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Die Abtei Seckau Abtei Unserer Lieben Frau lat Abbatia B M V Secoviensis ist ein Kloster der Benediktiner in Seckau in der Steiermark Osterreich Sie ist Mitglied der Beuroner Kongregation und war bis 1782 Bischofssitz der Diozese Seckau Luftbild der Benediktinerabtei Seckau Blick etwa aus SSO Haupteingang im Westen Kirche geostetAussenansicht der Abtei SeckauAusserer Klosterhof und Turme der BasilikaAdalram von Waldeck stiftete 1140 in St Marein bei Knittelfeld ein Kloster fur Augustiner Chorherren Schon 1142 wurde die Grundung mit Gutheissung des Erzbischofs Konrad I von Salzburg auf die Hochebene von Seckau verlegt Am 16 September 1164 weihte Bischof Hartmann von Brixen die ab 1143 erbaute romanische Kirche Auf Veranlassung von Papst Honorius III und Erzbischof Eberhard II von Salzburg wurde 1218 die Salzburger Suffragandiozese Seckau eingerichtet Die Stiftskirche wurde nun auch Kathedralkirche bis heute wird sie deshalb als Dom im Gebirge 1 bezeichnet Bis 1491 bestand in Seckau ebenso ein Chorfrauenkloster 1782 wurde das Chorherrenstift durch Kaiser Joseph II aufgehoben und der Sitz der Diozese nach Graz verlegt Die Kunstschatze und Bucher wurden verschleppt mehr als ein Drittel der Stiftsanlage wurde abgerissen oder verfiel 1883 besiedelten Beuroner Benediktiner das Klostergebaude und bewahrten es vor dem ganzlichen Ruin 1940 wurde die Abtei durch die Nationalsozialisten aufgehoben die Monche wurden aus der Steiermark ausgewiesen Nach der Ruckkehr des Konventes 1945 erlebte die Abtei neuerlich eine Phase des Wiederaufbaus Die Westfront der Klosteranlage erstreckt sich uber 143 Meter zwischen zwei achteckigen Turmen und zwei Toren Der machtige Bau wurde ab 1625 errichtet Sudlich der Basilika schliesst sich der um 1588 erbaute Renaissance Kreuzgang an Der Ostflugel und ein Grossteil des Nordflugels fielen der Aufhebung nach 1782 zum Opfer ebenfalls die gotische Ulrich Liechtenstein Kapelle Der Grundriss der aus Seckauer Sandstein erbauten 1930 zur Basilika minor erhobenen Kirche zeigt einen langgestreckten dreischiffigen Innenraum mit drei Apsiden im Osten Die ursprunglich flache Holzdecke wurde zwischen 1480 und 1500 durch ein spatgotisches Netzrippengewolbe ersetzt Nach dem Einsturz des aus der Zeit des Barock stammenden Nordturmes 1886 wurden die Westturme in neuromanischer Art wieder aufgebaut 1964 wurde der Altarraum der Basilika durch Clemens Holzmeister neu gestaltet Die romanische Kreuzigungsgruppe aus Holz schwebt in einer aus Eichenbalken mit Eisenketten kombinierten Aufhangung uber dem Hochaltar Das im linken vorderen Seitenschiff befindliche Habsburger Mausoleum zahlt zu den fruhbarocken Hauptwerken des Grazer Hofes Die Gnadenkapelle birgt das Seckauer Gnadenbild das alteste Gnadenbild Osterreichs nach der Legende habe der Grunder Adalram dieses Relief aus jadeartigem Stein in einem Baum gefunden und an dieser Stelle die Kirche erbaut Vermutlich ist das Alabasterrelief in einer venetianischen Werkstatt um 1200 nach dem byzantinischen Vorbild der Nikopoia geschaffen worden Ein beliebtes Ziel fur Freunde moderner Kunst ist die Engelkapelle in der Herbert Boeckl 1952 1960 in seiner Seckauer Apokalypse Themen aus der Offenbarung des Johannes in Freskotechnik darstellte Heute gehoren 12 Benediktinermonche der Abtei an Stand Janner 2022 2 Im Jahr 2010 wurde Pater Johannes Fragner OSB fur drei Jahre zum Prior Administrator gewahlt und 2013 sowie 2016 in dieser Funktion bestatigt 3 4 