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Als Shintō Schrein wird im Deutschen allgemein eine religiose Statte des Shintō im engeren Sinn des Schrein Shintō bezeichnet Im Japanischen wird ublicherweise seit 1882 nach einem Gesetz zur Klassifizierung der Shintō Organisationen das Wort Jinja jap 神社 verwendet es gibt jedoch eine Reihe weiterer Bezeichnungen fur unterschiedliche Typen von Schreinen auf die weiter unten eingegangen wird Das Hauptgebaude des kontroversen Yasukuni Schreins in welchem im Dienste des japanischen Staates gefallene Soldaten verehrt werden In Schreinen wird in Form eines Shintai das Mitama entweder eines einzelnen Kami was sowohl Gott Gottheit als auch Seele bedeuten kann mehrerer Kami oder eines Paares etwa Mutter und Kind verehrt Es gibt eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Kami Einige gehen auf Natur und Fruchtbarkeitsgotter aus alten Kulten zuruck andere sind im Shintō buddhistischen Synkretismus shinbutsu shugō zu Kami gewordene Bodhisattvas Auch die Seelen Verstorbener werden als kami verehrt Es gibt in ganz Japan etwa 80 000 100 000 als solche registrierte Shintō Schreine die niedrigere Zahl ist eine Angabe der Vereinigung der Shintō Schreine die tatsachliche Zahl durfte aber weit hoher liegen durch Schreine die sehr klein sind oder nicht mehr aktiv verwaltet werden Sie finanzieren sich hauptsachlich durch Spenden der ihnen jeweils geografisch zugehorigen Gemeinden ujiko Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Schreinanlage 2 1 Schreinzugang Schreinareale 2 2 Schreingebaude 2 2 1 Haupthalle 2 2 2 Zeremonienhallen 2 2 3 Andere Gebaude 3 Typen von Schreinen 3 1 Titel und Rangsysteme 4 Schreine ausserhalb Japans 5 Personal 5 1 Kannushi 5 2 Miko 6 Quellen 7 Literatur 8 WeblinksGeschichte BearbeitenSchreine lassen sich in der japanischen Geschichte schon seit der Herrschaftszeit von Kaiser Jimmu in Japan nachweisen Die Entstehung der Schreine als eigenstandiger Typ religioser Architektur lasst sich historisch auf drei verschiedene Grundformen zuruckfuhren Sehr fruhe Formen des Shintō bzw der altesten Religionen in Japan verehrten Kami bzw Gottheiten in ihren naturlichen Wohnorten insbesondere in dichten Waldern und dort in sogenannten himorogi Stellen wo die Baume dick wachsen Bestimmte Baume funktionierten dabei als naturliche Quasi Schreine wurden aber uber die Generationen hinweg auch vom Menschen kunstlich als eben heilige Stellen markiert Diese standigen uber blosse Platzierung von geheiligten Steinen iwasaka hinausgehende Markierungen fuhrten schliesslich in einem fliessenden Ubergang zu den tatsachlichen Bauten Eine weitere Entstehungsform waren die Graber der japanischen Helden wo diese verehrt wurden Das fruhe Japan und die damaligen Religionen kannten nicht die erst spater sich entwickelnde typische extreme Abneigung gegenuber allen mit dem Tod zusammenhangenden Phanomenen wie sie im spateren und auch gegenwartigen Shintō vorherrscht Schon der Tod des legendaren Kami Izanagi no Mikoto fuhrte zur Verehrung seiner ewigen Ruhestatte dem Kakureno Miya Schrein der Toten Der Ahnenkult sowohl reale als auch fiktive religiose Gestalten betreffend fuhrte somit als eines der altesten wesentlichen Merkmale des Shintō ebenfalls zur Entwicklung der religiosen Statten Ahnlich wie im Buddhismus mit seinen