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Marcus Aemilius Lepidus um 90 v Chr 12 v Chr war ein romischer Politiker und Feldherr am Ende der Republiks und zu Beginn der Kaiserzeit Er war ein hochrangiger Anhanger Gaius Iulius Caesars und bildete nach dessen Ermordung 15 Marz 44 v Chr mit Octavian dem spateren Kaiser Augustus und Marcus Antonius das zweite Triumvirat Bald war er nur noch das schwachste Mitglied dieses den Staat de facto diktatorisch regierenden Dreimannerkollegiums 36 v Chr unterstutzte er Octavian im Kampf gegen Sextus Pompeius Als er aufgrund seines Beitrags zu Pompeius Niederlage Anspruche auf den Besitz Siziliens geltend machte wurde er von Octavian machtpolitisch kaltgestellt und musste sein weiteres Leben einflusslos unter Uberwachung in Italien fristen Marcus Aemilius Lepidus Inhaltsverzeichnis 1 Politische Anfange und Laufbahn unter Caesar 2 Nach den Iden des Marz 3 Das zweite Triumvirat 4 Teilnahme am Kampf gegen Sextus Pompeius 5 Entmachtung und spateres Leben 6 Stammbaum 7 Literatur 8 AnmerkungenPolitische Anfange und Laufbahn unter Caesar BearbeitenMarcus Aemilius Lepidus war ein Sohn des gleichnamigen Konsuls von 78 v Chr Anfangs durchlief er eine bescheidene Laufbahn Er wurde Pontifex 1 und um 66 v Chr Munzmeister wobei er seinen Namen nicht auf die von ihm emittierten Munzen pragte 53 v Chr oder etwas fruher ubte er das Amt eines Adils aus Anfang 52 v Chr fungierte er als erster Interrex und wollte gemass der Tradition nicht schon die Wahlen der hochsten Beamten abhalten Deshalb wurde er von jenen Konsulatsanwartern die zur Partei des Publius Clodius Pulcher gehorten funf Tage in seiner Wohnung belagert aber von bewaffneten Anhangern von Clodius Gegenspieler Titus Annius Milo gerettet 2 Als Anfang 49 v Chr der Burgerkrieg zwischen Caesar und Gnaeus Pompeius Magnus ausbrach machte Lepidus als Parteiganger Caesars eine steilere Karriere 49 v Chr war er Prator und wurde von Caesar als dieser im April nach dem vorjulianischen Kalender zur Bekampfung der Spanien verteidigenden pompeianischen Feldherren aufbrach mit der Verwaltung Roms betraut Der rangniedrigere Marcus Antonius besass aber eine grossere Machtfulle in Italien wo er wahrend Caesars Abwesenheit fur die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung zu sorgen hatte Auf einen Volksbeschluss hin ernannte Lepidus inzwischen Caesar zum Diktator so dass dieser nach seiner Ruckkehr nach Rom Dezember 49 v Chr vorjulianisch sofort wichtige Massnahmen wie die Konsulwahlen durchfuhren konnte Lepidus Vorgehen war jedoch rechtlich umstritten da nur ein Konsul einen Diktator ernennen durfte Beide Konsuln waren mit Pompeius geflohen und der rangniedrigere Lepidus hatte eine Gesetzesnovelle vorgenommen die ihm als Prator die Bestellung eines Diktators ermoglichte 3 Caesar zeigte sich dadurch erkenntlich dass Lepidus mit prokonsularischem Imperium versehen zum Statthalter von Hispania citerior befordert wurde Er stand dieser Provinz 48 und 47 v Chr vor und plunderte sie aus 4 Da er 47 v Chr die Streitigkeiten zwischen Quintus Cassius Longinus Statthalter von Hispania ulterior und dessen Quastor Marcus Claudius Marcellus Aeserninus schlichtete durfte er sich als Imperator bezeichnen und nach seiner Ruckkehr