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Der Drususstein auch Eigel oder Eichelstein genannt ist ein knapp 20 m hoher ursprunglich massiver Gussmauerwerkblock romischen Ursprungs auf dem Gelande der Mainzer Zitadelle In der Forschung besteht mittlerweile weitestgehend Einigkeit daruber dass es sich hierbei um den baulichen Uberrest des bei antiken Autoren wie Eutropius oder Sueton 1 erwahnten Kenotaphs Scheingrabs fur den romischen Feldherrn Drusus handelt 2 Die ihm unterstellten romischen Truppen errichteten das Kenotaph nach seinem Tod im Jahr 9 v Chr im romischen Mogontiacum dem heutigen Mainz Der Drususstein in der Mainzer Zitadelle Zustand 2011 Der Drususstein war ab der fruheren Prinzipatszeit Ausgangspunkt fur aufwendige Gedenkfeiern zu Ehren des Drusus und Mittelpunkt des Kaiserkults in Mogontiacum Nachdem er im fruhen Mittelalter seiner Aussenverkleidung beraubt worden war diente er ab dem 16 Jahrhundert als Wachturm im Rahmen der Befestigungsanlagen der Stadtzitadelle Dafur wurde der bis dahin massive Baukorper soweit ausgehohlt dass eine Wendeltreppe eingebaut werden konnte Diese fuhrte von einer seitlich ausgebrochenen Turoffnung zu einer Offnung am oberen Ende Neben den baulichen Resten der Pfeiler des Aquaduktes und des Buhnentheaters ist der Drususstein einer der wenigen oberirdisch sichtbaren Reste des romischen Mogontiacums Neben der Igeler Saule ist er auch das einzige seit der Antike an seinem Originalstandort oberirdisch erhaltene romische Grabmal nordlich der Alpen 3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtlicher Hintergrund 2 Lage 3 Bauforschung 4 Bautechnische Beschreibung 5 Veranderungen des Kenotaphs 6 Datierung und vergleichende Einordnung in die romische Grabarchitektur 7 Rekonstruierungsversuche 8 Drususstein und Kaiserkult in Mogontiacum 9 Ausgangspunkt der Via sepulcrum 10 Der Drususstein in der Historiographie 11 Bildliche Darstellungen 12 Siehe auch 13 Literatur 14 Weblinks 15 EinzelnachweiseGeschichtlicher Hintergrund BearbeitenDer romische Feldherr und Stiefsohn des Augustus Drusus grundete spatestens um 13 12 v Chr das Legionslager Mogontiacum gegenuber der Mainmundung als einen der strategischen Ausgangspunkte fur die Eroberung der Germania magna 4 Im Rahmen der Drusus Feldzuge 12 bis 8 v Chr beendet durch Tiberius verstarb Drusus im Herbst 9 v Chr und wurde von seinem Bruder Tiberius und der romischen Armee zuruck nach Mogontiacum gebracht Vor der Uberfuhrung des Leichnams nach Rom ehrten die Soldaten dort den beliebten Feldherrn 5 mit einer Gedenkfeier Zu dieser Zeit entstand bei den Soldaten offenbar der spontane Wunsch Drusus durch ein Denkmal oder Kenotaph dauerhaft in Mogontiacum zu ehren Wahrscheinlich waren bereits entsprechende Bautatigkeiten in direkter Nahe zum Legionslager im Gange als Augustus im Nachhinein das Vorhaben genehmigte 6 Als besondere Ehrung fur Drusus soll er laut Sueton 7 personlich eine Grabinschrift Elogium verfasst haben die am Kenotaph angebracht wurde Mit diesem Bauwerk wird der heute als Drususstein sichtbare Baurest in Verbindung gebracht Lage BearbeitenDer Drususstein liegt heute auf dem Jakobsberg einer Anhohe uber der sudlich gelegenen Mainzer Altstadt Dort steht das Bauwerk circa 115 m uber NN und damit in einer dominierenden Lage uber dem am Rhein gelegenen Mainz In der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts wurde der Drususstein von der spatbarocken Mainzer Zitadelle umbaut und steht seitdem in der sudlichen Spitzbastion namens Bastion Drusus Bei der Anlage des Monuments war das einige Jahre vorher errichtete Legionslager etwa 800 m in nordwestlicher Richtung entfernt Ein dazwischenliegender circa 600 800 m grosser freier Platz war vermutlich ein Ubungs und Exerzierfeld fur die dort stationierten Soldaten Moglicherweise fanden hier auch die in der antiken Literatur 8 erwahnten militarischen Kulthandlungen und Reiterspiele zum Gedenken des Drusus statt 9 In circa 340 m nordostlicher Richtung und in Sichtweite des Drusussteins lag spater das romische Buhnentheater das dadurch in der Wissenschaft auch als Teil des Kultensembles im Rahmen der Drususverehrung interpretiert wird 10 nbsp Lage des Drusussteins in Mogontiacum nbsp Ubersichtsplan der Zitadelle im Bauzustand von 1802 mit Standort DrusussteinBauforschung BearbeitenErstmals werden wissenschaftliche Beobachtungen am Drususstein im Rahmen von Baumassnahmen im 18 Jahrhundert erwahnt Im Rahmen von Unterfangungsmassnahmen zur Stabilisierung des militarisch genutzten Drusussteins wurden dessen Sockel und Fundament freigelegt und der Grundbau des Monuments konnte dadurch in situ beobachtet werden 11 Dies geschah zu einer Zeit in der in Mainz durch verstarkte Bautatigkeit vor allem an den Befestigungsanlagen viele romische Baureste entdeckt wurden und damit das Interesse an