Tempeln hat es auch im Shintō Umfunktionierungen von weltlichen Statten wie Palasten und Residenzen des japanischen Adels zu religiosen Statten gegeben Da ein Shintō als Religion wie er heute oft falschlicherweise zuruckprojiziert wird vor der Tokugawa Zeit kaum belegbar ist war auch die Auffassung von den Schreinen vor jener Zeit eine grundlegend andere Die Schreine gehorten oft zu buddhistischen Tempeln oder wurden von buddhistischen Priestern oder Yamabushi gefuhrt Nur wenige Schreine hatten vor dem 11 Jahrhundert schon permanente Priester Selbst der von den Fujiwara geforderte Kasuga Taisha hatte erst ab 996 einen dort residierenden Priester Vor der Einfuhrung des Buddhismus sind auch daoistische Elemente in den altesten Schreinen wie z B dem Ise jingu nachweisbar Die Schreine dienten als rituelle Orte bei Matsuri Festen anfangs besonders auf fuhrende Sippen bezogen ab der Kamakura Zeit aber zunehmend auch von normalen Personen auch an Tagen ohne Matsuri besucht Bedeutsam fur die Entwicklung des Schreinwesens war die Moglichkeit wie buddhistische Tempel steuerfreies Land jap Shōen gespendet zu bekommen Aus den grossen Shōen Schreinen gingen spater viele der Hauptschreine von Schrein Netzwerken in der Tokugawa Zeit hervor in der auch das Wort Shintō sich entwickelte Durch die rasanten Veranderungen in der Meiji Zeit wurde auch das Schreinwesen stark verandert Einerseits war der Shintō nun eine Art Nationalreligion und damit wurde er gefordert andererseits ubte der Staat auch Druck auf die Schreine aus Sie sollten in ein System gepresst werden das sich stark von ihrer vorherigen lokalen Organisation unterschied Gesetze wie dass es pro Dorf nur einen Schrein geben durfte dass Shintō Priester an bestimmten staatlichen Institutionen ausgebildet werden sollten und die Etablierung von Schreinen zum Schutz des Landes uberall in Japan siehe Yasukuni Schrein ubten einen betrachtlichen Einfluss auf das lokale Schreinwesen aus Schreinanlage Bearbeiten nbsp Musterhafter Aufbau einer Shintō Schreinanlage 1 Torii 2 Steintreppe 3 Sandō Weg zum Hauptschrein 4 Brunnen zur Mund und Handreinigung Chōzuya oder Temizusha 5 Tōrō 6 Kagura den Buhne fur Kagura Auffuhrungen 7 Verwaltungsburo Shamusho 8 Ema 9 Zweigschrein Setsumatsusha Sessha massha 10 Lowenhunde Komainu 11 Gebetshalle Haiden 12 Zaun Einfriedung des Schreins Tamagaki 13 Hauptschrein Honden Shintō ist eine sehr heterogene Religion ohne zentral schriftlich fixierte und fur alle Glaubigen verbindliche Gebote mit Ausnahme von zentralisierenden Tendenzen im Staats Shintō ab der Meiji Restauration bis zur Kapitulation Japans Daraus resultiert auch im Schrein Shintō dass bis auf den honden keine Bauten als liturgisch vorgeschrieben zu verstehen bzw in jedem Schrein zu finden waren Im Folgenden wird daher lediglich ein Uberblick uber die charakteristischsten und am haufigsten vorkommenden Merkmale der Architektur der Shintō Schreine gegeben Schreinzugang Schreinareale Bearbeiten nbsp Torii am Itsukushima Schrein nbsp Brucke im Sumiyoshi Taisha nbsp Rōmon des Isonokami jinguObwohl alle Bereiche des Schreins keidai chi heilig sind geniessen nicht alle denselben Grad der Heiligkeit Generell steigert sich diese vom Eingang bis zum Allerheiligsten Die meisten grosseren und bekannteren Schreine bestehen aus mindestens zwei Arealen dem