nach Rom einen Triumph abhalten obwohl er kaum kriegerische Leistungen erbracht hatte 5 46 v Chr amtierte Lepidus gemeinsam mit Caesar als Konsul Wahrend dieser in Nordafrika gegen seine auch nach Pompeius Tod den Widerstand fortsetzenden Burgerkriegsgegner Krieg fuhrte blieb Lepidus in Rom Caesar liess sich nach seinem Sieg bei Thapsus April 46 v Chr vorjulianisch zum dritten Mal und diesmal fur zehn Jahre zum Diktator wahlen Lepidus fungierte nun bis 44 v Chr als sein Magister equitum Er nahm in dieser Stellung als Caesar 45 v Chr neuerlich diesmal auf der Iberischen Halbinsel gegen die verbliebenen Pompeianer kampfte mit Unterstutzung von sechs oder acht Stadtpratoren die Leitung der Geschafte in Rom wahr 6 Fur das Jahr 44 v Chr wurde Lepidus von Caesar zum Statthalter der Provinzen Gallia Narbonensis und Hispania citerior ernannt deren Verwaltung ubernahmen einstweilen aber seine Legaten 7 Er selbst blieb in Rom und rekrutierte Truppen fur seine Provinzen Die Verschworer gegen den Diktator erwogen auch Lepidus und Marcus Antonius zu ermorden doch wurde dieser Plan wieder fallengelassen Am Abend des 14 Marz 44 v Chr speisten Caesar und Decimus Iunius Brutus Albinus bei Lepidus 8 Am nachsten Tag den Iden des Marz gehorte Decimus Brutus zu den Mordern Caesars Bei diesem Attentat dem der Diktator zum Opfer fiel war Lepidus nicht anwesend sondern erfuhr davon als er sich auf dem Markt befand 9 Daraufhin floh er im ersten Schrecken ebenso wie Antonius kurzzeitig in seine Wohnung 10 Nach den Iden des Marz BearbeitenBald begab sich Lepidus zu seinen Truppen der einzigen nahe der Hauptstadt befindlichen Streitmacht und besetzte mit ihnen in der Nacht nach Caesars Ermordung das Forum In einer Rede versuchte er das Volk am nachsten Morgen gegen die auf dem Kapitol verschanzten Caesarmorder aufzuhetzen 11 Er unterstellte sich aber dem Konsul Antonius der zunachst auf Ausgleich bedacht war Nachdem die Attentater in der Senatssitzung vom 17 Marz 44 v Chr amnestiert worden waren und von Antonius und Lepidus deren Sohne als Geiseln erhalten hatten verliessen sie das Kapitol Am Abend des gleichen Tages waren von den Hauptverschworern Gaius Cassius Longinus bei Antonius und Marcus Iunius Brutus bei seinem Schwager Lepidus zu Gast 12 So entspannte sich die Situation in Rom Alle noch von Caesar ernannten Statthalter so auch Lepidus behielten ihre Provinzen Als der junge Grossneffe und Haupterbe Caesars Octavian in Rom eintraf suchte Antonius seine ohnehin sehr grosse Machtstellung gegen diesen neuen Rivalen durch eine engere Verbindung mit dem ebenfalls recht einflussreichen Lepidus weiter zu festigen Daher liess er Lepidus Ende Mai 44 v Chr von der Volksversammlung in das seit Caesars Ermordung vakante hochste Priesteramt Pontifex maximus wahlen Um auch familiare Bande zu knupfen wurde Antonius kleine Tochter Antonia mit einem Sohn von Lepidus verlobt 13 Lepidus begab sich sodann in seine Provinzen und handelte auf Antonius Initiative hin im Sommer 44 v Chr einen Vergleich mit Sextus Pompeius aus 14 Dieser jungste Sohn des Gnaeus Pompeius Magnus hatte sich nach der Schlacht von Munda 45 v Chr in Teilen Sudspaniens festsetzen und dort aufgrund seiner Flotte vor allem eine Seemacht erringen konnen Nach der