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Der Daoismus chinesisch 道家 Pinyin daojia Lehre des Dao Lehre des Weges gemass anderen Umschriften auch Taoismus ist eine chinesische Philosophie und Weltanschauung und wird als Chinas eigene und authentische Religion angesehen 1 Seine historisch gesicherten Ursprunge liegen im 4 Jahrhundert v Chr als das Daodejing in alteren Umschriften Tao te king Tao te ching u A des Laozi Laotse Lao tzu entstand Zwischen philosophischem und religiosem Daoismus bestehen zwar teils gewichtige Unterschiede letztlich sind die beiden aber nicht scharf voneinander abzugrenzen DaoNeben Konfuzianismus und Buddhismus ist der Daoismus eine der Drei Lehren 三教 sanjiao durch die China massgeblich gepragt wurde Auch uber China hinaus haben die Drei Lehren wesentlichen Einfluss auf Religion und Geisteswelt der Menschen ausgeubt In China beeinflusste der Daoismus die Kultur in den Bereichen der Politik Wirtschaft Philosophie Literatur Kunst Musik Ernahrungskunde Medizin Chemie Kampfkunst und Geographie Daoistischer AdeptInhaltsverzeichnis 1 Entstehung 1 1 Verbreitung 1 2 Laozi und das Daodejing 1 3 Das Zhuangzi 1 4 Das Liezi 2 Daoismus zwischen Philosophie und Religion 3 Das Dao 4 Daoistische Ethik 5 Daoismus als Religion 5 1 Verhaltnis zum Buddhismus 5 2 Die Himmelsmeister 5 3 Entwicklung zur Volksreligion 5 4 Daoistische Praktiken 6 Daoismus in der Volksrepublik China 7 Daoismus als Philosophie 8 Daoismus im Abendland 9 Unterschiedliche Transkriptionen 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseEntstehungWann genau die daoistische Lehre entstanden ist bleibt unklar Der Daoismus hat erst in einem langen Entwicklungsprozess Form angenommen wobei fortlaufend Stromungen des Altertums integriert wurden Mit der daoistischen Lehre wird viel Gedankengut aufgegriffen das in China zur Zeit der Zhou Dynastie 1040 256 v Chr weit verbreitet war Dazu gehoren die kosmologischen Vorstellungen von Himmel und Erde die Funf Wandlungsphasen die Lehre vom Qi Energie Yin und Yang und das Yijing I Ging aber auch die Tradition der Korper und Geisteskultivierung mittels deren mit Atemkontrolle und anderen Techniken wie Taijiquan und Qigong Meditation Visualisation und Imagination Alchemie und magischen Techniken Unsterblichkeit erreicht werden wollte Die Suche nach Unsterblichkeit ein zentrales Thema des Daoismus geht wahrscheinlich auf sehr alte Glaubensinhalte zuruck denn im Zhuangzi einem daoistischen Klassiker aus dem 4 Jahrhundert v Chr werden bereits die Xian erwahnt die Unsterblichen deren wichtigste der gelbe Kaiser Huangdi und die Koniginmutter des Westens Xiwangmu sind Es handelt sich dabei um Gestalten die moglicherweise schon in der Shang Zeit im 2 Jahrtausend v Chr existiert haben Verbreitung Aufgrund der verschiedenen Auspragungsformen der unklaren Abgrenzung zu anderen Religionen und der mangelnden statistischen Erfassung in der Volksrepublik China ist die genaue Anzahl der Anhanger des Daoismus nur schwer zu erfassen Ungefahr acht Millionen Daoisten leben auf Taiwan wo viele Anhanger der daoistischen Schulen Zuflucht vor der Verfolgung durch die Kulturrevolution suchten Die daoistische Vereinigung in der Volksrepublik geht von ungefahr 60 Millionen daoistischen Glaubigen in der VR China aus Auch unter den Uberseechinesen und in anderen asiatischen Landern wie Malaysia Singapur Vietnam Japan und Korea ist der Daoismus verbreitet Laozi und das Daodejing nbsp Laozi uberlebensgrosse Steinfigur aus der Song Dynastie in der Nahe von QuanzhouOb es einen Denker namens Laozi chinesisch 老子 Meister Lao der alte Meister 2 3 4 wirklich gegeben hat wird bezweifelt Traditionell wird ihm das Daodejing der Klassiker vom Dao und vom De zugeschrieben Seine Biographie ist von Legenden umrankt und ausserst umstritten Er soll zur Zeit der Fruhlings und Herbstannalen im 6 Jahrhundert v Chr gelebt haben die von Unruhen und Kriegen gepragt war Sie stellt eine Blutezeit der chinesischen Philosophie dar da viele Gelehrte sich Gedanken machten wie wieder Frieden und Stabilitat erreicht werden konnten Man spricht daher auch von der Zeit der Hundert Schulen Das Daodejing enthalt eine solche Lehre die sich an den Herrscher richtet und Frieden hervorrufen will 5 Das Daodejing wird auch mit dem Namen seines legendaren Verfassers als Laozi bezeichnet In seiner heutigen Form wird es in zwei Bucher mit insgesamt 81 Kapiteln unterteilt Der erste Teil behandelt das Dao der zweite das De Das Buch stellt jedoch keine logisch aufgebaute Konstruktion einer Weltanschauung dar sondern erscheint vielmehr als eine ungeordnete Sammlung mystischer Aphorismen die zu eigener subjektiver Interpretation anregen Daher entstanden im Lauf der Zeit auch mehrere hundert Kommentare als Auslegungen des Texts sowie hunderte Ubersetzungen Das Zhuangzi Hauptartikel Zhuangzi Ganz anders geschrieben ist dagegen das Nanhua zhen jing Das wahre Buch vom sudlichen Blutenland eigentlich Das wahre Buch aus Nanhua der Stadt aus der Zhuangzi stammt der auch der wahre Mensch aus Nanhua genannt wurde Es wurde im 4 Jahrhundert v Chr kurz nach der Entstehung des Daodejing von Zhuangzi Dschuang Dsi Chuang tzu etwa 369 286 v Chr verfasst nach dem es auch Zhuangzi auch Dschuang Dsi genannt wird In ihm wird das Wesen des Daoismus in oft paradoxen Parabeln und Anekdoten erlautert in die philosophische Diskussionen eingeflochten sind Zhuangzi greift dabei einige Vorstellungen vom Daodejing auf weist aber andere weit von sich so ist von der politischen Zielsetzung des Laozi bei ihm nichts mehr ubrig Der weltabgewandte Weise Zhenren ist hier das Idealbild Wie beim Daodejing ist auch hier die Autorschaft umstritten Zwar ist Zhuangzi mit Sicherheit eine historische Personlichkeit das Buch wurde aber wahrscheinlich in grossen Teilen von seinen Schulern zusammengetragen Das Liezi Das Liezi auch Lieh tzu oder Lia Dsi oder das Wahre Buch vom quellenden Urgrund ahnelt in einigen Abschnitten dem Zhuangzi Die oft auf humorvolle Art dargebrachten Weisheiten wurden so vermuten einige Gelehrte in einem Zeitraum von etwa sechshundert Jahren 300 v Chr bis 300 n Chr zusammengestellt 6 Andere sehen in Liezi eine historische Personlichkeit welche noch vor Zhuangzi gelebt hat 7 oder man ordnet das Buch einer philosophischen Schule zu Das Buch umfasst die Lehren der Philosophen Lia Yu Kou und Yang Dschu wobei Richard Wilhelm darauf hinweist dass es fur Ersteren keinen historischen Nachweis gibt Die im ersten Buch gegebenen Offenbarungen der unsichtbaren Welt zeigen die tiefgehende daoistische Auseinandersetzung mit philosophischen Fragen wenn etwa im vierten Abschnitt ein Ausspruch des Herrn der gelben Erde zitiert wird Der Geist geht ein zu seinen Toren der Leib kehrt heim zu seiner Wurzel wie soll das Ich da dauern konnen oder im siebten und achten Abschnitt zwei dem Konfuzius im Text Dschung Ni bzw dem Meister Yan zugeschriebene Zitate gebracht werden in denen es sinngemass heisst Gross ist der Tod Die Guten bringt er zur Ruhe die Schlechten unterwirft er Zur Zeit des Laozi und des Zhuangzi ist weder eine philosophische noch eine religiose Organisation nachweisbar die man Daoismus nennen konnte Es gibt nur vereinzelte Texte die von daoistischem Gedankengut zeugen und die spater als sich daoistische Organisationen grundeten als kanonische Schriften aufgefasst wurden Jedoch ist unstrittig dass diese Texte im Zusammenhang mit religiosen Praktiken und Glaubensinhalten entwickelt wurden Daoismus zwischen Philosophie und ReligionDie