Im Norden des Plattenringes gibt es einen 2 50 m breiten Eingang mit doppelten Anten Die Turschwelle besteht aus drei grossen Steinplatten Im Westen unterhalb des Graberrundes A lagen die koniglichen Graber uber diesen waren die Grabsteine mit der Bildseite nach Westen aufgestellt Von dem ursprunglichen Pflaster sind im Osten des Graberrundes noch einige Platten erhalten Schliemann vermutete dass es sich bei dem Graberrund um eine Art Agora handeln wurde Heute geht man jedoch davon aus dass die Anlage der Heroen Verehrung diente 9 Die Grabstelen Bearbeiten Man fand neben unskulptierten Stelen sechs Reliefstelen und weitere 26 Bruchstucke mit Relief Zehn Bruchstucke mit figurlicher Darstellung konnte man mindestens funf weiteren Stelen zuordnen so dass es insgesamt mindestens elf Reliefstelen gab Auf den Grabstelen sind entweder nur geometrische Muster wie zum Beispiel Spiralen dargestellt oder zusatzlich Streitwagen und Jagd Szenen Aufgrund der Szenenwahl gab es die Vermutung dass nur Mannern Grabstelen mit Verzierung aufgestellt wurden Dies konnte bisher jedoch nicht eindeutig bewiesen werden Man ordnete neun Stelen den neun mannlichen Toten zu Da von den beiden Kindern die in Grab III beigesetzt wurden nicht das Geschlecht bestimmt werden konnte gibt es die Moglichkeit dass es sich um zwei Jungen gehandelt haben konnte und man konnte dann diesen beiden die verbliebenen Grabstelen zuordnen Auch das Alter der Reliefstelen konnte bisher nicht eindeutig bestimmt werden Der osterreichische Archaologe Wolfgang Reichel der 1893 die Stelen naher untersuchte stellte fest dass der Grabstein NAMA 1427 und weitere vier Bruchstucke aus einem anderen Stein gefertigt wurden als der uberwiegende Teil Die meisten Stelen und Bruchstucke bestehen aus demselben Susswasserkalkstein aus dem auch die Platten des Plattenrings gefertigt wurden Der Grabstein NAMA 1427 wurde aus einem weichen grauen Kalkstein der vor Ort gebrochen wurde hergestellt drei Bruchstucke sind aus dichterem weissem und ein Bruchstuck aus dichterem rotlichem Kalkstein Ausserdem unterscheiden sich diese Stucke auch stilistisch So ist das Relief nur wenig eingetieft die Darstellung ist aber detaillierter und lebendiger als auf den Stelen aus Susswasserkalkstein Reichel vermutete deshalb dass nur die Stele NAMA 1427 und die vier Bruchstucke ins 16 Jahrhundert v Chr datieren und die anderen Stelen erst im 13 Jahrhundert v Chr zusammen mit den Platten des Plattenrings angefertigt wurden vielleicht sollten sie schadhaft gewordene Stelen ersetzen 10 Heute geht man jedoch davon aus dass die Stelen aus dem 16 Jahrhundert v Chr stammen Die fruhmykenische Ornamentik der Grabstelen findet sich auf zahlreichen Grabbeigaben der Schachtgraber wieder In den fruhen Kuppelgrabern sind sie noch teilweise prasent wahrend sie schon bald durch neue Muster ersetzt werden Geschichte BearbeitenIm Mittelhelladikum beschrankte sich die Stadt auf den hoher gelegenen Teil der Erhebung ostlich des Graberrundes A Die kyklopische Mauer war noch nicht gebaut und das Gelande um das Graberrund das zu dieser Zeit noch steiler abfiel wurde als Friedhof genutzt Moglicherweise wurden die kleinen Hockergraber im 17 und 16 Jahrhundert v Chr zwischen Wohnhausern angelegt 11 Im fruhen Spathelladikum etwa von 1580 bis 1510 v Chr wurden schliesslich die koniglichen Graber angelegt Hierbei wurden anscheinend altere Graber zerstort Die Verstorbenen wurden wahrscheinlich in Tucher gewickelt und auf dem Boden der Graber abgelegt Die Graber wurden mit Steinplatten abgedeckt und uber jedem Grab wurde vermutlich ein kleiner Grabhugel aufgeschuttet und darauf Grabsteine aufgestellt Zur weiteren Beisetzung wurden die Graber wieder abgeraumt die Bestattung vorgenommen und die Graber wieder verschlossen Ab etwa 1510 v Chr wurden auf diesem Friedhof keine weiteren Bestattungen vorgenommen Zeitgleich mit der kyklopischen Stadtmauer errichtete man auch den Plattenring und stellte die Grabstelen darin auf In hellenistischer Zeit wurden auf dem Plateau Wohnhauser errichtet die Graber waren anscheinend in Vergessenheit geraten Der Zwischenraum zwischen Stadtmauer und Stutzmauer blieb jedoch bis zu dieser Zeit frei zuganglich Erforschung BearbeitenPausanias berichtet dass in der Stadt Mykene die Graber von Atreus Kassandra Agamemnon Eurymedon Elektra und eines fur die Zwillinge Teledamos und Pelops lagen 12 Heinrich Schliemann der das Grab der Kassandra in Amyklai vermutete rechnete nur mit funf Grabern Entgegen der Vermutung anderer Wissenschaftler die die Graber westlich der Oberstadt vermuteten glaubte Schliemann dass die Graber innerhalb der Befestigung