von Lepidus vermittelten Abmachung sollte Sextus Pompeius nach Rom zuruckkehren durfen und fur sein eingezogenes vaterliches Erbe entschadigt werden Zum Dank fur seinen Einsatz zur vorlaufigen Beseitigung der von Sextus Pompeius drohenden Gefahr wurde Lepidus vom Senat in jener Sitzung die Antonius am 28 November 44 v Chr leitete ein Dankfest bewilligt 15 Nun spitzte sich der Konflikt zwischen Antonius und der Senatspartei um den Redner Marcus Tullius Cicero immer weiter zu Antonius belagerte den Caesarmorder Decimus Brutus in Mutina weil dieser die Ubergabe seiner Provinz Gallia Cisalpina verweigert hatte Cicero suchte ein Kampfbundnis gegen Antonius den er als neuen Tyrannen betrachtete zu schmieden und zu diesem Zweck auch Lepidus auf seine Seite zu ziehen da dieser uber starke Truppenkontingente verfugte So beschloss der Senat auf Antrag des Redners am 3 Januar 43 v Chr eine vergoldete Reiterstatue des Lepidus auf dem Forum zu errichten Als offizielle Begrundung fur diese Auszeichnung wurde indessen Lepidus erfolgreiche Ausgleichsbemuhungen mit Sextus Pompeius angegeben 16 Lepidus wollte jedoch eine neutrale Position wahren und zeigte sich daher fur den durch Cicero herbeigefuhrten Ehrenbeschluss wenig dankbar Im Marz 43 v Chr pladierte er in einem an den Senat gerichteten Brief dafur mit Antonius eine friedliche Losung zu suchen woruber der zum Krieg aufrufende Cicero sehr verstimmt war 17 Mit seiner Friedensinitiative blieb Lepidus erfolglos und wurde vielmehr vom Senat zur Militarhilfe fur die Konsuln und Octavian aufgefordert welche dem in Mutina eingeschlossenen Decimus Brutus Entsatz zu bringen suchten Lepidus entsandte nur ein Truppenkontingent unter dem Kommando von Marcus Iunius Silanus der aber nicht die Senatsheere sondern Antonius unterstutzte 18 Antonius musste nach seiner Niederlage in der Schlacht von Mutina 21 April 43 v Chr die Belagerung dieser Stadt aufgeben und zog nach Westen ab Er erhielt nahe Genua durch drei ihm von Publius Ventidius Bassus zugefuhrte Legionen Verstarkung uberquerte die Alpen und betrat kampflos die Provinz des Lepidus Am 15 Mai traf er in Forum Iulii am Ausfluss des Argenteus ein Lepidus hatte mit seinen sieben darunter drei neu rekrutierten Legionen sein Quartier etwas weiter flussaufwarts bezogen Antonius lagerte sich ihm auf dem anderen Ufer gegenuber und nutzte den Umstand dass seine und Lepidus Soldaten nicht gegeneinander kampfen wollten Am 29 Mai kam er personlich in Lepidus Lager und konnte diesen uberrumpeln Beide Feldherren vereinigten ihre Heere wobei Lepidus unter Antonius Oberkommando weiterhin vier seiner Legionen befehligen durfte 19 Nachdem schon Antonius auf Ciceros Betreiben geachtet worden war traf dieses Schicksal am 30 Juni auch Lepidus dessen erst neulich aufgestelltes Reiterstandbild umgesturzt wurde 20 Bald darauf zerfiel aber das Bundnis zwischen dem Senat und Octavian vollends Letzterer marschierte im August 43 v Chr mit seinen Truppen gegen Rom und erzwang seine Wahl zum Konsul Der junge Adoptivsohn des Diktators liess nun die Caesarmorder achten sowie einige Wochen spater durch einen von seinem Vetter und Mitkonsul Quintus Pedius initiierten Senatsbeschluss die Achtung von Antonius und Lepidus aufheben weil er mit diesen