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Octavian und Oktavian sind Weiterleitungen auf diesen Artikel Zu weiteren jeweiligen Bedeutungen siehe Augustus Begriffsklarung und Oktavian Name Augustus 23 September 63 v Chr als Gaius Octavius in Rom 1 19 August 14 n Chr in Nola bei Neapel war der erste romische Kaiser Augustus mit Burgerkrone Corona civica Sogenannter Augustus Bevilacqua Munchner Glyptothek Der Grossneffe und Haupterbe Gaius Iulius Caesars gewann die Machtkampfe die auf dessen Ermordung im Jahr 44 v Chr folgten und war von 31 v Chr bis 14 n Chr Alleinherrscher des Romischen Reiches Unter der Devise der Wiederherstellung der Republik restitutio rei publicae betrieb er in Wirklichkeit deren dauerhafte Umwandlung in eine Monarchie in Form des Prinzipats Damit setzte er dem Jahrhundert der Romischen Burgerkriege ein Ende und begrundete die Julisch Claudische Kaiserdynastie Seine Herrschaft nach aussen durch zahlreiche Expansionskriege gepragt mundete im Inneren in eine lang anhaltende Konsolidierungs und Friedensphase die als Pax Augusta verklart wurde Inhaltsverzeichnis 1 Namen und Titel des Augustus 2 Leben 2 1 Herkunft und Jugend 2 2 Aufstieg zur Macht 2 2 1 Bundnis mit den Republikanern 2 2 2 Zweites Triumvirat 2 2 3 Konflikt mit Sextus Pompeius 2 2 4 Kampf mit Antonius um die Alleinherrschaft 2 3 Augustus als Princeps 2 3 1 Begrundung des Prinzipats 2 3 1 1 Frage der Neuordnung des Staates 2 3 1 2 Scheinbare Wiederherstellung der Republik 2 3 1 3 Sicherung der Macht 2 3 1 4 Augustus Titel und weitere Ehrungen 2 3 1 5 Akzeptanz der neuen Ordnung 2 3 2 Wirtschaftliche und gesellschaftliche Neuordnung 2 3 2 1 Neuordnung der Provinzen 2 3 2 2 Sittenpolitik 2 3 3 Aussenpolitik und Grenzsicherung 2 3 4 Regelung der Nachfolge 2 3 5 Tod und Begrabnis 3 Augusteisches Zeitalter 4 Augustus in Nachwelt und Forschung 4 1 Augustusbilder von der Antike bis zur fruhen Neuzeit 4 2 Augustus in der modernen Geschichtswissenschaft 5 Werke 6 Quellen 7 Literatur 7 1 Biographien 7 2 Einordnung und wichtige Einzelaspekte 8 Weblinks 9 AnmerkungenNamen und Titel des Augustus Inschrift auf dem Markttor von Ephesos mit der offiziellen Titulatur des AugustusDer Geburtsname des spateren Augustus lautete Gaius Octavius Laut Sueton trug er ursprunglich das Cognomen Thurinus das sonst nicht belegt ist 2 Cassius Dio nennt den Namen Kaipias als weiteres jedoch wenig beachtetes Cognomen des Augustus 3 Nach der testamentarischen Adoption durch Caesar im Jahr 44 v Chr nahm er dessen Namen offiziell an C Iulius Caesar oder in vollstandiger Form mit Filiation Gaius Iulius C f Caesar 4 Den Namenszusatz Octavianus wie er nach einer Adoption eigentlich ublich gewesen ware hat er wohl selbst nie gefuhrt wenngleich andere darunter Marcus Tullius Cicero ihn so nannten 5 Auch die moderne geschichtswissenschaftliche Literatur verwendet fur die Zeit seines Aufstiegs meist die Namen Octavian oder Oktavian um ihn sowohl von Gaius Iulius Caesar als auch von seiner spateren Rolle als Augustus zu unterscheiden Spatestens nach der offiziellen Apotheose Iulius Caesars im Jahr 42 v Chr lautete der neue Name seines Stiefsohns Gaius Iulius Divi filius Caesar 6 Nach der Annahme des Titels Imperator als Vorname vielleicht 38 v Chr spatestens 31 v Chr verwendete er das ursprungliche Cognomen Caesar an Stelle des Gentilnamens Iulius Imperator Caesar Divi filius 7 Am 16 Januar 27 v Chr verlieh ihm der Senat den Ehrennamen Augustus dt der Erhabene so dass sich als vollstandige Form Imperator Caesar Divi filius Augustus ergab 8 Der Name Augustus wurde wie der Name Caesar mit Beginn der Regierungszeit seines Nachfolgers Tiberius zum Bestandteil der romischen Kaisertitulatur 9 Die Bezeichnung Imperator dagegen wurde von den ersten Nachfolgern des Augustus noch nicht als Praenomen gefuhrt Zum Zeitpunkt seines Todes lauteten sein Name und seine vollstandige Titulatur Imperator Caesar Divi filius Augustus Pontifex maximus Co n s ul XIII Imp erator XXI Trib uniciae pot estatis XXXVII P ater p atriae zu deutsch etwa Imperator Caesar Sohn des Vergottlichten 10 der Erhabene Hochster Oberpriester 13 Mal Konsul 21 Mal Imperator 11 37 Mal Inhaber der tribunizischen Gewalt Vater des Vaterlandes Nach seiner Konsekration im Jahr 14 n Chr wurde sein offizieller Name als Divus Augustus Divi filius weitergefuhrt 12 LebenDie Lebensgeschichte des Kaisers Augustus handelt von zwei scheinbar gegensatzlichen Personlichkeiten einerseits von einem jungen ehrgeizigen mitunter grausamen Politiker der im Kampf um die Macht weder Gesetz noch Skrupel kannte andererseits von dem Kaiser der einmal im Besitz dieser Macht ausserst klugen Gebrauch von ihr machte und mit dem Prinzipat eine neue dauerhafte Staatsordnung an die Stelle der in 100 Jahren Burgerkrieg zerrutteten Republik setzte 13 Herkunft und Jugend Der spatere Augustus und seine Schwester Octavia waren die Kinder des Gaius Octavius und seiner Frau Atia einer Nichte Gaius Iulius Caesars Uber seinen Grossvater Marcus Atius Balbus war Augustus mit Gnaeus Pompeius Magnus verwandt Dessen Grossvater Gnaeus Pompeius war zugleich Augustus Ururgrossvater Die Familie der Octavier gehorte den Equites dem romischen Ritterstand an 14 Sie war wohlhabend aber wenig bedeutend Als Erster seines Familienzweigs seit uber 100 Jahren schlug Gaius Octavius den Cursus honorum ein stieg in den Senat auf und gelangte 61 v Chr bis zur Praetur Nach dem uberraschenden Tod des Vaters im Jahr 59 oder 58 v Chr heiratete die Mutter Lucius Marcius Philippus der 56 v Chr das Konsulat bekleidete Der junge Gaius wurde der Erziehung durch seine Grossmutter Iulia ubergeben einer alteren Schwester Caesars Auf ihrem Landgut in Velitrae wuchs er auf bis sie im Jahr 51 v Chr starb Laut Sueton hielt Gaius die Leichenrede fur seine Grossmutter Den Rest seiner Kindheit verbrachte er im Haus seines Stiefvaters Philippus in Rom Im Jahr 49 v Chr legte er die Mannertoga toga virilis an 15 Da Caesar keinen gesetzlich anerkannten Sohn hatte nahm er sich seines Grossneffen an So wurde Octavius dank Caesars Fursprache 48 v Chr in das Kollegium der Pontifices aufgenommen 47 v Chr wurde er fur die Dauer des Latinerfestes an dem sich die Konsuln und die ubrigen Magistrate traditionsgemass ausserhalb Roms aufhielten zum Praefectus urbi das heisst zum stellvertretenden Oberhaupt der Republik ernannt 16 Im Jahr 46 v Chr liess Caesar ihn an seinem Triumphzug anlasslich des Sieges im Burgerkrieg teilnehmen Im Jahr darauf begleitete Gaius Octavius seinen Grossonkel auf dessen Kriegszug gegen die Sohne des Pompeius nach Spanien wo er Caesar angeblich durch seine Tapferkeit beeindruckte Als Reiterfuhrer magister equitum sollte er auch an dem geplanten Feldzug gegen die Parther teilnehmen und war mit seinen Freunden Marcus Vipsanius Agrippa und Salvidienus Rufus bereits nach Apollonia im heutigen Albanien vorausgeschickt worden Dort erreichte ihn im Fruhjahr 44 v Chr die Nachricht von Caesars Ermordung Wahrend seiner Ruckreise nach Rom erfuhr er dass der Diktator ihn durch Testamentsverfugung adoptiert und zum Haupterben seines Privatvermogens eingesetzt hatte 17 Caesar hatte diese Verfugung nach dem Tod seines zunachst als Erbe vorgesehenen Neffen Sextus Iulius Caesar getroffen mit dem er anders als mit Octavius in mannlicher Linie verwandt gewesen war Aufstieg zur Macht Bronzebuste des Octavian Fund aus Meroe Nubien heute London Britisches Museum Die testamentarische Adoption eines Erwachsenen war zwar ungewohnlich entsprach aber geltendem Recht 18 Daher nahm Gaius Octavius sobald er zuruck in Rom war das Testament sowie alle damit verbundenen Verpflichtungen an und nannte sich fortan nach seinem Adoptivvater Gaius Iulius Caesar Die moderne Geschichtsschreibung bezeichnet ihn von diesem Zeitpunkt an wie schon einige Zeitgenossen als Octavian In dem Konflikt zwischen Caesars Anhangern die sich um Marcus Antonius scharten und den republikanisch gesinnten Caesarmordern um Gaius Cassius Longinus sowie Marcus und Decimus Iunius Brutus spielte er sehr schnell eine wichtige Rolle da er von Caesars Veteranen aber auch von den politischen Freunden des toten Diktators unterstutzt wurde 19 Marcus Antonius beanspruchte als Unterfeldherr Caesars und dessen Mitkonsul fur das Jahr 44 v Chr die Fuhrung der caesarianischen Gefolgsleute fur sich So weigerte er sich zunachst das Vermogen des Diktators an Octavian herauszugeben Dieser zahlte dennoch die in Caesars Testament vorgesehenen Legate an dessen Veteranen und die Bevolkerung Roms aus Dafur nutzte er die in Apollonia beschlagnahmte fur den Partherkrieg vorgesehene Kriegskasse versteigerte aber auch eigene Guter Dieses Vorgehen brachte ihm rasch eine grosse Zahl von Anhangern und damit auch politisches Gewicht ein Der einflussreiche Senator und Konsular Marcus Tullius Cicero der nicht zu den Verschworern gehort hatte aber mit der republikanischen Sache sympathisierte unterstutzte den scheinbar unerfahrenen jungen Mann in der Hoffnung ihn als politisches Gegengewicht zu Marcus Antonius aufbauen zu konnen Octavian ging vordergrundig darauf ein verfolgte aber seine eigenen Plane und stutzte sich dabei auf eigene erfahrene Ratgeber Dazu gehorten personliche Freunde wie der wohlhabende Gaius Maecenas Agrippa und Salvidienus Rufus sowie sein Stiefvater Philippus Als Lehrer und philosophische Berater zog Octavian Athenodoros von Tarsos und Areios von Alexandria zu Rate Von besonderer Bedeutung war dass Octavian sofort zwei der engsten Berater Caesars fur sich gewinnen konnte Gaius Oppius und Lucius Cornelius Balbus Oppius hatte zuvor Caesars Korrespondenz verwaltet und seinem Nachrichtendienst vorgestanden Balbus war Caesars Privatsekretar gewesen hatte als graue Eminenz hinter dem Diktator gegolten und wahrend dessen haufiger Abwesenheit von Rom inoffiziell die Amtsgeschafte gefuhrt 20 Oppius und Balbus wurden zu wichtigen Vertrauensmannern Octavians die starken Einfluss auf seine ersten Schritte als Caesars Erbe nahmen So stand dem vermeintlich unerfahrenen Octavian vom Beginn seiner politischen Laufbahn an ein umfangreicher Beraterstab zur Verfugung der ihn nachhaltig unterstutzte 21 Bundnis mit den Republikanern Wahrend Antonius Ende des Jahres 44 v Chr in Gallia cisalpina Decimus Brutus angriff baute Octavian in Italien ein Heer aus Veteranen Caesars auf Auf Drangen Ciceros der den Kampf gegen Marcus Antonius forderte und dazu Octavians Truppen benotigte legitimierte der Senat Anfang 43 v Chr dessen angemasste militarische Befehlsgewalt Daruber hinaus ernannte er den noch nicht 20 Jahrigen zum Senator verlieh ihm ein propratorisches Kommando uber seine Legionen sowie den Rang eines Konsularen und gestattete ihm die Ubernahme aller Amter zehn Jahre vor dem gesetzlich festgelegten Mindestalter Octavian ging jetzt sogar ein Bundnis mit den Republikanern ein Noch im selben Jahr besiegte er Antonius gemeinsam mit einem Senatsheer unter den Konsuln Aulus Hirtius und Gaius Vibius Pansa Caetronianus in der Schlacht