dem romischen Mogontiacum deutlich zunahm Eine umfangreiche Untersuchung fuhrten 1880 Mitglieder des Mainzer Altertumsvereins durch 12 Neben Vermessungsarbeiten wurde auch der untere Bauabschluss des Drusussteins untersucht Sanierungsmassnahmen am Objekt fuhrten in den 1960er Jahren zu einer deutlichen Verschlechterung der Bausubstanz auch wurde die ursprungliche Einschnurung in der Mitte des Drusussteins mit Mauerwerk aufgefullt so dass dessen charakteristische Gestalt verloren ging Ausgrabungen und anschliessende Sanierungsmassnahmen an der Bausubstanz durch das Amt Mainz der Archaologischen Denkmalpflege am Drususstein seit den 1990er Jahren sowie die Beseitigung von wildem Pflanzenbewuchs sicherten den Erhalt des Drusussteins Zu Beginn des 21 Jahrhunderts wurden der Drususstein sowie die in ihm eingearbeiteten Grossquader im Rahmen einer wissenschaftlichen Forschungsarbeit exakt vermessen und ausgewertet 13 Bautechnische Beschreibung BearbeitenIn seinem heutigen Zustand 14 hat der Drususstein die Form eines massiven oben abgeflachten und sich leicht verjungenden Zylinders An seiner Nordostseite ist der Drususstein circa 21 m hoch Die baulichen Uberreste konnen in zwei Abschnitte eingeteilt werden In eine quadratische Basis als nur teilweise sichtbarer Unterbau und in einen zylindrischen Hauptteil mit relativ gleichmassigem flachem Abschluss Ein sicher anzunehmender dritter Abschnitt der obere Abschluss des Kenotaphs ist nicht erhalten und kann nur uber vergleichende Forschung im Bereich romischer Denkmal und Grabarchitektur erschlossen werden Jegliche ausserliche Verkleidung oder Verzierung des Kenotaphs fehlt seit dem fruhen Mittelalter Als Basis des sichtbaren zylindrischen Baukorpers dient ein nur teilweise sichtbarer quadratischer Unterbau Dieser weist in heutigem Erhaltungszustand 2011 eine Kantenlange von circa 12 20 m und eine durchschnittliche Hohe von circa 10 31 m auf Seine Ecken sind stark abgewittert so dass der untere Teil des zylindrischen Hauptkorpers direkt und ohne grossere Einbuchtung an die Oberkante anschliesst Die sichtbaren Reste des zylindrischen Hauptabschnittes sind durchschnittlich circa 11 94 m hoch und bestehen aus einer Kernmauerwerksmasse aus Mortel und Bruchsteinen sowie darin verstreut eingebaut einzelnen Grossquadern Ein Mauerwerksgurtel umschliesst als ausserer Teil des Zylinders den unteren Teil des zylindrischen Oberbaus umfasst dort das ganze Bauwerk und weist einen nahezu kreisrunden Querschnitt auf Aufgrund verschiedener Indizien wie Baufugen und verschiedener Materialien kann eine Fertigung in mehreren Bauabschnitten festgestellt werden Verwendet wurden hierzu weisslicher Kalkstein roter und hellbeige bis weisslicher Sandstein Oberhalb dieses 3 bis 4 m hohen Abschnitts folgt der restliche Teil des Oberbaus bis zum Abschluss des Bauwerks Das offen zu Tage tretende Gussmauerwerk ist relativ homogen und besteht aus etwa gleich grossen mit Zement breit verfugten Bruchsteinen In diesen Bereich sind wieder Grossquader aus Sandstein und Kalkstein eingefugt die wie einige Grossquader an anderer Stelle des Bauwerks bogenformige Bearbeitungsspuren eines romischen Spitzeisens aufweisen nbsp Drususstein nordostliche Ansicht mit Tur und freigelegtem Sockel Zustand 2011 nbsp Detailansicht des zylindrischen Oberbaus mit verschiedenen Baumaterialien Zustand 2011 nbsp Eingebauter Grossquader mit Bearbeitungsspuren durch romisches Spitzeisen Zustand 2011 Veranderungen des Kenotaphs BearbeitenSeit seiner mutmasslichen Fertigstellung nicht lange nach dem Tod des Drusus im Jahr 9 v Chr wurde mehrfach stark in die Bausubstanz eingegriffen Erste grossere Schaden hat das Kenotaph wahrscheinlich infolge des Bataveraufstandes erfahren bei dem lediglich das Legionslager standhielt und unzerstort blieb 15 Entsprechende Befunde sind auch aus der Zivilsiedlung bekannt wo beispielsweise die grosse steinerne Thermenanlage am Tritonplatz in diesem Zeitraum zerstort wurde Eine zugige Instandsetzung und Restaurierung des Kenotaphs nach Wiederherstellung der Ordnung darf allerdings angenommen werden Dass hierbei Spolien aus den durch die Aufstandischen zerstorten Steinbauten verwendet wurden wurde lange vermutet 16 Die weiter oben beschriebenen Grossquader wurden entsprechend als Spolien zerstorter Steingebaude gedeutet Die neueren bautechnischen Untersuchungen durch Panter ergaben allerdings keinen belegbaren Zusammenhang beziehungsweise einen Hinweis auf Spolienverwendung siehe dazu auch das folgende Kapitel zum Thema Datierung Zu einer nicht naher bestimmbaren Zeit im fruhen Mittelalter muss das Kenotaph seiner Aussenverkleidung seines Dachaufbaus und moglicher Verzierungen beraubt worden sein Moglicherweise befand sich die mehr oder weniger intakte Aussenverkleidung des Kenotaphs noch bis in das 10 oder 11 Jahrhundert an Ort