Am 10 Marz 2020 wurde er unter dem Vorsitz von Abtprases Albert Schmidt zum 8 Abt gewahlt 5 und am 11 Juli 2020 durch Bischof Wilhelm Krautwaschl zum Abt geweiht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Mittelalter und Fruhe Neuzeit 1 2 19 Jahrhundert Verfall und Aufbau 1 3 20 Jahrhundert Enteignung und Restitution 1 4 Seckau heute 1 5 Abteigymnasium 2 Basilika Maria Himmelfahrt 3 Ehemaliger Karner 4 Abte und Prior Administratoren 5 Bekannte Seckauer Monche 6 Die 10 Euro Silbermunze Benediktinerabtei Seckau 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Widmungsblatt Seckau nbsp Westansicht des Stiftes Seckau aus Vischer Topographia Ducatus Stiriae 1681 nbsp Huldigungssaal nbsp Ausserer Klosterhof der Benediktinerabtei Seckau nbsp Blick von den Turmen der Basilika auf den Sudturm und den Westtrakt des Klosters nbsp Innerer Klosterhof Kreuzgang nbsp Kreuzgang im inneren KlosterhofMittelalter und Fruhe Neuzeit Bearbeiten Das Kloster wurde 1140 als Augustiner Chorherren Stift von Adalram von Waldegg in St Marein gegrundet und 1142 nach Seckau verlegt Die Grundung des Stifts und die Ubertragung nach Seckau wurde von Papst Innozenz II auf Ansuchen des Erzbischofs Konrad I von Salzburg am 12 Marz 1143 bestatigt Die Abteikirche eine romanische Basilika wurde 1143 bis 1164 erbaut und am 16 September 1164 eingeweiht Nach damaliger Gewohnheit der Chorherren durften diese ein Doppelkloster gegrundet haben Die Chorfrauen durften spatestens 1150 aus Salzburg gekommen sein nach einer urkundlichen Erwahnung in einer Schenkungsurkunde des Edlen Burchard von Mureck 1150 Als Stifterin wird Adalrams Frau Richinza von Perg genannt Das Damenstift war an das Chorherren Kloster angebaut wurde jedoch Ende des 15 Jahrhunderts aufgegeben als die letzten beiden Nonnen verstorben waren Die Gebaude wurden anschliessend vom Stift ubernommen und gingen weitgehend verloren Einzig die heutige Bischofskapelle der Gebetsort der Chorfrauen besteht heute noch Die Grunderfamilie Adalram von Waldeck und Richinza traten kurz vor 1152 in das Doppelkloster zu Seckau ein Von Adalram von Waldeck ist das Eintrittsdatum als Konverse in das Chorherrenstift mit 25 Februar 1147 bekannt Die letzte urkundliche Erwahnung findet der lebende Adalram von Waldeck am 29 November 1182 in der Traungauer Urkunde Herzog Otakars IV 1218 wurde nach Veranlassung von Papst Honorius III und Erzbischof Eberhard II von Salzburg in Seckau ein Bischofssitz Suffragandiozese eingerichtet dessen Bistum jedoch nur eine geringe Ausdehnung hatte Es wurde die Vorhalle der Kirche vergrossert um als Gerichtsort verwendet zu werden Um 1270 wurde ein Urbar ein Guterverzeichnis angelegt Dieses zahlt zu den altesten seiner Art in Osterreich und dient als Quelle fur die mittelalterliche Wirtschaftsgeschichte 1279 erfolgte die Einweihung der Ulrich Liechtenstein Kapelle durch Bischof Wernhard von Marsbach Das fruhgotische Bauwerk wurde jedoch 1840 wegen Baufalligkeit abgebrochen Nach Pest 1466 Heuschreckenplage 1478 und Turken einfallen bis Sankt Marein bei Knittelfeld 1480 weihte Bischof Matthias Scheit 1489 den Maria Kronungsaltar Knapp einhundert Jahre spater liess Erzherzog Karl II von Innerosterreich das Mausoleum errichten das prachtigste Renaissancedenkmal diesseits der Alpen eine Manifestation des konfessionellen Absolutismus im Stile des Manierismus das Hauptwerk von Sebastian Carlone 6 7 Die Bauzeit wahrte von 1587 bis 1611 12 8 Unter Propst Wolfgang Schweiger 1587 1589 erfolgten der Umbau des Mitteltraktes