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Die Wurzeln der Geschichte Karntens reichen bis in die Altsteinzeit zuruck In der Antike war auch das Gebiet des heutigen osterreichischen Bundeslandes Karnten Bestandteil des keltischen Konigreichs Noricum ein erstes Staatengebilde in diesen Regionen das spater in der romischen Provinz Regnum Noricum aufging Nachdem die Slawen die Romer um das Jahr 600 vertrieben und einen eigenen Staat Karantanien gebildet hatten gewannen nach und nach auch baierische bzw frankische Einflusse in Karnten an Gewicht In den Jahren 743 bis 907 herrschten frankische Konige und Kaiser uber das Gebiet anschliessend wurde Karnten ein Teil des Herzogtums Baiern Im Jahr 976 begann eine Phase der Eigenstandigkeit des Herzogtums Karnten die bis ins Jahr 1335 andauerte In diese Zeit fallen zahlreiche Klostergrundungen sowie der Bau von Schlossern und Befestigungsanlagen Anschliessend wurde Karnten von den Habsburgern regiert und mit Osterreich Steiermark und Krain vereinigt In der darauf folgenden Zeit bis ins 18 Jahrhundert wurde Karntens Schicksal zunachst von den Turkenkriegen den Bauernaufstanden und von den Auswirkungen der Reformation und Gegenreformation gepragt Unter Maria Theresia kam es Ende des 18 Jahrhunderts zu Reformen welche die Macht der Stande beschnitten und den Bauern das Recht an ihrem Besitz zusicherten Karnten verlor seine administrative Selbstandigkeit Einen weiteren Ruckschlag in der Entwicklung des Landes hatten die Koalitionskriege ab dem Jahr 1797 zur Folge als im Jahr 1809 ganz Oberkarnten an Frankreich fiel Im Jahr 1814 kamen diese Landesteile wieder an das Kaisertum Osterreich aber sie wurden dem habsburgischen Konigreich Illyrien angegliedert Nach der Revolution der Jahre 1848 und 1849 erlangte Karnten seine Selbstandigkeit und seine Landeseinheit zuruck in den Jahren 1867 bis 1918 war es ein Kronland in Osterreich Ungarn Nach Gebietsverlusten als Folge des Ersten Weltkriegs erhielt Karnten als Bundesland der Republik Osterreich seine heutigen Grenzen Karntner Herzogseinsetzung auf dem Zollfeld zeitgenossische Darstellung von Leopold Stainreuter 14 Jh Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte und Romerzeit 1 1 Ur und Fruhgeschichte 1 2 Der keltische Staat Noricum 1 3 Die romische Provinz Noricum 1 4 Volkerwanderung 2 Mittelalter 2 1 Furstentum Karantanien 2 2 Herzogtum Baiern und Frankisches Reich 2 3 Herzogtum Karnten 2 4 Karnten wird habsburgisch 2 5 Jahrzehnte der Naturkatastrophen 3 Fruhe Neuzeit 3 1 Turkenkriege und Bauernaufstande 3 2 Reformation und Gegenreformation 3 3 Karnten im 18 Jahrhundert 4 Moderne 4 1 Die Koalitionskriege und die Folgen 4 2 Nach der Revolution von 1848 4 3 Der Gebirgskrieg in den Jahren 1915 bis 1918 4 4 Abwehrkampf und Volksabstimmung 4 5 Zwischen den Jahren 1920 und 1934 4 6 Das Zeitalter des Standestaates in Karnten 4 7 Zeit des Nationalsozialismus 4 7 1 Das Slowenenproblem 4 7 2 Widerstand 4 7 3 Verfolgung 4 7 4 Der Zweite Weltkrieg in Karnten 4 7 5 Das Kriegsende 4 8 Karnten seit dem Jahr 1945 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVorgeschichte und Romerzeit BearbeitenUr und Fruhgeschichte Bearbeiten Die altesten Hinweise auf die Besiedlung durch Menschen in Karnten sind die in der Griffener Tropfsteinhohle im Burgberg von Griffen Die dort gefundenen Steingerate stammen aus der Altsteinzeit Jungpalaolithikum und sind 30 000 bis 40 000 Jahre alt Weitere Einzelfunde stammen aus der Mittelsteinzeit Mesolithikum Ausserdem haufen sich die archaologischen Funde aus der Zeit ab dem 3 Jahrtausend v Chr auf Gebiet des heutigen Karnten Wahrscheinlich gab es daher grossere Siedlungen am Strappelkogel im Lavanttal in der Nahe der Ortschaft Maria Saal sowie in der Nahe der Stadt Villach Am Grund des Keutschacher Sees wurden Uberreste einer Pfahlbausiedlung gefunden die aus der Zeit kurz nach dem Beginn des 4 Jahrtausend v Chr Kupferzeit stammt Das Falldatum des altesten Pfahls konnte durch eine Datierung seiner Jahrringbreiten Dendrochronologie ins Jahr 3947 v Chr bestimmt werden 1 Die Siedlung am Grund des Keutschacher Sees ist seit dem Jahr 2011 Teil des UNESCO Welterbes Prahistorische Pfahlbauten um die Alpen Eine zweite Pfahlbauanlage am Grund des Hafnersees scheint ein wenig junger als die des benachbarten Keutschacher Sees zu sein 2 Auch aus der Bronzezeit gibt es einige Fundstucke Neben bronzenen Werkzeugen und Waffen die moglicherweise auf eine fruhzeitliche Handelstatigkeit mit dem kupferreichen Siebenburgen schliessen lassen stammt auch der alteste Skelettfund auf Karntner Boden St Salvator bei Friesach aus der Zeit um das Jahr 2000 v Chr In der letzten prahistorischen Epoche der Eisenzeit betrieb man in Karnten bereits zurzeit der Urnenfelderkultur intensiv Ackerbau Zur Zeit der Hallstattkultur wurde reger Handel mit Salz und mediterranen Produkten im Gebiet des heutigen Karnten betrieben Fur die spate Hallstattzeit gibt es Fundstucke mit Schriftzeichen von der Gurina im Gailtal wohl die altesten Schriftdenkmaler Osterreichs Weitere Fundorte der Hallstattzeit sind das Graberfeld von Frog und die Gracarca Veneter und Kelten siedelten auf dem Gebiet des heutigen Karnten 3 Der keltische Staat Noricum Bearbeiten Etwa um das Jahr 300 v Chr schlossen sich mehrere keltische und illyrische Stamme unter der Fuhrung der Noriker zusammen und errichteten den zur damaligen Zeit machtigen keltischen Staat Noricum mit einem befestigten Hauptort auf dem Magdalensberg als Zentrum im Gebiet des heutigen Karnten Sie pragten eigene Munzen und unterhielten weitreichende Handelsbeziehungen Die Noriker waren bekannt fur den Abbau von Salz und Eisen wertvolle Handelsguter mit denen sie schon fruh mit den Etruskern Handel trieben Es ist damit das wohl erste politische Gebilde auf dem Gebiet des heutigen Osterreichs das sich im Lauf der darauf folgenden Jahrhunderte im Norden etwa bis zur Donau erstreckte Mit den Romern erreichte der norische Konig Cincibilus ab dem Jahr 170 v Chr durch ein hospitium publicum lat fur staatliche Gastfreundschaft ein freundschaftliches Verhaltnis Im 1 Jahrhundert v Chr erreichte Noricum unter Voccio eine bedeutende Ausdehnung nach Osten und Norden Die Beziehungen mit den Romern weiteten sich uber die blosse Handelstatigkeit hinaus aus Zum Beispiel sandte Voccio im Jahr 49 v Chr Julius Caesar im beginnenden Burgerkrieg am Rubikon zur Unterstutzung 300 Reiter Die romische Provinz Noricum Bearbeiten nbsp Romische Provinzen und Orte auf dem Gebiet des heutigen Osterreichs nbsp Der Jungling vom Magdalensberg Zeugnis bluhender romischer Kultur schon vor der Einrichtung der ProvinzDie Romer weiteten ihren Einfluss in der Region des damaligen Noricum standig aus Schliesslich wurde das gesamte Konigreich Noricum auf friedlichem Weg um das Jahr 15 v Chr von den Romern besetzt Hauptort des besetzten Gebietes wurde der Magdalensberg Etwa um das Jahr 45 n Chr wurde Noricum unter Kaiser Claudius 41 54 n Chr in eine romische Provinz unter einem kaiserlichen Statthalter mit Sitz in Virunum auf dem Zollfeld umgewandelt Neben Virunum lag auch noch die Stadt Teurnia auf dem Gebiet des heutigen Karnten Durch die starke Romanisierung entfaltete sich im Laufe der Zeit eine bluhende provinzialromische Kultur in diesem Gebiet Im heutigen Karntner Zentralraum war die Besiedlung sehr dicht besonders im Gebiet des heutigen Unterkarnten Weitere wichtige Siedlungen waren damals Santicum Villach und Iuenna Globasnitz Bedeutende Wirtschaftszweige waren damals der Bergbau nach Eisen Gold und Blei sowie die Landwirtschaft Wichtige Heiligtumer ausserhalb dieser Siedlungen waren etwa das Noreia Heiligtum in Hohenstein oder der Mars Latobius Tempel in Burgstall St Margarethen bei St Paul im Lavanttal Unter Diokletian 284 305 wurde die Provinz entlang des Alpenhauptkamms in Noricum ripense Ufernoricum und Noricum mediterraneum Binnennoricum aufgeteilt Der Sitz Binnennoricums blieb zunachst Virunum Durch das Mailander Toleranzedikt im Jahr 313 begann eine starkere Ausbreitung des Christentums Bischofssitze im heutigen Karnten sind sowohl fur Virunum als auch Teurnia belegt Bis ins Jahr 395 dem Zusammenbruch des pannonischen Limes kam es in Binnennorikum zu einer relativ ruhigen Nachblute Volkerwanderung Bearbeiten Ab dem 5 Jahrhundert wurde das Romische Reich von germanischen Stammen bedrangt In Binnennoricum zog sich die Bevolkerung aus den Siedlungen im Tal in befestigte Hohensiedlungen und Kastelle zuruck Die Hauptstadt wurde nach Teurnia verlegt das durch seine Hohenlage leichter zu verteidigen war als das in einem Tal gelegene Virunum Bekannte Hohensiedlungen lagen unter anderem auf dem Hemmaberg dem Ulrichsberg Danielsberg Grazerkogel und dem Duel Kennzeichnend fur diese Hohensiedlungen sind jeweils fruhchristliche Kirchen auf dem Hemmaberg wurden sogar sechs Kirchen ergraben Nach mehreren Einfallen in Italien drangen die Goten im Jahr 408 unter Alarich I von Emona Ljubljana uber die Karnischen Alpen kommend erstmals in Noricum ein woruber damals der romische Heerfuhrer Stilicho das Kommando fuhrte Stilicho verbundete sich mit Alarich wurde aber aufgrund dieses Paktes des