eine Allianz anstrebte Gaius Asinius Pollio Statthalter von Hispania ulterior und Lucius Munatius Plancus Statthalter von Gallia comata schlossen sich mit ihren Truppen daraufhin ebenfalls Antonius und Lepidus an 21 Letzterer hatte allerdings zu Plancus ein sehr schlechtes Verhaltnis Das zweite Triumvirat BearbeitenNun verbundeten sich alle fuhrenden Caesarianer gegen die mittlerweile den gesamten Osten des Romischen Reichs kontrollierenden Caesarmorder Marcus Brutus und Gaius Cassius Begleitet von Lepidus Plancus Pollio und starken Truppenkontingenten zog Antonius nach Oberitalien und kam Ende Oktober 43 v Chr mit Octavian zu einer Konferenz zusammen Eine nahe Bononia gelegene Insel des Flusses Lavinius war als jener Ort ausersehen an dem Antonius und Octavian als die machtigsten Feldherren und Lepidus als drittstarkster General die Verhandlungen uber die kunftige Machtaufteilung im Staat und die Bekampfung ihrer Feinde fuhren sollten Das Klima war aber von Misstrauen gepragt Antonius und Octavian hatten jeweils funf Legionen mitgebracht und die als Treffpunkt ausgemachte Insel war klein flach und fur die zuschauenden Soldaten von beiden Ufern her gut beobachtbar Lepidus untersuchte zuerst das Gelande der Insel auf mogliche Fallen und gab dann durch Schwenken seines Kriegsmantels das Zeichen dass Antonius und Octavian kommen mochten Diese liessen daraufhin ihr engeres Gefolge von jeweils 300 Mann zuruck und begaben sich allein uber die Brucken zu Lepidus auf die Insel 22 Nach zweitagigen Beratungen schlossen die drei Manner das zunachst auf funf Jahre bis Ende 38 v Chr befristete zweite Triumvirat das sie zu unumschrankten Machthabern machte Mit Ausnahme des von ihnen gemeinsam regierten Italien teilten sie alle Provinzen des von ihnen beherrschten Westens des Romischen Reichs untereinander auf wobei Lepidus Gallia Narbonensis und die gesamte iberische Halbinsel bekam Wahrend Octavian und Antonius sich verpflichteten mit dem Grossteil der ihnen zur Verfugung stehenden Streitkrafte die Caesarmorder im Osten zu bekampfen fiel Lepidus die Aufgabe zu mit den drei ihm belassenen Legionen in Rom zu bleiben und Italien fur sich und seine Kollegen zu sichern Seine Provinzen sollten fur diese Zeitspanne durch Legaten verwaltet werden Die Triumvirn beabsichtigten ferner die in ihrem Machtbereich befindlichen politischen Gegner physisch auszuloschen und liessen sie daher fur vogelfrei erklaren Die entsprechenden Proskriptionslisten wurden spater immer wieder erweitert Mit der Zeit fielen diesem Massenmord insgesamt etwa 300 Senatoren und 2 000 Ritter zum Opfer darunter im Dezember 43 v Chr Cicero Verwandte der drei Machthaber wurden ebenfalls geachtet so auch Lepidus Bruder Lucius Aemilius Lepidus Paullus der aber mit dem Leben davonkommen sollte weil die mit seiner Totung beauftragten Soldaten ihn gerade wegen seiner Verwandtschaft mit dem Triumvirn verschonten 23 nbsp Karte des Romischen Reiches wahrend des zweiten Triumvirats Italien Senat Octavians MachtbereichAntonius MachtbereichProvinzen des LepidusSeereich des Sextus PompeiusKonigreich Agypten Kleopatra VasallenstaatenNach Abschluss der Verhandlungen zogen die Triumvirn jeweils von einer Leibwache und einer Legion Soldaten begleitet an drei