des Klosterhauptgebaudes und der Bau des imposanten Spatrenaissance Kreuzganges von Bernhard de Silvo 6 Unter Propst Anton von Potiis entstanden zwischen 1625 und 1628 der machtige Westflugel des Klosters mit 29 Fensterachsen sowie die anschliessenden bis zum Mitteltrakt reichenden Seitenflugel einst die Pralatur des Stiftes Dieses den ersten Stiftshof umschliessende Gebaude im Spatrenaissancestil zeigt eine dreifache 110 Meter lange Reihe von Arkaden deren Pfeilern schmale Pilaster vorgesetzt sind Die aussere Fassade ist einfach gehalten und wird nur durch die beiden in weissem Muschelkalk gearbeiteten Portale sudliches mit Wappen des Propstes und Jahreszahl 1625 nordliches mit Wappen und Jahreszahl 1628 unterbrochen Somit erhielt das Domstift jenes Geprage das heute noch den Besucher erfreut einen wehrhaften Charakter eines kleinen Escorial mit ursprunglich vier Eckturmen von denen nur noch zwei Nord und Sudturm erhalten sind und die Schutzwehrmauer mit den Schiessscharten Im Inneren des Bauwerkes befinden sich im 2 Obergeschoss zwei Saalbauten der sogenannte Kaisersaal 1640 und der Radmeistersaal mit originalen Stuckdecken anlasslich des Besuches Kaiser Leopolds I 1660 neu ausgestattet 9 Die angrenzenden Flugelbauten wurden bereits davor durch Bernhard de Silvo und Thomas Solari umgebaut der Huldigungssaal im Mitteltrakt Verbindung zwischen Kirche und Sudflugel hat eine prachtige Stuckdecke 10 Der wie Sebastian Carlone aus dem Kunstlergeschlecht der Carlone stammende Leobener Baumeister Peter Franz Carlone 11 stand von 1658 bis 1682 in den Diensten des Dompropstes Maximilian Ernst von Gleispach Carlone fuhrte ab 1658 in Seckau folgende Baumassnahmen durch Umbau der ostlichen Halfte des Sud und des Ostflugels des Klosters zu einem zweigeschossigen Bau Umbau des Westflugels des Kreuzganges durch Aufstockung zwischen Kirche und Huldigungssaal und Bau der neuen Hoftaverne Hofwirt weiters ab 1671 Neugestaltung der Westfassade des Klosters und der Turme der Basilika Die von Dompropst Maximilian beabsichtigte vollstandige Barockisierung der romanischen Basilika unterblieb wegen der durch die standige Turkengefahr beschrankten Geldmittel 12 Wahrend des Besuches Kaiser Leopolds I vom 21 bis 23 August 1660 erhielt der Ort das Marktrecht 19 Jahrhundert Verfall und Aufbau Bearbeiten Kaiser Joseph II loste 1782 das Kloster das 642 Jahre als geistiges und religioses Zentrum der Steiermark gedient hatte auf Der Bischofssitz wurde nach Graz verlegt Anschliessend verfielen die Gebaudeteile der letzte Seckauer Domherr starb im Jahr 1835 Aufgrund des Mausoleums und der darin bestatteten Habsburger wurde das Stift jedoch nicht geschleift Neuer Eigentumer war zunachst der Staat ab 1823 erwarb die Vordernberger Radmeister Kommunitat das Klosteranwesen Diese war vor allem am Waldbesitz des Klosters interessiert Viele Kunstguter gingen in dieser Zeit verloren einzig die Handschriften aus romanischer und gotischer Zeit gelangten uber Wien nach Graz die Handschriften der Stiftsbibliothek wie die Seckauer Margaretenlegende oder die Seckauer Monatsregeln kamen in den Besitz der Universitatsbibliothek Graz und des Steiermarkischen Landesarchives Wahrend der Aufhebungszeit schritt der Verfall der gesamten Anlage schnell voran Leopold von Pebal Verwalter des Stiftes liess den Schmuck von den Grabstatten der Bischofe und aus dem Habsburger Mausoleum entfernen und die Zinnsarge der Bestatteten einschmelzen Das ehemalige Kloster verkam zur Ruine Vom Verfall ausgenommen