bei Forum Gallorum und einer weiteren Schlacht bei Mutina 22 Beide Oberhaupter der Republik kamen im Mutinensischen Krieg um und Octavian verlangte nun eines der freigewordenen Konsulate fur sich Als der Senat dies verweigerte marschierte Octavian mit seinen Truppen auf Rom und bemachtigte sich staatsstreichartig der Stadt Am 19 August 43 v Chr erzwang er seine Wahl zum Konsul sowie die Achtung der Caesarmorder Mittlerweile hatte Antonius wieder mehr Legionen unter seinen Befehl gebracht als vor seiner Niederlage Daher und weil Octavian auf der politischen Buhne Roms nun als Racher seines Adoptivvaters auftrat wechselte er die Seiten und ging ein Bundnis mit den Caesarianern ein Zusammen mit Marcus Antonius und dem ehemaligen Reiterfuhrer Caesars Marcus Aemilius Lepidus bildete er im Oktober 43 v Chr das so genannte zweite Triumvirat Es beruhte anders als das erste Triumvirat zwischen Caesar Pompeius und Crassus nicht auf privaten politischen Absprachen sondern wurde gesetzlich verankert 23 Zur Bekraftigung des Bundnisses heiratete Octavian Antonius Stieftochter Clodia Zweites Triumvirat Aureus der beiden Triumvirn Marcus Antonius Vorderseite und Octavian Ruckseite 41 v Chr Die Dreimannerherrschaft zur Ordnung des Staates tresviri rei publicae constituendae wie das Bundnis offiziell hiess beruhte vor allem auf der militarischen Macht der Triumvirn also auf ihrer Verfugungsgewalt uber die romischen Legionen 24 Sie liessen sich von der Volksversammlung am 27 November 43 v Chr mittels der lex Titia weitgehende Machtbefugnisse auf funf Jahre ubertragen Zwar erhielten sie quasi diktatorische Vollmachten die Bezeichnung Diktatur wurde aber vermieden da Antonius dieses Amt nach Caesars Ermordung per Gesetz hatte abschaffen lassen Wie zur Zeit Sullas wurden nun Proskriptionslisten veroffentlicht und alle die darauf verzeichnet waren fur vogelfrei erklart Laut Sueton soll sich Octavian anfangs gegen die Proskriptionen gewehrt sie dann aber unnachsichtiger durchgefuhrt haben als seine beiden Kollegen 25 Von den Proskriptionen waren 300 Senatoren und 2000 Ritter betroffen 26 Auf Antonius Betreiben fiel dem Massaker an den politischen Gegnern der Triumvirn auch Cicero zum Opfer Die Proskriptionen erfullten zwar nicht die finanziellen Erwartungen der Triumvirn doch sie dezimierten die republikanische Fuhrungsschicht im Senat von Rom dessen Lucken die Machthaber mit loyalen Anhangern fullten Ahnlich verfuhren sie mit den Magistraten anderer Stadte Diese und andere Massnahmen verschoben die Gewichte innerhalb der romischen Fuhrungsschicht entscheidend zu Ungunsten der republikanisch gesinnten Krafte Es waren diese Umwalzungen die der Augustus kritische Althistoriker Ronald Syme als roman revolution bezeichnete 27 Im Jahr 42 v Chr gingen Antonius und Octavian nach Griechenland wo die Caesarmorder Marcus Iunius Brutus und Gaius Cassius Longinus ihre Streitkrafte gesammelt hatten Deren Niederlage in der Schlacht bei Philippi in Makedonien im Herbst besiegelte den Untergang der romischen Republik Da der Sieg im Wesentlichen Antonius zu verdanken war gewann seine Stimme innerhalb des Triumvirats weiter an Gewicht 28 Als die Triumvirn nach Philippi ihre Einflussspharen absteckten erhielt Antonius zusatzlich zu Gallia Comata die Narbonensis und gab dafur die Gallia cisalpina auf die fortan gemeinsam mit Italien verwaltet wurde Ferner sollte er die Verhaltnisse in den wohlhabenden Ostprovinzen ordnen Lepidus wurden nachdem er ursprunglich ganz ausgeschaltet werden sollte die beiden nordafrikanischen Provinzen zugesprochen damals die Kornkammer Roms Octavian erhielt die beiden spanischen Provinzen und die schwierige Aufgabe die Veteranen in Italien anzusiedeln das von den Triumvirn gemeinsam verwaltet wurde 29 Die Versorgung der so genannten Heeresklientel mit Landbesitz wurde seit der marianischen Heeresreform von jedem Feldherrn erwartet der sich die politische Unterstutzung seiner Veteranen sichern und das Vertrauen kunftiger Legionare erwerben wollte Bei den Landverteilungen kam es zu brutalen Enteignungen und Vertreibungen nicht nur einzelner Landbesitzer sondern ganzer Stadtbevolkerungen Octavian war damals allgemein verhasst Uberdies kam es wegen der Landverteilung zu schweren Differenzen mit Antonius Ehefrau Fulvia und seinem Bruder Lucius die Octavian aber im Perusinischen Krieg 41 40 v Chr besiegte Nach der Eroberung Perusias setzte eine Hinrichtungswelle ein bei der auch der wichtige vormalige Verbundete Octavians der Volkstribun des Jahres 44 v Chr Tiberius Cannutius starb Antonius landete daraufhin mit seinen Truppen in Italien Die Legionen beider Triumvirn verweigerten aber den Kampf gegeneinander und zwangen sie zu einem erneuten Bundnis Der Vertrag von Brundisium vom Herbst 40 v Chr sah unter anderem die Heirat zwischen Antonius und Octavia vor der Schwester Octavians 30 Er selbst ging in jenem Jahr ein weiteres familiares Zweckbundnis ein Nach der Trennung von seiner ersten Frau Clodia heiratete er Scribonia eine Verwandte von Pompeius Sohn Sextus 31 Ihre gemeinsame Tochter Iulia sollte sein einziges leibliches Kind bleiben Aber noch vor Iulias Geburt verstiess er ihre Mutter wieder um im Jahr 38 v Chr Livia Drusilla zu ehelichen Der Skandal wurde noch dadurch vergrossert dass er Livia in sein Haus aufnahm noch bevor sie sich von ihrem bisherigen Mann dem uberzeugten Republikaner Tiberius Claudius Nero hatte scheiden lassen konnen Die Frau die zu seiner engsten Ratgeberin wurde brachte die beiden Sohne Tiberius und Drusus mit in die Ehe Tiberius sollte der Nachfolger seines Stiefvaters als Kaiser werden Konflikt mit Sextus Pompeius Karte des Romischen Reiches nach dem Vertrag von Misenum im Sommer 39 v Chr Octavians MachtbereichAntonius MachtbereichProvinzen des LepidusSeereich des Sextus PompeiusKonigreich Agypten Kleopatra rom KlientelstaatenParther ReichDer letzte politische Gegner der Triumvirn der noch uber nennenswerte militarische Macht verfugte war Sextus Pompeius mit seiner Flotte Er kontrollierte unter anderem Sizilien und gefahrdete die Kornzufuhr von dort nach Rom was Octavians Autoritat zusatzlich untergrub Auf Druck des Senats schlossen Octavian und Antonius 39 v Chr mit Sextus Pompeius den Vertrag von Misenum nach dem Sextus Sardinien Korsika sowie Sizilien behalten durfte und von Antonius zusatzlich die Peloponnes erhalten sollte ferner mussten die Triumvirn Sextus ein Konsulat fur das Jahr 35 v Chr zusichern Das Triumvirat wurde 37 v Chr im Vertrag von Tarent um weitere funf Jahre verlangert 32 Da die Zugestandnisse im Vertrag von Misenum Octavians Macht erheblich einschrankten setzte er bereits im folgenden Jahr alles daran Pompeius Einfluss zuruckzudrangen Erst nach mehreren schweren Ruckschlagen und Niederlagen gelang es seinem neuen Flottenfuhrer Marcus Vipsanius Agrippa 36 v Chr Sextus Pompeius Streitmacht in der Seeschlacht von Naulochoi vor der Nordkuste Siziliens zu vernichten Kurz darauf entmachtete Octavian auch Lepidus indem er dessen Truppen in Sizilien dazu brachte zu ihm uberzulaufen 33 Er beherrschte nun den gesamten Westen des Reichs und hatte die fur die Getreideversorgung wichtigen Provinzen Sicilia und Africa unter seiner Kontrolle Nach dem Sieg uber Pompeius stellte die rasche Befriedung Italiens und die Veteranenversorgung die vordringliche Aufgabe dar Italien hatte durch die fehlende Getreideversorgung wahrend der Blockade des Pompeius schwer gelitten Statt wie in den Jahren zuvor geschehen Guter gewaltsam zu enteignen wurden die 20 000 Mann die Octavian nun aus seiner riesigen Armee entlassen konnte mit Bauernstellen in Italien Sizilien und Gallien abgefunden 30 000 entlaufene Sklaven die im Heer des Pompeius gedient hatten wurden nach Rom geschickt um ihren Herren ubergeben zu werden 6 000 herrenlose Sklaven wurden gekreuzigt 34 Kampf mit Antonius um die Alleinherrschaft Nachdem Octavian Pompeius und Lepidus ausgeschaltet hatte stand ihm im Kampf um die Alleinherrschaft nur noch Antonius im Wege Vom Fruhjahr 35 bis 33 v Chr brachte er bei kleineren Feldzugen in Dalmatien ein schlagkraftiges Heer in Form 35 Unterdessen fuhrte sein Rivale einen erfolglosen Krieg gegen die Parther die bereits 40 v Chr unter dem Befehl des Quintus Labienus eines Anhangers der republikanischen Sache in Syrien eingedrungen waren Zudem ging Antonius eine dauerhafte Beziehung mit Konigin Kleopatra VII von Agypten ein deretwegen er im Jahr 32 v Chr die in Rom ausserst populare Octavia verstiess Bereits 34 v Chr war er darangegangen Teile des romischen Ostens an Kleopatra und ihre gemeinsamen Kinder zu verschenken und hatte dadurch in Rom viel Ruckhalt verloren Octavian nutzte Antonius Verhalten propagandistisch geschickt aus Um ihm auch noch seine letzten Anhanger abspenstig zu machen schreckte er nicht einmal vor einem Sakrileg zuruck Er zwang die Vestalinnen zur Herausgabe des bei ihnen hinterlegten Testaments des Antonius und liess es in Auszugen vor dem Senat und der Volksversammlung verlesen Zuvor hatten zwei Zeugen der Testamentsausfertigung die Senatoren Lucius Munatius Plancus und Marcus Titius die im Herbst 32 v Chr von Antonius abgefallen waren Octavian uber den Inhalt des Dokuments informiert Danach hatte Antonius Kleopatras Kinder als Erben romischer Gebiete eingesetzt Caesarion als leiblichen Sohn Caesars anerkannt und bestimmt dass er neben Kleopatra in Alexandria bestattet werden wolle 36 Als dies bekannt wurde enthob der Senat Antonius aller Amter Da Octavian die agyptische Konigin als Urheberin von Antonius romfeindlichem Verhalten darstellte erklarte der Senat sie zur Staatsfeindin und Agypten den Krieg Mit diesem Schachzug war es Octavian gelungen den Kampf gegen einen innenpolitischen Gegner in einen Krieg Roms gegen einen ausseren Feind umzumunzen Wer Antonius von da an noch unterstutzte half damit auch diesem ausseren Feind und musste in den Augen traditionell denkender Romer als Verrater erscheinen Octavians und Antonius triumvirale Befugnisse waren formell schon am 1 Januar 32 v Chr abgelaufen und ihre prokonsularischen Kompetenzen bestanden nur noch provisorisch Daher benotigte Octavian zur Kriegfuhrung die Verleihung einer neuen Amtsgewalt Er liess sich zum Fuhrer Italiens dux Italiae ausrufen dem der gesamte Westen den Treueid leisten musste 37 Zudem ubernahm er fur das folgende Jahr erneut das Konsulat Aus dieser rechtlich abgesicherten Position heraus eroffnete Octavian Anfang 31 v Chr den offiziell gegen Kleopatra gerichteten Ptolemaischen Krieg indem er mit seinen Truppen nach Griechenland ubersetzte das zu Antonius Machtbereich gehorte Am Ausgang des Ambrakischen Golfs in Epirus gelang es Agrippas Flotte und Octavians Heer die See und Landstreitkrafte des Antonius einzuschliessen und vom Nachschub abzuschneiden Die monatelange Blockade zeitigte verheerende Folgen fur Antonius Armee so dass er sich schliesslich gezwungen sah mit seinen Schiffen einen Durchbruchsversuch aus dem Golf in das offene Ionische Meer zu wagen