Hochverrats beschuldigt und hingerichtet Sein Nachfolger Jovius verweigerte aufgrund eines Eides den alle romischen Beamten abzulegen hatten und der einen Frieden mit Alarich verbot diesem die Uberlassung der Provinzen Ab dem Jahr 472 zogen die Ostgoten und die Alemannen durch das Land ohne es erobern zu konnen Selbst nachdem Odoaker im Jahr 476 den letzten romischen Kaiser abgesetzt hatte blieb in den Provinzen die romische Verwaltung erhalten Mit dem Tod des Konigs Theoderich zerbrach das Reich der Ostgoten schliesslich ohne dass diese die volle Kontrolle uber Noricum erlangen konnten Mit den Ostgoten kam der Arianismus in das heutige Karnten der sich mit der Errichtung einer der beiden Doppelkirchen am Hemmaberg auch baulich manifestierte 4 Unter Kaiser Justinian I eroberte schliesslich das Ostromische Reich zwischen den Jahren 535 und 555 Italien inklusive Teile Noricums von den Goten zuruck Der frankische Konig Theudebert I erlangte fur kurze Zeit die Herrschaft uber Noricum und setzte dort Bischofe ein Daraufhin kamen die Baiern in das Gebiet trafen dort aber ab dem Jahr 591 auf die Slawen die mit Unterstutzung der Awaren von Osten einfielen sodass die Baiern genauso wenig wie die einheimische keltoromanische Bevolkerung Widerstand leisten konnten Mittelalter BearbeitenFurstentum Karantanien Bearbeiten Hauptartikel Karantanien nbsp Der seit Marz 2006 im Wappensaal des Klagenfurter Landhauses aufgestellte FurstensteinMit Unterstutzung der Awaren stromten um das Jahr 590 vom Osten her Slawische Stamme in das Gebiet des heutigen Karnten ein und zogen da sie von der noch verbliebenen keltoromanischen Bevolkerung daran nicht gehindert wurden entlang der Drau immer weiter nach Westen bis sie um das Jahr 610 von den Bajuwaren die zuvor von Norden kommend bis ins Pustertal vorgedrungen waren in einer Schlacht bei Aguntum bei Lienz geschlagen wurden bei der es auch zur Zerstorung der Stadt kam Ein weiteres Vordringen nach Suden haben die Langobarden im Friaul verhindert Mit der slawischen Landnahme enden auch die Quellen fur viele Siedlungen im ehemaligen Binnennoricum Die Hauptstadt Teurnia wurde im Jahr 591 zum letzten Mal erwahnt 5 Die Ankunft der heidnischen Slawen brachte auch die Christianisierung zum Stillstand So liessen sich Slawen in den Talern von Drau Mur und Save nieder und grundeten um das Jahr 600 das slawische Furstentum Karantanien Zentrum Karantaniens war das Zollfeld im Gebiet der ehemaligen Hauptstadt Noricums Virunum Dort stellten die Karantanen den Furstenstein auf die umgedrehte Basis einer romischen Saule die dazu diente die in Karnburg residierenden Fursten rituell einzusetzen Dieser Brauch wurde spater von den Karntner Herzogen ubernommen und in das Ritual der Herzogeinsetzung integriert Archaologisch ist die Kultur der Slawen im heutigen Karnten kaum fassbar 6 Die Anwesenheit von romanischer Bevolkerung ist jedoch auch noch fur das 7 Jahrhundert durch archaologische Funde belegt Es ist also durchaus auch fur diese Zeit von einer Bevolkerungskontinuitat auszugehen 7 Die Zahl der eingewanderten Slawen war demnach zu gering um einen Einschlag auf die materielle Kultur zu hinterlassen Dass die Herrschaftsschicht aber dennoch slawisch dominiert war und als solches auch von aussen wahrgenommen wurde kann durch eine Vielzahl schriftlicher Quellen aus dieser Zeit belegt werden 8 9 Der alte auf das Reich in der Eisenzeit zuruckgehende Landesname Karantanien vermutlich abgeleitet vom keltischen carant Freund Verwandter zeigt an dass Traditionen weitergegeben wurden wahrscheinlich durch die verbliebenen einheimischen Keltoromanen Die Bezeichnung Carontani wurde nachweislich um das Jahr 700 vom Geografen von Ravenna erstmals erwahnt und die spatere Form Carantanum fur das Gebiet des Volkes der Slawen ist vor dem Jahr 800 vom Geschichtsschreiber Paulus Diaconus belegt 10 Von den deutschen Nachbarn wurden die Karantanen mit dem germanischen Sammelnamen fur die slawischen Volker als Windische bezeichnet Im Zusammenhang mit der Slawenmission in Karantanien entstanden mit den slowenischsprachigen Freisinger Denkmalern auch die altesten Zeugnisse einer slawischen Sprache in lateinischer Schrift Die slawischen Karantanenfursten die sich sowohl der Angriffe der Awaren im Osten als auch der von Norden in das Gebiet drangenden Franken erwehren mussten schlossen Karantanien wohl zunachst dem sogenannten Slawenreich des Samo an einem losen Stammesverband slawischer Furstentumer Als dieses aber den Awaren gegenuber tributpflichtig wurde ersuchte Borouth slow Borut der erste namentlich bekannte Slawenfurst die Baiern vor dem Jahr 743 um Hilfe gegen die Awaren die von Herzog Odilo von Bayern auch gewahrt wurde allerdings unter der Voraussetzung der Anerkennung der bairischen bzw frankischen Oberhoheit Herzogtum Baiern und Frankisches Reich Bearbeiten nbsp Maria Saal Ort einer der ersten Kirchen in Karnten Mitte 8 Jh nbsp Mark Karantanien zur Zeit Karls des GrossenDie Einflussnahme der Baiern in Karnten wurde durch erste christliche Missionen des Bistums Salzburg im 8 Jahrhundert begleitet Bischof Virgilius liess den Sohn und den Neffen Borouths der selbst noch Heide war als Geiseln nach Salzburg bringen und christlich erziehen Nach dem Tod Borouths regierten zunachst sein Sohn Cacatius slowenisch Gorazd und seit dem Jahr 752 sein Neffe Cheitumar slow Hotimir Cheitumar bat Virgilius um die Christianisierung des Landes Dieser entsandte im Jahr 767 Modestus als Vikar sowie weitere Kleriker nach Karantanien Nach dem Tod von Modestus gab es zwei Aufstande der heidnischen Karantanier ein dritter Aufstand folgte nach dem Tod von Cheitumar im Jahr 770 Die Rebellen konnten die Truppen von Valhun dem Nachfolger Cheitumars besiegen und vertrieben die christlichen Missionare Daraufhin zog der Herzog von Baiern Tassilo III im Jahr 772 mit Truppen nach Karantanien schlug den Aufstand zuruck und Valhun wurde wieder als Herzog eingesetzt Im Zuge der Christianisierung beauftragte Bischof Virgilius von Salzburg vor dem Jahr 757 den Missionsbischof Modestus mit dem Bau einer Kirche bei Maria Saal 11 Ausserdem wurden die ersten Kloster die auch der Heranholung von Siedlern aus dem Altland dienten gegrundet Zu diesen gehorten Innichen 769 heute Sudtirol und Kremsmunster 777 heute Oberosterreich Das erste Kloster in Karnten wurde zwischen den Jahren 772 und 788 von Tassilo III in Molzbichl bei Spittal an der Drau gegrundet 12 Nachdem Karl der Grosse seit dem Jahr 768 Konig der Franken und ab dem Jahr 800 Kaiser Tassilo im Jahr 788 abgesetzt hatte bedeutete dies das Ende des baierischen Stammesherzogtums Karantanien wurde gemeinsam mit Baiern und den anderen bis dahin mit Baiern verbundenen Gebieten dem von den Karolingern geschaffenen Frankischen Reich angegliedert und Reichsbeamten unterstellt Karl setzte die Expansionspolitik im sudostlichen Raum seines Reichs fort unterwarf die Awaren und verleibte das benachbarte westliche Pannonien ein so dass die sudostlichen Grenzen seines Reichs vom Plattensee bis an die Adriakuste nach Istrien reichte Um das Jahr 820 losten frankische Markgrafen die Stammesfursten slawischer Abstammung in Karantanien die bis dahin noch eine gewisse Autonomie des Gebiets gewahrleistet hatten als Landesherren ab Die Besitzungen der Slawen wurden Konigsland und die bayerischen Bistumer wurden mit Gebietsschenkungen dotiert Die kirchlichen Grundherren holten weitere Siedler nach Ober und nach Mittelkarnten so dass der immer geringer werdende Anteil an Slawen in der Bevolkerung des Landes allmahlich assimiliert wurde Der frankische Konig Ludwig der Deutsche ubertrug im Jahr 856 seinem Sohn Karlmann Baiern und Karantanien Dieser weitete seinen Einflussbereich auf weitere Gebiete im Ostland aus und verlegte den Mittelpunkt seiner Herrschaft nach Karantanien Seinem unehelichen Sohn Arnulf von Karnten ubertrug er im Jahr 876 zunachst die Prafektur Pannoniens und die Mark Karantanien Nach dem Tod des ostfrankischen Konigs Karlmann im Jahr 880 erbte er Karantanien und wurde im Jahr 887 selbst Konig des Ostfrankenreiches und schliesslich im Jahr 896 Romischer Kaiser Eine der wichtigsten seiner Pfalzen war die Karnburg Curtis Carantana die er zur Festung ausbauen liess Er gilt als letzter bedeutender Herrscher aus dem Haus der Karolinger denn sein Sohn Ludwig das Kind trat im Jahr 899 im Alter von nur sechs Jahren die Nachfolge an und starb im Jahr 911 als letzter ostfrankischer Karolingerkonig Bereits im Jahr 893 wurde Luitpold von Arnulf als Markgraf von Karantanien und Oberpannonien eingesetzt Der Namensgeber des Geschlechts der Luitpoldinger dessen Nachfolger noch bis ins Jahr 947 in Karantanien regierten starb im Jahr 907 bei der Schlacht von Pressburg Bei dieser Schlacht erlitten die Ostfranken eine der verheerendsten Niederlagen wahrend der sogenannten Ungarneinfalle Nach den Luitpoldingern herrschten die baierischen Herzoge Heinrich I von 947 bis 955 und Heinrich II von 955 bis 976 uber Karantanien nbsp Ocker Herzogtum Karnten mit seinen Marken um das Jahr 1000Herzogtum Karnten Bearbeiten nbsp Der Herzogstuhl am Zollfeld nbsp Stift OssiachNachdem Heinrich II der