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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Magie Begriffsklarung aufgefuhrt zum Lied siehe Magisch Lied Magie lateinisch magia oder Zauberei bzw Zauber fruher auch Zauberkunst nimmt fur sich in Anspruch durch mehr oder minder ritualisierte Handlungen Ritualmagie ubernaturliche Wirkungen erzielen zu konnen Im Gegensatz zu religiosen Handlungen die Ahnliches fur sich beanspruchen zum Beispiel Heilungswunder oder die Transsubstantiation in der christlichen Messe grundet sich der Anspruch auf den Besitz eines besonderen nicht allgemein zuganglichen also esoterischem oder okkultem Wissens beziehungsweise auf die besondere Befahigung oder Begabung der ausubenden Person die als Magier oder Zauberer bezeichnet wird Eine klare Unterscheidbarkeit von Magie und Religion wurde in der Wissenschaft vor allem des 19 Jahrhunderts noch behauptet heute dagegen sieht man fliessende Ubergange Magische Beschworung Radierung von Rembrandt ca 1652 Das magische Wissen wird uberliefert in Form der magischen Literatur deren Zeugnisse bis ins Altertum zuruckreichen Neben der schriftlichen Uberlieferung spielt auch die mundliche Uberlieferung in manchen magischen Traditionen eine wichtige Rolle Das Wort Magie ist altpersischer Herkunft und bezeichnete ursprunglich die Tatigkeit eines persischen Priesters und Traumdeuters vgl Mager Auch die Tricks des Zauberkunstlers der sein Publikum durch Tauschungen verblufft und unterhalt werden im Sprachgebrauch als Magie bezeichnet 1 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Geschichte der Magie 2 1 Vorgeschichte 2 2 Altertum und Antike 2 2 1 Mesopotamien 2 2 2 Agypten 2 2 3 Griechenland 2 2 4 Rom 2 3 Mittelalter 2 3 1 Germanische und altnordische Magie 2 3 2 Magie im christlichen Europa 2 4 Renaissance und Fruhe Neuzeit 2 4 1 Magia naturalis 2 4 2 Marsilio Ficino 2 4 3 Pico della Mirandola 2 4 4 Giordano Bruno 2 4 5 Agrippa von Nettesheim 2 4 6 Paracelsus 2 4 7 John Dee 2 4 8 Magie in Wunderbuchern Zauberliteratur und Volksglauben der fruhen Neuzeit 2 5 17 Jahrhundert 2 6 18 Jahrhundert 2 7 19 Jahrhundert 2 8 20 Jahrhundert 2 9 Gegenwart 3 Magie im wissenschaftlichen Diskurs 3 1 Pioniere 3 2 Hauptvertreter und richtungen des Diskurses 3 2 1 Intellektualistischer Ansatz 3 2 2 Emotionalistischer Ansatz 3 2 3 Phanomenologischer Ansatz 3 2 4 Funktionalistischer Ansatz 3 2 5 Symbolistischer Ansatz 3 2 6 Neo intellektualistischer Ansatz 3 2 7 Strukturalistischer Ansatz 3 2 8 Kognitiver Ansatz 3 2 9 Feministischer Ansatz 3 3 Stand der Diskussion 4 Magie im Kontext der Religionen 4 1 Magie im Judentum 4 1 1 Magie im Tanach 4 1 2 Antike 4 1 3 Mittelalter bis Neuzeit 4 2 Magie im Christentum 4 2 1 Fruhes Christentum 4 2 2 Christliches Mittelalter 4 2 2 1 Malefizium 4 2 2 2 Damonenpakt 4 2 2 3 Wahrsagen 4 2 2 3 1 Astrologie 4 2 2 3 2 Loswerfen 4 2 2 4 Magische Gegenstande und Texte 4 3 Magie im Islam 4 4 Magie in sudasiatischen Religionen 4 5 Magie in ostasiatischen Religionen 4 6 Magie in afrikanischen und afroamerikanischen Religionen 5 Praktiken der Magie 6 Formen der Magie 6 1 Zwecke 6 1 1 Weisse und schwarze Magie 6 1 2 Angriff 6 1 3 Schutz 6 1 4 Abwehr 6 1 5 Heilung 6 1 6 Zuneigung 6 1 7 Reichtum 6 1 8 Verwandlung 6 1 9 Wissen 6 2 Ziele 6 2 1 Naturwesen und krafte 6 2 2 Sterne und Planeten 6 2 3 Engel Schutzgeister und andere Geistwesen 6 2 4 Gotter 6 2 5 Damonen 6 2 6 Tote 6 2 7 Geschopfe 6 3 Mittel 6 3 1 Handlungen 6 3 2 Utensilien 6 3 3 Theorien 6 3 4 Sprache 6 3 5 Gedanken und Vorstellungen 6 3 6 Zeichen 6 3 7 Beschworung 6 3 8 Korper 6 3 9 Drogen 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenDas Wort Magie geht uber lateinisch magia und altgriechisch mageia mageia Zauberei auf magos magos zuruck 2 was sich wiederum vom altpersischen muġ bzw moġ der Bezeichnung fur Priester im zoroastrischen Staatskult ableitet Julius Pokorny leitet das griechische magos von der indogermanischen Wurzel magh mit der Bedeutung konnen vermogen helfen ab 3 Das griechische magos hatte von Anfang an einen abwertenden Beiklang im Sinn von Zauberer Betruger oder Schwarzkunstler Die fruhesten Belege stammen aus dem 5 Jahrhundert v Chr zum Beispiel taucht der Begriff in einer Tragodie des Sophokles auf wo er einen betrugerischen Priester und Scharlatan bezeichnet 4 und in der Iphigenie bei den Taurern des Euripides singt Iphigenie barbarische Lieder nach magos Art 5 Jan N Bremmer verweist darauf dass zu jener Zeit man in Griechenland wohl nur eine recht unklare Vorstellung vom persischen Priestertum hatte und den magos einfach als Fremden betrachtete der unverstandliche Formeln murmelte Das anderte sich erst als die griechischen Philosophen und Geschichtsschreiber sich fur die persischen Priester zu interessieren begannen und seither wurde der Begriff ambivalent bezeichnete also einerseits den Zauberer und Betruger und andererseits den sternkundigen Weisen wie er im Neuen Testament erscheint 6 Ins Deutsche wurde der lateinische Magus im 16 Jahrhundert ubernommen der Plural magi wird Ende des 18 Jahrhunderts zu Magier eingedeutscht und mit einem gleichlautenden Singular erganzt also der Magier und die Magier Die lateinische magia wird im 16 Jahrhundert als Magie ubernommen 7 Geschichte der Magie BearbeitenDer folgende Abschnitt behandelt im Wesentlichen die Geschichte der Magie in der westlichen Kultur und ihren Vorlaufern Das ist damit begrundet dass hier bis ins Altertum sich magische Praktiken von religiosen Praktiken mehr oder minder stark abheben Ob eine Unterscheidung von Magie und Religion grundsatzlich sinnvoll ist siehe den Abschnitt Magie im wissenschaftlichen Diskurs Zur Magie ausserhalb der christlich abendlandischen Tradition siehe den Abschnitt Magie im Kontext der Religionen Vorgeschichte Bearbeiten Hauptartikel Religion im Palaolithikum Schon aus der Steinzeit sind Artefakte wie Hohlenmalereien und Steinkreise bekannt die als Hilfsmittel zur Durchfuhrung magischer dem Schamanismus heutiger Zeit nicht unahnlicher Handlungen und Zeremonien gedeutet werden konnen Solche Zuschreibungen sind aber naturgemass spekulativ Altertum und Antike Bearbeiten Die fruhesten schriftlichen Quellen der Magie reichen bis in die Zeit der mesopotamischen sumerischen und altagyptischen Hochkulturen zuruck Im antiken China der Shang und der Zhou Zeit ubten die Wu und die Fangshi magische Praktiken aus spater auch der Daoismus und die chinesische Volksreligion Ahnlich weit reichen die magisch mythologischen Uberlieferungen insbesondere des nordisch europaischen romischen griechischen und hebraischen Kulturkreises zuruck Mesopotamien Bearbeiten Schutzamulett gegen die Damonin Lamastu Louvre AO 22205 Sumerische und akkadische Schriften die bis ins Jahr 27 Jahrhundert v Chr zuruckreichen und ab dem 2 Jahrtausend v Ch schriftlich vorliegen erzahlen von bekannten Zauberpraktiken wie Liebeszauber Potenzzauber und Bildzauber Auch Astrologie und Divination mittels Tiereingeweiden werden beschrieben Ab dem 1 Jahrtausend v Chr wurden Handbucher systematisiert die fur Spezialisten am Hofe gedacht waren Hervortretend ist hier eine apotropaische Magie die sich jedoch in die offizielle Religion und das Weltbild einfugte Enki der sumerische Gott der Weisheit galt auch als Gott der Magie und Asalluḫi galt als gottlicher Beschworungspriester Asalluḫi war der Sohn Enkis und wurde spater mit dem babylonischen Marduk gleichgesetzt Er wurde von seinem Vater in der Bekampfung der Damonen unterwiesen und berichtet ihm von ihrem Treiben Magier waren in der sumerischen und akkadischen Gesellschaft hoch angesehen Fur Beschworungen und Exorzismus war ein Asipu zustandig fur Diagnose und Therapie von Krankheiten ein Asu und fur die Weissagungen der Baru 8 9 Magier in Mesopotamien identifizierten sich mit dem Gott Marduk oder bezogen ihre Kunste auf halbgottliche urzeitliche Weise die als Lehrer der Menschheit galten Magie wurde als das Geheimnis des Himmels und der Erde bezeichnet und um diese Geheimnisse zu erlangen musste ein Magier ein Weiser werden und sich mit den schriftlichen Uberlieferungen vertraut machen So gehorten Magier zu den wenigen die als Schriftkundige die Botschaften babylonischer Schriften verbreiteten als Gelehrte offentlich wirkten auch Hausbesuche machten uber Probleme diskutierten und Losungen suchten 10 Dennoch spielte die Abwehr von Damonen und Geistern mit magischen Mitteln eine wichtige Rolle Unter den Damonen gibt es zum einen die Sebettu Kollektive von sieben Damonen wobei die bosen Sebettu als Sohne von Himmel und Erde und urzeitliche Krafte der Zerstorung den griechischen Titanen entsprechen die guten Sebettu wirken dem entgegen daneben auch individuelle Damonen als Verkorperung spezifischer Ubel Besonders gefurchtet war die Kinder raubende Damonin Lamastu Bekampft wird ihr Wirken indem man in Form von Tonmodellen ein Abbild von ihr und ein Boot und Proviant fur die Ruckkehr in die Unterwelt fertigt Die Darstellung des Vorgangs auf einem Amulett hat ebenfalls abwehrende Wirkung Auf einem bekannten Amulett dieser Art in den Sammlungen des Louvre 11 sieht man in der obersten Reihe mehrere Gottersymbole dann eine Gruppe von sieben Damonen mit erhobener Faust darunter eine Szene am Krankenbett mit dabei stehenden Damonenbeschworern und im untersten Feld die auf einem Esel stehende Lamastu die in einem Boot in die Unterwelt zuruckkehrt Gehalten wir das Amulett von Lamastus Gegenspieler Pazuzu dessen Kopf man oben uber den Amulettrand ragen sieht 9 Auch die Geister von Toten konnen Beschwernisse verursachen wenn sie von der Familie nicht hinreichend mit Speise und Trank versorgt werden Sie spuken dann herum oder kriechen durch das Ohr in den Kopf wo sie Kopfschmerzen oder psychische Probleme verursachen Durch die symbolische Neubestattung eines Tonmodells kann das behoben werden Auch die Geister unverheiratet verstorbener Madchen konnen sich als Succubi lastig machen Sie werden dann mit einem uberweltlichen Partner verheiratet und das Problem so behoben 9 Die Anfertigung von Modellen kam auch bei der Bekampfung von Hexerei und Schwarzer Magie zur Anwendung Im Rahmen eines Maqlu Verbrennen genannten Rituals wurde ein Bildnis des Zauberers oder der Hexe angefertigt Beschworungstexte wurden verlesen und das Bildnis durch Feuer zerstort 9 Auch bei ungunstigen Omen konnte etwas unternommen werden Zur Abwehr wird ein Modell des bosen Vorzeichens angefertigt und vernichtet oder das Bose wird auf eine Ersatzfigur umgelenkt Bei diesem Losungsritual werden die Beschworungsformeln der Namburbi Texte verlesen Magischen Schutz vor dem Bosen bieten auch apotropaische Figuren aus Holz Ton oder Metall sowie Amulette 9 Agypten Bearbeiten Re auf der Nachtbarke auf seiner Fahrt durch die Unterwelt Hauptartikel Magie im Alten Agypten Religion und Magie waren in der Kultur des Alten Agypten untrennbar miteinander verbunden und hatten grossen Einfluss auf das Leben der Menschen Zentral sind hier die Begriffe des Achu und des Heka wobei Achu fur die Fahigkeit steht Zaubermacht auszuuben wahrend Heka die Handlung selbst bezeichnet also das Wirken von Zauber Heka lasst sich mit Aktivierung des Ka ubersetzen wobei Ka die Seele bezeichnet den das Wesen ausmachenden Teil einer Person der bei Menschen den Tod uberdauern und in das Jenseits eingehen kann Heka eignet sowohl Menschen wie Gottern Magie ist es womit der Gott Re und seine Begleiter auf der nachtlichen Fahrt durch die Unterwelt des Duat ihre Feinde bekampfen Und die Anwendung von Heka die Wirkung bestimmter Formeln und Amulette bewirkt es dass der Verstorbene die Gefahren des Jenseits abwehren und schliesslich in die Binsengefilde Sechet iaru das agyptische Paradies eintreten kann Heka ist es auch womit der Heiler Krankheiten abwehrt wobei er durchaus nicht nur magische Mittel sondern genauso Medikamente und andere Therapeutika verwendet Und Heka ist nicht darauf beschrankt Gutes zu wirken ebenso kann die Zauberkraft auch eingesetzt werden um Gegner zu schadigen und zu vernichten In spaterer Zeit wurde die Zauberkraft auch als Gottheit Heka personifiziert Die enge Verschrankung von Religion und Magie zeigt sich auch in den religiosen Texten zum Beispiel den Pyramidentexten des Alten Reiches die Formeln und Zauberspruche enthielten die den Toten im Jenseits beschutzen und seine Versorgung sicherstellen sollten Im Neuen Reich entsprechen diesen die auch das als Agyptisches Totenbuch bekannten auf Papyrusrollen geschriebenen Texte die dem Toten mitgegeben wurden damit er im Totenreich stets die richtigen Formeln zur Hand hat 12 13 14 Eje fuhrt die Mundoffnungszeremonie an Tutanchamun durch Fur die Praxis der Magie wesentlich war der Glaube der Agypter an die magische Beziehung des dem Namen ob ausgesprochen oder aufgeschrieben und dem Benannten Das war keine gleichrangige Beziehung vielmehr geht der Name dem Benannten voraus erst das Aussprechen des Namens durch einen Gott ruft das Benannte in die Existenz So war die Zerstorung eines Namens in einer Inschrift ein magischer Akt und wirkte sich schadigend auf den Benannten aus Entsprechend kann ein Name auf einen Topf geschrieben und dieser zerschlagen oder die Figur eines Feindes geformt und mit dessen Namen versehen und die Figur anschliessend zerstort oder begraben werden Bildnisse spielen uberhaupt neben Namen eine besondere Rolle ein Bildnis kann als Stellvertreter bei der Erfullung einer Aufgabe oder Pflicht dienen so die sogenannten vielfaltig in Grabern gefundenen Uschebti Figuren welche an Stelle des Toten unangenehme z B landwirtschaftliche Arbeiten verrichten sollten Um ein Bildnis ein Uschebti oder auch das Kultbildnis eines Gottes tatsachlich zum magischen Gegenstuck des Abgebildeten zu machen bedurfte es jedoch eines besonderen magischen Rituals das als Mundoffnung bekannt ist 15 Der agyptische Gott der Magie Thot im Luxor TempelDer Gott Heka war zwar die personifizierte Zauberkraft der eigentliche Gott und Meister der Magie war in der agyptischen Mythologie jedoch der ibiskopfige Thot der von den hellenistischen Griechen mit deren Hermes gleichgesetzt wurde weshalb auch der Hauptkultort des Thot den griechischen Namen Hermopolis trug Toth Hermes wurde schliesslich zur Gestalt des Hermes Trismegistos des dreimalmachtigen Hermes umgeschmolzen und galt als solcher als Begrunder allen Zauberwissens Verfasser zahlreicher magischer Schriften und war die zentrale Figur der Hermetik einer antiken Offenbarungslehre die vor allem in der Renaissance stark nachwirkte Diese Nachwirkung nach der die Weisheit der Agypter als Grundlage allen magischen Wissens galt begann bereits in der Antike und setzte sich durch die Geschichte der westlichen Esoterik uber Rosenkreuzer Freimaurer Golden Dawn und Aleister Crowley fort bis in die heutige Zeit Der Agyptologe Erik Hornung hat fur diesen Traditionsstrang der westlichen Esoterik den Begriff der Agyptosophie gepragt 16 Griechenland Bearbeiten Altgriechische Quellen in denen Magie erscheint sind die die mit der homerischen Dichtung im Zusammenhang stehen Quellen der hellenistischen Periode und Quellen der romischen Kaiserzeit die stark synkretistisch ausgerichtet sind 17 Der fruheste schriftliche Hinweis auf Magie in Griechenland findet sich in Homers Odyssee in der Odysseus der Zauberin Kirke begegnet 17 Wunderwirker Magoi denen magische Krafte nachgesagt wurden und die dafur beruhmt waren sind im 6 Jahrhundert v Chr der Mathematiker und Metaphysiker Pythagoras eine historische Figur und der halbmythische Orpheus auf den sich die orphischen Mysterien beziehen 17 Aus jungerer Zeit dem griechisch romischen Agypten stammen Fragmente von Buchern uber Zauber Rezepte Hervorzuheben sind hier die Papyri Graecae Magicae die aus dem 2 Jahrhundert stammen wahrscheinlich jedoch auf altere Quellen zuruckgehen Einige Zauberrezepte beziehen sich auf Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten Die Zauberrezept Bucher haben haufig den Charakter privater Notizbucher da sie spezielle Rezepte Notizen Gedanken und Hinweise praktizierender Magier enthalten die jedes Rezept zunachst testeten verbesserten und dann seine Formel niederschrieben 17 In der Wissenschaft gibt es die Vermutung diese Zauberpapyri stammten aus der agyptischen Religion jedoch gehen andere Fachleute wie Fritz Graf davon aus dass im 2 Jh n Chr bereits ein graeco romischer Paganismus vorlag in dem die agyptische Religion aufgegangen sei Graf nimmt an dieser gehe auf viele Quellen zuruck z B griechische judische babylonische sumerische und assyrische Das Ergebnis nennt er einen spatpaganen Synkretismus Die griechischen Zauberpapyri zeigen ein synkretistisches Pantheon auf in dem agyptische griechische und romische Gotter gleichberechtigt nebeneinanderstehen und auch JHWH und Jesus zu diesen Gottern der Magie hinzugetreten sind 18 Im antiken Griechenland und Rom lagen nach Graf wechselnde Ansichten uber Magier vor Der Magos war mit der Figur des Goes assoziiert Der Goes wurde als Vermittler zwischen Gottern und Menschen angesehen und stellte eine Art Ekstase Heiler oder Wahrsager dar der an traditionelle Schamanen erinnert Goetia ein Wort das im Mittelalter speziell mit schwarzer Magie in Verbindung gebracht wurde stammt von diesem griechischen Wort Goes ab Im antiken Griechenland lagen bereits zu einer fruhen Zeit Anklagen gegen Magier vor denen vorgeworfen wurde Tote zu beschworen und Menschen zu verhexen 19 und es war in der hellenischen Welt allgemein auch ublich seine Nachbarn der Zauberei zu bezichtigen 17 Platon sah in Magiern und Zauberern eine Bedrohung des rechten Verhaltnisses in dem normalerweise Menschen und Gotter vereint seien Auch erwahnt er eine Unterscheidung zwischen Religion in der die Gotter freie Entscheidung hatten und Magie die versuche die Gotter zu bestimmten Handlungen zu uberreden 17 Zu einer der machtigsten Formen der Magie gehorte es in der Antike bis in unsere Zeit eine geheime Kraftquelle zu erlangen Durchdachte Rituale und die Kenntnis von geheimen sogenannten barbarischen Namen genugten zwar nach damaliger Ansicht um die niederen Gotter sich gewogen zu machen und zugunsten des Magos zu beeinflussen jedoch bedurfte es einer Initiation um ein echter Magier zu werden Die Magier der Antike strebten danach wirksame Bindungs und Verfluchungszauber zu sammeln jedoch versuchten sie auch eine Kenntnis der Namen von Gottheiten zu erwerben die um konkrete Formen des Beistandes angerufen werden konnten Der heilige Name einer Gottheit wurde als deren Attribut gedacht und ihren heiligen Namen zu kennen bedeutete an ihrer Macht teilzuhaben Da es streng verboten war Details uber Initiationsriten zu verraten wurde das Wissen um Geheimnisse mehr und mehr das Kennzeichen der Magie 17 Von einigen Formen der griechischen Magie wurde angenommen der Magier habe einen Parhedros einen gottlichen oder ubermenschlichen Beistand der den Verbundeten des traditionellen Schamanismus stark ahnelt So behauptete Irenaus von Lyon der Gnostiker Markion habe einen Parhedros gehabt und dieser habe Markion bei seinen Prophezeiungen unterstutzt Einem Parhedros wurden mannigfaltige magische Krafte zugesprochen von Wasser Wein Brot herbeizuschaffen uber Giftzahne von Schlangen zu zerbrechen und Gegner umzubringen bis zu Bankettsale aus Gold und Silber zu erschaffen Der Philosoph Kelsos sagte Jesus nach dieser sei ein Magier gewesen da er einige solcher Fahigkeiten gehabt habe 17 Magie war jedoch nicht nur darauf beschrankt praktische Ergebnisse zu erreichen sondern der Magier strebte eine spirituelle Transformation durch bestimmte Rituale an Das Ritual Sustasis to Helios beispielsweise diente dazu den Magier in einen Herren von gottlicher Natur zu verwandeln Dieses Ritual wurde als eine Invokation des Seth Typhon interpretiert dessen Wesen der Magier einnimmt Seth Typhon ubernimmt hier die Rolle eines Sonnengottes der Tod und Wiederauferstehung durchlebt ein Motiv welches auch in der modernen westlichen Magie noch vorhanden ist 17 Ab dem 6 Jahrhundert v Chr sind in verschiedenen Regionen des Mittelmeerraumes die Mysterienkulte nachgewiesen In diesen scheint es Uberschneidungen mit den magischen Initiationen gegeben zu haben Im Gegensatz zur Magie stellten die Mysterien jedoch nichts Individuelles dar sondern einen gemeinschaftlichen Kult und Ritus Infolge der Mysterienkulte waren Magie und Mythos nun von einer direkten Begegnung mit den Gottern gepragt und Initianden der Mysterien und Magier suchten nun nach Mitteln und Wegen um die Gotter in ihr Alltagsleben zu integrieren sowie nach einem engeren Kontakt zu den Gottern Auch visionare und meditative Techniken wurden nun erforscht um das Heilige zu erlangen Es bildete sich eine Magie die nach personlicher Begegnung mit den Gottern suchte die Theurgie Die Frucht der Theurgie wurde Gnosis genannt das heilige Wissen Von der Antike bis zur Neuzeit bildete dieser gnostische Gedanke den eigentlichen Kern der magischen Tradition des Westens 17 Ein erster Gipfel rationaler Auseinandersetzung mit magischen Praktiken beginnt ebenfalls in der griechischen Antike Der Bund der Pythagoreer bereitete hierfur den Boden Denker wie Platon und Aristoteles unterzogen Theurgie 20 und antike griechische Theologie bis in die Ethik hinein philosophischer Betrachtung Siehe auch Secretum secretorum Pragend auch fur die spatere Magie war Jamblich dessen Werk De mysteriis Aegyptorium zwischen Zauberei die abzulehnen ist und der Theurgie unterscheidet Als Begriff stammt die Theurgie aus den chaldaischen Orakeln und gilt als grundlegend auch fur Proklos Philosophie Nach diesen Philosophen ist die Theologie nur auf den Logos bezogen wahrend Theurgie Theorie und Praxis umfasst Theurgie hat die Henosis die Einigung mit dem Gottlichen zum Ziel die Praxis gilt als Gotteswerk und Vollzug gottgegebener Riten Der Gotterzwang wird hier aus der Magie entfernt die sich in der Theurgie in eine philosophische Religion umwandelt Formen von Opfer und Gebeten Ekstase und Verwendung von Kultbildern und anderen magischen Praktiken erhalten in der Theurgie eine neue Bedeutung 21 Wesentliche Einflusse der Antike und Spatantike auf die Magie und das Magieverstandnis Europas stellten die Lehren der Gnosis dar der Neuplatonismus und die Schriften Augustinus der durch den Neuplatonismus beeinflusst eine Damonologie und Magietheorie darlegte die den mittelalterlichen Theologen das Gerust gab Magie nun als Damonenpakt und Teufelspakt anzusehen und zu verfolgen 22 Rom Bearbeiten In der Zeit der romischen Republik wurde als Goes ein Seher oder Wahrsager bezeichnet wahrend der Begriff Magos sich nur auf die Vertreter der persischen Priesterschaft mit ihren traditionellen Riten und Divinationen bezog Ab 27 n Chr unter Augustus wurde erst mit Magus ein Hexenzauberer bezeichnet Zur Zeit des Plinius verstand man dann unter Magia auch Heilkunde Astrologie und Divination Ein typisches Element der Magie waren die Fluch oder Bindungstafelchen Ursprunglich scheinen sie aus Griechenland zu stammen wo sie ab dem 5 Jahrhundert v Chr nachweisbar sind und von dort haben sie sich uber den Mittelmeerraum weiter verbreitet Die ersten Fluchtafelchen Katadesmoi griechisch katadesmoi katadesmoi oder Defixiones waren dunne Bleiplattchen in die der Name des Opfers eingeritzt war Spater nahmen sie ausgefeiltere Formen an und enthielten zunehmend langere Texte Zur Herstellung wurden komplexe Rituale verwendet in denen Puppen verbrannt gefesselt oder durchbohrt wurden Die Fluchtafelchen wurden in Graber Brunnen oder Gruben versenkt um das Opfer den Damonen oder Geistern auszuliefern Solche Defixiones waren dazu gedacht andere Menschen dem eigenen Willen zu unterwerfen Sie wurden als Liebeszauber verwendet oder etwa auch um gerichtliche und wirtschaftliche Konkurrenten auszuschalten Es gab bereits im antiken Rom Gesetze gegen schwarze Magie beispielsweise war es