inneren und dem ausseren wobei die Hauptgebaude wie honden und haiden s u im inneren Bereich liegen und der aussere meist nur fur touristische Zwecke genutzt wird Die verschiedenen Abschnitte werden dabei grob gesprochen durch drei verschiedene Typen von Bauwerken voneinander abgegrenzt Der Eingang zu einem Schrein wird ganz charakteristisch durch ein Torii ein Tor mit zwei Querbalken markiert Auch verschiedene Areale innerhalb des Schreins werden mit Torii voneinander abgegrenzt Normalerweise hat jeder Hauptschrein drei Torii Fur gewohnlich uberqueren Besucher eines Schreins auch ein oder mehrere Brucken hashi oder shinkkyō bevor der eigentliche Teil des Schreins honsha erreicht wird Massgeblich dabei ist die Idee dass das Wasser als reinigende Kraft wirkt und Besucher bei der Uberquerung den unreinen Teil ihres Selbst zurucklassen Manche dieser Brucken sind monumentale Bauwerke viele von ihnen sind so gebaut dass es schwierig ist sie uberhaupt zu uberqueren Manchmal findet sich in ihrer Nahe auch ein kleiner Schrein fur die Harai no kami die Gotter der Reinigung Die Shin mon 神門 Gottertore sind Tore in Reihen von Zaunen tama gaki fur gewohnlich zwei oder drei manchmal auch mehr pro Schrein Manche dieser Tore sind recht gewohnlich andere wiederum so monumental wie die Hauptgebaude selbst Die Shin mon teilen sich wiederum in sechs grobe Typen auf Rōmon 楼門 Turmtore ist ein allgemeiner Begriff der auch fur besondere Tore reserviert werden kann Manchmal sind dies zweistockige kleine Turme die fruher den kaiserlichen Boten vorbehalten waren Sōmon bezeichnet zumeist das Tor das durch den zweiten tama gaki fuhrt kann aber auch die ausseren Tore bezeichnen Yotsu ashi mon haben vier yotsu Pfeiler ashi zur Unterstutzung der Hauptpfeiler von denen das eigentliche Tor hangt Yatsu ashi mon haben acht yatsu Pfeiler meist aus quadratisch geschnittenem Holz zur Unterstutzung der vier Hauptpfeiler meist aus rund geschnittenem Holz Kara mon sind Tore im chinesischen kara Stil mit Giebeln links rechts vorne und hinten Dieser Stil kam in der Kamakura Zeit auf Zuijin mon 随神門 sind Tore in denen die Wachter Kami des Tores Zu jin oder auch Kado mori no kami Mon shu jin oder Onzaki sama verehrt werden oder die von deren Statuen zur Linken und zur Rechten flankiert werden Dieser Bautyp findet sich zumeist in der Chugoku Region Die Tore nehmen dann fur gewohnlich den Namen der jeweiligen Gottheit auf deren Reliquien in ihnen verehrt werden Auf dem Weg zu den anderen Gebauden steht seitlich ein Waschbecken genannt chōzuya 手水舎 in dem die Schreinbesucher Hande und Gesicht reinigen sollen Dazu nimmt man eine der bereitgestellten Schopfkellen aus Bambus und giesst das Wasser zuerst uber die rechte dann die linke und wieder uber die rechte Hand Dabei sollte man die Hande nicht uber sondern vor das Becken halten damit das Wasser auf den Boden tropft und nicht in das Becken zuruck Ausserdem gehort zum Ritual dass man einen Schluck vom Wasser nimmt Schreingebaude Bearbeiten Shaden 社殿 ist ein Begriff fur die Hauptgebaude eines Schreins Darunter fallen honsha in jingu oder hongu in jinja sind die zentralen Gebaude des Schreins in welchen der oberste Haupt Kami 主神 shushin bzw die Haupt Kami 祭神 saijin verehrt werden und umfassen ihrerseits honden heiden und haiden Des Weiteren existieren Typen von Schreingebauden