Unterscheidung zwischen Daoismus als Religion und Daoismus als Philosophie die lange ausgehend von der Sinologie verwendet wurde ist begrifflich unscharf Sie stellt eher ein Hilfsmittel der westlichen Sinologie dar und wurde eingefuhrt um verschiedene Aspekte der langen Geschichte des Daoismus leichter beschreiben zu konnen Dennoch wird auch im Chinesischen zwischen philosophischem Daoismus Daojia 道家 dao jia und religiosem Daoismus Daojiao 道教 dao jiao unterschieden Der Daoismus ist jedoch eine ebenso facettenreiche Erscheinung wie andere Religionen auch Im Laufe seiner uber zweitausendjahrigen Geschichte wurden die unterschiedlichsten Lehren und Systeme herausgebildet Heutige Sinologen sehen im religiosen Daoismus die praktische Verwirklichung des philosophischen Daoismus Die Trennung von religiosem und philosophischem Daoismus ist daher eine Vereinfachung in der Forschung gibt es daher Tendenzen diese Unterscheidung nicht mehr zu verwenden weil sie der Komplexitat des Gegenstands nicht gerecht werde Das Begriffspaar ist immerhin von begrenztem Nutzen weil es in einer Beschreibung des Daoismus eine erste hilfreiche Gliederung ermoglicht Der Sachverhalt ist aber sehr viel mehrgestaltiger als es diese Vereinfachung nahelegt Das DaoDas Wort Daoismus ist abgeleitet vom Dao Tao einem Begriff der chinesischen Philosophie der bereits vor dem Daodejing verwendet wurde aber erst in diesem Text seine zentrale Stellung und besondere universale Bedeutung erhielt Dao bedeutete ursprunglich Weg im klassischen Chinesisch aber bereits Methode Prinzip der rechte Weg Bei Laozi nimmt dann der Begriff des Dao die Bedeutung eines der ganzen Welt zugrunde liegenden alldurchdringenden Prinzips an Es ist die hochste Wirklichkeit und das hochste Mysterium die uranfangliche Einheit das kosmische Gesetz und Absolute Aus dem Dao entstehen die zehntausend Dinge also der Kosmos und auch die Ordnung der Dinge entsteht aus ihm ahnlich einem Naturgesetz doch ist dem Dao selbst kein omnipotentes Wesen zuzuschreiben sondern es ist Ursprung und Vereinigung der Gegensatze womit es letztlich undefinierbar ist Philosophisch konnte man das Dao als jenseits aller Begrifflichkeit fassen weil es der Grund des Seins die transzendente Ursache ist und somit alles auch den Gegensatz von Sein und Nicht Sein enthalt In diesem Sinne kann nichts uber das Dao ausgesagt werden weil jede Definition eine Begrenzung enthalt Das Dao ist aber sowohl unbegrenzte Transzendenz als auch das dem Kosmos dem All immanente Prinzip Das Tao das sich mit Worten beschreiben lasst ist nicht das wahre Tao Laozi Daodejing 8 Durch das Wirken des Dao wird die Schopfung durch Zweiheit Yin und Yang Licht und Schatten hervorgebracht aus deren Wandlungen Bewegungen und Wechselspielen dann die Welt hervorgeht nbsp Tempel auf dem Heng Shan in HunanDaoistische EthikDie ethische Lehre des Daoismus besagt die Menschen sollten sich am Dao orientieren indem sie den Lauf der Welt beobachten in welchem sich das Dao aussert Dadurch konnen sie die Gesetzmassigkeiten und Erscheinungsformen dieses Weltprinzips kennenlernen Da das Dao sich im Ziran dem Von selbst so Seienden der Natur offenbart steht es fur Naturlichkeit Spontaneitat und Wandlungsfahigkeit Der Weise erreicht dabei die Harmonie mit dem Dao weniger durch Verstand Willenskraft und bewusstes Handeln sondern vielmehr auf mystisch intuitive Weise indem er sich dem Lauf der Dinge anpasst Der Daoismus besagt dass es im Kosmos nichts gibt was fest ist Alles ist dem Wandel chin 易 yi unterworfen und der Weise verwirklicht das Dao durch Anpassung an das Wandeln Werden und Wachsen welches die phanomenale Welt ausmacht In den Wandlungen der Phanomene verwirklicht jedes Ding und Wesen spontan seinen eigenen Weg sein eigenes Dao Es wird als ethisch richtig erachtet dieser Spontaneitat ihren Lauf zu lassen und nicht einzugreifen also Wu wei Nicht Eingreifen Nicht Handeln oder Nicht Erzwingen zu praktizieren 9 10 Die Dinge und ihr Verlauf werden als sich selbst ordnend und sich selbst in ihrer Natur entfaltend und verwirklichend angesehen Es erscheint dem Weisen als sinnlos seine Energie in einem stetigen Willensakt der Handlung des Eingreifens in das naturliche Wirken des Dao zu verschwenden Vielmehr sollte das Tun angemessen sein Durch den angestrebten reinen und nicht selbstbezogenen Geist soll ein Handeln moglich werden das nicht durch eigene Wunsche und Begierden verblendet wird Der Mensch soll einfach geschehen lassen Es wird also als klug angesehen sich moglichst wenig in das Wirken des Dao einzumischen oder sich ihm gar entgegenzustemmen Besser als durch grosse Kraftanstrengungen werden Ziele verwirklicht wenn dafur die naturlichen von selbst ablaufenden Vorgange genutzt werden die durch das Dao bestimmt sind Dieses Prinzip der Handlung ohne Kraftaufwand ist eben das Wu Wei Indem der Weise die naturlichen Wandlungsprozesse mitvollzieht gelangt er zu einer inneren Leere Er verwirklicht die Annahme und Vereinigung von Gegensatzen denn das Dao welches das Yin und Yang hervorbringt ist die Ursache und Vereinigung dieser beiden Somit verwirklicht der Weise im Einklang mit den naturlichen Prozessen den Dreh und Angelpunkt der Wandlungsphasen von Yin und Yang die leere Mitte der Gegensatze Das Daodejing liefert die Weltanschauung die das Ideal des daoistischen Weisen blieb Gleichmut Ruckzug von weltlichen Angelegenheiten und Relativierung von Wertvorstellungen sowie Naturlichkeit Spontaneitat und Nicht Eingreifen Nach daoistischer Auffassung fuhrt nur die Ubereinstimmung mit dem Dao zu dauerhaftem und wahrem Gluck Involviertheit in weltliche Angelegenheiten fuhrt dagegen zu einem Niedergang der wahren Tugend De Es wird somit als ratsam erachtet Gleichmutigkeit gegenuber Gutern wie Reichtum und Komfort zu erlangen und sich vor ubermassigen Wunschen zu huten Trotz dieser genuin daoistischen Ethik wurden im spateren Daoismus auch ethische Lehren des Konfuzianismus und Buddhismus ubernommen Ge Hong bezieht sich auf konfuzianische Tugenden die Lingbao Schule hat vom Buddhismus das universelle Heilsziel ubernommen und der Quanzhen Daoismus hat die ethischen Regeln fur Monche und Nonnen gleichfalls aus dem Buddhismus entlehnt Daoismus als Religion nbsp Daoistischer Priester am Tai ShanDen Unterschied zwischen philosophischem und religiosem Daoismus den dieser Artikel aus pragmatischen Grunden verwendet s o konnte man derart fassen dass der philosophische Daoismus das Ideal des Weisen hat der das Dao verwirklicht indem er eine bestimmte Geisteshaltung einnimmt wahrend der religiose Daoist danach strebt Erleuchtung zu erlangen und das Dao zu verwirklichen indem er durch unterschiedliche Methoden wie Meditation Qigong Taijiquan Konzentration Visualisation Imagination Atemtechniken Alchemie Ritual und Magie aus Geist und Korper dem Mikrokosmos ein Abbild des Makrokosmos erschafft und auf diese Weise eins wird mit dem Universum und dem ihm immanenten Dao Das erste gesicherte Datum des Daoismus als Religion ist das Jahr 215 n Chr als Cao Cao die Kirche der Himmelsmeister anerkannte Der Daoismus weist kein geschlossenes oder einheitliches System auf da er sich auf viele heterogene Quellen bezieht Viele Schulen des Daoismus strebten nach Unsterblichkeit sie sind wahrscheinlich aus schamanistischen Techniken und Unsterblichkeitskulten entstanden siehe auch Fangshi und Wuismus die wahrend der Han Zeit mit der philosophischen Richtung des Daoismus verbunden wurden Das hochste Ziel des religiosen Daoismus ist