waren der Nordflugel der Wohntrakt der Pfarrgeistlichkeit war und der Westtrakt in dem unter anderem die Post und eine Schule untergebracht waren Innerhalb von vier Jahrzehnten verwitterte der gesamte Ostflugel der teilweise abgedeckt wurde um der Dachflachensteuer zu entgehen und die Ulrich Liechtenstein Kapelle 1277 eines der altesten gotischen Bauwerke Osterreichs 13 1883 besiedelten Benediktiner der Erzabtei Beuron die wegen des Kulturkampfs unter Reichskanzler Bismarck Deutschland hatten verlassen mussen das Kloster vom Prager Emaus Kloster aus 14 Die Monche suchten einen weiteren Zufluchtsort fur ihre grosse Gemeinschaft und fanden diese auf Wunsch des Furstbischofs Johannes Zwerger im ehemaligen Domstift zu Seckau Die Ubernahme der Liegenschaft von der Vordernberger Radmeister Kommunitat kostete der Beuroner Kongregation 70 000 Gulden 15 Die Wiedereroffnung von Neu Seckau fand am Tag Maria Geburt 1883 im Beisein von Bischof Zwerger und des Grunderabtes der Beuroner Kongregation Maurus Wolter statt 100 Jahre nach der Auflosung und des Verfalls lebten wieder Monche innerhalb der Klostermauern Der Aufbau gestaltete sich schwierig am 26 Mai 1886 sturzte der marode Nordturm der Basilika ein wegen der bestehenden Gefahr wurde der Sudturm abgetragen Von 1891 bis 1894 errichtete man die Westturme im Stil der Neuromanik die Basilika wurde um ein Querschiff Transept erweitert ein neuer Hochaltar und die Seitenaltare in den rekonstruierten Apsiden entstanden der Monchschor mit seinem beeindruckenden Chorgestuhl wurde in den ehemaligen Altarbereich integriert die Innenausstattung der Bischofskapelle erneuert und die Gnadenkapelle errichtet 15 Wahrend des Aufbaus erhob Papst Leo XIII das Stift zur Abtei deren erster Abt Pater Ildefons Schober 1849 1918 wurde Die Aufbauarbeiten an der Basilika waren 1899 abgeschlossen 8 Treibende Kraft des Wiederaufbaus des Stiftes war zweifelsohne sein erster Abt Ildefons Schober Der Geistliche eroffnete eine Bruder und Oblatenschule die 1926 zu einem Abteigymnasium umgewandelt wurde 1931 erhielt das Gymnasium das Offentlichkeitsrecht Schober amtierte von 1887 bis 1908 in Seckau 15 20 Jahrhundert Enteignung und Restitution Bearbeiten nbsp Neufassung des altesten Gnadenbildes Osterreichs um 1200 nbsp Romanische Kreuzigungsgruppe im neugestalteten Hochaltarbereich der BasilikaAnfang April 1940 wurde die Kongregation von der Gestapo als staatsfeindlich erklart Das Kloster wurde beschlagnahmt und beherbergte fortan eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt Von den 86 Monchen wurden 24 Patres und Laienbruder zum Kriegsdienst eingezogen den zwei von ihnen nicht uberlebten Vier von ihnen gelten als vermisst Altere Benediktinerbruder fanden Aufnahme in Klostern der Beuroner Kongregation manchen von ihnen widerfuhren weitere Auflassungen ihrer Konvente Der Rest lebte zerstreut ausserhalb der Steiermark und ubte Seelsorgedienste aus zwanzig Monche starben in der Verbannung 16 Kurz nach Kriegsende am 8 September 1945 durften sie nach Seckau zuruck und die Abtei wiedereroffnen Die vollstandige Vermogensrestitution durch die Landesfinanzdirektion Graz erfolgte erst im Juni 1947 Der Schaden an menschlichen und sachlichen Werten war gross Kunstobjekte waren entwendet worden Grund und Bausubstanz erfuhren durch mangelnde Pflege eine Wertminderung 16 Nach der Verwahrlosung im 19 Jahrhundert begann erneut eine Phase des Aufbaus 1945 richtete man das Abteigymnasium ein vorerst mit zwei Klassen Der widrigen Wirtschaftslage