in denen fur gewohnlich andere Kami meist ihrerseits Haupt Kami anderer Schreine als der oder die Haupt Kami des jeweiligen Schreins verehrt wird mit Ausnahmen Manchmal wird dort ebenfalls der oder die Haupt Kami so z B im bekku des Atsuta jingu oder ein Aspekt oder der Geist mitama verehrt Diese sind fur gewohnlich mit absteigender Wichtigkeit bekku auch betsu gu oder bessha allgemein meistens reserviert fur Schreine deren Kami in ihrer direkten Beziehung zum Haupt Kami des Schreins als besonders wichtig gelten 1 sessha und masshaFur sessha und masha existieren keine eindeutigen und offiziellen Definitionen sie sind jedoch gebrauchliche Bezeichnungen fur Schreingebaude die zwar nicht notwendigerweise auf dem Gelande des Hauptschreins stehen jedoch mindestens eine der folgenden Bedingungen erfullen 1 der oder die Kami des Gebaudes ist ein Lebensgefahrte oder Kind 御子神 mikogami des Haupt Kami des Hauptschreins 2 das Gebaude existierte bereits vor dem Eintreffen der oder des Haupt Kami im Hauptschrein 3 das Gebaude ist der Verehrung des aramitama der zur Herrschaft durch Autoritat bemachtigte Geist des oder der Haupt Kami gewidmet 4 das Gebaude ist der Verehrung des jinushigami 地主神 auch tochigami chi no kami und jinushisama lokale Schutzgottheit des Grundstucks des oder der Haupt Kami gewidmet 5 alle sonstigen Schreine die besonders relevanten Beziehungen aufweisen 2 Haupthalle Bearbeiten In den honsha oder hongu werden die Haupt Kami des jeweiligen Schreins verehrt Manche Schreine haben als Abgrenzung dazu den Begriff kyakuden 客殿 eingefuhrt um Gebaude zu beschreiben in denen Gast Kami 相殿神 aidono no kami verehrt werden In manchen Schreinen werden aidono no kami aber auch im honden verehrt worin dann spezielle Altare 相殿 aidono genannt zur Rechten und zur Linken des Hauptaltars fur diese bereitstehen Im Zentrum jedes Schreins steht der honden 本殿 wortlich Hauptgebaude der Bereich der des Kami der im Schrein verehrten Gottheit also das Allerheiligste Ublicherweise ist es der Offentlichkeit nicht zuganglich die Priester betreten es nur um ihre Rituale zu vollziehen Bautechnisch ist der Honden das Herz des Schreinkomplexes zwar mit dem Rest der Schreinanlage verbunden aber ublicherweise etwas erhoht und mit einem Zaun abgesperrt Der Honden ahnelt den anderen Schreingebauden wenn auch etwas kleiner Die Turen werden nur zu religiosen Festen matsuri geoffnet Im Herzen des Honden befindet sich in einem speziellen Sitz namens shinza 神座 der goshintai oder shintai wortlich etwa ehrwurdiger Korper der Gottheit den man als den Sitz der Seelen mitama der Kami verehrt Dies kann etwa ein Stein sein die haufigsten Typen von Reliquien sind aber Schwerter Spiegel und Edelsteine verweisend auf die Throninsignien Japans In manchen Schreinen wie dem Hirota Schrein in Nishinomiya existieren neben dem Haupt honden sekundare honden waka den genannt Andere Schreine haben fur jeden Kami auf ihrem hongu einen eigenen honden Der Kasuga Taisha hat funf der Hirano Schrein in Kyōto und der Yoshida Schrein ebenda haben jeweils vier der Aso Schrein in der ehemaligen Gemeinde Ichinomiya heute Aso drei Die Hauptgebaude sind traditionellerweise alle aus Holz gebaut bevorzugt aus dem der Hinoki Scheinzypresse Durch die jahrhundertelangen Erfahrungen mit Branden besteht aber seit der Nachkriegszeit eine