die ewige Gluckseligkeit als Xian Unsterblicher wobei Unsterblichkeit nicht zwangslaufig physisch ist sondern auch metaphysisch und als nachtodliche Unsterblichkeit zu verstehen ist In allen Schulen des Daoismus streben ihre Anhanger danach zum Ursprung zuruckzukehren Dies wird in Begriffen daoistischer Mystik z B die Ruckkehr zum Einen zur Perle die Ruckkehr zum Zustand bevor es Himmel und Erde gab oder die Erschaffung des kosmischen Embryo genannt Diese Ruckkehr geschieht indem der daoistische Adept ein klassifizierendes System benutzt dessen kosmologische Grundlagen Yin und Yang die funf Wandlungsphasen sowie andere numerologische Koordinaten sind und sich in den Mittelpunkt des so von ihm konstruierten Kosmos begibt und einordnet verbindet bestimmt und benennt um eine Integration zu erreichen und aus der Welt ein Instrument des Geistes zu machen Die daoistischen Gotter auch Unsterbliche genannt haben oft keine Geschichte andere gehen auf historische oder legendare Personen zuruck die als bedeutend fur die Entwicklung von Land und Volk angesehen werden Sie stellen aber eher eine Inkarnation von Funktionen als Individuen oder Gotter im westlichen Verstandnis dar Neben den Gottern von denen der Adept geheiligt wird gibt es auch Gotter uber die er befehlen kann Die Triade der hochsten Gottheiten stellen die Drei Reinen dar Das daoistische Paradies liegt im Kunlun Gebirge im Westen es gibt jedoch auch noch andere Gefilde der Seligkeit wie die Penglai Inseln auf denen die Wunderpflanze der Unsterblichkeit wachst Die Hollenvorstellungen des Daoismus wurden aus dem Buddhismus ubernommen Verhaltnis zum Buddhismus Als der Buddhismus im 2 Jahrhundert nach China kam wurde er zunachst als eine seltsam verzerrte Variante des Daoismus wahrgenommen weil die ersten Ubersetzer von buddhistischen Konzepten Begriffe aus der daoistischen Lehre verwendeten Ausserdem besagte eine daoistische Legende dass die Grunderfigur Laozi nach Westen ausgewandert sei In China erklarte man daher einfach Laozi sei nach Indien gekommen und habe als Buddha die Barbaren zum Daoismus bekehrt diese hatten die Lehre aber nicht vollkommen begriffen und so sei der Buddhismus entstanden Durch die gegenseitige Beeinflussung von Daoismus und Buddhismus entstanden auch neue Schulen Ein erfolgreiches Beispiel einer solchen Verschmelzung ist der Chan Buddhismus chinesisch 禪 禅 Pinyin chan W G ch an Japanisch 禅 zen Koreanisch 선 禪 seon Vietnamesisch 禅 Thiền Sein Einfluss war pragend fur die chinesische Tang und Song Zeit Er besteht in Japan Korea und Vietnam als Zen Buddhismus bis heute fort und ist auch noch in China und im Westen verbreitet Ein Beispiel fur die Ubernahme buddhistischer Ideen ist die daoistische Schule Quanzhen Die Idee des Nirwana im Buddhismus beruhrt sich mit der Auffassung des Daoismus insbesondere des philosophischen Daoismus wonach die Auflosung des Ichs zu Lebzeiten angestrebt werden soll und im Tode stattfindet 11 Richard Wilhelm beschreibt in seinem Kommentar zum Zeichen Nr 52 des ersten Buches des I Ging in welchem seiner Auffassung nach so viel Taoistisches steht 12 den Unterschied wie folgt Wahrend der Buddhismus die Ruhe erstrebt durch Abklingen jeglicher Bewegung im Nirwana ist der Standpunkt des Buchs der Wandlungen dass Ruhe nur ein polarer Zustand ist der als seine Erganzung dauernd die Bewegung hat Richard Wilhelm I Ging nbsp Tor eines Himmelsmeister TempelsDie Himmelsmeister Im 2 Jahrhundert entstand die erste daoistische Organisation eine Art Kirche als Zhang Daoling Chang Tao Ling 142 n Chr in Sichuan die Bewegung der Himmelsmeister tianshi dao grundete Zhang Daoling nahm dabei vermutlich Anleihen beim Buddhismus moglicherweise auch beim monotheistischen Mazdaismus In der Gruppe die nach einer Abgabe die ihre Anhanger zu leisten hatten auch Funf Scheffel Reis Bewegung Wudoumi Dao genannt wird herrschten messianische und revolutionare Gedanken vor die Han Dynastie sollte gesturzt werden damit der Himmelsmeister Zhang Daoling regieren und die Endzeit beginnen konnte In der Geschichte des Daoismus bildeten sich immer wieder auch andere Geheimbunde wie die Gelben Turbane die Roten Augenbrauen Sekte oder die Taiping Sekte die haufig auch politische Ziele verfolgten Etwa 30 Jahre lang existierte sogar ein Himmelsmeister Staat der durch einen grossen Verwaltungsapparat charakterisiert war Die Burokratie spiegelte die Vorstellung vom Himmel wider der im Glauben der Himmelsmeister auch burokratisch gegliedert ist Bitten und Gebete wurden in Formularen verfasst und durch Verbrennung an die jeweils zustandigen Gottheiten geschickt In der Himmelsmeister Bewegung entstand eine ausgepragte Ethik und ein daoistischer Kultus Durch die Pflichtbeitrage entwickelten sich die Gemeinden zu okonomisch bedeutsamen Organisationen Unter der Nordlichen Wei Dynastie 386 534 traten immer mehr Mitglieder der Aristokratie der Himmelsmeister Bewegung bei und einer der Wei Kaiser erklarte den Daoismus sogar zur Staatsreligion Auch viele Dichter und Kunstler gehorten ihr an Ab dem 2 Jh wurde auch Laozi nicht mehr nur als alter Weiser gesehen sondern als Gott verehrt Ebenso wurde aus dem abstrakten Begriff des Dao eine personale Gottheit Jedoch stellen die Gotter des Daoismus eher eine Verkorperung von Funktionen als individuelle Entitaten dar Die Ritualgotter sind im Allgemeinen entweder abstrakte Instanzen oder Verkorperungen von Naturkraften zum Beispiel der Erde der Flusse des Regens der Berge Auch der vergottlichte Laozi stellt eher eine Hypostase des Dao und des daoistischen Heiligen dar wie Zhuangzi ihn beschrieb weniger eine personale Gottheit wie sie der westlichen Vorstellung entspricht Entwicklung zur Volksreligion Schon die daoistischen Philosophen verwendeten bildhafte Geschichten und alte Volkssagen um ihre Ideen zu erlautern Wahrend der Han Zeit wurde der Daoismus mit alteren kosmologischen theologischen und anthropologischen Vorstellungen verbunden deren Spuren sich schon in der Shang Zeit finden lassen Diese alteren Vorstellungen stammen wahrscheinlich aus Unsterblichkeitskulten und der schamanistischen Tradition siehe Fangshi Auch mehr und mehr volkstumliche Brauche Riten und buddhistische Elemente hielten Einzug in die daoistischen Praktiken Die daoistische Religion wurde polytheistisch und definierte sich durch eine gemeinsame liturgische Tradition Die Liturgien wurden von Daoshi daoistischen Priestern ausgefuhrt Es entstand ein reichhaltiger Gotterhimmel dessen genaue Ausformung sich von Schule zu Schule unterscheiden konnte in dem sich aber drei oberste Gottheiten die Drei Reinen herauskristallisierten Yuanshi tianzun der Himmelsehrwurdige des Uranfangs Daojun oder Lingbao tianzun der Herr des Dao als der Himmelsehrwurdige des magischen Juwels und Daode tianzun oder Taishang Laojun der Himmelsehrwurdige des Dao und des De bzw der hochste Herr Lao welcher der vergottlichte Laozi ist Das liturgische System bildet den formalen Rahmen fur unterschiedliche lokale Kulte und das daoistische Pantheon wird bevolkert von kosmischen Gottheiten Naturgottern Damonen Geistern Unsterblichen Xian und Vollkommenen Zhenren Sitz des Pantheons sind heilige Berge und Grotten die ein mikrokosmisches Abbild des Makrokosmos darstellen sowie Tempel Altar und Korper nbsp Zhinan Tempel TaipehDurch die Himmelsmeister Kirche Zhang Daolings vollzog sich eine gewisse Vereinigung der verschiedenen daoistischen Gemeinschaften Diese starke und breitenwirksame Organisation wurde wahrend der Sui und Tang