und Stelle und wurde dann zum Bau der mittelalterlichen Stadtmauer oder der benachbarten Kloster und Kirchen wie beispielsweise St Jakob St Alban oder St Nikomed verwendet 17 Der Chronist Otto von Freising vergleicht in der Mitte des 12 Jahrhunderts 18 die Erscheinungsform des Drusussteins mit der eines Scheiterhaufens Monstratur adhuc monumentum eius Maguntiae in modum pirae Noch immer wird dessen Denkmal in Mainz in Form eines Scheiterhaufens gezeigt 19 Diese erste Beschreibung des ausseren Erscheinungsbildes des Drusussteins lasst moglicherweise auf den mittlerweile erfolgten Verlust der Aussenverkleidung und eine Reduzierung des Kenotaphs auf den kegelformigen Baukern schliessen 20 Die im spaten Mittelalter einsetzende bildliche Darstellung zeigt einen zylinder bis kegelformigen Stumpf mit einer deutlichen Einschnurung in der Mitte des Bauwerks 1528 sind Schanzarbeiten am benachbarten Kloster St Jakob sowie erste dokumentierte Baueingriffe am Drususstein uberliefert 1552 wurde erfolglos versucht den Drususstein abzubrechen um den anruckenden Truppen des feindlichen Markgrafen Albrecht von Brandenburg Kulmbach keinen strategischen Stutzpunkt zu bieten Der noch in Huttichs Abbildung von 1520 kegelformig gewolbte Abschluss des Kenotaphs wurde allerdings im Rahmen der beiden Eingriffe am Drususstein erfolgreich eingeebnet so dass sich ab spatestens der Mitte des 16 Jahrhunderts der Drususstein mit flachem oberen Bauabschluss darstellt Ende des 17 Jahrhunderts wurde der Drususstein als Wachturm und damit als Teil der Befestigungswerke auf dem Jakobsberg genutzt Die Bausubstanz des Drusussteins wurde dadurch massiv beeinflusst Auf dem oberen Abschluss des Kenotaphs wurde eine heute nicht mehr erhaltene Aussichtsplattform angebracht Dazu wurde ein Teil des ausseren Mauerwerks ausgebrochen An der Nordostseite wurde in Hohe von circa 3 15 m eine heute noch sichtbare Turoffnung eingefugt Der dahinter liegende Stichgang fuhrt zu einer zur Aussichtsplattform fuhrenden Wendeltreppe aus Sandstein mit 69 Stufen fur deren Bau der innere Gusskern ausgehohlt wurde Restaurierungsmassnahmen ab Ende des 19 Jahrhunderts veranderten das Aussehen zum Teil massiv insbesondere die Baumassnahmen zur 2000 Jahr Feier der Stadt Mainz 1962 Bei diesen wurde die bis dahin charakteristische Einschnurung aufgefullt und ist seitdem nicht mehr sichtbar Weitere Erhaltungsmassnahmen des Bauwerks in den 1980er Jahren sorgten aus heutiger denkmalpflegerischer Sicht eher fur eine Verschlechterung der Bausubstanz und fur den Verlust von Details die fur die Bauforschung wichtig sind 21 Datierung und vergleichende Einordnung in die romische Grabarchitektur Bearbeiten nbsp Das Grabmal der Caecilia Metella ist vom Bautypus und der Entstehungszeit her dem Kenotaph des Drusus vergleichbar Eine exakte Datierung des Drusussteins beispielsweise aufgrund epigraphischer dendrochronologischer oder archaologischer Befunde ist nicht moglich Folgt man der in der Wissenschaft verbreiteten Auffassung dass der Drususstein identisch mit dem von romischen Legionaren errichteten Kenotaph zu Ehren des Drusus ist so musste die Datierung auf das Jahr 9 v Chr oder nur wenig spater erfolgen Relativ sicher lasst sich lediglich festhalten dass der Drususstein der bauliche Uberrest eines Bauwerks aus romischer Zeit sein muss Dies ergibt sich primar aus der festgestellten Verwendung des romischen Fussmasses 0 305 m beim Bau Weitere signifikante Indizien sind Be und Verarbeitungsspuren am verwendeten Baumaterial wie die Benutzung von romischen Spitzeisen zur Oberflachenbearbeitung oder die anzunehmende Verwendung von eingebleiten Metallklammern und stiften zur Verbindung einzelner Quader aufgrund entsprechender Fassungen an den Quadern 22 Eine wichtige Rolle spielten in fruheren Datierungsansatzen die am Drususstein vermeintlich verbauten Spolien 23 Die beim Bau verwendeten Grossquader wurden bislang als Spolien romischer Grossbauten angesprochen die im Drususstein Verwendung fanden Daraus ergab sich eine vor allem in der 1 Halfte des 20 Jahrhunderts bis in die 1980er Jahre verbreitete Schlussfolgerung zur Datierung des Drusussteins Romische Grossbauten in Stein ausgefuhrt als Ursprung der Spolien wurden erst ab der vespasianischen Zeit in Mogontiacum vermutet so dass sich aus der Verwendung moglicher Spolien aus diesen Steinbauten eine spatere Datierung und damit eine mogliche andere Interpretation des Bauwerks ergab Historiker stellten in Weiterentwicklung spater eine mogliche Verbindung der Spolien zu den Zerstorungen in Mogontiacum durch den Bataveraufstand her bei dem in Mogontiacum archaologisch nachweisbar romische Grossbauten aus Stein zerstort wurden Eine bautechnische Sanierung des ausserhalb des Lagers stehenden fruher errichteten Drusussteins nach dessen wahrscheinlicher Beschadigung unter