Dabei kam es am 2 September 31 v Chr zur alles entscheidenden Seeschlacht bei Actium in der Antonius und Kleopatra den Streitkraften Octavians und Agrippas unterlagen Diese nahmen im folgenden Jahr Alexandria ein woraufhin Antonius und Kleopatra Selbstmord begingen Agypten verlor seine Selbststandigkeit und wurde als neue romische Provinz annektiert Damit endeten der Krieg zweier Manner um die Macht in Rom und zugleich die 100 Jahre wahrende Epoche der romischen Burgerkriege Als Zeichen dafur dass im ganzen Reich Frieden herrsche wurden am 12 Januar 29 v Chr die Tore des Janustempels auf dem Forum Romanum geschlossen Dies geschah laut Titus Livius erst zum dritten Mal seit der sagenhaften Grundung Roms 753 v Chr 38 Die folgenden Jahre verbrachte Octavian damit seine im Burgerkrieg gewaltsam erworbene uberragende Machtstellung schrittweise in eine fur die Romer akzeptable legale Form zu uberfuhren 28 v Chr hob er so demonstrativ alle seine unrechtmassigen Verfugungen aus der Zeit des Triumvirats auf 39 Augustus als Princeps Am 13 Januar des Jahres 27 v Chr begann im Senat von Rom ein mehrtagiger Staatsakt der den Ausnahmezustand des Burgerkriegs auch offiziell beendete Formal wurde damit die alte Ordnung der Republik wiederhergestellt tatsachlich aber eine vollig neue monarchische Ordnung mit republikanischer Fassade geschaffen das spatere romische Kaisertum in Gestalt des Prinzipats Auf Vorschlag des Lucius Munatius Plancus verlieh der Senat Octavian am 16 Januar den neu geschaffenen Ehrennamen Augustus In den Jahren nach Actium stand der Alleinherrscher vor drei grossen Aufgaben den Staat neu aufzubauen das Reich nach innen und aussen zu sichern und die Nachfolge zu regeln um seinem Werk auch uber seinen Tod hinaus Dauer zu verleihen Da Augustus all das gelang markiert der Staatsakt vom Januar 27 v Chr nicht nur den Beginn seiner 40 jahrigen Regierungszeit als Princeps sondern auch den einer ganz neuen Epoche der romischen Geschichte Begrundung des Prinzipats Frage der Neuordnung des Staates Augustus als Triumphator Kamee Lotharkreuz Als Octavian im Sommer 29 v Chr aus dem Osten nach Rom zuruckgekehrt war und einen dreifachen Triumphzug abgehalten hatte 40 stand er vor dem gleichen Problem an dem Caesar 15 Jahre zuvor gescheitert war Eine Staatsordnung zu schaffen die fur das in mehr als 400 Jahren gewachsene republikanische Rechtsverstandnis der Romer akzeptabel war und zugleich der Tatsache gerecht wurde dass sich die tatsachliche Macht seit 70 Jahren mehr und mehr verlagert hatte weg vom Senat den Konsuln und den anderen republikanischen Institutionen hin zu den Befehlshabern der Legionen Von Marius und Sulla bis zum ersten und zweiten Triumvirat hatten immer wieder militarische Machthaber eine ausserordentliche politische Gewalt errungen Die einfache Wiederherstellung der alten Adelsrepublik kam fur ihn aus zwei Grunden nicht in Frage Zum einen war die staatstragende Bevolkerungsschicht der Republik der Senatsadel durch die Burgerkriege weitgehend vernichtet worden Zum anderen erforderte die Ausdehnung des Reichs eine grosse Zahl von Legionen deren Befehlshaber stets versucht sein konnten die Macht auf ungesetzliche Weise an sich zu reissen Da in der Republik die grossen Adelsfamilien und politische Gruppierungen wie Optimaten und Popularen permanent um Macht und Einfluss kampften war dies in den Jahrzehnten des Burgerkriegs von Marius uber Sulla bis zu Caesar immer wieder geschehen Scheinbare Wiederherstellung der Republik Aus all dem folgte wiederum zweierlei Octavian musste zum einen bestrebt sein die ausserordentliche politische Gewalt die Militardespoten wie er selbst immer wieder errungen hatten in eine ordnungsgemasse umzuwandeln sie also rechtlich in das bisherige Staatsgefuge zu integrieren Zum anderen musste er das imperium die militarische Befehlsgewalt uber die Mehrzahl der Legionen auf denen die politische Macht nun beruhte in einer Hand zu vereinen suchen Kurz Er musste die Heeresklientel monopolisieren und eine dauerhafte Alleinherrschaft errichten Sein Vorteil war dass sich sein personliches Machtstreben mit der Notwendigkeit und dem allgemeinen Bedurfnis traf erneute Machtkampfe und Burgerkriege zu verhindern Denn nach den Wirren der vorangegangenen Jahrzehnte waren auch viele traditionell eingestellte Romer die jede Art von Alleinherrschaft stets abgelehnt hatten notgedrungen bereit die militarische und politische Macht in die Hand nur eines Mannes zu legen Wie schon im Kampf gegen Antonius erwies sich Octavian auch bei dieser Aufgabe als Meister der politischen Propaganda Dies geht aus seinem Tatenbericht Res gestae divi Augusti hervor in dem er gegen Ende seines Lebens folgendes Bild von seiner Handlungsweise zeichnete In meinem 6 und 7 Konsulat das heisst 28 und 27 v Chr nachdem ich den Burgerkriegen ein Ende gesetzt hatte habe ich der ich mit Zustimmung der Allgemeinheit zur hochsten Gewalt gelangt war den Staat rem publicam aus meinem Machtbereich wieder der freien Entscheidung des Senats und des romischen Volkes ubertragen Fur dieses mein Verdienst wurde ich auf Senatsbeschluss Augustus genannt Seit dieser Zeit uberragte ich zwar alle an Einfluss und Ansehen auctoritas an Amtsgewalt potestas aber besass ich hinfort nicht mehr als diejenigen die auch ich als Kollegen im Amt gehabt habe 41 Die Realitat hinter diesem Bild sah jedoch anders aus Octavian war zwar so klug nicht den allgemein verhassten Konigstitel anzustreben aber er liess sich von den bestehenden republikanischen Amtsgewalten all jene ubertragen die ihm in ihrer Bundelung faktisch zu einer monarchischen konigsgleichen Stellung verhalfen Da er aber die republikanische Ordnung formal wiederherstellte konnte er sich gleichzeitig als Retter und Beschutzer der Republik darstellen Letztlich ging er einen Kompromiss mit der Senatsaristokratie ein indem er ihre politische Macht zwar massiv beschnitt sie aber nicht vollig von der Machtausubung ausschloss Zudem fugte er ihr anders als Sulla und Caesar keine Demutigungen zu und erlaubte ihr so ihre Wurde und ihr Sozialprestige dignitas zu wahren Sicherung der Macht Gleich nach seiner Ruckkehr aus dem Krieg gegen Antonius suchte Octavian die Unterstutzung der alten Adelsgeschlechter und ging daran das Ansehen der republikanischen Institutionen zu starken So liess er aus dem Senat etwa 190 Mitglieder ausschliessen die offiziell als nicht standesgemass galten Gleichzeitig fullte er die gelichteten Reihen des Senatsadels wieder auf indem er verdiente Personen und Anhanger in den Patrizierstand erhob Er selbst nannte sich betont bescheiden princeps senatus Erster des Senats ein Titel den es fruher schon gegeben der aber lediglich einen primus inter pares bezeichnet hatte einen Ersten unter Gleichen Daraus entwickelte sich die Bezeichnung Prinzipat fur die augusteische Herrschaftsform die so viel bedeutet wie Herrschaft des ersten Burgers Starke propagandistische Wirkung erzielte der Princeps damit dass er Ende des Jahres 28 v Chr alle seine widerrechtlichen Anordnungen aus der Zeit des Triumvirats aufheben liess 42 Ob Octavian Anfang 27 ausser dem Konsulat weitere Vollmachten innehatte und worin diese gegebenenfalls bestanden wird in der Forschung bereits seit Theodor Mommsen kontrovers diskutiert 43 Jedenfalls legte er am 13 Januar 27 v Chr am ersten Tag des Staatsakts seine ausserordentliche Allgewalt potens rerum omnium uber die Provinzen und Legionen demonstrativ in die Hande des gesauberten Senats Damit bildete dieser formal wieder das zentrale Herrschaftsorgan Die Republik war ausserlich wiederhergestellt Allgemein war von der res publica restituta die Rede So weit stimmten die Tatsachen mit Augustus propagandistischer Version uberein Gleich in seiner nachsten Sitzung aber nur vier Tage spater ubertrug der Senat das militarische Kommando in der Halfte der Provinzen offiziell an Octavian und zwar in jener Halfte die an den Randern des Imperiums lagen und in denen daher das Gros der Legionen stand Vertreten wurde er dort durch Legaten Der Beschluss wurde damit begrundet dass diese Gebiete besonders gefahrdet seien und dass Octavian nach ihrer Befriedung das Kommando dort niederlegen werde Auf diese Weise erhielt er eine den Provinzstatthaltern ubergeordnete Befehlsgewalt imperium proconsulare uber den weitaus grossten Teil der Armee Octavian blieb also Militarmachthaber und alleiniger Patron der Heeresklientel nun aber formal im Rahmen der Gesetze Das Reich gliederte sich fortan de facto in kaiserliche und senatorische Provinzen Ein weiteres republikanisches Element der neuen Staatsordnung war die Ruckkehr zur jahrlichen Neubesetzung der Magistrate Eines der zwei Konsulate nahm der Princeps in den nachsten Jahren allerdings regelmassig fur sich in Anspruch Dies anderte sich mit der Revision der Prinzipatsverfassung am 1 Juli 23 v Chr Bis auf zwei Jahre verzichtete Augustus von da an auf das Konsulat Stattdessen liess er sich auf Lebenszeit die tribunizische Gewalt tribunicia potestas ubertragen also nicht das Amt des Volkstribunen sondern nur dessen Amtsbefugnisse Damit gewann er das Recht den Senat und die Volksversammlungen einzuberufen diesen Gesetze vorzuschlagen sein Veto gegen Senats und Volksbeschlusse einzulegen und sogar den Konsuln Amtshandlungen zu verbieten Um auch den Magistraten in Rom und Italien Anweisungen geben zu konnen wurden der tribunicia potestas des Augustus alle konsularischen Sonderrechte hinzugefugt die einem Volkstribunen eigentlich nicht zustanden Damit wurde die tribunizische Gewalt zur Quelle der kaiserlichen Macht in Rom und Italien Durch die Aufgabe des standigen Konsulats verlor Augustus jedoch seine Weisungsbefugnis gegenuber den Prokonsuln des Senats und damit auch gegenuber den senatorischen Provinzen Um diese wiederherzustellen liess er sich eine ubergeordnete prokonsularische Gewalt imperium proconsulare maius ubertragen Ausserdem liess er im Jahr 23 das Volk eine lex de imperio auch lex Augusti oder lex regia genannt beschliessen Durch eine Generalklausel galt hinfort alles was Augustus wunschte als Gesetz Dadurch hatte ihm das Volk so die auch spater nie bezweifelte Auslegung das ihm zustehende imperium ubertragen und ihn damit zu ausserordentlicher gesetzesvertretender Normsetzung ermachtigt 44 Mit der Revision der Prinzipatsverfassung legte Augustus zwar formal das Konsulat nieder behielt aber faktisch alle Befugnisse eines Konsuls Durch seinen Verzicht auf das Konsulat hatte er jedoch bis auf die Purpurtoga und die Corona triumphalis alle ausseren Rangabzeichen verloren die auf seine zentrale Stellung hindeuteten Um auch dies auszugleichen wurden dem Princeps 19 v Chr die konsularischen Ehrenrechte zuerkannt So wurde er wieder standig von zwolf Liktoren begleitet und durfte im Senat zwischen den beiden amtierenden Konsuln Platz nehmen Augustus verzichtete also augenscheinlich auf die absolute Macht indem er den Senatsadel daran teilhaben liess behielt aber in Wirklichkeit alle wichtigen Funktionen