Zanker Herzog des durch die Marken im Suden und Osten machtig angewachsenen Baiern vergeblich versucht hatte unter den Stammesherzogen einen Aufstand gegen seinen Vetter Kaiser Otto II anzuzetteln beschloss dieser Karnten im Jahr 976 von Baiern abzutrennen um so die Macht des Baiernherzogs zu verringern Karnten wurde damit ein eigenstandiges Herzogtum neben den alten Stammesherzogtumern Baiern Schwaben Franken und Sachsen und somit die alteste Landereinheit des Ostfrankischen Reiches die damals vorwiegend auf dem Gebiet des heutigen Osterreich lag An Stelle des Namens Karantanien kam im Lauf der Zeit der Namen Karnten bzw die lateinische Form davon Carinthia fur das Gebiet des damaligen Herzogtums in Gebrauch Unter der Verwaltung des Herzogtums standen nordlich und ostlich des Kernlandes die Karantanische Mark spater ein Teilgebiet der Steiermark Gebiete hinter dem Drauwald mit Pettau und Marburg die Grafschaft an der Sann um Cilli die Mark KrainZudem verwaltete der Herzog von Karnten als Markgraf von Verona auch die Marken Verona Friaul und Istrien Die Herzoge selbst erhielten allerdings kaum Besitzungen so dass sie auch schnell wieder abgesetzt werden konnten und auch wurden die Kaiser legten Wert auf die Kontrolle uber das Herzogtum Als erster Herzog wurde der Luitpoldinger Heinrich III eingesetzt Dieser verlor aber sein Amt bereits zwei Jahre spater wieder Die deutschen Kaiser wollten in Karnten zunachst die Etablierung eines Adelsgeschlechts verhindern Die erste Dynastie des Herzogtums wurde zwar schon im Jahr 1011 von den Eppensteinern begrundet aber deren erster Vertreter Herzog Adalbero von Eppenstein wurde bereits im Jahr 1035 nach politischen Auseinandersetzungen mit den Saliern gesturzt und verbannt Es folgten daraufhin in einem relativ raschem Wechsel verschiedene schwabische und frankische Herzoge wobei Konig Heinrich III zwischen den Jahren 1039 und 1047 die Herzogswurde fur sich behielt An die katholische Kirche in Karnten wurden umfangreiche Besitztumer vergeben Zum Beispiel das erst im Jahr 1007 gegrundete Bistum Bamberg wurde grosszugig mit Hoheitsgebieten bedacht und zwar die heutigen Stadte Villach mit dem Kanaltal Feldkirchen und Wolfsberg mit dem oberen Lavanttal Ausserdem erhielt das Erzbistum Salzburg unter anderem das Gebiet um die Stadt Friesach im Mittelalter eines der wirtschaftlich am florierendsten Gebiete im sudostlichen Alpenraum Das 11 Jahrhundert wurde zu einer Epoche benediktinischer Klostergrundungen in Karnten bald nach der Jahrtausendwende das Stift St Georgen am Langsee vor 1028 das Stift Ossiach ab 1043 gab es ein von Hemma von Gurk gegrundetes Nonnenstift in Gurk um 1070 entstand das Stift Millstatt 1091 das Stift St Paul im Lavanttal ab 1106 gab es eine Benediktinerabtei in ArnoldsteinIm Jahr 1072 wird das Bistum Gurk als erstes der Salzburger Eigenbistumer gegrundet und im Jahr 1131 folgte die Zuteilung einer kleinen Diozese Dioecesis Gurcensis Mit Luitpold von Eppenstein wurde im Jahr 1077 von Heinrich IV erstmals wieder ein Eppensteiner mit dem Herzogtum Karnten und der Mark Verona belehnt Mit dem Tod seines Bruders und Nachfolgers Heinrich III starb das Geschlecht im Jahr 1122 jedoch endgultig aus Nachfolger der Eppensteiner war das rheinfrankische Geschlecht der Spanheimer die als erste die Erblichkeit des Lehens durchsetzten Sie wahlten die Ortschaft St Veit als ihre Residenzstadt Unter ihrer Herrschaft setzte ein wirtschaftlicher und kultureller Aufschwung in Karnten ein insbesondere die Entwicklung des Markt und des Stadtewesens unter dem Herzog Bernhard von Spanheim Allerdings verlor das Herzogtum Karnten unter den Spanheimern die bis ins Jahr 1269 regierten an Einfluss Schon ab dem Jahr 1025 hatten einige Marken begonnen sich vom Herzogtum zu losen Bereits in diesem Jahr wurde das Sanntal eine eigenstandige Markgrafschaft Im Jahr 1040 folgten die Krain und Istrien Unter der Regentschaft der Spanheimer gingen im Jahr 1151 die Marken Verona und Friaul verloren Als letzte Mark des Herzogtums spaltete sich schliesslich die Karantanische Mark ab Ottokar I der aus der baierischen Grafenfamilie der Traungauer stammte sowie seine Nachfolger waren ab dem Jahr 1056 Markgrafen der Karantanischen Mark Barbarossa erhob diese im Jahr 1180 zum selbstandigen Herzogtum das nach der Stammburg zu Steyr auch schon zuvor Steiermark genannt wurde und setzte Ottokar IV als Herzog ein Schliesslich ging auch der Lungau ein Gebiet in den Zentralalpen vom Karntner Kernland durch hohe Berge getrennt dem Herzogtum im Jahr 1246 verloren und in den Besitz der Salzburger Bischofe uber Im Jahr 1252 wurden mit dem Frieden von Lieserhofen zwischen Philipp Erwahltem von Salzburg Albert III Grafen von Tirol und Meinhard III Grafen von Gorz die Einflussspharen in diesem Raum geregelt Die spatere Hauptstadt des Landes Klagenfurt wurde 1193 99 erstmals urkundlich als forum Chlagenuurt erwahnt Aufgrund seiner verkehrsgunstigen Lage zwischen den Stadten Wien und Venedig und nicht zuletzt wegen seiner reichen Silbervorkommen im nahen Zeltschach wurde jedoch Friesach ab dem Jahr 1215 die erste und fur lange Zeit auch wichtigste Stadt Karntens Am 4 Mai 1201 erschutterte ein starkes Erdbeben Oberkarnten und zerstorte die Burgen Rauchenkatsch und Weissenstein Das Epizentrum lag im Liesertal Das mittelalterliche Karnten erreichte mit Bernhard von Spanheim der von den Jahren 1202 bis 1256 regierte aufgrund der kraftigen Forderung des dortigen Stadtewesens seine Blutezeit Der silberne Friesacher Pfennig war in dieser Zeit auch uber die Grenzen Karntens hinaus das wichtigste Zahlungsmittel im Ostalpenraum Mit dem Tod seines Nachfolgers Herzog Ulrich III von Karnten erlosch im Jahr 1269 die letzte einheimische Herzogsdynastie Im Jahr 1279 starb mit seinem Bruder Philipp von Spanheim der letzte seines Geschlechts Neben dem Herzogsgeschlecht waren zur damaligen Zeit auch mehrere andere Adelsfamilien z B die Gorzer die Ortenburger die Heunburger vor allem aber der Erzbischof von Salzburg der Bischof von Freising und der Bischof von Bamberg Besitzer bedeutender Landereien in Karnten Dies verhinderte die Ausbildung einer geschlossenen Landesherrschaft Karnten wird habsburgisch Bearbeiten 1269 1270 fiel Karnten durch den von Ulrich III unterzeichneten Erbvertrag von Podiebrad an den bohmischen Konig Premysl Ottokar II Dieser wurde 1276 vom romisch deutschen Konig Rudolf von Habsburg gezwungen auf alle Erwerbungen ausserhalb Bohmens und Mahrens zu verzichten Rudolf belehnte 1282 seine Sohne mit Karnten Krain und der Windischen Mark ebenso wie mit den von Ottokar ubernommenen Herzogtumern Osterreich und Steiermark Die Reichsfursten jedoch befurchteten einen machthungrigen Konig was die kunftigen Chancen der Habsburger Sohne auf die Konigskrone verringerte Daher verzichteten sie 1286 auf das Herzogtum Karnten Konig Rudolf belehnte seinen Freund und Unterstutzer Meinhard II von Tirol er war in den Jahren 1286 bis 1295 der erste Herzog von Karnten aus diesem Geschlecht Das Land blieb noch bis ins Jahr 1335 im Besitz der Grafen von Gorz Tirol allerdings residierten sie nicht standig in Karnten Mit Graf Ulrich von Heunburg wurde im Jahr 1270 zum ersten Mal ein Karntner Landeshauptmann berufen Im Jahr 1292 war Ulrich der Anfuhrer eines gegen Albrecht I von Habsburg gerichteten Aufstands in dessen Verlauf er die Burg Griffen besetzte und zum Zentrum seiner Aktivitaten machte Die Aufstandischen wurden jedoch im Jahr 1293 durch Herzog Meinhard II am Wallersberg bei Griffen endgultig geschlagen Meinhards Sohne Heinrich Otto und Ludwig beerbten ihn nach seinem Tod im Jahr 1295 als gleichberechtigte Erben im Jahr 1305 war jedoch nur noch Heinrich am Leben der selbst ohne mannliche Nachkommen blieb sodass mit ihm das Geschlecht der Meinhardiner im Jahr 1335 ausstarb Im Jahr 1335 wurde Karnten von Kaiser Ludwig dem Bayern den Habsburgern ubertragen und mit Osterreich der Steiermark und der Krain vereinigt Allerdings wurden die Landesfreiheiten die Karntner Landshandveste von Herzog Albrecht II bestatigt ebenso die Stadtrechte von St Veit und Klagenfurt Als im Jahr 1363 auch Tirol an den Habsburger Herzog Rudolf IV fiel entstand in den Ostalpen ein Landerkomplex der Herrschaft zu Osterreich genannt wurde Dieser wurde allerdings im ausgehenden 14 sowie fast im gesamten 15 Jahrhundert durch Erbteilungen mehrfach geteilt sowie teilweise von Truppen des Ungarnkonigs Matthias Corvinus besetzt So wurde Karnten in den Jahren 1379 und 1411 bis ins Jahr 1457 und spater nochmals von 1564 bis 1619 gemeinsam mit der Steiermark der Krain und dem Kustenland zu Innerosterreich vereint Erst Friedrich V gelang Ende des 15 Jahrhunderts eine Vereinigung der habsburgischen Lander als er alle seine Gegner uberlebte und beerbte Jahrzehnte der Naturkatastrophen Bearbeiten Im Verlauf des 14 Jahrhunderts waren die Bewohner Karntens mit einer Reihe von Naturkatastrophen konfrontiert In den Jahren 1338 und 1339 wurden ganze Landstriche von aus dem Osten kommenden Heuschreckenschwarmen heimgesucht Ausserdem brachte der Winter 1339 40 eine ungewohnlich lange Kalteperiode mit sich Ein Erdbeben am 25 Janner 1348 mit