Verwendung von Spolien von diesen Gebauden wurde nun angenommen Damit ruckte eine Datierung des Bauwerks wieder in Richtung eines moglichen Baubeginns im spaten ersten Jahrzehnt v Chr Eine Interpretation des Bauwerks als Kenotaph des Drusus war nun ebenfalls wieder wahrscheinlicher Eine detaillierte Untersuchung des zuganglichen Baumaterials durch Panter zu Beginn des 21 Jahrhunderts hat nun nachgewiesen dass eine Ansprache dieser Grossquader als Spolien nicht beweisbar ist 24 Es scheint eher der Fall zu sein dass diese bewusst als geplante bautechnische Verstarkung des Kernbaus bei der Entstehung des Baus eingebaut wurden Damit spricht aus dieser Sicht nichts mehr fur den fruher gelaufigen Datierungsansatz im zweiten Drittel des ersten Jahrhunderts Im Zuge der bauwissenschaftlichen Aufarbeitung des Drusussteins zu Beginn des 21 Jahrhunderts erfolgte auch der Versuch einer typologischen Einordnung der anzunehmenden Rekonstruktion des Kenotaphs in die romische Grabarchitektur 25 Verglichen wurde mit italischen Grabbauten des 1 Jahrhunderts und vor allem mit solchen aus der Hauptstadt Rom selbst Ein Vergleich mit provinzialromischen Grabbauten am Rhein war nicht moglich da es dort in diesem Zeitraum keine in Grosse und Bestimmung vergleichbare Bauwerke gab 26 Es fand sich innerhalb dieser Parameter ein zum Kenotaph des Drusus vergleichbarer Typus namlich der des Tumulus mit Podium beziehungsweise der des Tumulus mit zylindrischem Ober und quadratischem Unterbau Ein vergleichbares Bauwerk ist demzufolge beispielsweise das vermutlich aus dem 2 Jahrzehnt v Chr stammende Grabmal der Caecilia Metella an der Via Appia in Rom Rekonstruierungsversuche BearbeitenIm 19 und 20 Jahrhundert wurde verschiedentlich versucht das Kenotaph zu rekonstruieren 27 Der erste Rekonstruktionsvorschlag stammte von Friedrich Lehne Ein bereits 1811 verfasster Text von Lehne und eine Randzeichnung aus Lehnes Plan der Festungsstadt Mainz wurden zusammengefasst und 1838 postum veroffentlicht 28 Bereits Lehne nahm eine Gesamthohe von 30 m an und griff die Gestaltung des Kenotaphs in quadratischen Unterbau und zylindrischen Oberbau im Verhaltnis 1 2 auf Der halbrunde Dachabschluss mit kronender Adlerfigur sowie weitere Verzierungsdetails entsprangen allerdings der Fantasie Lehnes Ein weiterer detaillierter Vorschlag kam ein Jahr spater 1839 von Nikolaus Muller 29 In seinem Vorschlag versuchte Muller die mittig sitzende Einschnurung am Drususstein einzubinden die Lehne in seinem Rekonstruktionsansatz nicht berucksichtigte Sein Vorschlag zur Proportionierung unterschied sich von dem Lehnes Muller proportionierte den Unter und Oberbau im Verhaltnis 1 1 Er fugte ausserdem zahlreiche Figuren Friese und eine Gedachtnisinschrift an Drusus Germanicus ein in der er die XIIII und XVIII Legion als Erbauer nennt Als einziger allerdings nur schriftlich formulierter Rekonstruktionsansatz bezieht sich die Rekonstruktion von W Usinger von 1880 unmittelbar auf Ergebnisse der Grabungen des Mainzer Altertumsvereins am Drususstein Auffallend ist hier dass die bautechnischen Daten zu Abmessung und Dimensionen des Drusussteins bereits eine hohe Ubereinstimmung mit den aktuellen Ergebnissen aufweisen Ein weiterer Rekonstruktionsversuch von Johannes Ledroit stammt aus dem Jahr 1931 30 und greift im Wesentlichen die Merkmale der Lehneschen Rekonstruktion auf Erstmals wird ein kegelformiger Dachabschluss angenommen wiederum bekront von einer Adlerfigur Heinz Leitermann behalt in seiner Rekonstruktionszeichnung von 1962 31 ebenfalls diesen Typus samt Dachabschluss bei Im Bereich der 1962 durch Restaurierungsmassnahmen zugebauten Einschnurung des Drusussteins im Bereich des zylindrischen oberen Bauabschnitts vermutete Leitermann allerdings eine umlaufende Saulenanordnung mit in der Zeichnung nur angedeuteten korinthischen Kapitellen die leicht vor dem zurucksetzenden Mauerwerk stehen Auch bei Leitermann schmucken Adlerfiguren und eine Inschrift das Kenotaph Der derzeit neueste Rekonstruktionsvorschlag aus dem Jahr 1985 stammt von Hans G Frenz 32 Auch er proportioniert das Gesamtbauwerk im Verhaltnis 1 1 und bezieht sich dabei wie Usinger auf Untersuchungen am Bauwerk selbst nbsp Rekonstruktion von Friedrich Lehne 1811 nbsp Rekonstruktion von Nikolaus Muller 1839 nbsp Rekonstruktionsversuch von Hans G Frenz 1985Panter hat in seinem Werk zur bautechnischen Untersuchung des Drusussteins eine mogliche Idealkonstruktion des Kenotaphs unter Berucksichtigung von Vitruvs Zehn Bucher uber Architektur vorgenommen 25 Bringt man die Ergebnisse der Vermessungen zu Beginn des 21 Jahrhunderts mit den von Vitruv empfohlenen Proportionsverhaltnissen in Einklang so lassen sich folgende ursprungliche Baumasse annehmen Unterbau 48 romische Fuss circa 14 640 m Kantenlange und 36 romische Fuss circa 10 980 m Hohe und