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Livia Drusilla 30 Januar 58 v Chr 29 n Chr in Rom meist nur kurz Livia genannt war die langjahrige dritte Ehefrau des romischen Kaisers Augustus Nach dessen Tod wurde sie Iulia Augusta genannt und trug als erste Romerin den kaiserlichen Titel Augusta Von ihrem Enkel Kaiser Claudius nach ihrem Tod zur Gottin erhoht wurde sie ab 42 n Chr Diva Augusta genannt Portrat Livias in Toulouse Musee Saint RaymondIm Jahr 38 v Chr heiratete Livia Drusilla unter Umstanden die viele Romer als skandalos empfanden den Triumvirn Gaius Caesar den spateren Augustus der damals nach Marcus Antonius der zweitmachtigste Mann Roms war Damit ruckte sie ins Zentrum der militarischen und politischen Auseinandersetzungen jener Zeit Der Aufstieg des jungen Caesar Oktavian vom Triumvir zum Princeps und damit machtigsten Mann des romischen Reiches war auch ihr eigener Dass die Ehe 52 Jahre bis zum Tode des Augustus hielt war fur die damalige Zeit aussergewohnlich zumal Livia wegen einer mit schweren Komplikationen verbundenen Fruhgeburt Augustus Wunsch nach einem Kind nicht erfullen konnte Daher war auch wenn die Eheschliessung von politischen Motiven bestimmt gewesen sein mag fur ihren Bestand gegenseitige Zuneigung und Respekt ausschlaggebend Trotz oder wegen des sturmischen Beginns ihrer Verbindung war Livia auf ihren guten Ruf als Ehefrau und vorbildliche Mutter bedacht Im Rahmen der augusteischen Propaganda der wiederhergestellten Republik wirkte sie seit 27 v Chr geradezu als lebende Inkarnation gesellschaftlicher und moralischer Erneuerung Augustus wurdigte diese Rolle durch Ehrungen vor allem 9 v Chr und raumte ihr politischen Einfluss ein denn er pflegte wichtige Fragen der Politik mit ihr zu besprechen und ihren Rat einzuholen Von Livia stammen vier Kaiser ab Sie war die Mutter des Tiberius die Grossmutter des Claudius die Urgrossmutter Caligulas und die Ururgrossmutter Neros Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Familie 1 2 Hochzeit mit Tiberius Claudius Nero 43 v Chr 1 3 Scheidung von Tiberius Claudius Nero und Hochzeit mit Octavian 39 v Chr 1 4 Die Ehefrau eines Triumvirn 38 bis 27 v Chr 1 5 Die Kaisergattin des Princeps Augustus 30 v bis 14 n Chr 1 6 Die Kaisermutter Livia als Iulia Augusta in der Regierungszeit ihres Sohnes Tiberius 14 bis 29 n Chr 1 7 Diva Augusta Livias langer Weg zur Vergottung durch ihren Enkel Kaiser Claudius 17 Januar 42 n Chr 2 Historische Bedeutung Livias 2 1 Livia die erste und bedeutendste Kaiserfrau im romischen Weltreich 2 2 Antike Beurteilung 2 3 Forschungsgeschichte 2 4 Ursachen fur Livias gebrochene Biographie in den antiken Quellen und in der modernen Rezeption 3 Quellen 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLeben BearbeitenHerkunft und Familie Bearbeiten Am dritten Tag vor den Kalenden dem Monatsbeginn des Februar 58 v Chr wurde Livia in Rom als Tochter des Marcus Livius Drusus Claudianus und der Alfidia geboren 1 Im Geburtsjahr Livias zahlte der Januar noch 28 Tage so dass sie wohl am 27 Januar zur Welt kam Im Jahr 45 v Chr reformierte Caesar den romischen Kalender und fugte dem Januar drei Tage hinzu Livia aber datierte ihren Geburtstag nicht neu sondern blieb bei der Formulierung am dritten Tag vor den Kalenden Dieser fiel nun im neuen Kalender auf den 30 Januar der ihr offizielles Geburtsdatum wurde 2 Livias Vater Marcus Livius Drusus Claudianus war ein geburtiger Claudier und stammte aus dem alten patrizischen Geburtsadel Vermutlich als Heranwachsender war er von Marcus Livius Drusus dem Jungeren dessen Ehe kinderlos geblieben war in die Familie der Livier adoptiert worden 3 Diese waren zwar keine Patrizier sondern Senatoren plebeischer Herkunft Aber sie gehorten ebenso wie die Claudier zu den politisch aktiven Nobilitatsfamilien der Republik die uber Jahrhunderte zahlreiche Amtstrager gestellt hatten So hatte sich Livias Grossvater als Volkstribun im Jahr 91 v Chr zum Ziel gesetzt den italischen Bundesgenossen Roms das romische Burgerrecht zu verschaffen 4 Nach der Adoption fuhrte Livias Vater den Namen seines Adoptivvaters Marcus Livius Drusus und fugte den Beinamen Claudianus an der auf seine patrizische Herkunft hinwies 5 Wie es allgemein ublich war erhielt seine Tochter die nach der Adoption geboren wurde den Familiennamen des neuen Geschlechts als Name Livia mit dem Beinamen in der zartlichen Koseform Drusilla Livias Mutter Alfidia gehorte der landstadtischen Munizipalaristokratie an Claudianus durfte sie wohl spatestens im Marz 59 v Chr nicht zuletzt wegen ihres Reichtums geheiratet haben 6 Nach Caesars Tod 44 v Chr schloss sich Claudianus der Partei der Caesarattentater an trat 43 v Chr offen fur Decimus Brutus ein und wollte ihm das Kommando uber zwei Legionen verschaffen 7 Wegen dieser Parteinahme und um sein grosses Vermogen einzuziehen setzten die Triumvirn Octavian Marcus Antonius und Lepidus Ende Oktober 43 v Chr Claudianus auf die beruchtigten Proskriptionslisten Mit ihnen erklarten sie ihre politischen Gegner als Staatsfeinde fur vogelfrei und konfiszierten ihren Besitz zu Gunsten der eigenen Kriegskassen um den Burgerkrieg gegen die Caesarmorder erfolgreich beenden zu konnen 8 Claudianus blieb nur die Flucht in die Ostprovinzen wo er sich dem Heer der Caesarmorder unter Befehl des Marcus Brutus und Gaius Cassius anschloss Hochzeit mit Tiberius Claudius Nero 43 v Chr Bearbeiten Unter diesen schwierigen Umstanden verheiratete er sein einziges Kind Livia mit Tiberius Claudius Nero einem entfernten Verwandten So konnte er seiner Tochter wenigstens einen Teil seines Vermogens in Form einer Mitgift ubertragen Livia war gerade 15 Jahre alt wahrend Claudius Nero wegen der an die Amterlaufbahn gebundenen Altersstufen mindestens 26 Jahre alter als seine Frau gewesen sein muss 9 Noch bevor Livia ihr erstes Kind zur Welt bringen konnte beging ihr Vater Selbstmord Zwei Monate vor ihrer Niederkunft war es im September 42 v Chr zur Doppelschlacht von Philippi gekommen in der die Heere der Caesarmorder den Triumvirn Marcus Antonius und Octavian unterlagen In seiner Verzweiflung uber die Niederlage und ohne Hoffnung auf eine Zukunft sturzte sich Claudianus in seinem Zelt ins Schwert 10 Am 16 November 42 v Chr brachte Livia auf dem Palatin der bevorzugten Wohngegend der republikanischen Aristokratie in Rom ihren ersten Sohn zur Welt Er erhielt den gleichen Namen wie sein Vater Tiberius Claudius Nero 11 Scheidung von Tiberius Claudius Nero und Hochzeit mit Octavian 39 v Chr Bearbeiten Livias Ehemann hatte sich zunachst wie sein Vater den Caesarmordern angeschlossen vollzog dann aber eine Kehrtwende und erwies sich den Triumvirn als nutzlich So vermied er auf die Proskriptionsliste gesetzt zu werden und schaffte im Jahr 42 v Chr sogar den Sprung in ein Pratorenamt In dieser Funktion setzte er ganz auf Marcus Antonius den machtigsten Mann im Triumvirat und unterstutzte im Perusinischen Burgerkrieg dessen Ziele Nach der Niederlage der Parteiganger des Antonius floh Claudius Nero mit Livia und ihrem zweijahrigen Sohn Tiberius vor dem siegreichen Octavian 40 v Chr zu Sextus Pompeius nach Sizilien dann nach Griechenland zu Marcus Antonius In Sparta fand die Familie schliesslich Aufnahme und fur einige Zeit eine sichere Zuflucht denn die Spartaner gehorten zur Klientel der Claudier und waren der Familie des Claudius Nero zu Hilfeleistungen verpflichtet 12 In der zweiten Halfte des Jahres 39 v Chr konnte Livia mit ihrem Gatten und ihrem Sohn nach Rom zuruckkehren nachdem die Triumvirn sich untereinander versohnt und mit Sextus Pompeius im Vertrag von Misenum Frieden geschlossen hatten 13 Es spricht einiges dafur dass Livia und Octavian am 23 September 39 v Chr in dessen Haus zum ersten Mal zusammentrafen Der Triumvir liess in diesem Jahr mit grossem Aufwand seinen 24 Geburtstag feiern weil er ihn mit dem Fest der Bartschur verband Aus diesem Anlass veranstaltete er in aller Offentlichkeit ein Bankett 14 Als er bei diesem Fest Livia begegnete verliebte er sich in sie Kurz zuvor hatte er nach kaum einjahriger Ehe seiner zweiten Frau Scribonia den Scheidungsbrief zustellen lassen Skandalos daran war dass er genau an dem Tag bei ihr eintraf als das erste gemeinsame Kind Iulia geboren wurde 15 In seinen Memoiren rechtfertigte sich Augustus spater damit dass er sich zur Scheidung entschlossen habe durch und durch angeekelt von ihrem verkommenen Charakter 16 Im Oktober 39 v Chr bat Octavian Claudius Nero sich von Livia scheiden zu lassen obwohl diese mit einem zweiten Sohn Drusus im sechsten Monat schwanger war 17 Das schloss eine Heirat mit einem anderen Mann nach den gultigen Regeln aus Doch Octavian setzte eine Sondererlaubnis des Priesterkollegiums der Pontifices durch Claudius Nero zogerte nicht zu gehorchen und ubernahm anlasslich der Hochzeit sogar die Rolle des Brautvaters als er die knapp 20 jahrige Livia dem jungen Brautigam zufuhrte Der Termin der Hochzeit ergibt sich eindeutig aus der literarischen Uberlieferung Dagegen legen Inschriften dieses Ereignis auf den 17 Januar 38 v Chr fest drei Tage nach der Geburt des Drusus die Sueton in der Biographie des Kaisers Claudius auf den 14 Januar datiert Dabei handelt es sich um einen offiziellen Termin den erst Kaiser Claudius zum Festtag beschliessen liess weil auch der Geburtstag seines Grossvaters Marcus Antonius auf denselben Tag falle 18 Das war nach Ausweis der kaiserlichen Kalender Fasti Praenestini der 14 Januar Mit dem tatsachlichen Datum der Eheschliessung und der Geburt des Drusus hat er nichts zu tun 19 In Wirklichkeit muss Drusus im dritten Monat nach der Hochzeit geboren worden sein 20 Historisch glaubwurdig ist also nur die literarische Uberlieferung Danach muss die Hochzeit drei Monate fruher als im Festkalender offiziell angegeben stattgefunden haben also Mitte bis Ende Oktober 39 v Chr Spater wurde dann das offizielle Hochzeitsdatum auf den 17 Januar 38 v Chr festgelegt 21 Octavian soll Livia so Tacitus aus Lust auf ihre Schonheit 22 begehrt haben Und Sueton betont eine Nuance sachlicher dass Octavian zwar Livia ihrem Gatten Tiberius Nero wegnahm als sie schon schwanger war aber sie auf einzigartige Art und Weise und mit einzigartiger Treue liebte und schatzte 23 Eine leidenschaftliche Liebesbeziehung mag in der Tat die entscheidende Triebfeder gewesen sein 24 Doch allein erklart dieses Motiv nicht weshalb Octavian Livia so ubersturzt heiraten wollte Es muss noch ein politisches Kalkul hinzugekommen sein Bei dieser Scheidung und Wiederverheiratung hat der Frontwechsel des fruheren Antonius Anhangers Claudius Nero zu Octavian eine bedeutsame Rolle gespielt 25 Die Heirat verstarkte enorm Octavians Basis in der alten Aristokratie 26 Von Brautraub wie Tacitus 27 suggeriert kann keine Rede sein da Augustus Claudius Nero gebeten hatte ihm Livia abzutreten 28 Dass ihr erster Ehemann bei der Hochzeit anwesend war und eine wichtige Rolle bei der Zeremonie spielte untermauert dass er der Bitte entsprochen hatte um sich dem starken Mann in Rom zu verpflichten Sein fruheres Engagement gegen Octavian im Perusinischen Krieg machte ihn jetzt gefugig Es war ihm klar geworden dass man hohe Staatsamter ohne Zustimmung der Triumvirn nicht erlangen konnte So ist es sicher kein Zufall dass Livias Grosscousin Appius Claudius Pulcher im Jahr 38 v Chr Konsul wurde 29 Andererseits war Octavian an der Hochzeit sehr gelegen denn er wollte sich nachdem er die Rachepflicht fur seinen ermordeten Adoptivvater Caesar erfullt hatte mit der alten republikanischen Aristokratie aussohnen Die neuen Bundnispartner legten grossten Wert auf die offentliche Demonstration dass alles mit rechten Dingen zugegangen sei Um sich und Livia zu entlasten liess Octavian Drusus der in seinem Haus geboren wurde dem leiblichen Vater ubergeben der ihn sofort als seinen Sohn anerkannte Als Claudius Nero einige Zeit spater starb wurde Octavian auf Grund seines Testamentes Vormund seiner beiden Sohne und nahm sie in seinem Haus auf 30 Offensichtlich im Propagandakampf der Jahre 33 und 32 v Chr liess Antonius verbreiten Drusus sei ein Sohn aus einem ehebrecherischen Verhaltnis mit seinem Stiefvater Caesar Octavian Dass dies nur ein Gerucht war betont Sueton ausdrucklich Er fugt hinzu fest stehe nur dass sofort der Spottvers die Runde machte Mit denen es das Gluck gut meint die haben sogar ein Dreimonatskind Er zitiert ihn in Griechisch so dass er nur im griechischen Sprachraum des Ostens uber den der Triumvir Antonius herrschte in Umlauf gebracht worden sein kann Als historisch gesicherte Tatsache berichtet Sueton lediglich dass Livia Drusus im dritten Monat nach der Heirat mit Augustus zu diesem Zeitpunkt war sie bereits