zum Trotz hielt man den Schul und Internatsbetrieb nicht nur aufrecht sondern es gelang ihn auszuweiten bis 1950 die erste Reifeprufung stattfinden konnte Im selben Jahr wurden grossere Restaurierungsarbeiten in der Basilika durchgefuhrt Kunstschatze erstrahlten in neuem Glanz Das alteste Gnadenbild Osterreichs aus dem 12 Jahrhundert erhielt eine neue Fassung Es zahlt zum Typus einer Nikopoia Provisorische Altare ersetzte man durch neue aus Stein Glocken und Lautwerk wurden modernisiert 17 1951 folgten Restaurierungen im Huldigungssaal am Sudflugel im Arkadenhof und an anderen Stellen Von 1952 bis 1960 gestaltete der Kunstler Herbert Boeckl das Fresko der Seckauer Apokalypse in der Engelkapelle 1955 56 wurde das Gasthaus und Hotel Hofwirt ein barocker Bau und ehemaliger Sitz der Stiftsanwalte renoviert und vergrossert 18 1964 im Jahr des 800 jahrigen Weihejubilaums begann Clemens Holzmeister die Umbauarbeiten in der Basilika Die Kirchenvorhalle wurde weitgehend ausgeraumt der Hochaltarbereich im Sinne des 2 Vatikanums neu gestaltet Ein Volksaltar und ein Ambo entstanden die romanische Kreuzigungsgruppe wurde uber den Altar gehangt und ein Steinfenster in die Mittelapsis eingebaut Am 5 September 1964 erfolgte die Weihe 19 Am Beginn der 80er Jahre begannen weitere Umstrukturierungen und Umbauten im Kloster Ab 1983 wurde der gesamte teilweise noch immer recht desolate Schultrakt restauriert und umgebaut Madchen wurden erstmals in der Schule aufgenommen das Gymnasium wurde zu einem 8 stufigen Vollgymnasium ausgebaut Aus der reinen Internatsschule entwickelte sich eine Tagesheimschule als zusatzliches Bildungsangebot wird bis heute eine Handwerksausbildung angeboten Bis 1999 schuf Volker Giencke einen modernen Schulumbau ein lichtdurchfluteter Malsaal entstand im Dachboden der Schule ein neuer Turnsaal wurde in den Nordtraktruinen integriert Die Dacher wurden erneuert und die Prunksale der Klosteranlage restauriert Zudem gestaltete 1991 Heribert Nothnagel im sudlichen Wehrturm die Studentenkapelle 1999 gestaltete Volker Giencke den Innenhof der Anlage um Die von den Benediktinern eingezogene Trennwand zwischen Kircheingang und Klosterhof wurde entfernt eine weitlaufige Treppenanlage fuhrt in die Kirche Seckau heute Bearbeiten Im Jahr 2000 wurde Pater Johannes Gartner zum Abt von Seckau gewahlt Wahrend seiner Amtszeit wurde das Internat endgultig aufgelassen der Schwerpunkt auf die Tagesheimschule gelegt Kuche und Speisesale wurden umgestaltet Die Gnadenkapelle bekam 2005 durch Adolf Bachler ihre heutige Ausstattung Dabei gestaltete dieser Glasfenster Altar Ambo Altarbild und Osterkerzenstander 20 2010 trat Abt Johannes Gartner von seinem Amt zuruck und kehrte in sein Heimatkloster Seitenstetten zuruck Obwohl die Monchsgemeinschaft klein geworden ist aktuell gehoren ihr 11 Monche mit Profess und zwei Novizen an 21 sind Gebet Gottesdienst und die Betreuung von Gasten wichtiger Teil ihrer klosterlichen Tatigkeiten 2 Im Kloster befinden sich eine Tischlerei eine Destillerie und ein kleiner Shop In der Tischlerei kam es am 24 Marz 2022 durch Selbstentzundung von mit Holzol getrankten Tuchern zu einem Brand mit Sachschaden 22 Abteigymnasium Bearbeiten Im Kloster befindet sich ein humanistisch neusprachliches Gymnasium in dem Allgemeinbildung und humanistisch christliche Grundhaltungen vermittelt werden 23 Derzeit besuchen nahezu 300 Kinder und Jugendliche das Abteigymnasium Bekannte Absolventen sind beispielsweise der osterreichische Schauspieler