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Shinto ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter Shinto Begriffsklarung aufgefuhrt Shintō jap 神道 wird im Deutschen meist ubersetzt mit Weg der Gotter auch als Shintoismus bezeichnet ist die ethnische Religion der Japaner siehe auch Religion in Japan Shintō und Buddhismus die beiden in Japan bedeutendsten Religionen sind aufgrund ihrer langen gemeinsamen Geschichte nicht immer leicht zu unterscheiden Als wichtigstes Merkmal das die beiden religiosen Systeme trennt wird oft die Diesseitsbezogenheit des Shintō angefuhrt Daruber hinaus kennt der klassische Shintō keine heiligen Schriften im Sinne eines religiosen Kanons sondern wird weitgehend mundlich uberliefert Die beiden Schriften Kojiki und Nihonshoki die von einigen shintoistisch gepragten Neureligionen Japans als heilig angesehen werden sind eher historisch mythologische Zeugnisse 1 Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Etymologie 3 Identitatsmerkmale 4 Anhangerschaft 5 Geschichte 5 1 Prahistorie 5 2 Mythologie und kaiserlicher Ritus 5 3 Shintō buddhistischer Synkretismus 5 4 Erste Shintō Theologien 5 5 Moderne und Gegenwart 6 Ethik 7 Religiose Praxis 8 Wichtige Gottheiten und Schreine 9 Literatur 10 Siehe auch 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseUberblick Bearbeiten nbsp Torii am Itsukushima Schrein im Hintergrund die Insel MiyajimaShintō besteht aus einer Vielzahl von religiosen Kulten und Glaubensformen die sich an die einheimischen japanischen Gottheiten kami richten Kami sind zahlenmassig unbegrenzt und konnen die Form von Menschen Tieren Gegenstanden oder abstrakten Wesen haben Man spricht daher auch von Shintō als einer polytheistischen und animistischen oder auch theophanischen Religion Die Gebaude oder Verehrungsstatten des Shintō bezeichnet man als Shintō Schreine An der Spitze der Schreinhierarchie steht der Ise Schrein wo die Sonnengottheit Amaterasu zugleich die mythische Urahnin des japanischen Kaisers des Tennō verehrt wird Dementsprechend gilt der Tennō auch als Oberhaupt des Shintō Wahrend diese religiose Fuhrungsrolle des Tennō heute nur noch nominelle Bedeutung besitzt erreichte sie in der Ara des Nationalismus vor dem Zweiten Weltkrieg ihren Hohepunkt Dem Tennō wurde damals ein gottlicher Status zugeschrieben Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Staats Shintō Historisch betrachtet war der Shintō jahrhundertelang eine uneinheitliche und mit Elementen des Buddhismus und Konfuzianismus verbundene religiose Tradition die erst mit Beginn der Meiji Restauration aufgrund neuer politischer Ideologien von Staats wegen als einheitliche und rein japanische Urreligion gedeutet wurde 2 Hinsichtlich einer genauen Definition besteht nach wie vor keine Einigkeit So bemerkt z B der japanische Religionshistoriker Ōbayashi Taryō Shintō ist im weitesten Sinne die Urreligion Japans im engeren Sinne ein aus Urreligion und chinesischen Elementen zu politischen Zwecken ausgebautes System 3 Wichtige Gottheiten des Shinto sind das Urgotterpaar Izanagi und Izanami die im japanischen Mythos uber die Entstehung der Welt eine massgebliche Rolle spielen Aus ihnen heraus entstanden die Sonnengottin Amaterasu der Sturmgott Susanoo der Mondgott Tsukuyomi und viele weitere Kami Die meisten Shintoschreine sind heute jedoch Gottheiten wie Hachiman oder Inari geweiht Beide Gottheiten kommen nicht in den klassischen Mythen vor und wurden stark vom Buddhismus beeinflusst Etymologie BearbeitenDas Wort shintō entstammt dem Chinesischen wo es shendao chin 神道 Standardchinesisch ausgesprochen wird Dabei hat shen hier die Bedeutung von Geist Gott bzw Gottheit wahrend dao hier vereinfacht mit Weg oder Pfad ubersetzt werden kann 4 Im Japanischen wird das Zeichen fur shin 神 im Wort shintō je nach Lesung 読み yomi deutsch Aussprache als shin jin sinojapanische Klang Lesung oder kami japanische Begriffs Lesung ausgesprochen Kami ist die japanische Bezeichnung fur Gottheit und besitzt eine andere Nuance als das chinesische shen Der Begriff