schwanger zur Welt gebracht hat Damit fuhrt er das Gerucht ad absurdum 31 Die Ehefrau eines Triumvirn 38 bis 27 v Chr Bearbeiten nbsp Livia in jungen Jahren um 31 v Chr Louvre Paris Livia und Octavian im Umbruch von der Republik zur Monarchie Vom Zweiten Triumvirat zum Duovirat 43 36 v Chr Die Triumviratszeit war eine Epoche des Ubergangs von der Adelsrepublik zur Monarchie Am 27 November 43 v Chr erhielt der Triumvirat zur Neuordnung des Staates durch die Lex Titia eine gesetzliche Grundlage Das Gesetz ubertrug den Triumvirn zur wirksamen Bekampfung des Staatsnotstandes zunachst auf funf Jahre 42 bis Ende 38 v Chr diktatorische Befugnisse die lediglich durch das Kollegialitatsprinzip das heisst den Zwang alle Entscheidungen einstimmig zu treffen eingeschrankt waren Der Triumvirat wird als eine Dreier Diktatur definiert weil das Volk mit der Lex Titia die gesamte Gewalt uber die Res publica und das romische Weltreich in die Hande der Triumvirn gelegt und sich damit selbst entmachtet hatte 32 Aufgrund dieser Machtkonzentration ihrer Manner ruckten die Frauen der Triumvirn weit starker in die Offentlichkeit als das bisher fur die weiblichen Angehorigen der republikanischen Adelshauser der Fall war Als Gattin des nach Marcus Antonius zweitmachtigsten Triumvirn erlangte Livia eine politisch gesellschaftliche Sonderstellung 33 Im Vertrag von Tarent 37 v Chr wurde das Triumvirat um weitere funf Jahre von Anfang 37 bis Ende 33 v Chr verlangert und zumindest Octavian hat sich vom Volk in Rom durch Gesetz diese zweite Laufzeit legalisieren lassen 34 Am 3 September 36 errang Octavian bei Naulochos einen vollstandigen Sieg uber Sextus Pompeius und eroberte Sizilien Als sein Kollege Lepidus ihm die Insel streitig machte erreichte Octavian durch geschickte Agitation dass dessen Truppen zu ihm uberliefen Lepidus wurde seine Triumviralgewalt durch Volksbeschluss aberkannt Sein Anteil an der Triumviralgewalt wurde auf die beiden verbliebenen Triumvirn ubertragen Das Reich zerfiel jetzt in zwei Halften Im Osten regierte Antonius der Westen war ganz in der Gewalt Octavians Der Gatte Livias hatte an Macht und Einfluss zu Marcus Antonius aufgeschlossen Ehrungen die ihm Senat und Volk von Rom beschlossen dienten der Uberhohung dieser personlichen Stellung So wurden ihm die Sacrosanctitas eines Volkstribunen und das Recht auf der Volkstribunenbank zu sitzen ubertragen 35 Beide Rechte lassen ihn in besonderer Weise fur das Wohl der breiten Masse der Bevolkerung verantwortlich erscheinen Sie weisen bereits auf die Amtsgewalt der Volkstribunen voraus die seit 23 v Chr eine zentrale Rechtsbasis fur Augustus Macht im Staate bilden sollte Im gleichen Mass wurde die Sonderstellung Livias und Octavias der Schwester Octavians und Ehefrau des Triumvirn Marcus Antonius ausgebaut Auf Veranlassung oder mit Duldung Octavians wurden ihnen 35 v Chr folgende Sonderrechte verliehen Durch Beschluss des concilium plebis plebiscitum die gleiche sacrosanctitas d h Heiligkeit wie sie die Volkstribunen besassen nur losgelost von deren Amt 36 Die romische Plebs die den Volkstribunen schutzte sollte wie im Falle Octavians einen Angriff auf Livia oder Octavia als Angriff auf sich selbst werten 37 Losgelost vom Amt des Volkstribunen sollte die Heiligkeit Octavians und nun auch Livias sowie Octavias in dieser neuen Form die Unantastbarkeit und religiose Weihe des Monarchen und seines Hauses symbolisieren denn erstmals war dem Diktator Caesar 44 v Chr dieses Sonderrecht zuerkannt worden 38 Beide Frauen wurden von der Vormundschaft befreit und erhielten vollige Freiheit ihre eigenen Angelegenheiten selbststandig und eigenverantwortlich zu regeln Dieses Privileg bedeutete eine grosse Auszeichnung da es Livia und Octavia uber den Status einer ublichen Matrona das heisst verheirateten Frau weit hinaushob Es wurde ihnen mannliches Bewusstsein von Verantwortung attestiert Ausserdem waren sie rechtlich den hoch angesehenen Vestalinnen gleichgestellt Diese genossen das Privileg weil sie fur die staatliche Gemeinschaft der Romer einen unschatzbaren Dienst leisteten Statuen von ihnen sollten im offentlichen Raum aufgestellt werden 39 In dieser Weise waren Frauen bis dahin nach romischer Tradition nicht im offentlichen Raum geehrt worden denn die Ehrung musste von Senat und Volk von Rom beschlossen werden die sie zumeist hoheren Magistraten fur Verdienste um den Staat zukommen liessen 40 Besonders bedeutsam an diesen Vorrechten ist dass Octavian die Frauen seiner Familie uberhaupt in Ehrungen einbezog die eigentlich ihm allein als siegreichem Feldherrn uber Sextus Pompeius und Lepidus zukamen Damit meldete er bereits dynastische Anspruche an die im hellenistischen Konigtum wurzelten fur Rom aber etwas vollig Neues darstellten 41 Hier kundigte sich in der Tat eine Entwicklung an wie die herrschende Familie bald allein das gesamte Volk reprasentierte und schliesslich an seine Stelle trat 42 33 v Chr starb ihr erster Ehemann Tiberius Claudius Nero Ihr gemeinsamer Sohn der neunjahrige Tiberius veranstaltete Leichenspiele Gladiatorenkampfe fur die Livia die Kosten trug obwohl offiziell Tiberius als Veranstalter der Spiele auftrat 43 Tiberius und Drusus verliessen das Haus des Vaters und wechselten in den Haushalt ihrer Mutter und ihres Stiefvaters Octavian denn Nero hatte Octavian testamentarisch als Vormund seiner Sohne eingesetzt 44 Livias Beitrag zur Leichenfeier verdeutlicht noch einmal die Sonderrolle die sie in der Triumviratszeit spielte Er zeigt zum einen dass sie unter allen Umstanden die Karriere ihrer Sohne fordern wollte zum anderen illustriert er die familiare Loyalitat und Integritat des Hauses welche die Propaganda Octavians als Gegenbild zur Illoyalitat des Antonius gegenuber Octavia und den mit ihr gezeugten Kindern herausstellte Erstmals wird deutlich wie stark die Rolle Livias auf die domus zentriert war wie sie dann im Prinzipat pragend wurde 45 Die Kaisergattin des Princeps Augustus 30 v bis 14 n Chr Bearbeiten Livia und der Umbruch vom Duovirat zum Principat 36 v bis 27 v Chr Die beiden Frauen der Triumvirn Octavian und Antonius Livia und Octavia standen seit der Entmachtung des Lepidus 36 v Chr im Blickpunkt der Offentlichkeit Ihre 35 v Chr noch gleichrangige Sonderstellung wich bald darauf einer absoluten Vorrangstellung Livias und des iulisch claudischen Hauses gegenuber den Frauen aller ubrigen republikanischen Adelshauser Diese Wende trat ein als es Octavian gelang mit dem Sieg uber Antonius und die agyptische Konigin Kleopatra VII am 1 August 30 v Chr den letzten Burgerkrieg zu beenden und unangefochtener Herrscher im Romischen Reich zu werden Bereits 36 v Chr hatte sich Antonius faktisch von Octavia zu Gunsten seiner neuen Geliebten der agyptischen Konigin Kleopatra getrennt und damit den Bruch zwischen den beiden Triumvirn vorweggenommen Octavia verweigerte zwar die Scheidung wie es ihr Bruder von ihr verlangte und zwang ihn damit formal den Triumvirat fortzusetzen Die Ehrungen von 35 v Chr nahm sie aber an Ende 33 v Chr lief das Triumvirat ab doch behielten beide Triumvirn die nun vom Amt abgeloste Triumviralgewalt bei indem jeder den anderen beschuldigte fur den weiter bestehenden akuten Notstand verantwortlich zu sein Im Jahr 32 v Chr liess sich Antonius in aller Form von Octavia scheiden Er schickte Bevollmachtigte nach Rom die ihr die ubliche Scheidungsformel Du magst Deine Sachen mitnehmen uberbrachten 46 Diese Bruskierung seiner romischen Ehefrau fuhrte als Octavian noch dazu den skandalosen Inhalt des Testaments des Antonius mit seinen Klauseln zu Gunsten der Kleopatra und ihrer gemeinsamen Kinder publizierte zu einem jahen Stimmungsumschwung der offentlichen Meinung in Rom consensus universorum 47 und liess die Strategie von 35 v Chr zu einem vollen Erfolg werden Die romische Plebs wertete jetzt den Angriff auf die sakrosankte Octavia als Angriff auf sich selbst und beschloss mit einem Gesetz Antonius die Triumviralgewalt abzuerkennen wahrend Octavian mit dem Krieg gegen Kleopatra beauftragt wurde 48 Damit war er seit Mitte 32 v Chr alleiniger Inhaber der Triumviralgewalt Sie war von nun an eine reine Diktaturgewalt da automatisch der Anteil des ausgeschiedenen Triumvirn dem ubrig gebliebenen zuwuchs 49 Am 1 August 30 v Chr beendete Octavian mit dem Sieg uber Antonius und Kleopatra die Burgerkriege und erfullte damit den wichtigsten Auftrag der Lex Titia von 43 v Chr In den Jahren 29 und 28 v Chr stellte er schrittweise die Ordnung des Staates wieder her um dann am 13 Januar 27 v Chr die wiederhergestellte Res publica aus seiner triumviralen Ein Mann Potestas in die Souveranitat von Senat und Volk von Rom zu entlassen 50 Auf Drangen der Senatoren und des Volks von Rom im Interesse des inneren Friedens die Leitung des Staates weiterhin zu ubernehmen erklarte er sich nach einer angemessenen Phase des Zogerns bereit die Verantwortung fur die gefahrdeten und noch nicht vollig befriedeten Provinzen des romischen Reiches zu ubernehmen und liess sich zu diesem Zweck ein zeitlich befristetes aber bis zu seinem Lebensende immer wieder verlangertes Imperium proconsulare von Senat und Volk von Rom gesetzlich erteilen 51 Es wurde 23 v Chr durch zusatzliche Sonderrechte erweitert nachdem Octavian das Konsulat niedergelegt hatte Die zeitliche Befristung dieses sogenannten Imperium proconsulare maius und die Notwendigkeit es immer wieder von Senat und Volk gesetzlich verlangern zu lassen blieben unberuhrt 52 Darin kam der republikanische Charakter der neuen Ordnung zum Tragen Sie manifestierte sich auch im Konsulat das Octavian von 31 v Chr bis 23 v Chr Jahr fur Jahr an der Seite eines Kollegen bekleidete Im letzten Satz des Kapitels 34 seines Tatenberichts stellt Augustus zusammenfassend seine Sicht uber das Wesen des Prinzipats dar Seit dieser Zeit 27 v Chr uberragte ich alle ubrigen an sozialer Ansehensmacht Auctoritas an Amtsgewalt Potestas aber besass ich nicht mehr als die anderen die auch ich im Amt zu Kollegen hatte Die Verfassungswirklichkeit einer Monarchie bestand also seit 27 v Chr darin dass Augustus der Princeps schlechthin war der wegen seiner Verdienste um den Staat alle ubrigen Burger an personlicher Geltung sozialer Ansehensmacht und charismatischer Ausstrahlung uberragte Diese Macht symbolisiert der Beiname Augustus der ihm am 16 Januar 27 v Chr verliehen wurde Er bedeutet nach Cassius Dio 53 dass sein Trager sich uber Menschliches erhebt und dem Gottlichen nahesteht Im Kontrast dazu sieht Augustus seine magistratische Amtsgewalt stehen Mit Ausnahme des Konsulats bekleidete Augustus keine weiteren republikanischen Amter und bekam Jahr fur Jahr einen neuen Kollegen von der Volksversammlung Comitia Centuriata zugewahlt der ein Veto gegen seine Entscheidungen hatte einlegen konnen Dennoch verschweigt Augustus dass er Amtsgewalten wie das Imperium proconsulare und seit 23 v Chr die lebenslange tribunicia potestas kumulierte die vom Amt losgelost und dadurch mit dem republikanischen System unvereinbar waren Und doch wird in der Ubertragung und Verlangerung dieser Amtsgewalten durch Gesetz von Senat und Volk von Rom ein Stuck Souveranitat der Trager der alten Res publica Senatus populusque Romanus SPQR sichtbar So konnte man den Prinzipat des Augustus seit 27 v Chr als faktische Monarchie in den Rechtsformen der Republik definieren 54 In diesem Spannungsverhaltnis von Monarchie und erneuerter Republik agierte Augustus und er wunschte sich das auch von Livia Sie tat ihm den Gefallen und fullte ihre neue Rolle vorbildlich aus Dadurch leistete sie einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des neuen Herrschaftssystems Livias Bild auf Munzen nbsp Idealisiertes Portrat Livias als Iustitia auf einer Dupondius Munze ca 22 23 n Chr In diesem Zusammenhang gewinnt der Befund an Bedeutung dass im Westen keine Munzen mit dem Portrat Livias vor der Regierungszeit des Tiberius existieren Daraus kann geschlossen werden dass Augustus seine Ehefrau nicht wie Antonius Kleopatra offentlich prasentieren wollte sondern sie nach dem Sieg uber Agypten auf eine ausseroffentliche Rolle festlegte die dem Ideal der Matrone das heisst der ehrbaren romischen Ehefrau der Republik entsprach Anders stellt sich die Situation im Osten des romischen Reiches dar In Agypten wird Livia zu Lebzeiten des Augustus auf Munzen abgebildet Da das Nilland seit 1 August 30 v Chr aufgrund seines Sonderstatus als romische Provinz unter der personlichen Gerichtsbarkeit des Princeps stand hat Augustus ohne Zweifel personlich Munzen mit dem Bild Livias autorisiert Sie ubernimmt im Osten allgemein und in Agypten speziell die ubliche Funktion einer Konigin bzw Pharaonin Ab etwa 19 v Chr erscheint