Friedrich von Thun und Alois Stadlober ehemaliger Hochleistungssportler im Skilanglauf Weltcup Basilika Maria Himmelfahrt Bearbeiten Hauptartikel Basilika Seckau nbsp Bischofskapelle Maria Kronungsaltar 1489 geweiht nbsp Basilika Seckau Maria Himmelfahrt Innenansicht nach der Renovierung 2017 Der Bau der Stiftkirche dauerte von 1143 bis 1164 dem Weihejahr Der erste Propst der Abtei Wernher von Galler begann unter dem Einfluss des Erzbischofs Konrads I von Salzburg mit der Errichtung der dreischiffigen Basilika die heute mit einer einfachen Doppelturmfassade im Stil der Neuromanik versehen ist Zwischen 1671 und 1677 kam es zur teilweisen barocken Umgestaltung der im romanischen Stil erbauten Kirche Sie wurde vom Baumeister Peter Franz Carlone geleitet 1886 wurde die Basilika nach den Planen des Benediktiner Paters Pirmin Campani und der Leitung des Wiener Dombaumeisters Freiherr Friedrich von Schmidt durch einen Anbau verlangert Die Kirche besitzt eine romanische Kreuzigungsgruppe aus dem 12 Jahrhundert die sich ursprunglich auf dem steinernen Lettner der Kirche befand Im Sudturm ist eine Kapelle eingerichtet In den zwei vorderen Jochen des linken Seitenschiffes wurde zwischen 1587 und 1611 12 von oberitalienischen Meistern ein Habsburger Mausoleum erbaut Die Gedenkstatte gilt als ein kunstlerisches fruhbarockes Hauptwerk des Grazer Hofes Von der Basilika zweigen mehrere angebaute Kapellen ab An der Nordseite die Engelkapelle die Gnadenkapelle und die Bischofskapelle an der Sudseite die Chorkapelle Die Engelkapelle enthalt einen Zyklus in Fresko Technik die Seckauer Apokalypse Von 1952 bis 1960 vom Kunstler Herbert Boeckl geschaffen zahlt die Szene aus der Offenbarung des Johannes zu den bedeutendsten Werken sakraler Kunst in Osterreich nach 1945 Eine Besonderheit in der Bischofskapelle ist der gotische Maria Kronungsaltar der einst inmitten der Kirche auf dem Hochchor dem Gebetsort der Chorherren stand und 1950 in der Bischofskapelle aufgestellt wurde Er zeigt eine Darstellung der Dreieinigkeit als Korper mit zwei Armen und zwei Beinen auf dem drei Kopfe thronen 1930 wurde der ehemaligen Kathedrale nach der Basilika von Mariazell 1907 der Herz Jesu Basilika in Hall in Tirol 1914 und der Basilika Maria Rotunda in Wien 1927 als vierte Kirche in Osterreich der Titel einer papstlichen Basilika minor verliehen 2017 wurde im Hinblick auf das Diozesanjubilaum die letzte umfassende Innenrenovierung im Gesamtvolumen von 2 3 Millionen Euro abgeschlossen Besonderes Augenmerk galt der Sicherung und Reinigung des romanischen Baustils der Technik den neuen Kirchenbanken sowie der Neuverlegung des Kirchenbodens Am 1 Adventsonntag 2017 eroffnete Diozesanbischof Wilhelm Krautwaschl das 800 Jahr Jubilaum der Diozese Graz Seckau mit der Segnung der Basilika 24 Ehemaliger Karner Bearbeiten nbsp Ehemaliger KarnerDer ehemalige Karner der Abtei befindet sich ostlich der Basilika im Stiftsgarten Vom spatromanischen Rundbau sind in der Gegenwart nur noch wenige Mauerreste erhalten Teile der Grundmauern und der Apsisbogen Das Beinhaus war ursprunglich die Magdalenenkapelle und ist wie die Gesamtanlage der Abtei denkmalgeschutzt Abte und Prior Administratoren BearbeitenName Amtszeit ZusatzIldefons Schober 1887 1908 1896 1902 Generalsuperior der Kongregation von St Ottilien 1908 1917 Erzabt von BeuronLaurentius Zeller 1908 1922 1925 1925 Abt von St Matthias in Trier spater Erzabt der brasilianischenKongregation und 1939 Titularbischof in Brasilien 1945Suitbert Birkle 1925 