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Shinbutsu Shugō japanisch 神仏習合 oder auch Shinbutsu Konkō 神仏混交 ist die japanische Bezeichnung fur den Shintō bzw Kami buddhistischen Synkretismus also die Wechselwirkung des Buddhismus in Japan mit den verschiedensten einheimischen religiosen Glaubensvorstellungen und deren Gottern Shintōistische und buddhistische Figuren als auch Architekturelemente beim Jōgyō ji in KamakuraDieses Prinzip sorgte jahrhundertelang dafur dass so gut wie keine strenge oder praktische Unterscheidung und Trennung der einheimischen Religion Japans bzw Shintō und des in der Mitte des 6 Jahrhunderts von China bzw Korea importierten Buddhismus gemacht wurde In der Konsequenz wurde Shinbutsu Shugō zu einem wesentlichen Faktor fur die u a vom Historiker Kuroda Toshio 1926 93 gestellte schwierige und bisher noch nicht entschiedene Frage wann genau Shintō als eigenstandige Religion in der Geschichte in Erscheinung getreten ist und welchen Anteil der Buddhismus bei diesem Prozess hatte Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vor der Einfuhrung des Buddhismus vor 552 1 2 Asuka Zeit 552 710 1 3 Nara Zeit 710 794 1 4 Heian Zeit 794 1185 1 4 1 Kami als manifeste Buddhas und Bodhisattvas 1 5 Kamakura Zeit 1185 1333 1 6 Muromachi Zeit 1333 1568 und Azuchi Momoyama Zeit 1568 1603 1 7 Edo Zeit 1603 1868 1 7 1 Neokonfuzianismus 1 8 Meiji Zeit 1868 1912 2 Synkretistische Shintō Richtungen 2 1 Shingon Shintō 2 2 Tendai Shintō 2 3 Watarai Shintō 2 4 Yoshida Shintō 2 5 Hokke Shintō 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenVor der Einfuhrung des Buddhismus vor 552 Bearbeiten Da der Eintritt des Buddhismus in die japanische Kultur zeitgleich mit der Ubernahme der chinesischen Schrift der ersten in Japan verwendeten Schrift geschah sind kaum geschichtliche Zeugnisse uber japanische Glaubensriten vor der Begegnung Japans mit dem Buddhismus erhalten Die wenigen Indizien aus dieser Zeit lassen sich lediglich aus einzelnen Passagen in Werken der chinesischen Historiografie wie dem Weizhi aus dem Jahr 297 ableiten Asuka Zeit 552 710 Bearbeiten In der Asuka Zeit wandelten sich die politischen Herrschaftsverhaltnisse in Japan von einem eher lose organisierten Verbund miteinander auch konkurrierender Klans zu einer zentralistischen Staatsform nach Vorbild des sui bzw tang zeitlichen Kaiserreichs China mit einer Hauptstadt als Sitz einer zentralen Verwaltung und einem einzelnen Machthaber an der Spitze dem Tennō Entsprechend wurden auch die in China gangigen und staatstragenden Religionen und Philosophien in den Prozess der Staatsgrundung miteinbezogen neben dem Buddhismus schloss das z B auch den Konfuzianismus mit ein So wurde die sukzessive Integration des Buddhismus in den neuen japanischen Staat auch von Seiten der weltlichen Herrscher in Japan gefordert indem z B der Bau von jinguji 神宮寺 Schrein Tempel finanziell unterstutzt wurde Diese Massnahmen waren aber von Anfang an ambivalent ersichtlich z B wahrend der Herrschaft des Temmu tennō der den Buddhismus forderte und gleichzeitig den Ise jingu zur zentralen Statte des kaiserlichen Ahnenkults bestimmte an dem eine starke Tabuisierung des Buddhismus herrschte Es gab auch Herrscher die den Buddhismus kategorisch ablehnten was bis zur Regierungszeit des Shōmu tennō in der Nara Zeit durchaus noch vorkam So liess z B der Bidatsu tennō buddhistische Tempel und Statuen verbrennen sowie buddhistische Nonnen auspeitschen Zugleich waren buddhistische von weltlichen Amtern streng getrennt Angehorige des Adels und auch der Tennō selbst mussten auf ihre Amter und Privilegien verzichten insei wenn sie in den Monchsstand eintreten wollten Zur Verbreitung der in Japan neuen Lehre passte sich der Buddhismus sehr rasch den bestehenden Glaubensvorstellungen an und subsumierte sie in seine eigenen Begriffe wie Deva wurden sowohl mit dem japanischen ten chinesisch 天 Pinyin tian Himmel himmlisch Wesen mit ubermenschlichen Kraften als auch kami chinesisch 神 Pinyin shen Gott Gottheit Geist ubernaturliches Wesen bzw ubernaturliche Krafte und jingi 神祇 Gotter gleichgesetzt Andererseits wurden die Buddhas und Bodhisattvas von den Priestern der einheimischen Religion als auslandische Kami gedeutet nbsp Statuen von Jizō ein insbesondere im Zusammenhang mit japanischen Totenriten