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Mit Hockergrab Hockgrab oder Hockerbestattung Kurzsprechweise Hocker englisch Crouched burial werden Korperbestattungen bezeichnet bei denen der Leichnam mit angewinkelten Armen und Beinen niedergelegt wurde Es gibt seitliche Hocker Hocker in Bauch und Hocker in Ruckenlage Schnurkeramik Bestattungen am Derfflinger HugelUmzeichnung einer Hockerbestattung der Capsien Kultur Hockergrab mit vier menschlichen Skeletten im Deutschordensmuseum von Bad Mergentheim ca 2500 vor ChristusHockergrab aus der Hallstattzeit Mitterkirchen Oberosterreich Inhaltsverzeichnis 1 Archaologische Erfassung 2 Steinzeit Kupferzeit und Bronzezeit 3 Naturvolker 4 LiteraturArchaologische Erfassung BearbeitenBei der z B archaologischen Beschreibung von Hockerbestattungen werden vornehmlich die Ausrichtung des Toten nach den Himmelsrichtungen seine Blickrichtung die Lage von Becken und Schulterblattern ob auf dem Rucken oder der Seite und die Seite auf der die Extremitaten liegen berucksichtigt Ferner gehort der Grad der Anwinklung in jedem Gelenk zur Dokumentation da z B extreme Anwinklung auf eine ehemalige Umwickelung des Leichnams hinweisen kann Steinzeit Kupferzeit und Bronzezeit BearbeitenHockergraber gehoren zu den altesten bekannten Beerdigungsformen Die altesten bisher gefundene Graber datieren noch in die Jungere Altsteinzeit In Europa war diese Bestattungsform ab der fruhen Jungsteinzeit ca 5600 bis 2200 v Chr bis in die fruhe Bronzezeit die haufigste In manchen Kulturen v a der spaten Kupferzeit wurden die Toten in geschlechtsspezifischer Position getrennt nach Himmelsrichtungen und Seitenlage niedergelegt So liegen z B die weiblichen Skelette der Glockenbecherkultur mit nach rechts gehockten Extremitaten nach Suden ausgerichtet und die mannlichen Toten auf der linken Seite nach Norden ausgerichtet Ebenso konnen sich gleichzeitige Kulturen in der Art der Totenniederlegung unterscheiden Naturvolker BearbeitenDie Hockgrab Bestattung wird etwa bei Naturvolkern noch heute praktiziert Ob die Grunde dafur lediglich in der offensichtlichen Arbeitsersparnis oder aber auch in abstrakten Vorstellungen zu suchen sind Nachahmung der Schlafstellung Fesselung aus Furcht vor einer Wiederkehr des Toten bleibt im einzelnen Gegenstand der einschlagigen Forschung Literatur BearbeitenHans Bonnet Hockerbestattung In Ders Lexikon der agyptischen Religionsgeschichte Nikol Verlag Hamburg 2000 ISBN 3 937872 08 6 S 305f Brockhaus Hockergrab Bd 8 Wiesbaden 1969 S 574 Ulrich Fischer Die Orientierung der Toten in den neolithischen Kulturen des Saalegebietes In Jahresschrift fur mitteldeutsche Vorgeschichte Band 37 1953 S 1 19 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hockergrab amp oldid 231769246