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Die Mainzer Zitadelle liegt auf dem Jakobsberg am Rand der heutigen Altstadt und in unmittelbarer Nahe des Bahnhofs Romisches Theater Das Festungswerk wurde in seiner heutigen Form um 1660 errichtet und war Bestandteil der Festung Mainz KommandantenbauKommandantenbau HofseiteHaupttorDrususstein auf der Drusus BastionZitadellengraben Geschutzter Landschafts Bestandteil der Anlage Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Die Zitadelle heute 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Jakobsberg auf dem die Zitadelle errichtet wurde war seit seiner Grundung 1050 Standort des Benediktinerklosters St Jakob Auf halber Hohe lag das Buhnentheater des romischen Mogontiacum das zum damaligen Zeitpunkt noch in Resten sichtbar war Der Jakobsberg war nicht in den Ring der Stadtmauer eingeschlossen und nur sehr leicht umwallt Diese Lage unmittelbar vor den Toren der Stadt liess eine strategische Lucke offen da ein Angreifer den Hugel fur einen Einfall nach Mainz hinein oder fur eine Beschiessung hatte nutzen konnen Der Bau der Schweickhardtsburg unter Leitung des Domkapitulars Adolph von Waldenburg in den Jahren 1620 29 schloss diese Lucke vorerst ab und verband den Hugel mit der Stadtbefestigung Den Namen bekam die funfeckige unregelmassige Wehranlage vom Bauherrn dem Mainzer Kurfursten Johann Schweikhard von Cronberg 1655 veranlasste Kurfurst Johann Philipp von Schonborn die Umwallung der gesamten Stadt Mainz mit Bastionen Im Zuge dieses Festungsbaus wurde die zuvor als Erdwerk ausgefuhrte Schweickhardtsburg zur regelmassigen viereckigen Zitadelle mit steinernen Fronten wie wir sie heute kennen ausgebaut Das Jakobskloster und den auf der Bastion Drusus stehenden Drususstein liess man innerhalb der Festungsanlage unberuhrt stehen Im 19 Jahrhundert waren an den Bastionen der Zitadelle folgende Jahreszahlen zu sehen die auf die jeweilige Fertigstellung hinwiesen Die Bastionen Germanicus Suden und Alarm Osten trugen die Jahreszahlen 1659 Die Bastion Tacitus Norden die Zahl 1661 Das Festungstor in der Kurtine auf der Nordostseite zwischen Germanicus und Alarm tragt noch heute die Jahreszahl 1660 1 Uber dem zur Stadt hin liegenden Tor wurde 1696 unter Kurfurst Lothar Franz von Schonborn ein Bau fur den Festungskommandanten errichtet Die schon seit 1660 bestehende Toranlage von Antonio Petrini wurde dabei geschickt in den Neubau integriert Im Inneren der Zitadelle stand bis zur Belagerung von Mainz 1793 noch das Jakobskloster das durch den starken Beschuss aber grosstenteils zerstort wurde Der stehen gebliebene Abts und Fremdenbau wurde fortan nur noch militarisch genutzt Im Sudteil des Hofes war ein barocker Garten angelegt der noch auf einem Plan von 1804 zu sehen ist Von Mai bis Oktober 1813 diente sie auch als Station der optischen Telegrafenstrecke nach Metz Als nach den Befreiungskriegen Mainz 1816 Festung des Deutschen Bundes wurde zogen Preussen und Osterreicher in die Zitadelle ein und nutzten sie als Kaserne Zu diesem Zweck errichteten die Osterreicher 1861 die damals bombensichere Citadellkaserne als Kasino und Kuche diente der kleine Bau neben ihr nbsp Lage der Zitadelle auf einer Landkarte von 1898Auf der Zitadelle wurde noch 1914 die Doppelkompaniekaserne gebaut dafur mussten die letzten Uberreste des Klosters weichen Allerdings wurden zahlreiche Architekturelemente des Abts und Fremdenbaus in den Kasernenbau integriert Wahrend des Ersten Weltkrieges und des Zweiten Weltkrieges diente die Zitadelle als Kriegsgefangenenlager 1940 bis gegen Kriegsende war dort das Offizierslager Oflag XII B 2 Mit dem Friedensvertrag von Versailles von 1919 und der damit einhergehenden Niederlegung der Festungswerke in und um Mainz endete die militarische Geschichte der Mainzer Zitadelle die mit ihrer Grosse von etwa 340 mal 320 Metern zu den wichtigsten Grossfestungsanlagen in Rheinland Pfalz zahlt In den Vorkriegsjahren von 1933 bis