popularer BodhisattvaEine religiose Lucke konnte der Buddhismus insbesondere im Totenkult schliessen In den einheimischen Brauchen in Japan war der Tod und alles damit zusammenhangende fur viele Jahrhunderte lang eine unreine und daher zu meidende Angelegenheit gewesen Der Buddhismus bot mit seinem komplexen System von Jenseits bezogenen Theorien und Riten eine willkommene Erganzung zum Ahnenkult der einzelnen Klans uji Ein diesbezuglich sehr popularer Kult war tote Angehorige sowohl als Kami wie auch als Buddhas zu verehren da der Tod eines Menschen mit dessen Eintritt ins Nirwana gleichgesetzt wurde Nara Zeit 710 794 Bearbeiten nbsp Der vom Shōmu tennō im Jahr 745 erbaute Tōdai ji war in der Nara Zeit das spirituelle Zentrum des Buddhismus in Japan In der Nara Zeit waren zwei generelle Ansichten bezuglich des Verhaltnisses des Buddhismus zu den Kami am verbreitetsten eine eher verehrenden eine eher bekehrenden Charakters Kami seien in Japan einheimische Dharmaschutzer womit sie ihren gottlichen Status auch im buddhistischen Verstandnis ohne Widerspruche behalten und dennoch gleichzeitig mit Sutras verehrt werden konnten Kami seien leidende da noch im Samsara verfangene Wesen entsprechend der Vorstellung von den Devas in den sechs Daseinsbereichen die nach Erlosung durch das buddhistische Konzept der Erleuchtung strebten also durch die Lehren Buddhas bekehrt werden mussten Je nach lokaler Auspragung der religiosen Uberzeugungen insbesondere im Zusammenhang mit den weltlichen Herrschaftsstrukturen vgl ujigami wurde einer der beiden Aspekte betont Obwohl beide in affirmativer Weise die einheimischen Traditionen in die buddhistische Glaubenswelt miteinbezogen wurde den buddhistischen Prinzipien dennoch ein prinzipieller Vorrang eingeraumt Da sich die Verbreitung des Buddhismus in der Asuka und Nara Zeit zumeist auf die aristokratischen Kreise der japanischen Gesellschaft beschrankte die bekannteste Ausnahme hierin war das Wirken des Hossō Monchs Gyōgi 668 749 行基 bestand mit dem in dieser Unterordnung implizitem Widerspruch zur sonstigen Volksfrommigkeit kein praktisches Problem Besonders die Gottheit Hachiman stand im Zentrum der unterschiedlichsten theologischen Bewertungen und sollte bis in die Zeit des buddhistischen Reformers Nichiren eine Schlusselrolle fur das Verhaltnis von Buddhismus und Shintō einerseits sowie Staat und Religion andererseits spielen Heian Zeit 794 1185 Bearbeiten In der Heian Zeit wurde der Regierungssitz von Heijō kyō Nara schliesslich nach Heian kyō Kyōto verlegt wodurch sich die weltlichen Machte raumlich von den einflussreichen Klostern Naras trennten Die Existenz buddhistischer Tempel war in Heian kyō zunachst nur ausserhalb der Stadtgrenzen erlaubt Wenige Jahre spater traten zwei neue mahayanistische und aus den Lehren des tantrischen Buddhismus schopfende grosse buddhistische Schulen auf die Tendai shu ca 806 gegrundet von Saichō auf Basis der Tiantai zong und besonders gefordert durch den Kammu tennō und die Shingon shu ca 807 gegrundet von Kukai und besonders gefordert durch den Saga tennō Beide Schulen waren im Unterschied zu den Schulen der Asuka und Nara Zeit stark daran interessiert ihre Lehren ebenfalls wenn auch erst an zweiter Stelle nach dem Adel als primarer Zielgruppe unter den Volksmassen zu verbreiten Es ist eine deutliche Tendenz in dieser Zeit zu beobachten buddhistische Lehrschriften meist mythologisch marchenhaften Charakters 説話 setsuwa nicht nur auf Chinesisch der bis dato unumstrittenen Gelehrtensprache sondern auch auf Japanisch zu verbreiten Diese Konzeption der Propagierung erforderte eine neue theoretische Auseinandersetzung mit allgemeinen religiosen Traditionen um sie widerspruchsfreier als noch zuvor in die eigenen buddhistischen Konzeptionen zu integrieren was darauf hinauslief Kami und Buddhas oder Bodhisattvas auf eine gleiche Stufe zu stellen Dies wurde auch durch die erweiterten Moglichkeiten der religiosen Darstellungsformen befordert Die ikonische buddhistische Kunst des durch Tendai und Shingon shu vertretenen Mikkyō Buddhismus war in der Heian Zeit ein beliebtes Mittel um den bislang meist unsichtbar gebliebenen Kami erstmals zumeist auch anthropomorphe Gesichter und Gestalten zu geben kam allerdings erst in der Kamakura Zeit zu voller Blute Kami als manifeste