seinem Epizentrum in Friaul verursachte auch in Sudkarnten schwere Schaden und zog einen Bergsturz des Dobratsch nach sich was wiederum zu einer Aufstauung der Gail und grossflachigen Uberschwemmungen fuhrte Zahlreiche Gebaude darunter auch Kirchen und Burgen wurden zerstort Wenige Wochen spater erreichte eine von Italien ausgehende Pestepidemie die sich in der Folge uber ganz Mitteleuropa ausbreitete auch Karnten und forderte in den Jahren 1348 und 1349 zahlreiche Todesopfer Die nach den Ursachen fur diese Folge von Unglucken betroffenen Karntner vermuteten teilweise ein Strafgericht Gottes was zu Bussfertigkeit bis hin zur Selbstkasteiung wie unter anderem offentlichen Prozessionen von Flagellanten fuhrte Andere wiederum verdachtigten die Juden als Ausloser der Seuche da ihnen Quellen und Brunnenvergiftung angelastet wurden Dies hatte an manchen Orten des Landes die Verfolgung von Juden zur Folge Es sind zum Beispiel schwere Ausschreitungen gegen Juden aus dem Jahr 1349 in Wolfsberg uberliefert Fruhe Neuzeit BearbeitenTurkenkriege und Bauernaufstande Bearbeiten Im Zeitraum von 1473 und 1483 fielen turkische Heerscharen funfmal in Karnten ein Nach der Ersturmung Konstantinopels im Jahr 1453 drangen die Turken uber den Balkan weiter nach Westen vor und bedrohten im Jahr 1469 zum ersten Mal die Grenzen Krains Als die Region von der neuen Gefahr erfuhr wurden die Kirchen und Herrschaftssitze fieberhaft ausgebaut und die Passe an der Sudseite des Landes abgesichert Um die Kosten dafur aufzubringen beschloss der Standetag in Volkermarkt eine Leibsteuer einzufuhren die jede Person unabhangig von Alter und Stand zu entrichten hatte Ende September 1473 fielen die Turken uber den Seebergsattel kommend in das Jaunfeld ein und zogen funf Tage lang plundernd und brandschatzend bis nach Mittelkarnten und das Glantal Militarisch konnte das Land den Invasoren nichts entgegensetzen sodass sich die Ritter Adligen und Geistlichen in ihren Burgen verschanzten wahrend der grosste Teil des Volks dem Uberfall schutzlos ausgeliefert war Drei Jahre spater brachen die Turken erneut nach Karnten ein dieses Mal vom Savetal her brannten Arnoldstein nieder und verwusteten das Gailtal und das Gebiet um Villach Sie liessen sich in der Drauschlinge bei Wernberg die Gegend heisst heute noch Turkei nieder von wo aus sie ihre Raubzuge fortsetzten Weil die Bauern angesichts der Untatigkeit ihrer Herren sich nicht weiteren Angriffen wehrlos ausgesetzt sehen wollten organisierten sie sich in einem Karntner Bauernbund unter der Fuhrung von Peter Wunderlich Zu der Grundung dieses Bundes im Jahr 1478 bei Spittal schrieb der Chronist Jakob Unrest Do man zahlt nach Christi gepurt 1478 umb Lichtmess machten die Pawren pey der Traa unter Spital einen Pundt Sie machten iren punt in kurzen Tagen grosz und ye langer je grozer und weyter Der Bauernbund konnte als die Turken am 25 Juni des Jahres uber den Predil zum dritten Mal eindrangen auf der Goggauer Wiese bei Arnoldstein 3000 Bewaffnete mobilisieren 13 Angesichts der ansturmenden Reiter ergriff ein grosser Teil jedoch die Flucht sodass die verbliebenen etwa 600 Mann in kurzer Zeit uberwaltigt wurden Auch dieser Uberfall war nicht der letzte es sollten noch zwei weitere Einfalle in den Jahren 1480 und 1483 folgen Ein erneuter Turkeneinfall und eine Schlacht bei Villach sind jedoch historisch zweifelhaft Da zudem zwischen den Jahren 1480 und 1490 der Ungarnkonig Matthias Corvinus im Bund mit Salzburg Friedrich III bekriegte und Teile Karntens besetzte kam es zu einer der schlimmsten Notzeiten des Landes Daran schloss sich im Jahr 1490 eine Heuschreckenplage an Die Unzufriedenheit der Bevolkerung insbesondere der Bauern entlud sich ab der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts in mehreren Aufstanden Einerseits erhoben die Grundherren und der Adel immer hohere Turkensteuern waren aber andererseits nicht in der Lage fur einen ausreichenden Schutz zu sorgen Der Karntner Bauernaufstand 1478 unter der Fuhrung von Peter Wunderlich war sowohl gegen die Grundherren als auch gegen die Turken gerichtet Im Jahr 1515 lehnte sich die im Windischen Bundschuh organisierte Bauernschaft unter dem Motto za staro pravdo fur das alte Recht gegen neu gefasste Rechtsgrundsatze in der slowenischen Untersteiermark auf Die Auslaufer des Deutschen Bauernkriegs erreichten im Jahr 1525 auch Oberkarnten und die Krain Schlacht bei Schladming Die Aufstande wurden schliesslich im Jahr 1526 durch vom Schwabischen Bund unterstutzte osterreichische Truppen niedergeschlagen nbsp Burg HochosterwitzIm Jahr 1500 erlosch das Geschlecht der Grafen von Gorz aus dem Haus der Albertiner mit Leonhard von Gorz der Besitz wurde zwischen Karnten und Tirol das den heutigen Bezirk Lienz erhielt aufgeteilt Die Besitzungen des salzburgischen Bistums wurden grosstenteils der landesfurstlichen Hoheit unterworfen Im Jahr 1518 schenkte Kaiser Maximilian I den Karntner Standen die im Jahr 1514 abgebrannte Stadt Klagenfurt Sie wurde im 16 Jahrhundert als landstandische Residenz neu auf und ausgebaut und folgte Sankt Veit an der Glan das bisher Sitz der Stande gewesen war als politischer Mittelpunkt und Landeshauptstadt Nach der Schlacht bei Mohacs im Jahr 1526 lag Karnten nicht mehr weit von der damaligen Grenze zum Osmanischen Reich die Turkenkriege nahmen einen guten Teil der Krafte im Land in Anspruch Zahlreiche Wehrkirchen und vor allem die damals massiv ausgebaute Burg Hochosterwitz zeugen noch heute von der latenten Gefahr von Plunderungen Brandschatzungen und Massakern an der Bevolkerung Reformation und Gegenreformation Bearbeiten Im Lauf des 16 Jahrhunderts kam es zu einem starken Anstieg des Protestantismus in Karnten Das Zentrum der Bewegung in Karnten war ab Mitte der 1520er Jahre Villach Mit dem Augsburger Religionsfrieden in den Jahren 1555 wurden die Protestanten zwar anerkannt doch erst infolge des Brucker Libells im Jahr 1578 in dem der dem Augsburger Bekenntnis zugetane Adelsstand dem Calvinismus eine Absage erteilte wurde auf Druck des Adels hin durch Erzherzog Karl II in Innerosterreich Steiermark Karnten Krain Religionsfreiheit gewahrt Dies hatte nicht nur die Duldung des Protestantismus zur Folge sondern auch dass fast ganz Karnten im ausgehenden 16 Jahrhundert protestantisch war Das Land ist bis heute neben dem Burgenland eine Hochburg des Protestantismus in Osterreich der sich vor allem in entlegenen Talern halten konnte nbsp Die Strassburg Sitz der Gurker FurstbischofeErzherzog Ferdinand III der spatere Kaiser Ferdinand II begann um das Jahr 1600 mit der landesfurstlichen Gegenreformation im Burgertum und Bauernstand Die Reformationskommission unter der Fuhrung von Bischof Martin Brenner von Seckau zog durch das ganze Land und erzwang Bekehrungen oder die Auswanderung der Unbotmassigen Im Jahr 1628 wurde auch die Religionsfreiheit des Adels aufgehoben Die Auswirkungen der Gegenreformation die Tausende protestantischer Karntner ins suddeutsche oder ungarische Exil drangte 14 waren wirtschaftlicher Niedergang Erliegen des Edelmetallbergbaues Abstieg der Standemacht und massive Auswanderung vor allem nach Suddeutschland Der Karntner Besitz des Bistums Bamberg wurde im Jahr 1649 voll der landesfurstlichen Hoheit unterworfen Im 18 Jahrhundert verloren die Konfessionskampfe an Scharfe allerdings kam es noch im Jahr 1732 zu einer neuen Protestantenverfolgung Die Protestanten wurden nunmehr in die von den Turkenkriegen verwusteten Gebiete Siebenburgens und des Banats abgesiedelt Karnten im 18 Jahrhundert Bearbeiten Unter Maria Theresia kam es zu verschiedenen Reformen in der Verwaltung Kreiseinteilung Villacher Kreis oder auch Oberkarnten Klagenfurter Kreis auch Unterkarnten genannt und Steuererhebung Steuerrektifikation die das Ziel hatten die Verwaltung der Monarchie zu vereinheitlichen und die Macht der Stande zu beschneiden Im Jahr 1772 wurde auch das gesetzliche Erbrecht der Bauern an ihrem Besitz verfugt Im Jahr 1759 wurden durch Kauf die in Karnten gelegenen Besitzungen des Bistums Bamberg erworben dadurch kamen unter anderem Villach und das Kanaltal Feldkirchen Griffen Wolfsberg Bad St Leonhard und das obere Lavanttal in den Herrschaftsbereich der Habsburger Nach dem Toleranzpatent Kaiser Josephs II im Jahr 1781 bekannten sich uber 14 000 Geheimprotestanten und bildeten evangelische Pfarren Im Jahr 1782 verlor Karnten durch die Unterstellung unter die Regierung in Graz seine administrative Selbstandigkeit mit Unterbrechungen von 1790 bis 1804 Das innerosterreichische Appellationsgericht kam nach Klagenfurt Der Gurker Furstbischof ubersiedelte im Jahr 1787 nach Klagenfurt Die Diozese Gurk umfasste nun den grossten Teil Karntens Moderne BearbeitenDie Koalitionskriege und die Folgen Bearbeiten Auf die Franzosische Revolution folgten ab dem Jahr 1792 die Koalitionskriege zwischen Frankreich und seinen europaischen Gegnern Zunachst nicht von Kampfhandlungen betroffen wurde Karnten im Zuge des oberitalienischen Feldzugs im Jahr 1797 Angriffsziel Napoleon Bonapartes Am 27 Marz marschierten franzosische Truppen unter Fuhrung von General Andre Massena vor Klagenfurt auf Die Stadt wurde