in Staat und Militar in seiner Hand Augustus Titel und weitere Ehrungen Augustus als Princeps mit der Corona triumphalis auf dem HauptDer Ehrenname Augustus der Erhabene den der Senat Octavian am letzten Tag des Staatsakts vom Januar 27 v Chr verlieh erinnerte an das augurium eine Kulthandlung zur Deutung des Willens der Gotter die der Sage nach schon Romulus vorgenommen hatte Der Name setzte seinen Trager also mit dem legendaren Grunder der Stadt Rom gleich und verlieh der obersten politischen Gewalt im Staat eine sakrale Aura wie sie die Konsuln zu Zeiten der Republik nie besessen hatten Mit dem neuen Titel verlieh der Senat dem Princeps auch einen Ehrenschild clipeus virtutis auf dem Tapferkeit Milde Gerechtigkeit sowie Pflichterfullung gegenuber den Gottern und dem Vaterland als die Tugenden des Augustus gepriesen wurden Eine weitere Ehrung war die erstmalige Feier der decennalia des zehnjahrigen Regierungsjubilaums des Princeps im Jahr 17 v Chr Das Fest ging darauf zuruck dass Augustus die ihm ubertragene Machtstellung formell nur fur 10 Jahre akzeptiert hatte In seinem Verlauf gab er wie schon 27 v Chr die Macht in die Hande des Senats zuruck der sie ihm umgehend erneut ubertrug Auch die decennalia dienten also dem Zweck den Anschein einer fortbestehenden Senatsherrschaft zu erwecken und die tatsachlichen Machtverhaltnisse in Rom zu verschleiern Die sakrale Wurde des Princeps wurde weiter gestarkt als im Jahre 13 oder 12 v Chr Marcus Aemilius Lepidus starb Augustus einstiger Kollege im Triumvirat hatte nach seiner Entmachtung lediglich das Amt des Pontifex maximus behalten durfen Nun ubernahm Augustus auch dieses Amt als oberster Priester des romischen Staatskultes konnte er nun auch alle Belange der religio Romana in seinem Sinne regeln Im Jahr 8 v Chr beschloss der Senat den Monat Sextilis in Augustus umzubenennen Als Grund fur die Wahl dieses Monats anstelle von Augustus Geburtsmonat September wurde angefuhrt dass er im Sextilis erstmals Konsul geworden sei und drei Triumphe gefeiert habe Ausserdem markiere dieser Monat in dem Agypten erobert worden war das Ende der Burgerkriege 45 Der eigentliche Grund konnte aber gewesen sein dass der Sextilis direkt auf den nach Caesar benannten Juli folgte 46 Am 5 Februar des Jahres 2 v Chr verlieh der Senat Augustus schliesslich den Titel pater patriae Vater des Vaterlandes auf den er besonders stolz war denn er war mehr als eine blosse Ehrenbezeichnung Vielmehr fuhrte er jedermann vor Augen dass dem Kaiser gegenuber allen Reichsangehorigen die gleiche Autoritat zustand wie jedem romischen Familienoberhaupt dem pater familias uber die Seinen Akzeptanz der neuen Ordnung Die Neuordnung des Staatswesens wurde von den Romern nicht widerspruchslos hingenommen Insbesondere die patrizischen Familien des alten Senatsadels die Augustus als Emporkommling ansahen konnten sich mit ihrer Entmachtung nur schwer abfinden Einige Quellen berichten dass Augustus sich in der Zeit nach seiner Ruckkehr aus dem Osten nur mit einem Brustpanzer unter der Toga in den Senat wagte und Senatoren nur einzeln und nach eingehender Leibesvisitation empfing Verschworungen wie die des Fannius Caepio die im Jahr 23 oder 22 v Chr aufgedeckt wurde zeigen dass Augustus Politik noch lange Zeit erheblichen Widerstand hervorrief Da der Zeitpunkt der Verschworung nicht genau datiert werden kann ist bis heute ungeklart ob sie auslosender Faktor oder Folge der im Jahr 23 v Chr erfolgten Neujustierung der Prinzipatsordnung war Dass das neue Herrschaftssystem schliesslich doch akzeptiert wurde lag sicher nur zum Teil daran dass Augustus den republikanischen Institutionen und den althergebrachten Rechten und Sitten dem mos maiorum seinen Respekt erwies Die Romer konnten sich zwar sagen dass die alte Republik und ihre Institutionen der Form nach weiterhin bestanden aber die politisch Interessierten durften Augustus Propaganda durchschaut haben Ausschlaggebend war am Ende die schlichte Tatsache dass der Prinzipat funktionierte im Gegensatz etwa zu den Ordnungsmodellen Sullas oder Caesars und dass es zu Augustus keine realistische Alternative gab Daruber hinaus war der Faktor Zeit entscheidend fur den Erfolg der neuen Herrschaftsordnung Augustus regierte nach der Erringung der Alleinherrschaft noch mehr als 40 Jahre langer als jeder seiner Nachfolger Die Romer gewohnten sich in dieser langen Zeit an die Herrschaft des Ersten Burgers Als der Kaiser starb waren kaum noch Romer am Leben die die alte Republik noch bewusst erlebt hatten So setzte mit der Errichtung des Prinzipats eine lange Periode des inneren Friedens und des Wohlstands ein Augustus neue Ordnung sollte 300 Jahre bis zur Herrschaft Diokletians Bestand haben Selbst der Geschichtsschreiber Tacitus einer der scharfsten Kritiker des Prinzipats erkannte in dieser Konsolidierungspolitik ein klares Verdienst des Augustus Deren Mustergultigkeit zeigt sich im Begriff der Augusteischen Schwelle mit dem die neuere Politikwissenschaft die gelungene Uberfuhrung eines wachsenden aber instabilen Imperiums in einen dauerhaft stabilen Zustand beschreibt Hinsichtlich der Beurteilung durch antike Historiker ist jedoch zu berucksichtigen dass unter Augustus die ersten Bucherverbrennungen stattfanden Betroffen waren Geschichtswerke die seine Herrschaft kritisch bewerteten Selbst wenn einzelne Exemplare dieser Werke in Privatbestanden uberlebten und spater erneut Verbreitung fanden war der Informationsfluss hierdurch schwer beeintrachtigt 47 Der spatere Kaiser Claudius soll zudem durch seine Mutter und seine Grossmutter davon abgehalten worden sein in seinem Geschichtswerk die Zeit nach Caesars Ermordung ausfuhrlicher zu thematisieren 48 Wirtschaftliche und gesellschaftliche Neuordnung Mitglieder der kaiserlichen Familie Relief an der Sudwand der Ara Pacis RomEine ebenso anspruchsvolle Aufgabe wie der Umbau der Staatsverfassung war die innere und aussere Stabilisierung des Reichs seine wirtschaftliche Erholung die Wiederherstellung von Recht und Ordnung in Rom und den Provinzen und die Sicherung der Grenzen Die Voraussetzungen fur einen allgemeinen Wirtschaftsaufschwung waren nach Actium besser denn je in den vorangegangenen Jahrzehnten Augustus konnte mehr als ein Drittel der rund 70 Legionen entlassen das heisst etwa 80 000 der 230 000 Mann die 31 v Chr noch unter Waffen gestanden hatten Ein solches Heer ware fur Friedenszeiten nicht nur zu gross und zu kostspielig gewesen es hatte immer auch eine potenzielle Gefahr dargestellt so viele Soldaten unter Waffen zu belassen Anders als 12 Jahre zuvor musste er fur die Abfindung der Veteranen nicht auf Konfiskationen zuruckgreifen sondern konnte die ungeheure Beute die ihm mit dem agyptischen Staatsschatz in die Hande gefallen war fur Landkaufe nutzen So entstand in Italien und den Provinzen eine breite Schicht ihm ergebener Bauern Auch seine Anhanger in Rom etwa im neuen Senat wurden mit Geld und Posten bedacht So schuf Augustus selbst die neuen Gesellschaftsschichten auf denen die Staatsordnung des Prinzipats ruhen sollte Neuordnung der Provinzen In die Provinzen die bis dahin immer wieder von Kontributionen Truppenaushebungen und durchziehenden Heeren heimgesucht worden waren kehrte allmahlich ein gewisser Wohlstand zuruck denn der Prinzipat stellte Rechtssicherheit her und verhinderte vor allem die bis dahin ubliche Ausplunderung durch ehemalige Magistrate der Republik Diese hatten sich in den Provinzen stets fur die Kosten schadlos gehalten die ihr politisches Engagement in Rom verursachte Der Geschichtsschreiber Velleius Paterculus fasste die Wirksamkeit von Augustus Politik wenige Jahre nach dessen Tod folgendermassen zusammen Die Acker fanden wieder Pflege die Heiligtumer wurden geehrt die Menschen genossen Ruhe und Frieden und waren sicher im Besitz ihres Eigentums 49 Anfangs ubernahm der Kaiser die Neuordnung der Provinzen noch selbst Bereits im Sommer des Jahres 27 v Chr brach er zu einer mehrjahrigen Inspektionsreise durch den Nordwesten des Reiches auf Gallien war seit der Eroberung durch Caesar sich selbst uberlassen geblieben Nach der Ordnung der Verhaltnisse dort eroberte Augustus diejenigen Gebiete im Norden der Iberischen Halbinsel die bis dahin noch nicht zum Reich gehort hatten und gliederte sie der Provinz Hispania Tarraconensis ein In Tarraco trat er sein 8 und 9 Konsulat an 50 Auf der Ruckreise nach Rom im Jahr 23 v Chr erkrankte Augustus schwer Obwohl mit seinem baldigen Ableben gerechnet wurde designierte Augustus keinen neuen Nachfolger Agrippa und Marcellus galten als die aussichtsreichsten Kandidaten 51 Der Princeps uberlebte schliesslich entschloss sich aber seine Legionen kunftig nicht mehr personlich zu fuhren Sittenpolitik Augustus als Oberster Priester Rom Museo Nazionale Romano Zu einem Kennzeichen der Herrschaft des Augustus wurde auch seine Betonung althergebrachter Sitte und Moral In den Jahren seines Aufstiegs hatte er selbst nicht eben ein Muster altromischer Tugenden abgegeben Einmal an der Macht sah er in ihnen aber ein Mittel diese Macht zu festigen und die Wunden der Kriegsjahre zu heilen Der von ihm beklagte Sittenverfall den er aufhalten wollte war allerdings eher eine Folge der Burgerkriege gewesen nicht deren Ursache wie Augustus Horaz und viele andere in der Fuhrungsschicht des Reiches dachten 52 Im Jahr 19 v Chr liess sich der Princeps vom Senat die cura morum ubertragen die Sittenaufsicht In den im Jahr darauf beschlossenen Leges Iuliae wurden beispielsweise die Strafvorschriften fur Ehebruch Unzucht und Kuppelei verscharft Fur alle Manner zwischen 25 und 60 und alle Frauen zwischen 20 und 50 Jahren wurde eine Pflicht zur Ehe eingefuhrt Kinderreiche Familien erhielten Privilegien Ehepaare mit weniger als drei Kindern mussten dagegen rechtliche Nachteile hinnehmen Die lex Papia von 9 n Chr wiederum verbot bestimmte Ehen etwa die von Prostituierten und die zwischen Senatoren und Freigelassenen Die Gesetze stiessen bei der Bevolkerung auf Ablehnung und Spott zumal Augustus eigener laxer Umgang mit altromischer Sitte und Moral allgemein bekannt war Die erzwungene Scheidung seiner Frau Livia von ihrem fruheren Mann und seine zweifelhafte Beziehung zu Terentia der Frau seines Freundes Maecenas waren dafur nur die hervorstechendsten Beispiele 53 Augustus selbst war von den Bestimmungen ausgenommen lateinisch Princeps legibus solutus der Prinzeps ist von den Gesetzen befreit wie es in einem Kommentar hiess Ob diese Befreiung fur alle oder nur fur die Ehegesetze galt ist umstritten Gegen Theodor Mommsen der letzteres annimmt argumentiert Okko Behrends dass dieselbe Formel spater ohne Einschrankung in der lex de imperio Vespasiani gebraucht wurde Dies deute darauf hin dass bereits Augustus als legibus solutus galt 54 Wurde und Autoritat des Princeps erforderten jedoch dass Augustus und seine Familie ein gutes Beispiel abgaben auch wenn Anspruch und Wirklichkeit auseinanderklafften Dies fuhrte schliesslich zum Zerwurfnis mit seiner Tochter