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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zur romischen Provinz siehe Illyrien Provinz Illyrien altgriechisch Ἰllyris Illyris lateinisch Illyricum ist eine Bezeichnung fur eine Region im Westen der Balkanhalbinsel Sie ist von der antiken Landschaft Illyrien und vom Volk der Illyrer abgeleitet die hier in der Antike siedelten Inhaltsverzeichnis 1 Antike 1 1 Illyris Reich der Illyrer 1 2 Illyricum 2 Neuzeit 2 1 Dreieiniges Konigreich Dalmatien Kroatien und Slawonien des Habsburgerreiches 1745 1777 2 2 Illyrische Provinzen 2 3 Konigreich Illyrien 1814 1849 3 Gegenwart 4 Literatur 5 Quellen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAntike BearbeitenIllyris Reich der Illyrer Bearbeiten nbsp Illyrien und die illyrischen Stamme nbsp Provinzen des Romischen Reichs in der spaten KaiserzeitLaut Herodot erstreckte sich das Land der Illyrer im 5 Jahrhundert v Chr von der adriatischen Kuste bis zur Morava im Osten und bis zur Etsch im Westen In der Antike bestanden Beziehungen zwischen den illyrischen Stammen und den Griechen Demosthenes warb 342 v Chr unter den Illyrern um Feinde gegen Makedonien In der zweiten Halfte des 3 Jahrhunderts v Chr bildeten die illyrischen Labeaten unter der Konigin Teuta ein Reich mit Sitz in Scodra heute Shkodra Nach den Kriegen zwischen den Illyrern und Rom Anfang des 3 Jahrhunderts v Chr wurde dieses Konigreich auf seine nordliche Halfte beschrankt Illyricum Bearbeiten Nach weiteren langen Kampfen geriet das Reich der Illyrer vollig unter die Herrschaft des Romischen Reichs und wurde fortan lateinisch Illyricum genannt Seit Sulla war es mit der Provinz Macedonia vereinigt erst unter Gaius Iulius Caesar wurde es zu einer eigenstandigen Provinz Ein grosser Aufstand der Illyrer zwischen den Jahren 6 und 9 n Chr konnte von den Romern nur muhsam niedergeschlagen werden Als die Romer das Gebiet der pannonischen Stamme eroberten nannten sie es Illyricum inferius das spatere Dalmatien hingegen trug den Namen Illyricum superius In der Spatantike nach der Reichsreform des Diokletian wurde das Illyricum in sieben Provinzen geteilt beide Noricum beide Pannonia Valeria Savia Dalmatia und Dacia die Dioecesis Illyrici occidentale Spater wurde das Illyricum von einem praefectus praetorio verwaltet die Prafektur umfasste die Provinzen Moesia superior beide Dacia Dardania Macedonia Thessalia Achaea beide Epirus Praevalitana und Kreta Zwischen dem 3 und 6 Jahrhundert lieferte Illyricum nicht nur viele Rekruten fur die romische Armee sondern ihm entstammte auch eine Reihe von Kaisern darunter Diokletian und Justinian Nach der so genannten Reichsteilung von 395 zahlten viele illyrische Gebiete zum Ostromischen Reich wobei es wiederholt zu Streitigkeiten mit Westrom kam das seine Anspruche auf das ganze Illyricum erst 437 aufgab Latein blieb die Verkehrssprache und grosse Teile der Region unterstanden kirchenrechtlich dem Bischof von Rom Die Collectio Thessalonicensis aus dem Jahr 531 enthalt papstliche und kaiserliche Schreiben zur illyrischen Kirchenverfassung Das nordliche Illyricum war Anfang des 6 Jahrhunderts von ostgotischen Gruppen besiedelt seit etwa 580 liessen sich dann uber die gesamte Region Slawen nieder Neuzeit BearbeitenSiehe auch Moderner Illyrismus Seit der Renaissance kam die Bezeichnung Illyricum gemass der latinisierenden Zeitmode wieder in Gebrauch Die Begriffe Illyrer und illyrisch wurden dabei oft mit den Sudslawen beziehungsweise den sudslawischen Sprachen gleichgesetzt Dreieiniges Konigreich Dalmatien Kroatien und Slawonien des Habsburgerreiches 1745 1777 Bearbeiten Von 1767 bis 1777 unter Maria Theresia wurden das Konigreich Kroatien das Konigreich Slawonien und das Konigreich Dalmatien zusammenfassend auch Konigreich Illyrien genannt sie waren schon 1745 als das Dreieinige Konigreich Dalmatien Kroatien und Slawonien installiert worden Dalmatien war in den Turkenkriegen bei der Ungarischen Krone verblieben die beiden anderen Konigreiche wurden im 16 Jahrhundert osmanisch und kamen zu Beginn des 18 Jahrhunderts wieder zum Habsburgerreich Nach 1777 sprach man wieder von getrennten Konigreichen Es wurde von einer illyrischen Hofdeputation in Wien regiert Illyrische Provinzen Bearbeiten Hauptartikel