verboten bose Zauberspruche zur Verfluchung von Ernten anzuwenden Solche Spruche wurden Mala carmina genannt wahrend gute Carmina Inkantationen als heilkraftig galten jedoch wurden die Inkantationen nicht als Magie bezeichnet 23 Aus romischer Zeit sind Beschreibungen der Tricks von Magiern und Wahrsagern uberliefert etwa in der Widerlegung aller Haresien des hl Hippolyt von Rom der allein schon etwa drei Dutzend dieser angeblich magischen Vorfuhrungen kennt und entlarven wollte In experimentalarchaologischen Versuchen liess sich zeigen dass einige dieser Tricks tatsachlich funktioniert haben 24 Im 5 Jahrhundert v Chr erschien Magie in Rom im Zwolftafelrecht als Strafrechtsdelikt Spater wurde unter Kaiser Konstantin auch die Divination unter Strafe gestellt Magie wurde nun dazu benutzt um politische und ideologische Gegner zu bekampfen Kaiser Valens liess beispielsweise wegen des crimen magiae die hellenistisch heidnische Opposition hinrichten die angeblich versucht hatte durch Tischrucken den Namen des zukunftigen Kaisers zu erfahren Das Verbrechen der Magie bezog sich weniger auf individuelle Magier sondern eher auf Gruppen die als Organisation angeblich im Untergrund wirkten Dieses Motiv der organisierten Opposition lebte fort in den christlichen Vorstellungen uber Teufelssekten die vermeintlich aus nicht konformen Mitgliedern der Gesellschaft wie Haretikern Juden Apostaten und schliesslich Hexen bestanden 25 Mittelalter Bearbeiten Germanische und altnordische Magie Bearbeiten Merseburger ZaubersprucheMagische Texte gehoren zu den altesten Zeugnissen des Althochdeutschen Bekannte Beispiele sind die Merseburger Zauberspruche und der Lorscher Bienensegen Auch in den uberlieferten Zeugnissen germanischer Mythologie spielt die Magie eine Rolle zum Beispiel in der Siegfriedsage Althochdeutsche und altnordische Zaubergesange werden als Galster bezeichnet die altnordische Form hat ein spezifisches Versmass das Galdralag Seidr ist der altnordische Begriff fur Magie Diese umfasst den magischen Angriff auf eine Person und die Wahrsagerei Dem Begriff liegen bestimmte mythologische Vorstellungen zu Grunde und er ist in ein grosseres religioses System eingebunden welches in den subarktischen Kulturen verbreitet war Deshalb ist die Magie der Seidkona Zauberin und der Seidrmenn Magier mit dem sibirischen Schamanismus eng verwandt Im skandinavischen Raum der Wikingerzeit wurde der Seidmadr verachtet verfolgt und in der Regel durch Ertranken getotet Auch in den Islandersagas spielt die Magie hin und wieder eine Rolle Ein weiterer Aspekt nordischer Magie neben dem mit Schadenzauberei verknupften Seidr ist die vor allem von weiblichen Zauberinnen den Volva praktizierte Prophetie und Hexerei und der mit dem Ritzen von Runen verbundene Runenzauber Magie im christlichen Europa Bearbeiten In der Zeit der Christianisierung Europas etwa 300 bis 1059 wurde Magie gleichgesetzt mit Paganismus ein Begriff der die Religionen der Kelten Slawen Germanen Skandinavier und anderer nicht christlicher Volker bezeichnete die von christlichen Missionaren damonisiert wurden Trotzdem wurden diese einheimischen Praktiken und Glaubensformen vielfach christianisiert und zu eigenen Zwecken verwendet insbesondere von Kirchenfuhrern So wurden zum Beispiel in Klostern Schriften aufgefunden die christliche Riten und Rezepte mit germanischen Volksritualen verbanden Diese Magie wurde verwendet um damonische Machte abzuwehren oder Heilungen herbeizufuhren Trotz Verdammung von Magie und Zauberei durch die Kirche konnten diese in transformierter Form sich erhalten und bildete einen Komplex von heidnischen und christlichen religiosen Formen Ahnliche komplexe Verbindungen von Christentum und einheimischen magischen Praktiken finden sich spater in Afrika und Sudamerika 26 Im Hochmittelalter 1050 1350 wurde die Magie von der christlichen Kirche zwar als Haresie betrachtet und bekampft jedoch zeugen uberlieferte Schriften und Rezepte davon dass die Magie dennoch weit verbreitet war Ebenso war in der Literatur dieser Zeit Magie ein wichtiges literarisches Thema zum Beispiel der Zauberer Merlin in den Artus Mythen 26 27 Magie galt zudem von der Spatantike bis ins 15 Jahrhundert vorwiegend nicht als gesicherte scientia sondern als ars Kunst 28 Im Mittelalter entstanden in Form der Grimoires erste Beispiele einer christlich gepragten Zauberliteratur Die Grimoires sind Zauberbucher welche Damonologie oder Angelologie lehrten und magische Rituale beschrieben die mit christlichen Elementen durchsetzt waren So sollte der Magier fasten beten und die Dreifaltigkeit anrufen um gottlichen Beistand bei der Bezwingung der Damonen zu erhalten Aus der Zeit um 1400 sind die Aufzeichnungen des Abraham von Worms uberliefert die eine ausfuhrliche Beschreibung von dessen magischem Lebensweg und insbesondere seiner Reise in den Orient enthalten sowie ein komplexes Ritual mit dessen Hilfe man sich verschiedene Geistwesen wurde dienstbar machen konnen Letzteres diente als Vorlage fur verschiedene neuzeitliche Zauberbucher und inspirierte von Samuel Liddell MacGregor Mathers als Heilige Magie des Abramelin ins Englische ubersetzt noch die Esoteriker des Golden Dawn am Ende des 19 und Aleister Crowley im 20 Jahrhundert Renaissance und Fruhe Neuzeit Bearbeiten In der Renaissance wurden die antiken Schriften des Neuplatonismus und der Hermetik wiederentdeckt und ubersetzt Es entstand eine gelehrte Literatur die sich mit Magie befasste als deren bedeutendster Autor Marsilio Ficino gilt Weitere Verfasser magischer Schriften waren Giovanni Pico della Mirandola Giordano Bruno Johannes Trithemius Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim Paracelsus und John Dee Magia naturalis Bearbeiten Hauptartikel Magia naturalis Neu war neben der Rezeption der antiken magischen Literatur das Konzept einer magia naturalis einer gottlich inspirierten naturlichen Magie die zu erforschen und sogar zu praktizieren fur einen Christen nicht anruchig sei 29 30 31 Schon im 13 Jahrhundert hatte Wilhelm von Auvergne erstmals die Unterscheidung gemacht zwischen einer magia naturalis die sich zum Beispiel in den okkulten der unmittelbaren Wahrnehmung verborgenen Eigenschaften bestimmter Edelsteine ausserte von einer destruktiven teuflischen Magie der magia daemoniaca Diese Unterscheidung war jedoch nicht unproblematisch Ob es sich konkrete um magia naturalis als eine erlaubte Form der Magie magia licita oder um damonische Zauberei magia illicita handele ergab sich zu dieser Zeit oftmals nur aus subjektiven Wertungen des Richtenden 32 Die Autoren magischer Schriften sahen sich daher in der Regel veranlasst eventuellen Vorwurfen der Propaganda fur Zauberei und damit der Haresie vorzubauen bzw sich gegen solchen Vorwurfe zu verteidigen Neu und auch folgenreich war an der Magia naturalis die Berucksichtigung der Natur als Erklarungsmodell fur okkulte Phanomene auch wenn die Wirkungen nach unserem Verstandnis dem Gegenstand der sie angeblich erzeugt nicht zukommen Fur die Entwicklung des naturwissenschaftlichen Denkens stellte die Magia naturalis trotzdem einen wichtigen Ausgangspunkt dar 33 34 Neben die Macht des Bosen trat in der Magie die Natur der occulta qualitas man konnte sich also der okkulten Einflusse von Planeten und Talismanen bedienen ohne dafur Damonen in Anspruch nehmen zu mussen und in den innerhalb der Theologie zugelassenen sich aber mehr und mehr ausdehnenden Grenzen stand nun der Erforschung der Natur nichts mehr im Wege 35 Marsilio Ficino Bearbeiten Vorwort zu Ficinos De vita in einer illuminierten Handschrift 1489 Bei Marsilio Ficino findet die Magia naturalis die spezielle Auspragung der Magia spiritualis Ficinos Interpretation der Lehren Plotins und hermetischer Makrokosmos Mikrokosmos Spekulation gemass wirkt der Weltgeist spiritus mundi durch die Planetenkrafte vermittelt und gefiltert auf die materielle Welt Durch die Beeinflussung der Planetenkrafte etwa durch Talismane oder das Suchen bzw Vermeiden von Dingen die bestimmten Planeten entsprechen bzw zuwider sind konnen dann magische bzw therapeutische Wirkungen erzielt werden Zu diesen Dingen gehoren jeweils bestimmte Mineralien Metalle und Farben All dies ist zu berucksichtigen wenn die Magie wirksam sein soll bis hin zum Einhalten einer astrologisch bestimmten Diat bei entsprechenden zeremonialmagischen Operationen Bevorzugte Ziele solcher Operationen sollte gemass ihren gunstigen Auswirkungen die Glucksplaneten Sonne Jupiter und Venus sein Die diesbezuglichen Theorien fuhrt er in De vita caelitus comparanda dem dritten Teil von De vita aus 36 Ficino nahm weiterhin an dass Liebe eine naturliche Form der Magie sei Fur ihn stellte sie eine universale Kraft dar die ins ganze Universum ausstrahle Im Gegensatz zur allgemeinen Form der Liebe stellt Ficinos Magie einen bewussten Akt dar indem versucht wird den Geist einer anderen Person zu manipulieren durch seinen eigenen Geist 29 Auch Musik spielt in Ficinos Magie eine Rolle er mass dabei den Orphischen Hymnen besondere Wirksamkeit zu die zum Beispiel begleitet von einer lira da braccio gesungen werden konnten Und nicht nur Musik auch esoterisch symbolisch aufgeladene Kunstwerke konnten magische Wirkung entfalten Frances A Yates vermutet dass Botticellis Primavera und Nascita di Venere solche Qualitaten besitzen sollten 36 Dementsprechend fand Ficinos naturliche Magie Eingang in verschiedenste Bereiche beispielsweise in die Musik und Poesietheorien des Guy Lefevre de la Boderie in Veneto Giorgios Spekulationen uber das rechtglaubige Christentum und in Antonio Persios Gedanken zum unorthodoxen Christentum Im Planetenoratorium Fabio Paolinis und in Tommaso Campanellas Magielehre wurden diese beiden Strange gegen Ende des 16 Jahrhunderts wieder vereint Die Magia naturalis deren Vorstellungen etwa in der Signaturenlehre der magischen Korpuskulartheorie oder als Grundlage esoterischer Gemeinschaften weiterwirkten wurde zu dieser Zeit ein Synonym fur die Philosophia naturalis und der Magier gegebenenfalls ein Philosophus naturalium rerum und leistete bedeutende Beitrage zur Kunstasthetik Religion und Anfangen der Psychologie und der modernen Naturwissenschaften 37 38 39 Pico della Mirandola Bearbeiten Pico della Mirandola Portrat in den Uffizien Giovanni Pico della Mirandola Freund Ficinos beschrieb sein Verstandnis des Phanomens Magie in Uber die Wurde des Menschen 1486 so Wie der Landmann die Ulmen mit den Reben des Weinstocks so vermahlt der Magier die Erde mit dem Himmel das heisst das Untere mit den Gaben und Kraften der Oberwelt 40 Pico lehnte suchte als zentrale Quelle magisch theologischer Erkenntnis nicht wie Ficino eine hermetisch neuplatonische Astralmagie sondern befasste sich als erster Nichtjude intensiv mit der judischen Kabbala Als Mittel sollten dabei sowohl Buchstabenkombinationen Gematria als auch die Erkundung der supralunaren Welt durch Seelenreisen dienen und dadurch vermittelt ein unmittelbarer Kontakt mit Christus und letztlich mit Gott in Analogie zur judischen Merkaba Mystik Dementsprechend hoch schatzte er die Bedeutung der Magie ein Seine Hoffnung mit seinen Sichtweisen keinen Anstoss zu erregen erfullte sich nicht Einige seiner 900 Thesen Conclusiones philosophicae cabalisticae et theologicae nongentae 1486 darunter eine der zufolge keine Form der Erkenntnis mehr Gewissheit uber die Gottlichkeit Christi gabe als Magie und Kabbalam 41 die er in Rom zur allgemeinen Diskussion stellen wollte wurden vom Papst als haretisch verurteilt und Pico musste letztendlich fliehen 42 In der Zedlerschen Enzyklopadie heisst es Seine Widersacher hatten gerne einen Zauberer aus ihm gemacht weil sie nicht begreifen konnten wie er bey so jungen Jahren eine so gar sonderbare Erkanntniss fast in allen Wissenschafften sich erwerben konnen Das einige hat insonderheit den neuen Gelehrten an ihm nicht gefallen wollen dass er auf die Cabbala so sehr viel gehalten 43 Immerhin ubten Picos kabbalistische Spekulationen einen weitreichenden Einfluss auf die Entwicklung der westlichen Esoterik aus Auf seine Veranlassung hin ubersetzte der judische Konvertit Flavius Mithridates Schriften des Abraham Abulafia ins Lateinische und von daher gingen die Namen von Engeln wie Metatron Samael oder Asasel uber in das christlich abendlandische Magievokubular 42 Giordano Bruno Bearbeiten Giordano BrunoSeit der wegweisenden Arbeit von Frances A Yates uber Giordano Bruno 44 gilt dieser als ein Fortsetzer und Vollender hermetischer Tradition an der Schwelle zur Neuzeit Diese Sichtweise wird jedoch auch bestritten und im neueren Diskurs wird wieder grosseres Gewicht auf Bruno als Vorlaufer einer modernen Naturwissenschaft gelegt Brunos Magietheorien fuhren Ficinos Theorie der Liebe als naturlicher Magie zu einem extremen Ausdruck Bruno nahm an dass alles durch die Erzeugung von Phantasmata beeinflusst und manipuliert werden konne So liegt seiner in De vinculis in genere 1591 formulierten erotischen Magie der Gedanke zugrunde erotische Phantasmata konnten sofern sie hinreichend mit Gefuhl der Hingabe aufgeladen sind andere Menschen beeinflussen Die zu beeinflussende Person nimmt nach Bruno durch ihren eigenen Geist solche Phantasmata auf die dann in diesem ihre Wirkungen zeigen Psychische Konditionen fur diese Art von Magie sind nach Bruno von zweierlei Art Der Magier muss sowohl vor Begierde und Verlangen brennen als auch gleichzeitig gegenuber diesen Emotionen vollkommen kalt und indifferent sein um nicht ihr Opfer zu werden 29 Bruno bezieht sich nicht nur auf die Tradition Ficinos sondern die Kunst des Gedachtnisses ist gleichfalls Bestandteil seiner Magie Dabei werden Phantasmata oder Imaginationen in dem Sinne manipuliert dass sie zu einer mystischen Kontemplation werden Diese Form der Magie war verbunden mit der Rhetorik Giulio Camillo Delminio ca 1480 1544 war der Erste der die Kunst des Gedachtnisses explizit mit magisch mystischen Erfahrungen zusammenbrachte 29 Agrippa von Nettesheim Bearbeiten De Occulta Philosophia 1533 Das unter dem Titel De Occulta Philosophia 1530 veroffentlichte Buch des humanistischen Gelehrten Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim stellt die erste systematisch gegliederte theoretische und praktische Gesamtdarstellung der Magie dar Agrippa unterteilte Magie in Naturmagie magia naturalis Astralmagie magia coelestis und Zeremonialmagie magia caeremonialis Er wendet sich in De occulta philosophia gegen die Elemente der magia naturalis und magia divinatrix enthaltende populare Magie die zum Beispiel an den Hofen von weissgewandeten Magiern und Scharlatanen praktiziert wurde 45 Paracelsus Bearbeiten Paracelsus der Alchemist und Erneuerer der Naturheilkunde lehnte die seinerzeit noch auf antike Uberlieferung zuruckgehende Medizin der Tradition Galens ab Magie sah er in Anlehnung an Pico della Mirandola der sie als Vollendung der naturlichen Philosophie bezeichnete als muter aller verborgen ding der natur zu wissen was die natur antrifft an 46 Sie war fur ihn als magia naturalis ein Mittel zur Erkenntnis und zur Heilung Es ist aber eine magische Operation und ist gleich der Wissenschaft von der kabbalistischen Kabbalah namlich dass das nicht aus Geistern noch aus der Zauberei entspringt sondern aus dem naturlichen Lauf der subtilen Natur 47 John Dee Bearbeiten John Dee ca 1594 Der Mathematiker Geograph Entwickler von Navigationsinstrumenten Astrologe Mystiker und Alchemist John Dee gilt als bedeutendster Vertreter der Renaissancemagie in England Unter Zuhilfenahme eines Mediums suchte er Erkenntnisse uber die uberirdische Welt zu gewinnen wobei er sich der ihm offenbarten Henochischen Sprache bediente der Sprache der Engel Magie in Wunderbuchern Zauberliteratur und Volksglauben der fruhen Neuzeit Bearbeiten In der fruhen Neuzeit gab es neben der intellektuellen Hochmagie der Gelehrten auch eine mehr praktisch orientierte Form der Magia naturalis so der Titel eines Buches von Giovanni Battista della Porta das zuletzt in 20 Banden erschienen ungeheuer popular wurde und in zahlreichen Auflagen und Ubersetzungen erschien Darin ging es weniger um hermetische Philosophie und Esoterik als um die Wunder einer fruhen Wissenschaft bis hin zu ganz praktischen Rezepten und Ratschlagen fur Landwirtschaft und Viehzucht Schliesslich konnte nach der Erfindung des Buchdrucks eine Zauberliteratur erstmals weite Verbreitung finden die sich aus allen moglichen Quellen bediente darunter dem Werk Agrippas und die dem Interessierten sehr konkrete Rezepte fur die Beschworung von Damonen fur Heil wie fur Schadenzauber oder fur die Schatzsuche bot meist mehr oder minder oberflachlich christlich bemantelt In das Umfeld dieser Zauberliteratur und jener die sie verfassten bzw praktizierten gehort auch der historische Johann Georg Faust 48 Sturmzauber aus Island nach einer Beschreibung aus dem 17 Jh Galdrasyning Holmavik Weiterhin gab es im einfachen Volk vielfaltige magische Praktiken Dazu gehorten neben einer meist unter Aberglaube zusammengefassten unuberschaubaren Anzahl von regional und zeitlich sehr unterschiedlich ausgepragten Formen der Volksmagie die typischerweise von den einfachen Leuten selbst und nicht von Spezialisten praktiziert wurden die vielfaltigen magischen Aspekte der Volksmedizin und schliesslich das Hexenwesen die Furcht vor Hexerei und Behexung und daraus resultierend die Verfolgung und haufige Ermordung der Hexen oder solcher Personen die man dafur hielt 17 Jahrhundert Bearbeiten Im 17 Jahrhundert setzt sich die Entwicklung von der Magia naturalis uber die Naturphilosophie als einer ubergreifenden Wissenschaft von den naturlichen Phanomenen hin zu den Vorlaufern der modernen naturwissenschaftlichen Disziplinen fort Das geschah zum Beispiel in der Alchemie die eine letzte Blute erlebte zugleich aber wurden in dieser Zeit die Grundlagen der spateren Chemie gelegt die Astrologie wurde zwar von einem Johannes Kepler noch betrieben zugleich lost sich die Astronomie von der Sterndeutung und mathematisiert sich zunehmend und bei den okkulten Phanomenen also jenen die ohne offensichtliche materielle Vermittlung erfolgen wie zum Beispiel dem Magnetismus beginnt eine Erforschung nach wissenschaftlicher Methode eine Entwicklung die in Isaac Newtons Philosophiae Naturalis Principia Mathematica gipfelt den Mathematischen Prinzipien der Naturphilosophie die 1686 erscheint und die Gravitation als Fernwirkung ohne materielle Vermittlung beschreibt Zugleich beschaftigte Newton sich intensiv mit alchemistischen Experimenten was er allerdings zeitlebens geheim hielt Ein anderer bedeutender Wissenschaftler der sich auch mit Alchemie befasste war Johan Baptista van Helmont sowie dessen Sohn Franciscus Mercurius van Helmont Zugleich wurden die von der Renaissance Magie kommenden Traditionslinien fortgesetzt 1617 veroffentlichte der englische Theosoph Robert Fludd seine Utriusque cosmi maioris scilicet et minoris Metaphysica die Metaphysik des Makro wie auch des Mikrokosmos die in der Tradition der Hermetik von Ficino und Pico steht Auch die auf Pico Reuchlin und Khunrath zuruckgehende Erforschung der Kabbala wurde weiterbetrieben und formte sich um zur christlichen Kabbala 1677 78 erschien deren Grundwerk Christian Knorr von Rosenroths Kabbala denudata Auch Paracelsus fand seine Nachfolger nicht nur in der Alchemie 1676 erschien Abraham von Frankenbergs Raphael oder Arztengel Frankenberg war ein Anhanger Jakob Bohmes und damit ein fruher Vertreter jener Verbindung von christlicher Mystik Hermetik und Kabbala die im 18 Jahrhundert vor allem bei einigen Pietisten Anhanger finden sollte zum Beispiel Friedrich Christoph Oetinger Weitere wichtige Entwicklungen in der Esoterik des 17 Jahrhunderts waren die Manifeste der Rosenkreuzer 1614 erschien die Fama Fraternitatis und die Pansophie des Johann Amos Comenius die aber fur Theorie und Praxis der Magie keine unmittelbaren Auswirkungen hatten Die Rosenkreuzer jedoch entwickelten auch als Modell fur eine hermetisch pansophische Geheimgesellschaft eine starke Wirkung bis ins 19 Jahrhundert und daruber hinaus 18 Jahrhundert Bearbeiten Im Zeitalter der Aufklarung verlor die Magie eine Reihe von Bezugspunkten bzw diese waren nicht mehr selbstverstandlich gultig Die christliche Theologie hatte die Magie zwar verdammt aber immerhin ihre Existenz anerkannt diese Existenz wurde nun von einer aufgeklarten Wissenschaft weitgehend bestritten Und auch die Berufung auf uberlieferte Weisheit des Altertums wurde nicht mehr unbestritten akzeptiert So hatte schon 1614 Isaac Casaubon nachgewiesen dass die hermetischen Schriften nicht fruher als im 1 nachchristlichen Jahrhundert entstanden sein konnten 49 Das wird reflektiert im Hauptwerk der Aufklarung der von Diderot und d Alembert herausgegebenen Encyclopedie im Artikel Magie Der Autor unterscheidet drei Arten der Magie namlich eine gottliche eine naturliche und eine ubernaturliche Die gottliche war jene die heilige Manner durch Gottes Gnade befahigte in die Zukunft zu sehen und Wunder zu wirken sollte es dergleichen gegeben haben woran der Autor zweifelt Unter der naturlichen Magie versteht der Autor Physik Astronomie Medizin und die diversen technischen Wunder welche das Leben verbessern Uber die ubernaturliche Magie aber sagt er Ubernaturliche Magie ist Magie im eigentlichen Sinne diese schwarze Magie hervorgebracht durch Stolz Unwissenheit und Mangel an Philosophie Das ist es was Agrippa unter den Namen coelestialis amp ceremonialis versteht Wissenschaft nur dem Namen nach nichts als ein wirrer Haufen obskurer ungewisser und unbewiesener Prinzipien von Praktiken die grosstenteils willkurlich und kindisch sind und deren Unwirksamkeit durch die Natur der Dinge bewiesen wird 50 Wouter J Hanegraaff weist darauf hin dass die Situation des Renaissance Magiers und die des Magiers in der sakularisierten entzauberten Welt die mit der Aufklarung sich durchzusetzen begann strukturell ahnlich seien In beiden Fallen muss der Magier seine Theorie wie seine Praxis nicht nur gegenuber seinem Umfeld sondern auch sich selbst gegenuber legitimieren der Renaissance Magier als glaubiger Christ der moderne Magier als jemand der in einer von Wissenschaft und Rationalitat gepragten Welt lebt und auch fur sich in Anspruch nimmt ein rational denkender Mensch zu sein 49 Wahrend im Volk die diversen Wunder und Zauberbucher weiterhin Verbreitung fanden darunter diverse Ausgaben von Fausts Hollenzwang und ahnlicher Schriften bei deren Inhalt sich die Autoren bei Agrippa oder Paracelsus bedienten oder auf alteres Material zuruckgriffen schlug an den Hofen des Rokoko die Stunde der Wundermanner und hofischen Scharlatane Die bekanntesten Vertreter sind der Graf von Saint Germain und Alessandro Graf von Cagliostro aber auch der aufgrund weniger esoterischer Errungenschaften beruhmte Giacomo Casanova gab vor uber alchemistische und okkulte Kenntnisse zu verfugen Der reisende Alchemist mit Verbindungen zu Freimaurerei und Rosenkreuzertum war eine typische Erscheinung der Zeit Ein Wundermann anderer Art war Franz Anton Mesmer mit seiner Lehre vom animalischen Magnetismus Aus Wien vertrieben liess er sich 1778 erstmals in Paris nieder wo er grossen Erfolg hatte und mit seinen Behandlungen unerhortes Aufsehen erregte indem er die Konzepte einer Magia naturalis in pseudowissenschaftliche Form goss und damit vor allem bei Patienten mit spater als Hysterie heute als psychosomatische Beschwerden bezeichneten Erkrankungen grosse Erfolge erzielte Seine Methoden bereiteten jedoch auch den Boden fur die Erforschung der Phanomene der Hypnose und die heute noch praktizierten Methoden der Hypnotherapie Mitte des Jahrhunderts etablierte sich der Orden der Gold und Rosenkreuzer der unter Friedrich Wilhelm II in Preussen zeitweise sogar politische Bedeutung erlangte 1776 wurde in Bayern der Illuminatenorden gegrundet