Iulia die sich den vaterlichen Moralvorschriften nicht unterwerfen wollte Im Jahr 2 v Chr liess Augustus selbst sie vor dem Senat des Ehebruchs anklagen und auf die kleine Insel Pandateria verbannen Neun Jahre spater 8 n Chr ereilte den Dichter Ovid den Autor der Ars amatoria Liebeskunst das gleiche Schicksal Er wurde nach Tomis am Schwarzen Meer verbannt Das propagandistische Bild vom Princeps als treusorgendem altromischem Patron der uber das Wohl der Seinen wacht fand sichtbaren Ausdruck in einem umfangreichen Bauprogramm in Rom publica magnificentia Dazu gehorten Zweckbauten wie Aquadukte und eine riesige Sonnenuhr vor allem aber Reprasentationsbauten wie das Augustusforum das Marcellustheater und zahlreiche Tempel die dazu dienten den Romern Macht und Autoritat des Augustus vor Augen zu fuhren Der Kaiser spricht in seinem Tatenbericht von 82 Tempeln die er in einem Jahr habe instand setzen Vergil in der Aeneis von 300 Tempeln die er insgesamt habe bauen lassen Aussenpolitik und Grenzsicherung Das Romische Reich unter Augustus Italien und die romischen Provinzenabhangige Gebiete und KlientelstaatenGermania magna Augusteische Munze von 19 v Chr auf der die friedliche Ruckgabe der Legionsadler als militarischer Sieg dargestellt wird Augustus Aussenpolitik wurde lange als defensiv beurteilt Historiker des 19 Jahrhunderts sahen in ihr nur eine Arrondierung und Sicherung der Reichsgrenzen Zu dieser Sicht trug unter anderem die Tatsache bei dass Augustus den Plan Caesars zu einem Feldzug gegen das Partherreich nicht wieder aufnahm Eine militarische Machtdemonstration gegenuber dem Nachbarn im Sudosten genugte um den Partherkonig Phraates IV im Jahr 20 v Chr zu einer vertraglichen Grenzregelung und zur Herausgabe der in der Schlacht bei Carrhae 53 v Chr erbeuteten symboltrachtigen Legionsadler zu veranlassen In Rom wurde als grosser militarischer Sieg propagiert was in Wirklichkeit eine friedliche Losung darstellte Die Eingliederung Agyptens verlief weitgehend problemlos Im Jahr 25 v Chr gewann Rom die neue Provinz Galatia in Kleinasien aufgrund einer testamentarischen Verfugung des letzten Galater Konigs Amyntas Zudem geriet eine Reihe neuer Klientelstaaten wie Armenien Kappadokien und Mauretanien in Abhangigkeit zu Rom 55 Dennoch liess sich die These von der prinzipiell friedlichen defensiven Aussenpolitik nicht aufrechterhalten Kein republikanischer Feldherr und kein Kaiser hat dem Romischen Reich so grosse Territorien einverleibt wie Augustus und dies vor allem durch kriegerische Eroberungen Plane fur eine Eroberung Arabiens scheiterten zwar schon im Ansatz da der Feldzug des Aelius Gallus 25 24 v Chr erfolglos blieb 56 Im sechsjahrigen Kantabrischen Krieg von 25 bis 19 v Chr eroberten Augustus Truppen jedoch die letzten nichtromischen Gebiete im Norden der iberischen Halbinsel Das Land der besiegten Kantabrer wurde als Teil der Provinz Tarraconensis dem Reich eingegliedert Nachdem 17 v Chr bei den Sakularfeiern in Rom noch die Friedensordnung des Prinzipats gefeiert worden war ging das Reich im darauffolgenden Jahr erneut zur Offensive uber Der Grund dafur ist bis heute ungeklart Womoglich fing als kleinere Grenzstreitigkeit mit germanischen Stammen an was mit ausgedehnten militarischen Operationen an den nordostlichen Grenzen und der Eingliederung von nicht weniger als funf neuen Provinzen endete Von der Ostgrenze Galliens den Alpen und dem dalmatinischen Kustengebirge wurde die Reichsgrenze bis zu Donau und Rhein zeitweise sogar bis zur Elbe vorgeschoben Sudlich der Donau entstanden die neuen Provinzen Raetia mit der 15 v Chr gegrundeten und nach dem Princeps benannten Hauptstadt Augusta Vindelicum Noricum Pannonia Illyricum und Moesia Im Gegensatz zu diesen Erfolgen endeten die augusteischen Germanenkriege in einer Katastrophe Der Versuch die rechtsrheinische Germania magna zu erobern war durch die Feldzuge von Augustus Stiefsohn Drusus von 12 bis 9 v Chr weit vorangetrieben und nach Drusus Tod durch seinen Buder Tiberius fortgefuhrt Nach der Niederschlagung des Germanenaufstands der Jahre 1 bis 5 n Chr schien die Eroberung abgeschlossen Auch neuere archaologische Funde wie die einer romischen Siedlung bei Waldgirmes sprechen dafur dass die Provinzialisierung Germaniens zwischen Rhein und Elbe zu Augustus Zeit bereits weit vorangeschritten war Im Jahr 9 n Chr aber vernichtete ein von dem Cheruskerfursten Arminius initiiertes Bundnis germanischer Stamme im saltus Teutoburgiensis wahrscheinlich die Region um Kalkriese bei Osnabruck drei romische Legionen unter dem Befehl des Provinzstatthalters Publius Quinctilius Varus Nach Bekanntwerden der Niederlage einer der grossten in der Geschichte des Romischen Reichs soll der Kaiser Aufstande in Rom selbst befurchtet und eine Verstarkung der Stadtwachen veranlasst haben Auch personlich zeigte sich Augustus von der Nachricht schwer getroffen zumal Varus als Ehemann seiner Grossnichte Claudia Pulchra zum weiteren Familienkreis gehorte Sueton uberliefert Augustus Ausruf Quinctili Vare legiones redde Quinctilius Varus gib die Legionen zuruck Der Kaiser habe sich als Zeichen der Trauer monatelang Haupthaar und Bart wachsen lassen und den Jahrestag der Varusschlacht stets als Trauertag begangen 57 Die Ordnungszahlen der drei vernichteten Truppenteile der XVII XVIII und XIX Legion wurden nie wieder vergeben Erst nach Augustus Tod in den Jahren 14 bis 16 n Chr unternahm Drusus Sohn Germanicus verlustreiche Ruckeroberungsversuche Schliesslich aber zogen sich die Romer auf die Rhein Donau Linie zuruck und errichteten den Limes als befestigte Grenze gegen Germanien Regelung der Nachfolge Die Gemma Augustea um 10 n Chr zeigt Augustus als Jupiter der im Kreise der Gotter den siegreichen Tiberius empfangt Kunsthistorisches Museum Wien Stammbaum der Julisch Claudischen Dynastie aus der Augustus und vier weitere Kaiser hervorgingenObwohl Augustus in fast allen Quellen zu seinem Leben als gut aussehender Mann geschildert wird war er seit seiner Kindheit von schwacher Konstitution Er uberlebte mehrere schwere Krankheiten wie die im Jahre 23 v Chr nur knapp und konnte nicht damit rechnen das fur die damalige Zeit sehr hohe Alter von fast 76 Jahren 58 zu erreichen Fur sein Bestreben der neu geschaffenen Herrschaftsordnung Dauer zu verleihen stellte die Erbfolgeregelung daher eine zentrale Aufgabe dar Wahrend seine Frau Livia einen ihrer Sohne von Tiberius Claudius Nero auf dem Thron sehen wollte verfolgte Augustus den Plan die Nachfolge in der eigenen julischen Familie zu sichern Da der Kaiser keine Sohne hatte zwang er seine Tochter Iulia nacheinander mehrere Nachfolgekandidaten zu heiraten Dies war im Jahr 25 v Chr zunachst Marcellus der Sohn seiner Schwester Octavia und ihres ersten Mannes Die Bevorzugung seines Neffen fuhrte offenbar zeitweise zu Spannungen zwischen Augustus und seinem Feldherrn Agrippa der sich selbst begrundete Hoffnungen auf die Nachfolge machte Doch Marcellus starb kaum 20 jahrig Ende des Jahres 23 v Chr und Agrippa galt nun als aussichtsreicher Nachfolgekandidat Augustus drangte den alten Freund im Jahr 21 v Chr sich von seiner Frau scheiden zu lassen und die 25 Jahre jungere Iulia zu heiraten Die beiden hatten zwei Tochter und drei Sohne Gaius Caesar Lucius Caesar und den nachgeborenen Agrippa Postumus Spatestens seit Agrippas Tod 12 v Chr betrachtete Augustus die beiden alteren Enkel als seine bevorzugten Nachfolger Aus diesem Grund hatte er sie schon zu Agrippas Lebzeiten als Sohne adoptiert Beide Enkel waren aber 12 v Chr noch so jung dass sie nach einem vorzeitigen Tod des Augustus nicht sofort die Nachfolge hatten antreten konnen Bis sie als Nachfolgekandidaten alt genug sein wurden und der romischen Offentlichkeit vorgestellt werden konnten benotigte der Princeps einen Stellvertreter Dieser sollte Augustus bei den Regierungsgeschaften unterstutzen und anstatt der zu jungen Enkel beerben Diese Rolle die einst Agrippa innegehabt hatte sollte nun Tiberius ausfullen Augustus zwang ihn sich von seiner Frau Vipsania einer Tochter Agrippas zu trennen Iulia zu heiraten und sich zum Schutz der beiden jungen Prinzen zu verpflichten Augustus scheint sich damals aber weder Tiberius noch dessen jungeren Bruder Drusus zu dem er ein besseres Verhaltnis hatte als Nachfolger gewunscht zu haben Er machte deutlich dass Tiberius nur ein Platzhalter fur die beiden Enkel war und nur fur eine Ubergangszeit als Nachfolgekandidat dienen sollte 59 Dies fuhrte zum Zerwurfnis mit Tiberius der die erzwungene Ehe mit Iulia zudem als Qual empfand Der Stiefsohn legte daher 5 v Chr alle Amter nieder und ging nach Rhodos ins Exil Zu einer Aussohnung kam es erst nachdem Lucius und Gaius Caesar kurz hintereinander 2 und 4 n Chr gestorben waren und Iulia wegen ihres Lebenswandels aus Rom verbannt wurde Da Drusus bereits 9 v Chr bei einem Kriegszug in Germanien umgekommen war blieb nur noch Tiberius als Nachfolger ubrig Augustus adoptierte ihn am 26 Juni des Jahres 4 gemeinsam mit seinem letzten noch lebenden Enkel Agrippa Postumus Letzteren liess er jedoch drei Jahre spater aus nie ganz geklarten Grunden auf die Insel Planasia bei Elba verbannen wo er unmittelbar nach Augustus Tod ermordet wurde Tiberius wiederum musste den Sohn seines verstorbenen Bruders Drusus adoptieren Germanicus Der Grossneffe des Augustus entstammte als Enkel der Octavia zugleich dem julischen und dem claudischen Familienzweig Da Germanicus 4 n Chr noch zu jung war um Augustus direkt im Amt nachzufolgen wies der Princeps ihm die Rolle des Nachfolgers von Tiberius zu Nach dieser familienpolitischen Weichenstellung bis in die dritte Generation ubertrug Augustus Tiberius im Jahr 4 n Chr die tribunizische Amtsgewalt tribunicia potestas Aber erst im Jahr 13 n Chr im Jahr vor seinem Tod verlieh Augustus ihm auch die prokonsularischen Befugnisse imperium proconsulare maius und designierte Tiberius damit offentlich als einzig moglichen Nachfolger In seinem umfangreichen Testament vermachte Augustus seinem Adoptivsohn und seiner Ehefrau Livia sein materielles Vermogen Daruber hinaus setzte er Legate fur die Burger Roms und die Pratorianer aus Ferner regelte er sein Begrabnis und gab Anweisungen fur Tiberius und den Staat 60 Tod und Begrabnis Munze aus der Regierungszeit des Tiberius mit Buste des vergottlichten Augustus und Umschrift DIVVS AVGVSTVS PATER auf der VorderseiteIm Sommer des folgenden Jahres unternahm der Kaiser eine Reise die ihn uber Capri nach Benevent fuhren sollte Er erkrankte bereits auf Capri an Diarrhoe reiste aber noch weiter aufs Festland bei Neapel und liess sich nach Nola bringen angeblich in dasselbe Haus in dem 71 Jahre zuvor sein Vater Gaius Octavius gestorben war Dort verstarb der Kaiser in Gegenwart seiner Frau Livia und einer Reihe herbeigeeilter Wurdentrager am 19 August des Jahres 14 am gleichen Tag an dem er uber 50 Jahre zuvor sein erstes Konsulat angetreten hatte Laut Sueton soll der Mann der in seinem Leben so viele Masken getragen hatte