kami kann sich auch auf Gottheiten anderer Religionen z B den christlichen Gott beziehen Das Kanji tō 道 in shintō wird je nach Lesung tō dō Klang Lesung oder michi Begriffs Lesung gelesen und kann ahnlich wie im Chinesischen im ubertragenen Sinne fur Begriffe wie Lehre oder Schule stehen siehe dō in Judō Kendō Schon in der zweitaltesten japanischen Reichsgeschichte dem Nihonshoki 720 ist shintō erwahnt allerdings nur insgesamt viermal Auch ist bis heute strittig was das Wort im damaligen Sprachgebrauch genau bezeichnete s u Als Bezeichnung fur ein eigenstandiges religioses System im Sinne des heutigen Wortgebrauchs taucht shintō erst in Quellen des japanischen Mittelalters auf Identitatsmerkmale BearbeitenDie vieldeutige polytheistische Natur der einheimischen Gotter kami macht es schwer einen gemeinsamen religiosen Kern im Shintō zu finden Shintō besitzt weder eine Grunderfigur noch ein konkretes Dogma Die einheitlichen Merkmale des Shintō liegen in erster Linie auf dem Gebiet des Ritus und der Architektur Der Shintō Schrein ist daher eines der wichtigsten identitatsstiftenden Merkmale der Shintō Religion Dem Ausdruck Schrein entsprechen verschiedene japanische Ausdrucke jinja yashiro miya die aber alle eindeutig auf ein shintoistisches Bauwerk hinweisen und nicht etwa auf ein buddhistisches Im engeren Sinn ist ein Schrein ein Bauwerk in dem ein gottlicher Verehrungsgegenstand shintai aufbewahrt wird Im weiteren Sinn bezeichnet der Ausdruck eine Schrein Anlage die eine Anzahl von Haupt und Nebenschreinen sowie andere religiose Gebaude umfassen kann Es gibt bestimmte optische bzw bauliche Erkennungszeichen anhand derer sich ein Shintō Schrein identifizieren lasst Dazu zahlen torii Shintō Tore schlichte markante Tore aus zwei Grundpfeilern und zwei Querbalken die zumeist frei stehen und den Zugang zu einem fur die kami reservierten Areal symbolisieren shimenawa Gotterseile Seile unterschiedlicher Starke und Lange meist aus geflochtenem Stroh die entweder ein numinoses Objekt oft Baume oder Felsen umgeben oder als dekoratives Element auf torii oder Schreingebauden angebracht sind Zickzackpapier shide gohei Ein meist aus weissem Papier hergestelltes Dekorelement das auch als symbolische Opfergabe dienen kann Oft an Gotterseilen oder an einem Stab angebracht Schreine konnen daruber hinaus durch einen charakteristischen Dachschmuck gekennzeichnet sein Er besteht zumeist aus X formigen Balken chigi die an den beiden Enden des Dachfirstes angebracht sind sowie aus einigen ellipsoiden Querholzern katsuogi wortlich Holzer in Form des Bonito Fisches die zwischen den chigi entlang des Firstes aufgereiht sind Diese Elemente sind aber meist nur auf Schreinen im archaischen Stil zu finden Die in den Schreinen aufbewahrten Verehrungsgegenstande shintai gelten als Sitz oder Wohnort der verehrten Gottheit und werden niemals hergezeigt Typische shintai sind Gegenstande die in der japanischen Fruhzeit als deren jeweilige Herstellung im Land selbst noch nicht beherrscht wurde in geringer Zahl vom asiatischen Festland nach Japan gelangten und hier als Wunderwerke galten etwa Bronzespiegel oder Schwerter Andere shintai sind die sogenannten Krummjuwelen magatama die seit alters her in Japan hergestellt wurden Schliesslich konnen aber auch Statuen oder andere Objekte als shintai dienen In manchen Fallen ist das Aussehen des shintai selbst den Priestern des jeweiligen Schreins unbekannt Die Schreinpriester selbst tragen Zeremonialgewander die sich von den Amtsroben hofischer Beamter des japanischen Altertums herleiten Sie sind u a durch Kopfbedeckungen aus schwarz gefarbtem Papier tate eboshi kanmuri charakterisiert Ein spezifisches rituelles Instrument ist das shaku eine Art Zepter aus Holz das ehemals auch als Symbol weltlicher Herrschaft fungierte All diese Elemente kennzeichnen auch die traditionellen Zeremonialgewander des Tennō Anhangerschaft BearbeitenEine offizielle Statistik nennt fur das Jahr 2012 etwa 100 Millionen Glaubige was etwa 80 der japanischen Bevolkerung entspricht 5 Nach