aufeinanderfolgenden Tagen Lepidus als letzter in Rom ein Ihre funfjahrige ausserordentliche Amtsgewalt erlangte durch ein vom Volkstribunen Publius Titius beantragtes Plebiszit am 27 November 43 v Chr Gesetzeskraft 24 Anstelle des auf der Flucht umgekommenen Decimus Brutus wurde Lepidus am 1 Januar 42 v Chr zum zweiten Mal Konsul und hatte dabei Lucius Munatius Plancus zum Amtskollegen 25 Im Oktober November 42 v Chr siegten Antonius und Octavian in den beiden Schlachten bei Philippi entscheidend uber die Caesarmorder Brutus und Cassius und trieben diese dadurch in den Selbstmord Die beiden erfolgreichen Triumvirn entmachteten anschliessend ihren Kollegen Lepidus weitgehend Ohne diesen zu konsultieren verteilten sie ihre kunftigen Aufgaben und Machtbereiche neu Unter dem Vorwand dass Lepidus mit Sextus Pompeius verraterische Beziehungen angeknupft habe entzogen sie ihm seinen Landerbesitz Antonius sollte ganz Gallien Octavian das gesamte Spanien erhalten Ausserdem nahm sich jeder von ihnen jeweils eine der beiden in Nordafrika gelegenen romischen Provinzen Wenn der nach Italien zuruckreisende Octavian aber den Verdacht gegen Lepidus nicht erharten konnen wurde so sollte Lepidus die beiden afrikanischen Provinzen bekommen 26 Obwohl Lepidus nichts nachgewiesen werden konnte musste er Anfang 41 v Chr auf Gallia Narbonensis und Spanien verzichten Im Perusinischen Krieg den Octavian gegen Marcus Antonius Bruder Lucius fuhrte spielte Lepidus als Unterfeldherr des Caesarerben eine ungluckliche Rolle 27 Nach der Kapitulation des in Perusia eingeschlossenen Lucius Antonius Ende Februar 40 v Chr suchte Octavian angesichts mit Marcus Antonius und dessen Generalen aber auch mit Sextus Pompeius drohenden Konflikten seinen als wankelmutig geltenden Triumviratskollegen Lepidus loszuwerden Deshalb trat Octavian sechs Legionen die er als wenig loyal einschatzte an Lepidus ab und schickte ihn mit dieser Heeresmacht nach Afrika Ein Parteiganger von Antonius Titus Sextius verwaltete damals die afrikanischen Provinzen ubergab sie aber Lepidus bei dessen Ankunft zusammen mit vier Legionen 28 An dem zwischen Antonius und Octavian ausgehandelten Vertrag von Brundisium Herbst 40 v Chr hatte Lepidus keinen Anteil doch durfte er laut diesem Abkommen seinen afrikanischen Besitz behalten 29 Er blieb auch zunachst Mitglied des Triumvirats als dieses im Jahr 37 v Chr durch den Vertrag von Tarent bis Ende 33 v Chr verlangert wurde Zu den Gesprachen die zum Abschluss dieses Vertrags gefuhrt hatten war er allerdings von seinen Triumviratskollegen aufgrund seines mittlerweile geringeren politischen Gewichts nicht hinzugezogen worden Teilnahme am Kampf gegen Sextus Pompeius Bearbeiten36 v Chr suchte Lepidus durch seine Unterstutzung von Octavian in dessen Krieg gegen Sextus Pompeius sein militarisches Profil zu scharfen und dadurch wieder grosseren politischen Einfluss zu gewinnen Octavian hatte seit bereits zwei Jahren erfolglos gegen Pompeius gekampft dessen stark befestigter militarischer Mittelpunkt Sizilien war Diese Insel plante Octavian in einem gross angelegten Invasionsmanover zu erobern Er selbst sollte Sizilien von Osten her sein enger Vertrauter Marcus Vipsanius Agrippa von Norden her und Lepidus von Westen her angreifen