1926Benedikt Reetz 1926 1957 1957 Erzabt von Beuron 1960 Abtprases der Beuroner Kongregation 1962 1964 Teilnehmer am II VaticanumPlacidus Wolf 1957 1983Athanasius Recheis 1984 1997 Bruder der osterreichischen Kinder und Jugendbuchautorin Kathe RecheisSeverin Schneider 1997 2000 1931 2018 Prior Administrator 1951 Profess 1956 Priesterweihe 2001 2006 CellerarJohannes Gartner 2000 2010 1940 2020 1985 Profess 1967 PriesterweiheJohannes Fragner 2010 2020 1963 Prior Administrator 2010 2020Johannes Fragner 2020 Abt seit 10 Marz 2020 Abtsbenediktion am 11 Juli 2020 5 25 26 Bekannte Seckauer Monche BearbeitenName Lebensdaten FunktionJoseph Gredt 1863 1940 Philosoph UniversitatsprofessorPhilipp zu Hohenlohe Schillingsfurst 1864 1942 Kirchenrechtler UniversitatsprofessorLaurentius Hora 1900 1977 JugendseelsorgerBenno Roth 1903 1983 KirchenhistorikerVirgil Redlich 1890 1970 Philosoph Exerzitienleiter UniversitatsprofessorCoelestin Vivell 1846 1923 ChoralforscherBernward Schmid 1920 2010 KunstschmiedDie 10 Euro Silbermunze Benediktinerabtei Seckau BearbeitenAm 8 Oktober 2008 erschien die letzte von insgesamt sechs 10 Euro Silbermunzen aus der im April 2006 begonnenen Serie Stifte und Kloster in Osterreich der Munze Osterreich die 10 Euro Munze Benediktinerabtei Seckau Auf der Vorderseite der Munze ist eine Luftaufnahme der Abtei zu sehen Im Zentrum des Munzbildes befindet sich die romanische Basilika mit den neuromanischen Turmen Links vom Hauptschiff ist der Renaissance Kreuzgang zu erkennen Die hintere Munzseite zeigt die Innenansicht der Basilika mit der Kreuzigungsgruppe 27 Die Munze hat einen Durchmesser von 3 2 Zentimetern ist aus 16 Gramm Silber und in der Umlaufqualitat zum Nennwert sowie fur Sammler in den besonderen Pragequalitaten handgehoben und polierte Platte erhaltlich Als gesetzliches Zahlungsmittel kann man mit ihr in Osterreich bezahlen Die anderen funf zur Serie Stifte und Kloster in Osterreich gehorigen 10 Euro Silbermunzen zeigen die Benediktinerinnenabtei Nonnberg in Salzburg die niederosterreichischen Stifte Gottweig Melk und Klosterneuburg sowie aus Karnten Stift St Paul im Lavanttal 27 Literatur BearbeitenNorbert Allmer Seckau In Floridus Rohrig Hrsg Die ehemaligen Stifte der Augustiner Chorherren in Osterreich und Sudtirol Mayer Klosterneuburg 2005 ISBN 3 902177 22 5 S 503 556 Osterreichisches Chorherrenbuch Herbert Boeckl Die Apokalypse Die Fresken in der Engelkapelle der Abtei Seckau Einfuhrung von Werner Hofmann Textauswahl von Gernot Eder Edition Christian Brandstatter Wien 1983 Auflage 3000 Exemplare Rudolf Flotzinger Seckau In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 4 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2005 ISBN 3 7001 3046 5 Rudolf List Steirischer Kirchenfuhrer Band 2 Oberland Styria Graz Wien Koln 1979 ISBN 3 222 11008 5 S 210 218 Benno Roth Seckau Der Dom im Gebirge Kunsttopographie vom 12 bis zum 20 Jh Styria Graz Wien Koln 1984 ISBN 3 222 11313 0 Benno Roth Seckau Der Dom im Gebirge Styria Graz 1995 ISBN 3 222 11313 0 Nachdruck der Ausgabe von 1984 Benno Roth Seckau Geschichte und Kultur 1164 1964 Zur 800 Jahr Feier der Weihe der Basilika Herold Munchen Wien 1964 Benno Roth Benediktiner Abtei Seckau Schnell amp Steiner Munchen Zurich 1965 Benno Roth Benediktinerabtei Seckau Schnell amp Steiner Munchen Zurich 1976 3 Auflage Othmar Stary Wim van der Kallen Fur das Leben der Welt Meditationen zur Kreuzigungsgruppe von Seckau mit einem kulturgeschichtlichen Beitrag uber die Kreuzigungsdarstellung