Dynastie zu einer echten Volksreligion und religiosen Macht Die Dynastie der Tang behauptete von Laozi abzustammen und machte seine Verehrung zu einem offiziellen Kult Der daoistische Kaiser Xuanzong grundete landesweit daoistische Tempel und hatte eine grosse Vorliebe fur daoistische Rituale Aus der Ming und Tangdynastie gibt es auch die meisten daoistischen Schriften Es war die Blutezeit des Daoismus Unter der Song Dynastie 960 1279 wurde der Daoismus dann vollstandig in die Volkskultur integriert u a dadurch dass die lokalen und regionalen Organisationen durch Kaiser Zhenzong zu einem Netzwerk offiziell geforderter Tempel zusammengeschlossen wurden die auch sakulare Aufgaben wie die Organisation von Markten und das Eintreiben der Handelssteuer ubernahmen Als Chinas letzte Dynastie die Qing im Jahre 1644 gegrundet wurde wurde der Daoismus mit Restriktionen und Verboten belegt da die Qing dem orthodoxen Konfuzianismus nahestanden und die Mandschu Angst vor chinesischem Nationalismus hatten weshalb sie lokale Organisationen unterdruckten Im Taiping Aufstand 1849 wurden dann samtliche Tempel sowohl buddhistische als auch daoistische zerstort und im Verlauf des 20 Jh verstarkte sich die Tendenz immer mehr die ursprungliche chinesische Religion zu zerstoren nbsp Daoistische Gottheit in einem Museum in TexasDaoistische Praktiken Im Laufe der Jahrhunderte entstanden in China eine Vielzahl daoistischer Schulen mit unterschiedlichen Lehrinhalten und Praktiken Ein Hauptmerkmal des religiosen Daoismus war jedoch in vielen Schulen die Suche nach Unsterblichkeit Viele Praktiken haben ihre Ursprunge in den Praktiken der Fangshi des Altertums Der daoistische Kanon Daozang der in seiner letztgultigen Fassung 1442 zusammengestellt wurde gibt von den unterschiedlichen Praktiken einen Eindruck Er enthalt Tausende von Werken und die Texte handeln u a von Philosophie Liturgie Ritualistik Magie Sexualpraktiken Medizin Imagination und mythischen Welten Hagiographien dem Yijing I Ging Alchemie Moral Meditationstechniken und Hymnen Die ersten Texte die eine detaillierte Beschreibung der nach innen gewendeten Meditation gaben waren die ab dem 4 Jahrhundert n Chr entstandenen der Shangqing Schule namlich das Shangqingjing Buch der grossen Reinheit Die Shangqing Meditationen enthalten unterschiedliche Elemente der Adept verkehrt rituell und imaginativ mit Gottern rezitiert heilige Texte und visualisiert und durchlauft komplex strukturierte Elemente und Prozesse der Kosmologie Mythologie und Symbolik des Daoismus Die Visualisationen dieser Schule stellen Reisen in geistige Welten dar wie sie schon von den Schamanen der Shang Zeit ausgefuhrt worden sein sollen Sie fuhren in Reiche der irdischen Paradiese der Gotter der stellaren Welten der Bewegungen von Yin und Yang und der verschiedenen Formen von Qi Energie Das Ziel der komplexen Techniken ist es durch die Harmonisierung von Geist und Korper zur ursprunglichen Einheit zuruckzukehren Wiederholt stellen Kenner daoistischer Praktiken die Behauptung auf bei diesen Reisen handele es sich zumindest bei einigen Adepten um ausserkorperliche Erfahrungen Im Streben nach Unsterblichkeit entwickelten Daoisten viele alchemistische Techniken spater dann auch Techniken der Inneren Alchemie Einer der bedeutenden Vertreter der Alchemie war Ge Hong Etwa seit dem 4 Jahrhundert n Chr wurde versucht Elixire oder Pillen herzustellen die das Leben verlangern Dabei spielten Zinnober Dan Quecksilber Gong und Gold Jin eine besondere Rolle Durch die Eigenschaften die sie in chemischen Reaktionen zeigen galten sie als Elemente die die Unwandelbarkeit in ausserlicher Veranderung ein zentrales Merkmal des Dao verkorpern Viele die sich von den Pillen Langlebigkeit versprachen starben an Quecksilbervergiftung was wohl einer der Grunde dafur war dass die Alchemie bis zum Ende der Tang Zeit immer unpopularer wurde und verstarkt eine Hinwendung zur inneren Alchemie stattfand Durch die alchemistischen Forschungen wurden jedoch auch andere Gebiete befruchtet beispielsweise das Schiesspulver und halluzinogene Drogen entdeckt ebenso wurde die Medizin beeinflusst 13 Die Shangqing Meditationen zeigen bereits eine Hinwendung von der ausseren zur inneren Alchemie die sich im 9 Jh dann vollends ausbildete Anstatt Substanzen im Labor zu mischen wurde der eigene Korper und Geist als inneres Labor verstanden Es galt nun durch meditative Techniken das uranfangliche Chaos zu strukturieren und durch Kultivierung von Vitalitat Jing Energie Qi und belebendem Geist Shen die Leere und Einheit zu verwirklichen Voraussetzung fur diese Praktiken ist die Vorstellung dass Analogien zwischen allen Ebenen bestehen das heisst dass Kosmos Erde und Mensch analog strukturiert sind und sich in allen Details entsprechen Eine Schule die sich durch buddhistische Beeinflussung verstarkt dem liturgischen Ritual zuwandte war die Lingbao Pai Eine der Hauptpraktiken auch des heutigen Daoismus stellen die daoistischen Rituale dar Ein weiterer Abkommling des Daoismus ist das Feng Shui welches ursprunglich Geomantie war spater sich aber darauf bezog die Umgebung des Menschen nach bestimmten Prinzipien zu ordnen um Gluck Erfolg und Harmonie zu erzeugen Daoismus in der Volksrepublik ChinaDer Daoismus im 20 Jahrhundert zeichnet sich dadurch aus dass es keine einheitliche Lehre gibt sondern eine Vielzahl von Theorien und Praktiken darunter auch sektiererische Entwicklungen und unorthodoxe Bewegungen Unter der sozialistischen Diktatur wurden die Religionen Chinas unterdruckt und verfolgt wahrend der Kulturrevolution wurden viele Kloster und Tempel zerstort Schriften vernichtet und die Monche und Nonnen umerzogen oder getotet Im Untergrund waren die daoistischen Lehren in China jedoch immer vorhanden Mittlerweile besinnt man sich auch in der Volksrepublik wieder auf das religiose Erbe sowie auf das daoistische Handlungswissen in Bezug auf die Heilkunst Viele Kloster und Tempel wurden wieder aufgebaut Ausbildungsstellen fur Monche und Nonnen geschaffen und sogar einige universitare Forschungsstellen fur Daoismus eingerichtet Es gibt um die 2000er Jahre in der VR China ungefahr 3000 daoistische Heiligtumer die von ca 25 000 Nonnen und Monchen bewohnt werden Die daoistischen Tempel sind teilweise okonomisch unabhangig indem sie Hotels Restaurants Teehauser oder Souvenirgeschafte und Kampfkunstschulen betreiben und daoistische Organisationen engagieren sich in offentlichen Bereichen wie dem Umweltschutz Bildung oder Katastrophenhilfe Der Staat hat in der Volksrepublik eine offizielle Version des Daoismus durchgesetzt die Wohlwollen Patriotismus und den Dienst an der Offentlichkeit betont Die Ausbildung eines Daoisten in der Volksrepublik umfasst daoistische Doktrin Rituale Musik Kalligrafie Philosophie Kampfkunst und die englische Sprache Die Daoistische Vereinigung Chinas wurde 1956 gegrundet 1957 registriert und hat ihren Sitz im Baiyun Guan Tempel der Weissen Wolken in Beijing Entsprechend ihrer Zielsetzung ist die Vereinigung von der Volksregierung Chinas gefuhrt und hat die Aufgabe alle Daoisten des Landes zu vereinigen das Land und den Daoismus zu lieben die Verfassung Gesetze Regeln und die Politik des Landes zu beachten das Erbe des Daoismus zu pflegen sowie geistliche Angelegenheiten auszuuben Viele daoistische Priester sind jedoch nicht gemeldet und gehoren nicht den Regierungsorganisationen an sodass die Statistiken widerspruchlich sind Die wieder aufgebauten Tempel sind gut besucht und zu einigen Anlassen