Lepidus hatte zu den ihm 40 v Chr von Octavian und Titus Sextius ubergebenen Legionen sechs weitere rekrutiert Anfang Juli 36 v Chr segelte er mit zwolf Legionen und 5 000 numidischen Reitern auf 70 Kriegs und 1 000 Lastschiffen von Afrika nach Sizilien doch ging eine grossere Zahl seiner Schiffe aufgrund eines heftigen Sturms unter Immerhin konnte er sich mit dem Grossteil seiner Armee im Westen der Insel festsetzen belagerte nun Pompeius wichtigen Stutzpunkt Lilybaeum heute Marsala und eroberte dessen Umgebung Die Soldaten von vier weiteren Legionen die ihm in einem zweiten Schritt nachfolgen sollten unterlagen einer Flotte der Pompeianer und kamen teilweise in der Schlacht oder im Meer um die ubrigen mussten nach Afrika zuruckkehren Octavians Landungsmanover war unterdessen wegen des Sturms ganzlich gescheitert und Lepidus war zunachst der einzige dessen Invasionsversuch Siziliens gegluckt war 30 Im August 36 v Chr besiegte Agrippa ein starkes Geschwader des Sextus Pompeius in der Seeschlacht von Mylae und fasste danach an der Nordostkuste Siziliens Fuss Inzwischen war Octavian nahe Tauromenium gelandet wurde aber von den nach ihrer Niederlage bei Mylae zuruckgekehrten Pompeianern unerwartet attackiert und konnte sich nur muhsam unter grossen Verlusten auf das italische Festland retten Agrippa gelang jedoch die Einnahme von Tyndaris wohin dann auch Octavian mit grosseren Truppenkontingenten segelte Pompeius dessen Situation somit wesentlich ungunstiger geworden war zog sich in den Nordosten Siziliens zuruck wo er als wichtigsten Stutzpunkt Messana besass ausserdem hielt er im Westen der Insel weiterhin das Bollwerk Lilybaeum Als er von dort Verstarkungstruppen zu sich kommen liess wurden diese von Lepidus Legionen verfolgt Lepidus bezog seine Stellung nahe jener von Octavian kam mit diesem aber bald in Konflikt da er sich aufgrund seines grossen Anteils am Landheer nicht mehr unterordnen wollte Octavian furchtete dass Lepidus sich mit Pompeius verbunden konnte und suchte daher eine schnelle kriegerische Entscheidung Trotz seiner nun wesentlich starkeren Stellung machte er sich daher mit Pompeius Zeit und Ort einer Seeschlacht aus deren Bedingungen Pompeius gleichberechtigt mitverhandeln durfte Die vereinbarte militarische Auseinandersetzung fand am 3 September 36 v Chr bei Naulochos statt und endete mit einer volligen Niederlage fur Pompeius der daraufhin mit einer kleinen Flotte von Sizilien floh und unbehelligt in ostlicher Richtung davonsegelte 31 Entmachtung und spateres Leben BearbeitenSextus Pompeius Legat Lucius Plinius Rufus war mit seinen acht Legionen auf das Kommando seines Oberbefehlshabers nach Messana gezogen doch inzwischen hatte Pompeius die Insel bereits verlassen Octavian verweilte noch einige Zeit bei Naulochos Agrippa und Lepidus hingegen marschierten auf Messana zu und belagerten Plinius dort Dieser war nach Verhandlungen mit Lepidus bereit sich zu ergeben Entgegen Agrippas Ansinnen auf das Eintreffen Octavians zu warten akzeptierte Lepidus die Ubergabe Messanas sowie die Unterwerfung des Plinius und ubernahm dessen Armee womit er nun uber die stattliche Zahl von 22 Legionen verfugte Aufgrund dieser starken Streitmacht stellte er jetzt weitgehende Forderungen vor allem