damit ein Verhaltnis von 4 3 Der zylindrische Oberbau durfte die gleichen Abmasse aufgewiesen haben Das dritte und abschliessende Bauteil musste nach Vitruv ein Kegeldach mit obligatorischer bekronender Figur gewesen sein Dieses musste einen Durchmesser von 48 romischen Fuss circa 14 640 m und eine totale Hohe von 24 romischen Fuss circa 7 320 m und damit eine Proportionierung im Verhaltnis 2 1 aufgewiesen haben Daraus kann eine Gesamthohe des Kenotaphs von 96 romischen Fuss circa 29 280 m erschlossen werden Drususstein und Kaiserkult in Mogontiacum BearbeitenMit seiner Errichtung wurde das Kenotaph des Drusus unmittelbar Zentrum von kultischen Feiern und Militarfeiern zu Ehren des Drusus 33 Aufgrund der Beliebtheit des verstorbenen Feldherrn bei den romischen Soldaten sowie deren grosser Anzahl in Mogontiacum bis in das Jahr 92 waren zwei Legionen samt Auxiliartruppen also circa 20 000 Soldaten dauerhaft in Mogontiacum stationiert gewannen die veranstalteten Feiern bald uberregionale und auch zivile Bedeutung die auch fur die Zivilsiedlung Mogontiacum als politischen Wallfahrtsort Bedeutung hatte 34 Das Kenotaph war Mittelpunkt von alljahrlich stattfindenden Kult und Gedenkfeiern supplicatio zu Ehren des Drusus zu dem Abgeordnete des Landtages der drei gallischen Provinzen concilium Galliarum anreisten 35 Die romische Legionen aus Mogontiacum ehrten ihren ehemaligen Heerfuhrer mit Paraden decursio militum und vielleicht auch mit sportlichen Wettkampfen Gerade fur die in Mogontiacum stationierten Legionen des obergermanischen Heeres waren die Feierlichkeiten ein Hohepunkt des Garnisonslebens in dem neben dem Feldherr Drusus auch die Leistungen und Waffentaten seiner Truppen entsprechend gewurdigt wurden 36 Fur die Abgeordneten der Tres Galliae waren die Feierlichkeiten Anlass zu offentlichen Loyalitatsbekundungen gegenuber dem Kaiserhaus und der romischen Obrigkeit 37 Auch war das concilium Galliarum dem Drusus in besonderer Weise verbunden war dieser doch im Jahre 12 v Chr der Grunder des concilium und kaiserlicher Statthalter der Provinz gewesen 38 Auch das nahe liegende Theater das sich in axialer Ausrichtung direkt am Drususstein orientiert durfte mit seinen mehr als 10 000 Platzen in diese Feierlichkeiten eingebunden worden sein Einem in Stein ausgefuhrten Theaterbau spaterer Zeit 2 Jahrhundert durfte ein holzerner Vorgangerbau in der fruheren Kaiserzeit vorangegangen sein der in die mindestens einmal jahrlich wahrscheinlich im September stattfindenden Feierlichkeiten eingebunden war Die ursprunglich auf Drusus beschrankten Feierlichkeiten wurden spater auf seinen Sohn Germanicus und auf das gesamte julisch claudische Kaiserhaus ausgedehnt Spatestens ab dem fruhen 2 Jahrhundert verschmolzen die ursprunglichen Kultanlasse zu allgemeinen Feierlichkeiten im Rahmen des Kaiserkultes der gerade in Mogontiacum als wichtiger Garnisonsstadt am Rhein eine grosse Bedeutung hatte Die mit der spontanen Ehrung des Drusus ihren Anfang nehmenden Kultfeierlichkeiten hielten sich so bis weit in das 3 Jahrhundert hinein 39 Ausgangspunkt der Via sepulcrum BearbeitenAufgrund der Bedeutung und Wertschatzung des Kenotaphs bei der romischen Provinzbevolkerung und hoheren Rangen des Militars entstand mit dem Kenotaph als Ausgangspunkt eine Graberstrasse nach italischem Vorbild in Mainz modern als via sepulcrum bezeichnet Diese fuhrte von dem Kenotaph sudlich in Richtung Mainz Weisenau wo sich im 1 Jahrhundert ein zweites Militarlager und eine Zivil und Handwerkersiedlung befand In unmittelbarer Nahe zum Kenotaph entstand im fruhen 1 Jahrhundert das Grabmal der Cassier zweier im Militardienst bei der Legio XIIII Gemina aktiven Bruder welches durch seine Grosse und seine hohe kunstlerische Qualitat auffiel Weitere Bestattungen im 1 und 2 Jahrhundert schlossen sich beiderseits der Strassenverbindung an Der Drususstein in der Historiographie BearbeitenDas Kenotaph des Drusus wurde in romischer Zeit ofters erwahnt Die erste Erwahnung findet sich in der Tabula Siarensis aus dem Jahr 19 oder kurz danach 40 Dort wurden die vom Senat beschlossenen Ehrungen fur den kurz zuvor gestorbenen Germanicus unter anderem ein Ehrenbogen fur Germanicus in Mogontiacum durch den Senat beschrieben In diesem Rahmen wird auch ein tumulus fur dessen Vater Drusus erwahnt ad tumu lum Drusi der gemass einer moglichen Erganzung des fragmentarisch erhaltenen Textes durch romische Soldaten schnell errichtet und aufgrund einer spater erfolgten Erlaubnis durch Augustus fertiggestellt wurde 41 Sueton erwahnt in seinem um das Jahr 120 erschienenen Werk De vita Caesarum in Zusammenhang mit einer Beschreibung des Drusus ebenfalls das Kenotaph Ceterum exercitus honorarium ei tumulum excitavit circa quem deinceps stato die quotannis miles decurreret Galliarumque civitates publice supplicarent Ferner