lagen Im Februar 1874 begann Schliemann mit ersten Sondierungen und liess innerhalb der Mauern insgesamt 34 Schachte in den Boden graben Da er auf einer Terrasse im Sudwesten des Lowentores eine einer Grabstele ahnliche unskulptierte Steinplatte und Terrakotta Figuren fand entschloss er sich dort systematische Ausgrabungen durchzufuhren 13 Vom 7 August 1876 bis zum 28 November desselben Jahres grub Schliemann funf Graber Grab I V innerhalb des Graberrundes aus Er vermutete dass dies die von Pausanias erwahnten Graber seien und soll die Grabungen mit den Worten Pausanias hatte funf Graber erwahnt Ich habe sie gefunden Es ist nicht notig langer auszugraben eingestellt haben 14 Heinrich Schliemann irrte jedoch die Graber waren etwa 350 Jahre alter als vermutet Ausserdem waren die Grabsteine und der Plattenring von einer hellenistischen Schicht uberlagert und waren im 2 Jahrhundert n Chr als Pausanias Mykene besuchte schon lange verschuttet Von November 1877 bis Marz 1878 fuhrte Panagiotis Stamatakis die Grabungen weiter und entdeckte Grab VI Da die Stutzmauer instabil war wurde sie kurze Zeit spater zum Teil neu aufgesetzt Im Jahre 1917 untersuchte Antonios Keramopoulos das Graberrund A erneut und entdeckte Hinweise auf einen spateren Heroenkult 11 1920 untersuchte Alan Wace die Stutzmauer und fand innerhalb dieser nur Keramik aus der letzten Phase der spathelladischen Zeit SH III 1939 konnte Alan Wace nachweisen dass die koniglichen Graber ursprunglich Teil eines grosseren Friedhofes waren und erst mit dem Bau des Graberrundes und der kyklopischen Stadtmauer abgetrennt wurden 15 Weitere Sondierungen in der Stutzmauer fuhrten von 1950 bis 1952 Kenneth Rowe und 1952 Frank Henry Stubbings durch Man fand ausschliesslich SH III B Keramik Hiermit konnte gezeigt werden dass der Plattenring erst um 1240 v Chr zeitgleich mit dem Lowentor errichtet wurde 16 Literatur BearbeitenHeinrich Schliemann Mykenae Bericht uber meine Forschungen und Entdeckungen in Mykenae und Tiryns Mit einer Vorrede von W E Gladstone Brockhaus Leipzig 1878 online abgerufen am 18 Mai 2014 Carl Schuchhardt Die Ausgrabungen Schliemanns in Troja Tiryns Mykena Orchomenos und Ithaka Leipzig 1891 online abgerufen am 18 Mai 2014 Georg Karo Schachtgraber von Mykenai Text 1 Teil F Bruckmann Munchen 1930 online abgerufen am 18 Mai 2014 Georg Karo Schachtgraber von Mykenai Tafeln 2 Teil F Bruckmann Munchen 1930 online abgerufen am 18 Mai 2014 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Graberrund A Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Heinrich Schliemann Mykenae Bericht uber meine Forschungen und Entdeckungen in Mykenae und Tiryns Mit einer Vorrede von W E Gladstone Brockhaus Leipzig 1878 S 180 188 Heinrich Schliemann Mykenae Bericht uber meine Forschungen und Entdeckungen in Mykenae und Tiryns Mit einer Vorrede von W E Gladstone Brockhaus Leipzig 1878 S 334 337 Heinrich Schliemann Mykenae Bericht uber meine Forschungen und Entdeckungen in Mykenae und Tiryns Mit einer Vorrede von W E Gladstone Brockhaus Leipzig 1878 S 188 243 Georg Karo Schachtgraber von Mykenai Text 1 Teil F Bruckmann Munchen 1930 S 30 31 Heinrich Schliemann Mykenae Bericht uber meine Forschungen und Entdeckungen in Mykenae und Tiryns Mit einer Vorrede von W E Gladstone Brockhaus Leipzig 1878 S 244 331 Heinrich Schliemann Mykenae Bericht uber meine Forschungen und Entdeckungen in Mykenae und Tiryns Mit einer Vorrede von W E Gladstone Brockhaus Leipzig 1878 S 337 380 Georg Karo Schachtgraber von Mykenai Text 1 Teil F Bruckmann Munchen 1930 S 36 Carl Schuchhardt Die Ausgrabungen Schliemanns in Troja Tiryns Mykena Orchomenos und Ithaka Leipzig 1891 S 312 Georg Karo Schachtgraber von Mykenai Text 1 Teil F Bruckmann Munchen 1930 S 20 28 Wolfgang Reichel Die mykenischen Grabstelen In Eranos vindobonensis 1893 S 24 online abgerufen am 29 Mai 2014 a b Georg Karo Schachtgraber von Mykenai Text 1 Teil F Bruckmann Munchen 1930 S 17 Pausanias Reisen in Griechenland 2 16 6 7 Heinrich Schliemann Mykenae Bericht uber meine Forschungen und Entdeckungen in Mykenae und Tiryns Mit einer Vorrede von W E Gladstone Brockhaus Leipzig 1878 S 65 69 George E Mylonas Mykene Ein Fuhrer zu seinen Ruinen und seine Geschichte Ekdotike Athenon S A Athen 1981 S 32 Alan Wace Excavations at Mycenae 1939 In The Annual of the British School at Athens Band 45 1939 S 203 228 Alan Wace Mycenae 1939 1953 Part II The Grave Circle In The Annual of the British School at Athens Band 49 1953 S 244 247 37 730494 22 75637 Koordinaten 37 43 49 78 N 22 45 22 93 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Graberrund A amp oldid 225483403