Tendenz dazu zumindest Wande und Fussboden aus Beton anzufertigen Der Tradition nach bestehen die Dacher zumeist aus Chinaschilf oder dicken Schuppen aus Hinoki Holz Neuere Gebaude wie der Meiji Schrein haben stattdessen Kupferplatten Zeremonienhallen Bearbeiten Dem honden dem eigentlichen Heiligtum vorgelagert sind einmal der haiden 拝殿 etwa Gebetshalle meist kleiner und unscheinbarer als der honden dafur aber den Laien zuganglich Hier konnen die Glaubigen ihre Gebete an die Kami richten Dazu ist vor dem Gebaude eine Glocke an einem Seil angebracht Glaubige werfen eine Munze meist 5 oder 50 Yen in eine dafur aufgestellte grosse Holzkiste saisen bako lauten die Glocke und klatschen zweimal in die Hande um die Aufmerksamkeit der Gottheit zu erlangen Der Ise jingu besitzt kein haiden Zum anderen kommt vor dem honden meist noch der heiden 幣殿 in denen Geistliche Opfer heihaku darbringen Manche Schreine wie der Ise jingu oder Atsuta jingu besitzen keinen heiden Es existieren auch Ausnahmen in denen Ersatz oder Reprasentationsformen benutzt werden wie ein dreifaches Torii im O miwa taisha oder ein durch Steine abgegrenztes Feld unter dem freien Himmel im Nishinomiya Schrein Auch werden bei manchen Schreinen eigene andere Namen fur das Gebaude verwendet z B jukken rō norito den Der Mae miya des Suwa Taisha besitzt kein eigenes heiden dafur aber je zwei haiden in jeweils grosser Entfernung voneinander Auch beim heiden sind wie beim haiden Ausnahmen in weiteren Ersatzformen bekannt nbsp Chōzuya im Meiji Schrein nbsp Die beruhmten Torii im Fushimi Inari Taisha nbsp Der honden des Izumo Taisha nbsp Haiden des Kitano Tenman guAndere Gebaude Bearbeiten Die kagura den 神楽殿 sind Hallen in denen zeremonielle Tanze 神楽 kagura und Musik aufgefuhrt werden Ahnliche Gebaude gibt es auch fur Nō Theaterauffuhrungen Beide Typen sind erst in der Muromachi Zeit entstanden Davor existieren nur Hofstanz und musik gagaku die fur gewohnlich auf einer zwischenzeitlichen Buhne 舞殿 mai dono oder bu den vor dem honden aufgefuhrt wurden Wegen des steigenden Bedarfs auch Zeremonien in Gebauden durchzufuhren an denen Laien teilnehmen wie Hochzeiten wurde die gishiki den 儀式殿 Zeremonienhalle eingefuhrt Shamusho 社務所 sind in der Meiji Zeit aufgekommene Buroraume in denen die burokratischen und geschaftlichen Angelegenheiten des Schreins bearbeitet werden Darunter fallen bei grossen Schreinen auch oft Gebaude zum Verkauf von Talismanen wie Omamori Ema Pferdebilder und Omikuji oder solche in denen die Gemeindemitglieder des Schreins zum Verzehr ritueller Mahlzeiten naorai zusammenkommen sowie Quartiere fur Beamtenbesuch die Dienerschaft 小使 koshi und Lagerraume Vor der Meiji Zeit wurden all diese Funktionen normalerweise insbesondere in kleineren Schreinen auch in den privaten Hallen der einzelnen Priester 経宮者 keieisha ausgefuhrt Nach der Abschaffung der erblichen Priesterschaft und der zentralen Organisation der Schreine wurde aber die Einfuhrung von Gebauden notig in denen die oben genannten Tatigkeiten ausgefuhrt werden konnten ohne in direkter Verbindung mit dem Privatleben der Priester zu stehen Auch nach Ende des Zweiten Weltkriegs behielten die meisten Schreine diese Einrichtungen bei Im Ise jingu heissen diese Einrichtungen jingu shichō 神宮司庁 im Atsuta jingu guchoō 宮庁 An vielen Hallen eines Schreins aber