Livia regelmassig auf Bronzemunzen die fur Agypten gepragt wurden mit der Umschrift Liouia Sebastou Das entspricht der griechischen Variante der lateinischen Formel Livia Augusti und bedeutet Livia Ehefrau des Augustus Livia wird auf diesen Munzen in der Ikonographie einer ptolemaischen Konigin portratiert und verschiedenen Gottinnen wie z B der Fruchtbarkeitsgottin Ceres angeglichen 55 Auch in den Stadten Kleinasiens wird Livia auf Munzen haufig im hellenistischen Doppelportrat mit Augustus zusammen als Konigspaar abgebildet und bereits zu dessen Lebzeiten als Augusta tituliert Eine Angleichung an weibliche Gottheiten z B an Vesta oder Demeter ist hier ebenfalls ublich 56 Auf einer Pragung aus Thessalonike in der Provinz Makedonien wird Livia ausdrucklich als Gottin Livia bezeichnet 57 Livias Schicksal und Rolle in der Zeit nach 30 v Chr war mit dem Problem der Nachfolge im augusteischen Haus unmittelbar verbunden Das enthullt erneut die monarchische Struktur des Prinzipats Sueton verdanken wir die Nachricht dass sich Augustus sehnlichst Kinder von Livia wunschte aber keine von ihr bekam Nur eines habe sie geboren aber es kam zu fruh und war nicht uberlebensfahig 58 Vielleicht ist die Tatsache dass Livia dem Augustus keinen Nachfolger gebar ein Grund warum sie vor Ende der Herrschaft des Augustus nicht auf Munzen des Westens erscheint Wo es aber den ublichen Kommunikationsformen wie in Alexandrien und den Poleis des Ostens entsprach liess Augustus seine Frau auf Munzen in der Position einer gottlich verehrten hellenistischen Konigin abbilden 59 Statuen und Portrats Die aussere Darstellung Livias als Kaisergattin und Mutter nbsp Statue Livias mit Attributen der Ceres Louvre Paris In ungewohnlich grosser Zahl sind Statuen mit dem Portrat Livias gefunden worden Schon die Fulle dokumentiert ihre herausragende Bedeutung fur die Herrscherfamilie Ausserdem dienten sie dazu aller Welt zu zeigen wie Augustus Livia als hochste weibliche Reprasentantin dieser Familie ins Bild gesetzt sehen wollte um den dynastischen Anspruch seines Hauses optimal zu propagieren 60 Bildnisse die zu Lebzeiten des Augustus entstanden zeigen Livia mit einer Zopffrisur dem sogenannten Nodus Sie ist besonders gut auf dem hier zuerst abgebildeten Portrat der Livia dem Albani Bonn Typ aus schwarzem Basalt 27 v Chr 14 n Chr Louvre Paris zu erkennen 61 Der erste uns bekannte Bildnistyp Livias mit einer solchen Frisur der Marbury Hall Typ durfte um 15 v Chr entstanden sein als Livia Mitte 40 war 62 Das zweite offizielle Portrat vom Fayum Typ der Ny Carlsberg Glyptotek Kopenhagen 4 14 n Chr ist im Unterschied zu diesem alterslos gestaltet Wie die neue Staatsordnung des Augustus ewig bestehen soll so wurden auch die Bilder der Herrscherfamilie alterslos gestaltet und Livias Portrat dem ihres Ehemannes angeglichen 63 Wahrend die Physiognomie auf dynastischen Ambitionen des Herrscherpaares und damit die monarchische Struktur des Prinzipats schliessen lasst weisen dagegen Frisur und Tracht des Liviaportrats in die altehrwurdige Tradition der Republik Beide Elemente sollen die Matrone die sittenstrenge aristokratische Ehefrau der alten Adelsrepublik charakterisieren und sind der Ideologie der wiederhergestellten Republik geschuldet Zum Bild der romischen Matrone gehort der mutterliche Zug da es ihre vornehmste Aufgabe war dem Ehemann legitime Kinder zu gebaren Diesen Aspekt betont besonders die Monumentalstatue aus dem Louvre Museum von Paris die Livia mit Nodusfrisur und der traditionellen Matronentracht 64 der lebenspendenden Gottin Ceres mit Ahrenbundel und Fullhorn angleicht Es hat viel fur sich die Statue wegen des betont mutterlichen Aspekts des Liviaportrats mit der Adoption des Tiberius durch Augustus im Jahr 4 n Chr zu verbinden als man Livia zur Reichsmutter zu stilisieren begann 65 Eine Entstehung bereits 9 v Chr ist aber nicht auszuschliessen Fragmente von Selbstzeugnissen LiviasNicht nur die Portrats sondern auch Fragmente ihrer denkwurdigen Ausspruche bestatigen dass Livia ihre Rolle als ideale Ehefrau vollkommen ausfullte Als sie in spateren Jahren gefragt wurde wie sie einen so starken Einfluss auf Augustus gewonnen habe antwortete sie sie habe dies dadurch erreicht dass sie selbst peinlich auf ein sittlich einwandfreies Benehmen gesehen gerne alle seine Wunsche erfullt sich nicht in seine Angelegenheiten gemischt und vor allem den Anschein erweckt habe als hore und merke sie nichts von seinen Liebesgeschichten 66 Die sexuellen Eskapaden soll sich Augustus mit Duldung ja wie uberliefert wird sogar mit Beihilfe seiner Frau geleistet haben 67 In einem Brief nimmt sein Schwager Marcus Antonius das Liebesleben Octavians vor 32 v Chr aufs Korn Was hat dich denn so verandert Dass ich die Konigin Kleopatra VII penetriere Sie ist meine Frau Habe ich jetzt damit angefangen oder schon vor neun Jahren Und du penetrierst du nur Drusilla Wahrhaftig wenn du diesen Brief liest hast du sicher Tertulla oder Terentia oder Rufilla oder Salvia Titisenia oder sie alle penetriert Oder macht es einen Unterschied wo und bei welcher du Erektionen bekommst 68 Augustus Liebschaften mit verheirateten Frauen darunter der Gattin des Maecenas 69 leugneten auch seine Freunde nicht Sie entschuldigten sie mit politischen Zwecken d h Spionagezwecken 70 Davon kann aber keine Rede mehr sein wenn der Kaiser bis in seine letzten Tage sich an Jungfrauen vergriff die ihm teilweise sogar Livia personlich vermittelt haben soll 71 Ungeachtet der Eskapaden ihres Mannes wollte sich Livia als Vorbild der treuen Ehefrau dargestellt wissen und von anderen wahrgenommen werden Dem von ihr gezeichneten Bild entspricht genau der Eintrag in der spatrepublikanischen Spruchsammlung des Publilius Syrus 85 Eine sittsame Frau beherrscht den Gatten durch Gehorsam Und im Jahr 9 v Chr als Livia und Augustus fast 30 Jahre glucklich verheiratet waren preist der aus Alexandria stammende Philosoph Areios unmittelbar nach dem Tod des Drusus in einer Trostschrift dessen Mutter Livia mit den Worten Deines Mannes immer gegenwartiger Begleiter dem nicht nur was in die Offentlichkeit dringt bekannt ist sondern auch alle verborgeneren Regungen eurer Seelen 72 In dem Lob der mustergultigen Ehefrau und Mutter wird wohl eigenes Naturell aufscheinen doch wird es von Augustus mitgepragt worden sein Die Privilegien Livias von 9 v Chr Zu Beginn dieses Jahres 9 v Chr ehrte Augustus Livia durch Privilegien die ihre Mutterrolle starker betonten Im Rahmen seiner Ehe und Sittengesetze 73 verlieh er ihr das ius trium liberorum eine von ihm neu geschaffene Auszeichnung die Muttern von drei lebendgeborenen Kindern zustand 74 Das gleiche Privileg erkannte er auch den Vestalinnen zu 75 Dieses Recht befreite Livia von der Vormundschaft durch einen Tutor und von Strafen fur Kinderlosigkeit 76 Sie war schon 35 v Chr von einem Vormund befreit worden jetzt wurde das Privileg erneuert und mit der Erfullung der Geburtsnorm im Sinne der augusteischen Ehegesetze begrundet Auch wurden ihr erneut Statuen zugebilligt 74 Das war nach wie vor eine aussergewohnliche Ehre nur dass ihr jetzt die Statuen aufgrund ihrer Verdienste gesetzt wurden Sie bestanden darin zwei Sohne geboren und aufgezogen zu haben die jetzt grosse militarische Erfolge in Germanien Drusus und Pannonien Tiberius errungen hatten Die Ehrenbeschlusse des Jahres 9 v Chr wurden nicht als Reaktion auf den Tod des Drusus wie es Cassius Dio nahelegt gefasst 77 sondern mit der feierlichen Weihung der Ara Pacis am Geburtstag Livias verbunden Das war zu Beginn des Jahres Im gleichen Jahr brach sich Drusus bei der Ruckkehr von seinem erfolgreichen Feldzug an die Elbe bei einem Sturz vom Pferd den Unterschenkel Er starb 30 Tage spater gegen Ende des Jahres Die Ehrungen fur Livia und das Janusgesicht des augusteischen PrinzipatsMit den Ehrungen wollte Augustus Livia als segenspendende Mutter erfolgreicher Feldherrn und zugleich als vorbildliche Kaisergattin als mater patriae Mutter des Vaterlandes und femina princeps weiblicher Princeps auszeichnen 78 Den erneuten Prestigezuwachs spiegelt der erwahnte Portrattypus der Monumentalstatue der Livia als segenspendende Gottin Ceres wider Es ist daher nicht auszuschliessen dass er im Rahmen ihres neuen Statuenprivilegs bereits in diesem Jahr eingefuhrt wurde und nicht erst 4 n Chr Die Privilegien des Jahres 9 v Chr verdeutlichen den Januskopf des Prinzipats Einerseits bewegen sie sich im Rahmen der Ehe und Sittengesetze mit denen Augustus die Ideologie der wiederhergestellten Republik bedient Zum anderen wird die Wirklichkeit der Monarchie deutlich hinter der republikanischen Fassade sichtbar wenn namlich Augustus die Ara Pacis Augustae am 30 Januar einweihen liess so verfolgte er damit zweifellos eine dynastische Absicht weil der 30 Januar Livias Geburtstag war 79 Zwar wird jeder Anschein einer Erhohung des Augustus die der Tradition der Res publica widersprach vermieden Aber die Reliefbilder und besonders der grosse Prozessionsfries auf dem der Princeps und seine Angehorigen beim Grundungsopfer dargestellt sind 80 machen dennoch den Friedensaltar zum eindrucksvollsten Denkmal der neuen Dynastie 81 Zugleich mit der Ara Pacis wurde auch das Solarium Augusti geweiht Es war die grosste Sonnenuhr und der grosste Kalender aller Zeiten ein Denkmal fur den Sonnengott Sol das westlich der Ara Pacis errichtet worden war 82 Als Zeiger der Sonnenuhr diente ein Obelisk etwa 30 m hoch der eigens aus Heliopolis in Agypten herangeschafft worden war Er steht heute vor dem Italienischen Parlament In das Pflaster der wohl elliptischen Anlage wurden die Monatslinien sowie die Tage und Stunden in Bronze eingelassen Der Boden des Liniennetzes bedeckte eine Flache von 160 75 m grosser als es die des Augustusforums war Einbezogen in das Liniennetz war die Ara Pacis und das Mausoleum des Augustus Das Liniennetz war so ausgerichtet dass die Ara Pacis genau auf der Linie der Tagundnachtgleiche der Herbst Aquinoktien lag Der Schatten der Spitze des Obelisken fiel am Abend dieses Tages am 23 September genau in den Eingang des Altars und verwies auf den Geburtstag des Augustus dem der Friedensaltar geweiht worden war Schon mit der Geburt so die Aussage des Monuments war von den Gottern vorherbestimmt dass er die Burgerkriege beenden und nach dem Sieg uber Antonius und Kleopatra der Welt den Frieden bringen werde 83 Auch die Linie der Wintersonnenwende war von zwei Punkten aus mit dem Friedensaltar verbunden Der Zeitpunkt dieser Sonnenwende war der Beginn des Sternzeichens des Steinbocks Capricornus und fiel mit dem Zeitpunkt der Empfangnis des Augustus zusammen So sind das Solarium Augusti wie die Ara Pacis zwei zentrale Bestandteile eines Bautensystems das eindeutig dynastisch monarchische Vorstellungen betont Bestatigt wird dieser Eindruck dadurch dass beide Bauten an Livias Geburtstag eingeweiht wurden Edmund Buchner dessen Forschungsergebnisse zur Sonnenuhr inzwischen allerdings teilweise angezweifelt werden fasst ihre Bedeutung so zusammen Mit Augustus beginnt also an Solarium und Ara Pacis ist es sichtbar ein neuer Tag und ein neues Jahr eine neue Ara des Friedens mit all seinen Segnungen mit Fulle Uppigkeit und Gluckseligkeit Diese Anlage ist sozusagen das Horoskop des neuen Herrschers riesig in seinen Ausmassen und auf kosmische Zusammenhange deutend 84 Livias politischer und finanzieller Einfluss als Mater familiasAugustus verwehrte Livia nicht politischen Einfluss auf seine Entscheidungen auszuuben Er fuhrte mit ihr Gesprache von gewichtigem Inhalt und zwar anhand von Aufzeichnungen aus seinem Notizbuch um auf Grund der Umstande nicht zu viel oder zu wenig zu sagen 85 Livia hatte ferner das Recht ihr grosses Vermogen ohne Vormund selbststandig zu verwalten 86 Zu ihren ausgedehnten Besitzungen gehorte ein Bergwerk in Gallien in dem eine besondere Art von Kupfer abgebaut wurde 87 Ihren Sklaven und Freigelassenen stiftete sie ein Columbarium d h eine grosse Grabanlage mit Nischen zur Aufnahme der Aschenurnen Das Totenhaus enthalt uber 1000 Urnen Mindestens 90 Personen konnten identifiziert werden die zweifelsfrei zu Livias Personal gehorten und mit etwa 50 verschiedenen Tatigkeiten betraut waren 88 Freigelassene und Sklaven des Kaiserhauses sprachen vor 14 n Chr dezidiert von der domus Caesarum et Liviae 89 Auch in den literarischen Quellen erscheinen die Haushalte von Augustus und Livia getrennt Das bedeutet dass Livia die direkte Aufsicht uber ihren Haushalt und eine eigene Haushaltsorganisation hatte Ihr stadtischer Haushalt bestand aus einer Dienerschaft von etwa 150 Bediensteten 90 Bemerkenswert ist ein Bautrupp in ihren Diensten der fur keine andere Kaiserin nachweisbar