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Dieser Artikel behandelt den Furstbischof Fur den uruguayisch osterreichischen Fussballspieler siehe Martin Joseph Brenner Martin Brenner oder Prenner 11 November 1548 in Dietenheim Wurttemberg 14 Oktober 1616 in Leibnitz Steiermark war 1585 bis 1615 katholischer Furstbischof der Diozese Seckau Auf ihn geht die Rekatholisierung der Steiermark und Karntens im Zuge der Gegenreformation um 1600 zuruck Bischof Martin BrennerMartin Brenner auf einer Munze von 1612 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Basilika Seckau Bischofskapelle Halbfigurenportrait Bischof Martin Brenner Darstellung um 1595 nbsp Basilika Seckau Bischofskapelle Epitaph fur Bischof Martin Brenner 1618 Er war das siebte von neun Kindern des Metzgermeisters Lorenz Brenner und der Walburga geb Knopflin und besuchte die Pfarrschule in Dietenheim ab 1561 die Lateinschule in Ulm Ab 1566 war er in Dillingen wo er die altklassischen Facher studierte Ab 1570 studierte er an der Universitat in Ingolstadt wo er auch Prazeptor der Grafen von Montfort und der mit ihnen verschwagerten Barone Fugger wurde Den Sohnen der Montfort und Fugger folgte Brenner 1572 nach Padua und 1574 in weitere italienische Stadte 1575 war er als Erzieher des Grafen Wolfgang von Montfort und der Sohne des Grafen Johann Fugger Kirchberg zuruck in Ingolstadt 1578 wurde Wolfgang von Montfort Rektor in Ingolstadt Brenner wurde Vizerektor und im darauf folgenden Semester selbst Rektor Im Jahr 1579 begleitete er seine Schuler erneut nach Padua und kam mit diesen 1581 weiter nach Pavia wo er zum Doktor der Theologie promovierte 1582 wurde er Seminarrektor in Salzburg im folgenden Jahr dort nach seiner Priesterweihe auch Stadtpfarrer 1585 erhielt er ein Kanonikat in Freising das er jedoch wegen der darauf folgenden Ereignisse nicht mehr antrat In der Osterwoche 1585 ernannte der Erzbischof von Salzburg Martin Brenner zum Bischof von Seckau Ausserdem wurde Brenner im Juni 1585 in den steirischen Landtag aufgenommen 1591 wurde Brenner zum Generalvikar des steirischen Diozesangebietes Salzburg 1595 wurde sein Bistum Seckau durch eine Schenkung Erzbischof Wolf Dietrichs um Schloss Seggau und die Herrschaft Leibnitz vergrossert Brenner setzte sich auf dem Regensburger Reichstag von 1597 98 fur die Forderung der steirischen Grenzgebiete zur Abwehr der Turkengefahr ein lehnte jedoch das ihm 1597 angetragene Amt als Statthalter von Innerosterreich ab Vielmehr unterstutzte er Erzherzog Ferdinand bei der Durchfuhrung der Gegenreformation In der Steiermark und Oberkarnten wurden lutherische Prediger durch militarisch verstarkte Kommissionen vertrieben und reformatorische Bucher verbrannt Die Glaubigen mussten einen Eid auf den katholischen Glauben leisten oder wurden zur Auswanderung gezwungen Brenner der seit 1600 die Fuhrung uber die Religions Reformationskommissionen hatte vollbrachte die Gegenreformation der gesamten Steiermark binnen eines halben Jahres und wurde der Malleus haereticorum Ketzerhammer genannt Wegen seiner Predigten und der Reform des Klerus bekam er in der katholischen Kirche den Titel Apostel der Steiermark Vom 5 April bis 28 Juli 1604 wurde unter seiner Leitung auch die zweite Reformation von Klagenfurt durchgefuhrt nachdem sich die Gegenreformation in Karnten dort als am wenigsten erfolgreich herausgestellt hatte Brenner selbst predigte wahrend dieser Monate an Sonn und Feiertagen in der Stadtpfarrkirche dazwischen zitierte er abtrunnige Burger zu sich und drangte sie zur Bekehrung Bezuglich der Besetzung der Stadtamter setzte er durch dass diese kunftig durch Katholiken besetzt werden sollten einige wenige Ratsburger unter ihnen der Stadtrichter Siegmund Laubinger wanderten daraufhin noch im selben Jahr aus Insgesamt hatte dieser Reformationsversuch die religiosen Uberzeugungen der Klagenfurter nicht nachhaltig verandert so stellte der Landeshauptmann 1616 in einem Gutachten fest dass kaum einer der Stadtrate richtig katholisch sei und schon 1622 wurde ein Protestant zum Burgermeister