Buddhas und Bodhisattvas Bearbeiten Die Gleichstellung von Kami mit Buddhas bzw Bodhisattvas realisierte sich in der im Vergleich mit dem bis dato theoretischen Stand komplexen honji suijaku setsu 本地垂迹説 etwa Theorie der ursprunglichen Formen und der manifesten Spuren Diese erstmals in der Tendai shu entwickelte Theorie besagte dass manche Kami in Wirklichkeit Buddhas oder Bodhisattvas waren die sich nur zum Zweck der Bekehrung und Erlosung der Menschen auf der Erde in ihrer manifesten Form suijaku chinesisch 垂迹 Pinyin chuiji Manifeste Form eines Buddha bzw Bodhisattva als Kami im Unterschied zu dessen nur vorubergehenden Manifestationen 權現 als Kami zeigen wurden Ursprunglich entstammte die theoretische Unterscheidung im Buddhismus von hon chinesisch 本 Pinyin ben Originale Wurzel Buddha bzw seine Lehre und seine Manifestationen und ji bzw japanisch shaku chinesisch 迹 Pinyin ji Abbild Spur bzw Uberlieferung von Buddhas Lehre dem Versuch des chinesischen Buddhisten Sengzhao 374 414 僧肇 durch den Begriff benji chinesisch 本迹 Pinyin benji Einheit von Original und Abbild jap honjaku neo daoistische Ansichten von der strengen Unterscheidung der Welt und der Formen von Wahrheit in einen absoluten und hoherwertigen sowie einen relativen und minderwertigen Bereich in den Buddhismus zu ubertragen Sengzhao hielt diese Unterscheidung fur faktisch gegeben sie sei aber im strengen Sinn selbstwiderspruchlich Diese Terminologie wurde vom Begrunder der Tiantai zong Zhiyi 538 597 智顗 ubernommen und zum integralen Bestandteil der Theorie seiner Schule z B auch zur Unterscheidung zwischen bzw Identifizierung von dem metaphysischen Wesen Buddhas und der historischen Personlichkeit Siddhartha Gautama sowie den absoluten Dharma und den Lehren des historischen Buddha vgl Trikaya und Upaya Damit ging sie auch in die der Tendai shu mit ein Dabei entstand anscheinend ein Bedeutungswandel des Begriffes honshaku hin zu honji chinesisch 本地 Pinyin bendi Fundamentale bzw ursprungliche Verkorperung eines Buddha bzw Bodhisattva als Kami im Unterschied zu dessen nur vorubergehenden Manifestationen Auch die Shingon shu und viele Shintō Schreine die sich dadurch eine Besserstellung der von ihnen verehrten Kami versprachen nahmen diese Begriffe schliesslich auf und propagierten ebenso in vielen Fallen das honji suijaku 本地垂迹 was vereinfacht gesagt so ausgelegt wurde dass ein bestimmter Kami nur dem Anschein nach von einem Buddha oder Bodhisattva verschieden und in Wahrheit jedoch identisch mit ihm sei Stellte man sich diese Identifizierung im Einzelfall als zu extrem vor so konnte man dem betreffenden Kami immer noch den Titel gongen 権現 Vorubergehende Manifestation verleihen so geschehen z B fur die Kami an den Kumano Schreinen in den Kii Bergen nbsp Ōno Masafusa Zeichnung von Kikuchi Yōsai 1788 1878 Ein anderer ebenfalls beliebter Begriff war die Metapher vom wakō dōjin chinesisch 和光同塵 Pinyin heguangtongchen Licht gedampft und sich mit dem Staub vermischend ein ursprunglich aus dem vierten Kapitel des Daodejing stammende Redefigur die bereits vor der Heian Zeit im ostasiatischen Buddhismus weit verbreitet war und im Grunde das gleiche Konzept wie oben ausgefuhrt meinte Da das Licht der Buddhas bzw Bodhisattva zu hell fur die im Samsara verhafteten Wesen sei hatten sie es der staubhaften Struktur der Welt der Leidenden angepasst um ihnen zu Hilfe kommen zu konnen Einer der ersten Autoren die explizit mit diesem Konzept operierten war der Politiker und Gelehrte Ōno Masafusa ca 1041 1111 大江 匡房 Die verschiedenen Formen der Identifikation im honji suijaku beschrankten sich jedoch nicht nur auf die Kami So wurde der legendare Prinz Shōtoku zunachst Ende der Nara Zeit als gushin chinesisch 後身 Pinyin houshen Nachster Korper in der Reihe von Wiedergeburten des zweiten Patriarchen der Tiantai zong Eshi auch Yeshi 515 577 chinesisch 慧思 Pinyin Huisi aufgefasst In der Heian Zeit erklarte man ihn dann zum suijaku von Dainichi Nyorai und Kannon Zuletzt wurde er sogar fur das gleichzeitige honji des Shōmu tennō Kukais und des Shugendō Fuhrers Shōbō 832 909 gehalten Dem honji suijaku setsu korrespondierte auch die Tendenz von Entscheidungen des Kaiserhauses die Shintō Schreine im Sinne des kaiserlichen Kultes immer starker aufzuwerten so geschehen z B in der Systematik der 22 