errichtete ihm das Heer einen Ehrengrabhugel um den jedes Jahr an einem bestimmten Tag die Soldaten defilierten und bei dem die gallischen Stamme von Staats wegen Opfer darbrachten Ubersetzung nach Andre Lambert Sueton Claudius 1 3 Hier ist die Rede von einem tumulus honorarius und es werden sowohl Aktivitaten der Soldaten Laufspiele moglicherweise im Sinne festlicher militarischer Ubungen und Opferhandlungen der gallischen Burgerschaften an diesem erwahnt Ebenso erwahnt Sueton eine von Augustus personlich verfasste Inschrift die am Ehrenmal des Drusus angebracht wurde Auch Cassius Dio 42 und Eutropius erwahnen im fruhen 3 bzw im spaten 4 Jahrhundert das Bauwerk In seinem Werk Breviarium ab urbe condita entstanden vor 378 bezeichnete Eutropius das Kenotaph des Drusus als monumentum und prazisiert erstmals genau dessen Standort apud Mogontiacum monumentum habet Die Bezeichnung monumentum wird hier anders als der fruher verwendete Begriff tumulus explizit fur ein in Stein ausgefuhrtes Bauwerk verwendet Eine etwas spater verfasste Textpassage in der Chronik des Hieronymus eine lateinische Ubersetzung und Fortsetzung der Chronik des Eusebios bezieht sich fast wortlich auf den Eutropius Text und ist die letzte Erwahnung des Kenotaphs in der Antike Der Drususstein als weithin sichtbarer Uberrest des romerzeitlichen Mainz wurde auch im Mittelalter immer wieder beschrieben und abgebildet Erste Erwahnungen des Drusussteins im 10 sowie weitere Erwahnungen im 11 und 12 Jahrhundert beispielsweise in der Weltchronik des Marianus Scotus waren mehr oder weniger textliche Wiederholungen antiker Autoren vor allem des Eutropius In einer Inschrift aus dem Kloster St Gallen wird fur den Drususstein erstmals der mittelalterliche Begriff Trusileh verwendet Otto von Freising vergleicht in seiner im 12 Jahrhundert geschriebenen Chronik die Form des Denkmals des Drusus mit der eines Scheiterhaufens und gibt damit erstmals einen Hinweis auf das Aussehen des Kenotaphs zu dieser Zeit Bei den Erwahnungen des Drusussteins im spaten Mittelalter ab etwa 1230 geht nun des Ofteren die Beziehung des baulichen Uberrestes zu der Person des Drusus verloren oder aber der Drususstein wird als Grabmal des Drusus missinterpretiert 43 Auch burgert sich seit der Erstnennung in einer auf das Jahr 1268 datierten Urkunde 44 der Begriff Eichel oder Eigelstein ein was mit der Form des Drusussteins ab dem spateren Mittelalter zusammenhangen durfte Erst gegen Ende des 15 Jahrhunderts und mit beginnender Wertschatzung des historischen Bauwerkes und seiner Geschichte durch Humanisten wie Konrad Celtes Helius Eobanus Hessus oder Johannes Huttich wurde das Wissen der Antike um das Kenotaph des Drusus wieder prasenter Bildliche Darstellungen BearbeitenAb dem fruhen 16 Jahrhundert sind bildliche Ansichten des Drusussteins vorhanden so in Celtes Buch Quatuor libri amorum von 1502 45 Eine der bekanntesten Abbildungen aus dieser Zeit findet sich in Johann Huttichs Collectanea antiquitatum in urbe atque agro Moguntino repertarum von 1520 46 In dieser Schrift ausserte sich Huttich in einem langeren Begleittext uber den ruinosen Zustand des Denkmals und nennt dem Leser die wichtigsten der damals kursierenden Deutungen des Drusussteins ein Denkmal fur den 235 bei Mogontiacum getoteten Kaiser Severus Alexander oder aber ein Grabmal fur den romischen Feldherrn Drusus In Franz Behems Stadtansicht von Mainz aus dem Jahr 1565 wird der Drususstein schematisch in stark ubertriebener Eichelform und mit charakteristischer Einschnurung wiedergegeben Der erste Stadtplan von Mainz durch Gottfried Mascop aus dem Jahr 1575 zeigt einen realistisch wiedergegebenen Drususstein inmitten von Weinbergen und in direkter Nachbarschaft zum Benediktinerkloster St Jakob Einen oftmals abgebildeten Kupferstich des Drusussteins brachte Matthaus Merian 1646 in seiner Topographia Archiepiscopatus Moguntini heraus Er zeigt den Drususstein im Rahmen seiner Nutzung als Wachturm der Wallanlagen der Schweickhardtsburg die ab 1661 durch die Zitadelle ersetzt wurde In diese Tradition reihten sich vor allem im 18 und 19 Jahrhundert zahlreiche Abbildungen und Idealkonstruktionen des Denkmals ein Der Drususstein und seine Umgebung waren ein beliebtes Motiv der Mainzer Maler wie beispielsweise Johann Kaspar Schneiders Auch fruhe Personlichkeiten der Mainzer Geschichte wie Friedrich Lehne oder Nikolaus Muller versuchten sich an Rekonstruktionen und zeichneten den jeweiligen Zustand des Denkmals Erste Fotografien des Drusussteins datieren auf das Jahr 1892 beziehungsweise 1895 96 Der Drususstein war 1962 auch Motiv einer Briefmarke die die Deutsche Bundespost anlasslich der 2000 Jahr Feier der Stadt Mainz herausbrachte nbsp Abbildung von Johann Huttich Holzstich zwischen 1512 13 und 1517 nbsp Stadtansicht von Mainz mit Drususstein 13 von