auch an Torii und an Baumen auf dem Schreingelande sind die grossen und dicken aus Stroh geflochtenen Shimenawa zu finden Diese sollen die Welt der Gotter von der diesseitigen Welt trennen und den oder die Kami im behangenen Objekt bewahren nbsp Die kagura den des Izumo Taisha nbsp Shimenawa um den Stein Sazare ishi am Shimogamo Schrein gewickelt nbsp Ema im Tsurugaoka Hachiman guTypen von Schreinen BearbeitenDie Typologie der Schreine ist grosstenteils uneinheitlich und hat sich im Verlauf der Geschichte immer wieder geandert Verschiedene Einordnungen nach Hauptgottheiten Rangordnungen in Bezug auf andere Schreine geographische Lage politische Bedeutung oder soziale Funktion sind moglich und bestimmen zumeist mindestens den Namen des jeweiligen Schreins jinja 神社 Der allgemeine Begriff yashiro bzw sha 社 Aquivalent zu Jinja nbsp Haupttor zum Heian jingu in Kyōto jingu 神宮 wortlich Gotterpalast Der hochste Titel fur Schreine in denen die Ahnen der kaiserlichen Familie verehrt werden oder welche einen anderen besonderen Bezug zum kaiserlichen Hof aufweisen Jingu allein ist ein Synonym fur den Ise Schrein Taisha oder Ōyashiro 大社 Durch das zusatzliche Schriftzeichen fur gross 大 wird betont dass es sich um einen besonders grossen oder wichtigen Schrein handelt etwa beim Izumo Taisha nbsp Winziger Schrein an einem Wegesrand auf der Insel NiijimaHokura oder Hokora 保倉 Ursprunglich ein separates Gebaude in dem die Schatze des Schreins aufbewahrt wurden Gegenwartig werden mit diesem Begriff kleinere Schreine bezeichnet in denen kleinere Kami wie z B ujigami verehrt werden Diese kleineren Schreine befinden sich entweder innerhalb grosserer Schreine oder ausserhalb davon falls bestimmte Glaubensgrundsatze es nicht ratsam erscheinen lassen bestimmte Gottheiten anderen Gottheiten sozusagen unterzustellen Sie befinden sich im letzteren Fall dann oft zumindest in der Nahe von grosseren Schreinen zum Beispiel an Randern der Strassen die dorthin fuhren nbsp Umzug mit einem MikoshiMikoshi Tragbarer Schrein fur festliche Umzuge Kamidana Kleiner Altar in Wohnungen Buroraumen und anderen sakularen Gebauden Gokoku jinja 護国神社 ist eine 1939 aufgekommene Bezeichnung vormals shōkonsha fur Schreine in denen die Seelen gefallener japanischer Soldaten verehrt werden Der bekannteste von diesen ist der Yasukuni Schrein Hachiman gu 八幡宮 Schreine die den 15 Kaiser Ōjin als die Gottheit Hachiman verehren Fur gewohnlich bezieht sich die Verehrung auch auf seine legendare Mutter Kaiserin Gemahlin Jingu kōgō und seine Frau Himegami Zu den wichtigsten dieser Schreine zahlen der Usa Hachiman gu in Kyushu der Iwashimizu Schrein in Kyoto und der Tsurugaoka Hachiman gu in Kamakura Tenman gu 天満宮 sind Schreine in denen der Gelehrte Dichter und Politiker Sugawara no Michizane als der Kami Tenjin verehrt wird Auf den Gelanden der Tenman gu sind typischerweise viele Ume Baume zu finden die Sugawara no Michizane zu Lebzeiten sehr schatzte Tōshō gu 東照宮 sind Schreine in denen Tokugawa Ieyasu der Begrunder des Tokugawa Shogunats als der Kami Tōshō Gongen oder Tōshō Daigongen verehrt wird Tōshō gu finden sich in ganz Japan die bekanntesten befinden sich in Nikko Shizuoka und dem Ueno Bezirk von Tokio Inari Schreine 稲荷神社 Inari jinja Sie sind als Hauptgottheit dem Kami Inari gewidmet einer Reis und Fruchtbarkeitsgottheit