Schreine denen regelmassig kaiserliche Opfergaben bereitet wurden Vielfach wurden schriftliche Listen angefertigt auf denen verschiedene Personen Kami Buddhas und Bodhisattvas miteinander identifiziert wurden Diese waren allerdings hochgradig inkonsistent und unterschieden sich inhaltlich nicht nur von Tempel zu Tempel oder Schrein zu Schrein sondern auch mit zeitlichen Abstanden innerhalb einer einzigen Kultstatte Kamakura Zeit 1185 1333 Bearbeiten Schon in der spaten Heian Zeit hatte die Erodierung des Ritsuryō Systems begonnen das auf der zentralen kaiserlichen Vergabe von Lehen basierte Zugleich wurde es insbesondere in der Kamakura Zeit kontinuierlich abgelost vom System der Shōen steuerfreien Landereien deren Eigentumer zunachst noch fast ausschliesslich der Aristokratie angehorten und diese Landereien meist vom Kaiserhof aus uber ortliche Tempel und spater dann auch grossere Schreine vor Ort verwalteten Im Zusammenhang mit der Notwendigkeit verstarkt auf lokale Glaubensvorstellungen Rucksicht nehmen zu mussen verfestigten sich die honji suijaku Listen in kanonische Schriften grosserer Schreine Dies fand seinen entsprechenden Ausdruck besonders in der bluhenden ikonischen buddhistischen Kunst z B in den Mandalas des Kasuga Taisha oder der Kumano Schreine nbsp Der Kriegermonch Musashibō Benkei Zeichnung von Kikuchi Yosai 1788 1878 Die Shōen konkurrierten aufs heftigste miteinander um Land und mussten zugleich die innere Ordnung aufrechterhalten konnen Zu diesem Zweck entstanden Privatarmeen und somit der neue sakulare Kriegerstand bushi der schliesslich in Form der Daimyō und des Shōgunats die faktische Macht uber Japan erhalten sollte Auch die buddhistischen Schulen und ihre Tempel hatten eigene Armeen zur Verteidigung von Shōen die Kriegermonche sōhei die fur die weltlichen Machthaber durchaus gefahrlich werden konnten Im politischen Chaos dieser Zeit wurde die schon seit der Nara Zeit in Japan bekannte Konzeption vom Zeitalters der Degeneration des Dharma mappō shisō popular Im Japan der Kamakura Zeit entstanden neue wirkungsmachtige buddhistische Schulen die sich zur Propagierung ihrer Lehren statt an den alten Adel der weitestgehend die tatsachliche Macht verloren hatte nun in bislang ungekanntem Masse an die breiten Bevolkerungsschichten wandten die amidistischen Schulen Jōdo shu und Jōdo Shinshu die verschiedenen Sekten des japanischen Zen hauptsachlich Rinzai shu und Sōtō shu und der Lotos Fundamentalismus von Nichiren und dessen Schulern Alle diese Schulen akzeptierten die Kami weitestgehend wenn auch die Amidisten eher dazu neigten keine Identifikationen vorzunehmen durch die Vorstellung der unendlichen Gnade Amidas bestand fur sie allerdings auch kein prinzipieller Antagonismus zwischen Kami und Buddhas Besondere Bedeutung erhielten die Kami in dieser Zeit durch die zwei Mongoleninvasionen deren Scheitern durch Taifune man ruckwirkend auf den Kami bzw Gotterwind zuruckfuhrte Hierdurch erfuhr die Konzeption von Japan als Gotterland 神国 shinkoku eine gewaltige Aufwertung Mit dem Begriff shinkoku wurden insbesondere durch den Nichiren Buddhismus immer wieder politische Verhaltnisse und Entscheidungen kritisiert die man mit den einheimischen Gottheiten in Verbindung brachte die sich wegen der Missachtung der wahren religiosen Lehren durch die weltlichen Herrscher in der Folge von Japan abgekehrt hatten was zugleich der Degeneration des Dharma entsprache Weitestgehende Systematisierung erfuhr der Shinbutsu Shugō in der Kamakura Zeit zunachst durch die Tendai und Shingon shu Ihre diesbezuglichen Lehren ruckwirkend und zusammenfassend auch Bukka Shintō bzw Bukke Shintō genannt wurden mit der Zeit bekannt unter den Namen Tendai bzw Sannō Shintō und Shingon bzw Ryōbu Shintō Muromachi Zeit 1333 1568 und Azuchi Momoyama Zeit 1568 1603 Bearbeiten Die Muromachi Zeit war noch starker als die Kamakura Zeit durch innerjapanische Kriege gepragt Schliesslich verlor das Ashikaga Shōgunat durch den Ōnin Krieg 1467 1477 seine Macht und die alte feudale Grundordnung wurde komplett vernichtet Dies markiert den Beginn der Zeit der streitenden Reiche In dieser zeigte sich in extremer Weise die soziale Sprengkraft der religiosen Gruppierungen so ubernahm in den als Ikkō ikki ca 1487 1580 bezeichneten Aufstanden ein Konglomerat aus Bauern