ist Vielleicht war sie am lukrativen stadtromischen Baugeschaft beteiligt 91 Ausserdem besass Livia eine prachtige Landvilla in Prima Porta rund 12 km nordlich von Rom mit dem Namen zu den Hennen ad Gallinas Den Namen erklart die Legende so Als Livia gleich nach ihrer Hochzeit mit Augustus ihr Landgut besuchte flog ein Adler an ihr voruber mit einem weissen Huhn das einen Lorbeerzweig im Schnabel hielt und liess es so wie er es geraubt hatte in ihren Schoss fallen Livia entschloss sich das Federvieh aufzuziehen und den Zweig einpflanzen zu lassen spater brutete die Henne so viele Kuken aus dass die Villa noch zur Zeit Suetons Zu den Huhnern hiess Der Name weist auf die Geflugelzucht der Kaiserin hin Sie zuchtete auf dem Gut weisse Huhner denen man magische Bedeutung zumass 92 Aus dem Zweig aber wuchs ein so uppiger Lorbeerstrauch dass die Kaiser wenn sie dabei waren einen Triumph zu feiern dort die Lorbeerzweige pflucken gingen Im letzten Lebensjahr des Kaisers Nero schlug ein Blitz in das Heiligtum der Kaiser ein und riss der Statue des Augustus sein Zepter aus den Handen 93 Am 20 April 1863 wurde im Park dieser Villa tatsachlich eine monumentale Statue mit leeren Handen gefunden die mit einem eindrucksvollen und historisch bedeutsamen Panzerrelief geschmuckt ist Die beruhmte bis heute am besten von allen Standbildern des ersten Princeps erhaltene Augustusstatue von Prima Porta 94 Ihr immenser Reichtum versetzte Livia in die Lage durch Freigebigkeit ganz wie Augustus Dankbarkeit und Anhanglichkeit zu gewinnen Zugleich lasst sich deutlich das Streben nach okonomischer Unabhangigkeit erkennen Doch hutete sie sich ihren Reichtum nach aussen durch Verschwendung oder uppigen Lebenswandel zur Schau zu stellen Ihre zuruckhaltende Lebensfuhrung glich ganz der des Augustus Wein und Salat ihrer bescheidenen Tafel waren stadtbekannt 95 Und der Princeps trug Gewander die unter Aufsicht seiner Frau im eigenen Haus hergestellt worden waren 96 Sie wollte dem Ideal der altromischen mater familias wie es Augustus Erneuerungsprogramm und der Ideologie der wiederhergestellten Republik entsprach so nahe wie moglich kommen Livias BautatigkeitLivia liess auf eigene Kosten verfallene Tempel in Stand setzen Sie konzentrierte sich auf Heiligtumer von Gottheiten des Frauenlebens und liess die Tempel der Fortuna muliebris und der Bona Dea wiederherstellen 97 Sie rundete damit die Bemuhungen ihres Mannes ab die zahlreichen Sakralbauten Roms wiederherzustellen die in den Wirren der Burgerkriege vernachlassigt und dem Verfall preisgegeben worden waren In seinem Tatenbericht ruhmt sich Augustus er habe in seinem sechsten Konsulat 28 v Chr mit Ermachtigung durch den Senat alle zu diesem Zeitpunkt verfallenen Heiligtumer insgesamt 82 an der Zahl in Stand gesetzt 98 Beide waren davon uberzeugt dass nur durch Ruckbesinnung auf die Gotter die Weltherrschaft Roms garantiert und der Niedergang durch den Wiederaufbau der Tempel aufgehalten werden konnte 99 Im Januar 7 v Chr weihte Livia zusammen mit Tiberius eine prachtige Saulenhalle die nach ihr als Stifterin Porticus Liviae benannt wurde Der Park den sie umschloss wurde ein beliebter Erholungsort fur die Stadter Dort hatte sie einen Tempel fur Concordia die Gottin der Eintracht erbauen lassen 100 Nach dem Zeugnis Ovids baute und weihte Livia den Tempel als offentliches Zeugnis ihrer harmonischen Ehe mit Augustus Der Dichter hat den entscheidenden Aspekt ihrer Baupropaganda wiedergegeben Ausserdem merkt er an dass sie durch eine aufwendige Ausstattung auf die Bedeutung des Tempels aufmerksam machen wollte 101 Der Tempel wurde am 11 Juni geweiht 102 Es war das Fest der Mater Matuta an dem auch deren Tempel am Forum boarium 103 und das Heiligtum der Fortuna Virgo 104 geweiht worden waren Mit der Wahl des Weihedatums verband Livia Concordia mit den beiden Gottheiten der Heirat und der Familie So wurde zwei alten Tempeln und Kulten des Frauenlebens erneut Aufmerksamkeit geschenkt wodurch auch Livias Heiligtum an Bedeutung gewann Dass Livia den Kult der Concordia der Gottin des Familienlebens so sehr am Herzen lag entsprang ihrem Engagement fur Ehe und Familie Durch ihre Bautatigkeit unterstutzte sie die Gesetzgebung ihres Mannes zu Ehe und Geburtenrate 105 Deutlicher als im Falle des Concordia Tempels hat Ovid in seinem Bericht uber die Erneuerung des Tempels der Bona Dea auf dem Aventin Livias Absichten hervorgehoben Danach habe die Frau des Augustus das Heiligtum wiederhergestellt um dem Vorbild ihres Mannes nachzueifern 106 Das beweist dass Ovid diese Massnahme in den grosseren Zusammenhang des augusteischen Programms der Sittenerneuerung eingeordnet wissen wollte Zu diesem Programm passt sehr gut dass sie den Tempel der Fortuna Muliebris der Gottin fur Frauen und das Familienleben restaurieren liess denn diese Gottin war mit dem Ideal der pudicitia der ehelichen Treue untrennbar verbunden Livia in der Rolle der vorbildlichen Kaisergattin matrona Die Rolle der Kaisergattin fullte Livia vorbildlich aus indem sie die Politik ihres Mannes mit Rat und Tat soweit es von ihm gewunscht war unterstutzte 107 Sie begleitete ihn auf allen Reisen 108 so in den Orient 30 29 v Chr 109 und 16 v Chr nach Gallien 110 Im privaten aber auch offentlich reprasentativen Raum verkorperte Livia die sittenstrenge romische Matrona ohne in Roms offentlichem Leben politische Ambitionen zu entfalten In diesem Urteil sind sich die antiken Autoren einig Valerius Maximus bescheinigt ihr insbesondere Keuschheit in der Offentlichkeit pudicitia 111 Der Dichter Ovid streicht ihren moralischen Lebenswandel heraus 112 Seneca beschreibt sie als eine Frau die ihren Ruf aufs sorgfaltigste hutete 113 und Velleius betont dass sie in Herkunft Sittsamkeit und Gestalt die glanzendste der Romerinnen war 114 Auch Tacitus der insgesamt in seinem Werk von ihr ein negatives Bild zeichnet muss zugeben dass ihr Betragen untadelig war Doch rugt er an ihr dass sie im Hinblick auf ihren eigenstandigen Haushalt den Wirkungskreis einer altromischen Matrone entscheidend uberschritt indem sie sich als zu leutselig erwies 115 Ihrer Rolle als Matrone entsprach dass sie am Schicksal der Mitglieder des Kaiserhauses lebhaft Anteil nahm Nach dem tragischen Tod ihres Sohnes Drusus 9 v Chr der sie schwer traf 116 nahm sie seine Familie in ihr Haus auf 117 Von 6 v Chr bis 2 n Chr bangte Livia um ihren erstgeborenen Sohn Tiberius der sich nach einem Zerwurfnis mit Augustus nach Rhodos ins freiwillige Exil zuruckgezogen hatte 118 Als dann 4 n Chr Augustus seinen Stiefsohn adoptierte und zu seinem Sohn machte muss Livia sehr erleichtert gewesen sein 119 Ihre Mutterrolle wurde durch die Entscheidung des Augustus neu akzentuiert und weiter aufgewertet Sie sollte von nun an nicht mehr allein als Gattin des Princeps und Mutter eines erfolgreichen Generals gelten sondern auch als Mutter eines kunftigen Princeps Obwohl sie an der politischen Karriere des Tiberius sehr interessiert war waren Geruchte sie habe andere mogliche Nachfolger wie Lucius und Gaius Caesar oder Agrippa Postumus ausschalten lassen ja sogar fur den Tod ihres Gatten Augustus 14 n Chr gesorgt unsinnig und haltlos 120 Wenn uberhaupt war Livia allenfalls in die Ermordung des Agrippa Postumus des 12 v Chr nachgeborenen Sohnes des Agrippa von der Tochter des Augustus Iulia verstrickt 121 Des Princeps Tod 14 n Chr Livia als Erbin des verstorbenen und Priesterin des vergottlichten Augustus nbsp Marmorkopf der gealterten Livia 1 Halfte des 1 Jahrhunderts Romisch Germanisches Museum Koln Am 19 August 14 n Chr gut einen Monat vor seinem 76 Geburtstag verstarb Augustus in den Armen Livias mit den Worten Livia gedenke in deinem weiteren Leben unserer Ehe und sei gegrusst 122 Sie setzte die sterblichen Uberreste ihres Gatten in seinem Mausoleum auf dem Marsfeld bei 123 Kurz zuvor war das Testament eroffnet worden dessen letzte Fassung Augustus am 3 April 13 v Chr teils eigenhandig geschrieben teils auf sein Diktat hin von zwei Freigelassenen hatte aufsetzen und bei den Vestalinnen hinterlegen hat lassen 124 In diesem Testament hatte Augustus fur Livia vorgesorgt Zwei Drittel der Erbschaft sollten Tiberius ein Drittel ihr zufallen Um ihr einen Teil seines Vermogens gesetzlich zukommen zu lassen hatte Augustus noch zu Lebzeiten vom Senat beschliessen lassen dass seine Frau von der Lex Voconia befreit wurde 125 Dieses Gesetz aus dem Jahre 169 v Chr verbot jedem Mitglied der ersten Zensusklasse eine Frau als Erbin einzusetzen 126 Davon hatte Augustus im Rahmen seiner Ehegesetzgebung einige Frauen durch Senatsbeschluss entbinden lassen 127 Der Dispens war in jedem Einzelfall notig um fur die Frauen der Oberschicht die gleichzeitig das ius liberorum hatten die gesetzliche Moglichkeit zu schaffen Erbin zu werden Ohne den Dispens durch den Senat hatte das ius liberorum keinerlei rechtliche Relevanz fur eine Erbeinsetzung Zu den Frauen die auf diese Weise zusatzlich privilegiert wurden gehorte nun auch Livia die 9 v Chr das Ehrenrecht des ius trium liberorum erhalten hatte Mit ihrem Anteil am Vermogen des Augustus stieg sie zur reichsten Frau Roms auf Mit grossem Engagement erreichte sie beim Senat dass Augustus am 17 September 14 n Chr offiziell zum Gott erhoht wurde Sie selbst wurde Priesterin des Divus Augustus 128 Dass eine Frau Priesterin eines mannlichen Gottes werden konnte und ihm zu Ehren Opfer vollzog war einmalig in Rom Livia baute damit ihre einzigartige Stellung durch diesen Prestigegewinn weiter aus In der Offentlichkeit spiegelte er sich in dem Recht wider dass ihr fortan ein Liktor zustand der ihr bei allen offentlichen Anlassen mit dem Rutenbundel vorausschritt 129 Dieses Ehrenrecht genossen bisher allein die Vestalinnen die Priesterinnen der Vesta Der abgebildete Marmorkopf zeigt das Liviaportrat nach dem Tode des Augustus mit neuer Frisur im Typus der Gottin Ceres 14 42 n Chr Ein Kennzeichen des Cerestypus sind die am Hals herabhangenden Wollschnure die sog vittae die zugleich eine verheiratete Frau charakterisieren Es war das vollig neu gestaltete Bildnis der Livia das nicht nur in der Frisur sondern auch in den Gesichtsproportionen dem klassischen griechischen Gotterbild des 5 Jahrhunderts v Chr angenahert wurde Das neue Bild sollte im ganzen romischen Reich die veranderte Rolle Livias als Witwe und Priesterin des vergottlichten Gatten bekannt machen Es fehlt freilich ein offizieller Prototyp des neuen Bildnisses da Tiberius sich weigerte die Rolle Livias unter seinem Principat zu institutionalisieren 130 nbsp Livia mit der Buste des Divus Augustus Cameo aus Sardonyx unregelmassig geschichtet nach 14 n Chr Fassung aus dem 17 Jahrhundert in Gold und emailliertDas Manko gleichen Gemmen aus die privat in Auftrag gegeben wurden Eine geschnittene Steingemme mit erhaben gearbeiteter Darstellung aus der Zeit 14 29 n Chr jetzt Kunsthistorisches Museum Wien hat Livia als Priesterin des Divus Augustus verewigt Das Bild der Gemme zeigt sie mit Attributen der Gottin Ceres Ahrenbundel und Mohn und der grossen orientalischen Muttergottheit Kybele Mauerkrone der Magna Mater der Romer Auf der rechten Hand halt sie den Portratkopf des vergottlichten Ehemanns Livia wird hier mit zwei bedeutenden Muttergottheiten identifiziert 131 Die Kaisermutter Livia als Iulia Augusta in der Regierungszeit ihres Sohnes Tiberius 14 bis 29 n Chr Bearbeiten Livia wurde auf Grund des Testamentes des Augustus etwa am 3 oder 4 September 14 n Chr in die julische Familie adoptiert und erhielt den Augusta Titel 132 Ihr offizieller Name lautete fortan Iulia Augusta 133 Sie war die erste Frau welche die weibliche Form des Ehrennamens Augustus fuhrte Nach der Adoption wurde die politisch gesellschaftliche Sonderstellung die Livia bereits als Kaisergattin besessen hatte zusatzlich durch die Auszeichnung als Kaisermutter des neuen Princeps Tiberius aufgewertet Das entsprach ganz und gar der dynastischen Absicht des Augustus Doch wurde dieser Sonderstatus nie institutionalisiert und mit politischem Einfluss ausgestattet 134 Kaiserin Livia und Kaiser TiberiusAndererseits hatte sie schon zu Lebzeiten des Augustus im Osten des romischen Reiches gottliche Verehrung erhalten 135 die nach dessen Tod und ihrer Erhebung zur Augusta auch im Westen immer mehr um sich zu greifen begann So wurde sie in Antequaria Anticaria in der sudspanischen Provinz Baetica als genetrix orbis Gebarerin des Erdkreises kultisch verehrt 136 Livia tat alles um durch Ehrungen das Ansehen des vergottlichten Augustus zu starken 137 Der griechische Historiker Cassius Dio spricht in diesem Kontext von ihr als einer Autokratrix Selbstherrscherin indem er den lateinischen Kaisertitel Imperator in