einer anderen Quelle betragt die Zahl der Glaubigen jedoch lediglich 3 3 der japanischen Bevolkerung also etwa vier Millionen 6 Die Differenz zwischen diesen Angaben spiegelt die Schwierigkeit wider Shintō genauer zu definieren Die erste Umfrage basiert auf der Anzahl der Menschen die von den Schreinen selbst als Gemeindemitglieder ujiko gesehen werden welche sich aus der Beteiligung an religiosen Ritualen im weitesten Sinn wie dem traditionellen Schreinbesuch zu Neujahr ergibt Dies entspricht soziologisch betrachtet der gefuhlten Zugehorigkeit zu einer ethnisch religiosen Gruppe die viele shintoistische Aspekte wie etwa Ahnenkult oder Geisterglaube als untrennbaren Bestandteil der japanischen Kultur auffasst 7 Eine tatsachliche Zugehorigkeit zu einer Religionsgemeinschaft lasst sich daraus nicht herleiten Fragt man explizit nach dem Bekenntnis zur shintōistischen Religion wie bei der zweiten Umfrage muss das Ergebnis zwangslaufig deutlich geringer ausfallen Geschichte BearbeitenPrahistorie Bearbeiten Hauptartikel Japanische Mythologie Die altesten Mythen Japans die als wichtigste Quelle des Shintō gelten legen nahe dass sich die religiosen Riten sowohl auf Ehrfurcht gebietende Naturerscheinungen Berge Felsen oder Baume als auch auf Nahrungsgottheiten und elementare Naturkrafte bezogen die fur die damals vorwiegend agrarisch gepragte Gesellschaft von Bedeutung waren Um die Gesamtheit aller Gottheiten zu beschreiben verwenden die Mythen den Ausdruck yao yorozu welcher wortlich ubersetzt zwar acht Millionen bedeutet tatsachlich aber im Sinne von unzahlbar unuberblickbar zu verstehen ist Daraus ergibt sich ein Hinweis dass es sich bei der damaligen Religion nicht um ein geschlossenes einheitliches Glaubenssystem handelte Wie die ganze altjapanische Kultur war diese Religion wahrscheinlich mit der Jōmon Kultur der Yayoi Kultur und den austronesischen Religionen verwandt die ihren Weg vorwiegend uber eine Landbrucke von Taiwan ausgehend uber die Ryukyu Inseln im Suden nach Japan fanden Daneben werden auch fruhe koreanische und klassisch schamanistische Kulte aus Sibirien uber Sachalin sowie Einflusse des chinesischen Volksglaubens vermutet die uber die Koreanische Halbinsel nach Japan kamen 8 Laut Helen Hardacre leitet sich der Shintoismus sowie die japanische Kultur von der Yayoi Kultur und Religion ab 9 Es muss bedacht werden dass Japan in prahistorischer Zeit nicht von einer einzigen ethnisch homogenen Gruppe bevolkert wurde und dass noch in historischer Zeit Einwanderungswellen vom Kontinent zu lokalen kulturellen Differenzierungen fuhrten Der sogenannte Ur Shintō bestand daher aus lokalen Traditionen die wesentlich unterschiedlicher gewesen sein durften als dies heute der Fall ist Zu einer gewissen Vereinheitlichung kam es erst im Zusammenhang mit der Errichtung des fruhen japanischen Staatswesens dessen formative Phase um das Jahr 700 abgeschlossen war Die fruhesten schriftlichen Quellen stammen aus der unmittelbar auf die politische Konsolidierung folgenden Nara Zeit Kojiki 712 Nihon shoki 720 Viele Fragen zur prahistorischen japanischen Religion bleiben daher wegen mangelnder Quellen offen All dies hat dazu gefuhrt dass die Forschung den Begriff Shintō im Zusammenhang mit der prahistorischen vor buddhistischen Religion oder besser den Religionen Japans kaum mehr verwendet sondern sich neutraler Begriffe wie zum Beispiel kami Verehrung bedient In vielen einfuhrenden Werken ist die Gleichung Shintō japanische Urreligion dagegen nach wie vor haufig zu finden Mythologie und kaiserlicher Ritus Bearbeiten nbsp Einer der Schreine betsugu des Ise SchreinsAls sich im 5 und 6 Jahrhundert eine hegemoniale Dynastie in Zentraljapan etablierte entstand ein hofischer Kult der sich zunehmend am chinesischen Staatswesen und an der chinesischen Kultur orientierte Dabei spielten sowohl die Ahnenverehrung und die Moralvorstellungen des chinesischen Konfuzianismus als auch die Kosmologie des Daoismus und der Erlosungsglaube des Buddhismus eine Rolle All diese Traditionen wurden mit den Kulten