um dessen angebliches Fortbestehen sich bis heute Legenden und Verschworungstheorien ranken Die Berufung auf angeblich uralte magische Traditionen waren integraler Bestandteil der Lehre dieser Geheimgesellschaften und ausgearbeitete Rituale gehorten zur Praxis vor allem der Rosenkreuzer und der sogenannten Hochgrad Freimaurer Ein Abbild solch aufwandig inszenierter Rituale findet sich in Mozarts Zauberflote Eine auf die Gold und Rosenkreuzer zuruckgehende Innovation war das Konzept der unbekannten Oberen geheimnisvoller Wesen von unbeschranktem Wissen und unanzweifelbarer Autoritat die es ihnen erlaubte den prospektiven Grunder einer Geheimgesellschaft mit der entsprechenden Legitimation auszustatten Bis dahin musste zum Beispiel die Grundung einer neuen Freimaurerloge durch eine altere Loge legitimiert werden Die unbekannten Oberen machten diese Komplikation uberflussig Die Theosophie entwickelte sich im 18 Jahrhundert in der Nachfolge Jakob Bohmes weiter mit Emanuel Swedenborg als beherrschender Figur war jedoch weitgehend mystisch orientiert das heisst konzentrierte sich auf die Schau Gottes und der jenseitigen Welten und weniger auf magisches Handeln Einige Theosophen befassten sich jedoch auch mit Alchemie Hermetik und Rosenkreuzertum darunter Georg von Welling dessen Opus Mago Cabbalisticum 1719 erschien Samuel Richter und Karl von Eckartshausen der auch ein prominenter Illuminat war Die Zeit der Hexenverfolgungen war im 18 Jahrhundert zwar noch nicht voruber bis in die 1760er Jahre gab es zum Beispiel in Bayern Hexenprozesse und 1782 fand der letzte Hexenprozess in der Schweiz statt es gab jedoch in einer Reihe von europaischen Landern ein gesetzliches Verbot der juristischen Hexenverfolgung in Frankreich bereits 1682 in England 1736 in Osterreich 1768 und in Schweden 1779 51 19 Jahrhundert Bearbeiten Im Zeitalter der Romantik erfuhr der Magiebegriff eine Erweiterung Magie meinte nun nicht mehr nur bestimmte Aspekte westlicher Esoterik die zum Beispiel in magischen Operationen praktisch umgesetzt werden konnen sondern die Uberlieferung der westlichen Esoterik schlechthin und zwar als Gegenmodell zur positivistisch mechanistischen Sicht einer entzauberten Welt In diesem Sinn sprechen Novalis Friedrich Schlegel Franz von Baader Justinus Kerner und andere Vertreter der Romantik von Magie 52 Eliphas Levi 1862 Zeugnis fur diese Begriffsverschiebung gibt der franzosische Autor Eliphas Levi dessen Histoire de la magie 1859 erschien Tatsachlich behandelt das Buch die verschiedensten esoterischen Disziplinen Der fast synonyme Gebrauch von Magie Esoterik und Okkultismus verbreitete sich von da an und heute wird zwischen diesen Begriffen oft kaum mehr unterschieden Eine weitere wichtige Erscheinung in der Esoterik des 19 Jahrhunderts Helena Petrowna Blavatsky die zur bestimmenden Gestalt in der 1875 von Henry Steel Olcott gegrundeten Theosophischen Gesellschaft wurde bevorzugte die Bezeichnung Theosophie 53 Blavatsky und Olcott 1888 1877 erschien Blavatskys erstes Buch Isis entschleiert in dem sie eine heftige Polemik gegen die Wissenschaft fuhrte Zugleich machte sie und andere esoterische Autoren sich die Ergebnisse eben dieser Wissenschaft zunutze Dort waren namentlich in der Agyptologie mit der Entzifferung der Hieroglyphen durch Champollion 1822 grosse Fortschritte im Verstandnis der Kulturen des Altertums gemacht worden Wo ein Athanasius Kircher durch mangelndes Verstandnis zu wilden Spekulationen gezwungen war konnte man nun auf akademische Ubersetzungen altagyptischer Texte zuruckgreifen die Entschleierung der Isis war also zunachst einmal eine wissenschaftliche Leistung Und die Erforschung der Vergangenheit beschrankte sich nicht auf das Altertum In England und Deutschland machten sich vom Geist der Romantik beseelte Volkskundler auf Mythen zu erforschen und Sagen zu sammeln in Deutschland entstand die bekannte Marchensammlung der Bruder Grimm 1812 1815 sowie die Sammlung Deutsche Sagen 1816 1818 und Jacob Grimm veroffentlichte 1835 die Deutsche Mythologie und in all dem meinte man Spuren heidnischer Vorzeit und volkstumlicher Magie zu finden 53 Ahnlich verhielt es sich bei anderen Kulturen nicht nur bei solchen des Altertums Im Zeitalter des Kolonialismus wurde der Rest der Welt nicht nur wirtschaftlich sondern auch wissenschaftlich erschlossen was dazu fuhrte dass bislang ganz oder nur ganz oberflachlich bekannte Uberlieferungen und Praktiken in das Blickfeld westlicher Wissenschaftler gerieten Das waren vor allem die asiatischen Religionen und esoterischen Traditionen Hinduismus Tantrismus Buddhismus Lamaismus und Daoismus Umfassende Werke wurden verfasst heilige Texte wurden gesammelt und ubersetzt und all das stand nun den Spekulationen der okkulten Wissenschaftler des 19 Jahrhunderts als Material zur Verfugung und erschloss ihnen ganz neue Welten und bildete die Basis fur einen esoterischen Exotismus Schwebende TischeMan beschrankte sich was das Ubersinnliche betraf aber nicht nur auf die Theorie Man war fasziniert von den Phanomenen der von den Schulern Mesmers praktizierten Hypnose und ab der Mitte des Jahrhunderts setzte die Welle des Spiritismus ein beginnend 1848 in den USA mit den Fox Schwestern und sich bald uber Europa und den Rest der Welt verbreitend Fortan wurden uberall Seancen veranstaltet bei der ein Medium in Trance versetzt wurde oder sich versetzte um Kontakt mit Verstorbenen aufzunehmen das Tischrucken gehorte dazu die Produktion von Ektoplasmen das automatische Schreiben oder der Gebrauch von Geratschaften wie dem Ouija Brett All das durchgefuhrt in einem weiten Spektrum unterschiedlicher Ernsthaftigkeit von der Abendunterhaltung bis zur mit religioser Inbrunst geglaubter und praktizierter Nekromantie Erste Nummer der Proceedings of the American Society for Psychical Research 1885 Parallel dazu gab es Bemuhungen von Wissenschaftlern die Phanomene des Spiritismus und des Paranormalen allgemein wissenschaftlich zu untersuchen und vor allem deren Existenz bzw Nichtexistenz zweifelsfrei nachzuweisen 1862 wurde in London der Ghost Club gegrundet der zu seinen ersten Mitgliedern Charles Dickens zahlte 1882 ebenfalls in London die Society for Psychical Research Es entstand so die Disziplin der Parapsychologie die seit diesen Anfangen bis heute um ihre Anerkennung als ernsthafte Wissenschaft zu kampfen hatte Hermetisches Rosenkreuz Symbol des Golden DawnVon grosster Bedeutung fur die weitere Entwicklung der westlichen Esoterik im 20 Jahrhundert war dann die Grundung einer anderen Gesellschaft des Order of the Golden Dawn 1888 Zu den Grundern gehorten Samuel Liddell MacGregor Mathers und William Wynn Westcott zu den Mitgliedern zahlten Dichter wie William Butler Yeats Algernon Blackwood und Arthur Machen sowie Okkultisten wie Arthur Edward Waite und insbesondere Aleister Crowley Der Orden bestand zwar nur relativ kurze Zeit bevor er infolge von Auseinandersetzungen innerhalb seiner Fuhrung zerbrach aber er schuf eine Reihe von Ritualen die in seinen Nachfolgeorganisationen und von ihm inspirierten spirituellen Gemeinschaften bis heute praktiziert werden und etablierte in seinen Lehrschriften einen Synkretismus aus Kabbala und Tarot Astrologie Alchemie und der henochischen Magie Dees den Gottern Altagyptens und Griechenlands sowie Elementen des Christentums und Judentums der fur Esoterik und Okkultismus des 20 Jahrhunderts formgebend wirken sollte Dabei berief sich der Golden Dawn anders als die Theosophen hauptsachlich auf die rosenkreuzerischen und hermetischen Traditionen sowie auf mittelalterlicher Zauberliteratur So gab MacGregor Mathers mehrere Ubersetzungen solcher Grimoires heraus namentlich The Key of Solomon the King Clavicula Salomonis 1889 und The Book of the Secret Magic of Abra Melin the Mage 1898 20 Jahrhundert Bearbeiten Wenn im 19 Jahrhundert die Abgrenzung zwischen Magie und Religion schon schwierig war und ein erheblicher Teil des wissenschaftlichen Diskurses drehte sich um diese Abgrenzung so wird im 20 Jahrhundert diese Abgrenzung noch schwieriger indem beide Begriffe undeutlicher werden und verschwimmen Die Bedeutung etablierter Religionen wird geringer und die privat praktizierter Formen der Spiritualitat die sich nicht auf das tradierte kulturelle Umfeld beschranken sondern sich synkretistisch bei vielen verschiedenen Regionen und Epochen bedienen wird grosser Zugleich losen sich in der westlichen Esoterik die praktizierten Formen dessen was man Magie nennen konnte von traditionellen Modellen Man kann hier unterscheiden zwischen organisierten und individuellen Formen Die organisierten Formen sind typischerweise nach Art eines Ordens oder einer Loge aufgebaut oft ahnelnd den Freimaurern mit einer in Graden gestaffelten Hierarchie und Initiationen beim Ubergang zwischen den Graden Beispiele dafur sind die verschiedenen Nachfolgeorganisationen des Golden Dawn Zu diesen Orden gehorte der 1901 von Carl Kellner Henry Klein und Franz Hartmann begrundete Ordo Templi Orientis O T O der in der Folge von Theodor Reuss umstrukturiert und ab 1915 stark von den Lehren Aleister Crowleys beeinflusst wurde wozu auch die sexualmagische Ausrichtung des Ordens gehorte Ausser bei Crowley spielt Sexualmagie auch in den esoterischen Theorien des dem Faschismus nahestehenden italienischen Kulturphilosophen Julius Evola eine Rolle und in den auf die Schriften Austin Osman Spares zuruckgehenden Richtungen der Chaosmagie Weitere sich auf die von Crowleys Magick und die von ihm begrundete Thelema Tradition berufende und Crowleys Buch des Gesetzes Liber AL vel Legis als grundlegenden Text anerkennende Gruppen sind der 1909 von Crowley selbst gegrundete Orden des Astrum Argenteum A A die diversen Abspaltungen des O T O die 1926 von Gregor A Gregorius gegrundete Fraternitas Saturni und in neuerer Zeit der satanistische Temple of Set 1975 die chaosmagischen Illuminaten von Thanateros 1978 und Michael Dietmar Eschners Thelema Society 1979 Neben Crowley gab es in der Nachfolge des Golden Dawn weitere Autoren und Gruppen die fur die Entwicklung der magischen Tradition im 20 Jahrhundert wichtig wurden Dazu gehoren der 1900 1903 von Samuel Liddell MacGregor Mathers gegrundete Orden Alpha et Omega A O dem 1926 die Okkultistin Dion Fortune beitrat die spater Mitglied des Ordens Stella Matutina wurde einer weiteren 1903 von Robert William Felkin gegrundeten Nachfolgeorganisation des Golden Dawn der ab 1933 auch Israel Regardie angehorte der zuvor eine Zeit lang Sekretar von Aleister Crowley war und spater die Dokumente des Golden Dawn sammeln und herausgeben sollte Neben der in Orden organisierten Magie gab es 20 Jahrhundert zunehmend individuell praktizierte Magie Man informierte sich aus magischen und esoterischen Schriften die nun in spezialisierten Verlagen erschienen 1896 wurde der Eugen Diederichs Verlag gegrundet in dem anfangs hauptsachlich neuromantische und ab den 1920er Jahren zunehmend esoterische Literatur erschien 1924 der Otto Wilhelm Barth Verlag 1925 Verlag Urachhaus mit anthroposophischen Schriften und 1937 der Hermann Bauer Verlag Mit den Jugendprotesten der 1960er Jahre und insbesondere der kalifornischen Hippiebewegung verstarkte sich das Interesse fur die verschiedenen Traditionen der Esoterik eine Entwicklung die heute unscharf mit dem Begriff New Age Bewegung umrissen wird Man interessierte sich fur Astrologie Parapsychologie und okkultistische Praktiken wie Tarot und Pendeln die magischen Praktiken ethnischer Kulturen wurden entdeckt ihre Schamanen wurden von westlichen Suchern nach einer neuen Spiritualitat aufgesucht und exotische Drogen wurden erprobt Carlos Castaneda wurde zum Kultautor Dessen Darstellungen seiner heute als fiktiv eingestuften Begegnungen mit dem Yaqui Zauberer Don Juan und visionarer und paranormaler Phanomene losten Grundsatzdiskussionen uber die Rationalitat in den Wissenschaften und in der westlichen Kultur aus Wicca AltarDie Studie Traumzeit 1978 des Ethnologen Hans Peter Duerr wurde in dieser Zeit stark rezipiert daneben aber auch andere altere Texte wie Frazers Goldener Zweig oder Die Weisse Gottin von Robert Graves 1948 siehe dazu auch den Abschnitt Magie im wissenschaftlichen Diskurs und vor allem die Bucher The Witch Cult in Western Europe 1921 und The God of the Witches 1933 der Agyptologin Margaret Murray in denen sie die Hexenkult Hypothese vertrat der zufolge die Hexen der Fruhen Neuzeit Glaubige einer vorchristlichen Religion waren Auf der Grundlage von Murrays Hypothesen und Spekulationen entwickelte Gerald Brosseau Gardner dann die Wicca Tradition trat damit ab 1951 an die Offentlichkeit und wurde in der Folge zum Begrunder der weltweit mitgliederstarksten neopaganen Religion Inwiefern und inwieweit im Rahmen von Wicca Magie praktiziert wird lasst sich nicht allgemein sagen da die Rituale und Praktiken der einzelnen Kultgruppen Coven stark voneinander abweichen konnen es wird allerdings von Wicca Glaubigen der Standpunkt vertreten dass das Praktizieren der Rituale der Alten Religion mit Magie gleichbedeutend sei Eine weitere Richtung individuell praktizierter Magie die vor allem in der 2 Halfte des 20 Jahrhunderts an Bedeutung gewann war die Chaosmagie die sich vor allem auf den britischen Kunstler und Magie Austin Osman Spare berief Der Begriff selbst wurde von Peter James Carroll in dessen Liber Null 1978 gepragt das zusammen mit Psychonaut 1982 einer der wichtigsten chaosmagischen Texte ist Ein zentrales Merkmal der Chaosmagie ist der bewusst praktizierte Eklektizismus Man beschrankt sich also nicht auf bestimmte Traditionen und Uberlieferungen sondern verwendet alles was funktioniert ob es nun Konzepte aus uralten Weisheitstexten oder aus Fantasyliteratur wie etwa Terry Pratchetts Scheibenwelt seien Moderne Formen der Alchemie die auch im 20 Jahrhundert noch ihre Vertreter hatte wie zum Beispiel den Alchemisten und Theosophen Alexander von Bernus oder Eugene Canseliet sowie den geheimnisumwobenen Fulcanelli sind weniger als praktizierte Magie und eher als Formen spiritueller Entwicklung zu sehen So interpretierte es auch der Psychologe Carl Gustav Jung der sich intensiv mit der Alchemie und ihren Symbolen befasste und mehrere einschlagige Schriften veroffentlichte Jung sah daruber hinaus die von ihm begrundete Richtung der analytischen Psychologie in einer engen Beziehung zu magischen Traditionen und betrachtete magisch und psychisch als Synonyme 54 Weitere Richtungen der Psychologie und Psychotherapie in denen Konzepte der Magie und des magischen Denkens aufgenommen wurden sind beispielsweise das Neuro Linguistische Programmieren NLP und Positives Denken Gegenwart Bearbeiten Traditionelle Formen okkulter Lehren finden in der Gegenwart modernisierte Formen So wird die judische Mystik der Kabbala in Gestalt der Kabbalah Centres auch fur Nichtjuden und des Hebraischen nicht machtige Suchende zuganglich darunter Prominente wie Madonna Der moderne Spiritismus sucht weniger den Kontakt mit Toten sondern in Form des Channeling den mit hoffentlich hilfsbereiten Geistwesen allgemein und speziell den mit Engeln Und die Verwendung von Tarot I Ging und anderen Orakelformen erfreut sich weiterhin grosser Beliebtheit Das Tarot insbesondere bietet in unuberschaubarer Zahl fur jeden Geschmack und jede Glaubensrichtung einen entsprechend gestalteten Kartensatz sei es Engel 55 Tolkien 56 oder Baseball 57 Eine bis in die Gegenwart bestehende und sich noch verstarkende Tendenz der westlichen Esoterik ist der Synkretismus Es begann bereits in der Renaissance mit Pico der mit seinen 900 Thesen darauf abzielte die verschiedenen Traditionen der christlichen Theologie Hermetik und Kabbala in einem System zu vereinen fortgesetzt im 17 Jahrhundert mit der Pansophie eines Comenius dann im 18 Jahrhundert als verschiedene Traditionen und Uberlieferungen wie zum Beispiel christliche Kabbala und Theosophie Paracelsismus Alchemie und Rosenkreuzertum sich in den Schriften einzelner Autoren zunehmend vermischten und gegen Ende des 19 Jahrhunderts in den Lehren des Golden Dawn zu einem Uberlieferungskorpus integriert wurden Zugleich wurden im Zeitalter des Kolonialismus und des Imperialismus Elemente aus den esoterischen Uberlieferungen des verschiedensten Kulturen rezipiert und in die eigenen Theorien mit aufgenommen namentlich gilt das fur die sudasiatischen Traditionen wie Tantra Yoga aber auch Sufismus oder gefordert durch die Entwicklung der Agyptologie Elemente altagyptischer Uberlieferung Diese fur die westliche Esoterik kennzeichnende Tendenz zum Synkretismus findet ihre vorlaufige Vollendung in der Chaosmagie welche sich die Aneignung all dessen was funktioniert zum Prinzip macht Magie im wissenschaftlichen Diskurs BearbeitenFur die Aufklarer des 18 Jahrhunderts waren Religion und Magie gleichermassen der Vernunft entgegengesetzte Formen des Aberglaubens und eines vermeintlichen uberwundenen dunklen Zeitalters An der Schwelle zum 19 Jahrhundert begann dann die wissenschaftliche Beschaftigung mit Fragen der Religion in Form einer Religionswissenschaft Zugleich befasste sich erstmals die neuzeitliche westliche Wissenschaft mit der Magie und bemuhte sich dann auch sogleich zwischen der Religion insbesondere den Offenbarungsreligionen wie Judentum Christentum und Islam und der Magie auf wissenschaftlicher Grundlage zu differenzieren was sich als schwierig erwies Die Diskussion uber die Unterscheidung zwischen Religion und Magie dauert an bis in die Gegenwart und hat den wissenschaftlichen Diskurs zum Thema Magie entscheidend gepragt Der Diskurs war dann zwar auch beeinflusst von den verschiedenen Methoden und Ansatzen der im 19 Jahrhundert neben der Religionswissenschaft entstehenden Disziplinen der Soziologie Anthropologie und der Psychologie starker aber noch von einzelnen Personen und den von ihnen entwickelten Theorien Einige dieser Wissenschaftler waren nicht nur grundlegend und schulbildend in ihren Arbeiten zu Religion und Magie sondern daruber hinaus auch Begrunder ihrer jeweiligen Disziplinen so Max Weber Soziologie Edward B Tylor und Bronislaw Malinowski Anthropologie und Sigmund Freud und C G Jung Psychologie Die verschiedenen Ansatze und ihre Hauptvertreter konnen wie folgt grob chronologisch gruppiert werden 58 intellektualistischer Ansatz Magie und Religion dienen der Erklarung von sonst unerklarbaren Phanomenen einer noch nicht verstandenen Welt Hauptvertreter Edward B Tylor und James George Frazer emotionalistischer Ansatz Magie und Religion grunden in der Verarbeitung spezifischer Emotionen Hauptvertreter Robert Ranulph Marett Bronislaw Malinowski Sigmund Freud phanomenologischer Ansatz Konzentriert sich auf die Gefuhle und Erfahrungen der Magie und Religion Praktizierenden Hauptvertreter Rudolf Otto Mircea Eliade Ninian Smart C G Jung funktionalistischer Ansatz Magie und Religion erfullen bestimmte Funktionen in einer Gesellschaft und bilden deren Sozialstruktur ab Hauptvertreter Emile Durkheim Marcel Mauss Alfred Radcliffe Brown symbolistischer Ansatz Magie und Religion werden als Symbolsysteme betrachtet wobei die Symbole Entsprechungen in den gesellschaftlichen Strukturen und Werten haben Hauptvertreter Lucien Levy Bruhl Arnold van Gennep Mary Douglas John H M Beattie Victor Turner Stanley Jeyaraja Tambiah Clifford Geertz neo intellektualistischer Ansatz In einer Wiederbelebung des intellektualistischen Ansatzes ab den 1960er Jahren wird die Betonung darauf gelegt dass durch Magie und Religion nicht nur Dinge erklart sondern auch beeinflusst werden konnen Hauptvertreter Jack Goody I C Jarvie Robin Horton John Skorupski strukturalistischer Ansatz Magie und Religion bilden gemass den Sichtweisen des Strukturalismus nicht etwa nur gesellschaftliche Strukturen sondern die Strukturen des Denkens und der Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit ab Hauptvertreter Edmund Leach Claude Levi Strauss Maurice Godelier kognitiver Ansatz Magie und Religion werden in Beziehung gesetzt zu bestimmten Formen mentaler und kognitiver Prozesse Hauptvertreter Dan Sperber E Thomas Lawson und Robert N McCauley Pascal Boyer feministischer Ansatz Von der Position des Feminismus aus werden andere traditionelle Ansatze als ungenugend kritisiert vor allem in Hinblick darauf der Erfahrungen und Sichtweisen Religion und Magie praktizierender Frauen gerecht zu werden Hauptvertreter Julia Kristeva Mary DalyDie wissenschaftlichen Teildisziplinen die sich mit dem Thema Magie befassen sind neben der Religionsphilosophie und der vergleichenden Religionswissenschaft die Religionsanthropologie die Religionsethnologie die Religionssoziologie und die Religionspsychologie 59 Die Intensitat mit der die Wissenschaft sich seit dem 19 Jahrhundert mit dem Thema Magie auseinandersetzt ruhrt nicht allein vom schlichten Interesse am Thema her sondern hat auch viel zu tun mit dem Bestreben klare Abgrenzungen zu schaffen zwischen Magie und Religion bzw zwischen Magie und Wissenschaft In beiden Fallen erwies sich die Abgrenzung als ausgesprochen schwierig Randall Styers zufolge liegt die Bedeutung des Diskurses also vor allem darin dass dabei Magie dazu verwendet wird einen Kontrast zu Religion bzw Wissenschaft zu bilden und daruber hinaus einen Gegensatz zu modern denn das woruber bei all den unterschiedlichen Magietheorien sich alle einig sind ist dass Magie nicht modern ist 60 Styers weist weiter auf die bedeutende Rolle hin welche die Ideologisierung des Magie Diskurses in der Kolonialisierung der Welt gespielt hat Indem Magie verknupft wurde mit Primitivitat und Aberglaube und bei aussereuropaischen Kulturen nicht gross unterschieden wurde zwischen Religion und Magie im Extrem galten nur bestimmte Formen des Protestantismus als akzeptable Religionsausubung wurde die Kolonialisierung der Welt wissenschaftlich gerechtfertigt Zur Magie neigende Volkerschaften verlangen nach aufgeklarter Kontrolle 61 Ein Problem ist naturlich dass magische Praktiken in den westlichen Gesellschaften ja keineswegs verschwunden sind So stellt Edward B Tylor in Primitive Cultures 1871 mit Bedauern fest dass zu jeder von primitiven Gesellschaften geubten Form von Magie sich Analoges in den westlichen Gesellschaften findet Konsequent ergibt sich daraus auch ein Kolonisierungsbedarf bei jenen Teilen der heimischen Bevolkerung die solche Praktiken uben typischerweise Angehorige der Unterklasse und marginalisierter Gruppen 62 Pioniere Bearbeiten In seiner Ubersichtsarbeit zum wissenschaftlichen Diskurs uber Religion und Magie benennt Graham Cunningham als Pioniere der Theoriebildung auf diesem Gebiet Georg Wilhelm Friedrich Hegel Karl Marx und Max Weber Alle drei betrachten die Magie als einen Vorlaufer der Religion nehmen also einen evolutionistischen Standpunkt ein Fur Hegel sind die Begriffe Immanenz gegenuber Transzendenz bestimmend Im magischen Urzustand ist das Heilige allen Dingen innewohnend immanent auch dem Menschen der in unmittelbarem Kontakt mit den magischen Machten steht und daher diese auch beeinflussen kann Das andert sich mit der Entstehung der Religion in der das Heilige in Gottern personifiziert in einer transzendenten Uberwelt angesiedelt ist auf die der Mensch keinen Einfluss mehr hat und sich nur noch bittend and ie Gotter wenden kann In der Hegelschen Dialektik entspricht die magische Weltsicht der These und die religiose Weltsicht der Antithese Der Gegensatz findet im Christentum seine Synthese da die christliche Theologie Immanenz und Transzendenz miteinander vereint und versohnt 63 Als Schuler Hegels folgte auch Marx einem sowohl dialektischen als evolutionistischen Ansatz allerdings entsteht bei Marx der dialektische Prozess nicht aus einer Auseinandersetzung von Natur und Geist sondern aus dem die soziale Entwicklung bestimmenden Produktionsprozess als Basis einerseits und dem sich aus diesem ergebenden Uberbau zu dem auch Religion