den Angreifern kampflos uberlassen zwei Tage spater kam Napoleon selbst in die Stadt und bestatigte hier eine provisorische Stadtverwaltung Centralcommision Klagenfurter Burger Kurz darauf am 18 April 1797 wurde der Vorfrieden von Leoben zwischen Frankreich und Osterreich beschlossen und bereits am 24 Mai nach dem Frieden von Campo Formio verliessen die Franzosen Klagenfurt wieder Der Frieden hielt allerdings nicht lange Im Zweiten Koalitionskrieg in den Jahren von 1799 bis 1802 organisierte sich in Karnten eine Landesverteidigung da man sich angesichts der Erfolge Napoleons in Italien auch weiterhin bedroht sah obwohl es auch damals nicht zu militarischen Auseinandersetzungen auf Karntner Boden kam Im selben Jahr zog Napoleon siegreich in Wien ein Klagenfurt wurde im November 1805 zum zweiten Mal von franzosischen Soldaten besetzt Nach dem Pressburger Frieden wurde Karnten ein Grenzland da Osterreich Venedig und Dalmatien an die Republik Italien abtreten musste Die schweren Kriegskontributionen sowie die Missernten der Jahre 1804 und 1805 brachten Karnten an den Rand des Ruins nbsp Grenzstein Osterreich Frankreich im Norden Karntens 1814 In den Folgejahren begann sich Widerstand gegen die aus den Koalitionskriegen resultierende Fremdherrschaft zu formieren Von Tirol aus das seit dem Pressburger Frieden unter bayerischer Herrschaft stand fuhrte Andreas Hofer die Aufstandischen an in Karnten hatte Johann Baptist Turk den Oberbefehl uber den Karntner Landsturm Am 9 April 1809 kam es erneut zum Krieg zwischen Frankreich und Osterreich in Karnten wurden die Stellungen Malborghet im Kanaltal und auf dem Predilpass durch die Hauptleute Johann Hermann von Hermannsdorf und Friedrich Hensel verteidigt die allerdings beide in den Schlachten den Tod fanden Bis zum Frieden von Schonbrunn besetzten die Franzosen Karnten erneut und sprengten hierbei mehrere Befestigungsanlagen wovon vor allem Klagenfurt betroffen war Als weitere Folge des Kriegs wurde Oberkarnten mit der Stadt Villach vom Land abgetrennt und bildete als Teil von Napoleons Illyrischen Provinzen das Departement Carinthie Nach Napoleons Niederlage im Russlandfeldzug im Jahr 1812 konnte Villach zwar im Jahr 1813 zuruckerobert werden das Gebiet wurde aber in den Jahren 1813 und 1914 dem habsburgischen Konigreich Illyrien mit der Hauptstadt Laibach zugeschlagen Erst im Jahr 1849 sollte Karnten wieder eine selbstandige Verwaltungseinheit werden Nach der Revolution von 1848 Bearbeiten nbsp Hochofen in der Heft bei HuttenbergDie Revolution von 1848 49 die in Osterreich am 13 Marz 1848 mit blutigen Ausschreitungen in Wien begann verlief fur Karnten relativ friedlich Die errungenen Freiheiten ausserten sich nach Wiener Vorbild in der Aufstellung einer Nationalgarde sowie der Grundung des demokratischen Karntner Volksvereins Die neue politische Ordnung brachte den Bauern eine Grundentlastung von allen Abgaben an die Grundherrschaft und weitgehend gleichberechtigte Burgerrechte Ein erster frei gewahlter Karntner Landtag trat zusammen und forderte die Wiederherstellung der Eigenstandigkeit sowie die Einheitlichkeit der Verwaltung des Landes Diese Forderung wurde schliesslich auch durchgesetzt und im Jahr 1849 wurde das alte Kronland Karnten der Habsburgermonarchie wiederhergestellt Klagenfurt wurde wieder zur Landeshauptstadt Karntens Um den nationalstaatlichen Bestrebungen in Osterreich entgegenzuwirken wurden den Karntner Slowenen Autonomierechte zugestanden Mit dem provisorischen Gemeindegesetz vom 17 Marz 1849 wurden im Lauf der Jahre 1849 und 1850 in Karnten die im Jahr 1785 713 geschaffenen Steuer und Katastralgemeinden zu 181 Ortsgemeinden zusammengefasst Seither gab es zwar einige Korrekturen wie zum Beispiel die Gemeindereform aus dem Jahr 1973 ein grosser Teil der heute 132 Gemeinden hat ihre im Jahr 1850 festgelegten Gebiete bis heute beibehalten Nach der Organisation der Gemeinden wurden diese im Jahr 1849 einem der 28 neu gegrundeten Bezirksgerichte zugewiesen Aus mehreren Bezirksgerichtssprengeln wiederum wurde jeweils eine Bezirkshauptmannschaft gebildet Die somit bereits im Jahr 1850 geschaffene Bezirkseinteilung hat bis heute nur zwei Anderungen erfahren im Jahr 1932 wurde Villach Statutarstadt und im Jahr 1982 wurde der politische Bezirk Feldkirchen gebildet nbsp Karnten auf einer Landkarte von 1899Der Kirche in deren Tatigkeit durch den Josephinistische Staat weit eingegriffen wurde wurden weitreichende Rechte im Bereich des Klerus dem Eherecht und im Bereich des Schulwesens zugestanden Das Bistum Lavant erhielt im Jahr 1859 in Marburg einen neuen Sitz und seine Gebiete in Karnten kamen an das Bistum Gurk dessen Wirkungsbereich auf diese Weise mit dem geografischen Gebiet des Landes Karnten deckungsgleich wurde Mit der Reichsverfassung aus dem Jahr 1861 erhielt Karnten wie die anderen Kronlander Osterreichs eine eigene Landesordnung nach der ein Landtag und ein Landesausschuss zu bilden waren 15 Der vom Kaiser aus der Mitte der Mitglieder ernannte Vorsitzende des Landtages und des Landesausschusses wurde als Landeshauptmann bezeichnet Diesen autonomen Landesorganen stand der Statthalter als Vertreter von Kaiser und Zentralregierung gegenuber In Karnten trug der Statthalter wie in nur vier anderen Kronlandern den Titel Landesprasident sein Amt wurde als Landesregierung bezeichnet In der im Jahr 1867 gebildeten Doppelmonarchie Osterreich Ungarn war Karnten Teil Cisleithaniens also Bestandteil der osterreichischen Reichshalfte Es entsandte spater gewahlte Abgeordnete in den Reichsrat in Wien Fur die regionale Wirtschaft des Landes erwies es sich als Vorteil dass in Karnten schon seit Jahrhunderten Bergbau betrieben wurde Etwa ein Viertel der Bevolkerung lebte von der Eisenverarbeitung dem Bergbau und der Holzkohleherstellung Diese Erzeugnisse wurden auch durch den Siegeszug der Eisenbahn in Europa in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wesentlich starker am Markt nachgefragt Durch den Anschluss an das nationale Eisenbahnnetz gewannen zwar die einheimische Industrie und der Handel zunachst an wirtschaftlicher Starke allerdings konnten die meisten Karntner Betriebe langfristig mit der rasanten industriellen Entwicklung nicht Schritt halten Viele Gruben und Werke mussten Ende des 19 und zu Beginn des 20 Jahrhunderts geschlossen werden darunter in den Jahren zwischen 1901 und 1908 auch die Hochofen in der Heft bei Huttenberg Ein Nebeneffekt des Anschlusses an das Schienennetz der Bahn war dass in Karnten nach und nach die Bedeutung des Fremdenverkehrs als Wirtschaftszweig zunahm Diese Entwicklung fuhrte zum sukzessiven Aufbau eines eigenen bis heute fur das Land sehr wichtigen Wirtschaftszweigs ab den 1930er Jahren des 20 Jahrhunderts Der Gebirgskrieg in den Jahren 1915 bis 1918 Bearbeiten Hauptartikel Gebirgskrieg 1915 1918 Knapp ein Jahr nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs erklarte das zuvor neutrale Italien Osterreich am 23 Mai 1915 den Krieg Da Karntens Aussengrenzen bis zu diesem Zeitpunkt nicht bedroht waren kampften die Truppenverbande des Landes an der Ostfront Man sah sich daher gezwungen zunachst Freiwilligenverbande aufzustellen die an der 100 km langen Grenze zu Italien den Feind aufzuhalten versuchten bis regulare Truppen eintrafen In dem erbitterten Stellungskrieg in den Julischen und Karnischen Alpen verloren in den Wintermonaten auf beiden Seiten zahlreiche Soldaten ihr Leben Die zwolf Isonzoschlachten zwischen den Jahren 1915 und 1917 forderten Hunderttausende von Opfern Abwehrkampf und Volksabstimmung Bearbeiten nbsp Alte Grenze Osterreich Italien in Pontebba Hauptartikel Karntner Abwehrkampf und Volksabstimmung 1920 in Karnten Das Ende des Ersten Weltkrieges bedeutete zugleich das Ende fur das Herzogtum Karnten Die provisorische Karntner Landesversammlung unter der Fuhrung von Arthur Lemisch erklarte am 11 November 1918 den Beitritt zur Republik Deutschosterreich Am 1 Dezember 1918 wurde das SHS Konigreich Konigreich der Serben Kroaten und Slowenen gegrundet Dieses beanspruchte im Zuge der Ablosung Sloweniens vom osterreichischen Staatenverbund das gesamte Gebiet Sudkarntens Anfang Dezember 1918 hatten Truppen unter General Rudolf Maister bereits Ferlach Volkermarkt und Bleiburg besetzt Am 5 Dezember beschloss die Karntner Landesversammlung die ihrerseits die Sudgrenze Karntens entlang des Gebirgszug der Karawanken festgelegt haben wollte den bewaffneten Widerstand Bis zum 7 Mai 1919 wurden alle bis auf die laut Waffenstillstandsvertrag geraumten Gebiete entsetzt Aufgrund der Abkommen im Friedensvertrags von St Germain aus dem Jahr 1919 kam das Kanaltal an Italien das Miesstal Unterdrauburg und die Gemeinde Seeland Kankertal an das SHS Konigreich Dies bedeutete fur Karnten den Verlust von 8 seines Territoriums und von 6 seiner Bevolkerung Die Volksabstimmung vom 10 Oktober 1920 ergab bei einer Wahlbeteiligung von fast 100 dass die Mehrheit der Bevolkerung 59 04 fur einen Verbleib Karntens bei Osterreich stimmte Das Ergebnis der Abstimmung implizierte dass fast die Halfte der Slowenen die im Abstimmungsgebiet rund 70 der Wahler stellten fur den Verbleib bei