indigener Territorial und Klangottheiten Ujigami zu einem neuartigen staatlichen Zeremoniell verbunden Der fruhe japanische Staat entstand aus Bundnissen einzelner Klans uji die jeweils eigene Ujigami verehrten Als sich der Klan der spateren Tennō Kaiser innerhalb dieses Bundnisses als fuhrende Dynastie durchsetzte entstand eine Mythologie die die Geschichten der einzelnen Klangottheiten zu einer einheitlichen mythologischen Erzahlung verschmolz Die bereits genannten fruhesten Textquellen dieser Mythologie aus dem achten Jahrhundert schildern die Weltentstehung und den Ursprung der Dynastie des Tennō Ein Urgotterpaar Izanagi und Izanami kreiert die japanischen Inseln und alle ubrigen Gottheiten Amaterasu Omikami Himmelsscheinende grosse Gottheit ist die wichtigste ihrer Schopfungen Sie beherrscht die himmlischen Gefilde Takamanohara und wird mit der Sonne gleichgesetzt In ihrem Auftrag steigt ihr Enkel zur Erde herab um hier die ewig andauernde Dynastie des Tennō Geschlechts zu begrunden Diese mythologische Vorstellung vom Ursprung Japans und seiner kaiserlichen Linie bildet in allen spateren Systematisierungsversuchen des Shintō z B im Yoshida Shintō in der Kokugaku oder im Staats Shintō eine zentrale Idee Der Begriff Shintō selbst taucht zwar bereits in dieser Zeit auf wird aber nicht im Sinne einer systematischen Religion verwendet 10 Das sogenannte Gotteramt 神祇官 Jingi kan die einzige antike Regierungsinstitution die keinem chinesischen Vorbild entspricht tragt eben nicht die Bezeichnung Shintō Amt wie manchmal in der westlichen Literatur angegeben sondern ist wortlich die Behorde fur Gotter des Himmels 神 jin bzw shin und der Erde 祇 gi wiederum ein letztlich chinesisches Konzept Shintō buddhistischer Synkretismus Bearbeiten Hauptartikel Shinbutsu Shugō Der im 6 und 7 Jahrhundert neu eingefuhrte Buddhismus stiess zwar anfangs im Rahmen der einheimischen Gotterverehrung auf Widerstand fand aber rasch Wege die kami in sein Weltbild zu integrieren und beeinflusste unter anderem die Bauwerke und spater auch die Ikonografie der kami Verehrung Wahrend der meisten Epochen der bekannten japanischen Religionsgeschichte herrschte daher zwischen Buddhismus und Shintō keine klare Trennung Vor allem innerhalb der einflussreichen buddhistischen Richtungen Tendai und Shingon wurden Shintō Gottheiten als Inkarnationen oder Manifestationen von Buddhas und Bodhisattvas aufgefasst Buddha Verehrung und kami Verehrung diente somit zumindest auf theoretischer Ebene dem gleichen Zweck Diese theologische Entwicklung begann in der Heian Zeit und erreichte im japanischen Mittelalter 12 16 Jahrhundert ihren Hohepunkt Sie ist als Theorie von Urform und herabgelassener Spur bekannt wobei die Urform 本地 honji den Buddhas die herabgelassene Spur 垂迹 suijaku den kami entspricht Die meisten kami Schreine standen zwischen der spateren Heian Zeit 10 12 Jahrhundert und dem Beginn der japanischen Moderne 1868 unter buddhistischer Supervision Die grossen shintōistischen Institutionen waren zwar in den Handen von erblichen Priester Dynastien die ursprunglich dem kaiserlichen Hof unterstellt waren mit dem Niedergang des Hofes traten jedoch buddhistische Institutionen an seine Stelle Lediglich der Ise Schrein behielt dank seiner privilegierten Beziehung zum Hof eine Sonderstellung und entzog sich dem unmittelbaren Einfluss der buddhistischen Geistlichkeit Kleinere Schreine wiederum hatten meist keine eigenen Shintō Priester sondern wurden von buddhistischen Monchen oder von Laien betreut Erste Shintō Theologien Bearbeiten Obwohl die meisten Shintō Priester in dieser Zeit selbst glaubige Buddhisten waren gab es einzelne Abkommlinge der alten Priester Dynastien und auch einige buddhistische Monche die sich mit der Idee die kami unabhangig vom Buddhismus zu verehren befassten Auf diese Weise entstanden im japanischen Mittelalter die Richtungen Ise bzw Watarai Shintō Ryōbu Shintō und Yoshida Shintō Besonders die letztgenannte Richtung prasentierte sich als rein auf die kami bezogene Lehre und stellt damit die