Amidisten der Jōdo Shinshu und ortsansassigen Samurai die Herrschaft uber die Provinz Kaga ahnliche Konflikte gegen die Daimyō brachen in den Provinzen Echizen Etchu und Noto aus In Reaktion auf Ikkō ikki formierten sich in Kyōto bewaffnete Anhanger des Nichiren Buddhismus zusammen mit den Milizen der ortlichen Kaufleute in den sogenannten Lotos Rebellionen Hokke ikki 1532 1536 Beide Bewegungen wurden schliesslich ausserst brutal niedergeschlagen In diese Zeit fallt auch die Ankunft des Christentums in Japan das zunachst insbesondere wegen der guten Kontakte zu Portugiesen und Spaniern von denen die Daimyō in der Epoche des Nanban Handels Schusswaffen fur ihre Armeen erstanden geduldet schliesslich aber seit dem Verbot ihres Glaubens durch Toyotomi Hideyoshi in der Zeit der drei Reichseiniger immer starkeren Repressionen ausgesetzt war In der Muromachi Zeit traten die ersten Versuche auf Shinbutsu Shugō von der Kami Seite aus neu zu interpretieren und Kami sowie Buddhas einander fundamental gleichzustellen Watarai Shintō bzw Shintō als vom Buddhismus unabhangige Systematik zu konzipieren Yoshida Shintō Edo Zeit 1603 1868 Bearbeiten Das Tokugawa Shōgunat sicherte nach langer Zeit wieder langerfristigen inneren Frieden in Japan und leitete damit die Edo Zeit ein In Reaktion auf die Erfahrungen in Kamakura und Muromachi Zeit wurde dabei besonderer Wert auf die strikte politische Kontrolle religioser Aktivitaten gelegt um jegliche religios motivierten Aufstande von vorneherein zu verhindern Christen wurden nach dem Shimabara Aufstand brutal verfolgt und hingerichtet ein Schicksal das auch radikalen Amidisten und Nichiren Anhangern widerfuhr Wenige Jahre nach dem Shimabara Aufstand wurde Japan komplett von der Aussenwelt abgeschlossen Zugleich wurden die Mehrheit der bestehenden gemassigten buddhistischen Schulen uber ihre Tempel in das sogenannte Tempelbestatigungssystem 寺請制度 terauke seido einbezogen Familien mussten sich bei staatlich anerkannten Tempeln in ihrer Nachbarschaft schriftlich registrieren lassen wobei auch mit dem Mittel der Fumie der rechte Glaube der Bevolkerung uberpruft wurde Die so ausgestellten Zertifikate spielten schliesslich die Rolle von Identitatsnachweisen ahnlich einem Personalausweis allerdings fur die ganze Familie Der Buddhismus erfuhr somit im stark burokratisierten Tokugawa Japan seine fast vollstandige Institutionalisierung und Einbindung in die kommunale Verwaltung und brachte nur wenige Neuerungen z B im Zen in Form der Ōbaku shu und der Fuke shu hervor Diese innere Stagnation sollte auch Auswirkungen auf die Entwicklung des Shinbutsu Shugō haben Seltene und in der Konsequenz auch nicht geschichtlich erfolgreiche neue Ansatze des Shinbutsu Shugō der Edo Zeit waren z B der Reisō Shintō Ende 17 Jh Anfang 18 Jh durch den Ōbaku Monch Chōon Dōkai 1628 1695 bzw den Tendai Monch Jōin 1683 1739 und der Unden Shintō 18 Jh s o Neokonfuzianismus Bearbeiten nbsp Zhu Xi 1130 1200 zentrales Vorbild der Shushigaku nbsp Wang Yangming 1472 1529 zentrales Vorbild der YōmeigakuSo war die geistesgeschichtlichen Entwicklung des edozeitlichen Japan vor allem durch eine ausserbuddhistische Neuerung bestimmt der Einfuhr des Neo Konfuzianismus aus China durch Zen Monche Durch die neu belebte Beschaftigung mit dem Konfuzianismus entstanden hieraus mehrere Schulen eines konfuzianisch gepragten Shintō des sogenannten Juka Shintō 儒家神道 Dabei sind zwei Hauptstromungen zu unterscheiden der lediglich konfuzianisch interpretierte Shintō einerseits hierzu gehorten z B Yamaga Sokō Nakae Tōju Kumazawa Banzan Kaibara Ekiken Miwa Shissai sowie die Vertreter der historiographischen Mito Schule und andererseits Lehren die eine fundamentale Einheit bzw Identitat von Shintō und Konfuzianismus vertraten und auch eigene Lehrtraditionen entwickelten hierzu gehorten z B Hayashi Razan der den Ritō Shinchi Shintō entwickelte Watarai Nobuyoshi Deguchi Nobuyoshi ein Vertreter des Watarai Shintō Yoshikawa Koretari der Begrunder des Yoshikawa Shintō sowie Yamazaki Ansai Begrunder des Suika Shintō Beiden Stromungen war die Position eigen den Buddhismus ausserst kritisch zu be und auch verurteilen insbesondere auf Grundlage der konfuzianischen Kategorien offentlich 公 kō und privat 私 shi In der staatsphilosophischen Ethik des Konfuzianismus kommt nur