das weibliche Geschlecht umwandelt und ins Griechische ubertragt 138 Pontius Pilatus der Prafekt von Iudaea in dessen Amtszeit bekanntlich Jesus gekreuzigt wurde liess noch in Livias Todesjahr Munzen pragen auf deren Vorderseite die Umschrift Tiberius Caesar zu lesen war und auf der Ruckseite analog fur Livia Iolia Kaisaros Iulia des Caesar 139 Die Formulierung zeigt dass Kaiserin Livia als gleichrangig mit Kaiser Tiberius eingeschatzt wurde In der Tat drang Livia mit ihren Aktivitaten immer starker aus dem privaten Bereich auch in den offentlichen Raum vor Den Hohepunkt ihrer Macht erreichte sie 22 n Chr Als Priesterin des Augustus weihte sie am 23 Marz jenes Jahres nach Auskunft des Festkalenders aus Praeneste beim Marcellustheater dem Divus Augustus ein Standbild Eine Statue fur den vergottlichten Augustus den Vater liessen Iulia Augusta und Ti berius Caesar am Theater des Marc ellus aufstellen 140 Der Eintrag in den Kalender beweist dass es sich dabei nicht mehr um eine private Weihung handelte Und er enthielt einen schweren Affront gegenuber Tiberius Livia nutzte seine Abwesenheit von Rom aus und setzte ihren eigenen Namen vor den ihres Sohnes des regierenden Princeps Kein Wunder dass Tiberius sehr verstimmt war denn der Hierarchie des Kaiserhauses hatte jene Reihenfolge entsprochen die ein Jahr spater von den Stadten der Provinz Asia korrekt eingehalten wurde Sie beantragten durch ihren Provinziallandtag einen Tempel fur Tiberius seine Mutter Livia und die Gottheit des romischen Senats Tiberius stimmte fur diese Provinz seiner gottlichen Verehrung an erster und der seiner Mutter an zweiter Stelle zu 141 Im Jahr 25 n Chr beantragte der Provinziallandtag der spanischen Provinz Hispania ulterior beim Senat nach dem Vorbild der Provinz Asia einen Tempel fur Tiberius und seine Mutter errichten zu durfen 142 Als daruber im Senat beraten wurde lehnte Tiberius mit einer Grundsatzrede den Antrag der Spanier ab Dies begrundete der Kaiser damit dass seine Zustimmung zur Errichtung eines Tempels fur ihn in der Provinz Asia nach dem Vorbild des Augustus nur eine Ausnahme gewesen sei Er gehe davon aus dass zwar die einmalige Annahme solcher Ehren Verstandnis gefunden habe sich aber in allen Provinzen in Standbildern der Gotter verehren zu lassen ehrgeizig und uberheblich sei 143 Keinem Senator wird die Kritik entgangen sein die Tiberius ohne ihren Namen ausdrucklich zu erwahnen an seiner Mutter ubte In ihrem Ehrgeiz fordere sie die Tendenz flachendeckend im ganzen romischen Reich als Gottin verehrt zu werden Es drangt sich der Eindruck auf dass Tiberius zahlreiche weitere Antrage ihm einen Kult einzurichten abschlagig beschied weil sie auch Livia einschlossen Jedenfalls lehnte er in seiner Antwort an die Stadt Gytheion Achaia die ihm und Livia Gotterbilder und Altare bereitstellen wollte dies fur seine Person ab und merkte gleichzeitig sarkastisch an Livia werde sich selbst entscheiden und aussern 144 Als man vorschlug der Monat September solle nach ihm in Tiberius und der Monat Oktober nach Livia in Livius umbenannt werden 145 lehnte Tiberius erneut ab um nicht eine Gleichrangigkeit mit seiner Mutter akzeptieren zu mussen Sein Argument das er auch sonst standig im Munde fuhrte war dass man die Ehrungen fur Frauen massvoll begrenzen musse 146 Das entsprach seiner Denkart da er auch fur seine Person ubermassige Ehren ablehnte Die Mehrheit der Forscher interpretiert die Quellen dahin dass die herrschsuchtige Livia eine unertragliche Last fur die Regierungszeit des Tiberius dargestellt habe 147 Doch ubersehen die genannten Autoren welch grossen Vorteil Tiberius besonders in den ersten zehn Jahren seiner Regierungszeit als sein Prinzipat noch nicht gefestigt war und den Fuhrungswechsel uberstehen musste von dem Ansehen Livias und ihrem geschickten Umgang mit alten und neuen Freunden der kaiserlichen Klientel bezog Da Schutz und die Hilfe des Patrons erst auf Bitten des Klienten aktiviert werden konnten musste der Patron zuganglich sein damit dieses System gegenseitiger Unterstutzung funktionierte Augustus hatte aus gutem Grund seinem Adoptivsohn dessen menschenscheues und abweisendes Wesen ihm gut bekannt war die populare Livia zur Seite gestellt Nur durch sie konnte das wichtige System der Binnenbeziehungen zwischen Menschen Parteiungen und dem Kaiserhaus weiterhin aufrechterhalten und so der noch labile Prinzipat des Tiberius gefestigt werden 148 In zwei Stufen versuchte Tiberius die Macht seiner Mutter zu beschranken Zunachst nahm er ihr jeden Einfluss auf die offentlichen Angelegenheiten uberliess ihr jedoch die Leitung der hauslichen Geschafte wie Cassius Dio berichtet 149 Spatestens seit 26 n Chr als sich Tiberius auf Dauer nach Capri zuruckzog und den Pratorianerprafekten Seian mit der Verwaltung des romischen Reiches betraute begann die zweite Etappe von Livias Entmachtung Indem sich Tiberius dem Einfluss seiner Mutter entzog wurde auch ihre Macht schwer erschuttert Sueton analysiert diese Strategie wie folgt Weil er sich durch seine Mutter Livia eingeengt fuhlte da sie seiner Ansicht nach einen gleich grossen Anteil an der Machtausubung potentia beanspruchte vermied er ein haufiges Zusammentreffen mit ihr und langere Gesprache unter vier Augen damit es nicht so aussehe als werde er durch ihre Ratschlage regiert 150 Livias Tod 29 n Chr Als Livia drei Jahre spater im Alter von 86 Jahren in Rom starb und im Augustusmausoleum beigesetzt wurde 151 weigerte sich Tiberius Capri zu verlassen und an der offentlichen Bestattung teilzunehmen So tief ging der Bruch zwischen Mutter und Sohn dass Tiberius sogar die offizielle Erhohung Livias zur Gottheit die der Senat vorgeschlagen hatte verweigerte Suetons Schilderung lasst sich kaum noch an Dramatik uberbieten Jedenfalls hat er seine Mutter wahrend der ganzen drei Jahre die sie nach seinem Weggang noch lebte nur einmal an einem Tag und auch da nur fur sehr wenige Stunden gesehen Als sie bald darauf erkrankte machte er sich nicht die Muhe sie zu besuchen Und als sie dann gestorben war nahrte er die Hoffnung er werde kommen verbot dann aber als ihr Leichnam durch mehrtagige Verzogerung entstellt und in Verwesung ubergegangen schliesslich beigesetzt worden war ihre Erhebung zur Gottheit 152 Diva Augusta Livias langer Weg zur Vergottung durch ihren Enkel Kaiser Claudius 17 Januar 42 n Chr Bearbeiten nbsp Der Marmorkopf der Livia Drusilla als Diva Augusta aus der Zeit nach 42 n Chr wurde im 18 Jahrhundert auf eine andere romische Marmorstatue gesetzt Uberlebensgrosse Statue heute im Louvre in ParisErst Claudius Enkel des Tiberius C Nero und der Livia dritter Kaiser nach Augustus liess ihr knapp ein Jahr nach seinem Herrschaftsantritt am 17 Januar 42 n Chr gottliche Ehren zuerkennen 153 Nur uber seine Grossmutter Livia war Claudius mit Augustus verbunden Mit der offiziellen Vergottung Livias konnte er der als erster Princeps nicht Sohn oder Enkel eines vergottlichten Herrschers war an der sakralen Weihe des Kaiserhauses Anteil gewinnen Mit Absicht legte er daher den Termin fur diesen Staatsakt auf den offiziellen Hochzeitstag von Livia und Augustus Er liess aus diesem Anlass Munzen pragen mit der Umschrift Divus Augustus Diva Augusta 154 und stellte Livia damit dezidiert an die Seite ihres Gatten und ersten Kaisers Dementsprechend lautete der offizielle Name des Tempels in dem die Kultbilder des Kaiserpaares untergebracht waren templum Divi Augusti und Divae Augustae Tempel des vergottlichten Augustus und der vergottlichten Augusta Er ordnete ferner an dass kunftig der Opferdienst fur sie durch die Vestalinnen verrichtet werden und die Frauen bei ihrem Namen schworen sollten Livia wurde folglich mit der Gottin Vesta identifiziert die sie bereits zu Lebzeiten auf einer Inschrift von Lampsakos verkorpert hatte 155 Ausserdem wurden Livia am Tag ihrer Vergottlichung als weitere Ehrung beim Circusumzug ein von Elefanten gezogener Wagen so wie Augustus einen besass zugebilligt 156 Elefanten zu besitzen war ein Vorrecht nur der Kaiser Die Dickhauter wurden dressiert und in einem Gehege zwischen Laurentum und Ardea gehalten 157 Sie wurden bei Triumphzugen und Circusspielen verwendet Im vorliegenden Fall fuhren die Standbilder von Augustus und Livia auf einem von Elefanten gezogenen jeweils gleichartigen Wagen in den Circus 158 Zur Diva Augusta erhoht hatte Livia postum die grosstmogliche Ehrung erreicht und war ihrem ebenso vergotteten Gatten Augustus nunmehr vollig gleichgestellt Als Gottin war Livia nicht mehr nur Tochter Ehefrau oder Mutter sondern erlangte endlich einen eigenen Status 159 Historische Bedeutung Livias BearbeitenLivia die erste und bedeutendste Kaiserfrau im romischen Weltreich Bearbeiten Als Livia Drusilla vermutlich im Oktober 38 v Chr den Triumvirn C Caesar heiratete trat sie aus dem Schatten der Zweitrangigkeit als Frau des Tiberius Claudius Nero Als Gattin des nach Antonius zweitmachtigsten Mannes im Staat ruckte sie ins Zentrum der militarischen und politischen Auseinandersetzungen jener Zeit Der Aufstieg des jungen Caesar Oktavian vom Triumvirn zum Princeps und damit machtigsten Mann des romischen Reiches war auch ihr eigener Dass die Ehe 52 Jahre bis zum naturlichen Tode des Augustus halten sollte ist fur die damalige Zeit aussergewohnlich denn in den aristokratischen Kreisen wurden Ehen meist nicht auf Lebenszeit geschlossen sondern waren ein bewahrtes Mittel um kurzlebige politische Bundnisse personal abzusichern Die lange Dauer der Ehe ist umso bemerkenswerter als Livia Augustus Wunsch nach einem Kind wegen einer mit schweren Komplikationen verbundenen Fruhgeburt nicht erfullen konnte So muss bei allen politischen Motiven der Eheschliessung auch gegenseitige Liebe und tiefer Respekt im Spiel gewesen sein Zeitlebens war Livia auf ihren guten Ruf als Ehefrau und vorbildliche Mutter bedacht Im Rahmen der augusteischen Propaganda der wiederhergestellten Republik wirkte sie seit 27 v Chr geradezu als lebende Inkarnation gesellschaftlicher und moralischer Erneuerung Augustus wurdigte diese Rolle durch Ehrungen vor allem 9 v Chr und raumte ihr politischen Einfluss ein denn er pflegte wichtige Fragen der Politik mit ihr zu besprechen und ihren Rat einzuholen 160 Wenn Kaiser Caligula spater Livia Odysseus im Unterrock titulierte 161 so setzt das ein aussergewohnliches Mass an politischen und geistigen Fahigkeiten bei ihr voraus Livia behielt auch in kritischen Situationen einen kuhlen Kopf wo Augustus bisweilen hitzig reagierte Sie scheint ein reiner Verstandesmensch gewesen zu sein was Kaiser Caligula den Nachfolger des Tiberius zu seinem bissigen Bonmot veranlasste 162 Antike Beurteilung Bearbeiten Livia Gattin des ersten romischen Kaisers Augustus und Mutter seines Nachfolgers Tiberius war die erste und wohl bedeutendste Kaiserin Roms Dennoch haben die antiken Autoren von keiner anderen Frau aus den Familien der aristokratischen Elite Roms ein so widerspruchliches und zwiespaltiges Bild gezeichnet wie von ihr Das Urteil schwankt zwischen zwei Polen die gegensatzlicher nicht sein konnen Skrupellose Intrigantin und Machtpolitikerin die auch vor Giftmord nicht zuruckschreckt 163 Oder Verkorperung des Ideals der vorbildlichen Gattin und stets um das Wohl ihrer leiblichen Kinder wie Stiefkinder bemuhten Stief Mutter Das negative Bild geht vor allem auf den Geschichtsschreiber Cornelius Tacitus zuruck der auch dem Prinzipat des Augustus kritisch gegenuberstand siehe auch Senatorische Geschichtsschreibung Es findet sich in Spuren aber auch bei Cassius Dio und dem romischen Kaiserbiographen Gaius Suetonius Tranquillus Das positive Urteil uber Livias Leben vermitteln vor allem die Quellen der augusteischen Zeit Es wirkt bruchstuckhaft noch in die spatere Uberlieferung des Cassius Dio und Sueton hinein Forschungsgeschichte Bearbeiten Durch die ambivalente Quellenlage pendeln die Urteile der modernen Forschung uber Livia im gleichen Masse zwischen diesen beiden Polen So reihte sie der Sachbuchautor Helmut Werner in seinem Werk Tyranninnen Grausame Frauen der Weltgeschichte 2005 in die Galerie jener Frauengestalten ein die durch ihre Blutrunstigkeit und Machtbesessenheit Geschichte schrieben Zur gleichen Zeit hat der Dramatiker Rolf Hochhuth in seiner historischen Erzahlung Livia und Julia Demontage der Geschichtsschreibung Livia als Gift Morderin an sieben potentiellen Nachfolgern ihres Gatten zu entlarven versucht Sie habe nie das Ziel aus den Augen verloren ihren nach dem Tod des Drusus nunmehr einzigen leiblichen Sohn Tiberius gegen die leiblichen Erben des Augustus als Nachfolger durchzusetzen Hochhuth machte Octavian statt Claudius Nero zum Vater von Livias zweitem Sohn Drusus und folgerte