Grundlage des modernen Shintō dar buddhistische Vorstellungen spielten aber tatsachlich auch im Yoshida Shintō eine zentrale Rolle Eine fundamentale Kritik an den religiosen Paradigmen des Buddhismus wurde erst unter dem sogenannten shintō konfuzianischen Synkretismus denkbar Im Laufe der Edo Zeit kam es immer wieder zu anti buddhistischen Tendenzen die auch den Ideen einer eigenstandigen einheimischen Shintō Religion immer starkeren Zulauf bescherten Im 17 Jahrhundert waren es vor allem konfuzianische Gelehrte die nach Wegen suchten die Lehren des chinesischen Neo Konfuzianers Zhu Xi auch Chu Hsi 1130 1200 mit der Verehrung einheimischer Gottheiten zu kombinieren und so eine Alternative zum Buddhismus zu entwickeln Im 18 und 19 Jahrhundert entstand schliesslich eine Denkrichtung die bemuht war den Shintō von allen fremden das heisst indischen und chinesischen Ideen zu reinigen und zu seinem Ursprung zuruckzufinden Diese Schule heisst auf Japanisch Kokugaku wortlich Lehre des Landes und gilt als Wegbereiterin des Staats Shintō wie er sich im Laufe des 19 Jahrhunderts im Zuge der Neuordnung des japanischen Staates herausbildete Auf die allgemeine religiose Praxis der Edo Zeit hatte die Kokugaku allerdings nur geringen Einfluss Somit blieb der shintō buddhistische Synkretismus bis ins 19 Jahrhundert die vorherrschende Stromung innerhalb der japanischen Religion Auch der zwanglose Zugang zu beiden Religionen im heutigen Japan fusst auf dieser Tradition Moderne und Gegenwart Bearbeiten Die Meiji Restauration 1868 beendete die feudale Herrschaft der Tokugawa Shōgune und installierte an ihrer Stelle einen modernen Nationalstaat mit dem Tennō als oberste Instanz Shintō wurde als nationaler Kult definiert und als ideologisches Instrument zur Wiederbelebung der Macht des Tennō eingesetzt Zu diesem Zweck wurde eigens ein Gesetz zur Trennung von kami und Buddhas Shinbutsu Bunri erlassen das die gemeinsame Verehrung von buddhistischen und shintōistischen Heiligtumern verbot Im Gegensatz zu den meist lokal begrenzten Schreintraditionen wurden Shintō Schreine nun landesweit zu Verehrungsstatten des Tennōs umgedeutet und jeder Japaner ungeachtet seiner religiosen Uberzeugung war angehalten dem Tennō in Form von Schreinbesuchen seine Reverenz zu erweisen Aus Rucksicht auf die unter westlichem Einfluss verfassungsmassig garantierte Religionsfreiheit wurde dieser Schreinkult aber nicht als religioser Akt sondern als patriotische Pflicht definiert Diese Form der Verehrung wurde in der Zwischenkriegszeit als Schrein Shintō jinja shintō in der Nachkriegszeit dagegen zumeist als Staats Shintō kokka shintō bezeichnet Daneben gab es aber auch die Kategorie Sekten Shintō shuha shintō in der verschiedene neureligiose Bewegungen die im Zuge der Modernisierung entstanden waren und sich selbst als shintōistisch definierten Tenri kyō Ōmoto kyō u a 11 zusammengefasst wurden Im aufkeimenden Militarismus der Shōwa Zeit wurde Shintō dann weiter fur nationalistische und kolonialistische Zwecke instrumentalisiert Auch in den besetzten Gebieten Chinas und Koreas wurden Schreine errichtet in denen die lokale Bevolkerung dem Tennō ihre Reverenz erweisen sollte Nach der Niederlage Japans im Zweiten Weltkrieg 1945 kam es zu einem offiziellen Verbot des Shintō als Staatsreligion im Jahre 1946 verzichtete der Tennō auf jeden Anspruch auf Gottlichkeit Einzelne Institutionen denen eine politische Nahe zum Staats Shintō nachgesagt wird etwa der Yasukuni Schrein in Tokyo existieren jedoch heute noch Ethik BearbeitenShintō weist in seiner gesamten Geschichte nur wenige klar umrissene Konzepte religioser Ethik auf Es gibt keine schriftlich fixierten Gebote die fur alle Glaubigen oder gar alle Menschen jederzeit gultig gewesen waren So ist die Ausrichtung auf den Tennō als oberster Autoritat selbst im sog Schrein Shintō nicht unumstritten wahrend die Richtungen des sog Sekten Shintō meist eigene Grunderfiguren als oberste religiose Instanz verehren Auch ist ein Unterschied zu buddhistischer konfuzianischer oder bloss sakularer