und Magie gehoren andererseits Dem Urzustand der urkommunistischen Gesellschaft entsprach der Versuch die Naturkrafte durch magische Operationen zu beeinflussen der Herausbildung einer Klassengesellschaft die Entstehung der Religion als Opium des Volkes die dann im Kommunismus als Endziel der Geschichte uberwunden und uberflussig sein wird 64 Auch Weber sieht eine Entwicklung von der Magie hin zur Religion mit dem Unterschied dass anders als bei Hegel und Marx das Magische nicht in einem dialektischen Schritt uberwunden wird sondern dass es einen fliessenden Ubergang von der Vorherrschaft magischer Praktiken zur Dominanz der Religion gibt die weiterhin magische Elemente enthalt Den bestimmenden Unterschied sieht Weber in der Haltung des Magie bzw Religion Praktizierenden also des Zauberers bzw des Priesters Der Zauberer erwirbt durch das Ausfuhren eines Rituals bzw das Darbringen einer Opfergabe gewissermassen einen Anspruch an die magischen Machte eine nuchterne und geschaftsmassige Haltung Do ut des ist der durchgehende Grundzug schreibt Weber in seinem Werk Wirtschaft und Gesellschaft Die Gottheit des Priesters dagegen ist ein grosser Herr gegen die der Glaubige keine Anspruche hat Er kann nur um Gnadenerweise bitten bzw versuchen den Zorn des Gottes zu besanftigen Weber beschreibt eine Entwicklung vom berufsmassigen Zauberer einer mit besonderen Begabungen ausgestatteten Person diese Begabung wird von Weber als Charisma bezeichnet vermoge derer sie in der Lage ist auf die magischen Machte einzuwirken zu deren Aufgaben es bald gehort Riten und Kultfeiern anzuleiten aus denen sich dann Religion und Priestertum entwickeln Merkmale von Magie und Zauberei bleiben aber auch in der Religion erhalten und Weber betont immer wieder die fliessenden Ubergange zwischen den beiden Polen So kann das personliche Gebet als Akt religioser Hingabe betrachtet werden in der Gebetsformel nahert sich das aber der magischen Formel und in der tausendfachen Formelwiederholung mit Hilfe von Gebetsmaschinen wie zum Beispiel den Gebetsmuhlen oder rein quantitativ bemessenen Rosenkranzleistungen zeigt sich das Weiterleben magischen Denkens im Rahmen der Religion 65 66 Hauptvertreter und richtungen des Diskurses Bearbeiten Intellektualistischer Ansatz Bearbeiten Dieser Ansatz betrachtet zunachst Magie und dann Religion als eine Form die mit unverstandenen Naturkraften intellektuell auseinanderzusetzen Freilich erweisen sich die von der Magie angenommenen magischen Gesetze als falsch und die von der Religion geglaubten Gotter als unzuverlassig weshalb erst die Hinwendung zur Wissenschaft die Zivilisation auf feste Fusse stellt Die von James Georg Frazer erstmals klar formulierte evolutionistische Triade Magie Religion Wissenschaft wirkte in der einen oder anderen Form im Diskurs bis heute nach Edward B Tylor Edward B Tylor 1917 Tylor war einer der Mitbegrunder der Anthropologie und vertrat dem Zeitgeist entsprechend eine evolutionistische Sichtweise der zufolge in der Magie die primitivste Stufe intellektueller Entwicklung zu sehen ist aus der die Kulturen fortschreiten zur Religion um schliesslich zu Wissenschaft und rationaler Weltsicht zu gelangen 67 In seinem Werk Primitive Culture 1871 deutsch als Die Anfange der Cultur 1873 urteilt er uber die Magie Ihre Stellung in der Geschichte ist kurz folgende Sie gehort in ihren Hauptgrundzugen den niedrigsten Stufen der Civilisation an welche wir kennen und die niederem Rassen welche noch keinen erheblichen Antheil an der Bildung der Welt besitzen erhalten sie noch ihre Kraft 68 Den Grund dafur dass so etwas wie Magie uberhaupt entsteht sieht er in einer intellektuellen Fehlleistung Der Hauptschlussel zum Verstandniss der schwarzen Kunst besteht darin dass wir sie als beruhend auf der Ideenassociation betrachten einer Fahigkeit welche die Grundlage fur die menschliche Vernunft aber auch in nicht geringem Grade fur die menschliche Unvernunft bildet Der Mensch der auf einer noch unentwickelten geistigen Stufe gelernt hat in Gedanken jene Dinge zu verbinden von denen ihm die Erfahrung gezeigt hat dass sie wirklich in Zusanmmenhang stehen ist weiter gegangen und hat irrthumlich diese Verrichtung umgekehrt und den Schluss gezogen dass eine Verbindung in Gedanken notwendig einen ahnlichen Zusammenhang in der Wirklichkeit bedinge So hat er denn versucht mit Hulfe von Vorgangen von denen wir jetzt einsehen dass sie nur eine ideelle Bedeutung haben Ereignisse zu entdecken vorauszusagen und hervorzurufen 69 Der Tatsache dass Magie auch in den zivilisierten Gesellschaften durchaus verbreitet ist tragt er Rechnung indem er diese magische Praktiken als Uberlebsel survivals beschreibt also Relikte einer eigentlich uberwundenen Kulturstufe die zu eliminieren noch nicht vollig gelungen ist Mit einer gewissen Hilflosigkeit konstatiert er D er Strom der Civilisation windet und dreht sich vielfach und was in einem Zeitalter ein klarer vorwarts eilender Strom zu sein scheint kreist im nachsten in wirbelndem Strudel herum oder verliert sich in einen truben pesthauchenden Sumpf 70 James George Frazer The Golden Bough 1890 Frazer war ein britischer Altphilologe der sich auch unter dem Einfluss Tylors der Anthropologe zuwandte und unter dem Titel Der goldene Zweig The Golden Bogh 1890 eine ursprunglich zweibandige Abhandlung uber ein sakrales Konigtum in der Antike verfasste deren 3 Auflage von 1920 13 Bande umfasste und neben der antiken Mythologie auch die gesamte zeitgenossische anthropologische Literatur fur Frazers Theoriebildung heranzog Das Werk ist nicht nur im Rahmen des wissenschaftlichen Diskurses bedeutend sondern auch in seiner Wirkung auf Magie Okkultismus und Esoterik im 20 Jahrhundert bis hin zur New Age Bewegung und zur modernen Fantasy Literatur beispielsweise den Nebeln von Avalon von Marion Zimmer Bradley die alle den Goldenen Zweig als Materialsammlung und Steinbruch verwendeten sehr zur Besturzung Frazers der die Anfange dieser unerwunschten Rezeption noch erlebte 71 72 Auch fur Frazer reprasentiert Magie einen Urzustand von wo aus eine evolutionare Weiterbildung uber das Zwischenstadium der Religion hin zum wissenschaftlichen Weltbild erfolgt Frazer unterscheidet zwei Hauptformen der Magie namlich die imitative nachahmende 73 und kontagiose ubertragende Magie beide sich herleitend von der Sympathie als grundlegendem magischen Prinzip Dabei liegt der imitativen Magie zugrunde dass Gleiches wieder Gleiches hervorbringt Was gleich oder ahnlich ist wirkt aufeinander was sich der Zauberer zunutze macht indem er eine Puppe eines Feindes anfertigt und diese mit Nadeln durchbohrt Kontagiose Magie basiert auf Beruhrung und der Annahme dass Dinge die einmal einmal verbunden waren fur alle Zeiten selbst wenn sie vollig voneinander getrennt sind in einer solchen sympathetischen Beziehung zueinander bleiben mussen dass was auch immer dem einen Teil geschieht den andern beeinflussen muss 74 Wie Tylor sieht auch Frazer diesen magischen Prinzipien einen Denkfehler zugrunde liegen Wenn meine Analyse der Logik des Magiers richtig ist so stellen sich ihre beiden grossen Prinzipien als lediglich zwei verschiedene falsche Anwendungen der Ideenassoziation heraus Imitative Magie grundet sich auf die Verbindung von untereinander ahnlichen Ideen Ubertragungsmagie dagegen auf die Verbindung von Ideen durch unmittelbare Aufeinanderfolge Der Fehler imitativer Magie ist es anzunehmen dass Dinge die einander gleichen tatsachlich gleich seien Ubertragungsmagie verfallt in den Irrtum zu glauben Dinge die einmal miteinander in Beruhrung standen wurden immer miteinander in Beruhrung bleiben 75 Wird dieser Denkfehler und damit die Unwirksamkeit individuell praktizierter Magie erkannt so folgt daraus laut Frazer der Wandel von der Magie zur Religion in der es nicht mehr der magisch handelnd Mensch sondern hohere Machte sind die auf die Natur und die menschlichen Schicksal wirken Diese hoheren Machte mussen nun angefleht werden damit sie Gutes wirken beziehungsweise besanftigt werden um Schlechtes abzuwenden Frazer gesteht allerdings zu dass die Unterscheidung zwischen Religion und Magie manchmal schwierig sei und macht den Unterschied an der Haltung der Praktizierenden fest Wenn befohlen und gezwungen wird dann ist es Magie wenn dagegen angefeleht und besanftigt wird dann ist es Religion Und auch in der Sichtweise gebe es Unterschiede Der Magier sehe eher unpersonliche Krafte am Werk die den Gesetzen der sympathetischen Magie gehorchen mussen Der Priester sieht Gotter deren Macht ein Gegenstand des Glaubens ist 76 77 Frazers Vorstellung der vorwissenschaftlichen instrumentellen Funktion der Magie wurde spater von Ludwig Wittgenstein kritisiert der sowohl Religion als auch magischen Praktiken eine expressive Funktion zusprach so dass beide nicht in Konkurrenz zur Wissenschaft traten 78 Emotionalistischer Ansatz Bearbeiten Vertreter des emotionalistischen Ansatzes sehen als Existenzgrund von Magie und Religion nicht das Bedurfnis die in der Welt wirkenden Machte zu verstehen und dann auch beherrschbar zu machen sondern das Bedurfnis emotionale Belastungen und Schicksalsschlage Erlebnissen von Leid Krankheit und Tod einen Sinn zu geben und sie dadurch psychisch besser verarbeiten zu konnen Robert Ranulph MarettWie Frazer kam Marett von der Altphilologie zur Anthropologie und lehrte wie Tylor in Oxford wo er von 1910 bis 1936 dessen Nachfolger war 1899 hielt er auf dem Jahrestag der Anthropologischen Sektion der British Association einen vielbeachteten Vortrag 79 in dem er im Gegensatz zu Tylor der die Urstufe von Magie und Religion im Animismus sah also der Beseeltheit von Dingen Tieren und Naturkraften eine diesem vorangehende Stufe des Praanimismus postulierte die spezifisch als Animatismus bezeichnet wird Demzufolge entspringe der Konfrontation mit den von Marett mit dem Begriff des Mana verknupften Naturmachten sowohl Ehrfurcht als auch Scheu aus der sich das Tabu herleite Magie und Religion seien dann Formen mit diesen Gefuhlen und Affekten umzugehen die sich dann in der weiteren Entwicklung zum Ritual verfestigen wurden Marett kritisierte Frazer einerseits wegen der von Frazer behaupteten Moglichkeit einer klaren Unterscheidung von Magie und Religion in unterschiedliche Spharen wahrend Marett fliessende Ubergange und Uberlagerung sah andererseits wegen Frazers wie auch Tylors Auffassung der Ursprung von Magie und Religion liege im Bereich des Verstehens bzw des Nicht Verstehens Marett dagegen meint es sei vielmehr eine Sache des Fuhlens 80 81 82 Sigmund Freud Totem und Tabu 1913 In Teil III von Totem und Tabu 1913 in dem sich Freud mit Animismus und Magie befasst referiert er zunachst die Theorien von Tylor und Frazer und beruft sich dabei insbesondere auf Wilhelm Wundts Mythus und Religion 83 Als gemeinsame Wurzel von Frazers Formen der imitativen bzw kontagiosen Magie erkennt Freud dann die Vorstellung von der Allmacht der Gedanken das heisst dass vor allem Gedanken und Vorstellungen in der Magie wirksam sind Im animistischen Stadium schreibt der Mensch sich selbst die Allmacht zu im religiosen hat er sie den Gottern abgetreten aber nicht ernstlich auf sie verzichtet denn er behalt sich vor die Gotter durch mannigfache Beeinflussungen nach seinen Wunschen zu lenken In der wissenschaftlichen Weltanschauung ist kein Raum mehr fur die Allmacht des Menschen er hat sich zu seiner Kleinheit bekannt und sich resigniert dem Tode wie allen anderen Naturnotwendigkeiten unterworfen Aber in dem Vertrauen auf die Macht des Menschengeistes welcher mit den Gesetzen der Wirklichkeit rechnet lebt ein Stuck des primitiven Allmachtglaubens weiter 84 Dass die Magie vor allem ein Werk der Vorstellung und Imagination ist zeigt sich darin dass zum Beispiel die Ahnlichkeit einer Wachspuppe mit dem Dargestellten nicht wesentlich ist wesentlich dagegen ist die gedankliche Identifikation der Puppe mit der Person die vom Zauberer zu vollziehen ist Diese Vorstellung von der Allmacht der Gedanken sieht Freud dann auch bei den Neurotikern am Werk Wenn bose Gedanken Boses bewirken konnen dann ist kein wesentlicher Unterschied zwischen Vorstellung und Tat dann konnen zum Beispiel unterdruckte Phantasien von verbotenen sexuellen Handlungen in gleicher Weise Schuldgefuhle erzeugen wie eine vollbrachte Tat Freud diagnostiziert diese Vorstellung dann sowohl bei den Primitiven als auch bei den Neurotikern als Folge eines kulturell bzw individuell nicht uberwundenen kindlichen Narzissmus 85 und fuhrt die Analogie noch weiter Es entspricht dann zeitlich wie inhaltlich die animistische Phase dem Narzissmus die religiose Phase jener Stufe der Objektfindung welche durch die Bindung an die Eltern charakterisiert ist und die wissenschaftliche Phase hat ihr volles Gegenstuck in jenem Reifezustand des Individuums welcher auf das Lustprinzip verzichtet hat und unter Anpassung an die Realitat sein Objekt in der Aussenwelt sucht 86 Freud identifiziert dabei die Phase der Magie mit Maretts Animatismus da der Animismus einen Teil der Allmacht bereits den dort zentralen Geistern abgetreten hat also nicht mehr der Urstufe entsprechen kann und bereist den Weg zur Bildung einer Religion eingeschlagen hat 87 Die Entstehung der Religion verknupft Freud mit dem Totemismus also dem Glauben an eine mythisch verwandtschaftliche Beziehung zu bestimmten Arten von Tieren und Pflanzen den Totemismus verknupft er wiederum mit dem Odipus Komplex also der Kombination von fruhkindlichem sexuellen Begehren der Mutter und der Eifersucht auf den Vater wobei er den Vater mit dem Totemtier identifiziert 88 Freuds Interpretation hatte einen erheblichen Einfluss auf seine Nachfolger und gab dem Diskurs eine ganz neue Wendung Waren die Theorien seiner Vorlaufer dazu gebraucht worden die kulturelle Uberlegenheit der westlichen Zivilisation uber die Primitiven zu unterfuttern so schuf Freuds Magieinterpretation eine wissenschaftliche Basis fur Uberlegenheit auf individueller Ebene die Uberlegenheit des Erwachsenen gegenuber dem Kind und insbesondere gegenuber dem Geisteskranken und bildete die Grundlage fur eine Pathologisierung magischen Denkens bei allen welche die objektiven Phanomene der Aussenwelt von subjektiven Phanomenen der Innenwelt wie zum Beispiel Traumen und Visionen nicht sauberlich trennen 89 Carl Gustav Jung Carl Gustav Jung ca 1935 Wie Freud sah auch Jung der Begrunder der Analytischen Psychologie die Wurzel von magisch religioser Praktiken in psychischen Prozessen lehnte allerdings Freuds Theorie ab in der er eine Fixierung auf Storungen der sexuellen Entwicklung sah Jung zufolge sind Mythen Magie und Religion wesentliche Instrumente bei der Entwicklung des Individuums in seiner Beziehung zum von Jung postulierten kollektiven Unbewussten und den aus diesem heraustretenden Archetypen Die Ahnlichkeit der archetypischen Bilder uber Kulturen und Zeiten hinweg belegt nach Jung deren Ursprung im kollektiven Unbewussten Den unterschiedlichen Archetypen entsprechen dann unterschiedliche Gestaltungen in Mythos und magisch religioser Ikonografie Im Gegensatz zu Freud betrachtete Jung die Angehorigen naturnaher Volker als potentiell psychisch gesunder da sie dem archetypischen Erleben in Traumen und Visionen naher stunden 90 Daruber hinaus befasste Jung sich intensiv mit der Alchemie da auch die Alchemisten auf der Suche nach dem Arcanum dem Geheimnis sich von Traumen und Visionen in einer Form leiten liessen die nach Jungs Interpretation dem von ihm entwickelten Verfahren der aktiven Imagination entsprach weshalb Jung in der magischen Praxis der Alchemie eine aktive Auseinandersetzung des Praktikanten mit den Archetypen erkannte Phanomenologischer Ansatz Bearbeiten Wahrend die von Edmund Husserl begrundete philosophische Disziplin der Phanomenologie bei den Anthropologen kaum rezipiert wurde waren Religionshistoriker wie Rudolf Otto Mircea Eliade und Ninian Smart fur phanomenologische Ansatze aufgeschlossener also der Untersuchung jener Prozesse bei denen aufgrund von Erfahrungen sich Begriffe formen In seinem Werk Das Heilige 1917 legte Otto eine Analyse vor auf die sich sowohl C G Jung als auch Eliade beriefen und in der er die Konfrontation mit dem Numinosen einer ungestalteten Form des Gottlichen als den ursprunglichen magisch religiosen Impuls benannte Diese Konfrontation resultiert dann entweder im Mysterium tremendum Schauder und Furcht oder im Mysterium fascinans Anziehung 91 Mircea EliadeStatt vom Numinosen spricht Eliade vom Heiligen als der Sphare des Magisch Religiosen wobei er zwischen Magie und Religion keinen wesentlichen Unterschied macht Die Erscheinung des Heiligen zum Beispiel in der Natur nennt er Hierophanie In diesen Hierophanien werden im Lauf der Zeit Muster erkannt welche die Grundlage der Mythen und Symbolsysteme bilden wobei diese Symbolsysteme bei Eliade eine ahnlich zentrale Rolle spielen wie die Archetypen bei Jung Ein solches Symbolsystem ware das der zyklischen Wiederkehr und Erneuerung erfahren im Zunehmen und Abnehmen des Mondes im weiblichen Zyklus im jahrlichen Spriessen und Absterben der Pflanzen etc Wie Jung sieht Eliade im Magisch Religiosen einen positiven Einfluss auf die Entwicklung des Individuums bzw der Gruppe 92 Objekte wie etwa Steine und Felsen in denen das Heilige aufschien konnten dabei sowohl Gegenstand der Verehrung als auch ein Werkzeug sein indem zum Beispiel heilige Orte und Grabstatten durch Steinsetzungen geschutzt wurden Religioses Verehrung und Magisches Werkzeug durchdringen sich dabei und schliessen sich gegenseitig nicht aus 93 Ninian SmartIn seinem Buch Dimensions of the Sacred 1996 bemuht sich Smart um Neutralitat in der Betrachtung religios magischer Praktiken Es soll entsprechend dem phanomenologischen Ansatz untersucht werden was von den Handelnden getan wird welche Bedeutung den Handlungen zugeschrieben wird und welche Ergebnisse erwartet werden Und diese Untersuchung soll in Hinblick auf mehrere Aspekte Dimensionen bei Smart erfolgen namlich emotional rituell dogmatisch ethisch institutionell politisch mythisch bzw narrativ und materiell also in Gestalt von Bauten und Artefakten 94 Smart unterscheidet in Hinblick auf den Diskurs um Religion und Magie da er diese beiden allzu belasteten Begriffe vermeiden will zwischen devischen engl devic abgeleitet von Sanskrit द व deva fur Gottheit und mantrischen von Mantra einer religiosen Formel in Hinduismus und Buddhismus Kausalitatsmodellen also Modellen fur den Zusammenhang zwischen Handlung und Resultat Im devischen Modell bezieht sich die Handlung auf eine Art Gottheit man opfert fur eine sichere Seereise dem Neptun um ihn gunstig zu stimmen im mantrischen Modell bewirkt die Handlung Sprechen eines Regenmantras das Resultat Regen ohne dass dabei gottliche Personen eine nennenswerte Rolle spielten auch wenn das Mantra diesen und jenen Gotternamen enthalten mag Bestimmend fur die Wahl des einen oder anderen Modells sind neben geschichtlichen und sozialen Umstanden die erfahrene wahrgenommene Zuverlassigkeit des Wirkungszusammenhangs Je zuverlassiger das Ritual subjektiv funktioniert desto ausgepragter wird dessen mantrischer Charakter Dass die zugrunde gelegte Kausalitat aus der Perspektive moderner Wissenschaft nicht existiert hat dabei keine Auswirkung und tut dem Fortbestand entsprechender Handlungsweisen keinen Abbruch Smart verweist dabei auf auch in westlichen Gesellschaften verbreitete rituelle Handlungen etwa bei Sportlern im Baseball 95 Funktionalistischer Ansatz Bearbeiten Der strukturfunktionalistische Ansatz geht auf Spencers Interpretation der Gesellschaft als eines Ganzen zuruck dessen Teile wie die eines Organismus jeweils eine bestimmte Funktion erfullen und dieser angepasst sind Man hat gegen diesen Ansatz eingewandt dass er Konflikt und Veranderung nicht hinreichend abbilde 96 Emile Durkheim Emile DurkheimDurkheim der Begrunder der franzosischen Soziologie befasste sich in einem seiner wichtigsten Werke ausfuhrlich mit der Religion am Beispiel des Totemismus der australischen Ureinwohner In Les formes elementaires de la vie religieuse 1912 deutsch als Die elementaren Formen des religiosen Lebens vertrat er die Ansicht dass der Totemismus die primitivste Form der Religion sei an dem sich am klarsten die soziale Funktion der Religion erkennen lasse namlich soziale Bindungen zu starken Die totemistischen Gesellschaften seien Clangesellschaften und das Totem der zur Gottheit erhobene Clan Er grenzt sich vom intellektualistischen Ansatz Frazers ab also der Ansicht Religion wurde auf einer intellektuellen Fehlleistung beruhen und sagt dass eine menschliche Einrichtung nicht auf Irrtum und Luge beruhen kann denn sonst konnte sie nicht dauern Wenn sie nicht in der Natur der Dinge begrundet ware hatte sie in den Dingen Widerstande gefunden die sie nicht hatte besiegen konnen 97 Der Magie gibt er in seiner Theorie nur geringes Gewicht Magie sei individualistisch und wenig relevant in Bezug auf strukturelle und moralische Zwecke von Gesellschaften und deren Verstandnis Nach Durkheim ist Magie nicht evolutionistisch als Vorstufe von Religion und Wissenschaft aufzufassen sondern stelle das sich Aneignen sozialer Methoden der Religion durch ein Individuum dar 98 Kennzeichnend fur eine Religion als soziale Institution sei die Existenz einer Kirche demgegenuber habe der Magier eine Kundschaft und keine Kirche Und weiter Der Magier braucht sich nicht mit seinen Berufskollegen zu vereinigen um seine Kunst auszuuben Er ist eher isoliert statt die Gesellschaft zu suchen flieht er sie viel mehr 99 Wesentlich fur eine Religion sei eine Aufteilung der Welt in die beiden Bereiche des Heiligen und des Profanen Durkheim definiert Eine Religion ist ein solidarisches System von Uberzeugungen und Praktiken die sich auf heilige d h Abgesonderte und verbotene Dinge Uberzeugungen und Praktiken beziehen die in einer und derselben moralischen Gemeinschaft die man Kirche nennt alle vereinen die ihr angehoren 100 Der sozial funktionalen Religion stellt Durkheim die Magie welche der Religion ja in so vielen Aspekten gleicht zum Beispiel in den Ritualen und den angesprochenen Wesenheiten als eine Art dunklen Bruder gegenuber Bernd Christian Otto schreibt dazu Magie wird aufgrund ihres von Durkheim postulierten asozialen egoistischen Wesens zum gemeinschaftsentzweienden und unmoralischen Gegenspieler der Religion Deutlicher hatte man die pejorative Konnotation und stigmatisierende Funktion des Magiebegriffs kaum aus der christlichen Religionsgeschichte ubernehmen konnen 101 Konsequent schliesst Durkheim die Magie als Gegenstand religionssoziologischer Betrachtung aus und will sich mit Magie nicht weiter befassen da wir unsere Untersuchung ja auf die Religion beschranken und dort stehenbleiben wollen wo die Magie beginnt 102 Was bei Frazer magische Riten sind wird von Durkheim als religios gedeutet Die Funktion etwa eines Fruchtbarkeitsritus sei dabei nicht vorrangig die Sicherstellung von Fruchtbarkeit sondern die Starkung des Zusammenhalts und der Moral der Gemeinschaft in der zyklischen Wiederholung der Riten Demgegenuber sind die Operationen des Magiers letztlich unmoralisch da sie nicht dem langfristigen Gemeinschaftsinteresse sondern nur kurzfristigen egoistischen Intentionen dienen Auch wenn Durkheims Spatwerk und insbesondere seine Auffassung des Totemismus von Ethnologen schon bald kritisiert wurde erwies sich sein reliogionssoziologischer Ansatz als langfristig wirksam und mit diesem eine sehr negative Auffassung von Magie deren Untersuchung bei seinen Nachfolgern an den Rand gedrangt wurde und als Kehrichthaufen 103 fur alles dienen musste was nicht als religios interpretiert werden konnte 104 Marcel Mauss Marcel Mauss1902 also 10 Jahre vor Durkheim veroffentlichte Marcel Mauss der Neffe von Durkheim zusammen mit Henri Hubert Esquisse