Livia habe sich mit ihrem ersten Ehemann Claudius Nero abgesprochen sich zu Octavian ins Bett zu legen und von ihm schwangern zu lassen denn sie hatten konspirativ den Plan gefasst an Octavian Rache zu nehmen an den Mordern ihres Vaters indem sie dessen Enkel Tiberius an den Enkeln des Kaisers vorbei den Weg zum Thron freimacht frei mordet 164 Nach Hochhuth war Livia der dustere Racheengel ihres Ehemanns Claudius Nero dazu ausersehen die leiblichen Erben des Augustus zu vernichten 165 Zu der Verbreitung der negativen Beurteilung trug Robert Graves in seiner fiktiven Autobiographie des Kaisers Claudius bei Graves hat die Charakteristik Livias fur mehrere Generationen regelrecht auf die Rolle der Giftmorderin und vom Ehrgeiz zerfressenen Potentatin zementiert in deren Handen die wahre Macht der res publica restituta zusammenlauft Augustus herrschte uber die Welt aber Livia herrschte uber Augustus 166 In die gleiche Richtung weist das negative Urteil von Golo Mann Er charakterisierte sie als die ewige Stiefmutter den Blick auf ihren grossen Hatschelhans Tiberius gerichtet ohne Liebe und Gnade fur ihre Stiefkinder 167 Der renommierte englische Althistoriker Sir Ronald Syme ubertrug in seinen Standardwerk zur Romischen Revolution seine fast schon personliche Abneigung gegen den ersten Princeps auf dessen dritte Ehefrau und degradierte sie zu einer befehlsgewohnten Karrieremacherin 168 die mit Hilfe einer eng gefassten Clique den Staat regiert 169 und deren ehrbares offentliches Auftreten in grosstmoglichem Widerspruch zu ihren geheimen Aktivitaten gestanden haben soll 170 Vor dieser furchteinflossenden Frau gab es fur Augustus kein Entkommen so der englische Althistoriker Syme lieferte bei seiner Einschatzung wohl die einpragsamste Analyse der Verbindung zwischen Livia und Octavian im Jahr 39 v Chr 171 Die Ehe mit Livia Drusilla war ein politisches Bundnis mit den Claudiern wenn auch nicht dies allein Die kalte Schonheit mit den schmalen Lippen der dunnen Nase und dem entschlossenen Blick hatte in vollem Masse die politischen Fahigkeiten zweier Hauser geerbt der Claudii und der Livii die in Rom uber Macht aus eigenem Recht verfugten Sie beutete ihre Klugheit zu ihrem eigenen und ihrer Familie Vorteil aus Augustus unterliess es nie ihren Rat in Staatsgeschaften einzuholen Es lohnte sich ihn zu haben und sie verriet nie ein Geheimnis 172 Anderseits wurden schon fruh gunstige Urteile uber Livia gefallt Ein positives Liviabild entwickelte bereits Joseph Aschbach 1864 Livia wusste sich allmahlich mit dem ganzen Geiste seiner Augustus Politik und Regierung so innig vertraut zu machen dass er in ihr den lebendigen Ausdruck von dem was er selbst wollte und erstrebte erkannte und der geistige Verkehr mit ihr ihm unentbehrlich ward 173 Im gleichen Tenor urteilte Jochen Bleicken in seiner Augustusbiographie von 1998 wenn er Livia als mustergultige Ehefrau und Mutter ihrer eigenen und der ihr anvertrauten fremden Kinder charakterisiert und wortlich fortfahrt Sie hatte dieselbe Fahigkeit zur Durchsetzung und dieselbe Konsequenz in der Praxis des Alltagslebens wie Augustus in der Politik Augustus und Livia scheinen als Ehepartner in einer uber 50jahrigen Ehe durch gegenseitige Achtung und Anpassung einander ahnlicher geworden zu sein Wir wissen von keinem schweren Zerwurfnis wozu gewiss nicht zuletzt die sittenstrenge Haltung Livias beigetragen hat die sich nicht erlaubte was sie dem Gatten nachsah 174 Angesichts dieser widerspruchlichen Quellenlage und der davon abhangigen Rezeption in der Moderne ist es unmoglich eine Biographie Livias zu schreiben die der Wirklichkeit entspricht Es fehlen vollig Selbstzeugnisse Livias die einen Einblick in ihre eigene Gedankenwelt geben und es gestatten wurden neben der ausseren Geschichte ihrer politischen und gesellschaftlichen Rolle auch ihre innere geistige und moralische Entwicklung zu berucksichtigen Fast das gesamte Material uber Livia stammt aus historiographischen Texten die von Mannern verfasst wurden und ganz unterschiedliche Konzepte uber das Ideal weiblichen Lebens und die offentliche Rolle von Frauen widerspiegeln Oftmals zielen ihre Darstellungen uber Livia gar nicht wirklich auf sie als Frau sondern benutzen sie als Medium um indirekt uber den Princeps und den Prinzipat ein Urteil zu fallen Es ist daher ausserst schwer Realitat und Fiktion voneinander zu trennen Zuletzt hat daher die Alt und Kulturhistorikerin Christiane Kunst in der neuesten Biographie zu Livia von 2008 Das Leben der offentlich sichtbaren oder anders gesagt der fur die Offentlichkeit sichtbar gemachten Person fast ausnahmslos als Livias Leben dargestellt 175 Mit Verweis auf die schwierige Quellensituation und armut schreibt Kunst eine Geschichte Livias eingebettet in eine kulturgeschichtliche Analyse des Frauenbildes dieser Epoche 176 Ursachen fur Livias gebrochene Biographie in den antiken Quellen und in der modernen Rezeption Bearbeiten Das positive Urteil uber Livia das die zeitgenossische Uberlieferung pragte schlug in der nachaugusteischen Geschichtsschreibung vor allem bei Tacitus in das entgegengesetzte Bild einer skrupellosen Machtpolitikerin und Giftmorderin um Das Fascinosum dieser Frauengestalt reicht bis in die moderne Gegenwart Es wurde 1973 von Golo Mann 2005 von Helmut Werner und dem Dramatiker Rolf Hochhuth rezipiert Zu den Tatsachen von grosser historischer Bedeutung gehort dass Livia bis zu ihrem Tod 29 n Chr im Zentrum der Macht des romischen Reiches stand die ersten Jahre als Ehefrau des Triumvirn Octavian dann an der Seite des 30 v Chr zur Alleinherrschaft gelangten Princeps Augustus und schliesslich als Mutter des zweiten Herrschers ihres Sohnes Tiberius Es waren ihre direkten Nachkommen die samtliche Herrscher der julisch claudischen Dynastie stellten und zum Teil noch in ihrem Haushalt aufgewachsen waren Einer von ihnen ihr Enkel Claudius und vierter Princeps liess sie zur Gottin erheben um auf diese Weise seine Verbundenheit mit dem ebenfalls vergottlichten Augustus zum Ausdruck zu bringen und seine Herrschaft dynastisch zu legitimieren Augustus war der Schopfer des Prinzipats der die Alleinherrschaft eines alle anderen an Charisma und sozialer Ansehensmacht uberragenden Princeps mit republikanischen Traditionen und Rechtsformen verband Die Koppelung von Tradition und Innovation sollte den Prinzipat den alten aristokratischen Eliten und dem Volk ertraglich machen Das war ein langfristiges Vorhaben das auch nach dem Tod des Augustus 14 n Chr noch nicht abgeschlossen war Livia stand wahrend ihrer ganzen Ehe mit Augustus im Zentrum dieser politischen Entwicklung An ihrer Person entwickelte sich die Definition der kunftigen Rolle der Kaisergattin in Rom 177 Nach dem Tod des Augustus trat sie als Mutter des Nachfolgers fur 15 Jahre noch starker ins Rampenlicht der Politik Den Hohepunkt ihrer Macht erreichte sie um 22 n Chr Das fuhrte in den folgenden Jahren bis zu ihrem Tod zu Konflikten zwischen Mutter und Sohn nicht zuletzt weil auch die Position der Kaiserwitwe und Kaisermutter im fruhen Prinzipat noch nicht geklart war Das war alles in allem ein ausserst brisantes politisches Problem denn in der Verfassungswirklichkeit war der Prinzipat eine Militarmonarchie in der Verfassungsform und Rechtstheorie aber beharrten Augustus und auch Tiberius darauf dass die Republik wiederhergestellt sei Da war kein Platz fur die Existenz einer Kaiserin weder in Gestalt der Kaisergattin noch jener der Kaisermutter denn beide Funktionen hatten den dynastisch monarchischen Charakter des Prinzipats enthullt In krassem Gegensatz zu dieser offiziellen Politik die faktische Position des Herrschers hinter einer republikanischen Fassade zu verhullen stand nun das Bemuhen des Augustus seinem Prinzipat dennoch eine dynastische Erbfolge zu implantieren Man kann an den offentlichen Ehrenbeschlussen des Augustus fur seine Frau einen wichtigen Tatbestand ablesen Livias staatspolitische Bedeutung stieg in dem Masse in dem es immer wahrscheinlicher wurde dass der alteren claudischen Linie die keine Blutsverwandtschaft mit Augustus fur sich beanspruchen konnte die Nachfolge im Prinzipat zufallen wurde So bestand Livias alle anderen Frauen uberragende politische Funktion in Propaganda und Selbstdarstellung des fruhen Prinzipats vor allem darin dass sie die dynastische Legitimation des neuen Herrschaftssystems verkorperte 178 In den Ehrungen der Jahre 35 v Chr und vor allem 9 v Chr honorierte Augustus einerseits Livias Verdienste weil sie ganz im Sinne seiner Sitten und Ehegesetzgebung das republikanische Ideal der altromischen aristokratischen Ehefrau und Mutter vorlebte Wenn er aber im gleichen Jahr die Ara Pacis und das Solarium Augusti im Nordteil des Campus Martius am Geburtstag Livias dem 30 Januar weihte 179 so galt diese Ehrung Livia als Tragerin der dynastischen Legitimation der Monarchie Livia als lebende Inkarnation traditioneller Werte und Moralvorstellungen der wiederhergestellten Republik und die gleiche Livia als Verkorperung dynastisch monarchischer Bestrebungen das enthullt den unauflosbaren Widerspruch ihrer offentlichen Position und musste zwangslaufig zu einer gebrochenen Biographie fuhren denn je grosser vor allem in der Zeit nach dem Tod des Augustus ihre Bedeutung als Tragerin der dynastische Legitimation eines monarchischen Systems wurde umso mehr wurde sie Zielscheibe der antimonarchischen Geschichtsschreibung und als machtbesessene Intrigantin und Giftmorderin diffamiert Nach dem Grundsatz Viel Feind viel Ehr bestatigt das negative Liviabild der nachaugusteischen Geschichtsschreibung eher das positive der augusteischen Zeit anstatt es zu widerlegen Livia war und bleibt die erste und bedeutendste aller romischen Kaiserinnen Ihre bis heute auch in zahlreichen Statuen Munzen und Inschriften nachwirkende weltgeschichtliche Bedeutung besteht darin dass sie dem fruhen Prinzipat auch ein weibliches Gesicht verlieh und einen wesentlichen Beitrag zur Festigung des von Augustus begrundeten Prinzipats leistete Quellen BearbeitenCassius Dio Romische Geschichte Ubersetzt von Otto Veh Artemis Verlag Zurich 1985 englische Ubersetzung Helmut Freis Hrsg und Ubers Historische Inschriften zur romischen Kaiserzeit von Augustus bis Konstantin I Inschriften aus der Zeit der julisch claudischen Dynastie a Historische Ereignisse 2 Feiertage des Kaiserhauses Fasti Praenestini 2 durchgesehene Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1994 ISBN 3 534 08586 8 Texte zur Forschung Band 49 Gaius Plinius Secundus Naturkunde lateinisch deutsch Herausgegeben und ubersetzt von Roderich Konig in Zusammenarbeit mit Joachim Hopp und Wolfgang Glockner 37 Bande Zurich u a 1990 2004 ISBN 3 7608 1618 5 Res gestae divi Augusti Meine Taten herausgegeben von Ekkehard Weber Artemis amp Winkler Dusseldorf 2004 zuerst 1970 ISBN 3 7608 1378 X Sueton Kaiserbiografien von Gaius Iulius Caesar bis Domitian Zahlreiche Ausgaben beispielsweise in Samtliche erhaltene Werke Essen 2004 deutsche Ubersetzung Text lateinisch englische Ubersetzung Tacitus Annalen das Geschichtswerk setzt erst mit dem Tod des Augustus ein enthalt aber zahlreiche Ruckblicke auf seine Herrschaft Zahlreiche Ausgaben beispielsweise lateinisch und deutsch hg von Erich Heller Munchen u Zurich 1982 Text lateinisch englisch Velleius Paterculus Romische Geschichte Historia Romana Ubersetzt und lateinisch deutsch herausgegeben von Marion Giebel Reclam Stuttgart 2004 ISBN 3 15 008566 7 lateinischer Text mit englischer Ubersetzung Literatur BearbeitenWissenschaftliche Literatur Annetta Alexandridis Die Frauen des romischen Kaiserhauses Eine Untersuchung ihrer bildlichen Darstellung von Livia bis Iulia Domna Philipp von Zabern Mainz 2004 ISBN 3 8053 3304 8 Ernst Baltrusch Regimen morum Die Reglementierung des Privatlebens der Senatoren und Ritter in der romischen Republik und fruhen Kaiserzeit Vestigia Band 41 Beck Munchen 1989 ISBN 3 406 33384 2 Anthony A Barrett Livia First Lady of Imperial Rome Yale University Press New Haven London 2003 ISBN 0 300 09196 6 Jochen Bleicken Augustus Eine Biographie Fest Berlin 1998 ISBN 3 8286 0027 1 Klaus Bringmann Thomas Schafer Augustus und die Begrundung des romischen Kaisertums Akademie Verlag Berlin 2002 ISBN 3 05 003054 2 Klaus Bringmann Augustus Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2007 ISBN 978 3 534 15419 7 T Robert S Broughton The Magistrates of the Roman Republic Band I 509 B C 100 B C und II 99 B C 31 B C Cleveland Ohio 1951 1952 Neudruck Ann Arbor 1968 Edmund Buchner Die Sonnenuhr des Augustus Nachdruck aus RM 1976 und 1980 und Nachtrag uber die Ausgrabung 1980 1981 Zabern Mainz 1982 ISBN 3 8053 0430 7 Manfred Clauss Kaiser