Ethik oft nicht auszumachen Einige generelle Tendenzen werden jedoch allgemein der ethischen Praxis aller Richtungen zugerechnet Befurwortet wird eine Lebensfuhrung in Ubereinstimmung mit den Kami die sich in Verehrung und Dankbarkeit ihnen gegenuber sowie allen voran in Streben nach Harmonie mit ihrem Willen aussern kann insbesondere durch gewissenhafte Ausfuhrung der Shintō Rituale Insbesondere im Schrein Shintō gehort dazu auch eine Rucksichtnahme auf die naturliche sowie die eigene soziale Umwelt und Ordnung In dieser Betonung einer auf gegenseitiger Hilfe beruhenden Harmonie die auch auf die Welt als Ganzes ausgedehnt werden kann lasst sich ein Bekenntnis zu menschlicher Solidaritat finden wie es auch den universalistischen Weltreligionen zu eigen ist Die Kami sind zwar wesentlich perfekter als Menschen aber nicht perfekt in einem absoluten Sinne wie etwa im Monotheismus Kami begehen Fehler und sogar Sunden 12 Dem entspricht dass es im Shintō keine moralischen Absoluta gibt Der Wert oder Unwert einer Handlung ergibt sich aus der Gesamtheit ihres Kontextes heraus schlechte Handlungen sind allgemein lediglich jene welche die gegebene Harmonie beschadigen oder gar zerstoren 13 Reinheit ist ein erstrebenswerter Zustand Dementsprechend sind Beschmutzungen kegare 穢 14 sowohl physischer als auch spiritueller Natur zu vermeiden und regelmassige Reinigungsrituale harai 祓 15 abzuhalten Reinigungsrituale stehen daher auch immer am Beginn aller anderen religiosen Zeremonien des Shintō In der geschichtlichen Entwicklung des Shintō hat dies zu einer generellen Tabuisierung des Todes und aller damit zusammenhangenden Phanomene gefuhrt Daher obliegen auch Begrabniszeremonien in Japan meist eher buddhistischen Institutionen und Geistlichen Daruber hinaus kommt es mitunter auch zur Ablehnung von Organspenden oder der postumen Freigabe der toten Korper von Angehorigen z B zur Obduktion um die spirituelle Verbindung des Toten zu den Trauernden nicht zu storen und den Korper nicht zu verletzen 16 17 Gegen letztgenannte Tendenzen werden in den letzten Jahren aber auch Stimmen hoher Geistlicher laut 18 Religiose Praxis Bearbeiten nbsp Traditionelle Eheschliessung im Meiji Schrein Tōkyō 2002 nbsp Gebet eines Mannes vor einem japanischen Shintō Schrein 2007 Im modernen Alltagsleben der Japaner spielen sowohl Shintō als auch Buddhismus eine gewisse Rolle wobei die Mehrzahl keinen Widerspruch darin sieht sich zu beiden Religionen zu bekennen Allgemein tendiert man dazu shintōistische Riten fur freudige Anlasse Neujahr Hochzeit Gebet um Alltagsdinge buddhistische dagegen fur traurige und ernste Anlasse Todesfall Gebet um Wohlergehen im Jenseits heranzuziehen In neuester Zeit kommt noch eine Art sakulares Christentum dazu wenn etwa junge Japaner eine White Wedding ホワイトウエディング howaito uedingu eine weisse Hochzeit im amerikanischen Stil feiern Regelmassige Zusammenkunfte der gesamten religiosen Gemeinde entsprechend den christlichen Messen sind dem Shintō ebenso wie dem japanischen Buddhismus fremd Ublicherweise werden Schreine individuell aufgesucht Die Gottheiten werden dabei mit einigen einfachen rituellen Gesten des Respekts Verbeugen Handeklatschen Spenden kleiner Geldsummen verehrt eine Betreuung durch einen Priester findet nur auf besonderen Wunsch statt Besondere Zeremonien werden von Mikos und Shintō Priestern den Shinshoku 神職 Gottesdiener durchgefuhrt und haben zumeist mit Reinheit und Schutz vor Gefahren zu tun Shinshoku werden in Japan z B immer gerufen bevor ein neues Gebaude errichtet wird um den Boden zu weihen Beliebt sind auch Weiheriten fur Autos analog den westlichen Schiffstaufen Rund um das Shichi go san Fest am 15 November lassen viele Japaner in den Schreinen Reinigungszeremonien harai fur ihre Kinder abhalten Hohepunkt des religiosen Lebens der Shintō Schreine sind periodisch veranstaltete Matsuri Volksfeste die lokalen Traditionen folgen und daher von Region zu Region ja von Dorf zu Dorf ganz unterschiedlich sein konnen Viele Matsuri haben mit dem agrarischen Jahreszyklus