d une theorie generale de la magie den Entwurf einer allgemeinen Theorie der Magie 105 Die Richtung der Beeinflussung ist nicht ganz klar da Durkheim erhebliche Teile der Theorie von Mauss und Hubert ubernahm umgekehrt davon ausgegangen werden kann dass Mauss als Schuler von Durkheim stark von diesem beeinflusst war 106 Mauss und Hubert untersuchen in ihrer Arbeit die von Durkheim eher beiseite gelassene Magie unter sozialen Aspekten und nehmen sie als soziales Phanomen wahr das eine Technik darstellt die in Bezug zu modernen Wissenschaften und Technik Ahnlichkeiten in ihren praktischen Zielen aufweist 107 Mauss hat das Konzept des Mana aus dem polynesischen Kulturraum verallgemeinert und sieht darin eine mystische Kraft die in allen Kulturen Parallelen hat Er nimmt an diese Kraft sei einst ein universaler Glaube gewesen dessen Ausdrucksformen Magie das Spirituelle und das Heilige seien 108 98 Die Unterscheidung zwischen Religion und Magie bei Mauss und Hubert ist zunachst ahnlich wie bei Durkheim Wir benennen als magisch jeden Ritus der nicht Teil eines organisierten Kultes sondern privat heimlich geheimnisvoll ist und zum verbotenen Ritus als seinem Extrem tendiert Es ist deutlich dass wir die Magie nicht durch die Form ihrer Riten definieren sondern durch die Bedingungen unter denen sie vollzogen wird und die ihren Platz in der Gesamtheit der sozialen Gewohnheiten markieren 109 Diese Abgrenzung aufgrund des sozialen Stellenwerts und der ausseren Bedingungen zwischen offentlicher Religion und privater Magie 110 ist fur ihre Unterscheidung von Religion und Magie auch notwendig Anders als Durkheim stutzten sie sich namlich auf ein relativ breites Quellenspektrum und bezogen auch abendlandische Quellen wie griechische Zauberpapyri und Quellen zur antiken Alchemie und zur mittelalterlichen Hexenverfolgung in ihre Untersuchungen ein Besonders ausfuhrlich befassten sie sich mit den griechischen Zauberpapyri und stellten dabei fest dass hier weder in Hinblick auf Form noch auf Haltung eine Unterscheidung zwischen magischen und religiosen Riten moglich ist Bei den in den Zauberpapyri beschriebenen Ritualen gab es genau so wie bei religiosen Riten der Zeit Opferhandlungen Gebete Hymnen etc und auch die Haltung des Zelebranten konnte sowohl bittend als auch befehlend sein im Gegensatz zu der von Frazer postulierten unterschiedlichen Haltung bei Religion Bitte Flehen und Magie Befehl Gebieten Angesichts all dessen konstatieren die Autoren Unsere ganze Untersuchung lasst die Magie schliesslich noch zweideutiger und unbestimmter erscheinen als je zuvor 111 Das fuhrt aber nicht dazu die Sinnhaftigkeit der angewandten Unterscheidung von Religion und Magie in Frage zu stellen 112 113 Bronislaw Malinowski Malinowski mit Eingeborenen der Trobriand Inseln 1918 Malinowski war eine der bestimmenden Figuren in der Entwicklung der Anthropologie und leitete mit seinen Forschungsreisen zu den Eingeborenen des Sudpazifik den Wandel von der Lehnstuhl Anthropologie 114 zur Feldforschung ein zur teilnehmenden Beobachtung zur Aufzeichnung mundlicher Uberlieferungen vor Ort und dem Studium fremder Kulturen als solcher und nicht lediglich als Mittel zur Konstruktion evolutionarer Vorstufen der eigenen Kultur 115 Von Malinowski wie auch von Weber wurde der Unterschied zwischen Religion und magischen Praktiken haufig an der Unterscheidung zwischen expressiven und praktischen Funktionen festgemacht So dient Magie nach Malinowski oft als Mittel zu konkreten Zielen bei Problemen zu deren Losung die vorhandenen technischen Moglichkeiten unzureichend sind Dagegen diene Religion keinen konkreten praktischen Zielen sondern habe eine expressive Funktion 116 Dabei bezieht sich Malinowski auch auf die religionswissenschaftliche Theorie Frazers wonach primitive menschliche Kulturen die Vorstellung hegen man konne die Natur durch ubernaturliche Krafte kontrollieren die durch den menschlichen Willen und bestimmte Riten und Zauberspruche beeinflussbar sind Eine entwickelte Religion setze dagegen die Einsicht der spirituellen Ohnmacht des Menschen voraus und mache insofern der Wissenschaft ihr Feld nicht streitig 117 Malinowski hat in der melanesischen Kultur die er intensiv untersuchte detaillierte Studien auch zur Magie vorgelegt Fur Malinowski ist die Magie nicht sozial sondern individuell Magie und Religion beziehen sich nach Malinowski beide auf den Wunsch nach Kontrolle uber die Natur und Sicherheit Ebenso beziehen sich beide auf das Heilige Mythen und Tabus Magie jedoch sei als praktisch und als mit spezifischen Zielen ausgestattet zu verstehen wahrend Religion einen Selbstzweck darstelle Magie konne als gut oder bose erscheinen Religion vertrete und beziehe sich auf kulturelle Werte des Moralischen Nach Malinowski ist Magie weder primitive Wissenschaft noch eine Vermengung des Ubernaturlichen und Naturlichen Vielmehr stelle sie sich im sozialen Kontext als Erganzung zu Bereichen des alltaglichen Wissens und Handelns wie Landwirtschaft oder Fischen dar in denen sie zusatzlich eingesetzt wird Malinowski schliesst daraus dass die Verwendung von Magie einem rationalen Ansatz entspringt 98 Kritiker werfen Malinowski vor er insistiere darauf Magie sei uberall gleich und er generalisiere Beobachtungen an spezifischen Kulturen 98 Alfred Radcliffe BrownWie Durkheim betonte Radcliffe Brown die soziale Funktionen magisch religioser Rituale und deren symbolisch expressive Natur war aber zuruckhaltend was die Formulierung weitreichender Theorien betraf Er formulierte auch generelle Bedenken was den mit der Begriffsbildung und der Unterscheidung von Religion und Magie verbundenen Erkenntnisgewinn betraf Angesichts dieser Uneinigkeit uber die Definitionen von Magie und Religion und die Art der Unterscheidung zwischen ihnen und angesichts der Tatsache dass es in vielen Fallen davon abhangt welche der verschiedenen vorgeschlagenen Definitionen wir akzeptieren ob wir einen bestimmten Ritus als magisch oder religios bezeichnen besteht die einzige vernunftige Vorgehensweise jedenfalls beim gegenwartigen Stand des anthropologischen Wissens darin die Verwendung der fraglichen Begriffe so weit wie moglich zu vermeiden bis eine allgemeine Einigung uber sie erzielt ist Sicherlich konnen die Unterscheidungen von Durkheim Frazer und Malinowski theoretisch bedeutsam sein auch wenn sie sich nur schwer allgemein anwenden lassen Sicherlich bedarf es auch einer systematischen Klassifizierung der Riten aber eine zufriedenstellende Klassifizierung wird ziemlich komplex sein und eine einfache Dichotomie zwischen Magie und Religion fuhrt uns nicht sehr weit in diese Richtung 118 Was die postulierte Stabilisierung gesellschaftlicher Strukturen bzw der Personlichkeit durch Religion bzw Magie betraf gab er weiter zu bedenken Wahrend eine anthropologische Theorie besagt dass Magie und Religion den Menschen Vertrauen Trost und ein Gefuhl der Sicherheit geben konnte man ebenso gut argumentieren dass sie den Menschen Angste und Befurchtungen vermitteln von denen sie sonst frei waren die Angst vor schwarzer Magie oder vor Geistern die Angst vor Gott vor dem Teufel vor der Holle 119 Edward E Evans PritchardEvans Pritchard dessen bedeutendes Werk auf Forschungen Malinowskis und Alfred Radcliffe Browns bezogen ist wies in Witchcraft Oracles and Magic among the Azande 1937 nach dass Magie als Teil von Religion und Kultur im Allgemeinen anzusehen ist Unter den Azande Afrikas wird Magie als normaler Teil von Gesellschaft und Natur verstanden und bildet zusammen mit Orakeln und Hexerei ein geschlossenes logisches System 120 Symbolistischer Ansatz Bearbeiten Hauptvertreter sind Lucien Levy Bruhl Arnold van Gennep Mary Douglas John H M Beattie Victor Turner Stanley Jeyaraja Tambiah und Clifford Geertz Sie stellen das westliche Paradigma von Magie Religion Wissenschaft in Frage und unterziehen die Magie verschiedener Kulturen einer differenzierteren Betrachtungsweise 120 Neo intellektualistischer Ansatz Bearbeiten Hauptvertreter sind Jack Goody I C Jarvie Robin Horton und John Skorupski Strukturalistischer Ansatz Bearbeiten Claude Levi StraussLevi Strauss kritisierte 50 Jahre spater Mauss Theorien da dieser von einem kulturell spezifischen Konzept ausgehend in Bezug auf dieses spezifische Konzept Magie definiere und dann aus diesen Annahmen und Ideen ein universales Konzept von Magie ableite Nach Levi Strauss verwendet Mauss die polynesische Idee von Mana um generelle Glaubensformen an Magie nachzuweisen so dass daraus folgend jede Form von Magie auf diese spezifische Idee des polynesischen Mana reduziert werde 98 Kognitiver Ansatz Bearbeiten Hauptvertreter sind Dan Sperber E Thomas Lawson Robert N McCauley und Pascal Boyer Feministischer Ansatz Bearbeiten Hauptvertreter sind Julia Kristeva und Mary Daly Stand der Diskussion Bearbeiten Georg Luck 1926 2013 fand keine moderne Definition die den Unterschied zwischen Religion und Magie klar definierte Nach Konrad Theodor Preuss hat sich die Religion aus der Magie entwickelt Fur James Frazer ist Religion ein Versuch personliche Machte miteinander zu versohnen weil die Magie versagt hat Religion und Magie so sieht es R R Marett haben sich aus gemeinsamen Wurzeln in ganz verschiedener Richtung entwickelt In Wirklichkeit hat es diese Extreme nie gegeben sondern nur Ubergangsformen 121 Gegenwartig wird aufgrund von anthropologischen Studien zu Symbolik und Kognition angenommen dass Magie nicht ein separates abgrenzbares System darstellt da sie eine Bandbreite an religiosen Konzepten enthalt und Praktiken ausubt die den der Religion zugrunde liegenden Prinzipien gleichen 122 Ausserdem kann man in vielen verschiedenen Religionen feststellen dass sich die Spharen der Magie und Religionsausubung nicht trennen lassen 123 124 Bis in die 1960er Jahre wurde die religionsethnologische Forschung in Bezug auf den Magie Begriff durch eine evolutionistische und ethnozentrische Sichtweise gepragt in der die judisch christliche Religion als idealtypisch angesehen wurde In dieser Sichtweise wurde Magie mit Religion und Wissenschaft kontrastiert In den Sozialwissenschaften kann man bis in die 1960er Jahre zwei Traditionen in Bezug auf die Beurteilung von Magie erkennen In Form eines Evolutionismus wird Magie angesehen als eine entwicklungsgeschichtlich fruhe und irrefuhrende Vorstufe der Wissenschaft In der zweiten Tradition des Beurteilens der Magie wird sie als unmoralisch und antisozial angesehen Ubergangen wird dabei die Analyse des Lebens jener Volker die Magie als wichtig ansehen Magie wird abschatzig mit bedeutenden Institutionen der westlichen Kultur wie Religion und Wissenschaft verglichen Diese westlichen Annahmen von theoretischen Dichotomien wie Magie Wissenschaft und Magie Religion entsprechen jedoch nicht den realen Umstanden und Wirklichkeiten des Lebens von Volkern die nicht der westlichen Kultur angehoren Magie im Kontext der Religionen BearbeitenReligiose Systeme in denen als Magie klassifizierbare Praktiken eine erhebliche Rolle spielen sind neben den Offenbarungsreligionen des Judentums Christentums und des Islam zum Beispiel hinduistisches und buddhistisches Tantra Daoismus und Bon Magie im christlichen Kontext wird im Rahmen der Geschichte der Magie behandelt Daneben werden auch Praktiken der sogenannten ethnischen Religionen des Schamanismus und verschiedener synkretistischer Religionsformen wie etwa Voodoo als Magie klassifiziert wobei es sich hier haufig um Aussenzuschreibungen westlicher Wissenschaftler handelt und eine seit langem strittige Unterscheidung von Religion und Magie ausfuhrlich dazu im Abschnitt Magie im wissenschaftlichen Diskurs weshalb diese Religionsformen in diesem Abschnitt nicht behandelt werden Einige neue religiose Bewegungen des Neopaganismus wie Wicca germanisches Neuheidentum oder Huna beanspruchen im Kern magisch zu sein Zu diesen siehe die jeweiligen Artikel Magie im Judentum Bearbeiten Magie im Tanach Bearbeiten Im Tanach erscheinen viele hebraische Lexeme die sich auf Magie beziehen Jedoch wird weithin durchgehend die Magie als negativ angesehen Sie wird vom judischen Gott in Israel verboten von Ubeltatern verwendet die Gott vernichten wird zusammen mit der Magie selbst Gegen Gottes Ratschlusse ist die Magie fremder Volker ohnmachtig Ausschliesslich Schlangenbeschworungen als magische Praktik scheinen tolerierbar gewesen zu sein Jedoch gab es nicht nur die verbotene Magie sondern ebenso magische Praktiken des Alltagslebens die als legitim angesehen wurden Magische Aspekte der israelitischen Religion sind beispielsweise Reinigungsriten fur Hauser und Heiligtumer Zahlreiche Praktiken die von der modernen Ethnologie als magisch angesehen werden gehorten zum alltaglichen Leben der Israeliten dennoch wurde Magie im engeren Sinne nur Gottlosen und Fremden zugeschrieben 125 Antike Bearbeiten In der Zeit der judischen Antike lagen vielfaltige unterschiedliche magische Vorstellungen und Praktiken vor In den Schriften aus Qumran sind beispielsweise exorzistische Texte erhalten Ab dem 4 6 7 Jahrhundert sind aus sasanidischer Zeit Zauberschalen und Amulette bekannt die als Schutz zur Damonenabwehr und zur Heilung dienten Diese Schalen und Amulette stellen Beschworungen und Gebete des Exorzismus dar in denen eine differenzierte Damonologie Gottesanrufungen Engel magische Gottesnamen und sog barbarische Namen zentral sind Andere magische Praktiken die wohl vorgelegen haben sind wenig in direkten schriftlichen Zeugnissen uberliefert man kann sie nur aus magischen Texten indirekt erschliessen wie beispielsweise der Kairoer Geniza 126 In der Zeit der judischen Spatantike gibt es Belege fur den Brauch zu magischen Zwecken Psalmen aufzusagen Shimmush Tehillim Magische Handbucher wie das Sefer ha Razim und das Harba de Moshe fuhren vielleicht auf altere Quellen zuruck In der rabbinischen Literatur erscheinen wichtige Darstellungen magischer Praktiken die nicht schriftlich sind In dieser erscheinen in Bezug auf halakhische Diskussionen zu rabbinischen und biblischen Strafbestimmungen magische Praktiken die zugeordnet werden zu verbotenen Zauberhandlungen und nicht verbotenen oder strafbaren Augentauschungen Weit gefasste aberglaubische Praktiken werden von den Rabbinern Amoriterbrauche genannt Sie gelten als halakhisch nicht bedenklich wenn kein Verdacht eines Gotzendienstes besteht Gleichfalls gibt es in der rabbinischen Literatur Wundergeschichten uber Rabbinen die magisch gepragt sind In der rabbinischen Tradition hat Salomo im Gegensatz zur christlichen Tradition keine besonders hervortretende Bedeutung In der fruhen Merkabahmystik erscheinen starke magische Elemente beispielsweise in der Beschworung des Fursten des Angesichts Sar ha Panim und des Fursten der Tora Sar ha Tora die in dieser judischen Mystik ein wichtiges technisches Hilfsmittel darstellen 127 Mittelalter bis Neuzeit Bearbeiten Im Mittelalter nimmt die judische Magie zwei Entwicklungswege an Es wurden immer mehr magische Handbucher verbreitet gleichzeitig gab es einen zunehmenden Rekurs auf Autoritaten von denen die magischen Handlungen bestatigt und gewahrleistet werden sollten Als zweite Entwicklung wurden weite Teile der Diskussion davon beherrscht dass die wahre Magie durch Geister verwirklicht werde Einige Redaktoren des judischen Mittelalters verbreiteten dass eine Schrift grundsatzlich auch nur einen Autor habe um Herkunft Autoritat und die Wirksamkeit magischer Rezepte zu klaren Beruhmten Personlichkeiten wurde weit verbreitet Pseudoepigraphisches zugeschrieben Es lag eine terminologische Debatte in einigen magischen Schriften wie der Kairoer Geniza uber die genaue Identifizierung von Zauberern vor Die Geniza nimmt an dass sowohl der Zauberer als auch der Augentauscher mit magischen Kraften Wirkungen erzielten Der Zauberer unterscheide sich vom Augentauscher einzig darin dass er verbotene Handlungen ausfuhre wahrend der Augentauscher erlaubte Handlungen benutze Hinter beiden stehe jedoch die gottliche Macht Die Geniza nimmt an dass auch bei unerlaubten Zaubereien der gottliche Name Wirkung zeige da der Name wirkmachtig sei auch bei unreinem Zustand Theologisch ist darin die Uberzeugung enthalten dass ausschliesslich Gott als Macht existiert so dass auch die Macht der Magie ihm gehore Weitere wichtige Elemente des judischen Bezuges zur Magie sind die Kritik an magischen Handlungen die einer rationalistischen Exegese entspringen bspw Maimonides und aus den rabbinischen Kreisen stammt die die Magie des Gotzendienstes verdachtigten und eine enge Verbindung von Literatur der Mystik mit der Literatur der Magie Mystik und Magie des Judentums zeigen einen engen Bezug da beide theoretisch auf platonische Pramissen zuruckzufuhren sind im Sinne des Neuplatonismus und auch im praktischen Sinne dass magische Handlungen als Bedingung und Ziel der Mystik erscheinen In der Moderne haben sich das Reformjudentum und auch rational bestimmte Juden vom orthodoxen Judentum distanziert da dieses an Magie und Mystik festhalte Magie und Volkskunde des Judentums wurden angestossen von orthodoxen Kreisen neu erfasst und z B von Gershom Sholem und Max Grundwald erforscht 128 Judische Motive und Elemente finden sich in den griechischen Zauberpapyri und Amuletten die von einer magischen Rezeption derselben zeugen Ebenso zeigt jedoch die judische Magie Einflusse aus paganen Traditionen auf Die antike christliche und mandaische Magie hat enge Parallelen zur judischen Magie und die gesamte antike judische Magie stand in engen wechselseitigen Beziehung zu ihrer Umwelt und hat auch Sprachgrenzen in diesem Sinne uberschritten z B des Aramaischen und Griechischen 129 Magie im Christentum Bearbeiten Fruhes Christentum Bearbeiten Im Neuen Testament werden zwar Zauber und Mantik ethisch nicht bejaht jedoch ist ein Weltbild erkennbar welches eine selbstverstandliche Moglichkeit voraussetzt durch magische Machte Einwirkungen zu erreichen und magische Machte auf etwas grundsatzlich einwirken konnen Die Magie verspricht dabei okkulte Lebenssteigerung und Allmachtsphantasien die gegen Ohnmachtserfahrungen gerichtet sind Unterscheiden lassen sich Magie und Religion im Neuen Testament durch ihren sozio kulturellen Ort nicht jedoch durch ihre Motivation Im engeren Sinne meint Magie im Neuen Testament jedoch religios illegitime Bemachtigung Dem Judentum gleich wird im Neuen Testament theologisch der Zauber angelehnt auch die Divination als volkstumliche Praktik Jedoch erscheinen einige Heilungen Jesu als unmittelbar nah zu magischen Praktiken wie z B Heilung mit Speichel und Handauflegungen Jesus Gegner fuhrten dessen Heilungen auf damonische Machte und illegitimen Umgang mit diesen zuruck obwohl das Bild Jesus in sozio kultureller Hinsicht nicht dem des Magiers entsprach In einigen Stellen des Neuen Testaments gilt Jesus so als besessen und als im Bund mit dem Teufel Rabbinische Quellen spateren Datums und Celsus schmuckten diese Vorwurfe weiter aus 130 Als Exorzismus wurde fruh Jesus Name magisch verwendet 130 Fluchwunder und dingliche Krafttrager wie Schatten oder Schweisstucher stehen in Nahe zur Magie Angekundigte Geschehen werden durch prophetische Symbolhandlungen eingeleitet die als magisch gelten konnen In Szenen von magischen Wettkampfen Simon Magus tritt als zentrales Thema die Konkurrenz zwischen einer christlichen Mission und der Magie hervor 130 Pagane Rituale werden in die Nahe der Magie gestellt da grundsatzlich die heidnischen Gotter als Damonen angesehen werden jedoch wird dies im Neuen Testament nicht weiter reflektiert Die historisch vorliegende antike Magie wird im Neuen Testament kaum erwahnt Erst bei Marcus dem Gnostiker und den Elkesaiten tritt ein technischer Okkultismus hervor Das Neue Testament enthalt jedoch Elemente spekulativer Damonologie und Angelologie und Ideen von okkulten Kraften Fliessende Grenzen sind zwischen den asketischen Offenbarungsvorbereitungen und Offenbarungszauber zu erkennen 130 Theologisch gesehen tritt im Neuen Testament als Leitgedanke in Bezug auf Magie die Uberwindung von damonischer Macht und magischen Bindungen durch Christus hervor 130 Christliches Mittelalter Bearbeiten Zur Zeit der Christianisierung waren es hauptsachlich Provinzialsynoden die sich mit magischen Praktiken befassten Dabei ging man selbstverstandlich von der realen Wirkung der Magie aus Aufschlussreich sind in diesem Zusammenhang die kirchlichen Gesetze wie das Decretum Gratiani und die dazu verfassten Kommentare der Dekretisten der Dekretalistik und die Busssummen Malefizium Bearbeiten Die im Mittelalter herrschende Auffassung alle magi seien auch malefici ist dem romischen Recht entlehnt 131 Im sechsten Kanon der Synode von Elvira um 300 wurde bestimmt dass jemand der einen anderen durch einen Schadenzauber maleficium getotet habe auch zur Todesstunde keine Kommunion erhalten durfe da er sein Verbrechen nicht ohne Verehrung von Damonen habe ausfuhren konnen 132 Nach dem Umfang der Texte kann man davon ausgehen dass die haufigste Anwendung darin bestand beim Mann Impotenz zu bewirken impotentia ex maleficio Ein bekannter Fall ist das Gutachten des Erzbischofs Hinkmar von Reims uber die Ehe des frankischen Konigs Lothar II dessen Frau Theutberga ihm keine Kinder geboren hatte Er kam zu dem Schluss dass sehr wohl ein Malefizium die Ursache sein konne dahinter aber ein unergrundliches aber niemals ungerechtes Urteil Gottes stehe 133 Seine auch in anderen Gutachten niedergelegten Ansichten uber die Impotenz durch Schadenzauber beeinflusste die Dekretisten bei ihrer Kommentierung des Decretum Gratiani Aber man glaubte auch an die Moglichkeit durch Wetterzauber Schaden zu stiften auch an Beschworungen incantationes an das Loswerfen sortilegium an den bosen Blick fascinatio Als Methode ist zum Beispiel das Ruckwartssprechen von Gebeten bekannt 134 Magie konnte auch mit christlichen Riten verbunden werden Der 7 Kanon der 13 Synode von Toledo 683 und der 5 Kanon der 17 Synode von Toledo 694 verboten das Totbeten durch Abhalten einer Totenmesse fur noch lebende Personen Dieses Verbot wurde auch in das Decretum Gratiani aufgenommen 135 und im 13 Jahrhundert mehrfach erneuert Dass solche Totenmessen fur Lebende stattfanden oder geplant waren ist noch fur das 16 Jahrhundert bezeugt 136 Auch die Herstellung antikonzeptioneller Tranke und Liebestranke wurde als Malefizium verurteilt Dabei wurden vorwiegend Strafen fur Kleriker festgesetzt was darauf schliessen lasst dass diese als Gebildete Zugang zu entsprechender Literatur hatten Generell wurden Klerikern die lateinkundig waren und denen durch das Lesen der Messe ein ubernaturliches Mittel zu Gebote stand gern magische Fahigkeiten zugetraut So wurden nicht nur Priester verurteilt die wahrend der Messe Beschworungen rezitieren um sich Frauen horig zu machen 136 sondern es war ihnen auch moglich als Dienstleister gegen Bezahlung die magischen Anliegen der einfachen Leute zu bedienen 137 Als Alternative zur magischen Totung eines Menschen durch Totenamter stand das Totbeten mithilfe wiederholter Rezitation bestimmter Fluchpsalmen 138 oder die Verwendung von Atzmannern meist Wachsfiguren des Opfers zur Verfugung die ebenfalls im Liebes und Todeszauber verwendet wurden 139 Damonenpakt Bearbeiten Siegel des Damons AstarothSchon Augustinus von Hippo verurteilte jegliche Magie da diese immer auf einem Vertrag zwischen Menschen und Damonen beruhe Diesem Verdikt folgte auch das Decretum Gratiani Diese Vorstellung vom Teufelspakt nahm in der hochscholastischen Damonologie einen bedeutenden Platz ein 140 In den kanonistischen Quellen wurde er aber kaum erwahnt In den wenigen Stellen wurde lediglich der Text des Decretum Gratiani wiedergegeben und nur der franzosische Glossenapparat Animal est Substantia bringt als Beispiel die Legende aus dem 9 Jahrhundert wonach ein Theophilus Vicedominus einen solchen