sich mit einer Formel verabschiedet haben die Komodianten am Ende eines Stuckes sprachen Hat das Ganze Euch gefallen nun so klatschet Beifall unserem Spiel und entlasst uns alle mit Dank 61 Augustus Leiche wurde auf dem Marsfeld in Rom verbrannt und die Asche in dem prachtvollen Augustusmausoleum beigesetzt das der Kaiser dort fur sich und seine Familie hatte errichten lassen Zudem wurde er wie die meisten romischen Caesaren nach ihrem Tod zum Staatsgott divus erklart Zwischen Kapitol und Palatin wurde ein Tempel des Divus Augustus geweiht Der kultische Dienst dort oblag einem Kollegium von 21 Priestern den Augustales in das nur die hochsten Mitglieder des Senats und des Kaiserhauses berufen wurden Augusteisches Zeitalter Augustusstatue von Primaporta Rom Vatikanische Museen Schon Zeitgenossen des Augustus betrachteten ihre Gegenwart als apollinische Ara gepragt von Apoll dem Gott des Lichts der Kunste und der Musik der Weisheit und der Weissagung Der Kaiser liess ihm Heiligtumer bei Actium und bei seinem eigenen Wohnhaus auf dem palatinischen Hugel in Rom errichten Ein Beispiel dafur welche Verehrung dem Princeps schon zu Lebzeiten zuteilwurde ist ein Kultlied des Horaz 62 Ubersetzung nach Werner Dahlheim 63 tutus bos etenim rura perambulat nutrit rura Ceres almaque Faustitas pacatum volitant per mare navitae culpari metuit fides quis Parthum paveat quis gelidum Scythen quis Germania quos horrida parturit fetus incolumi Caesare quis ferae bellum curet Hiberiae Nunmehr zieht seines Wegs sicher der Stier dahin Ceres segnet die Flur wieder mit reicher Saat Friedlich schaukelt das Schiff durch die versohnte Flut Treu und Glauben sind neu erwacht Wen erfullt noch mit Angst Parther und Skythe jetzt Wen Germaniens Brut Sohne der rauen Luft Wen da Caesar uns lebt kummert des Krieges Draun Fern im wilden Iberien Vollends verklart wurde die Regierungszeit des ersten Kaisers nach seinem Tod unter dem Begriff der Pax Augusta des augusteischen Friedens Im Vergleich zum vorangegangenen Jahrhundert und zur Herrschaft vieler Nachfolger des ersten Kaisers brachte die augusteische Ara das Saeculum Augustum Rom Italien und den meisten Provinzen in der Tat eine lange wahrende Zeit von innerem Frieden Stabilitat Sicherheit und Wohlstand Nach den Verheerungen der Burgerkriege bluhte die Wirtschaft nun ebenso auf wie Kunst und Kultur Die Zeit brachte Dichter wie Vergil Horaz Ovid und Properz Historiker wie Titus Livius oder Architekten wie Vitruv hervor Der Kaiser selbst versuchte sich als Tragodienautor vernichtete aber sein Drama Ajax dessen Unzulanglichkeit ihm bewusst war mit dem Kommentar Mein Ajax ist in den Schwamm gefallen Das Marcellustheater dahinter der Portikus der Octavia und der Circus Flaminius auf dem Marsfeld Modell im Museo della Civilta Romana Rom Rom wandelte sich wie Augustus meinte von einer Stadt aus Ziegeln zu einer Stadt aus Marmor Beeindruckende architektonische Zeugnisse dieser Zeit haben sich bis heute erhalten etwa das Marcellus Theater das von Agrippa erbaute und unter Kaiser Hadrian erneuerte Pantheon und nicht zuletzt Augustus Mausoleum und die Ara Pacis der Friedensaltar aus dem Jahre 9 v Chr der auf einem Relief eine Prozession der kaiserlichen Familie zeigt Das Bild das der Kaiser mit solchen Bauten den Romern vermitteln wollte kontrastierte aber spatestens seit dem Jahr 16 v Chr wieder mit den unablassigen Kriegen die an den Grenzen gefuhrt wurden Das Reich expandierte unter Augustus in einem Mass wie nie zuvor und nie wieder danach Neben dem reichen Agypten und Galatia wurden ihm Provinzen an Rhein und Donau hinzugefugt deren Eroberung nur mit der Galliens durch Caesar vergleichbar war Von Krieg aber war im Inneren des Reichs und der Provinzen nach dem Jahr 31 v Chr nur noch wenig zu spuren Frieden und Wohlstand nahmen deshalb auch schon die Zeitgenossen als pragendes Kennzeichen der Epoche wahr Dies war der Grund warum sie sich letztlich mit der Einfuhrung der Monarchie und dem Ende der Republik abfanden zumal der Versuch einer Ruckkehr zu deren oligarchischer Ordnung neue Burgerkriege hatte hervorrufen konnen Und es war kein Zufall dass die Anhanger eines neuen Glaubens spater einen Zusammenhang herstellten zwischen der Herrschaft des vergottlichten als Retter und Friedensfurst gefeierten Augustus und der Geburt ihres Religionsstifters den sie als Gottessohn Heiland und Verkunder eines Reichs des Friedens verehrten 64 Augustus in Nachwelt und ForschungDas Bild des Princeps hat sich in den 2000 Jahren seit seinem Tod immer wieder gewandelt Mit seiner Person und seiner Politik hatten diese Veranderungen meist wenig bis gar nichts zu tun Augustusbilder von der Antike bis zur fruhen Neuzeit Augustus hatte alles dafur getan der Nachwelt ein moglichst positives Bild von sich zu hinterlassen Seine Selbstbiographie ging zwar verloren aber sein Tatenbericht die sogenannten Res gestae divi Augusti vermitteln einen guten Eindruck davon wie der Herrscher selbst gesehen werden wollte Auch Nikolaos von Damaskus war in seiner nur fragmentarisch erhaltenen Biografie des Augustus darum bemuht ihn nur im besten Licht darzustellen Allerdings finden sich in der antiken Geschichtsschreibung auch Spuren einer anderen kritischen Beurteilung Der Geschichtsschreiber Tacitus etwa ein erklarter Anhanger der fruheren republikanischen Verhaltnisse schrieb im fruhen 2 Jahrhundert in seinem Werk Annalen uber die Begrundung des Principats So fand sich nach dem Wandel der Staatsform nirgends mehr ein Rest der alten sauberen Staatsgesinnung 65 Nach einer kritischen Passage uber die in seinen Augen ubertriebenen postumen Ehrungen des Augustus schrieb Tacitus uber den Princeps selbst Dagegen wurde im Kreis einsichtiger Manner sein Leben abwechselnd gepriesen oder getadelt Die einen meinten aus Anhanglichkeit gegen den Adoptivvater und die Notlage des Staates in dem damals kein Raum fur gesetzliches Vorgehen war sei er zum Burgerkrieg getrieben worden der mit anstandigen Mitteln weder vorbereitet noch gefuhrt werden konne 66 Dem hielt man entgegen Die Anhanglichkeit gegen den Vater und die schwierige Lage des Staates habe er nur zum Vorwand genommen in Wahrheit sei es Herrschsucht gewesen aufgewiegelt habe er durch Freigiebigkeit die Veteranen angeworben als junger Mann noch ohne Amt ein Heer bestochen des Konsuls Legionen vorgetauscht das Hinneigen zur pompejanischen Partei 67 Bestimmte Schilderungen Tacitus sowie des im fruhen 3 Jahrhundert schreibenden Senators Cassius Dio weisen einige Ubereinstimmungen auf Wahrend aber Tacitus ein eher negatives Bild vom ersten Princeps zeichnete da er den Untergang der Republik bedauerte und die Machtpolitik des Augustus als solche erkannte war Dios Darstellung positiver Da sein Werk neben den mit Tacitus ubereinstimmenden Passagen zusatzliches Material bietet ist man sich in der Forschung weitgehend einig dass Dio nicht Tacitus sondern dass beide eine heute verlorene gemeinsame Quelle verwendet haben Wie die meisten antiken Geschichtsschreiber benannte auch Tacitus nur selten seine Quellen Aus der senatorischen Geschichtsschreibung sind jedoch mehrere Werke aus der Zeit vor ihm bekannt darunter das des Aulus Cremutius Cordus der Brutus und Cassius anscheinend recht positiv dargestellt hat Auch Aufidius Bassus schilderte wenigstens teilweise die Herrschaft des Augustus allerdings ist nicht bekannt ab welchem Zeitpunkt seine Historien einsetzten Wahrscheinlich schrieb auch Servilius Nonianus uber die Herrschaft des Princeps 68 Sueton verarbeitete Material aus verlorenen Werken dieser Zeit in seinen Kaiserviten Tacitus mag aber der erste Geschichtsschreiber gewesen sein dessen Gesamturteil uber Augustus negativ gefarbt war 69 Eine wesentliche Umdeutung erfuhren Augustus und seine Zeit nach der Christianisierung des Romischen Reichs Seit Spatantike und Mittelalter haben Christen immer wieder versucht die pax Augusta mit der pax Christiana gleichzusetzen da Jesus von Nazaret im augusteischen Zeitalter geboren worden war Im Spatmittelalter nutzten die romisch deutschen Konige und Kaiser diesen Umstand auch politisch um ihren Vorrang gegenuber dem Papsttum zu begrunden Wahrend des Weihnachtsdienstes wurde indirekt hervorgehoben dass es zur Zeit von Jesu Geburt bereits einen romischen Kaiser aber noch keinen Papst gegeben habe 70 Auch in der Neuzeit wollten Politiker aus jeweils unterschiedlichen Motiven heraus immer wieder Parallelen zwischen der eigenen und der Zeit des Augustus konstruieren Wahrend der Franzosischen Revolution wurde z B die Errichtung des Direktoriums nach der Schreckensherrschaft der Jakobiner im Jahr 1794 mit der Errichtung des Prinzipats verglichen Im 20 Jahrhundert wiederum entfachten die italienischen Faschisten ein regelrechtes Augustusfieber Auch in der Zeit des Nationalsozialismus versuchten zahlreiche Althistoriker darunter Wilhelm Weber die Herrschaftsweise des Augustus als Vorbild fur die so genannte nationale Erneuerung Deutschlands durch das Fuhrerprinzip darzustellen Augustus in der modernen Geschichtswissenschaft Noch ganz anders hatte im 19 Jahrhundert der Althistoriker Theodor Mommsen geurteilt Er hatte Augustus Prinzipatsordnung nicht als Allein sondern als Doppelherrschaft gedeutet die sich Senat und Princeps geteilt hatten 71 Gegen dieses Bild wiederum wandte sich Ronald Syme dessen 1939 erschienenes Werk The Roman Revolution vor allem aufgrund seines reichhaltigen Materials als Ausgangspunkt der modernen Augustus Forschung gilt Symes Darstellung war von der Ausbreitung faschistischer Bewegungen im Europa seiner Zeit gepragt Er wollte in Augustus einen Diktator und in seinem Aufstieg Parallelen zu den Anfangen des Faschismus erkennen Ahnlich sah dies auch Benito Mussolini selbst auch wenn er Symes negative Bewertung nicht teilte Nach Syme ist Augustus Regime aus einer Revolution hervorgegangen Er selbst sei ein Parteimann gewesen der gestutzt auf Geld und Waffen die alte Fuhrungsschicht beseitigt und durch eine neue ersetzt habe Als kalkulierender Machtmensch habe er die alte zerfallende Republik zu Grabe getragen um unter einer scheinbar republikanischen Fassade eine Alleinherrschaft zu begrunden Der Historiker Jochen Bleicken urteilte zwar kritisch aber nicht abwertend uber den Princeps In der antiken Geschichte gebe es nur Alexander und Caesar deren Leistungen sich mit denen des Augustus vergleichen liessen Dennoch konne man ihn nicht mit diesen Grossen gleichsetzen die im Grunde nur zerstorend gewirkt hatten Augustus hingegen sei vor allem der wegweisende Baumeister des Romischen Kaiserreichs und Erzieher der neuen Eliten des Prinzipats gewesen 72 Von einer Heuchelei des Augustus oder von einem Fassadencharakter seines Regimes konne keine Rede sein 73 Dietmar Kienast sah in Augustus gar den selbstlosesten Machthaber der gesamten Geschichte 74 Auch Klaus Bringmann 2007 zog in seiner Augustus Biographie eine insgesamt positive Bilanz der Regierungszeit des ersten romischen Kaisers Anders als Ronald Syme sieht