zu tun und markieren wichtige Ereignisse wie Saat und Ernte Fruchtbarkeitskulte in anderen Matsuri zeigen sich Elemente der Damonenbeschworung und abwehr Viele Matsuri sind auch mit lokalen Mythen und Legenden verbunden Ein typisches Element sind Schreinumzuge Das Hauptheiligtum shintai des betreffenden Schreins wird dabei in einen tragbaren Schrein umgeladen den sogenannten Mikoshi der dann in einem lauten und frohlichen Festumzug durch das Dorf Stadtviertel getragen oder gezogen wird Feuerwerke 花火 hanabi Taiko Trommeln und naturlich Sake begleiten zumeist diese Umzuge Oft sind Matsuri auch mit quasi sportlichen Wettkampfen verbunden Der moderne Sumō Sport durfte beispielsweise seinen Ursprung in derartigen Festen haben In der heutigen Praxis spielt der Tennō Kult nur noch in wenigen Schreinen eine zentrale Rolle Diese Schreine werden im Allgemeinen als jingu 神宮 im Gegensatz zu jinja 神社 bezeichnet der wichtigste ist der Ise Schrein Obwohl das Gesetz zur Trennung von Buddhas und Shintō Gottern einschneidende Veranderungen mit sich brachte sind die Spuren der einstmaligen shintō buddhistischen Vermischung noch heute in vielen religiosen Institutionen zu bemerken Es ist nichts Ungewohnliches auf dem Gelande eines buddhistischen Tempels einen kleinen Shintō Schrein zu finden oder einen Baum der mit einem Shimenawa als Wohnort eines kami markiert ist Umgekehrt haben viele Shintō Gottheiten indisch buddhistische Wurzeln Wichtige Gottheiten und Schreine Bearbeiten nbsp Izumo TaishaDie meisten Shintō Schreine sind heute der Gottheit Hachiman geweiht geschatzt etwa 40 000 landesweit Hachiman war der erste einheimische Gott der vom Buddhismus gefordert wurde erhielt aber auch als Ahnengottheit mehrerer Shōgun Dynastien einflussreiche Unterstutzung durch den Kriegeradel die Samurai Auch die Gottheit Inari eine Reisgottheit deren Schreine meist von Fuchsen kitsune bewacht werden bringt es auf eine ahnliche Anzahl von meist sehr kleinen Schreinen Die dritthaufigste Kategorie sind Tenjin Schreine in denen der Heian zeitliche Gelehrte Sugawara no Michizane als Gott der Bildung verehrt wird Auch Amaterasu die wichtigste Ahnengottheit des Tennō besitzt ausserhalb ihres Hauptheiligtums von Ise ein verhaltnismassig grosses Netzwerk von Zweigschreinen alle anderen in den alten Mythen erwahnten Gottheiten sind hingegen in wesentlich weniger Schreinen vertreten Andererseits sind zahlreiche Schreine ursprunglich buddhistischen Gottheiten geweiht allen voran die Schreine der Sieben Glucksgotter Die prachtigste Schreinanlage aus der Edo Zeit der Tōshōgu in Nikkō ist ein Mausoleum des ersten Tokugawa Shōguns Tokugawa Ieyasu Der Ise Schrein in der Stadt Ise gilt im Schrein Shintō als das hochste Heiligtum Japans Ein weiterer bedeutsamer und alter Schrein ist der Izumo Grossschrein Izumo Taisha Der popularste Schrein in Tōkyō ist der Meiji Schrein der Kaiser Meiji und seine Gattin birgt Ein umstrittenes Politikum ist der Yasukuni Schrein in Tōkyō in dem alle Gefallenen von japanischen Kriegen seit zirka 1860 verehrt werden Auch nach dem Zweiten Weltkrieg zum Tode verurteilte Kriegsverbrecher wie etwa Tōjō Hideki wurden in den Yasukuni Schrein als Kami aufgenommen Das wichtigste Schreinfest des Yasukuni Schreins findet jedes Jahr am 15 August statt dem Jahrestag des Kriegsendes in Ostasien und wird zu diesem Anlass bisweilen von fuhrenden Politikern besucht Diese indirekte Negierung der Kriegsschuld Japans ruft gewohnlich Proteste innerhalb Japans vor allem aber in China und Korea hervor Literatur BearbeitenKlaus Antoni Shintō und die Konzeption des japanischen Nationalwesens kokutai Der religiose Traditionalismus in Neuzeit und Moderne Japans In Handbuch der Orientalistik Funfte Abteilung Japan Band 8 Brill Leiden Boston Koln 1998 Ernst Lokowandt Shintō Eine Einfuhrung Iudicium Munchen 2001 ISBN 3 89129 727 0 Nelly Naumann Die einheimische Religion Japans 2 Bande 1988 1994 Brill Leiden Bernhard Scheid Shintō Shrines Traditions and Transformations In Inken Prohl John Nelson Hrsg Handbook of