Charakteristisch sind die vielen scharlachroten Torii auf den Gelanden die meist von Kitsune Statuen flankiert werden Kitsune der Weisse Fuchs ist der Bote von Inari und wird haufig mit diesem identifiziert Es existieren uber 20 000 Inari Schreine in Japan Der wichtigste von ihnen ist der Fushimi Inari Taisha Ujigami Schreine Kleinere Schreine fur an Familien Clans oder bestimmte Gemeinden gebundene lokale Gottheiten Ujigami nbsp Kleiner Schrein an einer Strassenecke in Narashino Prafektur Chiba nbsp Okusha Hoto der kleine Schrein im Nikkō Tōshō gu in welchem die Uberreste des Shoguns Tokugawa Ieyasu aufbewahrt werdenTitel und Rangsysteme Bearbeiten Gemass ihrer Funktion oder Bedeutung erhalten manche Schreine bestimmte Titel als Affix fur ihren Namen Die ersten systematischen Rangsysteme fur Schreine finden sich im Engi shiki einem 905 bis 927 geschriebenen und 967 bekannt gemachten 50 bandigen Gesetzeswerk das den gangigen auf chinesischen Quellen basierenden Codex erweiterte Die darin gemachten Klassifizierungen waren kanpei sha fur Regierungsschreine und kokuhei sha fur Provinzschreine Beide Gruppen wurden spater in jeweils dai gross und shō klein unterteilt Eine weitere Klassifizierung war die Erhebung von Schreinen in den Rang von Chokusaisha d h Schreinen die ein Anrecht auf einen chokushi einen besonderen Abgesandten des Tennō zu besonders wichtigen Festen haben In der Heian Zeit wurde versucht andere Klassifizierungen vorzunehmen vgl das System der 22 Schreine Ebenfalls aus der Heian Zeit stammen der mittlerweile obsoleten Titel Ichi no miya Ni no miya und San no miya wortlich Erster Schrein Zweiter Schrein und Dritter Schrein mit dem man bezeugt seit Ende der Heian Zeit wahrscheinlich durch die umfangreichen Gesetzesschriften im Auftrag von Kaiser Daigo den jeweiligen Haupt Schreine der historischen Provinzen Japans bezeichnete sowie die Sōja Die Gouverneure der jeweiligen Prafektur mussten die Ichi no miya bzw Sōja wo alle kami der Provinz gemeinsam verehrt wurden bei ihrem Amtsantritt besuchen So konnten sie hier Opferungen fur alle Provinzschreine ausfuhren ohne diese selber dafur aufsuchen zu mussen Im Rahmen der in der Meiji Restauration begonnenen Beschlusse zur Umsetzung des Schrein Shintō zum Staats Shintō wurde im Mai 1871 folgendes Ordnungssystem eingefuhrt kansha Zentralregierungsschrein kanpaisha Regierungsschrein kanpa taisha Grosser Regierungsschrein kanpei chusha Mittlerer Regierungsschrein kanpei shōsha Kleiner Regierungsschrein kokuheisha Nationalschrein kokuhei taisha Grosser Nationalschrein kokuhei chusha Mittlerer Nationalschrein kokuhei shōsha Kleiner Nationalschrein shōsha Diverse bzw minsha Volksschrein fusha Stadtschrein kensha Prafekturschrein hansha Lehensschrein gōsha Regionalschrein sonsha Dorfschrein mukakusha Schreine ohne Rang Vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die gegenwartig noch benutzten Titel shagō gewohnlich als Suffix in der Regel durch die Regierung festgelegt danach durch die im Februar 1946 gegrundete Vereinigung der Shintō Schreine Jinja honchō Schreine die keine der folgenden besonderen Titel erhalten tragen fur gewohnlich als Titel das Suffix jinja sha oder miya Schreine ausserhalb Japans Bearbeiten nbsp Der Chōsen jingu zur Zeit des Japanischen KaiserreichsShintō Schreine finden sich im Allgemeinen