wie dem Laternenfest kommen Zehntausende von Pilgern woraus man schliessen kann dass der Daoismus auch in der Volksrepublik noch eine grosse Rolle spielt Von dieser starken Einschrankungen unterworfenen Religionsfreiheit ausgeschlossen sind staatlich nicht zugelassene und damit nicht kontrollierbare daoistische Gemeinschaften Sie gelten als Sekten und haretische Kulte und sind staatlicher Verfolgung ausgesetzt Yi Guan Dao Weg des alles durchdringenden Prinzips oder Huangtian Dao Weg des Gelben Himmels werden besonders stark verfolgt Wahrend in den 1950er Jahren Christen uberwiegend langjahrige Haftstrafen verbussten wurden Yiguan Dao Anhanger nach ihrer Verhaftung meist hingerichtet Noch in den 1990er Jahren gab es Verhaftungen von Yiguan Dao Glaubigen Der Grund fur die hartere Verfolgung ist geschichtlich bedingt da gerade Yiguan Dao mehrfach an revolutionaren Bewegungen beteiligt war Viele Daoisten flohen nach Taiwan oder Sudostasien wo der daoistische Kultus nach wie vor bluht Im heutigen China existieren noch zwei Hauptlinien der religiosen daoistischen Tradition der Quanzhen Daoismus Schule der vollstandigen Wahrheit auch als neidan innere Alchemie bezeichnet und der Zhengyi Daoismus Schule der orthodoxen Einheit welcher direkt auf die Tradition der Himmelsmeister zuruckgeht Die Quanzhen Daoisten leben monastisch und zolibatar und legen die Hauptpraxis auf Meditation wahrend die Zhengyi Daoisten heiraten durfen und auch in priesterlichen und magischen Funktionen beispielsweise als Ritualpriester bei Tempeln Familien und Einzelpersonen d h auch bei Begrabnis und Hochzeitsriten oder Exorzismen und Heilungen arbeiten Der Zhengyi Daoismus besitzt im Gegensatz zum Quanzhen der stark buddhistisch beeinflusst ist eine ausgepragte Ritualistik und magische Praktiken Die Rituale fuhren sich zu einem grossen Teil auf die Schule der Lingbao Pai zuruck In den Tempeln in die die Zhengyi Priester eingeladen werden werden meistens Lokalgotter verehrt Viele volkstumliche Elemente sowie auch teilweise schamanistische Elemente wurden in den heutigen Zhengyi Daoismus aufgenommen Es werden Rituale zu vielen Anlassen durchgefuhrt zum Geburtstag des Lokalgottes zur Restaurierung eines Tempels oder um eine neue Gotterstatue einzuweihen Ein Ritual kann bis zu neun Tage dauern und ist oft verbunden mit Theaterauffuhrungen Prozessionen und Opfern Viele Rituale sind ausgepragt liturgisch Das Hauptritual ist eines der kosmischen Erneuerung und Ruckverbindung Die monastische Quanzhen Schule unterscheidet sich vom Zhengyi durch das zuruckgezogene Leben der Adepten in der Meditation und inneren Alchemie ohne der Allgemeinheit die Arbeit in einem praktizierten Ritualservice anzubieten Innere Alchemie strebt nicht nach Herstellung eines Stoffes oder physischer Unsterblichkeit sondern ist eine Erleuchtungstechnik eine Methode der Ordnung von Selbst und Welt Sie ist eine operative Disziplin die durch einen schopferischen Akt zur Geburt eines neuen Menschen fuhren soll und die Erhohung des Geistes uber die Welt anstrebt Da in der Quanzhen Schule viele Elemente des Buddhismus ubernommen wurden besitzt sie einen stark spekulativen Charakter und die Texte dieser Schule sind durch bestimmte Merkmale charakterisiert die geistige und physische Schulung die Praxis unterschiedlicher Techniken wie Atemubungen Visualisationen und innerer Alchemie die Ubernahme bestimmter Spekulationen des Buddhismus z B uber Wu Leere und You Dasein und die Methode der Gong ans jap Kōan die Ubernahme konfuzianischer Werte und die systematische Verwendung des Yijing sowie alchemistischer Techniken in einer metaphorischen geistigen Form Techniken der Shangqing Schule werden nach wie vor von Zhengyi und Quanzhen praktiziert Daoismus als PhilosophieDem philosophischen Daoismus liegt die Suche nach dem Ursprung des Daseins und die Vermutung des Dao zugrunde Im Gegensatz zum religiosen Daoismus werden jedoch liturgische Praktiken und Gotter und Damonenglaube weitgehend abgelehnt Verschiedene grundlegende philosophische Einsichten werden jedoch auch im religiosen Daoismus geteilt Ausserhalb der modernen Sinologie hat sich in der westlichen Welt insbesondere seit Richard Wilhelm 14 eine eher atheistische bzw pantheistische geistig gepragte Ansicht des philosophischen Daoismus etabliert der somit getrennt vom religiosen Daoismus gesehen wird Die Frage ob die Nichtbeweisbarkeit des Dao ein gemeinsames Merkmal 15 mit Glauben in Religionen ist wird individuell unterschiedlich gewertet 16 Logisches Denken und die Erfassung der Wirklichkeit nehmen im philosophischen Daoismus in welchem auch agnostische Zuge zu erkennen sind einen sehr hohen Stellenwert ein Letztlich ist es jedoch das intuitive Schauen 17 welches als Weg zum Dao dienen kann 18 19 Die Autoren der drei Hauptwerke des daoistischen Kanons Laozi Zhuangzi und Liezi werden entweder als historische Personlichkeiten oder als eine Gruppe von Philosophen bzw Schulen aufgefasst In seinem 1925 veroffentlichten Kommentar 20 legt Richard Wilhelm die von ihm bevorzugte philosophische Ansicht des Daoismus dar wobei sich auffallige Ahnlichkeiten mit modernen Auffassungen in der Physik insbesondere der Heisenbergschen Unscharferelation zeigen u a letzter Satz des Zitats 21 Die chinesische Philosophie beginnt nun in Laotse damit dass sie den Anthropomorphismus in der Religion radikal beseitigt Dennoch ist Laotse weit davon entfernt den Naturverlauf fur etwas Zufalliges Ungeordnetes zu halten So ist er von allem Skeptizismus und Pessimismus frei Er ist nicht ein blosser Bekampfer der volkstumlichen Religion sondern er bringt etwas an ihrer Stelle das sie ersetzen kann weil es hoher ist und weiter fuhrt Der Konfuzianismus hatte beim Himmel halt gemacht Fur Laotse war der Himmel immer noch nicht das Hochste und Letzte Das Hochste und Letzte war auch uber die Personlichkeit ja uber jedes irgendwie wahrnehmbare und definierbare Sein erhaben Es war nicht ein Etwas neben oder uber anderen Dingen Es war aber auch nicht ein Nichts sondern es war etwas das sich den menschlichen Denkformen schlechthin entzog Richard Wilhelm Die Lehren des Laotse 22 Durch logische Schlussfolgerung kam die daoistische Philosophie zu der Erkenntnis dass Korper wie z B Pflanzen Tiere Menschen Himmelskorper oder sogar eventuell existierende Gotter Paradiese u A Raum und Zeit zu ihrer Existenz benotigen 23 Die Frage stellte sich immer wieder Wenn es existiert worin existiert es 24 Dieser Raum kann allgemein als das Grenzenlose 25 oder die Leere bezeichnet werden Laozi weist im elften Abschnitt des Daodejing auf das Nichts die Leere hin welche erst das Werk ermoglicht Im sechsten Abschnitt heisst es Der Geist des Tales stirbt nicht Richard Wilhelm erklart dazu in seinen Erlauterungen dass der Kern der Bedeutung der leere Raum zwischen zwei Bergwanden sei nicht das was wir gewohnlich unter dem Begriff Tal verstunden Damit ist die gleiche Leere gemeint welche es auch dem Universum ermoglicht sich grenzenlos auszudehnen Im 16 Abschnitt gibt Laozi mit der Aussage Schaffe Leere bis zum Hochsten den zentralen Punkt seiner Lehre Die Vereinigung mit dieser Leere die existiert und alles umfasst aber nicht greifbar ist und doch alles Leben ermoglicht ist ein Ziel welches im Daoismus in der Meditation angestrebt werden kann Weitergehende Konzeptionen wie das Nichtsein bzw das Nichtseiende 26 und das Unraumliche 27 bleiben der individuellen Erfahrung vorbehalten da sie sich bei der angestrebten und evtl erreichten Auflosung