demjenigen ein positiver Wert zu was dem Gemeinwohl dient Dies bedeutete in der Konsequenz tendenziell eine Befurwortung offentlicher Einrichtungen und zugleich eine Geringschatzung bzw Ablehnung von privaten und damit potentiell dem Gemeinwohl abtraglichen Interessen Der Buddhismus so die Kritik im Allgemeinen vermische diese beiden Kategorien unzulassigerweise und sei im Grunde eine esoterische Geheimlehre deren Prinzipien nur von Meister zu Schuler vermittelt wurden und damit eigentlich eine private Angelegenheit Andere wie Yamazaki Ansai formulierten ihre Kritik am Buddhismus deutlich theologischer Die Leugnung eines festen Selbst im Buddhismus fuhre auch zu einer Leugnung des Kerns der japanischen Religion Shintō sei das ultimativ harmonische Prinzip von Himmel und Erde und Yin und Yang das vom buddhistischen Dharma gefahrdet wurde Zu den sich im 15 und 16 Jahrhundert entwickelnden grossen neokonfuzianischen Schulen der Shushigaku 朱子学 basierend auf den Lehren von Zhu Xi und der Yōmeigaku 陽明学 basierend auf den Lehren von Wang Yangming trat schliesslich im 18 Jahrhundert eine neue Schule hinzu die Kogaku 古学 etwa Lehre vom Alten Sie betrieb zum Ziel der Entwicklung neuer Sozial und Staatsphilosophien umfassende Quellenstudien der alten Klassiker des Konfuzianismus Aus ihr und einigen Shintō Priestern entwickelte sich schliesslich die Kokugaku Schule des Landes Diese widmete sich den japanischen Klassikern hauptsachlich Kojiki und Nihonshoki und postulierte einen auf solcherlei philologischen Studien gegrundeten reinen Shintō der dem Ideal des Yoshida Shintō folgend nichts mehr mit dem Buddhismus aber auch nichts mit sonstigen Lehren wie Konfuzianismus und Daoismus zu tun haben sollte In das Zentrum dieses neu formulierten vorgeblich ursprunglichen Shintō ruckte besonders das Konzept des Kaiserkultes Tennōismus Obwohl sich die shintōistischen Neokonfuzianer unter dem Tokugawa Shōgunat nicht als Trager einer offiziellen Staatsideologie durchsetzen konnten erhielten sie doch vereinzelt starke Unterstutzung von weltlichen Herrschern so z B von Hoshina Masayuki 1611 1672 Daimyō von Aizu und Regent des Shōgun Ietsuna und Tokugawa Mitsukuni 1628 1700 Daimyō von Mito und Mazen der Mito Schule Die feudale Unterstutzung des Shintō druckte sich auch dahingehend aus dass in einzelnen Daimyaten selbst die Autoritat des Tempelbestatigungssystems lokalen Shintō Schreinen ubertragen wurde Meiji Zeit 1868 1912 Bearbeiten nbsp Landung des Commodore Matthew Perry mit Offizieren und Soldaten seines Eskadrons in Yokohama am 14 Juli 1853 zum Zweck des Zusammentreffens mit kaiserlichen AbgesandtenDie Offnung der japanischen Hafen fur die Westmachte durch die schwarzen Schiffe im Jahr 1853 bedeutete das allmahliche Ende des Shōgunats Die gesellschaftlich politischen Zustande im Japan dieser Zeit waren bestimmt durch die Einsicht mit der bestehenden feudalen Ordnung nicht mit den Vereinigten Staaten und Europa konkurrieren zu konnen es drohte eine Besatzung Japans durch die Kolonialmachte wie es bereits in den ostasiatischen Nachbarlandern China Indien etc geschehen war Fur die Vertreibung der Barbaren wie sie die nationalistisch gesinnten Anhanger des Sonnō jōi forderten war allerdings eine radikale Modernisierung Japans unbedingt notwendig geworden Ihre Vertreter bekannten sich allerdings in der uberwaltigenden Mehrheit auch immer zu den als wesentlich aufgefassten traditionellen japanischen Werten und der Verehrung des Tennō Mit dem Boshin Krieg 1868 1869 wurde das Shōgunat blutig zu Fall gebracht die Meiji Restauration setzte ein und so wurde mit der Wiedereinsetzung des Tennō an die Spitze des japanischen Staates die Meiji Zeit begrundet Zeitgleich wurde der sogenannte Restaurations Shintō Fukko Shintō der auf der theoretischen Grundlage der Kokugaku fusste politisch umgesetzt Im Rahmen der Erlasse und Gesetze des Shinbutsu Bunri wurde in ganz Japan die vollige Trennung der bis dato fest verwachsenen einheimischen Glaubensformen und des Buddhismus betrieben Der somit in die Tat umgesetzte reine Shintō sollte schliesslich der konkrete Staats Shintō als Einheit von Kult und Staat Religion und Regierung werden Wiewohl bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs keine vollige Unterdruckung des Buddhismus in Japan stattfand und er sogar