Osterreich gestimmt hatten nachdem ihnen seitens der Landesregierung kurz vor der Wahl weitgehende Minderheitsrechte zugesagt wurden Zwar versuchte der SHS Staat nach der Volksabstimmung neuerlich Karnten zu besetzen musste aber seine Truppen aufgrund internationaler diplomatischer Proteste bis zum 22 November 1920 aus dem Abstimmungsgebiet abziehen Die im Jahr 1920 festgelegten Grenzen Karntens sind bis heute unverandert Zwischen den Jahren 1920 und 1934 Bearbeiten Das Ergebnis der Volksabstimmung wurde in Karnten als grosser Erfolg gefeiert Das Land litt jedoch an den Folgen der Kriegswirtschaft Die Versorgung mit Lebensmitteln und Kohle an denen vor allem akuter Mangel herrschte war aufgrund der abgeschnittenen Handelsverbindungen in die ehemaligen Gebiete der Donaumonarchie problematisch Die Folge davon war der Anstieg der Inflation und der Arbeitslosigkeit die zu einer wirtschaftlichen Krise in Karnten fuhrte Zudem polarisierte sich das politische Leben im Land seit den fruhen 1920er Jahren zusehends Mit den konservativen Heimatschutzern und dem sozialdemokratischen Republikanischen Schutzbund standen sich sogar zwei paramilitarische Verbande mit gegensatzlicher Weltanschauung gegenuber Allerdings kam es zunachst nicht zu ernsthaften Auseinandersetzungen in Karnten Jahr Gaste HerkunftslandOsterreich Deutschland Sonstige1923 11 300 78 6 5 8 15 6 1926 164 900 75 3 21 6 3 1 1929 276 400 67 5 18 9 13 6 1934 250 160 83 3 1 1 13 1 1938 341 040 35 3 56 2 8 3 Entwicklung des Fremdenverkehrs 1923 38Ab Mitte der 1920er Jahre entspannte sich die Situation allmahlich Im uberwiegend auf Agrarwirtschaft ausgerichteten Karnten zog der Fortschritt zunachst in den Stadten ein Im Jahr 1924 nahm die Radio Verkehrs AG ihren Sendebetrieb auf und im Jahr 1925 wurde der Flughafen Klagenfurt eroffnet Zahlreiche Stadte und Gemeinden des Landes begannen damals verstarkt in den Fremdenverkehr zu investieren Es wurden zum Beispiel am 3 Juli 1927 die wiedererbaute Nassfeldhutte des Alpenvereins auf dem Nassfeld im Gailtal eroffnet und ab dem Jahr 1928 das Strandbad Klagenfurt am Worthersee ausgebaut In Oberkarnten wurde damals mit dem Bau der Grossglockner Hochalpenstrasse begonnen die im Jahr 1935 fur den Verkehr freigegeben wurde Auf den wirtschaftlichen Aufschwung und den damit verbundenen Optimismus zu dieser Zeit folgte jedoch die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre die in Karnten die Schliessung von Huttenwerken den Verfall von Viehpreisen die sinkende Nachfrage nach Erzeugnissen der holzverarbeitenden Industrie sowie einen Anstieg der Arbeitslosigkeit zur Folge hatte Angesichts dieser wirtschaftlichen Entwicklungen verscharfte sich auch das politische Klima im Land wieder Das Zeitalter des Standestaates in Karnten Bearbeiten Seit dem Anfang der 1930er Jahre erzielten die Nationalsozialisten bei Landtagswahlen und vor allem aber auch bei Gemeinderatswahlen in Karnten beachtliche Zugewinne an Stimmen Zum Beispiel stellte die NSDAP in der Landeshauptstadt Klagenfurt im Jahr 1931 die zweitstarkste Gemeinderatsfraktion im darauf folgenden Jahr gelang ihr auch in zahlreichen Gemeinden Karntens der Aufstieg zu einer politisch bedeutsamen Partei im Land Der damalige osterreichische Bundeskanzler Engelbert Dollfuss versuchte ab dem Marz 1933 nach der vorgeblichen Selbstausschaltung des Parlaments mit Notverordnungen einen Weg aus der Krise in Osterreich zu finden Er bildete ein autoritares Regime und stand sowohl dem Nationalsozialismus dessen Partei er per Landesverfassungsgesetz im Sommer 1933 verbot als auch der Sozialdemokratie strikt ablehnend gegenuber Doch auch wahrend des Verbots der NSDAP und nach der Aufhebung aller Landtags und Gemeinderatsmandate war Karnten im austrofaschistischen Standestaat ab 1 Mai 1934 eine osterreichische Hochburg des Nationalsozialismus Dies ausserte sich unter anderem im Erscheinen von Flugblattern dem Aufflammen von Demonstrationen und gipfelte in der Verubung von Sprengstoffanschlagen Ein Putschversuch der Nazis am 25 Juli 1934 Juliputsch dem Tag der Ermordung von Dollfuss der auch in Karnten zur Sturmung mehrerer Orte fuhrte wurde innerhalb weniger Tage von Truppen der osterreichischen Armee und von Heimatverbanden niedergeschlagen Der Standestaat konnte sich unter Bundeskanzler Kurt Schuschnigg trotz vergleichsweise geringen Ruckhalts in der Bevolkerung bis ins Jahr 1938 halten Landeshauptleute der Vaterlandischen Front in Karnten waren Ludwig Hulgerth 1934 36 und Arnold Sucher 1936 38 Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Am Tag des Rucktrittes von Bundeskanzler Schuschnigg dem 11 Marz 1938 kam es in den Karntner Stadten Klagenfurt und Villach zu Demonstrationen der Nationalsozialisten Im Amtsgebaude der Landesregierung erzwangen der NSDAP Gauleiter Franz Kutschera sowie Wladimir von Pawlowski von Landeshauptmann Arnold Sucher die Ubergabe des Amtes an Pawlowski Bereits am Tag darauf befand sich die gesamte Verwaltung Karntens inklusive der Gemeinden in Handen der Nationalsozialisten die damit als erstes Bundesland Osterreichs die Machtubernahme melden konnten Bei der Volksabstimmung uber den Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich stimmten am 10 April 1938 in Karnten 99 83 der Stimmberechtigten mit Ja In 105 sogenannten Fuhrergemeinden gab es keine einzige Nein Stimme Im Vorfeld war durch die Propaganda eine Verbindung mit der Volksabstimmung am 10 Oktober 1920 hergestellt worden Ab dem Mai 1938 war Hubert Klausner Landeshauptmann nach seinem Tod folgte ihm im Februar 1939 Pawlowski als geschaftsfuhrender Landeshauptmann Pawlowski war parallel dazu von August 1939 bis Juni 1942 Regierungsprasident von Marz 1940 bis Dezember 1941 Gauhauptmann und ab April 1940 Vertreter des Reichsstatthalters in Karnten ein Musterbeispiel fur die Amterverflechtung von Partei und Staatsamtern im NS Staat Am 18 November 1941 wurde Friedrich Rainer zum NSDAP Gauleiter und Landeshauptmann von Karnten ernannt Bereits im Oktober 1938 wurde Osttirol dem Gau Karnten angegliedert Dieser blieb zunachst ein Parteigau und wurde erst mit dem 1 Mai 1939 ein Reichsgau Nach der Kapitulation Jugoslawiens am 17 April 1941 Balkanfeldzug wurden das Miesstal und die Oberkrain vom Deutschen Reich besetzt und unter die Verwaltung Karntens gestellt In der Zeit des Nationalsozialismus stellte Karnten mit rund 6 der Bevolkerung Osterreichs 15 4 der NSDAP Mitglieder In Karnten gab es 13 333 SS Mitglieder Das Slowenenproblem Bearbeiten Nach dem Anschluss Osterreichs gab es im gemischtsprachigen Teil Karntens verschiedene Spekulationen und zwar befurchteten die einen die Abtretung des Gebietes an das mit Deutschland befreundete Jugoslawien die Slowenen befurchteten wiederum ihre Diskriminierung und ihre Verfolgung Fuhrende Vertreter der Karntner Slowenen wie Franc Petek und Josko Tischler bemuhten sich um ein gutes Einvernehmen mit den neuen Machthabern und empfahlen sogar ein Ja bei der Abstimmung am 10 April Bereits im Marz 1938 wurden jedoch etliche slowenische Priester verhaftet und Lehrer entlassen Josko Tischler selbst Lehrer wurde nach Vorarlberg versetzt Ab dem August 1938 war die Volkstumsstelle des Reichsinnenministeriums in Klagenfurt fur die Slowenenfrage zustandig Leiter war Alois Maier Kaibitsch fruherer Geschaftsfuhrer des Karntner Heimatbundes Die letzten zweisprachigen Ortstafeln verschwanden noch im Jahr 1938 im Mai 1939 gab es keinen zweisprachigen Unterricht in Karntens Schulen mehr Nach dem deutsch italienischen Abkommen uber die Umsiedlung der deutschsprachigen Bewohner wurden im Herbst 1939 in Karnten Uberlegungen angestellt die Kanaltaler Bevolkerung in Sudkarnten anzusiedeln Nach der Eroberung Jugoslawiens plante man die Umsiedlung von 20 000 bis 50 000 Karntnern in den Raum Lublin Nach Protesten wurden diese Plane aufgegeben lediglich rund 200 als volks und staatsfeindlich bezeichnete Familien wurden zunachst ins Altreich gebracht Nach der Eroberung Jugoslawiens im Jahr 1941 wurden aus Slowenien 20 000 Slowenen ausgesiedelt Die sogenannten nicht Eindeutschungsfahigen wurden nach Serbien ausgesiedelt die rassisch Wertvollen zur Eindeutschung ins Altreich gebracht Dies motivierte auch den Karntner Gauleiter Rainer die Aussiedlungen wieder aufzunehmen Entsprechend Himmlers Parole Macht dieses Land deutsch wurden im April 1942 1 075 Karntner Slowenen von ihren Hofen vertrieben und in ein Lager in Ebenthal gebracht 917 von ihnen wurden spater nach Norddeutschland zur Zwangsarbeit verbracht In ihre Hofe zogen Kanaltaler Bauern ein Gegen die geplanten und zum Teil durchgefuhrten Aussiedlungen erhoben selbst NS Funktionare Protest Sogar das Stabshauptamt Himmlers und die Organisation Todt hegten Bedenken aufgrund der anwachsenden Unruhe in Sudkarnten verstarkten die Aussiedlungen doch den Zustrom zur Partisanenbewegung Die Aussiedlungen gingen in geringem Ausmass weiter so etwa im Janner 1944 als im Raum Eisenkappel Petzen 50 Slowenen verhaftet und abtransportiert wurden Die endgultige ethnische Flurbereinigung sollte nach dem Krieg vollendet werden Widerstand Bearbeiten Bereits im Winter 1939 40 desertierten slowenische