des Ichs vgl Lia Dsi Buch I Abschnitte 4 7 u 8 Dschuang Dsi Buch XVII Abschnitt 3 Laotse Abschnitt 56 nicht anderen gegenuber in Worten vermitteln lassen vgl Dschuang Dsi Buch XXII Abschnitt 4 Die Erkenntnis der Wirklichkeit der Grenzenlosigkeit von Raum und Zeit kann die Ausbreitung des Geistes in alle Richtungen bis zur Auflosung des Ichs welches in Anbetracht dieses Unfassbaren als unzureichend erscheinen muss und die Verbindung mit dem Dao in die subjektive Erfahrbarkeit treten lassen 28 Eine Unendlichkeit bzw Grenzenlosigkeit von Raum und Zeit lasst daruber hinaus den logischen Schluss zu dass alles darin sich an jedem Ort und zu jeder Zeit in der Mitte 29 30 befinden kann und auch somit eine Verbindung zum Dao gefuhlt werden kann In ihrem Buch Die Lehren des Tao 31 zitiert die Herausgeberin Eva Wong eine Anleitung zur Meditation aus Die Schrift des Heiligen Geistes der Geheimnisvollen Grotte uber Konzentrierte Betrachtung Tung hsuan ling pao ting kuan ching Stille Betrachtung beginnt im Geist Wenn ein Gedanke aufsteigt musst du ihn sofort aufhalten damit du deine Stille aufrechterhalten kannst Dann entledige dich aller Illusionen Wunsche und umherschweifender Gedanken Konzentriere dich auf den leeren Geist Wenn du in deiner Meditation Stille erlangst solltest du dich bei alltaglichen Aktivitaten wie Laufen Stehen Sitzen und Schlafen in diesem Geisteszustand uben Sei inmitten von Ereignissen und Aufregung entspannt und gelassen Ob Dinge eintreten oder nicht dein Geist sollte leer sein Eva Wong Die Lehren des TaoIn diesem Sinne kann auch der Schluss des 10 Abschnitts in Buch II bei Zhuangzi interpretiert werden Vergiss die Zeit Vergiss die Meinungen Erhebe dich ins Grenzenlose Und wohne im Grenzenlosen Richard Wilhelm Dschuang Dsi Das wahre Buch vom sudlichen BlutenlandDen Bezug herausragender Philosophen und Denkern der westlichen Welt wie Epikur 32 Kant 33 Hebbel 34 Spinoza 32 Heraklit 32 Bruno 32 Schelling 32 Schopenhauer 32 Schleiermacher 32 Kierkegaard 35 Rousseau 32 Goethe 32 Tolstoi 32 u a zu Gedanken des philosophischen Daoismus hat erstmals Richard Wilhelm in seinen Ubersetzungen und Kommentaren in adaquater Form herausgearbeitet In dem folgenden Zitat aus seinen Erlauterungen zu Lia Dsi Liezi Buch V Abschnitte 1 u 2 Gesprach mit vier hauptsachlichen Fragen von Tang von Yin an Gi von Hia beschreibt Richard Wilhelm die offensichtliche Synchronizitat der Antinomien der reinen Vernunft von Immanuel Kant Angaben in eckigen Klammern entstammen dem Text des Buches V 1 Abschnitt und sind zur Vereinfachung eingefugt Die erste Frage Gab es am Uranfang keine Welt befasst sich mit der ersten Halfte der ersten Antinomie der reinen Vernunft 36 wobei sich die Auffassung stark auf die Seite der Kantschen Antithesis neigt Die zweite Frage Gibt es dann im Raum eine aussere Grenze und letzte einfache Teile betrifft gleichzeitig die zweite Halfte der ersten Antinomie Grenzen des Raumes 36 und die zweite Antinomie Existenz oder Nicht Existenz letzter einfacher Teile 37 Auch hier ist die Hinneigung zur Kantschen Antithesis beachtenswert Die dritte Frage Und wie ist es jenseits der vier Meere behandelt das Problem der durchgehenden Gultigkeit der Kausalitat Obwohl der Wortlaut etwas abweicht lassen sich die Ausfuhrungen besonders die der Antwort Gis mit der dritten Kantschen Antinomie zusammenstellen Hier zeigt sich in der Behauptung dass die Welt zur Natur gehore noch unverhohlener als zuvor die Betonung der Antithese obwohl auch hier noch mit dem Zusatz Anderseits ubersteigt das auch das Wissen die wissenschaftliche Vorsicht gewahrt bleibt Die vierte der Fragen Tangs bezieht sich darauf ob es in der Welt einen absoluten Massstab gibt oder alles nur relativ ist Man kann sie ihrem Kern nach mit der von Kant aufgestellten vierten Antinomie schlechthin notwendiges Wesen 38 zusammenstellen Auch hier zeigt die Antwort die Richtung auf die Antithesis Richard Wilhelm Lia DsiDaoismus im AbendlandDie Geschichte der Rezeption des Daoismus in der westlichen Welt ist ungefahr 200 Jahre alt und vor allem das Daodejing beeinflusste u a Kunst Literatur Psychologie und Philosophie Die erste Ubersetzung des Daodejing ins Lateinische durch einen Jesuiten stammt aus dem Jahr 1788 Von den 60er Jahren des 19 Jh bis Anfang des 20 Jh erschienen dann grossere Mengen an Laozi Ubersetzungen die hauptsachlich von Missionaren angefertigt wurden sodass es nicht verwunderlich ist dass die meisten dieser Ubersetzungen tendenzios christlich sind Auch die im deutschen Sprachraum bekannteste Ubersetzung von Richard Wilhelm will ihren christlichen von westlicher Bildung gepragten Hintergrund nicht leugnen Im 19 Jh wurde dann die Rezeption des Daoismus im Westen stark durch die Theosophische Gesellschaft die eine Mischung aus indischer Mystik und westlichem Okkultismus propagierte beeinflusst Nach dem Ersten Weltkrieg verstarkte sich das Interesse an ostlicher Philosophie und Religion und insbesondere die Pazifisten wandten sich dem Wu wei dem Nicht Handeln zu So rief beispielsweise der deutsche Dichter Klabund im Jahr 1919 in seiner Schrift Hor es Deutschland das Volk auf nach dem heiligen Geist des Dao zu leben und in Deutschland brach durch die Ubersetzungen des Zhuangzi und des Laozi durch Richard Wilhelm und durch Martin Buber eine regelrechte Daoismus Euphorie aus die sich unter Literaten und Kunstlern verbreitete So wurden insbesondere Hermann Hesse Alfred Doblin und Bertolt Brecht durch diese Ubersetzungen beeinflusst Alfred Doblins Roman Die drei Sprunge des Wang lun und Charles Waldemars Das Kleinod des Lao Tse zeigen zum Beispiel eine starke Annahme daoistischen Gedankengutes insbesondere des Wu wei und Hermann Hesses gesamtes Werk ist von ostlicher Philosophie durchdrungen Prominentestes Zeugnis von Bertolt Brechts intensiver Auseinandersetzung mit dem Daoismus seit etwa 1920 der stimmt mit mir so sehr uberein ist sein 1938 entstandenes Gedicht Legende von der Entstehung des Buches Taoteking auf dem Weg des Laotse in die Emigration Die Rezeption des Daoismus durch die Tiefenpsychologie fallt auch in die Zeit des Zweiten Weltkrieges Carl Gustav Jung fand in Ubersetzungen der daoistischen Werke Das Geheimnis der goldenen Blute und des alteren Yi Jing durch Richard Wilhelm starke Anregungen zur Entwicklung seiner eigenen psychologischen Theorien und er schrieb zu beiden das Vorwort In den 1920er Jahren wurden dann die Ideen des Daoismus von dem damals popularen Philosophen Hermann Graf Keyserling aufgenommen und verbreitet der in den daoistischen Klassikern die tiefsten Ausspruche zur Lebensweisheit fand Auch der Philosoph Martin Heidegger wurde durch Ubersetzungen daoistischer Texte durch Richard Wilhelm und Martin Buber inspiriert jedoch auch der Zen Buddhismus beeinflusste sein Werk Heideggers nicht nihilistische Darstellung vom Nichts als Fulle scheint direkt auf den Daoismus zuruckzugehen Karl Jaspers ein anderer Existenzphilosoph des 20 Jahrhunderts schrieb das Werk Lao tse Nagarjuna zwei asiatische Mystiker in dem er sich um das Verstandnis des Daoismus bemuhte und auch Ernst Bloch setzte sich mit dem Daoismus auseinander Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Daoismus in der westlichen Welt auch durch Exil Chinesen verbreitet die sich aufgrund der politischen Zustande in ihrem Heimatland z B in den USA aufhielten Ein prominenter Vertreter war etwa Gia Fu Feng der seit 1947 permanent in den USA lebte und dort den Daoismus zu lehren begann Insbesondere die Beatniks wie