einschliesslich 1936 war hier die Rhein Mainische Statte fur Erziehung eine uberregionale Fortbildungsstatte zur nationalsozialistischen Ideologisierung von Lehrern und Schulern untergebracht Wahrend des Zweiten Weltkrieges suchten Teile der Mainzer Bevolkerung in den unterirdischen Gangen der Bastion Drusus die zu Luftschutzraumen ausgebaut worden waren Schutz vor den Bombenangriffen Die Zitadelle heute BearbeitenNach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmte die franzosische Besatzungsmacht die Anlage bis 1955 In den 1960er Jahren befand sich in der Zitadelle die Kaufmannische Berufsschule der Stadt Mainz bis zu deren Umzug in den Neubau auf dem Hartenberg Heute gehort die Zitadelle der Stadt Mainz und beherbergt zahlreiche stadtische Amter Die Mainzer Zitadelle steht bereits seit 1907 unter Denkmalschutz Der Graben im sudlichen Teil der Zitadelle steht seit Mitte der 80er Jahre als anthropogenes Biotop von bundesweiter Bedeutung 3 unter Landschaftsschutz Im Bau D vor dem Drususstein ist heute das Stadthistorische Museum untergebracht Die Zitadelle und ihre Umgebung dokumentiert die Mainzer Stadtgeschichte auf kleinstem Raum angefangen von dem romischen Ehrenmal Drususstein uber die Kasernenbauten der Bundesfestungszeit im 19 Jahrhundert bis hin zu den Luftschutzraumen des Zweiten Weltkrieges Seit 1975 findet auf der Zitadelle alljahrlich uber Pfingsten das OpenOhr Festival statt ein thematisch orientiertes Jugendkulturfestival mit Gesprachsforen und Workshops Kabarett und Livekonzerten Im Oktober 2015 erhielt der Mainzer Zitadelle die Haager Plakette der UNESCO welche das Bauwerk als geschutzt kennzeichnet Im Falle einer Beschadigung durch bewaffnete Kriegshandlungen wurde der Internationale Gerichtshof hier die Strafverfolgung ubernehmen sollte die deutsche Regierung dazu nicht mehr in der Lage sein 4 Literatur BearbeitenHartmut Fischer Die Zitadelle in Mainz Rheinischer Verein fur Denkmalpflege und Landschaftsschutz Koln 2021 ISBN 978 3 86526 134 2 Initiative Zitadelle Mainz e V Hrsg Zitadelle Mainz 2000 Jahre Mainzer Geschichte auf engstem Raum Mainz 2004 Stefan Schmitz Hrsg Mainz Die Zitadelle auf dem Jakobsberg Ein Kulturdenkmal im Aufbruch Mainz 2017 Friedrich P Kahlenberg Kurmainzische Verteidigungseinrichtungen und Baugeschichte der Festung Mainz im 17 und 18 Jahrhundert Mainz 1963 Karl Anton Schaab Die Geschichte der Bundes Festung Mainz historisch und militarisch nach den Quellen bearbeitet Eigenverlag des Verfassers Mainz 1835 DigitalisatWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Zitadelle Mainz Sammlung von Bildern www festung mainz de zitadelle Initiative Zitadelle Mainz e V Stadthistorisches Museum auf der Zitadelle Direktion Archaologie Mainz Bastion Drusus Der Zitadellengraben als Geschutzter Landschaftsbestandteil Fotodokumentation des Zitadellengrabens der Lokalen Agenda 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Karl Anton Schaab Karl Anton Schaab Die Geschichte der Bundes Festung Mainz historisch und militarisch nach den Quellen bearbeitet Mainz 1835 unter anderem war Fernand Braudel hier interniert Landeshauptstadt Mainz Das Grun der Zitadelle Mainz abgerufen am 14 Mai 2017 Mainzer Zitadelle erhalt Haager Plakette der Unesco Memento vom 22 Dezember 2015 im Internet Archive In Allgemeine Zeitung 30 Oktober 2015 Werke der Festung Mainz Zitadelle Mainz Fort Hartenberg Fort Hartmuhl RheingauwallFort Karl Fort Welsch Fort Elisabeth Fort Philipp Fort JosephFort Weisenau Fort Karthaus Fort Heiligkreuz Fort Hechtsheim Fort Mariaborn Fort Zahlbach Fort Stahlberg Dahlheimer Schanze Bretzenheimer Turm Fort Gonsenheim Fort BingenFort Grossherzog von Hessen Fort Neue Mainspitze Fort Alte Mainspitze Fort Josef Fort Biehler 49 993055555556 8 2741666666667 Koordinaten 49 59 35 N 8 16 27 O Normdaten Geografikum GND 1129127311 lobid OGND AKS VIAF 1709149198361374940000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zitadelle Mainz amp oldid 237988908