Illyrische Provinzen Wahrend der Napoleonischen Kriege wurde die Bezeichnung Illyricum gemass der klassizistischen Zeitmode auch fur administrative Zwecke verwendet Die im Frieden von Schonbrunn 1809 abgetrennten Teile Osterreichs wurden von Frankreich als Illyrische Provinzen mit Hauptstadt Laibach organisiert Es bestand aus den Departements Carinthie Osttirol und der Westteil Karntens Unterkarnten blieb bei Osterreich Carniole Krain Istrie das Kustenland Croatie Civile Zivilkroatien und Croatie Militaire Militarkroatien Dalmatie Dalmatien Raguse Ragusa Konigreich Illyrien 1814 1849 Bearbeiten nbsp Das Konigreich Illyrien in der Donaumonarchie 1843 nbsp Wappen des Konigreichs Illyrien Hugo Strohl Nach der Ruckgabe dieser Provinzen an Osterreich 1814 organisierte der Wiener Hof dieses Gebiet als Konigreich Illyrien in den zwei Gubernien Laibach mit Krain sowie Karnten und Triest mit Gorz und Gradisca sowie Istrien mit etwas anderer Abgrenzung Nachdem das westliche Kroatien mit Karlstadt und Fiume 1822 mit der ungarischen Krone wiedervereinigt worden war wurde Unterkarnten 1825 dazugenommen Dalmatien war schon seit 1814 ebenso formell als Konigreich ein osterreichisches Gubernium 1849 nach der Revolution und den anschliessenden Staatsreformen wurde dieses Konigreich aufgelost Auf dessen Gebiet gab es zwischen 1849 und 1918 die Kronlander Karnten Krain und Osterreichisches Kustenland Das illyrische Konigtum wurde aber formlich bis 1918 im Titel des Kaisers von Osterreich gefuhrt Gegenwart BearbeitenAm 5 April 1992 hatten Vertreter der albanischen Minderheit Mazedoniens in Struga und funf weiteren Orten am Ohridsee eine kurzlebige Albanische Autonome Republik Illyria Ilirida proklamiert Dem war am 11 und 12 Januar 1992 eine Abstimmung vorausgegangen bei der sich 99 Prozent der Befragten bei einer angegebenen Abstimmungsbeteiligung von 92 Prozent fur die territoriale und politische Autonomie ausgesprochen haben sollen 1 2 Literatur BearbeitenHasan Ceka Selim Islami Skender Anamali Frano Prendi albanisch Iliret dhe Iliria Te autoret antike Burime te zgjedhura per historine e Shqiperise Vol I Universiteti Shteteror i Tiranes Instituti i Historise 1965 Hasan Ceka franzosisch Illyrie Etudes et materiaux archeologiques Vol I Akademia e Shkencave e RPS te Shqiperise Qendra e Kerkimeve Arkeologjike Universiteti i Tiranes Sektori i Arkeologjise 1971 Hasan Ceka Kole Luka franzosisch Questions de numismatique Illyrienne avec un catalogue des monnaies d Apollonie et de Durrhachium Universite d Etat de Tirana Institut d Histoire 1972 Pierre Cabanes Grecs et illyriens dans les inscriptions en langue grecque d Epidamne Dyrrhachion et d Apollonia d Illyrie ISBN 2 86538 241 9 1989 Pierre Cabanes Neritan Ceka franzosisch Inscriptions d Apollonia d Illyrie Verlag Athenes Botsaris 1998 Neritan Ceka albanisch Ne kerkim te historise ilire auf deutsch Auf der Suche nach illyrischer Geschichte 1998 ISBN 978 2 86958 094 7 Claudia Frass Ehrfeld Hg Napoleon und seine Zeit Karnten Innerosterreich Illyrien Verlag des Geschichtsvereines fur Karnten Klagenfurt 2009 ISBN 978 3 85454 113 4 historische Monographien Ignaz de Luca Illyrien gt In Geographisches Handbuch von dem Oestreichischen Staate 4 Band Ungern Illyrien und Siebenburgen Verlag J V Degen Wien 1791 S 419 458 Google eBook vollstandige Ansicht Quellen BearbeitenIllyricum In Der kleine Pauly Illyrien griech Illyris In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 8 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 894 895 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Illyrien Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Illyrien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Liste der albanischen Publikationen eine Mission von Jean Luc Lamboley und Pierre Cabanes Les fouilles franco albanaises d Apollonia d Illyrie PDF 497 kB Einzelnachweise Bearbeiten Munzinger Archiv Handbuch Zeitarchiv Zeitgeschehen 1992 S 48 sowie Munzinger Archiv IH Zeitarchiv 8 92 Januar 1992 Seite 10 und Munzinger Archiv IH Zeitarchiv 21 92 April 1992 Seite 6 Dr Mario von Baratta Hrsg Der Fischer Weltalmanach 1993 Seite 112 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt Main 1992 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Illyrien amp oldid 236490712