Franz Behem Holzstich 1565 nbsp Abbildung in Matthaus Merians Topographia Germaniae Kupferstich 1646 nbsp Fruhe Fotografie des Drususstein 1892 oder 1895 96 nbsp Briefmarke der Deutschen Bundespost 1962 2000 Jahrfeier der Stadt MainzSiehe auch BearbeitenListe der Denkmaler Brunnen und Skulpturen in MainzLiteratur BearbeitenHeinz Bellen Das Drususdenkmal apud Mogontiacum und die Galliarum civitas In Ders Politik Recht Gesellschaft Studien zur Alten Geschichte Historia Einzelschriften Nr 115 Steiner Stuttgart 1997 ISBN 3 515 07150 4 S 85 101 Wiederabdruck des Aufsatzes aus Jahrbuch des Romisch Germanischen Zentralmuseums Mainz 31 1984 385 396 mit Nachtrag Karl Viktor Decker Wolfgang Selzer Mainz von der Zeit des Augustus bis zum Ende der romischen Herrschaft In Hildegard Temporini Wolfgang Haase Hrsg Aufstieg und Niedergang der romischen Welt Geschichte und Kultur Roms im Spiegel der neueren Forschung Band II 5 1 de Gruyter Berlin 1976 ISBN 3 11 006690 4 S 457 559 Hans G Frenz Drusus maior und sein Monument zu Mainz In Jahrbuch des Romisch Germanischen Zentralmuseums Mainz 32 1985 S 394 421 Hans Ulrich Instinsky Historische Fragen des Mainzer Drususdenkmals In Jahrbuch des Romisch Germanischen Zentralmuseums in Mainz 7 1960 S 180 196 Andreas Panter Der Drususstein in Mainz und dessen Einordnung in die romische Grabarchitektur seiner Erbauungszeit Mainzer Archaologische Schriften Band 6 Archaologische Denkmalpflege Amt Mainz 2007 ISBN 978 3 935970 03 7 Franz Stephan Pelgen Mainz Vom elenden Steinklumpen zum Denkmal Aus der Geschichte der Mainzer Romerruinen Zabern Mainz 2003 ISBN 3 8053 3283 1 Wolfgang Selzer Karl Victor Decker Anibal Do Paco Romische Steindenkmaler Mainz in romischer Zeit Philipp von Zabern Mainz 1988 ISBN 3 8053 0993 7 Wolfgang Spickermann Mogontiacum Mainz als politischer und religioser Zentralort der Germania superior In Hubert Cancik Alfred Schafer Wolfgang Spickermann Hrsg Zentralitat und Religion Studien und Texte zu Antike und Christentum Band 39 Mohr Siebeck Tubingen 2006 ISBN 3 16 149155 6 S 167 194 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Drususstein Mainz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Der Eichelstein Sage Quellen und Volltexte Drususstein In Mainz de Drususstein In Mainz Tourismus com Drususstein In Festung Mainz de Drususstein In Zitadelle Mainz de Der Drususstein Ehrenmal fur Nero Claudius Drusus Memento vom 25 April 2012 im Internet Archive In Roemisches Mainz deEinzelnachweise Bearbeiten Eutropius Breviarium ab urbe condita 7 12 13 Sueton Claudius 1 3 11 2 Jurgen Oldenstein Mogontiacum In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 20 Walter de Gruyter Berlin New York 2001 ISBN 3 11 017164 3 S 147 Heinz Cuppers Die Romer in Rheinland Pfalz S 463 Andreas Panter Der Drususstein in Mainz und dessen Einordnung in die romische Grabarchitektur seiner Erbauungszeit S 102 Heinz Cuppers Die Romer in Rheinland Pfalz S 463 Marion Witteyer Mogontiacum Militarbasis und Verwaltungszentrum Der archaologische Befund In Franz Dumont Ferdinand Scherf Friedrich Schutz Hrsg Mainz Die Geschichte der Stadt S 1026 Hans G Frenz Drusus maior und sein Monument in Mainz S 394 Frenz fuhrt diese Charakterisierung auf das antike Wahrnehmungsbild des Drusus bei Velleius Paterculus 2 97 2 4 und Tacitus Annalen 2 41 6 51 zuruck Dazu ausfuhrlich Heinz Bellen Das Drususdenkmal apud Mogontiacum und die Galliarum civitas Korrektur Nachtrag S 96 ff und insbesondere S 98 Sueton Claudius 1 5 Sueton Claudius 1 3 Decker und Selzer Mainz von der Zeit des Augustus bis zum Ende der romischen Herrschaft S 475 Wolfgang Spickermann Mogontiacum Mainz als politischer und religioser Zentralort der Germania superior S 169 Ausfuhrlich dazu und ebenfalls zu den Ausgrabungen des Mainzer Altertumsvereins durch den Architekten W Usinger im Jahr 1880 Hans G Frenz Drusus Maior und sein Monument zu Mainz Wilhelm Velke Der Eigelstein bei Mainz In Zeitschrift des Vereins zur Erforschung der Rheinischen Geschichte und Alterthumer Band 3 Mainz 1868 1887 S 364 382 Andreas Panter Der Drususstein in Mainz und dessen Einordnung in die romische Grabarchitektur seiner Erbauungszeit Die bautechnische Beschreibung basiert auf den jungsten ausfuhrlichen Untersuchungen durch Andreas Panter zu Beginn des 21 Jahrhunderts Dieser promovierte 2005 als Denkmalpfleger aus dem bautechnisch architektonischen Bereich kommend mit seiner auch praktischen Untersuchung zum Drususstein In Zusammenarbeit mit Gerd Rupprecht von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Direktion Landesarchaologie Mainz entstand die unter der Literatur aufgefuhrte Buchpublikation im Rahmen der Mainzer Archaologischen Schriften Tacitus historiae 4 15 So unter anderem von dem Historiker Hans Ulrich Instinsky Historische Fragen des Mainzer Drususdenkmals In Jahrbuch