gewahlt Bis auf in Klagenfurt hatten seine Bestrebungen zur Gegenreformation in der Steiermark und in Karnten nachhaltigen Erfolg insbesondere auch deswegen da Brenner in den rekatholisierten Gegenden ab 1602 den Katechismusunterricht nach Petrus Canisius forderte ausserdem auch die Einhaltung der Ehegesetzgebung sowie die Durchfuhrung der Kommunion und der Krankensalbung Innerhalb seiner 30 Jahre als Bischof weihte er zwolf Kirchenneubauten deren kunstfertiger Schmuck aus der Zeit des beginnenden Barock durchaus Brenners Ansinnen nach wurdig ausgestalteten Gottesdiensten entsprach Brenner war ausserdem Forderer des Jesuitenordens stiftete diesem insgesamt drei Studienplatze und warb bei anderen Wurdentragern um gleichartige Stiftungen In seinen spaten Jahren verhinderten Brenners Korperfulle und einige darauf zuruckzufuhrende Leiden die Umsetzung einiger seiner Vorhaben So konnte er an einigen Prozessionen nicht mehr teilnehmen und zur Berichterstattung uber sein Amt auch 1608 nicht mehr nach Rom reisen 1609 wurde er geheimer Rat legte jedoch aus gesundheitlichen Grunden gegen seine Ernennung Protest ein 1612 versuchte er vergeblich das Generalvikariat abzugeben 1615 verzichtete er schliesslich auf das Bischofsamt zugunsten seines Neffen Jakob Eberlein blieb aber vorlaufig als Altbischof noch am Bischofssitz Im Sommer 1616 zog er sich auf das Landgut Retzhof bei Leibnitz zuruck wo er alsbald erkrankte und am 14 Oktober verstarb Sein Leichnam wurde nach einem Aufschub wegen des eben stattgefundenen Landtages am 10 November 1616 nach Seckau ubergefuhrt wo er am Folgetag in der Bischofskapelle beigesetzt wurde Werke BearbeitenPredigten Graz 1601 und 1603Literatur BearbeitenKarl Amon Hrsg Die Bischofe von Graz Seckau 1218 1968 Styria Graz u a 1969 Karl Amon Hrsg Kirchengeschichte der Steiermark Styria Graz u a 1993 ISBN 3 222 12183 4 Karl Eder Brenner Martin In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 587 Digitalisat Franz Schmid Bischof Martin Brenner 1548 1616 Dietenheim 1984 Leopold Schuster Furstbischof Martin Brenner Ein Charakterbild aus der steirischen Reformations Geschichte Moser Graz u a 1898 Heinrich von Zeissberg Brenner Martin In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 20 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 478 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Martin Brenner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bildungshaus RetzhofVorgangerAmtNachfolgerSiegmund von ArztBischof von Seckau 1585 1615Jakob I EberleinBischofe von Graz Seckau seit 1551 Vorganger Johann III von Malentein Bistum Seckau bis 1782 in der Abtei Seckau Philipp Renner Administrator Petrus Percic Georg IV Agricola Sigmund von Arzt Martin Brenner Jakob I Eberlein Johann IV Markus von Altringen Max Gandolf von Kuenburg Wenzel Wilhelm Freiherr von Hofkirchen Johann V Ernst Graf von Thun und Hohenstein Rudolf Josef von Thun Franz Anton Adolph von Wagensperg Josef I Dominikus Graf von Lamberg Karl II Josef Graf Kuenburg Leopold II Anton Freiherr von Firmian Jakob II Ernst von Liechtenstein Kastelkorn Leopold III Ernst Graf Firmian Josef II Philipp Franz Graf von SpaurBischofssitz Graz seit 1786 Josef III Adam Graf Arco Johann VI Friedrich Graf von Waldstein Wartenberg Simon Melchior de Petris als Apostolischer Vikar Roman Sebastian Zangerle Josef IV Othmar von Rauscher Ottokar Maria Graf von Attems seit 1859 inklusive Diozese Leoben Johann VII Baptist Zwerger Leopold IV Schuster Ferdinand Stanislaus Pawlikowski Josef V SchoiswohlDiozese Graz Seckau seit 1963 Josef V Schoiswohl Johann VIII Weber Egon Kapellari Wilhelm Krautwaschl Normdaten Person GND 120247305 lobid OGND AKS LCCN no2012010458 VIAF 67292491 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brenner MartinALTERNATIVNAMEN Prenner MartinKURZBESCHREIBUNG katholischer Furstbischof der Diozese SeckauGEBURTSDATUM 11 November 1548GEBURTSORT Dietenheim WurttembergSTERBEDATUM 14 Oktober 1616STERBEORT Leibnitz Steiermark Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Brenner amp oldid 231667156