Jack Kerouac oder Alan Watts waren teilweise stark dadurch beeinflusst Gia Fu was The Real Thing Auch in Europa fand er zahlreiche Anhanger Uber den Zen Buddhismus fand der Daoismus weiteren Eingang in die westliche Kultur Breiten Raum fand dabei die Darstellung des Daoismus als Ursprung des Zen wie z B in Alan Watts Werk The Way of Zen Diese Ideen fanden spater auch in der Hippie Bewegung Verbreitung In den 1970er und 1980er Jahren wurde das Dao als Heilmittel fur die erkrankte westliche Kultur in Europa gesehen Der Daoismus wurde trivialisiert und vornehmlich auf die altere Yin und Yang Lehre bezogen und breitete sich in dieser Form in der New Age Bewegung aus Nach Fritjof Capras Das Tao der Physik von 1976 erschienen dann grossere Mengen an populardaoistischen und trivialisierenden Werken wie Das Tao Kochbuch oder Easy Tao wobei Capras Ansatz eine verstarkt oberflachliche Popularisierung des Dao eingeleitet hatte Peter Sloterdijk reagierte demgemass in seinem Buch Eurotaoismus spottisch auf dieses ostliche Philosophie fast food Inzwischen ist der Daoismus durch die Esoterik Welle zum integralen Bestandteil der westlichen Kultur geworden und ein Viertel des Esoterik Buchhandels wird mit Werken zum Daoismus bestritten Unterschiedliche TranskriptionenLangzeichen Kurzzeichen Pinyin Wade Giles Lessing Othmer im deutschen Sprachraum ublich道 道 Dao Tao Dau Tao道教 道教 Daojiao Tao chiao Dauismus Taoismus Daoismus道家 道家 Daojia Tao chia老子 老子 Lǎozǐ Lao tzu Lao Tse Laotse道德經 道德经 Daodejing Tao te ching Daudedsching Tao te king莊子 庄子 Zhuangzǐ Chuang tzu Dschuang Dsi 太極 太极 Taiji T ai chi Tai dji Tai ChiLiteraturRichard Wilhelm Ubersetzung u Kommentar Laotse Tao te king Das Buch vom Weg des Lebens Eugen Diederichs Verlag Munchen 1978 ff ISBN 3 424 00579 7 Erstausgabe 1910 Neuauflage Bastei Lubbe Verlag Koln 1999 ISBN 3 404 70141 0 online bei Zeno org Rainald Simon Hrsg Laozi Daodejing Das Buch vom Weg und seiner Wirkung Neuubersetzung Reclam Stuttgart 2009 ISBN 978 3 15 010718 8 Nan hua zhen jing Das wahre Buch vom sudlichen Blutenland Victor H Mair ubers Zhuangzi Das klassische Buch daoistischer Weisheit Kruger Frankfurt am Main 1998 ISBN 3 8105 1259 1 Richard Wilhelm Ubersetzung u Kommentare Dschuang Dsi Das wahre Buch vom sudlichen Blutenland Diederichs Gelbe Reihe 172 Munchen 1969 ISBN 3 89631 421 1 Orig 1912 online bei Zeno org Richard Wilhelm Ubersetzung u Kommentare Lia Dsi Das wahre Buch vom quellenden Urgrund Eugen Diederichs Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 424 35004 3 online bei Zeno org Weitere Literatur Wolfgang Bauer Geschichte der chinesischen Philosophie Konfuzianismus Daoismus Buddhismus Munchen 2001 ISBN 3 406 47157 9 Thomas Cleary Hrsg Also sprach Laotse Die Fortfuhrung des Tao Te King aufgezeichnet von seinem Schuler Wen Tzu Barth Bern 1995 ISBN 3 502 65109 4 Werner Eichhorn Die Religionen Chinas Die Religionen der Menschheit Band 21 Kohlhammer Stuttgart 1973 Hans van Ess Der Daoismus Von Laozi bis heute Beck sche Reihe 2721 C H Beck Munchen 2011 ISBN 978 3 406 61218 3 Max Kaltenmark Lao Tzu und der Taoismus Originalausgabe Lao Tseu et le taoisme 1965 Ed Suhrkamp 1055 Frankfurt am Main 1981 ISBN 3 518 11055 1 Livia Kohn Hrsg Daoism Handbook Leiden 2000 ISBN 90 04 11208 1 Livia Kohn Taoist Meditation and Longevity Techniques Univ of Michigan Ann Arbor 1989 ISBN 0 89264 085 5 Hans Georg Moller In der Mitte des Kreises Daoistisches Denken Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 458 34459 4 Florian C Reiter Taoismus zur Einfuhrung 3 erganzte Auflage Junius Hamburg 2011 ISBN 978 3 88506 386 5 Isabelle Robinet Histoire du taoisme des origines au XIVe siecle Editions du Cerf Paris 1991 ISBN 2 204 04251 X Deutsche Ubersetzung Geschichte des Daoismus Diederichs Munchen 1995 ISBN 3 424 01298 X Isabelle Robinet Meditation taoiste Albin Michel 1995 ISBN 2 226 07971 8 Isabelle Robinet Comprendre le Tao Albin Michel coll Spiritualites Vivantes 2002 ISBN 2 226 13369 0 Hubert Schleichert Klassische chinesische Philosophie Eine Einfuhrung Frankfurt am Main 1990 Klostermann insbes Kap III Daoismus S 119 199 Josef Thesing Thomas Awe Hrsg Dao in China und im Westen Bonn 1999 ISBN 3 416 02864 3 Alan Watts Chungliang Al Huang Der Lauf des Wassers Die Lebensweisheit des Taoismus Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 458 34639 2 Gunter Wohlfart Der Philosophische Daoismus PDF 1 3 MB Edition Chora Verlag Koln 2001 ISBN 3 934977 05 7 Knut Walf Westliche Taoismus Bibliographie Die Blaue Eule Essen 2003 ISBN 3 89924 020 0 Eva Wong Hrsg Die Lehren des Tao Ullstein Berlin 1998 ISBN 3 548 35778 4 David C Yu History of Chinese Daoism University Press of America Lanham 2000 ISBN 0 7618 1868 5 Weblinks nbsp Portal Daoismus Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Daoismus nbsp Wiktionary Daoismus Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Daoismus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Daoistische Studien Quellen und Informationen englisch 老子 Lǎozǐ 道德經 Daodejing English German verbatim analogous Daniel L Overmyer Chinese Religions The State of Field Teil 1 The Early Religious Traditions The Neolithic Period through the Han Dynasty ca 4000 B C E to 220 C E In The Journal of Asian Studies 54 Nr 1 Februar 1995 Memento vom 4 November 2012 im Internet Archive PDF 4 8 MB Taoist Sects englisch Informationen uber Daoismus deutsche Ubersetzung der FYSK Daoist Culture Centre Database englisch Daodejing Ubersetzung und Kolumne mit lebenspraktischen Artikeln englisch deutsch franzosisch Chad Hansen Taoism In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Ronnie Littlejohn Daoist Philosophy In J Fieser B Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy Suche nach Daoismus In Deutsche Digitale Bibliothek Suche nach Daoismus in der Deutschen Nationalbibliothek Suche nach Taoismus im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Achtung Die Datenbasis hat sich geandert bitte Ergebnis uberprufen und SBB 1 setzen Einzelnachweise Dem Leben seinen Lauf lassen Abgerufen am 11 November 2020 Schriftzeichen lao 老 In zdic net Abgerufen am 7 Februar 2022 chinesisch deutsch englisch franzosisch Das Schriftzeichen lao 老 ist auch ein Familienname neben der allgemeinen Bedeutung von alt das Gegenteil von jung Schriftzeichen zi 子 In zdic net Abgerufen am 7 Februar 2022 chinesisch deutsch englisch franzosisch Schriftzeichen zi 子 In dict leo org LEO GmbH abgerufen am 7 Februar 2022 chinesisch deutsch Das Schriftzeichen zi 子 als Namenszusatz im historischen Kontext bedeutet Meister ein respektvoller Namenstitel im alten China fur Gelehrten oder Ahnliches Bei Laotse ist das Nichttun das hochste Tun insofern dadurch die Natur des Herrschers mit den kosmischen Einflussen in Einklang kommt und auf diese Art mit der Notwendigkeit einer Naturgewalt ganz im Verborgenen wirkt Nur ein ganz aussergewohnlich grosser und weitherziger Mann einer der in seinem Ich die Welt liebte konnte diese Art des Waltens durch Nichthandeln nach Laotse ausuben Richard Wilhelm Kommentar Die Lehren des Laotse in Laotse Tao te king Das Buch vom Weg des Lebens Zweite Auflage Bastei Lubbe Bergisch Gladbach 2003 ISBN 3 404 70141 0 S 186 Eva Wong Die Lehren des Tao Ullstein Verlag Berlin 1998 Richard Wilhelm Lia Dsi Eugen Diederichs Verlag Dusseldorf und Koln 1967 Lao Tse Tao Te King Neu ins Deutsche ubertragen von Hans Knospe und Odette Brandli Diogenes Zurich 1996 S 5 Haben die Dinge erst im SINN den Daseinsgrund und im LEBEN die Kraft zum Dasein so