den Besitz Siziliens und die Wiederherstellung seiner Rechte als Triumvir Der verargerte Octavian suchte den fruheren Coup des Antonius nachzuahmen indem er mit einer kleinen Anzahl an Begleitern zu Lepidus Lager ritt und dessen Krieger zum Ubertritt auf seine Seite aufforderte Insbesondere die pompeianischen Truppen empfingen ihn freundlich aber auf Anstiften des Lepidus wurde er von anderen Soldaten vertrieben wobei einer seiner Leibwachter ums Leben kam Als Octavian daraufhin mit seiner Hauptarmee gegen seinen Kontrahenten anruckte fiel der Grossteil von dessen Truppen nach und nach zu ihm ab Lepidus besass nicht genugend Autoritat kraft derer er sein Heer an sich hatte binden konnen 32 Der ins Trauergewand gehullte Lepidus flehte Octavian um Gnade an Dieser verzichtete auf seine Hinrichtung nahm ihm aber seine Triumvirwurde seinen Territorialbesitz in Afrika und seine Armee Lepidus blieb nur sein Privatvermogen und das Amt des Pontifex Maximus das er der Tradition gemass bis zu seinem Tod behalten durfte 33 Er lebte zuerst quasi unter Hausarrest in Circei 34 Nachdem sein gleichnamiger Sohn 31 v Chr eine Verschworung zur Ermordung des damals nahe Actium befindlichen Octavian angezettelt und nach deren Aufdeckung dafur mit dem Leben gebusst hatte musste der daran vollig unbeteiligte Lepidus seither zu seiner besseren Kontrollierbarkeit in Rom wohnen und wurde vom Princeps geringschatzig behandelt 35 Er starb zu Beginn des Jahres 12 v Chr Kaiser Augustus ubernahm nun das bislang von Lepidus bekleidete Amt des Pontifex Maximus Lepidus war spatestens 44 v Chr eine Ehe mit Iunia einer Halbschwester des Caesarmorders Marcus Brutus eingegangen Ihr gemeinsamer Sohn Marcus wurde wie erwahnt 31 v Chr hingerichtet Charakterlich wird Lepidus von den antiken Autoren einstimmig ausserst negativ beschrieben er sei wenig wagemutig schwachlich wankelmutig und eitel gewesen Moderne Historiker haben sich dieser Einschatzung weitgehend angeschlossen Stammbaum BearbeitenSalonia Marcus Porcius Cato Censorius Licinia Marcus Porcius Cato Salonianus Marcus Porcius Cato Licinianus Marcus Livius Drusus Marcus Porcius Cato Salonianus Livia Quintus Servilius Caepio Marcus Livius Drusus Atilia Marcus Porcius Cato Uticensis Marcus Iunius Brutus Servilia Caepionis Decimus Iunius Silanus Quintus Servilius Caepio Marcus Livius Drusus Claudianus adoptiert Marcus Porcius Cato Porcia Catonis Brutus Caesarmorder Iunia Prima Marcus Aemilius Lepidus Iunia Secunda Iunia Tertia Gaius Cassius Longinus Nachfahrin von Sulla und Pompeius Marcus Aemilius Lepidus Manius Aemilius Lepidus Aemilia Lepida Literatur BearbeitenAnnie Allely Lepide le triumvir Scripta Antiqua 10 Ausonius Editions Bordeaux 2004 ISBN 2 910023 54 0 Jochen Bleicken Augustus Eine Biographie 2 Auflage Fest Berlin 1998 ISBN 3 8286 0027 1 Luciano Canfora Caesar Der demokratische Diktator Eine Biographie Beck Munchen 2001 ISBN 3 406 46640 0 Maria H Dettenhofer Herrschaft und Widerstand im augusteischen Principat Die Konkurrenz zwischen Res publica und domus Augusta Historia Einzelschriften 140 Steiner Stuttgart 2000 ISBN 3 515 07639 5 Zugleich Munchen Universitat Habilitations Schrift 1997 Die Konkurrenz zwischen Res publica und Domus Caesaris Helmut Halfmann Marcus