und Gott Herrscherkult im romischen Reich Teubner Stuttgart Leipzig 1999 ISBN 3 519 07444 3 Alexander Demandt Das Privatleben der romischen Kaiser Beck Munchen 1996 ISBN 3 406 40525 8 Angelika Dierichs Das Idealbild der romischen Kaiserin Livia Augusta In Thomas Spath Beate Wagner Hasel Hrsg Frauenwelten in der Antike Geschlechterordnung und weibliche Lebenspraxis Metzler Stuttgart 2000 ISBN 3 476 01677 3 S 241 262 Werner Eck Augustus und seine Zeit Beck Munchen 1998 ISBN 3 406 41884 8 Walter Eder Augustus and the Power of Tradition The Augustan Principate as Binding Link between Republic and Empire In Kurt A Raaflaub Mark Toher Hrsg Between Republic and Empire Interpretations of Augustus and His Principate Berkeley Los Angeles Oxford 1990 ISBN 0 520 08447 0 S 71 122 wieder abgedruckt in K Galinsky Hrsg The Cambridge Companion to the Age of Augustus Cambridge u a 2005 ISBN 0 521 80796 4 S 13 ff Volker Fadinger Die Begrundung des Prinzipats Quellenkritische und staatsrechtliche Untersuchungen zu Cassius Dio und der Paralleluberlieferung Munchen 1969 Pierre Gros Aurea Templa Recherches sur l Architecture religieuse de Rome a l epoque d Auguste Ecole francaise de Rome Rome 1976 Bibliotheque des Ecoles francaises d Athenes et de Rome fasc 231 Dietmar Kienast Augustus Princeps und Monarch 3 erweiterte Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1999 ISBN 3 534 14293 4 Dietmar Kienast Romische Kaisertabelle Grundzuge einer romischen Kaiserchronologie Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1990 ISBN 3 534 07532 3 Frank Kolb Rom Die Geschichte der Stadt in der Antike 2 uberarbeitete Auflage Beck Munchen 2002 ISBN 3 406 46988 4 Christiane Kunst Livia Macht und Intrigen am Hof des Augustus Klett Cotta Stuttgart 2008 ISBN 978 3 608 94228 6 Rezension Claudia Martina Perkounig Livia Drusilla Iulia Augusta Das politische Portrat der ersten Kaiserin Roms Bohlau Koln u a 1995 ISBN 3 205 98221 5 Hans Werner Ritter Livias Erhebung zur Augusta In Chiron 2 1972 S 313 338 Andrea Scheithauer Kaiserliche Bautatigkeit in Rom Das Echo in der antiken Literatur Steiner Stuttgart 2000 ISBN 3 515 07465 1 Heidelberger althistorische Beitrage und epigraphische Studien 32 Paul Schrombges Tiberius und die Res publica Romana Untersuchungen zur Institutionalisierung des fruhen romischen Principats Habelt Bonn 1986 ISBN 3 7749 2207 1 Heinrich Schlange Schoningen Augustus Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2005 ISBN 3 534 16512 8 Thomas Spath Frauenmacht in der fruhen romischen Kaiserzeit Ein kritischer Blick auf die historische Konstruktion der Kaiserfrauen In Maria H Dettenhofer Hrsg Reine Mannersache Frauen in Mannerdomanen der antiken Welt Bohlau Koln u a 1994 ISBN 3 412 08693 2 Hildegard Temporini Grafin Vitzthum Hrsg Die Kaiserinnen Roms Von Livia bis Theodora Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 49513 3 bes S 21 102 Rolf Winkes Livia Octavia Iulia Portrats und Darstellungen Archaeologia Transatlantica 13 Art and Archaeology Publ College Erasme Louvain la Neuve 1995 Paul Zanker Augustus und die Macht der Bilder 2 Auflage Beck Munchen 1990 ISBN 3 406 32067 8 Belletristik Rolf Hochhuth Livia und Julia Langen Muller Munchen 2005 ISBN 3 7844 2982 3 Dietrich Oldenburg Pisos Verbrechen Haag und Herchen Frankfurt 2010 ISBN 978 3 89846 586 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Livia Drusilla Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Livia Drusilla im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Donna Hurley Kurzbiografie englisch bei De Imperatoribus Romanis mit Literaturangaben Anmerkungen Bearbeiten CIL 9 3661 Cassius Dio 48 43 44 vgl dazu C M Perkounig Livia Drusilla Iulia Augusta 1995 S 31 33 Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 21 Auch an der allgemein angenommenen Datierung 58 v Chr sind unlangst Zweifel geaussert worden mit dem Argument dass die Ara pacis am 30 Januar 9 v Chr zu Ehren des 50 Geburtstags der Livia geweiht worden sei Anthony A Barrett The Year of Livia s Birth In Classical Quarterly Bd 49 1999 S 630 632 Dagegen Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 21 f zu Gunsten von 58 v Chr Sueton Tiberius 3 1 T Robert S Broughton Magistrates of the Roman Republic Band 2 S 21 f mit den Quellenbelegen CIL 9 3660 Inscriptiones Latinae selectae 124 5 Sueton Tiberius 3 1 Tacitus Annalen 5 1 1 6 51 1 Dazu und zur Frage eines politischen Hintergrunds der Heirat Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 23 f und 34 Cicero ad familiares 11 19 1 Cassius Dio 48 44 1 Zu der uneingeschrankten Strafgewalt der Triumvirn als formalrechtliche Grundlage der Proskriptionen Volker Fadinger Die Begrundung des Prinzipats 1969 S 40 f mit den Quellenbelegen Zu seiner Pratur 42 v Chr Sueton Tiberius 4 2 T Robert S Broughton The Magistrates of the Roman Republic Band II S 359 und Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 40 Bei diesem Amt war ein Mindestalter von 40 Jahren vorgeschrieben Livius 40 44 1 Anders Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 28 die aus der Amterlaufbahn erschliessen will dass er mindestens 15 Jahre alter als seine Frau war Velleius 2 71 3 Sueton Tiberius 5 1 Velleius 2 76 1 Sueton Tiberius 6 2 und Cassius Dio 54 7 2 Velleius 2 77 1 3 und Tacitus Annalen 5 1 1 Cassius Dio 48 34 3 Sueton Augustus 62 2 und Cassius Dio 48 34 3 Sueton Augustus 62 2 pertaesus ut scribit morum perversitatem eius Dazu auch Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 47 und 288 Anm 8 wo versehentlich Sueton Augustus 69 2 statt 62 2 als Beleg angegeben ist Sueton Claudius 1 1 Sueton Claudius 11 3 Antonius Geburtstag der nach seiner Niederlage bei Actium 31 v Chr vom Senat zu einem Ungluckstag erklart wurde Cassius Dio 51 19 3 Velleius 2 79 2 vgl auch 2 94 1 und Cassius Dio 48 44 3 zum Problem der Datierung jetzt im Einzelnen Kunst Livia S 48 und 336 340 Appendix 1 Die Geburt des Drusus und das Hochzeitsdatum von Livia und Octavian So korrekt Sueton Claudius 1 1 vgl auch Dietmar Kienast Nero C Drusus Nr II 24 in DNP 3 1997 Sp 15 gegen Sueton Claudius 11 3 Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 336 338 Tacitus Annalen 5 1 2 cupidine formae Sueton Augustus 62 2 Liviam Drusillam matrimonio Tiberi Neronis et quidem praegnantem abduxit dilexitque et probavit unice ac perseveranter Vgl Klaus Bringmann Augustus Darmstadt 2007 S 81 Vgl Thomas Spath Frauenmacht in der fruhen romischen Kaiserzeit S 183 mit Anm 66 Werner Eck Augustus Munchen 1998 S 24 f Tacitus Annalen 5 1 Heinrich Schlange Schoningen Augustus Darmstadt 2005 S 63 ubernimmt die Version des Tacitus der aber selbst bekennen muss dass das eine unsichere These sei T Robert S Broughton Magistrates of the Roman Republic II S 390 mit den Quellenbelegen und Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 48 f Jochen Bleicken Augustus Berlin 1998 S 209 Sueton Claudius 1 vgl auch Cassius Dio 48 44 5 und Klaus Bringmann Augustus S 81 Dazu im Einzelnen mit den Quellenbelegen Volker Fadinger Prinzipat S 48 ff und Dietmar Kienast Augustus Princeps und Monarch 3 erweiterte Auflage Darmstadt 1999 S 37 ff Vgl auch Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 66 Dazu im Einzelnen mit allen Quellen Volker Fadinger Prinzipat S 89 ff und Dietmar Kienast Augustus S 53 ff Cassius Dio 49 15 5 vgl Wolfgang Kunkel Roland Wittmann Staatsordnung und Staatspraxis der romischen Republik Zweiter Abschnitt Die Magistratur Handbuch der Altertumswissenschaft X 3 2 2 Munchen 1995 S 664 Cassius Dio 49 38 1 Nach Paul Schrombges Tiberius und die Res publica Romana S 376 Anm 214 war anders als im Falle Octavians Vorbild fur das Privileg Livias und Octavias nicht die sacrosanctitas des Volkstribunen sondern die der Vestalinnen Dagegen zu Recht Christiane Kunst Livia S 79 Cassius Dio spricht ausdrucklich von der Unverletzlichkeit der Volkstribunen und nicht der von Vestalinnen Vgl dazu Festus 318 unter dem Stichwort sacrosanctus und Walter Eder Sacrosanctus In Der Neue Pauly DNP Band 10 Metzler Stuttgart 2001 ISBN 3 476 01480 0 Sp 1203 Cassius Dio 44 5 3 dazu im Einzelnen mit den Parallelquellen Martin Jehne Der Staat des Dictators Caesar Passauer Historische Forschungen 3 Bohlau Koln Wien 1987 96 ff mit Anm 4 S 96 ISBN 3 412 06786 5 Zu Caesar dem Diktator als Vorbild Octavians fur die Ehrungen des Jahres 35 v Chr Jochen Bleicken Augustus Berlin 1998 S 654 Cassius Dio 49 38 1 Plinius Naturalis historia 34 30 Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 78 ff Werner Eck Augustus S 29 Sueton Tiberius 7 1 Cassius Dio 48 44 4f dazu Werner Eck Augustus S 25 Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 82 Digesten 24 2 1 Plutarch Antonius 57 3 Augustus Res gestae Kap 34 Plutarch Antonius 58 3 5 Cassius Dio 50 3 3 5 und Sueton Augustus 17 1 dazu Volker Fadinger Prinzipat S 233 ff Plutarch Antonius 60 Cassius Dio 50 4 3 4 Zu diesem Automatismus Appian Burgerkriege 5 1 dazu Volker Fadinger Prinzipat S 244 mit Anm 2 Augustus Res gestae Kap 34 dazu im Einzelnen Volker Fadinger Prinzipat S 296 ff und zuletzt Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 86 Cassius Dio 53 12 1 7 und 13 Klaus Bringmann Thomas Schafer Augustus S 193 f Quelle 21 Cassius Dio 53 32 3 6 Bringmann Schafer Augustus S 194 196 Quelle 22 Cassius Dio 53 16 8 Zu der Verbindung republikanischer Traditionen und Rechtsformen mit der Wirklichkeit einer neuen Monarchie als Wesensmerkmal des Prinzipats vgl die grundlegende Studie von Eder Augustus and the Power of Tradition The Augustan Principate as Binding Link between Republic and Empire S 71 ff Die Reduktion des romischen Herrscherwechsels auf den einer traditionellen Monarchie europaischen Typs hat im fruhen Principat so weder existiert noch kann sie so vererbt werden so zu Recht die Kritik von Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 13 gegen Rolf Hochhuths Demontage der Geschichtsschreibung am Beispiel der Livia und Julia Joseph Vogt Die alexandrinischen Munzen Grundlegung einer alexandrinischen Kaisergeschichte 2 Bde Stuttgart 1924 S 14 dazu und zur Datierung der Munzen zuletzt Kunst Livia S 101 f und 295 Anm 34 Zu Livia als Vesta und Neue Demeter Peter Frisch Hrsg Die Inschriften von Lampsakos Inschriften griechischer Stadte aus Kleinasien 6 Bonn 1978 Nr 11 Ovid Ex Ponto 4 13 29 Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 103 f mit den Belegstellen Sueton Augustus 63 Es wird aus dieser Notiz nicht klar ob das Kind bereits tot auf die Welt kam oder innerhalb der ersten Woche starb Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 95 vermutet dass diese Fehlgeburt zur Sterilitat des Paares gefuhrt haben konnte Plinius Naturalis historia 7 57 spricht von einer korperlichen Abstossung dissociatio corporum des Paares die zur Unfruchtbarkeit gefuhrt habe Vgl dazu Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 104 Dazu im Einzelnen Dierichs Idealbild der romischen Kaiserin S 241 ff Alexandridis Frauen des romischen Kaiserhauses S 31 ff und Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 105 ff Bei der Nodusfrisur werden die Kopfhaare von hinten nach vorne gekammt und auf der Stirn zu einer Welle dem Nodus umgeschlagen Die Enden der umgeschlagenen Haare werden dann zu einem Zopf geflochten und auf der Schadeldecke zuruck in den Nacken gefuhrt wo sie zusammen mit den ubrigen Haaren die zu einem Zopf geflochten sind in einem Knoten enden Marion Mannsperger Frisurenkunst und Kunstfrisur Die Haarmode der romischen Kaiserinnen von Livia bis Sabina Bonn 1998 S 32 f Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 108 mit Abbildung 28 Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 108 f mit Abb 13 im Vergleich Abb 23 Zur Matronentracht Horaz Saturae 1 2 94 100 und B I Scholz Untersuchungen zur Tracht der romischen matrona Koln Weimar Wien 1992 S 30 Rolf Winkes Livia Octavia Iulia Portrats und Darstellungen Providence und Louvain la Neuve 1995 S 55 zustimmend Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 109 f mit Abb 1 Cassius Dio 58 2 5 Sueton Augustus 71 Sueton Augustus 69 2 Cassius Dio 54 19 3 Sueton Augustus 69 1 Sueton Augustus 71 dazu Alexander Demandt Privatleben S 80 und Klaus Bringmann Augustus S 81 und 93 Fragment Areus Seneca Dialogi 6 4 3 dazu und zur Person des Areios Klaus Bringmann Augustus S 27 und S 254 A 40 Dazu im Einzelnen Dietmar Kienast Augustus S 165 ff und Ernst Baltrusch Regimen morum S 162 ff zu den Zielen der Gesetzgebung S 178 und 180 ff a b Cassius Dio 55 2 5 Cassius Dio 56 10 2 vgl auch 55 2 5 Schon Caesar hatte 59 v Chr den Empfang eines Ackerloses von mindestens drei Kindern abhangig gemacht Sueton Caesar 20 3 Cassius Dio 38 7 3 Ernst Baltrusch Regimen morum S 170 So im Anschluss