er in dessen Leistungen den Beleg dafur dass der Besitz der Macht fur Augustus kein blosser Selbstzweck war 75 Werner Dahlheim 2010 stellt den morderischen Winkelzuge n der ersten Jahre 76 des jungen Octavian das positive Urteil uber dessen zweiten Lebenshalfte gegenuber Ihm erscheint Augustus gemessen an der Dauerhaftigkeit seiner staatsmannischen Leistung als grosser Mann 77 Aus Anlass des 2000 Todestages des Kaisers wurde in der Scuderie del Quirinale in Rom von Oktober 2013 bis Februar 2014 die Ausstellung Augusto gezeigt 78 Aus dem gleichen Anlass organisierten Ernst Baltrusch und Christian Wendt an der FU Berlin eine Ringvorlesung mit 12 Beitragen von Fachkolleginnen und kollegen zu wichtigen Aspekten der Politik und Kultur der Epoche des ersten Princeps und ihrer Bedeutung fur die Nachwelt die 2016 in einem Sammelband publiziert wurden 79 WerkeRes gestae divi Augusti von Augustus selbst verfasster Tatenbericht der an Bronzesaulen vor seinem Mausoleum angebracht war Kopien wurden als Inschriften in mehreren Orten in Kleinasien gefunden die vollstandigste mit einer griechischen Ubersetzung in einem Tempel in Ankara nach der das Werk auch als Monumentum Ancyranum bezeichnet wird Es gibt zahlreiche Ausgaben unter anderem eine lateinisch griechisch deutsche Ausgabe mit Kommentar hrsgg von Ekkehard Weber Munchen u Zurich 1975 Text lateinisch Text lateinisch griechisch englisch De vita sua eine Autobiografie die in dreizehn Buchern die Zeit bis zum Cantabrischen Krieg behandelte aber praktisch vollstandig verloren ging Moderne Rekonstruktionen von O K Gilliam Philipp Vandenberg und Allan Massie gehoren in das Genre des historischen Romans Sicilia verloren gegangenes Epos in Hexametern nur von Sueton bezeugt Ajax Tragodie von Augustus selbst vernichtet Briefe Reste von Privatbriefen des Augustus etwa an Familienmitglieder aber auch an Maecenas und die Dichter Vergil und Horaz 80 sind in recht grossem Umfang als Zitate bei spateren Autoren v a Sueton erhalten Amtsbriefe sind zum Teil auch in inschriftlicher Form uberliefert QuellenAppian Romische Geschichte Bd 2 Burgerkriege Ubersetzt von Otto Veh 1988 Text englisch bei LacusCurtius Cassius Dio Romische Geschichte Ubersetzt von Otto Veh Artemis Verlag Zurich 1985 englische Ubersetzung Nikolaos von Damaskus Das Leben des Augustus Oft kritisierte Biografie die nicht immer zuverlassig ist und nur in byzantinischen Exzerpten erhalten ist Zweisprachige Ubersetzung von Jurgen Malitz Nikolaos von Damaskus Das Leben des Kaisers Augustus Darmstadt 2003 Text englisch Text deutsch PDF 77 kB Sueton Divus Augustus Ausfuhrlichste antike Biografie aus der Sammlung der Kaiserbiografien von Gaius Iulius Caesar bis Domitian Zahlreiche Ausgaben beispielsweise in Samtliche erhaltene Werke Essen 2004 deutsche Ubersetzung Text lateinisch englische Ubersetzung Tacitus Annalen Das Geschichtswerk setzt erst mit dem Tod des Augustus ein enthalt aber zahlreiche Ruckblicke auf seine Herrschaft Zahlreiche Ausgaben beispielsweise lateinisch und deutsch hg von Erich Heller Munchen u Zurich 1982 Text lateinisch englisch Klaus Bringmann Dirk Wiegandt Augustus Schriften Reden und Ausspruche Texte zur Forschung Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2008 ISBN 3 534 19028 9 umfangreiche Quellensammlung enthalt alle bekannten Anordnungen und Edikte personlichen Briefe und amtlichen Dokumente des Octavian Augustus LiteraturBiographien Jochen Bleicken Augustus Eine Biographie Alexander Fest Berlin 1998 ISBN 3 8286 0027 1 Neuauflage mit Nachwort von Uwe Walter Rowohlt Reinbek 2010 ISBN 978 3 499 62650 0 Klaus Bringmann Augustus Gestalten der Antike Primus Darmstadt 2007 ISBN 978 3 89678 605 0 Karl Christ Geschichte der romischen Kaiserzeit Von Augustus bis zu Konstantin 4 durchgesehene und aktualisierte Auflage Beck Munchen 2002 ISBN 3 406 36316 4 S 47ff Werner Dahlheim Augustus Aufruhrer Herrscher Heiland Eine Biographie Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60593 2 Rezension von Christoph Michels in H Soz Kult 2010 Online Werner Dahlheim Augustus In Manfred Clauss Hrsg Die romischen Kaiser 55 historische Portraits von Caesar bis Iustinian 4 aktualisierte Auflage Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60911 4 S 26 50 Kurzbiografie Werner Eck Augustus und seine Zeit 6 uberarbeitete Auflage Beck Munchen 2014 ISBN 978 3 406 41884 6 knappe Einfuhrung Karl Galinsky Augustus Sein Leben als Kaiser Aus dem Englischen von Cornelius Hartz von Zabern Mainz 2013 ISBN 978 3 8053 4677 1 Dietmar Kienast Augustus Prinzeps und Monarch 4 bibliographisch aktualisierte und um ein Vorwort erganzte Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2009 ISBN 978 3 534 23023 5 problemorientierte aber schwer lesbare Darstellung mit umfassendem wissenschaftlichem Apparat Anne Marie Lewis Celestial inclinations A life of Augustus Oxford University Press New York 2023 ISBN 978 0 19 759967 9 Angela Pabst Kaiser Augustus Neugestalter Roms Reclam Stuttgart 2014 ISBN 978 3 15 010988 5 Pat Southern Augustus Magnus Essen 2005 ISBN 3 88400 431 X Heinrich Schlange Schoningen Augustus Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2005 ISBN 3 534 16512 8 knappe Darstellung Einordnung und wichtige Einzelaspekte Ernst Baltrusch Christian Wendt Hrsg Der Erste Augustus und der Beginn einer neuen Epoche Zaberns Bildbande zur Archaologie Sonderbande der Antiken Welt Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2016 ISBN 978 3 8053 5033 4 Jochen Bleicken Verfassungs und Sozialgeschichte des Romischen Kaiserreiches 2 Bande 3 bzw 4 Auflage Schoningh Paderborn 1981 ISBN 3 8252 0838 9 ISBN 3 8252 0839 7 Alan K Bowman Hrsg The Cambridge Ancient History Vol 10 The Augustan Empire Cambridge University Press Cambridge 1996 ISBN 0 521 26430 8 detaillierte Gesamtdarstellung Klaus Bringmann Thomas Schafer Augustus und die Begrundung des romischen Kaisertums Akademie Verlag Berlin 2002 ISBN 3 05 003054 2 Studienbuch mit Quellenteil Maria H Dettenhofer Herrschaft und Widerstand im augusteischen Prinzipat Die Konkurrenz zwischen res publica und domus Augusta Historia Einzelschriften Band 140 Franz Steiner Stuttgart 2000 ISBN 3 515 07639 5 Jorg Fundling Das Goldene Zeitalter Wie Augustus Rom neu erfand WBG Darmstadt 2013 ISBN 978 3 86312 035 1 Manuel Flecker Stefan Krmnicek Johannes Lipps Richard Posamentir Thomas Schafer Hrsg Augustus ist tot Lang lebe der Kaiser Internationales Kolloquium anlasslich des 2000 Todesjahres des romischen Kaisers vom 20 22 November 2014 in Tubingen Tubinger archaologische Forschungen Bd 24 Verlag Marie Leidorf Rahden 2017 ISBN 978 3 89646 915 1 Karl Galinsky Hrsg The Cambridge Companion to the Age of Augustus Cambridge University Press Cambridge 2005 ISBN 0 521 00393 8 Aufsatzsammlung Wolfgang Havener Imperator Augustus Die diskursive Konstituierung der militarischen persona des ersten romischen princeps Studies in ancient monarchies Bd 4 Steiner Stuttgart 2016 ISBN 978 3 515 11220 8 A J S Spawforth Greece and the Augustan Cultural Revolution Cambridge University Press Cambridge 2012 Linda Simonis Annette Simonis Augustus In Peter von Mollendorff Annette Simonis Linda Simonis Hrsg Historische Gestalten der Antike Rezeption in Literatur Kunst und Musik Der Neue Pauly Supplemente Band 8 Metzler Stuttgart Weimar 2013 ISBN 978 3 476 02468 8 Sp 151 164 Ines Stahlmann Imperator Caesar Augustus Studien zur Geschichte des Principatsverstandnisses in der deutschen Altertumswissenschaft bis 1945 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1988 ISBN 3 534 03890 8 Ronald Syme Die romische Revolution Machtkampfe im antiken Rom Grundlegend revidierte und erstmals vollstandige Neuausgabe herausgegeben von Christoph Selzer und Uwe Walter Klett Cotta Stuttgart 2003 ISBN 3 608 94029 4 klassische Darstellung die zum Ausgangspunkt der modernen Augustus Forschung geworden ist Paul Zanker Augustus und die Macht der Bilder 3 Auflage Beck Munchen 1997 ISBN 3 406 34514 X Gesamtdarstellung der propagandistischen und reprasentativen Politik des Augustus Weblinks Commons Augustus Album mit Bildern Videos und Audiodateien Wikisource Augustus Quellen und Volltexte Latein Wikiquote Augustus Zitate Literatur von und uber Augustus im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Augustus in der Deutschen Digitalen Bibliothek Garrett G Fagan Kurzbiografie englisch bei De Imperatoribus Romanis mit Literaturangaben Ausfuhrliche Informationen zu Leben und Werk des Augustus Mary Beard The new Augustus In The Times Literary Supplement Januar 2014 zu den Augustus Ausstellungen in Rom und Paris 2013 2014 Vinzenz Volkel Siegfried Hohne Augustus Friedenskaiser und Gewaltherrscher Bayern 2 Radiowissen Ausstrahlung am 29 Juli 2019 Podcast Anmerkungen Sueton Augustus 5 1 Sueton Augustus 7 1 Sueton gibt an es auf einer Buste gelesen zu haben die er einem Kaiser seiner Zeit Trajan oder Hadrian zum Geschenk gemacht habe Ausserdem erwahnt er dass Marcus Antonius es als Ausdruck seiner Verachtung gebraucht habe Sueton ist sich nicht sicher aus welchen Grunden der junge Gaius Octavius das Cognomen Thurinus erhalten hatte Er gibt zwei Moglichkeiten an Es konne die Herkunft der Familie aus der Gegend von Thurii anzeigen die Oktavier stammten jedoch wahrscheinlich aus Velitrae oder in Verbindung zum Sieg seines Vaters regione Thurina stehen Dies bezweifelt jedoch F X Ryan Kaipias Ein Beiname fur Augustus In Studia humaniora Tartuensia Bd 6 Art 2 2005 Anmerkung 2 online aufgrund der Inschrift CIL 6 41023 die keinen entsprechenden Sieg erwahnt Cassius Dio 45 1 1 Ὀktaoyios Kaipias Verschiedene Interpretationen wurden hierzu versucht wie beispielsweise eine fehlerhafte Ubertragung von Copiae lat fur Thurii ins Griechische Ryan Kaipias sieht hierin eine Verbindung zum Sternzeichen des Augustus Capricornus Das sehr seltene Cognomen Caipias wurde allerdings auf einem Altar aus dem 1 Jahrhundert v Chr in der Krypta der Franziskanerkirche von Montefalco entdeckt so dass die Familie der Octavier aus Umbrien stammen konnte Mit C f fur Gaii filius Sohn des Gaius Vgl auch Appians Darstellung als Caesar Caesars Sohn Appian Burgerkriege 3 11 38 Cicero ad Atticum 14 12 berichtet dass er sich bereits vor der offentlichen Annahme seiner Adoption Caesar nannte was von Cassius Dio 45 3 bestatigt wird Eine intermediare Form Octavius Caesar ist in Appian Burgerkriege 4 8 31 ff fur das Jahr 43 v Chr zu finden wird jedoch nicht als historisch relevant teilweise gar als Falschung angesehen Aus diesem Grund wird Octavianus in der Forschung haufig in Klammern gesetzt C Iulius C f Caesar Octavianus vgl auch Ronald Syme The Roman Revolution Oxford 1939 S 307 ff 322 ff Hubert Cancik Zum Gebrauch militarischer Titulaturen im romischen Herrscherkult und im Christentum In Heinrich von Stietencron Der Name Gottes Dusseldorf 1975 S 112 130 hier 113f Selten Gaius Iulius Divi Iuli i filius Caesar Auch hier ist die Uberlieferung des Cassius Dio 47 18 3 der Ronald Syme Imperator Caesar A study in nomenclature