Antonius Gestalten der Antike Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2011 ISBN 978 3 534 21727 4 Paul von Rohden Aemilius 73 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band I 1 Stuttgart 1893 Sp 556 561 Richard D Weigel Lepidus the tarnished triumvir Routledge London New York 1992 ISBN 0 415 07680 3 Wolfgang Will M Aemilius I 12 Lepidus In Der Neue Pauly DNP Band 1 Metzler Stuttgart 1996 ISBN 3 476 01471 1 Sp 178f Anmerkungen Bearbeiten Macrobius Saturnalia 3 13 11 Cicero Pro Milone 13 Asconius p 43 Schol Bob p 281 Caesar Burgerkrieg 2 21 5 Cassius Dio 41 36 1 dazu Luciano Canfora Caesar der demokratische Diktator S 280 283 Caesar Bellum Alexandrinum 59 Appian Burgerkriege 2 48 Cassius Dio 43 1 1ff Bellum Alexandrinum 63f Cassius Dio 43 1 2 Helmut Halfmann Marcus Antonius 2011 S 55 Cassius Dio 43 51 8 Appian Burgerkriege 2 107 Plutarch Caesar 63 Appian Burgerkriege 2 115 Sueton Caesar 87 Appian Burgerkriege 2 118 Plutarch Caesar 67 Cassius Dio 44 22 2f Appian Burgerkriege 2 118 2 126 2 131 Nikolaos von Damaskus Leben des Augustus 27 Plutarch Brutus 19 und Antonius 14 Cassius Dio 44 34 6f u a Cassius Dio 44 53 6f Appian Burgerkriege 2 132 Velleius Paterculus 2 63 1 u a dazu Jochen Bleicken Augustus 2 Auflage 1998 S 65 f Cassius Dio 45 10 6 Cicero Dritte Philippische Rede 23f dazu Jochen Bleicken Augustus 2 Auflage 1998 S 702 f Cicero Funfte Philippische Rede 40 Dreizehnte Philippische Rede 8 Cicero Epistulae ad familiares 10 6 1 10 27 1f 11 18 2 Dreizehnte Philippische Rede 7 und 49 Cassius Dio 46 29 6 46 38 5ff Appian Burgerkriege 3 74 Cicero Epistulae ad familiares 10 23 2f Appian Burgerkriege 3 83f Plutarch Antonius 18 1 6 Cassius Dio 46 51 1 4 u a dazu Helmut Halfmann Marcus Antonius 2011 S 89 ff Cicero Epistulae ad familiares 12 10 1 Velleius 2 64 4 und 2 66 1 Cassius Dio 46 51 4f Appian Burgerkriege 3 96f Cassius Dio 46 52f Appian Burgerkriege 4 2 Cassius Dio 46 55 1 dazu Jochen Bleicken Augustus 2 Auflage 1998 S 137 f und Helmut Halfmann Marcus Antonius 2011 S 94 f Appian Burgerkriege 4 2ff Cassius Dio 46 55f 47 3ff u a dazu Jochen Bleicken Augustus 2 Auflage 1998 S 138 ff und Helmut Halfmann Marcus Antonius 2011 S 95 ff Appian Burgerkriege 4 7 Cassius Dio 47 2 1f Cassius Dio 47 16 1 Velleius 2 67 4 u a Cassius Dio 48 1 3 Appian Burgerkriege 5 3 Appian Burgerkriege 5 29f Cassius Dio 48 13 4 Livius periochae 125 Jochen Bleicken Augustus 2 Auflage 1998 S 195 f und 712 Plutarch Antonius 30 Appian Burgerkriege 5 65 Cassius Dio 48 28 4 Appian Burgerkriege 5 97f Cassius Dio 49 1 und 49 8 dazu Jochen Bleicken Augustus 2 Auflage 1998 S 221 ff Jochen Bleicken Augustus 2 Auflage 1998 S 223 228 Appian Burgerkriege 5 122ff Cassius Dio 49 11f dazu Jochen Bleicken Augustus 2 Auflage 1998 S 228 ff Cassius Dio 49 12 4 49 15 3 50 1 3 Appian Burgerkriege 5 126 u a Sueton Augustus 16 4 54 Cassius Dio 49 12 4 50 20 3 u a Appian Burgerkriege 4 50 Cassius Dio 54 15 4ff Normdaten Person GND 119080419 lobid OGND AKS LCCN n91121825 VIAF 11492581 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Aemilius Lepidus MarcusALTERNATIVNAMEN Lepidus Marcus AemiliusKURZBESCHREIBUNG Mitglied des romischen TriumviratsGEBURTSDATUM 1 Jahrhundert v Chr 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