nur dort wo Japaner leben oder lebten Die meisten noch aktiven finden sich in Brasilien und Nordamerika wo sich viele japanische Emigranten angesiedelt haben Auch in Europa Frankreich und Niederlande gibt es vereinzelte Schreine Nur wenige Ruinen und noch weniger intakte Schreine sind von den Tausenden erhalten die wahrend der Phase des Japanischen Kaiserreichs und des Staats Shintō im 20 Jahrhundert in den japanischen Kolonien uberall in Ostasien gebaut worden waren Zu den bedeutendsten gehoren wohl diejenigen die noch vor Kriegsende in den Rang eines Jingu erhoben worden waren so der Taiwan jingu 台湾神宮 dt Taiwan Schrein in Taipeh Taiwan der Chōsen jingu 朝鮮神宮 dt Korea Schrein in Seoul Sudkorea und der Kantō jingu 関東神宮 dt Guandong Schrein in Lushunkou Volksrepublik China Diese drei Schreine wurden am Ende des Zweiten Weltkrieges von den jeweiligen nun unabhangigen Staaten abgerissen Auf den erst ab Mitte des 19 Jahrhunderts von Japan annektierten Inseln Okinawa und Hokkaidō finden sich aus ahnlichen Grunden ebenfalls weniger Schreine als im restlichen Japan Personal BearbeitenKannushi Bearbeiten nbsp Guji im Kannushi Schrein Hauptartikel Kan nushiEin Kan nushi 神主 oder Guji 宮司 ist verantwortlich fur die Pflege des Schreins und die Durchfuhrung der Riten Traditionellerweise wurden viele Schreine allerdings von der ortlichen Schreingemeinde den ujiko 氏子 gefuhrt und verwaltet Vor der Meiji Restauration waren die meisten Schreine einem buddhistischen Tempel angeschlossen ihre Pflege wurde teilweise von buddhistischen Monchen ubernommen Miko Bearbeiten nbsp Eine Miko im Hintergrund verkauft Glucksbringer im Itsukushima Schrein Hauptartikel MikoMiko 巫女 sind junge meist unverheiratete Frauen die den Priestern in mittleren und grosseren Tempeln bei allen anfallenden Arbeiten helfen Sie kummern sich sowohl um die Vorbereitungen der Zeremonien als auch um die Ausfuhrung einiger Tanze sowie um Profanes wie das Verkaufen von kleinen Reliquien und die Sauberung der Schrein Anlagen Quellen Bearbeiten Betsugu in der Encyclopedia of Shinto abgerufen am 19 Juni 2006 Englisch Sessha Massha in der Encyclopedia of Shinto abgerufen am 19 Juni 2006 EnglischLiteratur BearbeitenJean Herbert Shinto At The Fountain Head of Japan George Allen amp Unwin Ltd London 1967 Wilhelmus H M Creemers Shrine Shinto after World War II E J Brill Leiden 1968 Zugleich New York Columbia Univ Diss 1966 Genchi Kato A Historical Study of the Religious Development of Shintō Greenwood Press New York NY 1988 ISBN 0 313 26551 8 Classics of Modern Japanese Thought and Culture Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Shintō Schrein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Vereinigung der Shintō Schreine japanisch und englisch Inoue Nobutaka Introduction Jinja Einleitung zum Abschnitt Jinja Shrines In Encyclopedia of Shinto Kokugaku in 7 Juli 2005 englisch Hirai Naofusa The History of Shrines Kapitel zum Abschnitt General Introduction In Encyclopedia of Shinto Kokugaku in 18 Juli 2006 englisch Mark Schumacher Shintoism Photo Dictionary Japanese Shrine Types amp Classification englisch JAANUS englischsprachiges Online Nachschlagewerk fur Begriffe aus der japanischen ArchitekturNormdaten Sachbegriff GND 4244971 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Shintō Schrein amp oldid 234521595