und Erlauterungen zur Seckauer Kreuz Sequenz St Gabriel Modling Wien 1985 ISBN 3 85264 248 5 Kurt Woisetschlager Peter Krenn DEHIO Steiermark ohne Graz Schroll Wien 1982 ISBN 3 7031 0532 1 S 510 517 Othmar Stary Benediktinerabtei Seckau mit Fotos von P Severin Schneider und Christian Jungwirth 43 Seiten Eigenverlag Benediktinerabtei Seckau Seckau 1999 ISBN 3 901500 03 0 Zwischen Augenblick und Ewigkeit Ein Streifzug durch die Benediktinerabtei Seckau Text Rosemarie Eichwalder Fotos P Severin Schneider Christian Jungwirth Hrsg von der Benediktinerabtei Seckau Eigenverlag Benediktinerabtei Seckau Seckau 2000 ISBN 3 901500 03 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abtei Seckau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Abtei und des Abteigymnasiums Seckau Eintrag zu Abtei Seckau auf Orden online Veroffentlichungen zu Seckau im Opac der Regesta Imperii BibliographieEinzelnachweise Bearbeiten Benno Roth Seckau Der Dom im Gebirge Styria Graz 1995 ISBN 3 222 11313 0 a b Monche der Abtei Homepage der Abtei Seckau abgerufen am 10 Janner 2022 Johannes Fragner zum 8 Abt von Seckau gewahlt In Erzdiozese Wien 11 Marz 2020 abgerufen am 16 Juni 2020 Wiederwahl von P Johannes Fragner zum Prior von Seckau In ordensgemeinschaften at 5 Juni 2013 abgerufen am 16 Juni 2020 a b Abtswahl Homepage der Benediktinerabtei Seckau abgerufen am 11 Marz 2020 a b Benno Roth Benediktiner Abtei Seckau S 47 Eintrag uber Sebastian Carlone Abtei Seckau auf Artisti Italiani in Austria einem Projekt der Universitat Innsbruck abgerufen am 5 April 2014 a b Rudolf List Kunst und Kunstler in der Steiermark S 895 Band 3 Benno Roth Benediktiner Abtei Seckau S 49 Benno Roth Benediktiner Abtei Seckau S 14 Eintrag uber Peter Franz Carlone Abtei Seckau auf Artisti Italiani in Austria einem Projekt der Universitat Innsbruck abgerufen am 6 April 2014 Benno Roth Benediktiner Abtei Seckau S 50 Benno Roth Benediktiner Abtei Seckau S 12 Leander Helmling Emaus Kurzgefasste Geschichte und Beschreibung der Kirche und des Klosters Unserer l Frau von Montserrat zu Emaus in Prag Prag 1903 S 64 u 66 Annalen Kloster Emaus I z B S 262ff a b c Benno Roth Benediktiner Abtei Seckau S 13 a b Benno Roth Benediktiner Abtei Seckau S 15 Benno Roth Benediktiner Abtei Seckau S 15f Benno Roth Benediktiner Abtei Seckau S 16 P Othmar Stary Benediktinerabtei Seckau Seckau 1999 S 11 Das Gold der Auferstehung abgerufen am 23 August 2023 Abtei Seckau Konvent Abgerufen am 4 Januar 2021 Brand in Benediktinerabtei Seckau ORF at 25 Marz 2022 abgerufen am 25 Marz 2022 Homepage des Abteigymnasiums Seckau Kirchenrenovierung In abtei seckau at Abgerufen am 23 September 2020 P Johannes Fragner OSB neuer Abt von Seckau Homepage der Diozese Graz Seckau abgerufen am 23 Marz 2020 P Johannes Fragner zum Abt der Benediktinerabtei Seckau gewahlt Homepage der Ordensgemeinschaften Osterreichs abgerufen am 23 Marz 2020 a b Eine neue 10 Euro Munze fur die Abtei Seckau Seite auf www pressetext com vom 6 April 2008 abgerufen am 7 April 2014 Beuroner Kongregation Mannerkloster Erzabtei Beuron Abtei Seckau Abtei Maria Laach Abtei Weingarten Abtei Gerleve Abtei Neresheim Abtei Grussau Abtei Neuburg Abtei Tholey Priorat NutschauFrauenkloster Abtei St Hildegard Abtei Herstelle Abtei Kellenried Abtei Engelthal Abtei Saben Abtei Varensell Abtei Fulda Kloster Marienrode Kloster Aasebakken Humanistische 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https de wikipedia org w index php title Abtei Seckau amp oldid 236679771