Wehrmachtsangehorige aus Karnten nach Jugoslawien Nach der Niederwerfung Jugoslawiens im April 1941 bildeten sie die ersten Partisanengruppen in den Karawanken Zugleich wurde die Befreiungsfront Osvobodilna Fronta OF gegrundet die zwar unter kommunistischer Fuhrung stand aber auch vom christlichen und liberalen Lager unterstutzt wurde Besonders nach den Aussiedlungen gingen viele Wehrmachtsangehorige nach einem Fronturlaub in den Wald so auch Franci Pasterk Lenart Kommandant des Ersten Karntner Partisanenbataillons Im November 1942 wurden 130 Partisanen und Sympathisanten verhaftet In einem Volksgerichtshofprozess in Klagenfurt verurteilte Roland Freisler 13 Angeklagte zum Tode Die Partisanenbewegung erholte sich rasch Im Marz 1944 setzte sich eine Gruppe im Sattnitzgebiet fest im Juni eine weitere Gruppe auf der Saualpe Ihre grosste Aktivitat entwickelten die Verbande jedoch ausserhalb des Karntner Gebietes im Oktober kam es zu heftigen Kampfen auf der Saualpe In den Jahren 1944 und 1945 hatten die Deutschen im Karntner Partisanengebiet 15 000 Bewaffnete im Einsatz die Zahl der Gendarmerieposten hatte sich von 43 auf 153 erhoht Es kam immer wieder zu Ubergriffen Noch im April 1945 ermordeten Polizeieinheiten beim Persmanhof in Koprein Petzen eine elfkopfige Familie von der 80 jahrigen Grossmutter bis zum acht Monate alten Saugling Bei den Kampfhandlungen fielen etwa 500 Partisanen Dies war der einzige kontinuierliche organisierte und bewaffnete Widerstand gegen die NS Diktatur in Osterreich und damit ein wichtiger Beitrag zur Befreiung Osterreichs im Sinne der Moskauer Deklaration aus dem Jahr 1943 Verfolgung Bearbeiten nbsp Gedenkstatte mit Namen von 3175 durch das NS Regime Ermordeten in und aus Karnten Friedhof Klagenfurt AnnabichlVertreter der Katholischen Kirche hatten zunachst auf eine friedliche Koexistenz mit dem NS Regime gehofft Jedoch wurden bereits im Jahr 1938 zahlreiche Geistliche verhaftet und in Konzentrationslager gebracht Furstbischof Adam Hefter der im Jahr 1938 noch personlich mit Adolf Hitler zusammentraf zeigte sich in seiner Silvesteransprache im Jahr 1938 von der Entwicklung enttauscht und trat im Jahr 1939 zuruck Sein Nachfolger Andreas Rohracher konnte aufgrund des Einspruchs der Machthaber nicht Bischof werden und trug nur den Titel eines Kapitularvikars In weiterer Folge wurden katholische Schulen geschlossen Kloster wie jenes in St Paul im Lavanttal aufgehoben kirchliche Guter eingezogen wie zum Beispiel das Sanatorium Maria Hilf in Klagenfurt und die Druckerei Carinthia Die Propaganda der Nationalsozialisten zum Thema des Austritts von Glaubigen aus ihren jeweiligen Kirche war in Karnten relativ wirkungsvoll denn alleine im Jahr 1940 traten etwa 4 327 Katholiken und 828 Protestanten aus den Kirchen aus Auch in Karnten wurden viele Kriegsgefangene und zwangsverpflichtete Fremdarbeiter als Arbeitskrafte eingesetzt Rund 26 000 Auslander arbeiteten in der Landwirtschaft rund 36 000 in anderen Wirtschaftsbereichen Auf Karntner Gebiet gab es zwei Kriegsgefangenen Stammlager und zwar in Wolfsberg und in Spittal an der Drau Das KZ Loibl und das KZ Nebenlager Klagenfurt Lendorf waren Aussenlager des KZ Mauthausen 1940 41 wurden aus dem Gaukrankenhaus Klagenfurt der Landessiechenanstalt dem Siechenhaus Villach und anderen Heimen bzw Anstalten mindestens 739 Menschen in die Totungsanstalt Hartheim verlegt und mit Kohlenmonoxid ermordet Zwischen 1942 und 1945 wurden 700 bis 900 Menschen direkt im Gaukrankenhaus getotet 16 In der Reichspogromnacht am 8 November 1938 wurden alle mannlichen Karntner Juden verhaftet und in die KZ Dachau und Buchenwald gebracht Bis Anfang des Jahres 1940 waren die judischen Betriebe zur Halfte arisiert zur anderen Halfte liquidiert Bis Anfang des Jahres 1943 waren auch samtliche Karntner Roma und Sinti in KZ gebracht worden nur wenige uberlebten Insgesamt wurden etwa 2 400 Karntner Opfer der Verfolgung durch das NS Regime Der Zweite Weltkrieg in Karnten Bearbeiten Karnten blieb lange von direkten Kriegsereignissen verschont Erst seit dem Ende des Jahres 1943 lag Karnten in der Reichweite alliierter Flugplatze in Suditalien Foggia Klagenfurt wurde erstmals am 16 Janner 1944 aus der Luft angegriffen der Angriff forderte 234 Todesopfer Auf Klagenfurt fanden insgesamt 40 auf den wichtigen Verkehrsknotenpunkt Villach 39 grossere Luftangriffe statt Villach war nach Wiener Neustadt die am starksten zerstorte Stadt Osterreichs 451 Gebaude wurden total zerstort 848 schwer beschadigt Alliierte Truppen erreichten Karnten erst nach dem Waffenstillstand so dass Karnten von schweren Gefechten verschont blieb Das Kriegsende Bearbeiten nbsp Lokalisationen der Massaker von Bleiburg im osterreichischen Karnten und Epizentren der Massentotungen in SlowenienIm April 1945 befanden sich die regular in Karnten stehende 438 Division unter General Ferdinand Noeldechen sowie starke Wehrmacht und SS Verbande die sich aus Italien und Jugoslawien zuruckgezogen hatten Gauleiter Rainer wollte den Kampf in der sogenannten Alpenfestung weiterfuhren Dazu sollte es jedoch nicht mehr kommen Am 1 Mai ubergab Rainer das Amt des Regierungsprasidenten an Gauhauptmann Meinrad Natmessnig Am 5 Mai traf sich Natmessnig im Landhaus mit Vertretern der Widerstandsbewegung und der Parteien aus der Ersten Republik Man einigte sich auf die Bildung eines vorlaufigen Vollzugsausschusses aus Sozialdemokraten und Christlichsozialen Eine erste Vorsprache des Vollzugsausschusses bei Rainer blieb ergebnislos Am 6 Mai bildeten die demokratischen Parteien eine provisorische Landesregierung der Sozialdemokrat Hans Piesch wurde Landeshauptmann Eine Abordnung unter Piesch begab sich noch am 6 Mai zu Rainer der sich zu seinem Rucktritt bereit erklarte Am 7 Mai ubergab er seine Geschafte an Natmessnig der sie sogleich an die provisorische Landesregierung weitergab Noch vor dem Eintreffen der alliierten Truppen waren in Karnten die demokratischen Krafte auf legale Weise an die Macht gekommen Als letzter Stutzpunkt des NS Regimes wurde die Gestapo Zentrale in Klagenfurt von bewaffneten Widerstandskampfern angegriffen worauf die Gestapo Leute fluchteten Die britische Armee hatte nach der Kapitulation der Wehrmacht an der italienischen Front am Nachmittag des 7 Mai 1945 die Karntner Grenze erreicht und ruckte am Vormittag des 8 Mai 1945 in Klagenfurt ein nur wenige Stunden vor dem Eintreffen von Verbanden der kommunistischen Jugoslawischen Volksbefreiungsarmee die Gebietsanspruche ihres Marschall Tito sichern sollten Die Briten stellten sogleich klar dass sie einen Verbleib der jugoslawischen Truppen in Karnten nicht dulden wurden und demonstrierten dies unter anderem mit dem Aufstellen von Kanonen auf dem Neuen Platz und vor dem Landhaus in Klagenfurt Nachdem diplomatischer Druck und militarische Drohgebarden erfolglos geblieben waren wurden die jugoslawischen Truppen am 16 Mai unter sowjetischen Befehl gestellt Die Sowjets waren an einer Einhaltung der ausgehandelten Besatzungszonen interessiert und befahlen den Ruckzug aus Karnten der in den folgenden Tagen erfolgte In diesen Tagen nahmen die Jugoslawen im von ihnen besetzten Gebiet in Sudkarnten 263 Personen fest Rund 100 wurden noch in Karnten freigelassen rund 90 kamen in Jugoslawien wieder frei 96 Personen wurden getotet oder starben in Haft Die meisten Verschleppungen fanden in Gebieten statt in denen es davor besonders heftige Partisanenkampfe gegeben hatte Die genauen Motive konnten meist nicht ermittelt werden 17 In Bleiburg kapitulierten kroatische Ustascha Milizen Domobrani slowenische Domobranzen und serbische Verbande Tschetnik denen sich gefluchtete Zivilisten des faschistischen Ustascha Regimes angeschlossen hatten vor der britischen Armee Sie wurden von dieser an Jugoslawien ausgeliefert Zehntausende von ihnen wurden von der jugoslawischen Armee aus Vergeltung hingerichtet oder zur Zwangsarbeit in Lagern interniert Karnten seit dem Jahr 1945 Bearbeiten Hans Piesch wurde am 24 Juli 1945 von der britischen Besatzungsmacht als Landeshauptmann anerkannt und durch die Landtagswahlen am 25 November 1945 bestatigt Er hatte dieses Amt aber nur eineinhalb Jahre inne denn er trat bereits im April 1947 zuruck als ihm seine NSDAP Mitgliedschaft wahrend der NS Zeit vorgeworfen wurde Sein Nachfolger wurde Ferdinand Wedenig SPO Nach der Unterzeichnung des Osterreichischen Staatsvertrags im Jahr 1955 zog die britische Besatzungsmacht bis Ende Oktober ab Die Umsetzung der im Artikel 7 des Staatsvertrags der slowenischen Minderheit zugesicherten Rechte sorgte in der Zweiten Republik fur harte politische Auseinandersetzungen die sich am heftigsten im symbolisch stark aufgeladenen Ortstafelstreit ausserten So wurden im Jahr 1972 die zur Erfullung von volker und verfassungsrechtlichen Verpflichtungen aufgestellten zweisprachigen topographischen Aufschriften von slowenenfeindlichen Bewohnern im Zuge des sogenannten Ortstafelsturms wieder entfernt Die Topographieverordnung aus dem Jahr 1977 legte den slowenischsprachigen Bevolkerungsanteil mit 25 fest Dieser Prozentsatz wurde im Jahr 2001 vom osterreichischen Verfassungsgerichtshof als zu