In Historia Bd 7 1958 S 172 188 noch folgt fraglich Andreas Alfoldi Der Einmarsch Octavians in Rom August 43 v Chr In Hermes Bd 86 1958 S 480 496 sowie ebenfalls von Kraft 1952 1953 in Erwagung gezogen jedoch zunachst noch angezweifelt datiert die ersten Munzen mit DIVI IVLI F und DIVI F in das Jahr 43 v Chr nach Octavians Ubernahme der kapitolinischen Munzpragestatte Diese Ansicht wird untermauert von Nikolaos von Damaskus FGrHist 18 55 und Appian Burgerkriege 3 11 38 wonach deutlich wird dass Octavian dazu neigte sein politisches Handeln durch religiose Weihung zu erhohen Vgl Ronald Syme Imperator Caesar A study in nomenclature In Historia Bd 7 1958 S 172 188 Vgl Ronald Syme Imperator Caesar A study in nomenclature In Historia Bd 7 1958 S 172 188 Caesar in der Titulatur vor allem in der des ersten Augustus evoziert vorsichtig die personliche geschichtliche Dimension ohne die soziale und politische Stellung zu sehr zu betonen Augustus wie der Titel pater patriae weist in den Stadtgrundungsmythos Roms siehe Quirinus bzw Romulus Gemeint ist hier der vergottlichte Diktator Caesar Divus Iulius Die Titulatur bzw der Namensbestandteil Divi filius Gottessohn wurde von allen Kaisern verwendet die Sohne eines divus waren so z B Tiberius als Divi Augusti filius und Titus als Divi Vespasiani filius Die beigefugte Zahl XXI bezieht sich auf Siege die Augustus selbst oder dessen Feldherren unter seiner Herrschaft errangen Imperator ist somit kein Amtstitel sondern ein echtes Praenomen sowie ein Name der Macht Syme und Beranger in Cancik 1975 Octavians erste imperatorische Akklamation erfolgte 43 v Chr nach seinem Sieg uber Antonius bei Mutina Vereinzelte Tempel und Altare in Italien und den Provinzen weisen bereits auf eine Verehrung des Augustus als Gott zu seinen Lebzeiten hin unabhangig vom Kult des genius Augusti jedoch nicht als Divus Augustus sondern als Divi filius evtl auch falschlicherweise als Divus Iulius Ittai Gradel Emperor Worship and Roman Religion Oxford 2002 Klaus Bringmann Augustus Darmstadt 2007 S 13 Diese Paradoxie pragt auch die Darstellung von Werner Dahlheim Augustus Aufruhrer Herrscher Heiland Eine Biographie Munchen 2010 Sueton Augustus 2 1 benutzt den Ausdruck minores gentes der fur die plebejischen Familien benutzt wurde die im romischen Senat vertreten waren Sueton Augustus 8 1 Dietmar Kienast Augustus Prinzeps und Monarch 4 bibliographisch aktualisierte und um ein Vorwort erganzte Auflage Darmstadt 2009 S 3 4 Dietmar Kienast Augustus Prinzeps und Monarch 4 bibliographisch aktualisierte und um ein Vorwort erganzte Auflage Darmstadt 2009 S 26 Jochen Bleicken Augustus Eine Biographie Berlin 2000 S 35ff u S 692ff Dietmar Kienast Augustus Prinzeps und Monarch 3 durchgesehene und erweiterte Auflage Darmstadt 1999 S 6ff Klaus Bringmann Augustus Darmstadt 2007 S 256 Dagegen vertritt Leonhard Schumacher in Oktavian und das Testament Caesars In Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Romanistische Abteilung 116 1999 S 49 70 die Ansicht Octavian habe durch die Annahme des Testaments zunachst nur Caesars Eigentum geerbt und in die gens Iulia sei er erst 43 v Chr eingetreten nachdem die Bestatigung der Adoption durch ein Kuriatsgesetz erfolgt war Ronald Syme The Roman Revolution 2 verb Aufl Oxford 1952 S 114 122 Kresimir Matijevic Marcus Antonius Consul Proconsul Staatsfeind Die Politik der Jahre 44 und 43 v Chr Rahden Westf 2006 S 111 129 Jurgen Malitz Die Kanzlei Caesars In Historia 36 1987 S 51 72 Andreas Alfoldi Oktavians Aufstieg zur Macht Habelt Bonn 1976 Klaus Bringmann Augustus Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2007 S 38 Werner Eck Augustus und seine Zeit Munchen 1998 S 15 16 Werner Eck Augustus und seine Zeit Munchen 1998 S 16 18 Zur Triumviratszeit vgl Josiah Osgood Caesar s Legacy Civil War and the Emergence of the Roman Empire Cambridge 2006 Sueton Augustus 27 1 Klaus Bringmann Augustus Darmstadt 2007 S 64 Ronald Syme The Roman revolution Oxford u a 1939 Werner Eck Augustus und seine Zeit Munchen 1998 S 20 Werner Eck Augustus und seine Zeit Munchen 1998 S 21 Werner Eck Augustus und seine Zeit Munchen 1998 S 21 23 Sueton Augustus 62 1 Cassius Dio 48 5 3 Unklar ist dabei ob die Verlangerung des Ende 38 v Chr abgelaufenen Triumvirats ruckwirkend ab dem 1 Januar 37 v Chr oder aber erst ab dem 1 Januar 36 v Chr galt Vgl Werner Eck Augustus und seine Zeit 6 uberarbeitete Auflage Munchen 2014 S 26 Jochen Bleicken Augustus Eine Biographie Berlin 1998 S 229f Dietmar Kienast Augustus Prinzeps und Monarch 3 durchgesehene und erweiterte Auflage Darmstadt 1999 S 57 Jochen Bleicken Augustus Eine Biographie Berlin 1998 S 252 255 Vgl auch Dietmar Kienast Augustus Prinzeps und Monarch 3 durchgesehene und erweiterte Auflage Darmstadt 1999 S 66f Velleius Paterculus Romische Geschichte 2 83 Plutarch Antonius 58 Cassius Dio 50 13 Res gestae Divi Augusti 25 Den Gefolgschaftseid hat mir ganz Italien aus freien Stucken geleistet und mich in dem Krieg in dem ich Sieger bei Actium war nachdrucklich als Fuhrer gefordert ducem depoposcit Den gleichen Eid geleistet haben die Provinzen Galliens und Spaniens Afrika Sizilien und Sardinien Mit der Selbstbeschreibung ducem depoposcit wies Augustus darauf hin dass er den Titel dux Italiae und das Oberkommando aufgrund eines Volksbeschlusses erhalten hatte Damit verbunden war auch die Ubertragung einer erweiterten militarischen Befehlsgewalt Titus Livius Ab urbe condita 1 19 Cassius Dio 53 2 5 Die drei Triumphzuge fanden jeweils am 13 14 und 15 August 29 v Chr statt Gefeiert wurde der Sieg uber die dalmatinischen Stamme 33 v Chr der Sieg von Actium 31 v Chr und die Eroberung Agyptens 30 v Chr Auf den vierten Triumph uber Sextus Pompeius hatte Octavian schon 36 v Chr verzichtet und stattdessen nur die ovatio angenommen Damals wurde ihm sowohl die corona triumphalis genauer die goldene corona laurea als auch die Unverletzlichkeit eines Volkstribunen potestas sacrosancta lebenslang zuerkannt Res gestae divi Augusti 34 Cassius Dio 53 2 5 Siehe auch Tacitus Annalen 3 28 1f Ferner den bekannten Aureus mit der Legende leges et iura p opuli r omani restituit Hierzu zuletzt Henning Borm Wolfgang Havener Octavians Rechtsstellung im Januar 27 v Chr und das Problem der Ubertragung der res publica In Historia Bd 61 2012 S 202 220 online Okko Behrends Princeps legibus solutus In derselbe Zur romischen Verfassung Ausgewahlte Schriften Hrsg v Martin Avenarius Cosima Moller Wallstein Gottingen 2014 ISBN 978 3 8353 2570 8 S 493 513 hier S 493 f Macrobius Saturnalien 1 12 35 kurzer Sueton Augustus 31 2 So Jochen Bleicken Augustus Eine Biographie Berlin 1998 S 379 und 732 Seneca Controversiae 10 praef 5 8 Sueton Caligula 16 1 Hierzu insgesamt Kresimir Matijevic Asinius Pollio und Augustus Geschichtsschreibung im fruhen Principat In Frankfurter elektronische Rundschau zur Altertumskunde 38 2019 S 30 43 online Sueton Claudius 42 2 Velleius Paterculus 2 89 3 Sueton Augustus 26 3 Hans Ulrich Instinsky Augustus und die Adoption des Tiberius In Hermes Band 94 1966 S 324 343 hier S 338 340 Werner Dahlheim Augustus Aufruhrer Herrscher Heiland Munchen 2013 S 221 Werner Dahlheim Augustus Aufruhrer Herrscher Heiland Munchen 2013 S 222 Okko Behrends Princeps legibus solutus In derselbe Zur romischen Verfassung Ausgewahlte Schriften Herausgegeben von Martin Avenarius Cosima Moller Wallstein Gottingen 2014 S 493 513 hier S 494 ff Dietmar Kienast Augustus Prinzeps und Monarch 4 bibliographisch aktualisierte und um ein Vorwort erganzte Auflage Darmstadt 2009 S 338 342 Dietmar Kienast Augustus Prinzeps und Monarch 4 bibliographisch aktualisierte und um ein Vorwort erganzte Auflage Darmstadt 2009 S 333 335 Sueton Augustus 23 3 Wie bei allen Zeitspannen die sich uber die christliche Zeitenwende erstrecken ist auch beim Lebensalter des Augustus zu beachten dass es in unserer Zeitrechnung kein Jahr null gibt Dem 31 Dezember 1 v Chr folgt unmittelbar der 1 Januar 1 n Chr Deshalb liegen zwischen 23 September 63 v Chr und 19 August 14 n Chr also knapp 76 Jahre und nicht 77 wie man vermuten konnte Zur Rolle des Tiberius als Platzhalter fur die jungen Caesares siehe Jochen Bleicken Augustus Eine Biographie Berlin 1998 S 631ff Cassius Dio 56 32 Sueton Augustus 99 Carmina 4 5 17 ff zit nach Werner Dahlheim Augustus In Manfred Clauss Hrsg Die romischen Kaiser 55 historische Portraits von Caesar bis Iustinian Munchen 1997 S 26 50 hier S 45f Vgl Werner Dahlheim Augustus In Manfred Clauss Hrsg Die romischen Kaiser 55 historische Portraits von Caesar bis Iustinian Munchen 1997 S 26 50 hier S 49 Tacitus Annalen 1 4 Ubersetzung von Erich Heller Tacitus Annalen 1 9 Ubersetzung von Erich Heller Tacitus Annalen 1 10 Ubersetzung von Erich Heller Vgl zu den vor taciteischen Historikern John Wilkes Julio Claudian Historians In Classical World Bd 65 1972 S 177ff So Bernd Manuwald Cassius Dio und das Totengericht uber Augustus bei Tacitus In Hermes Bd 101 1973 S 353 374 hier 373f Hermann Heimpel Koniglicher Weihnachtsdienst im spateren Mittelalter In Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters Bd 39 1983 S 131 206 Digitalisat Theodor Mommsen Romisches Staatsrecht Bd 2 3 Auflage Leipzig 1887 S 748 Jochen Bleicken Augustus Eine Biographie Berlin 1998 S 684f Jochen Bleicken Augustus Eine Biographie Berlin 1998 S 374 Dietmar Kienast Augustus Prinzeps und Monarch 3 durchgesehene und erweiterte Auflage Darmstadt 1999 S 517 Klaus Bringmann Augustus Darmstadt 2007 S 244 Werner Dahlheim Augustus Aufruhrer Herrscher Heiland Eine Biographie Munchen 2010 S 389 Werner Dahlheim Augustus Aufruhrer Herrscher Heiland Eine Biographie Munchen 2010 S 405 Dirk Schumer Augustus Ausstellung in Rom Ein rabiater Europaer der ersten Stunde Er war der Grossneffe von Julius Casar und erfand das romische Kaisertum Eine grosse Ausstellung in Rom feiert das Heldentum und die Herrlichkeit des Herrschers Augustus In Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ NET 30 Oktober 2013 Ernst Baltrusch Christian Wendt Hrsg Der Erste Augustus und der Beginn einer neuen Epoche Darmstadt 2016 Zu den Briefen an Horaz vgl Henning Ohst Irasci me tibi scito Augustus und sein Verhaltnis zu Horaz im Spiegel der Fragmente seiner Privatkorrespondenz In Jessica Bartz Martin Muller Rolf Frank Sporleder Hrsgg Augustus immortalis Aktuelle Forschungen zum Princeps im interdisziplinaren Diskurs Berlin 2020 S 81 88 Online VorgangerAmtNachfolger Romischer Kaiser 27 v Chr 14 n Chr Tiberius Dieser Artikel wurde am 29 Juni 2004 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 118505122 lobid OGND AKS LCCN n79033006 NDL 00650422 VIAF 18013086 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME AugustusALTERNATIVNAMEN Octavius Thurinus Gaius Octavian OktavianKURZBESCHREIBUNG gilt als erster romischer KaiserGEBURTSDATUM 23 September 63 v Chr GEBURTSORT Rom oder VelletriSTERBEDATUM 19 August 14STERBEORT Nola bei Neapel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Augustus amp oldid 235687241