zeitweilig wieder in den Staats Shintō integriert wurde zur Propagierung der Grossen Lehre Taikyō im Volk sowie aktive Forderung der Staatsideologie durch manche Vertreter des japanischen Buddhismus insbesondere aus den Zen und Nichiren Schulen betrieben wurde war die aus dieser Zeit resultierende Trennung von Shintō und Buddhismus so krass dass ihre Folgen bis in die Gegenwart angehalten haben und weiterhin die Vorstellung vom Shintō als nationaler Religion Japans pragen Synkretistische Shintō Richtungen BearbeitenShingon Shintō Bearbeiten nbsp Kongōkai MandalaDer Shingon Shintō 真言神道 auch Ryōbu Shintō 両部神道 dt etwa Shintō der beiden Teile des Ise jingu diese Bezeichnung geht auf Yoshida Kanetomo den Begrunder des Yoshida Shintō zuruck s u war wesentlich erfolgreicher als der Tendai Shintō Dennoch gehen die wesentlichen seiner Inhalte insbesondere in seiner fruhen Phase von der spaten Heian Zeit bis zur Mitte der Kamakura Zeit eher auf Tendai als auf Shingon Lehren zuruck zudem gab es Wechselwirkungen mit dem Watarai Shintō Er zeichnete sich aus durch eine radikale Bereitschaft nahezu jeden Kami mit Amaterasu und Dainichi zu identifizieren Im Zentrum seiner Theologie standen der Innere und der Aussere Schrein des Ise jingu die mit den beiden Welten im Shingon Buddhismus gleichgesetzt wurden die Mutterschoss Welt 胎蔵界 taizōkai mit dem Inneren Schrein 内宮 Naiku und die Vajra Welt 金剛界 kongōkai mit dem Ausseren Schrein 外宮 Geku Die Gottheiten im Inneren und Ausseren Schrein wurden dementsprechend mit den Dainichis der beiden Welten identifiziert Amaterasu die im Inneren Schrein eingeschreint ist mit dem Dainichi Nyorai der Mutterschoss Welt und Toyouke die im Ausseren Schrein eingeschreint ist mit dem Dainichi der Vajra Welt Beide Teile verhielten sich zueinander wie im Mandala der Zwei Welten 両界曼荼羅 Ryōkai mandara bzw Mandala der Zwei Teile 両部曼荼羅 Ryōbu mandara Hauptsachliche schriftliche Grundlage hierfur war das Tenchi Reiki ki Innerhalb des Ryōbu Shintō entstanden in seiner spaten Phase spate Kamukura Zeit bis zur Sud und Nordhof Periode zwei herausragende Schulen die ihre Lehren auch unabhangig vom Ise jingu entwickelten welche ihrerseits sogar Eingang in die bildenden und darstellenden Kunste des mittelalterlichen Japans nahmen der Miwa Shintō bzw der Shintō der Miwa ryu hatte seine Zentren an den zwei jinguji des Ōmiwa Schreins dem Ōmiwa dera auch Ōgorin ji benannt nach dem Berg Miwa in der Provinz Yamato der als gottlicher Korper des Ōmiwa dera galt und dem Byōdō ji dessen Erbauer Kyōen 1140 1223 auch Keien als Grunder der Schule gilt wahrend manche Forscher die wahre Grundlegung Eison 1203 1290 zuschreiben Die meisten Details zu den Aktivitaten dieser Schule liegen jedoch im Dunkel da der Grossteil der zuganglichen Quellen uber sie aus der Edo Zeit stammt der Goryu Shintō auch Ninnaji nach dem Tempel wo sie ihren Hauptsitz hatte dem Ninna ji in Kyōto Diese Schule bezog sich besonders auf den Kaiserkult sowie den Grunder der Shingon shu Kukai Der Ryōbu Shintō blieb bis in die Edo Zeit sehr popular und erfuhr z B durch den Unden Shintō 雲伝神道 des Shingon Monchs Jiun Onkō 1718 1804 慈雲飲光 eine Renaissance geriet aber auch in die heftige Kritik von Konfuzianern und dem sogenannten Fukko Shintō der Kokugaku Schliesslich wurden ihm mit den politischen Beschlussen im Rahmen des Shinbutsu Bunri die Grundlagen entzogen Tendai Shintō Bearbeiten Der Tendai Shintō 天台神道 auch Sannō Ichijitsu Shintō 山王一実神道 dt etwa Shintō des Sannō und der einzigen Realitat in Bezug auf die Berggottheit Sannō des Hieizan die auch mit Amaterasu identifiziert wurde oder Hie Shintō 日吉神道 Hie 日吉 waren fur gewohnlich die Namen der Schreine fur Sannō hatte als Zentrum seiner Entwicklung den Enryaku ji und dessen chinjusha den Hie Taisha Er entstand Ende der Kamakura Zeit bzw wahrend der Sud und Nordhof Periode herum um den Bergkult von ursprunglich mehreren Kami des Hiei zan und die umliegenden Shōen der Tendai shu deren Bauern meist noch mehrheitlich den alten Glaubensformen anhingen Watarai Shintō Bearbeiten nbsp Lage des Inneren Schreins Naiku nbsp Lage des Ausseren Schreins Geku Der Watarai Shintō 度会神道 bzw Ise Shintō 伊勢神道 oder auch Geku Shintō 外宮神道 wurde von der Priesterfamilie Watarai zustandig fur den Ausseren Schrein des Ise jingu Ende der Kamakura bzw Anfang