Pakt geschlossen habe aber dann von der Jungfrau Maria erlost worden sei 141 Die Dekretisten befassten sich mit dem Teufelsbund im Zusammenhang mit der Wahrsagerei und unterschieden zwischen der gelehrten Wahrsagerei die auf Grund spezieller Kenntnisse Kunftiges prognostizieren konne und von einigen fur erlaubt angesehen wurde und dem Furor der Besessenheit die auf Grund eines Teufelspaktes in die Zukunft blicken lasse und daher eine schwere Sunde sei Auch die Busssummen betonten dass magische Praktiken nur mit Hilfe des Teufels moglich seien was den Schluss zulasst dass ein solches Verhalten in der Beichtpraxis eine Rolle spielte 142 Wahrsagen Bearbeiten Die Synoden erliessen viele Vorschriften gegen die Wahrsagerei so die Synode von Ancyra 314 von Agde 506 von Orleans 511 von Braga 572 und von Toledo 633 und andere 143 Dazu gehorte auch die Astrologie Isidor von Sevilla unterschied in seiner Etymologiae zwischen einer astrologia naturalis die zum Beispiel Wetterprognosen ermoglichte und einer astrologia superstitiosa die menschliches Verhalten voraussagte Die mittelalterliche Literatur befasste sich im Wesentlichen mit zwei Formen des Wahrsagens 1 der Astrologie 2 dem Loswerfen Hinzu kam die Berucksichtigung bestimmter unheilbringender Tage Astrologie Bearbeiten Die Astrologie war den Christen durch das gesamte Mittelalter gelaufig Sie erlebte ihre Blutezeit im Hochmittelalter als arabische und griechische Werke zu Astronomie und Astrologie allgemein zuganglich wurden In der Renaissance ubten die Hofastrologen eine grosse Wirkung auf die Beschlusse der Regierenden aus insbesondere auf die Bestimmung des richtigen Zeitpunktes fur ihre Ausfuhrung 144 Man berief sich dabei unter anderem auf die Geschichte der griechisch als magoi Magier bezeichneten drei Weisen aus dem Morgenland die einem Stern nach Bethlehem gefolgt seien Mt 2 EU Die kirchliche Kritik betonte dagegen dass der Glaube an die Wirkung der Gestirne sowohl die Allmacht Gottes als auch den freien Willen des Menschen leugne Im Decretum Gratiani werden die Astrologie und auch die Astronomie superstitiones divinationis sowie andere Naturbeobachtungen zum Zwecke der Vorhersage superstitiones observationis als verbotene Magie verworfen 145 Die Dekretistik begann dann zu differenzieren Es sei erlaubt den Lauf der Dinge mit Hilfe der Gestirne zu deuten genauso wie man aus bestimmten Symptomen auf die Krankheit und ihren weiteren Verlauf schliesse Die reine Beobachtung der Gestirne ohne Absicht der Weissagung sei erlaubt Papst Alexander III schildert in einer Dekretale den Fall dass ein Priester mit Hilfe eines Astrolabiums das gestohlene Gut einer Kirche aufspuren wollte und verurteilt ihn zu einer Kirchenstrafe 146 Man ging davon aus dass die Gestirne auf diese Welt Einfluss ausuben lehnte aber jegliche Beeinflussung des menschlichen Willens durch die Gestirne ab Es gab auch gewisse Tage denen magische Eigenschaften zugeschrieben wurden Besonders gelaufig waren die so genannten Agyptischen Tage die fur bestimmte Tatigkeiten Reise Heirat besonders ungunstig waren Es handelte sich um meistens 24 manchmal auch um 36 verworfene Tage Auch die Neujahrsprognose war weit verbreitet Dabei wurde von der Wochentagsgottheit auf die der Neujahrstag fiel der Jahresverlauf etwa fur die Ernte vorhergesagt 147 Ihre Beachtung wurde als Sunde untersagt Die Busssummen erlaubten die Beachtung von meteorologischen Vorzeichen fur die Landwirtschaft wenn dabei keine Damonen angerufen wurden Thomas von Chobham nannte einige der aberglaubischen Beobachtungen das Niesen beim morgendlichen Aufstehen das nachtliche Rufen des Kauzes oder nachtliches Hundegebell als Vorzeichen des Todes im Haus 148 Loswerfen Bearbeiten Auch die Methode des Losens erfreute sich grosser Beliebtheit Besonders unter Klerikern war das Bibellosen gebrauchlich sortes biblicae indem man irgendeine Bibelseite aufschlug und die gefundene Textstelle auf seine Fragestellung hin interpretierte Diese Methode wurde sogar kirchlich anerkannt 149 Das Losen wurde sogar bei Bischofswahlen in ritualisierter Form Prognosticum anerkannt Die kirchlichen Verbote des Bibellosens Bibliomantie richteten sich nur gegen die Anwendung fur profane Fragestellungen 150 Diese Art des Losens gab es in mehreren Varianten Das Ziehen von beschrifteten Zetteln manchmal auch mit Bibelspruchen der Gebrauch von Losbuchern mit Tabellen und dazugehorigen Losungsschlusseln Ein solches Losbuch unter dem Namen Sortes Apostolorum ist schon fur das Jahr 494 nachgewiesen Papst Gelasius I erwahnt ein liber qui appellaturSortes Apostolorum 151 Thomas von Aquin unterschied drei Arten des Losens das verteilende Los sors divisoria das beratende Los sors consultatoria und das wahrsagerische Los sors divinatoria 152 Das verteilende Los diene der Aufteilung von Gutern unter mehreren Berechtigten Das beratende Los werde angewendet wenn bei verschiedenen Handlungsoptionen zu entscheiden sei was zu tun ist Das wahrsagerische Los diene der Erkundung von verborgenen Sachverhalten Wahrend er gegen die ersten beiden Losverfahren unter bestimmten Umstanden keine Bedenken hegte verwarf er die sors divinatoria weil das Wissen um Verborgenes allein Gott zukomme Wesentliche Bedingung der Zulassigkeit der ersteren war die zwingende Notwendigkeit Unter diesen Umstanden erklarte er auch das Losverfahren bei kirchlichen Wahlen fur zulassig Das Decretum Gratiani die Dekretisten und Kanonisten des 12 und 13 Jahrhunderts befassten sich ausgiebig mit dem Thema der sortes Denn das Losen insbesondere durch Aufschlagen des Psalters war bei der Wahl zu Kirchenamtern durchaus nicht unublich Gratian hielt das Loswerfen als ein von Gott in der Vergangenheit gebilligtes Mittel der Wahrheitsfindung und verwies dafur auf Jos 7 16 EU wo ein Dieb mit Hilfe des Losverfahrens identifiziert wird auf 1 Sam 14 42 EU wo Sauls Sohn Jonathan durch das Los uberfuhrt wird gegen ein Verbot Sauls verstossen zu haben sowie auf weitere Schilderungen bis hin zu der Wahl des Matthias als Nachfolgeapostel des Judas in Apg 1 26 EU Auch zitiert Gratian Augustinus dass das Loswerfen kein Ubel sei sondern ein Mittel das bei menschlichen Zweifeln den Willen Gottes anzeige Dann aber verwirft er das Loswerfen fur die Gegenwart Denn die kirchenrechtliche Entwicklung habe ein allgemeines Verbot gezeitigt weil das Losen die Glaubigen zum Gotzendienst verfuhren konne 153 Die Dekretisten waren ebenfalls der Meinung dass das Loswerfen fur sich genommen nichts Schlechtes aber wegen der Nahe zum Gotzendienst gleichwohl verboten sei Manche aber hielten die sortes durch Aufschlagen der Bibel nach Gebet und Fasten doch fur zulassig Der Einfluss des Romischen Rechts fuhrte auch dazu dass einige Dekretisten das verteilende Losen zur Schlichtung von Rechtsfallen und auch das Verfahren bei Bischofswahlen vom Verbot ausnahmen 154 Der Glossenapparat Ecce vicit leo eines franzosischen Dekretisten eventuell Petrus Brito gibt eine weitere Differenzierung Er halt auch das Losen zur Wahrheitsfindung fur prinzipiell zulassig es durfe aber nicht zu einer Verurteilung fuhren da es eine Umgehung des Beichtgeheimnisses sei In diesem Zusammenhang sind auch erhalten gebliebene Formen der Gottesurteile zu sehen insbesondere die sogenannte Abendmahlsprobe bei denen wie beim Losen gottliches Wirken angenommen wurde Das 4 Laterankonzil von 1215 verbot aber Klerikern jegliche Beteiligung an Gottesurteilen mit Verletzungsfolgen wie der Wasserprobe oder der Feuerprobe Auch das Chrisam fand bei magischen Handlungen Verwendung So sollte es vor Verletzungen bei der Eisenprobe schutzen 155 Magische Gegenstande und Texte Bearbeiten Zauberspruche incantationes wurden seit jeher fur magische Praktiken verwendet Nach damaliger Vorstellung erhielten Amulette oder die zur Zauberei erforderlichen Zutaten wie Krauter Wurzeln oder Steine bzw Edelsteine 156 157 ihre Wirkung oft erst durch Zauberspruche die beim Sammeln oder bei der Zubereitung gesprochen werden Auf die Anwendung von Zauberspruchen steht nach dem Decretum Gratiani grundsatzlich die Exkommunikation Eine Ausnahme macht Gratian wenn dazu das Glaubensbekenntnis oder das Vaterunser verwendet wird 158 Das fuhrte dazu dass solche Krauter und Steine nur dann nutzten wenn sie unter Beachtung christlich ritueller Vorschriften gesammelt und zubereitet wurden Unter diesen Umstanden wurden sie sogar als Amulette gegen Besessenheit toleriert 159 Das Decretum Gratiani verbietet alle diese Mittel unter Berufung auf Augustinus der alle Mittel die die medizinische Wissenschaft nicht anerkennt als nutzlose Zauberei verwarf Sie wurden Phylakterien genannt wenn sie um den Hals gehangt werden um bestimmte magische Wirkungen zu erzeugen 160 Den dekretistischen Schriften sind einige Praktiken zu entnehmen Es handelte sich nach dem Dekretisten Rufinus um Zettel mit geheimen Zeichen oder um die Stirn gespannte Plattchen mit zehn Worten des Alten Testaments Offenbar spielte er auf die judische Tradition an Textstellen der Tora bei Gebeten um den Oberarm gebunden oder auf der Stirn zu tragen Gebetsriemen 161 Nach den franzosischen Dekretisten schrieb man um den Hals getragenen Zetteln auf denen das Glaubensbekenntnis oder Vaterunser stand heilende Wirkung zu und man akzeptierte diesen Brauch Die Busssumme des Thomas von Chobham betont die Wirkmachtigkeit der heiligen Worte und sieht deren Geheimnis in der richtigen Verbindung mehrerer Buchstaben oder Stimmen eine Kunst die in Vergessenheit geraten sei aber wenn sie jemand beherrsche erlaubt sei wenn keine Damonen beteiligt wurden Auch bei den Amuletten unterscheidet Thomas zwischen erlaubten und verbotenen Wer allerdings heilige Worte als Beschworung verwende um Krautern eine Kraft zu verleihen die ihnen nicht zukommt begehe eine schwere Sunde Wilhelm von Rennes nannte in seinem Kommentar zur Summa de casibus von Raimund von Penyafort als erlaubte Praktiken wenn an Christi Himmelfahrt Zettel mit kurzen Texten beschrieben wurden es handele sich aber um verbotene Magie wenn man glaube die Zettel seien nur wirksam wenn sie erst nach dem Vorlesen des Evangeliums oder nach der Messe geschrieben wurden Da es sich um eine Handreichung fur Beichtvater handelt war diese Ubung offenbar weit verbreitet 162 Magie im Islam Bearbeiten Im Islam werden Magie und Zauberei unter dem Begriff Sihr سحر siḥr abgehandelt Im Koran und Hadith werden sie haufig als heidnische Praktiken verurteilt In einigen Versen des Koran erscheint Sihr jedoch auch als Restbestand himmlischer Weisheiten die Engel den Menschen mitgeteilt haben Im Islam gilt Iblis als Teufel der zusammen mit seinem Gefolge aus dem Paradies verwiesen wurde da er sich geweigert hatte sich vor Adam niederzuwerfen Seitdem werden im Islam die gottgetreuen Engel und die aufruhrerischen Teufel unterschieden Der Koran erwahnt Magie an mehreren Stellen In Sure 20 17 wird beispielsweise der Stab des Moses zur Schlange in Sure 2 102 und Sure 27 17 erscheinen Damonen die Salomon zu Diensten sind Sure 113 soll vor dem Zauber der Knotenblasern schutzen Sihr selbst wurde von Mohammed wahrscheinlich als eine der schwersten Sunden der Menschheit angesehen und nach einer Hadith soll ein Zauberer saḥir zum Tode verurteilt werden Der Koran selbst verurteilt dahingegen nur diejenigen die sich verzaubern lassen von den Agenten der gefallenen Engel Im islamischen Recht wird Magie deshalb toleriert wenn sie nicht Schaden ausubt Aus diesem Grunde wird im Islam zwischen der weissen und der schwarzen Magie unterschieden letztere gilt als von damonischen Machten beherrscht beispielsweise durch Anrufung von Geistern und Beschworung von Planeten Pragend fur das Verhaltnis des Islam zur Magie war die Meinung al Ghazalis der annahm die Magie beruhe auf Kenntnissen der Eigenschaften bestimmter Stoffe und astrologischer Konstellationen die gunstig seien Als solches sei dieses Wissen nicht zu verurteilen jedoch durfe es nicht dazu benutzt werden Menschen zu schaden und Boses zu bewirken 163 Der iranische Gelehrte Fachr ad Din ar Razi teilte Sihr in acht verschiedene Arten ein die Magie der Chaldaer die auf Sterndeutung gestutzt ist psychische Magie die auf den Einfluss der Seele auf den Korper gestutzt ist Magie durch Erdgeister d h durch die Dschinn Gaukelei die uber die Tauschung der Sinne insbesondere der Augen erfolgt wunderhafte Werke die durch Maschinen und Automaten hervorgebracht werden Nutzung der Wirkung von Drogen Verfuhrung der Herzen durch die Behauptung dass man den grossten Gottesnamen kenne oder die Dschinn befehligen konne Ohrenblaserei und das Saen von Zwietracht 164 Magie in sudasiatischen Religionen Bearbeiten Buddhistisches MandalaIn der Religionsgeschichte Sudasiens reicht die schriftliche Uberlieferung von Magie bis in die Zeit des Veda zuruck der den altesten Textkorpus darstellt Magie stellt sich in Sudasien als eine Tradition der Manipulation der kosmischen Krafte dar Die jeweiligen Ziele Methoden und sozialen Konditionen variieren dabei Bereits der Veda ist erfullt von magischen Ideen und Lehren Im Veda erscheint eine Weltsicht in der alle Phanomene in Beziehung zueinander stehen Dies bezieht sich auf Lebewesen und Substanzen Qualitaten Krafte Symbole Prozesse das Symbolisierte usw Dabei gibt es keine grundlegenden Unterscheidungen dieser Elemente 165 Die vedischen Rituale versuchen diese Verbindungen systematisch zu nutzen besonders das Mantra das heilige Wort das zeremoniell genutzt wird gilt als Schlussel zu verborgenen Realitaten die durch dieses Mantra manipuliert werden sollen 123 In Bezug auf die vedische Religion ist eine Abgrenzung von Magie und Religion kaum moglich Unterschieden wird hier eher zwischen privater Magie und kultischer Magie Rituale beziehen sich auf die Lebensprozesse des Universums die durch das Ritual aufrechterhalten werden auf die Machte des Unsichtbaren zu denen gute Beziehungen unterhalten werden mussen und auf das allgemeine Wohlergehen der Menschen das von der Sicherung der kosmischen Ordnung abhangt In vedischen Zeremonien findet man sowohl einen religiosen Impetus der Begegnung mit den Gottern als auch einen magischen Kontext der Manipulation In der Verwendung von Mantras fur bestimmte weltliche Ziele und Zwecke uberwiegt jedoch der magische Aspekt 123 In der nachvedischen Kultur wurden verschiedene Formen der Magie des Atharvaveda unterschieden Atharvana meint Magie die auf das Gemeinwohl und die Beschwichtigung boser Einflusse ausgerichtet ist Angirasah hingegen meint eine Magie die sich direkt gegen schadliche Personen und Machte richtet 123 Im spateren Hinduismus beziehen sich die ubernaturlichen Krafte auf die hochste Gottheit haufig Shiva im volkstumlichen Buddhismus gilt Buddha als derjenige der ubernaturliche Krafte hat Obwohl in den sudasiatischen nachvedischen Religionen Magie und Religion sehr verschrankt sind werden sie von den Ausubenden auch stark unterschieden Ebenso wird zwischen einer guten und einer schadlichen Magie unterschieden 123 Ein Wort das dem westlichen Begriff der Magie direkt entspricht gibt es in der indischen Kultur nicht Unterschiedliche Begriffe die mit Magie verbunden sind liegen jedoch vor Der Begriff der Maya entspricht am meisten dem westlichen Begriff der Magie 123 Mantravada Doktrin des Mantra bezeichnet eine magische Ritualistik die in Sanskrit Schriften und volkssprachlichen Schriften in einem grossen Umfang niedergelegt ist In diesen Schriften erscheint eine Terminologie der Klassifizierung magischer Akte Grundsatzlich werden Shanti Schutzrituale von Abhicara angreifenden Ritualen unterschieden und es gibt sechs Gruppen von magischen Handlungen 123 In den Tantras einer Tradition nichtvedischer esoterischer Religion werden diese magischen Methoden ausfuhrlich dargelegt Im Jainismus im Buddhismus in der indischen Volksreligion und Religionen sudasiatischer indigener Volker sowie in Indonesien liegen Einflusse des magischen Tantrismus vor 123 Magie in Sudasien wurde und wird sowohl von Brahmanen als auch in der volkstumlichen Kultur ausgeubt 123 Magische Fahigkeiten werden in Hinduismus und Buddhismus Siddhi genannt Magie in ostasiatischen Religionen Bearbeiten Daoistischer Lingbao TalismanIn China treten Magie und Mantik im Alltag und im religiosen Kontext insbesondere im chinesischen Buddhismus Daoismus und in der chinesischen Volksreligion in Erscheinung In Korea und Japan wurden einheimische mit chinesischen magischen Vorstellungen und Praktiken verwoben 166 In China wird zweckgerichtete Magie mittels Gesten Talismanen Amuletten und Zauberspruchen von okkulten Praktiken wie Geomantie chinesische Alchemie Divination Yijing und Astrologie unterschieden 166 Ab dem 5 Jahrhundert wurde in China insbesondere im tantrischen Buddhismus Magie mittels Formeln Mantren Mudras und Mandalas praktiziert 167 Der Daoismus ist eine Religion deren Praktiken zu grosseren Teilen magisch genannt werden konnen Dies gilt z B fur das daoistische Ritual bestimmte Formen der daoistischen Meditation oder spezielle Praktiken wie die der Fulu 167 In Korea wurde eine magische Form des Schamanismus praktiziert die sich Mu Sok nennt Im japanischen Shintoismus gab es weibliche Schamanen die Miko die als Medium fungierten Den Kannushi hingegen kamen eher priesterliche Funktionen zu Sie leiteten die Verehrung der Geister und wurden zu Priestern des Staatskultes Der Shintoismus vermischte sich stark mit dem tantrischen Buddhismus was zu einer synkretistischen Magie in Japan fuhrte Besonders buddhistischen Asketen wurden magische Fahigkeiten zugeschrieben 167 Wie in China Korea und Japan enthalten auch die tibetischen Religionen Bon und Vajrayana magische Methoden und Anschauungen Magie in afrikanischen und afroamerikanischen Religionen Bearbeiten Hauptartikel Afrikanische ReligionenPraktiken der Magie Bearbeiten Neopaganer JahreskreisDer Ethnopsychologe Holger Kalweit schrieb in Traumzeit und innerer Raum 168 Fur die Magie ist alles mit allem verbunden eins ersetzt das andere das Gesetz des pars pro toto regiert und das Bewusstsein besitzt einer gigantischen Telefonzentrale gleich Zutritt zu allen anderen Bewusstseinsebenen Um diese Ebene der Erfahrung zu erreichen fordern alle mystischen Schulen die vorubergehende Vernichtung des normalen Bewusstseins und die Aufhebung des rationalen Denkens durch mentale Techniken Bewusstseinsleere lasst eine alternative Daseinsweise zum Durchbruch kommen verschafft Zugang zur Existenzebene des transpersonalen Erlebens Zu den magischen Techniken Arnold Gehlen gehoren veranderte Bewusstseinszustande Magische Arbeit wird meist in Trancezustanden oder in meditativen Zustanden welche die personliche Identifikation transzendieren durchgefuhrt Einige Techniken der Magie sind uberwiegend psychologisch zu verstehen dienen der Erforschung und Beherrschung des eigenen Inneren sowie der Bewusstwerdung unbewusster Strukturen um das Selbst zu entwickeln Dadurch soll die Realitat nach dem eigenen Willen gestaltet werden Ein fruh anzutreffendes Element magischer Praktiken waren Buchstaben und unverstandliche Zauberworte Dazu gehort insbesondere die Magie des Namens Es geht dabei um eine Kommunikation zwischen dem Magier und dem Gottlichen Dem magischen Gelingen dieser Kommunikation liegt die Vorstellung zu Grunde dass eine wesenhafte Beziehung zwischen dem Namen und dem Trager des Namens besteht Wer den Namen eines Damons oder Gottes kennt beherrscht auch diesen Damon oder Gott 169 Daher ist es wichtig den richtigen Namen zu treffen Den Grundsatzen des Wortzaubers entspricht die Tendenz zum verdunkelten und dunklen Wort Die geheimnisvolle Macht der Zauberformeln liegt gerade in ihrer Unverstandlichkeit Iamblichos 4 Jahrhundert schrieb in De Mysteriis dass die bedeutungslosen Worter und Namen eine nur den Gottern verstandliche Bedeutung zukomme Gerade der Umstand dass die Namen dem menschlichen Verstand unzuganglich und unverstandlich bleiben mache sie erhabener heiliger und ehrwurdiger als dass wir schwachen Menschen sie erfassen konnten 170 Die Alphabetreihe galt in der Antike als machtiger Schriftzauber Daneben gab es die Kontraktionen beim Alphabet AW bei den nomina sacra der erste und letzte Buchstabe das Anagramm Palindrome und glossolalische Vokal und Konsonantenreihen Reiches Material bieten dafur die Inschriften auf den nordischen Goldbrakteaten 171 Die moderne westliche Magie arbeitet hierbei oft nicht mit auf diesen Kulturkreis beschrankten Systemen und Praktiken sondern bezieht auch Symbole und Systeme anderer Kulturen mit ein so werden insbesondere Elemente aus dem indischen Yoga und der judischen Kabbala aufgenommen und abgewandelt Formen der Magie BearbeitenMan unterscheidet die verschiedenen Formen der Magie nach ihren Zwecken den Zielen also an welche Art von Machten die Magie sich richtet und nach ihren Mitteln Zwecke Bearbeiten Weisse und schwarze Magie Bearbeiten Eine gelaufige Unterscheidung magischer Formen nach dem Zweck ist die in weisse und schwarze Magie Mit weisser Magie soll ein wohltatiger Nutzen fur Einzelne oder Gruppen erzielt werden ausschliesslich mit der Ausrichtung Gutes und Heilung in der Welt im Allgemeinen und seinem Nachsten gegenuber im Besonderen zu bewirken Zu den weissmagischen Praktiken zahlen im volkstumlichen Sinne Abwehr und Schutzzauber Heilzauber Fruchtbarkeitszauber Gluckszauber Wahrsagen Wetterzauber Fluchtafel mit griechischem Text auf Blei Jerusalem 4 Jhdt Schwarze Magie bezeichnet den Versuch mittels Magie Schaden zu verursachen was allgemein als Schadenzauber bezeichnet wird 172 Schwarze Magie ist aber daruber hinaus durch ihre Verwerflichkeit gekennzeichnet Nicht jeder Schadenzauber muss als verwerflich betrachtet werden da in manchen Kulturen Schadenzauber dazu dient unsoziales Verhalten zu sanktionieren Daruber hinaus kann die Furcht vor Schadenzauber unterdruckten und marginalisierten Gruppen als Schutz dienen Ob solche Praktiken dann als schwarze Magie betrachtet werden ist eine Frage der Perspektive Zum Beispiel waren aus Sicht der schwarzafrikanischen Sklaven in den westindischen Kolonien Praktiken wie Voodoo oder Obeah ein Schutz da auch die weissen Pflanzer sich vor Verhexung furchteten Aus deren Sicht waren die Zauberpraktiken ihrer Sklaven naturlich schwarze Magie Weitere Zwecke zu denen Magie gebraucht werden kann Angriff Bearbeiten Ein magischer Angriff wird wie gesagt allgemein als Schadenzauber bezeichnet Bedient der Zauber sich hauptsachlich verbaler Mittel zum Beispiel dem Aussprechen einer bestimmten Formel so spricht man von einem Fluch Ein Fluch kann auch aufgeschrieben werden und das Geschriebene versteckt oder zeremoniell verbrannt werden wie etwa bei den antiken Fluchtafeln Eine weitere in zahlreichen Kulturen gefurchtete Form des Schadenzaubers ist der Boser Blick Daruber hinaus gibt es sehr zahlreiche nach Kultur und Region verschiedene Formen des Schadenzaubers beispielsweise Glam dicenn eine von einem Druiden oder Barden ausgefuhrte rituelle Verfluchung bei den irischen Kelten oder Sanguma eine Form von Behexung in Papua Neuguinea Schutz Bearbeiten Hand der Fatima Ornament auf einem KleidEin magischer Angriff kann durch entsprechende Schutzmittel abgewehrt werden Als Gegenteil eines Fluches gibt es da zunachst einmal den Segen also eine gesprochene Formel oder ein Gebet eventuell eingebettet in einen Ritus der den Gesegneten vor bestimmten oder unbestimmten Anfechtungen schutzen soll Weiter gibt es Amulette die den Trager zum Beispiel vor dem Bosen Blick schutzen sollen und die in verschiedenen Formen und Auspragungen praktisch aus jeder Kultur vom Altertum bis in die Gegenwart bekannt sind etwa das Nazar Amulett oder Abbildungen der sogenannten Hand der Fatima Amulette sind eine Form des Apotropaions also eines das Bose abwehrenden Gegenstands Daneben gibt es auch apotropaische Plastiken die an Gebauden angebracht werden und die Bewohner vor