an Cassius Dio Baltrusch Regimen morum S 170 mit Anm 258 als Trost fur den Verlust ihres Sohnes Consolatio ad Liviam 303 dazu Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 156 Res gestae Divi Augusti 12 Ovid Fasti 1 709 Cassius Dio 54 25 3 zum Datum Fasti Praenestini CIL I S 248 zum dynastischen Charakter der Weihung vgl auch W Suerbaum Merkwurdige Geburtstage Der nicht existierende Geburtstag des M Antonius und der vorzeitige Geburtstag des alteren Drusus In Chiron Bd 10 1980 S 327 355 hier 336 zustimmend Dietmar Kienast Augustus S 239 Zur Opferszene vgl Ovid Fasti 1 719 ff Dietmar Kienast Augustus S 240 Zur Ara Pacis im Einzelnen Paul Zanker Augustus S 177 ff vgl auch Andrea Scheithauer Kaiserliche Bautatigkeit in Rom Das Echo in der antiken Literatur Stuttgart 2000 S 88 f und Anm 498 mit weiterer Literatur Plinius Naturalis historia 36 72 f beschreibt ausfuhrlich das Solarium Die Weihinschrift des agyptischen Obelisken erinnerte ausdrucklich an die Unterwerfung des Nillandes CIL VI 701 und VI 702 Edmund Buchner Sonnenuhr des Augustus S 7 mit Tafel 109 1 auf S 82 und Scheithauer Kaiserliche Bautatigkeit S 69 Anm 358 Edmund Buchner Solarium Augusti und Ara Pacis S 347 in Romische Mitteilungen 83 1976 347 wiederabgedruckt in Ders Die Sonnenuhr des Augustus S 37 zum dynastischen Aspekt des Bautensystems vgl ferner Paul Schrombges Tiberius 202 und Dietmar Kienast Augustus S 241 mit A 117 dort zur Forschungskontroverse uber die Glaubwurdigkeit von Buchners Ergebnissen Sueton Augustus 84 2 vgl auch Alexander Demandt Das Privatleben der romischen Kaiser S 183 10 e wo der Quellenbeleg Sueton Augustus 64 in Anm 53 von 64 in 84 2 zu verbessern ist Im Ubrigen war Octavians Adoptivvater Caesar der Erste der im Unterschied zu der damals ublichen Buchrolle ein paginiertes Notizbuch verwendete Sueton Caesar 56 6 Cassius Dio 49 38 1 Plinius Naturalis historia 34 2 CIL VI S 878 ff Dazu Jukka Korpela Die Grabinschriften des Kolumbariums Libertorum Liviae Augustae Eine quellenkritische Untersuchung In Arctos Bd 15 1981 S 53 66 und Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 255 und 314 f A 43 mit weiterer Literatur CIL 6 21415 Susan Treggiari Domestic Staff at Rome in the Julio Claudian Period In Histoire Sociale Social History Bd 6 1973 S 247 So mit guten Grunden zuletzt Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 255 Cassius Dio 48 52 3 4 und 63 29 Plinius Naturalis historia 15 136 137 dazu Alexander Demandt Privatleben der romischen Kaiser Munchen 1996 S 67 4 s und Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 274 wonach Kaiser Claudius anlasslich der Konsekration Livias 42 n Chr das gottliche Vorzeichen in Umlauf bringen liess um die familiare Einbindung seiner Grossmutter und damit der eigenen Person in das Herrscherhaus des Augustus zu propagieren Sueton Galba 7 1 Zur Fundgeschichte Heinz Kahler Die Augustusstatue von Primaporta Koln 1959 S 7 9 mit Tafel 22 Zum Fundort der Villa der Livia Kahler a O S 3 5 und wesentlich detaillierter M M Gabriel Livias gardenroom at Prima Porta New York 1955 Jane Clark Reeder The Statue of Augustus from Prima Porta the underground complex and the omen of the Gallina alba In American Journal of Philology Bd 118 1997 S 89 118 Jane Clark Reeder The Villa of Livia ad gallinas albas Providence RI 2001 Archaeologia Transatlantica 20 und Allan Klynne The Prima Porta garden archaeological project Terra sigillata from the Villa of Livia Rome Consumption and discard in the early Principate Diss Uppsala 2002 Plinius Naturalis historia 14 60 19 92 Sueton Augustus 72 1 und 74ff Cassius Dio 54 16 4 f Sueton Augustus 73 CIL 6 883 Valerius Maximus 1 8 4 Seneca Dialogi 6 4 3 Ovid Fasti 5 157 158 Res Gestae divi Augusti 20 vgl dazu die Liste der wiederhergestellten Tempel bei P Gros Aurea Templa S 32 f Horaz Carmina 3 6 1 ff dazu P Gros Aurea Templa S 20 ff besonders S 27 und A Scheithauer Kaiserliche Bautatigkeit S 51 gegen Frank Kolb Rom S 363 wonach der Princeps mit der Restaurierung der Heiligtumer primar keine religiosen Absichten verfolgt habe Cassius Dio 54 23 6 und 55 8 2 Plinius Naturalis historia Ovid Ars Amatoria 1 71 72 und Fasti 6 637 ff Strabon 5 3 8 Ovid Fasti 6 637 f dazu Andrea Scheithauer Kaiserliche Bautatigkeit S 75 C M Perkounig Livia S 64 mit den Quellenbelegen Ovid Fasti 6 479 f Ovid Fasti 6 569 Vgl dazu auch Andrea Scheithauer Kaiserliche Bautatigkeit S 76 Ovid Fasti 5 157 f Plinius Naturalis historia 14 60 Seneca Dialogi 6 3 3 Zu der Fahigkeit Livias sich Augustus anzupassen als Fundament einer zeitlebens mustergultigen Ehe vgl auch Jochen Bleicken Augustus 653 Seneca Dialogi 6 4 3 und Tacitus Annalen 3 34 6 Krinagoras Ep 26 Flavius Josephus Antiquitates Iudaicae 17 1 1 Cassius Dio 54 19 6 Valerius Maximus 6 1 1 Ovid Epistulae ex Ponto 3 1 117 Seneca Dialogi 6 4 3 vgl auch Cassius Dio 54 16 5 58 2 4 6 und Macrobius Saturnalia 2 5 6 Velleius 2 75 3 genere probitate forma Romanorum eminentissima Tacitus Annalen 5 1 3 vgl dazu erlauternd Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 254 Consolatio ad Liviam 95 ff Seneca Dialogi 6 2 3 5 Valerius Maximus 4 3 3 Sueton Tiberius 10 2 Zu den Motiven des Tiberius vgl Jochen Bleicken Augustus 635 f Velleius 2 103 Sueton Tiberius 21 2 Tacitus Annalen 4 57 3 Tacitus Annalen 1 3 3 4 1 5 1 1 6 2 Cassius Dio 53 33 4 55 10a 10 56 30 1 2 dazu im Einzelnen Claudia Martina Perkounig Livia Drusilla Iulia Augusta S 82 118 zur Forschungskontroverse ob noch Augustus oder schon Tiberius fur die Ermordung des Agrippa Postumus und Sempronius Gracchus des Liebhabers der alteren Iulia verantwortlich zu machen ist Dietmar Kienast Augustus S 146 mit A 223 So der Vorwurf bei Cassius Dio 57 3 6 und Tacitus Annalen 1 6 2 den zuletzt Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 188 f und 279 freilich nur in diesem Todesfall fur glaubwurdig halt Anders Jochen Bleicken Augustus Berlin 1998 S 668 der Tiberius den Mordbefehl aus Grunden der Staatsrason geben lasst da er der Hauptnutzniesser der Beseitigung des Agrippa Postumus gewesen sei Die ausfuhrlichste und zuverlassigste Darstellung der Todesumstande gibt Sueton Augustus 97 1 100 1 vgl auch Sueton Tiberius 21 f Velleius 2 123 und Cassius Dio 56 46 1 4 Sueton Augustus 99 1 Livia nostri coniugii memor vive ac vale Sueton Augustus 100 2 4 Sueton Augustus 101 1 4 Cassius Dio 56 32 Gaius 2 226 274 dazu mit den ubrigen Quellenbelegen Broughton The Magistrates of the Roman Republic Vol I S 169 vgl auch Baltrusch Regimen Morum S 73 ff und 171 Cassius Dio 56 10 2 Velleius 2 75 3 Cassius Dio 56 42 4 und 56 46 1 dazu im Einzelnen Perkounig Livia Drusilla Iulia Augusta S 82 118 Cassius Dio 56 46 2 Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 214 f mit Abb 14 und 239 ff Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 192 Abbildung 18 und S 215 f und Jochen Bleicken Augustus Berlin 1998 665 Tacitus Annalen 1 8 1 Cassius Dio 56 43 1 zum ungefahren Datum Kienast Romische Kaisertabelle S 84 Sueton Augustus 101 2 Tacitus Annalen 1 8 1 Cassius Dio 56 43 1 dazu im Einzelnen Hans Werner Ritter Livias Erhebung zur Augusta In Chiron Bd 2 1972 S 313 338 Hans Werner Ritter Livias Erhebung S 324 334 und Helena Stegmann Livia Drusilla Nr 2 In Der Neue Pauly DNP Band 7 Metzler Stuttgart 1999 ISBN 3 476 01477 0 Sp 367 30 29 v Chr Kult in Athen IG III 316 und im ganzen Orient Rudolf Hanslik Livia 2 In Der Kleine Pauly KlP Band 3 Stuttgart 1969 Sp 688 CIL 2 2038 vgl ferner CIL 10 7340 und Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 186 f und 212 Cassius Dio 56 46 3 Cassius Dio 56 47 1 dazu Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 240 Karl Jaros In Sachen Pontius Pilatus Mainz 2002 S 69 Abb 14 CIL I S 236 Z 7 zum 23 April sig num divo Augusto patri ad theatrum Marc elli Iulia Augusta et Ti berius Augustus dedicarunt die deutsche Ubersetzung nach Helmut Freis Hrsg Historische Inschriften zur romischen Kaiserzeit S 4 Dazu Manfred Clauss Kaiser und Gott S 83 Tacitus Annalen 4 15 3 Asiae urbes templum Tiberio matrique eius ac senatui Tacitus Annalen 4 37 1 Tacitus Annalen 4 37 3 per omnes provincias effigie numinum sacrari ambitiosum superbum Dazu Manfred Clauss Kaiser und Gott S 83 f AE 1929 99 100 SEG 11 922 923 dazu Clauss Kaiser und Gott S 84 ff und 331 Sueton Tiberius 26 2 Cassius Dio 57 18 2 Tacitus Annalen 1 14 2 ille moderandos feminarum honores dictitans So Ernst Kornemann Tiberius Stuttgart 1960 S 60 f und S 103 Erich Koestermann Die Majestatsprozesse unter Tiberius Historia Bd 4 1955 S 72 vgl auch Manfred Clauss Kaiser und Gott S 239 und zuletzt Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 213 Vilborg Isleifsdottir Tiberius der Senat und der Kaiserkult 1987 4 Archivlink Memento vom 6 Oktober 2007 im Internet Archive Cassius Dio 57 12 6 Sueton Tiberius 50 2 ahnlich erklart Tacitus Annalen 5 1 3 den Ruckzug des Tiberius nach Capri Es wird auch uberliefert durch seiner Mutter masslose Herrschsucht sei er verdrangt worden Ihre Teilhabe an der Herrschaft lehnte er ab und konnte sie doch nicht ganz ausschliessen weil er eben die Herrschaft als Geschenk von ihr erhalten hatte Cassius Dio 58 2 3 Sueton Tiberius 51 2 Tacitus Annalen 5 2 1 Cassius Dio 58 2 1 3 dazu Manfred Clauss Kaiser und Gott S 361 und Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 243 245 und 273 Sueton Claudius 11 2 vgl auch Cassius Dio 60 5 2 Kunst Livia S 192 Abbildung 12 RIC 101 Cassius Dio 60 5 2 dazu Dietmar Kienast Augustus Princeps und Monarch 3 erweiterte Auflage Darmstadt 1999 S 237 Anm 106 und hier Abschnitt Livias Bild auf Munzen Sueton Claudius 11 2 CIL 6 8583 Hermann Dessau Inscriptiones Latinae selectae 1578 Vgl dazu Alexander Demandt Das Privatleben der romischen Kaiser S 155 8 x Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 277 Seneca Dialogi6 3 3 Sueton Augustus 84 2 Tacitus Annalen 5 1 3 Cassius Dio 55 22 1f und 58 2 3 Seneca de clementia 1 9 6 Sueton Caligula 23 3 dazu im Einzelnen Christiane Kunst Livia S 218 245 Kap 10 Odysseus in Frauenkleidern Vgl Jochen Bleicken Augustus Berlin 1998 S 654 So soll Livia um ihrem Sohn und sich selbst zur Macht zu verhelfen den Tod des Marcellus 23 v Chr Cassius Dio 53 33 4 Seneca Dialogi 6 2 5 den der Gaius und Lucius Caesares Tacitus Annalen 1 3 3 Cassius Dio 55 10a 10 des Augustus selbst Tacitus Annalen 1 5 1 Cassius Dio 56 30 1 und des Germanicus Tacitus Annalen 3 3 1 3 17 2 ff zu verantworten haben Ebenso soll sie veranlasst haben dass Agrippa Postumus Tacitus Annalen 1 3 4 und Iulia Tacitus Annalen 4 71 4 verbannt und umgebracht wurden Rolf Hochhuth Livia und Julia Demontage der Geschichtsschreibung Munchen 2005 S 233 Rolf Hochhuth Livia und Julia S 218 Robert von Ranke Graves Ich Claudius Kaiser und Gott 12 Auflage Munchen 1991 S 13 Golo Mann in einem Artikel von 1976 in der Neuen Rundschau mit dem Titel Versuch uber Tacitus In Zeiten und Figuren Schriften aus vier Jahrzehnten Frankfurt Main 1979 Neudruck 1989 S 359 392 hier S 383 Ronald Syme Die romische Revolution Machtkampfe im antiken Rom Grundlegend revidierte und erstmals vollstandige Neuausgabe hrsg v Friedrich W Eschweiler und Hans G Degen Stuttgart 2003 S 246 Ronald Syme Die romische Revolution Machtkampfe im antiken Rom Grundlegend revidierte und erstmals vollstandige Neuausgabe hrsg v Friedrich W Eschweiler und Hans G Degen Stuttgart 2003 S 353 und 403 Ronald Syme Die romische Revolution Machtkampfe im antiken Rom Grundlegend revidierte und erstmals vollstandige Neuausgabe hrsg v Friedrich W Eschweiler und Hans G Degen Stuttgart 2003 S 400 So Christiane Kunst Livia S 10 Ronald Syme The Roman Revolution Oxford 1939 S 340 zitiert in der Ubersetzung von Friedrich Wilhelm Eschweiler und Hans Georg Degen Stuttgart 2003 S 354 Joseph Aschbach Livia Gemahlin des Kaisers Augustus Eine historisch archaologische Abhandlung Wien 1864 S 10 Jochen Bleicken Augustus S 653 f Christiane Kunst Livia Macht und Intrigen am Hof des Augustus Stuttgart 2008 S 12 Christiane Kunst Livia Macht und Intrigen am Hof des Augustus Stuttgart 2008 S 11 14 Christiane Kunst Livia Stuttgart 2008 S 12 f Vgl dazu auch Paul Schromges Tiberius und die Res publica Romana S 202 f Edmund Buchner Die Sonnenuhr des Augustus Philipp von Zabern Mainz 1982 ISBN 3 8053 0430 7 S 10 nbsp Dieser Artikel wurde am 4 Marz 2010 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 119226014 lobid OGND AKS LCCN n87931349 VIAF 23674250 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Livia DrusillaALTERNATIVNAMEN Livia Iulia AugustaKURZBESCHREIBUNG Ehefrau des romischen Kaisers AugustusGEBURTSDATUM 30 Januar 58 v Chr STERBEDATUM 29STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Livia Drusilla amp oldid 236602327