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Dieser Artikel beschaftigt sich mit Nero Claudius Drusus zu weiteren Tragern des Namens Drusus siehe Drusus Name Nero Claudius Drusus Germanicus 14 Januar 38 v Chr 14 September 9 v Chr auch der altere Drusus lateinisch Drusus maior oder nur Drusus genannt war ein romischer Politiker und Heerfuhrer sowie Stiefsohn des Kaisers Augustus Buste des Drusus im Museum fur Kunst und Geschichte Jubelparkmuseum in Brussel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie und fruhe Karriere 1 2 Feldzuge gegen die Germanen 12 bis 9 v Chr 2 Nach Drusus Tod 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben BearbeitenFamilie und fruhe Karriere Bearbeiten Nero Claudius Drusus war ein Sohn der Livia der Frau des Augustus aus ihrer ersten Ehe mit Tiberius Claudius Nero Sein alterer Bruder war der spatere Kaiser Tiberius Drusus war verheiratet mit Antonia Minor einer Tochter von Marcus Antonius und Augustus Schwester Octavia Seine Kinder waren Germanicus Livilla und der spatere Kaiser Claudius Drusus wuchs im Haus des Augustus den ein sicher unzutreffendes Gerucht zu seinem Vater machte auf und begann wie sein Bruder schon in jungen Jahren eine politische und militarische Karriere Im Jahr 15 v Chr fuhrten die beiden Bruder einen Feldzug in Raetia das zur romischen Provinz wurde Ab 13 v Chr war Drusus Statthalter der drei gallischen Provinzen wo er in Lugdunum dem heutigen Lyon 12 v Chr einen Altar fur Roma und Augustus weihte Nach Sueton fuhrte er ursprunglich das Praenomen Decimus 1 Dies wurde aber aus unbekannten Grunden spater zu Nero geandert Feldzuge gegen die Germanen 12 bis 9 v Chr Bearbeiten Hauptartikel Drusus Feldzuge nbsp Feldzuge des Drusus in GermanienDer Beginn der augusteischen Germanenkriege war zunachst auf einzelne raumlich eng begrenzte Konflikte beschrankt aus denen sich allmahlich eine Folge schwerer Auseinandersetzungen entwickelte Der erste der Drusus Feldzuge 12 9 v Chr diente auch der Erforschung der rechtsrheinischen Gebiete und der Beruhigung des Nordabschnitts der Grenze Dabei stiess Drusus 12 v Chr bis zur Nordseekuste vor und legte einen Kanal vom Rhein zum IJsselmeer an die fossa Drusiana Im folgenden Jahr in dem er praetor urbanus war kampfte Drusus gegen die an der Lippe Lupia siedelnden Sugambrer und weitere Stamme Er legte nach Aussage der Quellen zwei Lager im Inneren Germaniens an von denen eins vermutlich mit dem archaologisch erforschten Legionslager von Bergkamen Oberaden zu identifizieren ist Auch am Rhein errichtete Drusus zahlreiche Lager u a Neuss Novaesium Bonn und Mainz Mogontiacum In dieser Phase wurde der Schutz Galliens und des romischen Reichsgebietes mittels militarischer und politischer Sicherung des rechtsrheinischen Raumes bis zur Elbe Albis angestrebt Nachdem aber die westgermanischen Stamme befriedet worden waren zogen sich die Romer weitgehend aus dem rechtsrheinischen Germanien wieder zuruck waren aber jederzeit wieder zur Offensive imstande 10 v Chr bekampfte Drusus die Chatten und kehrte zeitweilig nach Rom zuruck wo er 9 v Chr das Konsulat ubernahm Auch als Konsul setzte er den Krieg in Germanien fort Sein Heer erreichte im Gebiet der Cherusker ungefahr in der Gegend des spateren Magdeburg die Elbe wo am Flussufer ein Monument errichtet wurde Hier hatte der Konsul angeblich die Erscheinung einer riesenhaften Frau die ihn durch eine unheilvolle Prophezeiung vom weiteren Vorrucken abbrachte 2 Auf dem Ruckmarsch brach sich Drusus beim Sturz vom Pferd ein Bein und starb an den Folgen Nach anderen Quellen erlitt er beim Sturz einen Schenkelbruch oder Beckenbruch Tiberius eilte von Italien aus nach Germanien in jenes Sommerlager das hinterher Castra Scelerata Ungluckslager bzw verfluchtes Lager genannt wurde und brachte die Leiche seines Bruders nach Rom 3 Uber die Eroberungszuge des Drusus berichten die romischen Geschichtsschreiber Cassius Dio Florus und Velleius Paterculus Nach Drusus Tod Bearbeiten nbsp Fragmente einer