Unheil schutzen sollen Bekannt sind hier die grotesken Figuren an Kirchen des Mittelalters zum Beispiel die Sheela na Gig an irischen Kirchen Und schliesslich gibt es noch apotropaische Handlungen zum Beispiel das Zeigen der Feige oder das Erzeugen von Larm zum Vertreiben der bosen Geister zum Beispiel im Silvesterbrauchtum Abwehr Bearbeiten Wahrend die oben beschriebenen Formen des Schutzes vor magischen Angriffen darauf ausgerichtet sind vorbeugend eine zukunftige Schadwirkung zunichtezumachen richtet sich der Gegenzauber gegen einen bereits erfolgten magischen Angriff Der Gegenzauber kann durch eine Umlenkung der Schadwirkung erfolgen etwa auf einen Gegenstand oder ein Tier er kann sich gegen den Verursacher richten Wenn der Verursacher kein Mensch sondern ein Geistwesen ist so spricht man von einem Exorzismus In diesem Fall kann ein machtigeres Geistwesen angerufen werden um den Verursacher zu uberwinden So wird im christlichen Exorzismus zum Beispiel Gott angerufen um Satan und seine Damonen zu vertreiben Heilung Bearbeiten Wird ein Damon oder ein Schadzauber als Verursacher von Krankheiten angenommen so kann der Heilzauber als Form des Abwehrzaubers betrachtet werden Formen einer auf Heilung ausgerichteten Magie sind seit dem Altertum belegt z B in der Bibliothek des Assurbanipal und existieren in allen Religionen In den polytheistischen Religionen gibt es typischerweise einen oder mehrerer Heilgottheiten zum Beispiel Apollon und Asklepios bei den Griechen Im Christentum gehort die magische Heilung von Krankheiten durch die von Jesus selbst vollzogenen Heilungswunder von Anfang an dazu etwa indem er einem Blinden Spucke in die Augen streicht und ihn so heilt Mk 8 23 EU weiter mit den von den Aposteln und Heiligen vollbrachten Wunderheilungen was geradezu zum Kennzeichen der Heiligkeit und zur Vorbedingung der Heiligsprechung wird bis hin zu den bis heute in verschiedenen christlichen Sekten praktizierten Geistheilungen Einen politischen Aspekt haben Heilungswunder bei der den franzosischen und englischen Konigen des Mittelalters zugeschriebenen Fahigkeit als Thaumaturgen zu wirken indem man ihnen nachsagte durch Beruhrung die Skrofeln heilen zu konnen Magische Mittel waren bis in die Neuzeit Teil der medizinischen Behandlung und werden als Teil der Volksmedizin bis in die Gegenwart verwendet 173 Zuneigung Bearbeiten Liebeszauber niederrheinischer Meister 1470 1480 Der Liebeszauber die auf das Erlangen von Zuneigung gerichtete Magie ist wohl so verbreitet wie das Problem der nicht erwiderten Liebe Die verwendeten Mittel sind die Verabreichung eines Liebestranks in der Antike Philtron genannt oder das Platzieren eines magisch praparierten Gegenstandes Amulett Schriftrolle etc in der moglichst unmittelbaren Nahe des Zielobjekts Teilweise werden durchaus ausgefeilte Rituale verwendet zum Beispiel im anatolischen Kiz baglama Madchenbinden Aufgrund der moglichen Komplikationen beim Ausuben eines Liebeszaubers ist dieser seit der Antike vgl Herakles und Deianeira ein beliebtes literarisches Motiv Eine der bekanntesten Gestaltungen ist die Geschichte von Tristan und Isolde Reichtum Bearbeiten Neben dem Erlangen von Liebe ist auch der Erwerb von Reichtum ein vorrangiges menschliches Ziel Das Auffinden eines Schatzes ist was das Verhaltnis von Aufwand und Ertrag anbelangt besonders erstrebenswert Dabei sollte Magie helfen insbesondere dann wenn ein solcher Schatz einen magischen Huter hatte zum Beispiel einen Zwerg oder einen Drachen wie jenen Fafnir der in der Siegfriedsage den Nibelungenhort bewacht In der umfangreichen Zauberliteratur der Neuzeit werden dann zahlreiche Verfahren angegeben wie ein Schatz mit Hilfe einer Wunschelrute oder eines Schatzspiegels ausfindig zu machen ist und was bei dessen Hebung zu beachten ist damit der Schatz nicht verschwindet oder sich in einen Haufen Abfall verwandelt Auch bei anderen sehr gewinnbringenden Tatigkeiten deren Gelingen weitgehend vom Gluck abhangt spielen Magie und Aberglaube traditionell eine besondere Rolle so im Bergbau und in der Seefahrt Auch bei anderen Tatigkeiten bei denen es auch auf Gluck oder das Vermeiden von Unglucken ankommt kann Magie hilfreich sein so bei der Jagd Jagdmagie und im Ackerbau Statt vorhandene Reichtumer aufzufinden verfolgte man auch die Moglichkeit Reichtumer zu erschaffen Ein Hohepunkt dieses Bemuhens war die vor allem in der fruhen Neuzeit sehr weit verbreitete Alchemie die versuchte durch Transmutation Blei in Gold zu verwandeln Verwandlung Bearbeiten Die Metamorphose also die Verwandlung beispielsweise eines Menschen in ein Tier ist in Mythologie und Marchen haufig wo sie haufig als Bestrafung als Folge einer Verwunschung durch einen Gott bzw einen Zauberer erscheint Als magische Praxis spielt sie in der westlichen Esoterik und in der Zauberliteratur keine nennenswerte Rolle Im Volksglauben und in der Literatur erscheinen in Tiere verwandelte Menschen als furchterregende damonische Wesen bekannt sind hier die Werwolfe und die Vampire denen man nachsagte sich in Fledermause verwandeln zu konnen In naturnahen Kulturen in denen Tiere als beseelt gedacht werden und als Totemtiere Ahnengeister verkorpern wird uber Tierverwandlungen nicht so negativ gedacht Dem Wunsch als etwas anderes zu erscheinen ist der Wunsch verwandt gar nicht zu erscheinen also unsichtbar zu sein Der keltische Fith fath Zauber scheint geradezu eine Mischform zu sein insofern ambivalent ist ob es sich um eine Tierverwandlung oder einen unsichtbar machenden Nebel handelt Unsichtbarkeit kann nutzlich sein wenn es darum geht etwas zu stehlen oder sich einem Feind unvermerkt zu nahern zum Beispiel in der griechischen Mythologie dem Helden Perseus dem es unter Verwendung einer Tarnkappe gelingt der Gorgone Medusa den Kopf abzuschlagen Wissen Bearbeiten Diagramm zur indischen ChiromantieGeradezu unuberschaubar ist die Zahl der magischen Praktiken die auf die Gewinnung von Wissen ausgerichtet sind und die unter dem Oberbegriff Wahrsagen oder auch Mantik zusammengefasst werden Jeder mehr oder minder zufallige Prozess kann verwendet werden um den Willen der Gotter oder einfach die Zukunft zu erfahren Aeromantie Weissagen aus der Luft Alectryomantie Weissagen aus dem Verhalten eines Vogels zum Beispiel eines Korner aufpickenden Huhns Anthropomantie die Zukunft wird aus den Eingeweiden geopferter Menschen gelesen Arithmomantie Weissagen aus den Zahlenwerten von Namen und Wortern nach Wert oder numerologischer Bedeutung Auspizien Weissagen aus dem Flug der Vogel Chiromantie Handlesen Weissagen aus den Linien der Hand Gastromantie Weissagen aus durch ein Hohlgefass verzerrten Gerauschen magische Bauchrednerei die Praktikanten nannte man Engastrimanten Geomantie Weissagen aus den Formen der Erde und den Mustern des Bodens Hydromantie Weissagen aus dem Wasser Ichthyomantie Weissagen mit Hilfe von toten und lebenden Fischen sowie Fischeingeweiden Kapnomantie Wahrsagen aus dem Rauch eines Feuers Kaptromantie spezielle antike Form der Hydromantie Katoptromantie Weissagen aus einer spiegelnden Wasserflache Form der Hydromantie Kristallomantie Weissagen aus den Formen auf einer Licht spiegelnden oder brechenden Flache zum Beispiel in einer Kristallkugel Leconomantie Weissagen aus dem Flussigkeitsspiegel in einem Becken mit geweihtem Wasser oder Ol Form der Katoptromantie Omphalomantie Weissagen aus den Knoten der Nabelschnur eines Kindes Oneiromantie Weissagen aus Traumen eine im keltischen Irland praktizierte Form war das Tarb feis Onimantie Weissagen aus der Nageloberflache Onomantie Weissagen der Zukunft eines Namenstragers aus dem Zahlenwert der Namensbuchstaben Form der Arithmomantie Pyromantie Weissagen aus dem Feuer Rhabdomantie Weissage mit Hilfe von Staben Stocken oder dergleichen Stichomantie Weissagen aus einer zufallig gewahlten Stelle in einem heiligen Text zum Beispiel der Bibel Bibelstechen oder in der Antike Homer Homeromantie In Altertum und Antike waren Orakel an einen Ort und bestimmte Personen gebundene Formen der Weissagung In einem etwas anderen Sinn ist ein Orakel ein Form der Mantik der auf einem ein Zufallsereignis produzierenden Prozess beruht Nach den Prozessen bzw den verwendeten Materialien kann man folgende Orakelformen unterscheiden Knochen Aus den zufalligen auf erhitzten Knochen entstehenden Sprungen wurde im alten China ein Orakelergebnis gelesen Bevorzugt wurden dafur Schildkrotenpanzer verwendet Munzen Das Werfen einer Munze ist auch heute noch eine beliebte Methode eine Entscheidung zu finden Eine in China seit dem Altertum verwendete Orakelform ist das I Ging Orakel bei dem durch Munzwurf oder mit Hilfe von Schafgarbenstengeln ein Spruch aus dem I Ging ausgewahlt wurde es handelt sich also um eine Form der Stichomantie Karten Kartenlegen Tarot Kaffeesatz Kaffeedomantie Teeblatter heisse Flussigkeiten werden in Wasser gegossen wo sie erstarrend zufallige Formen bilden Verwendet wir Wachs Wachsgiessen Ceromantie und Blei Bleigiessen Molybdomantie Glaserrucken Durch unwillkurliche Bewegungen der aufgelegten Hande wird ein umgekehrt auf einen Tisch gestelltes Glas in Bewegung gesetzt Auf dem Tisch sind bestimmte Positionen mit Wortern oder Buchstaben markiert zu denen das Glas sich bewegt und aus denen sich dann nach und nach eine Antwort ergibt Ein ganz ahnliches Verfahren liegt dem sogenannten Ouija Brett zugrunde Planchette Ein Gerat zum automatischen Schreiben im Prinzip ahnlich dem Ouija Brett nur wird hier kein Zeiger zu vorgegebenen Buchstaben gefuhrt sondern ein Stift wird fur den Schreibenden unsichtbar uber ein Papier bewegt wodurch dann der Deutung offene meist wirre Zeichenfolgen entstehen Ziele Bearbeiten Je nachdem an welche Art von Wesenheit der Magier sich wendet wird die Form der Magie unterschiedlich kategorisiert und bewertet Diese Bewertung kann durchaus subjektiv sein Was fur den einen Theurgie ist ist fur den anderen Teufelsbeschworung Naturwesen und krafte Bearbeiten In den Religionen naturnaher Kulturen in denen Pflanzen Tiere und auch Dinge z B Steine als beseelt gedacht werden Animismus wendet sich der Magier der in solchen Kontexten oft als Schamane bezeichnet wird naturgemass an die entsprechenden Wesenheiten zum Beispiel in der Jagdmagie je nachdem entweder an die Seele des Beutetieres magisch religioses Handeln in diesem Zusammenhang ist seit der Steinzeit bezeugt etwa in den sogenannten Barenbestattungen oder an eine ubergeordnete Wesenheit wie den Herrn der Tiere Agrippa von NettesheimIn der westlichen Esoterik wurzelt der Glaube an Naturgeister in der Damonologien des spatantiken Neuplatonismus und wurde dann von Gelehrten der fruhen Neuzeit aufgegriffen und systematisiert Hier sind vor allem zu nennen Agrippa von Nettesheim und Paracelsus welche eine den vier Elementen der Antike analoge Ordnung der Naturgeister aufstellten die seither auch als Elementargeister bekannt sind Salamander sollen im Feuer leben Nymphen im Wasser Sylphen in der Luft und Gnome in der Erde Die Existenz von Elementargeistern fand in der Romantik und spater bei den Okkultisten des 19 Jahrhunderts Interesse die Theosophische Gesellschaft wurde unter anderem zur Erforschung der Elementargeister gegrundet und fand von dort in die Schriften Rudolf Steiners und die von ihm begrundete Anthroposophie Was die magisch religiose Praxis betrifft so ist die Rolle des Menschen gegenuber den Naturgeistern so wie auch gegenuber der Natur die des Storers In der Verantwortung des Magiers liegt es dann die Naturgeister zu besanftigen bzw diesen vorbeugenden Respekt zu erweisen Das ist auch die Funktion des Priesters im japanischen Shintō dessen Aufgabe es ist den Umgang mit den Kami den sehr zahlreichen Naturgottheiten gedeihlich zu gestalten In Europa ist der Glaube an Elfen Trolle und kleines Volk auf die Rucksicht zu nahmen ist bis in die Gegenwart durchaus verbreitet zum Beispiel auf Island wo Erla Stefansdottir als Elfenbeauftragte durch die deutsche Presse ging Eine besondere Rolle im Verhaltnis des Menschen zur Natur spielt das Wetter Dementsprechend gibt es in zahlreichen Religionen Wettergotter und bei weiterer Spezialisierung Donnergotter die mit geeigneten Ritualen gewogen zu machen sind zum Beispiel durch einen Regentanz Da das Wetter mit seinen Auswirkungen auf die Landwirtschaft stark kalenderabhangig ist stand die Entwicklung des Kalenders am Anfang der Zivilisation damit die Astronomie die in ihren Anfangen auf das Engste verknupft war mit Astrologie und Magie Sterne und Planeten Bearbeiten In den kosmologischen Vorstellungen des Altertums und der Antike bestand der Kosmos aus verschiedenen Spharen namlich einmal dem sublunaren Bereich unter dem Mond mit den Spharen der vier Elemente mit der Erde den wechselnden meteorologischen Erscheinungen und andererseits dem supralunaren Bereich uber dem Mond mit den Spharen der Planeten zu denen auch Sonne und Mond zahlte und die seit dem Altertum mit verschiedenen Gottern identifiziert wurden und schliesslich der Sphare der Fixsterne Jenseits der Fixsternsphare sollte sich das Empyreum befinden eine Sphare gottlichen Lichts Ezechiel blickt in die Thronwelt Julius Schnorr von Carolsfeld 1860 Der Beobachtung und Interpretation der Vorgange in den supralunaren Spharen widmete sich die Astrologie Geht es aber nicht mehr um reine Beobachtung sondern um ein Eingreifen speziell ein Eindringen in diese Spharen so spricht man von Astralmagie Eine besondere Bedeutung hatte diese Form der Magie in der judischen Merkaba Mystik in der es um den Aufstieg in die Thronwelt geht also eine Seelenreise in den Bereich jenseits der Fixsterne in der sich der Thron Gottes befindet der entsprechend der Vision des Ezechiel beschaffen sein soll Die Reise in die Thronwelt wird als gefahrvoll beschrieben Es sind dabei die Torwachter der sieben Planetenspharen zu uberwinden machtige und dem Reisenden ubelwollende Geistwesen was nur gelingt wenn der Astralreisende die richtigen Namen und Formeln parat hat Ahnliche Vorstellungen gab es bei den Gnostikern und den Hermetikern bei denen die Torwachter die Archonten waren und das Ziel des Aufstiegs das Pleroma Das magische Quadrat des Saturn schon im Alten China als Lo Shu bekannt Die Torwachter der Planetenspharen galten als machtige Wesen woraus sich in der mittelalterlichen und neuzeitlichen Magie das Bestreben ergab sich diese Machte zunutze zu machen Die Machtattribute entsprechen dabei der astrologischen Interpretation der Planeten Jupiter war also fur Reichtum zustandig Venus fur Liebe usw Fur die sich daraus herleitende Planetenmagie ist die Picatrix eine arabische Sammlung magischer Texte die in lateinischer Ubersetzung im Mittelalter Verbreitung fand eine bedeutende Quelle Eine weitere wichtige Schrift ist De occulta philosophia des Agrippa von Nettesheim der fur die einzelnen Planeten Damonennamen Engelsnamen Sigillen und jeweils ein magisches Quadrat angibt also alles was der Magier braucht um sich der Hilfe der Planetengeister zu versichern 174 Engel Schutzgeister und andere Geistwesen Bearbeiten Neben den Planetenengeln oder damonen gab es zahlreiche andere Geistwesen an die sich der Magier wenden konnte Neben Engeln und Damonen wobei die Unterscheidung wie oben schon erwahnt durchaus von der Perspektive des Betrachters abhangen kann kann man sich an einen Schutzgeist wenden der jeweils fur einen bestimmten Bereich zustandig ist einen Ort zum Beispiel der Genius loci in der Antike oder die Hausgeister des Volksglaubens eine Gemeinschaft oder eine Person Solche Schutzgeister gibt es sowohl in ethnischen Religionen als auch im Christentum in Form lokaler Heiliger Stadtpatronen Heiliger fur bestimmte Berufsgruppen Probleme oder Krankheiten und schliesslich den personlichen Schutzengel All diese Schutzgeister oder heiligen konnen mittels magischer Praktiken der Volksreligion bzw des Volksglaubens angerufen und fur personliche Belange eingesetzt werden Anspruchsvollere Magier bedienten sich der seit Erfindung des Buchdrucks in grosser Zahl erscheinenden Zauberliteratur die ahnlich wie bei Agrippa von Nettesheim fur jedes Anwendungsfeld die passenden Engelsnamen Sigillen etc bereitstellte Eines dieser Werke ist das Buch der wahren Praktik in der uralten gottlichen Magie das im 14 Jahrhundert von einem Juden namens Abraham von Worms auf Hebraisch verfasst sein will und 1725 auf Deutsch erschienen ist Auf seinen weiten Reisen durch Europa und Orient will der Verfasser in Agypten von einem Weisen namens Abramelin uber uralte und hochwirksame Formen der Magie belehrt worden sein In Buch III seines Werkes beschreibt er ein Verfahren wie man unter dem Patronat des Heiligen Schutzengels dienstbare Geister gewinnt Der Text gelangte 1897 durch die Ubersetzung von Samuel Liddell MacGregor Mathers ins Englische wo er eine erhebliche Wirkung entfaltete und uber den Golden Dawn zu Aleister Crowley gelangte der mit der Beschworung der Abramelin Geister experimentierte und dabei gemischte Erfahrungen machte Rekonstruktion des von John Dee verwendeten Heiligen TischesEine weitere Traditionslinie der Engelbeschworung geht auf John Dee zuruck einen britischen Gelehrten und Magier der elisabethanischen Zeit der zusammen mit dem Medium Edward Kelley zwischen 1582 und 1587 eine Reihe von magischen Operationen ausfuhrte die er protokollierte und deren Aufzeichnungen erhalten sind In diesen Sitzungen wurde ihnen die henochische Sprache offenbart eine magische Sprache mit eigenem Alphabet Wortschatz und Grammatik Auch diese Uberlieferungen fanden Eingang in die Traditionen des Golden Dawn Gotter Bearbeiten Gotter oder eine einzelne Gottheit bilden den obersten Rang in den verschiedenen Religionen Allerdings sind solche Rangordnungen haufig unklar und werden erst durch eine Aussensicht etabliert das heisst ob ein Geistwesen in einer ethnischen Religion von einem Forscher als Gottheit Damon oder als Ahnengeist klassifiziert wird gibt zunachst dessen Aussensicht wieder Ob eine solche Unterscheidung der Innensicht der Praktizierenden der Religion entspricht und ob eine solche Unterscheidung fur diese uberhaupt von Bedeutung ist bleibt oft unbestimmt Gotter als die machtigsten Wesen in einem Glaubenssystem waren jedenfalls bevorzugte Ziele fur magische Operationen ware da nicht das Problem der Unterscheidung von religiosem und magischem Handeln Dass ein beobachtender Ethnologe eine Handlung aufgrund dieser und jener Umstande als magisch klassifiziert reicht hier nicht aus Wenn man nach Max Weber siehe oben den Unterschied am mechanischen Zusammenhang zwischen Operation und Resultat festmacht einen magischen Gotteszwang also nur dann konstatiert wenn eine Handlung z B ein Opferritual fur einen Gott ein gewunschtes Ergebnis stets nach sich zoge oder bei Nichterfullung die Gottheit zur Rechenschaft gezogen werden kann wird man dergleichen kaum finden ausser vielleicht im Katholizismus da nach katholischem Dogma die Sakramente ex opere operato wirken Ahnliches gilt wenn man nach Malinowski zwischen praktisch Magie und expressiv Religion unterscheidet und sich dann fragt ob das Stiften einer Kerze in einer christlichen Kirche praktisch oder expressiv ist Anders liegt der Fall bei der Theurgie Gottesarbeit Als der Neuplatonismus sich ab dem 3 Jahrhundert in der romischen Welt ausbreitete rezipierte er die Chaldaischen Orakel ein fragmentarisch uberliefertes Lehrgedicht das Julian dem Theurgen zugeschrieben wird und das Anweisungen gibt durch Kult und Reinigungshandlungen in Kontakt mit den Gottern zu treten und mit deren Hilfe die Erlosung aus den Bindungen der materiellen Welt zu erlangen Anfangs von fuhrenden Vertretern des Neuplatonismus wie Plotin und Porphyrios abgelehnt machte Iamblichos von Chalkis die Theurgie zum zentralen Bestandteil einer neuen Philosophie Er stellte einen scharfen Gegensatz zur Zauberei goeteia her In der Folge fand die Theurgie unter den Neuplatonikern weite Verbreitung und auch der Kaiser Julian zahlte zu den Anhangern des Maximos von Ephesos der so weit ging zu behaupten dass die theurgischen Rituale nicht nur Vorbereitung auf die Erleuchtung seien sondern diese direkt bewirken wurden auch gegen den Willen der Gotter Einen Ruckschlag erlitt die Theurgie als im Gefolge des Augustinus die Theurgie in der nun christlichen Welt zunehmend als Gotzendienst betrachtet wurde Nach dem Schliessen der Akademie in Athen im 6 Jahrhundert war die neuplatonische und damit die theurgische Tradition im Wesentlichen erloschen Eine erneute Rezeption gab es erst in der Renaissance als Marsilio Ficino die Schriften der Hermetik und des Neuplatonismus ins Lateinische ubersetzte Von dort aus fanden dann Elemente theurgischer Lehren ihren Weg in die Traditionen der westlichen Esoterik der Neuzeit Damonen Bearbeiten Manuskriptseite aus dem Clavicula Salomonis einem GrimoireWenn es moglich ist Engel und sogar Gotter den eigenen Wunschen gefugig zu machen so muss das bei Damonen und Teufeln noch leichter sein vor allem wenn man sich dabei wiederum der Hilfe Gottes versichert 175 Man konnte sich dabei auf das Vorbild des Konigs Salomo berufen der dem Testament Salomos zufolge beim Bau des Tempels in Jerusalem die Hilfe von Damonen in Anspruch genommen hat Um die Damonen zu zwingen muss man deren Namen kennen und naturlich die Namen der Engel deren Hilfe man benotigt Dementsprechend sind die Zauberbucher der fruhen Neuzeit voll von Namen von Engeln und Damonen die sich durch die Endung el meist einen hebraischen Anschein geben dazu passende Charaktere und Sigillen Diese damonologische Literatur die dem Leser alle Informationen zum fachgerechten Hollenzwang zu bieten verspricht wird auch Grimoire Literatur genannt Der entsprechende Zweig der Magie wird traditionell auch als Goetie oder Goetia bezeichnet Von Nekromantie zu sprechen ist hier eigentlich falsch da Nekromantie siehe unten im engeren Sinn das Wahrsagen mit Hilfe von Totengeistern ist Tote Bearbeiten Ehepaar mit Geist einer jungen Frau Geisterfotografie von William Hope ca 1920 Die Nekromantie die Beschworung und Befragung von Totengeistern hat in der christlichen Kultur einen schlechten Ruf kann aber auf eine klassische Tradition verweisen da schon Odysseus und Aeneas sich zu den Toren der Unterwelt begaben um dort die Geister der Toten zu befragen und sich Weisung zu holen Die Totenbefragung war auch Teil der griechischen Religion jedenfalls insofern es in Epirus ein Totenorakel gab das Nekromanteion In Form des Spiritismus war die Totenbefragung dann ab dem 19 Jahrhundert uberaus popular Geschopfe Bearbeiten Neben Geistwesen wie Engeln Damonen und Toten die von einem Magier fur seine Operationen in Anspruch genommen werden konnen gibt es die Vorstellung dass ein Magier ein solches Wesen erschaffen kann um ihm fur bestimmte Arbeiten oder allgemein als Helfer zu dienen Das Geschopf kann ein Geistwesen oder materiell sein oder scheinen und die Kontrolle des Magiers uber sein Geschopf kann mehr oder minder vollkommen sein Hierher gehort materiell gedachtes kunstliches Leben wie der Golem der judischen Mythologie und der Homunkulus der Alchemie die arabischen Alchemisten sprechen von Takwin Der Familiaris der Hexe wird nicht als deren Geschopf betrachtet sondern als ein von einem Damon besessenes Haustier gern eine schwarze Katze Der Zombie dagegen ist ein von einem Voodoo Zauber wieder belebter und dessen Willen unterworfener Toter So wie der Zombie ursprunglich ein westafrikanischer Totengeist war und inzwischen in der Popularkultur einen erheblichen Wesenswandel mitgemacht hat stammen auch andere Begriffe ursprunglich aus Mythologie oder Folklore und wurden von westlichen esoterischen Traditionen fur deren Zwecke adaptiert Hierher gehort das aus dem Buddhismus stammende Konzept des Tulpas das von der Theosophie stark umgeformt wurde zu einem durch einen bewussten oder unbewussten Willensakt des