der Muromachi Zeit entwickelt um die Gottheit des Ausseren Schreins bis dato mit Namen saijin gegenuber der Gottheit des Inneren Schreins Amaterasu seit Jahrhunderten als Ahnherrin des Kaiserhauses angesehen aufzuwerten bzw in der Formel von den zwei Schreinen als einem Licht niku ikkō gleichzusetzen Zu diesem Projekt gesellten sich allerdings in der fruhen Phase auch viele buddhistische Monche insbesondere aus der Shingon shu Spater in der Edo Zeit fugte man konfuzianische Elemente wie Reinheit und Wahrhaftigkeit und kosmogonische Aspekte aus der Yin Yang Elementenlehre mit ein Yoshida Shintō Bearbeiten nbsp Taigen kyu das Hauptheiligtum des Yoshida Shintō im Yoshida SchreinHauptartikel Yoshida ShintōDer Yoshida Shintō bzw Urabe Shintō wurde auf den Grundlagen des Watarai Shintō Ende des 15 bzw Anfang des 16 Jahrhunderts von Yoshida Kanetomo 1435 1511 entwickelt Obwohl von diesem als rein und nicht mit den drei Lehren vermischt gepriesen hatte der Yoshida Shintō jedoch wesentliche Anleihen beim Mikkyō dem Ryōbu Shintō sowie Onmyōdō und Daoismus Dennoch war der Yoshida Shintō die fruheste Ausarbeitung einer religiosen Systematik die sich selbst explizit mit dem Begriff Shintō und in Abgrenzung zu allen anderen Glaubenslehren bezeichnete was die Weichen fur die spater radikalisierte Konzeption einer Emanzipation des Shintō als ganz und gar eigenstandiger Religion stellte Der Yoshida Shintō verbreitete sich bis zum Anbruch der Moderne stark begunstigt vom Kaiserhaus und der Vernachlassigung landlicher Gegenden durch die etablierten buddhistischen Schulen Mit dem Aufkommen neuer Schulen des Shintō und der japanischen Renaissance des Konfuzianismus im 17 und 18 Jahrhundert verlor er jedoch immer mehr an Boden und sah sich bezeichnenderweise vermehrt dem Vorwurf des Synkretismus ausgesetzt Seine Kontrolle uber die kleineren Schreine des Landes wurde ihm schliesslich in der Meiji Zeit gesetzlich entzogen Hokke Shintō Bearbeiten Zentrale Doktrin des Hokke Shintō 法華神道 war das dem Sanmon Zweig des Tendai Shintō entliehene Konzept der sanjubanshin 三十番神 30 Kami die als Schutzgottheiten des Lotos Sutras aufgefasst wurden und Japan entsprechend der rechten Ehrerweisung ihnen und dem wahren Dharma gegenuber entweder schutzten oder verliessen Einer der ersten Vertreter dieser Lehre durfte der Nichiren Schuler Nichizō 1269 1342 gewesen sein Obwohl Nichiren mit seiner Schule sowie viele seiner Schuler und deren Schulen insbesondere Nakayamamon ryu und Nichizōmon ryu sich von Anfang an intensiv darum bemuhten die Kami als die Gotter Japans in ihre Lehren mit einzubeziehen wurde der zugrundeliegende Synkretismus des Hokke Shintō erst Ende der Muromachi bzw Anfang der Edo Zeit systematisiert wobei er stark durch den Yoshida Shintō beeinflusst wurde Sowohl wegen der fruh einsetzenden inneren Zersplitterung des Nichiren Buddhismus als auch der Wirkungsmacht anderer Lehrtraditionen des Shintō wurde der Hokke Shintō jedoch nie so popular wie seine Vorganger und Konkurrenten Literatur BearbeitenDaigan Lee Matsunaga Alicia Orloff Matsunaga Foundation of Japanese Buddhism Vol I The aristocratic age Buddhist Books International Los Angeles und Tokio 1974 ISBN 0 914910 25 6 Daigan Lee Matsunaga Alicia Orloff Matsunaga Foundation of Japanese Buddhism Vol II The mass movement Kamakura amp Muromachi periods Buddhist Books International Los Angeles und Tokio 1976 ISBN 0 914910 27 2 Alicia Matsunaga The Buddhist Philosophy of Assimilation Sophia University and Tuttle Co Tokyo 1969 S Noma Hrsg syncretism In Japan An Illustrated Encyclopedia Kodansha 1993 ISBN 4 06 205938 X S 1492 Mark Teeuwen Fabio Rambelli Hrsg Buddhas and Kami in Japan Honji Suijaku as a Combinatory Paradigm RoutledgeCurzon London und New York 2003 Weblinks BearbeitenEncyclopedia of Shinto auf der Website der Kokugakuin English Bernhard Scheid Religion in Japan Mark Teeuwen From Jindo to Shinto A Concept Takes Shape In Japanese Journal of Religious Studies 2002 29 3 4 Englisch Kuroda Toshio The Discourse on the Land of Kami Shinkoku in Medieval Japan National Consciousness and International Awareness In Japanese Journal of Religious Studies 1996 23 3 4 Englisch nbsp Dieser Artikel wurde am 20 Januar 2010 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Shinbutsu Shugō amp oldid 228726283