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Das Gymnasium Fichtnergasse ist das alteste Gymnasium im 13 Wiener Gemeindebezirk Hietzing Gymnasium FichtnergasseSchulform Allgemeinbildende hohere SchuleSchulnummer 913016Grundung 1897 1 Adresse Fichtnergasse 15Ort Wien HietzingBundesland WienStaat OsterreichKoordinaten 48 11 11 N 16 17 18 O 48 186344 16 288322 Koordinaten 48 11 11 N 16 17 18 OTrager BundSchuler 632 2 Lehrkrafte 65 2 Leitung Albrecht BauerWebsite www fichtnergasse at Relief fur Isidor Kukutsch den ersten Direktor des GymnasiumsInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 1897 bis 1918 1 2 1918 bis 1945 1 3 Seit 1945 2 Sprachen 3 Leitung 4 Lehrer 5 Schuler 6 Schriften 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1897 bis 1918 Bearbeiten Das vom k k Ministerium fur Cultus und Unterricht gegrundete Staats Gymnasium wurde da das Schulgebaude erst errichtet werden musste 1897 provisorisch in der Diesterweggasse 3 in Penzing bis 1938 Teil des 13 Bezirks eingemietet Das Gymnasiumsgebaude wurde in der kurzen Bauzeit vom 2 Mai 1899 bis zum 30 August 1900 nach den Planen des Architekten Emil von Forster von der Baufirma Frauenfeld Berghof unter dem Baumeister Eduard Frauenfeld jun und unter der Bauleitung des Ingenieurs Emil Artmann 1871 1939 in der Fichtnergasse einer Seitengasse der Hietzinger Hauptstrasse nahe dem Hugelpark erbaut Auf diesem Areal befand sich in den 1860er und 1870er Jahren das grosse Vergnugungsetablissement Neue Welt Das Schulgebaude umfasste auf drei Geschossen zwolf Klassenzimmer Turnsaal Exhortensaal Exhorte veraltet Ermahnungsrede Sale fur Naturgeschichte und Naturlehre und Sammlungen Physik und Zeichensaal Direktionskanzlei und Bibliothek Konferenzzimmer und Sprechzimmer sowie eine Direktorenwohnung und eine Schuldienerwohnung Der Garten wurde zur Anlage eines Sommernaturplatzes und eines Botanischen Gartens verwendet Die Baukosten wurden mit 438 000 Kronen angegeben Das Gebaude war mit einer damals modernen Zentralheizung namlich einer Niederdruckdampfluftheizung in Verbindung mit einer Calorifereheizung ausgestattet Die Beleuchtung erfolgte durch Gas Auerlicht mit Reflexschirmen und einer reflektierenden Caseindecke Die feierliche Schlusssteinlegung und Eroffnung der Schule fand am 16 Oktober 1900 statt Bei der Feier waren der k k Unterrichtsminister Wilhelm von Hartel der Statthalter von Niederosterreich Erich von Kielmansegg der Vizeprasident des niederosterreichischen Landesschulrates Richard von Bienerth Schmerling und der Burgermeister von Wien Karl Lueger anwesend Die Schlusssteinlegung wurde im Vestibul der Schule bei der dort aufgestellten Bronzebuste von Kaiser Franz Joseph I einer Arbeit des Bildhauers Anton Brenek vorgenommen Die unter dem Schlussstein in einer Kapsel versenkte Gedachtnisurkunde wurde von Domkapitular Ferdinand Wimmer assistiert von Religionslehrer Wolfgang Pauker geweiht Das Schulgebaude war anfangs weithin sichtbar da bei weitem noch nicht alle Parzellen entlang der Fichtnergasse verbaut waren Der Bezirk gehorte damals erst seit acht Jahren zu Wien Die soeben eroffnete Wiener Stadtbahn brachte aber Veranderung Hietzing wurde leichter erreichbar Dem an Nestroy erinnernden Hietzinger Stellwagen folgte 1887 die Strecke der Dampftramway Gesellschaft vormals Krauss amp Comp die bis 1908 halbstundlich die Hietzinger Hauptstrasse befuhr und die Schule an der Haltestelle Fichtnergasse erschloss Am 13 Oktober 1908 