hoch und deshalb verfassungswidrig aufgehoben Die Losung der Frage erfolgte erst im Jahr 2011 im Konsens zwischen Bundesregierung Landesregierung und den meisten Vertretungen der slowenischen Minderheit in Karnten Die wichtigsten Verhandler waren Staatssekretar Josef Ostermayer Bundeskanzleramt Landeshauptmann Gerhard Dorfler und Valentin Inzko Vorsitzender des Rates der Karntner Slowenen und Hoher Reprasentant fur Bosnien und Herzegowina In Karnten stellte in den Jahren 1945 bis 1989 die SPO den Landeshauptmann Ende der Achtzigerjahre erschutterte der Skandal um das Zellstoffwerk Magdalen die politische Landschaft des Landes und belastete vor allem die damals regierende SPO 18 19 20 21 Nachdem die SPO bei der Landtagswahl am 12 Marz 1989 die absolute Mehrheit verloren hatte wurde Jorg Haider zum Landeshauptmann Karntens gewahlt Er war damals der erste FPO Politiker in dieser Funktion in Osterreich Im Jahr 1991 wurde er abgewahlt nachdem er im Landtag die ordentliche Beschaftigungspolitik des Dritten Reichs gelobt hatte Statt seiner wurde Christof Zernatto OVP Landeshauptmann jedoch gewann im Marz 1999 Haider die Landtagswahlen in Karnten Haider und seine Partei die FPO wurden bei der Landtagswahl im Jahr 2004 wieder bestatigt Nach Haiders Unfalltod im Oktober 2008 bildete Gerhard Dorfler die Landesregierung Dorfler I sie amtierte bis zum Marz 2009 Bei der Landtagswahl am 1 Marz 2009 erreichte die von Jorg Haider neu gegrundete Partei das BZO den ersten Platz 44 89 und stellte den Landeshauptmann Landesregierung Dorfler II Infolge einer Reihe von Skandalen wie zum Beispiel der Hypo Alpe Adria und der sogenannten Part of the Game Affare geriet das BZO in Karnten relativ stark unter Druck Alle anderen Landesparteien forderten Neuwahlen Daher fand in Karnten am 3 Marz 2013 eine vorgezogene Landtagswahl statt Die SPO wurde dabei mit 37 13 der Stimmen starkste Partei Die FPK Nachfolgepartei des BZO in Karnten errang nur mehr 16 85 der Stimmen Peter Kaiser wurde Landeshauptmann von Karnten Er bildete die Landesregierung Kaiser I Nach der Landtagswahl in Karnten im Jahr 2018 aus der vor allem die SPO gestarkt hervorging bildete er die Landesregierung Kaiser II Ende Oktober 2018 richtete eine Unwetterkatastrophe schwere Schaden im Land an 22 Seit dem Jahr 2020 leidet Karnten wie der Rest der Welt an den Auswirkungen der COVID 19 Pandemie verursacht durch das SARS CoV 2 Siehe auch BearbeitenGeschichte Osterreichs Liste Karntner AdelsgeschlechterLiteratur BearbeitenClaudia Frass Ehrfeld Geschichte Karntens 3 Bande Johannes Heyn Klagenfurt 1984 2005 Band 1 Das Mittelalter Klagenfurt 1984 2005 2 Auflage ISBN 3 7084 0111 5 Band 2 Die standische Epoche Klagenfurt 1994 ISBN 3 85366 685 X Band 3 2 Karnten 1918 1920 Abwehrkampf Volksabstimmung Identitatssuche Klagenfurt 2000 ISBN 3 85366 954 9 Walther Fresacher Heimatkundliche Beitrage zur Geschichte Karntens Klagenfurt 1980 OCLC 450618517 Stefan Karner Hrsg Karnten und die nationale Frage 5 Bande Heyn Klagenfurt 2005 DNB 975136879 Hieronymus Megiser Michael Gothard Christalnick Annales Carinthiae Chronik des loblichen Erzherzogthumbs Kharndten Lamberg Leipzig 1612 Nachdruck Johannes Heyn Klagenfurt 1981 ISBN 3 85366 368 0 online Gernot Piccottini Einfuhrung in die Urgeschichte Romerzeit und Fruhgeschichte Karntens In Gernot Piccottini Archaologischer Atlas von Karnten Verlag des Geschichtsvereines fur Karnten Klagenfurt 1989 ISBN 3 85454 069 8 S 11 21 Abschnitt Provinz Noricum Helmut Rumpler Hrsg Geschichte der osterreichischen Bundeslander seit 1945 Band 2 Karnten Von der deutschen Grenzmark zum osterreichischen Bundesland Bohlau Wien Koln Weimar 1998 ISBN 3 205 98792 6 Beatrix Schonet Gunther Schonet Eine kurze Geschichte Karntens Ueberreuter Wien 2005 ISBN 3 8000 7089 8 Herbert Stejskal Karnten Geschichte und Kultur in Bildern und Dokumenten Universitatsverlag Carinthia Klagenfurt 1985 1999 ISBN 3 85378 500 X Hellwig Valentin Der Sonderfall Karntner Zeitgeschichte 1918 2004 Hermagoras Mohorjeva Klagenfurt Ljubljana Wien 2005 ISBN 3 7086 0108 4 fur Abschnitt Zeit des Nationalsozialismus historische Monographien Ignatz de Luca Herzogthum Karnten In Geographisches Handbuch von dem Oestreichischen Staate 2 Band Die im ostreichischen Kreise gelegenen Lander Verlag Johannes Paul Krauss Wien 1790 S 187 261 Google eBook vollstandige Ansicht Alois Maier Kirchengeschichte von Karnten Klagenfurt 1956 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Geschichte Karntens Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Friedrich W Leitner Kurzer Abriss der Karntner Geschichte vom Fruhmittelalter bis 1920 Einzelnachweise Bearbeiten Otto Cichocki Ein jungsteinzeitliches Dorf im See Pfahlbauforschung im Keutschacher See In Friedrich Wilhelm Leitner Hrsg Keutschach am See Eine Chronik Heyn Klagenfurt 2003 ISBN 3708400070 S 11 26 hier S 17 19 Otto Cichocki Cyril Dworsky Inselsiedlungen in Karnten Forschungen im Keutschacher See In Ph Della Casa M Trachsel Hrsg Wetland economies and societies WES 04 proceedings of the international conference Zurich 10 13 March 2004 Collectio Archaeologica Band 3 Arbeitsgemeinschaft fur die Urgeschichtsforschung in der Schweiz Chronos Zurich 2005 ISBN 3 0340 0757 4 S 251 254 Osterreichische Seite zu den Prahistorischen Pfahlbauten um die Alpen und der UNESCO Welterbestatte im Keutschacher See Alfred Ogris Hrsg Auf Spurensuche in Karntens Geschichte Diskussionen und Kontroversen Verlag des Karntner Landesarchivs Klagenfurt 2011 ISBN 978 3 900531 79 9 S 528 Heiko Steuer Volker Bierbrauer Hrsg Hohensiedlungen zwischen Antike und Mittelalter von den Ardennen bis zur Adria Berlin 2008 S 623 f Gernot Piccottini Das spatantike Graberfeld von Teurnia St Peter in Holz Klagenfurt 1976 S 116 Walter Pohl Die Awaren Ein Steppenvolk in Mitteleuropa 567 822 n Chr Munchen 2002 S 120 Paul Gleirscher Karantanien Das slawische Karnten Klagenfurt 2000 S 22 Stefan Eichert Zur fruhmittelalterlichen Besiedlung des Ostalpenraums am Beispiel Karntens In Studien zur Spatantike und Fruhmittelalter Band 3 Hamburg 2011 S 109 Walter Pohl Die Awaren Ein Steppenvolk in Mitteleuropa 567 822 n Chr Munchen 2002 S 120 Claudia Frass Ehrfeld Geschichte Karntens Band 1 1984 S 51 Friedrich Wilhelm Leitner in Epigraphik 1988 Fachtagung fur mittelalterliche und neuzeitliche Epigraphik Graz 10 bis 14 Mai 1988 Wien 1990 S 36 Dehio Karnten 2001 S 561 Geschichte und Geschichten Janner 2006 S 55 Paul Dedic Karntner Exulanten des 17 Jahrhunderts In Carinthia I Jahrgang 136 138 1948 S 108 135 II ebd 139 1949 S 388 417 III ebd 140 1950 S 768 803 IV ebd 142 1952 S 350 380 V ebd 145 1955 S 577 589 VI ebd 147 1957 S 628 634 VII ebd 150 1960 S 277 320 VIII ebd 154 1964 S 257 307 Karntner Migranten des 16 und 17 Jahrhunderts Ein personengeschichtlicher Index Bearb von Karl Heinz Keller Werner Wilhelm Schnabel Wilhelm Veeh Nurnberg GFF 2011 gff digital Reihe B Personengeschichtliche Datenbanken 1 ISBN 978 3 929865 92 9 Reichsverfassung 1861 RGBl Nr 20 1861 S 69 siehe beiliegende Landesordnungen Herwig Oberlerchner K ein Ende des Schreckens Therapeutische Arbeit mit Familien von Opfern der NS Euthanasie Psychologie und Gesellschaftskritik 39 4 2015 S 46f https www ssoar info ssoar handle document 56581 Die hier genannten Zahlen folgen Hellwig Valentin Der Sonderfall Karntner Zeitgeschichte 1918 2004 Hermagoras Mohorjeva Klagenfurt Ljubljana Wien 2005 ISBN 3 7086 0108 4 S 150 Kleine Zeitung Kaernten 20 Jahre KWF In pressreader com 10 September 2013 abgerufen am 23 September 2017 Ubervater und Ziehsohn Von Leopold Wagner SPO zu Jorg Haider BZO In derstandard at 12 September 2008 abgerufen am 23 September 2017 Wolfgang Furweger Hans Peter Haselsteiner Biografie Ueberreuter Verlag 2014 S 166 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Wilhelm Papst So fluchtete ich aus der Haft Magdalen Skandal Nicht mehr online verfugbar In krone at Archiviert vom Original am 23 September 2017 abgerufen am 23 September 2017 Unwetter Aufarbeitung Land informierte betroffene Gemeinden In APA OTS Amt der Karntner Landesregierung 17 November 2018 abgerufen am 19 November 2018 Geschichte der Bundeslander Osterreichs Geschichte des Burgenlandes Geschichte Karntens Geschichte Niederosterreichs Geschichte Oberosterreichs Geschichte des Landes Salzburg Geschichte der Steiermark Geschichte Tirols Geschichte Vorarlbergs Geschichte WiensTerritorien und Stande des Osterreichischen Reichskreises im Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation 1500 1806 Erzherzogtum Osterreich mit Osterreich unter der Enns und Osterreich ob der Enns Herzogtum Steiermark Herzogtum Karnten Gefurstete Grafschaft Gorz Herzogtum Krain Stadt Triest Gefurstete Grafschaft Tirol Markgrafschaft Istrien Vorderosterreichische Herrschaften Hochstift Brixen Hochstift Chur Hochstift Trient Ballei Osterreich des Deutschen Ordens Deutschordensballei An der Etsch und im Gebirge Herrschaft TaraspGrafschaft Schaunberg bis 1548 Kurfurstentum Salzburg ab 1803 zuvor als Erzstift Salzburg beim Bayerischen Reichskreis Siehe auch Osterreichischer Reichskreis und 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