Magiers geschaffenen Geistwesen in der Chaosmagie entspricht dem der Servitor Ein anderes Beispiel ist der Egregor ursprunglich eine Gruppe von Engeln aus den biblischen Apokryphen inzwischen eine von spirituellen Bewegungen ins Leben gerufene Gruppenseele Eine weitere Gruppe von in Folklore und Popularkultur erscheinenden Geistwesen ist dadurch gekennzeichnet dass sie wie der Schutzengel zu einer bestimmten Person gehoren die kein Magier sein muss und manchmal als Helfer und Ratgeber des betreffenden Individuums erscheinen Beispiele sind der Nagual bei den Azteken und Maya der Etiainen der finnischen Folklore das vor allem in Literatur und Film vielfach aufgegriffene Motiv des Doppelgangers oder der imaginare Freund den Kinder in einer Phase ihrer Entwicklung manchmal wahrnehmen wie eine reale Person Mittel Bearbeiten So wie die Formen der Magie unterschieden werden konnen nach Zwecken und Zielen so kann man auch unterscheiden nach den Mitteln die eingesetzt werden um Zwecke zu erreichen und Ziele anzusprechen Diese Mittel werden im Rahmen einer magischen Operation in der Regel nicht nur fur sich angewandt sondern haufig zu mehreren zusammen so wird zum Beispiel eine Opferzeremonie von Gebeten und Beschworungen begleitet sein Aleister Crowley in einer Zeremonialrobe des Golden DawnHandlungen Bearbeiten Die Ritualmagie oder auch Zeremonialmagie verbindet die magische Operation mit einem Ritual also einer nach festen Regeln ablaufenden Handlung deren Elemente zudem symbolisch aufgeladen sind Eine der altesten Formen der Ritualmagie ist das Opfer Im engeren Sinn bezeichnet Ritualmagie eine Richtung der westlichen Esoterik seit der fruhen Neuzeit in der besonderer Wert auf die rituelle Form mit sehr genau bestimmten Ablaufen und Utensilien gelegt wird Zentrales Werk dieser Ritualmagie ist Agrippa von Nettesheims De occulta philosophia Im englischen Golden Dawn dann in der von Aleister Crowley begrundeten Magie des Thelema und im neopaganen Wicca fand das rituelle Element eine weitere Aufwertung Utensilien Bearbeiten Besondere Bedeutung bei den verschiedenen Formen der Ritualmagie haben ganz bestimmte nach festen Regeln beschaffene und hergestellte Werkzeuge und Kleidungsstucke zum Beispiel das Athame ein magischer Dolch oder aufwandige Roben mit ausgearbeiteten symbolischen Elementen Theorien Bearbeiten Ein weiteres Mittel das der Magier sich zunutze machen kann ist die praktische Umsetzung von Magietheorien also Annahmen daruber wie und warum Magie wirkt Hierher gehoren insbesondere die Annahmen die den verschiedenen Formen des Analogiezaubers zugrunde liegen namlich dass es magische Wirkungen gibt zwischen ahnlichen oder gleichen Dingen Grundannahme der Frazerschen Imitativen Magie similia similibus Ahnliches durch Ahnliches ist der Grundsatz sowohl der Signaturenlehre als auch der Homoopathie dem Abbild oder Symbol und dem Gegenstand der Abbildung das macht sich ein Bildzauber zunutze dem Teil und dem Ganzen auch wenn das Teil vom Ganzen getrennt ist Grundlage der Frazerschen Kontagiosen Magie hierauf beruht die magische Wirkung von Reliquien und dem Makrokosmos und dem Mikrokosmos Wie oben so unten steht am Anfang der Tabula Smaragdina des Grundtexts der Hermetik Lorscher BienensegenSprache Bearbeiten Das Gebet ist eine zentrale Form religiosen Handelns in allen Religionen Nun ist aber die Unterscheidung zwischen religiosem und magischem Handeln gerade hier besonders unklar etwa die gemass Malinowski zwischen praktisch Magie und expressiv Religion oder die nach Weber zwischen einer fordernden Magie und einer bittenden Religion Haltung des Betenden Das zeigt sich an verschiedenen uberlieferten Gebeten die zwar christliche Elemente enthalten die sich aber in ihrer Form und ihrem Gebrauch im Volksglauben vom Zauberspruch nicht unterscheiden zum Beispiel im Lorscher Bienensegen Gebetsammlungen wie den sogenannten Gertrudenbuchern bis hin zum Zachariassegen dessen magische Wirksamkeit schon die Unverstandlichkeit der abgedruckten Namen garantierte Ob nun Gebet oder Zauberspruch jedem Wortzauber liegt die Vorstellung einer magischen Beziehung zwischen der Benennung und dem Benannten zugrunde eine Beziehung die im Namen eines Geistwesens oder einer Person besonders ausgepragt ist Die entsprechende Form des Analogiezaubers ist der Namenszauber bei dem der betreffende Name im Segen Fluch oder als Anrufung verwendet wird Gedanken und Vorstellungen Bearbeiten Die Worte eines Zaubers mussen auch nicht unbedingt ausgesprochen werden um magisch wirksam zu sein beim Gedankenzauber genugt das Denken der Worte oder auch nur eine entsprechende Vorstellung Imagination und Visualisierung sind vor allem in der Chaosmagie wichtige Techniken In den Bereich der Vorstellungen gehoren Visionen und Traume die in manchen ethnischen Religionen zum Beispiel bei den Schamanen Sibiriens und den Indianern Nordamerikas von zentraler Bedeutung sind ebenso Techniken zum Herbeifuhren von Visionen und Traumen Solche Techniken haben in den Offenbarungsreligionen kaum eine Bedeutung da dort Traume und Visionen zwar auch wichtig sind diese aber als Gnadengabe der Gottheit zum Beispiel an einen Heiligen gelten sie werden von dem Heiligen nicht herbeigefuhrt Wenn dann werden Techniken zum Herbeifuhren von religiosen Trance und Ekstasezustanden eher von Randgruppen und Sekten praktiziert wie zum Beispiel den islamischen Sufis oder den christlichen Pfingstgemeinden Auch in den magischen Traditionen der westlichen Esoterik spielten Traume und Visionen abgesehen von mantischen Praktiken in der dort dominierenden Ritualmagie bis ins 20 Jahrhundert kaum eine Rolle Das anderte sich mit Aleister Crowley der sich als Visionar und Prophet sah und unter anderem die Verwendung von Drogen zum Herbeifuhren von Visionen befurwortete mit den Nachfolgern Crowleys in der Thelema Bewegung und der Chaosmagie in der das Freudsche Unbewusste als magische Kraftquelle schlechthin gilt und Traume als der Konigsweg zum Umbewussten 176 und schliesslich in Neopaganismus und Wicca die sich auf schamanistische Traditionen der Herbeifuhrung und Deutung von Traumen berufen Zeichen Bearbeiten Neben dem gesprochenen Wort und dem Gedanken kann naturlich auch die Schrift fur das Bewirken von Magie genutzt werden Das geschriebene Wort galt da nicht jedem gelaufig und also von Geheimnis umgeben sogar als besonders zauberkraftig derart dass sogar der Alphabetreihe magische Wirkung zugesprochen wurde Beispiele von Alphabetreihen sind Abecedarium auf antiker Keramik uberliefert und der magische Gebrauch lebte als Alphabetritus in der Liturgie der katholischen Kirchweihe bis in die Gegenwart 177 Bei den Germanen wurde die Erfindung der Runen dem Gott Odin zugeschrieben und das Ritzen von Runen war bei ihnen eine dem kundigen Magier vorbehaltene Tatigkeit In den alten Schriftsystemen wie der hebraischen aber auch der griechischen und der arabischen Schrift werden zudem Buchstaben auch als Zahlzeichen verwendet so hat im hebraischen Alphabet der erste Buchstabe Aleph den Zahlwert 1 Beth ist 2 Jod ist dann 10 Kaph ist 20 usw bis Taw gleich 400 Daraus ergibt sich durch Aufsummieren der jeweiligen Zahlwerte fur jedes geschriebene Wort eine Zahl zum Beispiel fur den ersten Menschen Adam hebraisch אדמ der Zahlwert 1 4 40 45 Zwischen Worten mit dem gleichen Zahlwert entsteht so eine magische Beziehung was die Basis fur Gematrie und Numerologie bildet Die Gematrie weist Worten und Texten aufgrund der darin enthaltenen Zahlenwerte verborgene Bedeutungen zu und spielt eine grosse Rolle in der judische Kabbala Die Numerologie weist daruber hinaus einzelnen Zahlen symbolische Bedeutung zu In Verbindung mit den Zahlenwerten der Worte konnen so erstaunliche mystische Erkenntnisse gewonnen werden Mensch im Pentagramm mit Planetensymbolen bei Agrippa von Nettesheim Chaosmagische SigilleDie Beziehung zwischen Zeichen und Bedeutung kann aber auch wesentlich unbestimmter sein als bei einem geschriebenen Wort oder Namen etwa bei religiosen Symbolen wie dem im Kontext der Magie wohlbekannten Pentagramm oder dem auch als Siegel Salomos bezeichneten Davidstern Wird die Beziehung zwischen Zeichen und Bedeutung ganz aufgelost so bleibt ein abstraktes graphisches Objekt dem dennoch eine magisch religiose Wirkung zugeschrieben werden kann wie etwa die Yantras in Hinduismus und Tantrismus oder die Sigillen in Ritualmagie und Sigillenmagie Beschworung Bearbeiten Um die Mitwirkung eines Geistwesens bei einer magischen Operation zu erreichen ist es erforderlich dass dieses in irgendeiner Form anwesend ist Das kann durch Evokation also Beschworung geschehen Dabei wird die Anwesenheit als ausserhalb des Beschworenden gedacht So wurde in der Antike durch die Evocatio die Schutzgottheit einer belagerten Stadt herausgelockt um deren Eroberung erst zu ermoglichen Bei der Invokation dagegen wird das Geistwesen eingeladen vom Korper des Beschworenden Besitz zu ergreifen Ist eine solche Besessenheit unerwunscht wird die Anwendung eines Exorzismus erforderlich Korper Bearbeiten Der Tanz ist seit vorgeschichtlichen Zeiten ein wichtiger Bestandteil religios magischer Rituale und spielt in praktisch allen Kulturen und Religionen eine Rolle wobei diese Rolle bei den Offenbarungsreligionen wie Judentum Christentum und Islam im Lauf der Geschichte an den Rand gedrangt wurde und dort vorwiegend von Sekten und anderen Randgruppen bis in die Gegenwart praktiziert wird Wahrend er im alten Judentum noch verbreitet war und in der Bibel mehrfach erwahnt wird ist er im heutigen Judentum nur noch bei den Chassidim von religioser Bedeutung Im Islam ist der Semah der Sufis bekannt der Trancetanz der Derwische ist aber heute eher eine touristische Attraktion als eine meditativ mystische Praxis Im Christentum namentlich dem Protestantismus ist der Tanz fast vollig aus der Kultpraxis verschwunden Eine Ausnahme ist etwa der Radenje der Chlysten Im Hinduismus ist der Tandava Shivas und der korrespondierend Lasya Parvatis zu nennen die im Rahmen von Tempeltanzdramen aufgefuhrt werden Radenje der ChlystenWie immer ist die Trennung zwischen religiosen und magischen Praktiken schwierig Als magisch ware ein Tanzritual dann anzusprechen wenn damit ein konkretes Ziel erreicht werden soll Wenn wie im Radenje der Chlysten das Ziel eine Gottesberuhrung ist so ergibt sich ein weiteres Abgrenzungsproblem zu mystischen Praktiken deren Ziel ein Einswerden mit der Gottheit ist Auch der reinen korperlichen Beruhrung kann magische Wirkung zugeschrieben werden so zum Beispiel die Handauflegung zum Zweck des Segnens der Ermachtigung oder der Kraftubertragung in verschiedenen Religionen und Kulturen so wird in christlichen Konfessionen etwa bei der Taufe oder der Priesterweihe die Hand aufgelegt Die Heilung durch Handauflegen ist das Kennzeichen des Wundertaters des Thaumaturgen angefangen mit Jesus von Nazaret der dem Neuen Testament zufolge vielfach Kranke durch Handauflegen heilte uber die franzosischen und englischen Konige denen man die Fahigkeit zusprach durch Handauflegen die Skrofulose zu heilen bis hin zu alternativmedizinischen Praktiken wie dem Reiki Ein weiterer Aspekt magischer Korperlichkeit ist die Verbindung von Sexualitat und Magie in der Sexualmagie Religiose Riten bei denen Sexualitat eine Rolle spielt sind in diversen Kulturen belegt angefangen beim sumerischen Hieros gamos Wie beim Tanz stellen sich Interpretationsprobleme vor allem ist stets zu fragen inwiefern eine sexualmagische Deutung etwa der Praktiken ethnischer Religionen Projektion und Konstruktion westlicher Ethnologen ist Von Sexualmagie im engeren Sinn spricht man daher im Kontext der westlichen Esoterik ungefahr ab Beginn der Neuzeit Als erster Vertreter sexualmagischer Praktiken in diesem Sinn gilt Paschal Beverly Randolph Weitere wichtige Protagonisten der Sexualmagie sind Theodor Reuss Aleister Crowley Julius Evola Gerald Gardner Anton Szandor LaVey Austin Osman Spare und Peter J Carroll Es lassen sich bei diesen zwei Hauptrichtungen unterscheiden namlich einmal die auf eine spirituelle Ubersteigerung der Sexualitat abzielende bei der die sexuelle Begegnung als ihrem Wesen nach magisch aufgefasst wird und dann jene bei der Sexualitat ein Mittel zum magischen Zweck ist eine durch sexuelle Handlungen und Riten anzapfbare Energiequelle die vom Magier als ein Instrument zum Erreichen seiner Ziele eingesetzt wird Vertreter der ersten Position ist zum Beispiel Randolph Vertreter der zweiten Richtung ist Crowley Drogen Bearbeiten Mexikanische Pilzgotter Hexen bereiten eine magische Salbe Holzschnitt 1571 Die Verwendung von Drogen als Heilmittel oder Gift ist auch wenn in vielen Epochen und Kulturen Magie und Medizin eng verwoben sind bzw waren nicht eigentlich als magisch zu betrachten Ein Gebrauch von Psychedelika im religios magischen Kontext ist vielfach belegt so der Fliegenpilz Amanita muscaria bei den sibirischen Schamanen mescalinhaltige Pflanzen wie Peyote in Mittelamerika halluzinogene Tryptamine enthaltende Pflanzen wie die psilocybinhaltigen Pilzarten Zauberpilze oder Ayahuasca in Sudamerika In der Gegenwart kamen dann noch synthetische Psychedelika wie LSD hinzu Bei einem explizit magischen Drogengebrauch wurde die Droge das Gelingen einer magischen Operation unterstutzen bzw erst ermoglichen Abgesehen davon dass es bei einer Verhexung schon immer hilfreich war zusatzlich zum Aussprechen von Fluchformeln etc die Zielperson zu vergiften sind historische Belege fur magischen Drogengebrauch dunn gesat bzw zweifelhaft Legendar ist die Hexen oder auch Flugsalbe deren Verwendung es den Hexen ermoglicht haben soll zum Sabbat zu fliegen Zahlreich dagegen sind Belege fur magischen Drogengebrauch ab dem 20 Jahrhundert in der westlichen Esoterik angefangen mit Aleister Crowley T ake strange drugs and be drunk thereof 178 bis hin zu Carlos Castaneda und den in seinen Spuren folgenden New Age Schamanen Ein weiterer Aspekt ist die Rolle die Zaubertranke und elixiere in der Popularkultur spielen Ahnlich der Magie insgesamt sind sie ein beliebtes Werkzeug in Literatur und Film das sonst Unmogliche moglich zu machen Bekanntestes Beispiel ist heute wohl der Zaubertrank des gallischen Druiden Miraculix in den Asterix Comics Ebenfalls wichtig sind Zaubertranke neben anderen mehr oder minder magischen Utensilien in modernen Fantasy Rollen und Computerspielen und naturlich auch in der Fantasyliteratur Siehe auch BearbeitenMagietheorie Magisches Denken Okkulte WissenschaftenLiteratur BearbeitenQuellenZu einzelnen Quellen magischer Literatur siehe die Liste magischer Schriften Quellensammlungen Georg Luck Magie und andere Geheimlehren in der Antike Mit 112 neu ubersetzten und einzeln kommentierten Quellentexten Kroner Stuttgart 1990 ISBN 3 520 48901 5 MonographienHans Biedermann Handlexikon der magischen Kunste von der Spatantike bis zum 19 Jahrhundert Akademische Druck und Verlagsanstalt Graz 1968 und 1973 3 verbesserte und wesentlich vermehrte Auflage in 2 Banden ebenda 1986 Neuausgabe Lexikon der magischen Kunste Die Welt der Magie seit der Spatantike Heyne Munchen 1991 ISBN 3 453 04454 1 John Campbell Colquhoun Historische Enthullungen uber die geheimen Wissenschaften aller Zeiten und aller Volker Weimar 1853 Neudruck Niederwalluf 1971 Christoph Daxelmuller Zauberpraktiken Eine Ideengeschichte der Magie Artemis amp Winkler Zurich 1993 ISBN 3 7608 1077 2 Taschenbuchausgabe Aberglaube Hexenzauber Hollenangste Eine Geschichte der Magie DTV Munchen 1996 ISBN 3 423 30548 7 Nevill Drury The History of Magic in the Modern Age A Quest for Personal Transformation Carroll amp Graf 2000 Deutsch Magie Vom Schamanismus und Hexenkult bis zu den Technoheiden AT Verlag Aarau Munchen 2003 Karl Heinz Gottert Magie Zur Geschichte des Streits um die magischen Kunste unter Philosophen Theologen Medizinern 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amp non demontres de pratiques la plupart arbitraires pueriles amp dont l inefficace se prouve par la nature des choses Antoine Noe de Polier de Bottens Magie In Encyclopedie Band 9 1765 S 852 854 Volltext Roy Porter Witchcraft and Magic in Enlightenment Romantic and Liberal Thought In Bengt Ankarloo Stuart Clark Hrsg Witchcraft and Magic in Europe Vol 5 The Eighteenth and Nineteenth Centuries University of Pennsylvania Press 1999 ISBN 0 8122 1706 3 S 194f Wouter J Hanegraaff Magic V 18th 20th Century In ders Hrsg Dictionary of Gnosis amp Western Esotericism Brill Leiden 2006 ISBN 978 90 04 15231 1 S 741 a b Wouter J Hanegraaff Magic V 18th 20th Century In ders Hrsg Dictionary of Gnosis amp Western Esotericism Brill Leiden 2006 ISBN 978 90 04 15231 1 S 742 Vgl Jolande Jacobi Die Psychologie von C G Jung S 271 Angel Tarot abgerufen am 5 Dezember 2022 Lord of the Rings Tarot abgerufen am 5 Dezember 2022 Baseball Tarot abgerufen am 5 Dezember 2022 Die hier wiedergegebene Gruppierung folgt Graham Cunningham Religion and Magic Approaches and Theories Edinburgh University Press 1999 ISBN 0 585 19725 3 Siehe das dortige Einleitungskapitel S ix xii Als Ubersichtsarbeiten sind zu nennen das schon zitierte Buch von Cunningham ausserdem Bernd Christian Otto Magie Rezeptions und diskursgeschichtliche Analysen von der Antike bis zur Neuzeit De Gruyter 2011 ISBN 978 3 11 025420 4 Randall Styers Making Magic Religion Magic and Science in the Modern World Oxford University Press 2004 ISBN 0 19 515107 0 Einleitung insbesondere S 8f people prone to magic call out for enlightened control Randall Styers Making Magic Oxford 2004 S 14 Randall Styers Making Magic Oxford 2004 S 15f Graham Cunningham Religion and Magic Approaches and Theories Edinburgh University Press 1999 ISBN 0 585 19725 3 S 2 5 Graham Cunningham Religion and Magic Approaches and Theories Edinburgh University Press 1999 ISBN 0 585 19725 3 S 5 9 Max Weber Max Weber Gesamtausgabe Band I 22 2 Wirtschaft und Gesellschaft Die 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general agreement about them Certainly the distinctions made by Durkheim and Frazer and Malinowski may be theoretically significant even though they are difficult to apply universally Certainly also there is need for a systematic classification of rites but a satisfactory classification will be fairly complex and a simple dichotomy between magic and religion does not carry us very far towards it Zitiert nach Bernd Christian Otto Magie De Gruyter 2011 S 86f While one anthropological theory is that magic and religion give men confidence comfort and a sense of security it could equally well be argued that they give men fears and anxieties of which they would otherwise be free the fear of black magic or of spirits fear of God of the Devil of Hell Zitiert nach Graham Cunningham Religion and Magic Edinburgh University Press 1999 S 48f a b The New Encyclopaedia Britannica Band 25 Macropaedia knowledge in depth Chicago Ill u a 1988 S 92 s v Occultism Georg Luck Magie und andere Geheimlehren in 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Daxelmuller Zauberpraktiken Eine Ideengeschichte der Magie Zurich 1993 S 156 f Helmut Birkhan Magie im Mittelalter Munchen 2010 S 116 f Helmut Birkhan Magie im Mittelalter Munchen 2010 S 117 f Ausfuhrlich Walter Durig Die Verwendung des sogenannten Fluchpsalms 108 109 im Volksglauben und in der Liturgie In Munchener Theologische Zeitschrift Band 27 1976 Nr 1 S 71 84 Christa Tuczay Magie und Magier im Mittelalter Munchen 2003 S 250 Roland Gotz Der Damonenpakt bei Augustinus In Georg Schwaiger Hrsg Teufelsglaube und Hexenprozesse Munchen 1999 S 57 84 77 ff Patrick Hersperger Kirche Magie und Aberglaube Koln 2010 S 258 mit Fundstelle Patrick Hersperger Kirche Magie und Aberglaube Koln 2010 S 260 Patrick Hersperger Kirche Magie und Aberglaube Koln 2010 S 181 182 Richard Kieckhefer Magie im Mittelalter Munchen 1992 S 135 140 Emil Friedberg Hrsg Decretum magistri Gratiani Corpus juris canonici I Editio Lipsiensis secunda Leipzig 1879 Sp 1023 Emil Friedberg Hrsg Compilatio decretalium Gregorii IX Liber Extra Corpus Juris canonici II Decretalium collectiones editio Lipsiensis secunda Leipzig 1881 Sp 822 f Patrick Hersperger Kirche Magie und Aberglaube Koln 2010 S 186 mit weiterfuhrender Literatur Patrick Hersperger Kirche Magie und Aberglaube Koln 2010 S 374 mit Angabe der Stelle Patrick Hersperger Kirche Magie und Aberglaube Koln 2010 S 183 M H Boehm Los losen In Handworterbuch des deutschen Aberglaubens Band 5 1932 1933 Sp 1351 1386 hier Sp 1384 M H Boehm Los losen In Handworterbuch des deutschen Aberglaubens Band 5 1932 1933 Sp 1351 1386 hier Sp 1376 Thomas von Aquin Summa theologica II 2 95 8 Patrick Hersperger Kirche Magie und Aberglaube Koln 2010 S 299 unter Anfuhrung der Gratianstellen Patrick Hersperger Kirche Magie und Aberglaube Koln 2010 S 312 mit Hinweis auf Rufinus der sich auf Ulpian berief Patrick Hersperger Kirche Magie und Aberglaube Koln 2010 S 354 Joan Evans Magical jewels of the middle ages and the renaissance particulary in England Oxford 1922 Franz Strunz Zaubersteine In Sudhoffs Archiv Band 33 1941 Neudruck 1965 S 233 248 Emil Friedberg Hrsg Decretum magistri Gratiani Corpus juris canonici I Editio Lipsiensis secunda Leipzig 1879 Sp 1028 Patrick Hersperger Kirche Magie und Aberglaube Koln 2010 S 376 mit weiteren Nachweisen So der Dekretist Stephan von Tournai Hersperger S 381 Patrick Hersperger Kirche Magie und Aberglaube Koln 2010 S 378 mit weiteren Nachweisen auch uber den Amulettgebrauch bei den Juden Patrick Hersperger Kirche Magie und Aberglaube Koln 2010 S 388 f bringt die Originalzitate von Wilhelm von Rennes Hans Dieter Betz Hrsg Religion in Geschichte und Gegenwart 4 Auflage Band 5 Tubingen 2002 S 678 Vgl Duncan Black Macdonald Art Siḥr in First Encyclopaedia of Islam Brill Leiden 1913 1936 Band 4 S 409 417 hier S 414b Mircea Eliade The Encyclopedia of Religion Band 9 New York 1987 S 109 a b Mircea Eliade The Encyclopedia of Religion Band 9 New York 1987 S 113 a b c Mircea Eliade The Encyclopedia of Religion Band 9 New York 1987 S 114 Holger Kalweit Traumzeit und innerer Raum Scherz Verlag Bern Munchen Wien 2000 S 8 Theodor Hopfner Griechisch agyptischer Offenbarungszauber 2 Bande Haessel Verlag Leipzig 1921 1924 Band I 706 759 ff Neudruck Hakkert Amsterdam 1983 1990 ISBN 90 256 0716 0 Zitiert nach Theodor Hopfner Griechisch agyptischer Offenbarungszauber Band I Amsterdam 1983 718 Klaus Duwel Zur Auswertung der Brakteatinschriften Runenkenntnis und Runeninschriften als Oberschichten Merkmale In Karl Hauck Hrsg Der historische Horizont der Gotterbildamulette aus der Ubergangsepoche von der Spatantike zum Fruhmittelalter Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1992 ISBN 3 525 82587 0 S 37 f Horst E Miers Lexikon des Geheimwissens 3 aktualisierte Auflage Wilhelm Goldmann Verlag Munchen 1993 ISBN 3 442 12179 5 S 396 397 Christoph auf der Horst Heilzauber In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter 2007 ISBN 978 3 11 097694 6 S 555 561 Agrippa von Nettesheim De occulta philosophia II 3 Aufl Koln 1533 Helmut Birkhan Magie im Mittelalter C H Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60632 8 S 79 Vgl Sigmund Freud Die Traumdeutung Studienausgabe Band 2 Fischer 1982 ISBN 3 596 27302 1 S 577 Die Traumdeutung aber ist die Via regia der Konigsweg zur Kenntnis des Unbewussten im Seelenleben Vgl Franz Dornseiff Das Alphabet in Mystik und Magie 2 Auflage Teubner 1925 To worship me take wine and strange drugs whereof I will tell my prophet amp be drunk thereof Liber AL vel Legis II 22 Zitiert nach Aleister Crowley Louis Wilkinson Hymenaeus Beta The Law is for All The Authorized Popular Commentary on Liber AL vel Legis sub figura CCXX The Book of the Law New Falcon Publications 1998 ISBN 1 56184 090 4 S 109 112 204 Normdaten Sachbegriff GND 4036966 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Magie amp oldid 236354091