Ehreninschrift des Nero Claudius Drusus die zu einer Statuenbasis um das Jahr 2 v Chr gehorten CIL 06 40330 nbsp Der Drususstein als Kenotaph auf einer Bastion in der Mainzer ZitadelleDer tote Drusus wurde mit zahlreichen Ehrungen versehen unter anderem mit Leichenreden von Augustus und Tiberius Lobdichtungen und Monumenten 4 Der Drususstein in Mainz damals Mogontiacum konnte der Uberrest eines Kenotaphs fur Drusus sein Der ihm postum verliehene Ehrenname Germanicus vererbte sich auf seine Sohne Germanicus und Claudius Eine Strassenstation nahe dem heutigen Bozen die Drusus passiert haben soll wurde nach ihm Pons Drusi genannt Mit der Unterwerfung der Sugambrer und der Abwanderung der Markomannen waren 8 v Chr die Hauptgegner Roms aus dem Kraftespiel der germanischen Stamme zwischen Rhein und Elbe ausgeschieden Die Markomannen bestanden zwar als Machtfaktor fort aber nicht mehr im nahegelegenen Mainfranken sondern im weiter entfernten Bohmen Trotz der Feldzuge des Drusus gerieten die wenigsten Germanenstamme wirklich unter dauerhafte Abhangigkeit von Rom Nur selten und zumeist in direktem Zusammenhang mit den Kriegshandlungen wirkten sich diese Unterwerfungen aus Die romische Strategie war zugleich von Gallien und von Illyrien her angelegt nicht wie falschlich angenommen vom Alpenvorland Es ging den Romern um die Sicherung des nordostlichen Grenzsaumes gegen die kriegerischen Volksstamme Germaniens und Pannoniens nicht aber um eine strategisch sinnvolle Verkurzung der Reichsgrenze Erst 5 n Chr begann der Plan einer zu schaffenden Provinz Germanien Gestalt anzunehmen Seit Drusus schwankte die romische Germanienpolitik zwischen dem defensiven Ziel der Sicherung Galliens und dem offensiven Ziel der Durchdringung und festen Kontrolle des germanischen Vorfeldes Da sich nur auf letztgenannte Weise militarischer Ruhm und politisches Prestige erlangen liessen bot sie sich als die attraktivere Variante an Literatur BearbeitenAndrik Abramenko Drusus Umkehr an der Elbe und die angebliche Opposition gegen seine germanischen Feldzuge Zum literarischen Vorbild fur Cass Dio 55 1 1 4 und Suet Claud 1 2 In Athenaeum Band 82 1994 S 371 383 Karl Christ Drusus und Germanicus Der Eintritt der Romer in Germanien Schoningh Paderborn 1956 Klaus Peter Johne Die Romer an der Elbe Das Stromgebiet der Elbe im geographischen Weltbild und im politischen Bewusstsein der griechisch romischen Antike Akademie Verlag Berlin 2006 ISBN 3 05 003445 9 Peter Moeller Drusus maior In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 6 Walter de Gruyter Berlin New York 1986 ISBN 3 11 010468 7 S 204 215 Lindsay Powell Eager for Glory The Untold Story of Drusus the Elder Conqueror of Germania Pen and Sword Barnsley 2011 ISBN 978 1848843332 Wolfgang Strobl Drusus In Peter von Mollendorff Annette Simonis Linda Simonis Hrsg Historische Gestalten der Antike Rezeption in Literatur Kunst und Musik Der Neue Pauly Supplemente Band 8 Metzler Stuttgart Weimar 2013 ISBN 978 3 476 02468 8 Sp 385 390 Dieter Timpe Drusus Umkehr an der Elbe In Rheinisches Museum fur Philologie Band 110 1967 S 289 306 PDF 4 2 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Drusus Album mit Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten Sueton Claudius 1 Nach Cassius Dio 54 35 Kehre um unersattlicher Drusus denn das Ende Deiner Tage und Deiner Taten ist da Klaus Peter Johne Die Romer an der Elbe Das Stromgebiet der Elbe im geographischen Weltbild und im politischen Bewusstsein der griechisch romischen Antike De Gruyter Berlin u a 2014 ISBN 978 3 05 007739 0 S 98 102 online CIL 6 40330Normdaten Person GND 119241811 lobid OGND AKS LCCN n91011284 VIAF 52494701 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME DrususALTERNATIVNAMEN Drusus Nero Claudius Drusus maior Drusus der Altere Claudius Drusus NeroKURZBESCHREIBUNG romischer Politiker und HeerfuhrerGEBURTSDATUM 14 Januar 38 v Chr STERBEDATUM 14 September 9 v Chr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drusus amp oldid 236727219