verschaffen sie sich durch ihr eigenes Wesen eine entsprechende aussere Form in die endgultige Gestalt ohne dass dazu noch ein besonderer Eingriff notig ware Dieser Naturverlauf ist der Grund warum es hochste Weisheit ist als Herrscher von allem Machen sich zu enthalten Laotse Tao te king Das Buch vom Weg des Lebens herausgegeben und ubersetzt von Richard Wilhelm Zweite Auflage Erklarungen zu Abschnitt 51 Bastei Lubbe Bergisch Gladbach 2003 Der 1 Abschnitt weist in der Spontaneitat des Himmels die Kraft auf durch die es ermoglicht wird dass die Welt in Ordnung kommt wenn die Herrschenden das Nicht Handeln uben Da diese Kraft in Wirkung tritt wenn sie nur nicht verhindert wird so ist die Ordnung die durch das Nicht Handeln erreicht wird etwas Positives nicht bloss das zufallige Resultat der widerstreitenden Einzelkrafte und unterscheidet sich insofern prinzipiell von der Theorie des Laissez faire laissez aller Dschuang Dsi Das wahre Buch vom sudlichen Blutenland Buch XII Erklarungen zu Abschnitt 1 ubersetzt von Richard Wilhelm Diederichs Dusseldorf 1998 ISBN 3 424 01453 2 Vgl Laozi Daodejing Abschnitt 7 Liezi Das wahre Buch vom quellenden Urgrund I 4 Einleitung In Richard Wilhelm Tao te king Eugen Diederichs Verlag Munchen 1978 Zur ersten historischen Erwahnung des Schiesspulvers in dem alchemistischen daoistischen Traktat Zhen yuan miao dao yao lue 真元妙道要略 9 oder 10 Jhd n Chr von Zheng Siyuan 鄭思遠 vgl Wang Ling Science and Civilisation in China Vol 5 Pt 7 Military Technology the Gunpowder Epic Cambridge Univ Press Cambridge u a 1986 S 112 Zudem darf der fundamentale Unterschied zwischen der unpersonlich pantheistischen Konzeption Laotses und der scharf umrissenen historischen Personlichkeit des israelitischen Gottes nicht ausser acht gelassen werden Erklarungen zu Abschnitt 14 in Laotse Tao te king Das Buch vom Weg des Lebens herausgegeben und ubersetzt von Richard Wilhelm Zweite Auflage Bastei Lubbe Bergisch Gladbach 2003 Das chinesische Denken unterscheidet chia Philosophie von chiao Religion betont aber die Zusammengehorigkeit beider Markus Hattstein Li Deman et al Weltreligionen Die Religionen Chinas Der Konfuzianismus p 47 Konemann Tandem Verlag 2005 ISBN 3 8331 1406 1 Wahrend in manchen Religionen Gemeinsamkeiten wie z B die Begriffe der Nachstenliebe oder der Sundenvergebung als Gebote bzw Gute eines Gottes wahrgenommen werden fuhrt im philosophischen Daoismus eine durch logisches Denken gewonnene Erkenntnis zu diesen Schlussfolgerungen Die Nachstenliebe z B entspringt dem Erkennen der universellen Verwandtschaft denn die eigene Person ist sozusagen ein Kind des unendlichen Weltalls und somit andere Menschen und eigentlich alle Materie auch wobei es keine Rolle spielt ob die anderen die gleiche Erkenntnis haben oder nicht Es kann gar nicht anders sein dass man nicht mit selbst den fernsten unaussprechlich weiten Gebieten des Weltalls eine Verbindung hat Laozi nennt die Unendlichkeit in Abschnitt 25 die Mutter der Welt und in Abschnitt 49 gibt er ein Beispiel seiner Nachstenliebe Und der Berufene nimmt sie alle an als seine Kinder In einem unendlichen All werden naturlich auch die kleinen Dinge des irdischen Lebens immer unwichtiger Selbst Gut und Bose Schon und Hasslich Daodejing Abschnitt 2 sind nur relative Erscheinungen welche im Licht der immensen Wirklichkeit an Bedeutung verlieren In Abschnitt 62 des Daodejing erkennt er halb fragend Wer bittet der empfangt wer Sunden hat dem werden sie vergeben Die ganze Metaphysik des Taoteking ist aufgebaut auf einer grundlegenden Intuition die der streng begrifflichen Fixierung unzuganglich ist und die Laotse um einen Namen zu haben notdurftig mit dem Worte TAO sprich dao bezeichnet vgl No 25 Einleitung zu Laotse Tao te king Das Buch vom Weg des Lebens herausgegeben und ubersetzt von Richard Wilhelm Zweite Auflage Bastei Lubbe Bergisch Gladbach 2003 Was Laotse erstrebt ist darum kein Erkennen sondern Schauen innere Erleuchtung Dass dieses Schauen mit asketischen Visionen nichts zu tun hat dass Laotse vielmehr die Sorge fur den Leib und die Knochen d h die Korperlichkeit in ihrem notwendigen Bestand durchaus billigt geht aus einer ganzen Anzahl von Stellen hervor vgl 12 3 Diese innere Erleuchtung fuhrt ganz von selber zur Einfalt vgl 28 die im Kind das noch nicht umhergetrieben ist von dem Wirrsal der Begierden ihr schonstes Gleichnis hat Einleitung zu Laotse Tao te king Das Buch vom Weg des Lebens 2 Auflage Bastei Lubbe Bergisch Gladbach 2003 Vgl Dschuang Dsi Das wahre Buch vom sudlichen Blutenland Buch XVII Abschnitt 12 Die Freude der Fische ubersetzt von Richard Wilhelm Diederichs Dusseldorf 1998 ISBN 3 424 01453 2 Die Lehren des Laotse in Laotse Tao te king Das Buch vom Weg des Lebens herausgegeben und ubersetzt von Richard Wilhelm Zweite Auflage Bastei Lubbe Bergisch Gladbach 2003 Welche Bedeutung hat die Unscharferelation aus der Fernseh Sendereihe alpha Centauri ca 15 Minuten Erstmals ausgestrahlt am 9 Juni 2002 online Vgl DIE LEHREN DES LAOTSE Memento vom 24 Dezember 2013 im Internet Archive Vgl Daodejing Abschnitt 4 Vgl Liezi Buch V 1 Dschuang Dsi Das wahre Buch vom sudlichen Blutenland Buch XXV Abschnitt 4 Die streitenden Reiche ubersetzt von Richard Wilhelm Diederichs Dusseldorf 1998 ISBN 3 424 01453 2 Vgl Daodejing Abschnitt 1 2 u 40 Vgl Richard Wilhelm Erklarungen zu Abschnitt 43 in Laotse Tao te king Richard Wilhelm Dschuang Dsi Das wahre Buch vom sudlichen Blutenland Buch II Abschnitt 1 Anaconda Verlag GmbH Koln 2011 Originalausgabe bei Eugen Diederichs Verlag Jena 1912 Die Mitte ist die grosse Wurzel aller Wesen auf Erden Die Lehren des Konfuzius Dschung Yung Mass und Mitte I Teil A Die Grundlagen Chinesisch und Deutsch ubersetzt und erlautert von Richard Wilhelm Zweitausendeins 2009 p 587 ISBN 978 3 86150 873 1 Nach den Vorschriften des Shu ching soll der wahre Furst zugleich milde und ernst nachgiebig und fest aufrichtig und hoflich streng und doch gerecht sein und so indem er Mass und Mitte zwischen allen einseitigen Ubertreibungen nach der einen oder anderen Seite halt in der Harmonie seiner Wesensart die Harmonie der Weltordnung widerspiegeln Helmuth von Glasenapp Die funf Weltreligionen Der chinesische Universismus 3 Die praktische Verwirklichung der universellen Harmonie p 154 Diederichs Gelbe Reihe Sonderausgabe 2001 Heinrich Hugendubel Verlag Kreuzlingen Munchen ISBN 3 89631 415 7 Die Lehren des Tao Ullstein Berlin 1998 ISBN 3 548 35778 4 a b c d e f g h i j Richard Wilhelm Dschuang Dsi Das wahre Buch vom sudlichen Blutenland Eugen Diederichs Verlag Dusseldorf Koln 1972 Richard Wilhelm Dschuang Dsi Vorbemerkungen zu Buch XXV 10 Eugen Diederichs Verlag Dusseldorf 1998 ISBN 3 424 01453 2 Der Inhalt des Tao te king In Richard Wilhelm Tao te king Eugen Diederichs Verlag Munchen 1978 Einleitung In Richard Wilhelm Lia Dsi Eugen Diederichs Verlag 1985 ISBN 3 424 00461 8 a b Kant Kritik der reinen Vernunft ed Kehrbach S 354 355 Kant Kritik der reinen Vernunft ed Kehrbach S 360 361 Kant Kritik der reinen Vernunft ed Kehrbach S 374 Schulen des Daoismus Acht Schulen des Daoismus Chinesische Alchemie Chongxuan Fangxian Himmelsmeister Daoismus Huanglao Jingming Longmen Lingbao Qingtan Qingwei Quanzhen Shangqing Taiping dao Gelbe Turbane Wudoumi dao Funf Scheffel Reis Shenxiao Tongchu Wenshi Wu Liu Schule Xuanxue nbsp Dieser Artikel wurde am 25 September 2005 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4059039 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Daoismus amp oldid 236395488