Contemporary Japanese Religions Brill Leiden 2012 S 75 105 S Noma Hrsg Shintō In Japan An Illustrated Encyclopedia Kodansha 1993 ISBN 4 06 205938 X S 1384 1390 Siehe auch BearbeitenStaats Shintō Schrein Shintō Sekten Shintō Yoshida Shintō Religion in Japan Japanische Gotter Japanische Mythologie Sindo koreanisch 신도 oder 神道 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Shintō Sammlung von Bildern nbsp Wiktionary Shinto Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Bernhard Scheid Religion in Japan ein digitales Handbuch mit zahlreichen Shintō relevanten Beitragen Mark Schumacher Photo Dictionary of Japanese Shintoism Guide to Shinto Deities Kami Shrines and Religious Concepts englisch Andrea Kath 15 12 1945 Shintoismus nicht mehr Staatsreligion WDR ZeitZeichen vom 15 Dezember 2015 Podcast Encyclopedia of Shinto In kokugakuin ac jp Kokugakuin University Shintō Universitat abgerufen am 13 Mai 2021 englisch Online Lexikon Glossary of Shinto Names and Terms In kokugakuin ac jp Kokugakuin University Shintō Universitat abgerufen am 13 Mai 2021 englisch Worterverzeichnis Einzelnachweise Bearbeiten Rabbi Marc Gellman u Monsignor Thomas Hartman Religionen der Welt fur Dummies 2 aktualisierte Auflage Wiley VCH Weinheim Sonderausgabe 2016 ISBN 978 3 527 69736 6 Teil V Kapitel 13 Texte des Shintoismus E Book Vgl Klaus Antoni Shintō in Klaus Kracht Markus Ruttermann Grundriss der Japanologie Wiesbaden 2001 S 125 ff Ōbayashi Taryō Ise und Izumo Die Schreine des Shintoismus Freiburg 1982 S 135 Der Begriff shendao findet sich unter anderem im I Ging Im heutigen Chinesisch kann shendao auch den Zugangsweg zu einem Tempel bezeichnen Der beruhmte Himmelstempel in Peking besitzt beispielsweise einen shendao 第六十四回日本統計年鑑 平成27年 第23章 文化 64 Statistisches Jahrbuch Japans 2015 Abschnitt 23 Kultur 23 22 宗教 Religion Nicht mehr online verfugbar Buro fur Statistik Ministerium fur Inneres und Telekommunikation archiviert vom Original am 24 September 2015 abgerufen am 25 August 2015 japanisch adherents com Memento des Originals vom 29 Januar 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www adherents com Major Religions Ranked by Size Memento des Originals vom 29 Januar 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www adherents com Englisch abgerufen am 10 Juni 2006 Inoue Nobutaka Shinto a Short History 2003 S 1 Shamanism in Japan By William P Fairchild https nirc nanzan u ac jp nfile 457 Hardacre Helen 2017 Shinto A History Oxford Oxford University Press ISBN 978 0 19 062171 1 Eine epochemachende Erorterung dieses Themas findet sich im Aufsatz Shinto in the History of Japanese Religion von Kuroda Toshio Journal of Japaneses Studies 7 1 1981 ahnliche Uberlegungen enthalten aber bereits die Bemerkungen zum sogenannten Ur Shinto PDF Datei 1 2 MB von Nelly Naumann MOAG 107 108 1970 S 5 13 Insgesamt wurden vor 1945 dreizehn neureligiose Sekten offiziell als Sekten Shintō bezeichnet Shinto Online Network Association Jinja Shinto Sins and the Concept of Shinto Ethics Memento vom 7 Januar 2007 im Internet Archive Englisch abgerufen am 10 Juni 2006 BBC BBC Religion amp Ethics Shinto Ethics Memento vom 11 April 2005 im Internet Archive Englisch abgerufen am 10 Juni 2006 Basic Terms of Shinto Kegare Englisch abgerufen am 14 Juni 2006 Traditionelle Aussprache harae s Basic Terms of Shinto Harae Englisch abgerufen am 14 Juni 2006 BBC BBC Religion amp Ethics Organ Donation Memento vom 2 September 2005 im Internet Archive Englisch abgerufen am 10 Juni 2006 California Transplant Donor Network Resources Clergy Memento vom 21 Juni 2006 im Internet Archive Englisch abgerufen am 10 Juni 2006 Yukitaka Yamamoto Oberpriester des Tsubaki O Kami Yashiro Aufsatz zur 2 000 Jahr Feier des Schreins im Jahr 1997 Memento vom 25 September 2006 im Internet Archive Englisch abgerufen am 10 Juni 2006 nbsp Dieser Artikel wurde am 14 Oktober 2005 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4179634 2 lobid OGND AKS LCCN sh85121492 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Shintō amp oldid 237089181