des Romisch Germanischen Zentralmuseums in Mainz 7 1960 S 180 196 und von Karl Viktor Decker Wolfgang Selzer Mainz von der Zeit des Augustus bis zum Ende der romischen Herrschaft S 474 Auch Heinz Bellen Das Drususdenkmal apud Mogontiacum und die Galliarum civitas greift das Thema auf Hans G Frenz Drusus Maior und sein Monument zu Mainz S 417 Chronik III 3 Zitiert nach Walter Lammers Hrsg Otto Frisingensis Chronik oder die Geschichte der zwei Staaten Darmstadt 1990 S XXXI XXXII Interpretationen dieser Textpassage unter anderem bei Hans Ulrich Instinsky Historische Fragen des Mainzer Drususdenkmals In Jahrbuch des Romisch Germanischen Zentralmuseums in Mainz 7 1960 S 180 196 Andreas Panter benennt als Ergebnis seiner bautechnischen Untersuchungen folgende Schaden aufgrund der Restaurierungsmassnahmen in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts Entnahme von 12 Grossquadern Abschleifen von Grossquadern und damit Zerstorung romischer Bearbeitungsspuren mangelhafte Zementierung Uberdeckung und Veranderung der ursprunglichen Bausubstanz Siehe dazu auch Andreas Panter Der Drususstein in Mainz und dessen Einordnung in die romische Grabarchitektur seiner Erbauungszeit S 65 103 Andreas Panter Der Drususstein in Mainz und dessen Einordnung in die romische Grabarchitektur seiner Erbauungszeit S 102 Hans Ulrich Instinsky Historische Fragen des Mainzer Drususdenkmals In Jahrbuch des Romisch Germanischen Zentralmuseums in Mainz 7 1960 S 180 196 Karl Viktor Decker Wolfgang Selzer Mainz von der Zeit des Augustus bis zum Ende der romischen Herrschaft S 474 oder Heinz Bellen Das Drususdenkmal apud Mogontiacum und die Galliarum civitas S 93 Andreas Panter Der Drususstein in Mainz und dessen Einordnung in die romische Grabarchitektur seiner Erbauungszeit S 80 a b Andreas Panter Der Drususstein in Mainz und dessen Einordnung in die romische Grabarchitektur seiner Erbauungszeit S 92 ff Andreas Panter Der Drususstein in Mainz und dessen Einordnung in die romische Grabarchitektur seiner Erbauungszeit S 103 Die neueste kommentierte Ubersicht dazu gibt Andreas Panter Der Drususstein in Mainz und dessen Einordnung in die romische Grabarchitektur seiner Erbauungszeit S 49 ff Friedrich Lehne Der Eichelstein zu Mainz In Philipp Hedwig Kulb Hrsg Fr Lehne s Professors und Stadtbibliothekars zu Mainz gesammelte Schriften Band 3 Mainz 1838 S 133 146 online Nikolaus Muller Der Eichelstein das Ehrendenkmal des Drusus zu Mainz In Annalen des Vereins fur Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung Band 3 Heft 1 Wiesbaden 1839 S 3 38 online Johannes Ledroit Wie der Drususstein zu Mainz einst wohl aussah In Die Heimat Mittelrhein und Hessenland 7 Jahrgang Heft 7 1931 S 103 ff Heinz Leitermann Zweitausend Jahre Mainz Verlag Hans Krach Mainz 1962 S Hans G Frenz Drusus maior und sein Monument zu Mainz S 412 ff Peter Herz Das Zeremoniell fur Drusus maior und Germanicus in Mogontiacum In Wolfgang Spickermann Hrsg Religion in den germanischen Provinzen Roms Wolfgang Spickermann Mogontiacum Mainz als politischer und religioser Zentralort der Germania superior S 168 Ausfuhrlich dazu Heinz Bellen Das Drususdenkmal apud Mogontiacum und die Galliarum civitas In ders Politik Recht Gesellschaft Studien zur Alten Geschichte Historia Einzelschriften Nr 115 S 85 ff zuerst 1984 Heinz Bellen Das Drususdenkmal apud Mogontiacum und die Galliarum civitas S 93 ff Duncan Fishwick The imperial cult in the Latin West Studies in the ruler cult of the Western provinces of the Roman Empire Brill Leiden 2004 ISBN 9004128069 S 369 Heinz Bellen Das Drususdenkmal apud Mogontiacum und die Galliarum civitas S 87 ff Heinz Bellen Das Drususdenkmal apud Mogontiacum und die Galliarum civitas S 95 CIL 6 40348 Vgl Andreas Panter Der Drususstein in Mainz und dessen Einordnung in die romische Grabarchitektur seiner Erbauungszeit S 18 Nach erganztem Text und Lesart nach Bellen und Lebek siehe dazu Panter S 18 ff Die Erganzungen beziehen sich auf die im Folgenden zitierte Stelle bei Sueton Cassius Dio 55 2 1 englische Ubersetzung Andreas Panter Der Drususstein in Mainz und dessen Einordnung in die romische Grabarchitektur seiner Erbauungszeit S 28 ff S 36 Uberliefert in Georg Christian Joannis Rerum Moguntiacarum volumen II Frankfurt 1722 S 568 Die entsprechende Textpassage der Urkunde lautet vinea prope saxum glandiforme ein Weinberg nahe dem Stein in Eichelform Ubersetzung zitiert bei Franz Falk Romische Bauwerke in und bei Mainz nach mittelalterlichen Urkunden In Mainzer Zeitschrift 2 1907 S 38 Digitalisat Digitalisat nbsp Dieser Artikel wurde am 21 November 2011 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen 49 992125 8 274215 Koordinaten 49 59 31 7 N 8 16 27 2 O Normdaten Geografikum GND 4753898 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drususstein amp oldid 228910124