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Das Corpus Inscriptionum Latinarum abgekurzt CIL ist die umfassendste und bedeutendste systematische Sammlung antiker lateinischer Inschriften Es bildet als Dokumentation erhaltener und in den Quellen uberlieferter offentlicher und privater Inschriften eine unverzichtbare Quelle fur das Leben im Romischen Reich und die romische Geschichte Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des CIL 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte des CIL BearbeitenDas CIL hat das Ziel alle lateinischen Inschriften aus dem gesamten Territorium des Reichs geographisch und systematisch zu erfassen zu kommentieren und der Fachwelt zur Verfugung zu stellen Das Corpus wird laufend in neuen Ausgaben und Erganzungen aufbereitet Seine Fortfuhrung obliegt der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften BBAW Das CIL ist Teil des Zentrums Grundlagenforschung Alte Welt der BBAW und wird im Akademienprogramm von Bund und Landern gefordert Stand 2020 1 2 1847 schlug Theodor Mommsen der Koniglich Preussischen Akademie der Wissenschaften in einer Denkschrift eine organisierte Sammlung lateinischer Inschriften die in den vergangenen Jahrhunderten stuckweise von Hunderten von Gelehrten beschrieben worden waren vor 1853 begann die Arbeit am CIL Mommsen der mit der Veroffentlichung der Inschriften des Konigreichs Neapel ein Modell fur das Corpus gegeben hatte blieb ein halbes Jahrhundert bis zu seinem Tod die treibende Kraft des Unternehmens und edierte selbst mehrere Bande insbesondere jene die Italien betreffen Der erste Band des CIL erschien bereits 1862 Ein Grossteil der Arbeit bestand fur die Beteiligten Epigraphiker nicht nur der Berliner Akademie sondern auch aus anderen europaischen Landern darin die Orte und Monumente personlich zu besuchen um Abschriften von moglichst vielen Originalen anzufertigen Autopsieprinzip In jenen Fallen in denen zuvor beschriebene Inschriften nicht mehr auffindbar waren versuchten die Bearbeiter eine genaue Lesart durch Vergleiche mit den Werken fruherer Autoren die das Original gesehen hatten zu erhalten Das CIL besteht derzeit aus 17 Banden in uber 70 Teilen und enthalt ungefahr 180 000 Inschriften 13 Erganzungsbande enthalten Tafeln und besondere Indices Der erste Band in zwei Teilen umfasst die altesten Inschriften bis zum Ende der Romischen Republik die Bande II bis XIV sind geographisch aufgeteilt Band XIII zum Beispiel ist den Inschriften der gallischen und germanischen Provinzen gewidmet Die Bande XV bis XVII enthalten besondere Inschriftengattungen Instrumentum domesticum Militardiplome Meilensteine Ein Band XVIII der die Carmina Latina Epigraphica enthalten soll ist in Arbeit Ein lateinischer Index Numerorum Ein Findbuch zum Corpus Inscriptionum Latinarum wurde 2004 veroffentlicht Die Beschreibungen und Kommentare bestehen aus einem Bild der Originalinschrift sofern vorhanden eventuell massstablichen Zeichnungen sowie Erlauterungen von Abkurzungen Fehlstellen und abweichenden Lesungen Wichtig ist die Einordnung der einzelnen Inschrift in ihren ubergeordneten historischen Kontext Die Sprache des CIL ist traditionell Latein Zu den Herausgebern gehorten neben Mommsen unter anderem Eugen Bormann Hermann Dessau Wilhelm Henzen Otto Hirschfeld Emil Hubner Christian Hulsen und Karl Zangemeister in spaterer Zeit Geza Alfoldy der das Projekt von 1992 bis 2007 leitete Attilio Degrassi und Hans Krummrey 3 Wissenschaftliche Leiterin des Projektes ist seit 2018 Marietta Horster Leiterin der BBAW Arbeitsstelle in Berlin ist Ulrike Ehmig 4 Literatur BearbeitenCorpus inscriptionum latinarum CIL Consilio et auctoritate Academiae Litterarum Regiae Borussicae editum 17 Bande in zahlreichen Teilbanden de Gruyter bis 1925 Reimer Berlin 1862 ff Corpus inscriptionum Latinarum Auctarium Series nova Index numerorum 2 u 3 Bde de Gruyter Berlin 2003 ISBN 3 11 017936 9 ISBN 3 11 015244 4 Hans Krummrey Manuskriptherstellung und Drucklegung von CIL Banden im Wandel der Technik In Marlis Weinmann Walser Hrsg Historische Interpretationen Gerold Walser zum 75 Geburtstag dargebracht von Freunden Kollegen und Schulern Historia Einzelschriften Band 100 Franz Steiner Stuttgart 1995 ISBN 3 515 06739 6 S 97 122 Manfred G Schmidt Corpus Inscriptionum Latinarum PDF 30 MB Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften 2007 Broschure zur Geschichte des CIL mit englischer Ubersetzung von Orla Mulholland Weblinks Bearbeiten Wikisource Corpus Inscriptionum Latinarum Quellen und Volltexte Commons Corpus Inscriptionum Latinarum Album mit Bildern Videos und Audiodateien Homepage des CIL Informationen der BBAW uber das CIL Digitalisierte Bande des CIL bei Arachne Kurze Geschichte des CIL Epigraphik Datenbank Clauss SlabyEinzelnachweise Bearbeiten Webseite uber das Corpus Inscriptionum Latinarum akademienunion de abgerufen am 22 Juli 2020 Projektseite zum Corpus Inscriptionum Latinarum BBAW abgerufen am 22 Juli 2020 Autoren des CIL In Website des CIL Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 22 Juli 2020 Mitarbeiter des CIL Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 22 Juli 2020 Normdaten Werk GND 4222745 8 lobid OGND AKS LCCN no2006115752 VIAF 174049475 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Corpus Inscriptionum Latinarum amp oldid 232113980