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Das Autopsieprinzip oder Autopsieverfahren kurz Autopsie von griechisch autopsia Selbstsicht ist ein Begriff aus der Methodik der Wissenschaft Entsprechend diesem Prinzip durfen nur Aussagen getroffen werden die selbst uberpruft oder erfahren wurden Werden unrichtige Angaben von anderen ubernommen kann es zu einer Art Matthaus Effekt kommen Oft anzutreffende Angaben werden dabei haufiger ohne eigene Uberprufung ubernommen Dieser sich selbst verstarkende Effekt fuhrt haufig zu Fehlaussagen wie beispielsweise der nicht belegbaren Zuschreibung von Zitaten zu beruhmten Personlichkeiten Der Begriff wurde von dem deutschen Naturwissenschaftshistoriker Rudolph Zaunick 1893 1967 gepragt Speziell angewandt im Bibliothekswesen bezeichnet das Wort Autopsie die Katalogisierung von Medien anhand vorliegender Originale und nicht aus Vorlagen zweiter Hand Die autoptische Bibliographierung ist eine Standardmethode fur die Erstellung bibliographischer Angaben in Literaturverzeichnissen wissenschaftlicher Publikationen Indem die Werke im Original aufgesucht werden kann ihre Existenz nachgewiesen werden es konnen unvollstandige oder fehlerhafte bibliographische Angaben die fruher auch in wissenschaftlichen Werken oft voneinander abgeschrieben wurden korrigiert und die Zugriffswege durch Angabe einer besitzenden Bibliothek offengelegt werden Dadurch wird es moglich auch den Inhalt der betreffenden Publikationen zu prufen Die Bibliographierung nach den geltenden Richtlinien ist hier nur ein paralleles Ziel Siehe auch VerifizierungLiteratur BearbeitenJ C Poggendorff Biographisch literarisches Handworterbuch der exakten Naturwissenschaften Band VIIa Supplement Akademie Berlin 1971 S V Weblinks BearbeitenCarmen Mayer Wege zu bibliographischen Informationen uber einen lebenden Wissenschaftler am Beispiel des Historikers Gert Audring Kanton St Gallen Kantonsbibliothek Katalogisieren nach Autopsie Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Autopsieprinzip amp oldid 225376505