wurde sie auf elektrischen Strassenbahnbetrieb Linie 58 bis 2017 seither Linie 10 umgestellt ursprunglich konnte man vom Neuen Markt im Stadtzentrum direkt hierher fahren Die katholischen Schuler wurden jeden Sonntag in Zweierreihen zum Gottesdienst in der Pfarrkirche Maria Hietzing gefuhrt 1918 bis 1945 Bearbeiten Nach dem Ersten Weltkrieg wurde in der Ersten Republik die Franz Joseph I Buste im Vestibul entfernt Mit der sozialdemokratisch dominierten Glockelschen Schulreform wurden erstmals Klassenvertreter gewahlt und die sogenannte Schulgemeinde konstituiert Ab 1919 wurden erstmals Madchen aufgenommen Ab 1928 wurden die ersten konkreten Schritte zur Erweiterung des Schulgebaudes unternommen Im Schuljahr 1933 1934 war das Hietzinger Gymnasium mit 17 Klassen und 644 Schulern das der Schulerzahl nach grosste Gymnasium Wiens Im 1934 begonnenen diktatorischen Standestaat wurden die Franz Joseph I Buste und das Altarbild im Exhortensaal wieder aufgestellt 1938 von den Nationalsozialisten entfernt Am 14 November 1935 weihte im Festsaal der Schule Kardinal Theodor Innitzer eine vom Elternverein gestiftete Schulfahne Beim Anschluss Osterreichs an Hitler Deutschland wurde Direktor Josef Stadlmann ein prononcierter Christlichsozialer unter Mitwirkung einiger der Hitlerjugend angehorender Schuler mit aufgepflanztem Bajonett aus der Schule eskortiert in Haft genommen und mit gekurzten Bezugen zwangspensioniert In den Anschlusstagen nahm die Leibstandarte SS Adolf Hitler im Schulgebaude Quartier Ein hoher Prozentsatz der Schuler bestand aus judischen Burschen die ihr Leben verloren oder ins Ausland fluchten mussten In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Schule Oberschule fur Jungen genannt was aber nicht weiter auffiel weil bereits unter Stadlmann keine Madchen mehr aufgenommen worden waren Die Schulerschaft vergrosserte sich durch Seminaristen aus Hollabrunn die nach Aufhebung des dortigen katholischen Knabenseminars in die bischofliche Sommerresidenz in Ober Sankt Veit ubersiedelt wurden Insgesamt sank die Schulerzahl zwischen 1938 und 1945 von 562 auf 369 Schuler ab weil die judischen Schuler vertrieben wurden und im Nationalsozialismus humanistische Bildung nicht gefordert wurde Im Schuljahr 1943 1944 fuhrte die Anstalt vier sechste Klassen 10 Schul Jahrgangsstufe als sogenannte Luftwaffenhelfer HJ Klassen die bei Flakstellungen untergebracht waren und von dorthin beorderten Lehrern unterrichtet wurden Im letzten Kriegsjahr wurden die Schuler der Gymnasien des 18 und des 19 Bezirks deren Schulen nun als Lazarette dienten dem Hietzinger Gymnasium zugeteilt Direktor Karl Aulitzky wurde zu Kriegsende dem Volkssturm zugewiesen geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft und wurde als vermisst gemeldet Bei der Eroberung Wiens durch die Rote Armee im April 1945 quartierte sich diese im Schulgebaude ein Die Schulwartin Preinfalk rettete die Sammlung und die Bucher der Schule Seit 1945 Bearbeiten Nach der Befreiung Wiens wurde am 3 Juli 1945 der Unterricht im benachbarten Gymnasium Wenzgasse wieder aufgenommen Im Herbst 1945 wurde der damalige Bezirk Hietzing Teil des englischen Besatzungssektors in Wien Die Soldaten hatten die Schule verlassen der Unterricht wurde halbtagig wieder im Schulgebaude in der Fichtnergasse aufgenommen weil der andere Halbtag der obdachlosen Realschule Astgasse seit 1938 14 Bezirk zur Verfugung gestellt wurde Am 8 November 1945 wurde Stadlmann wieder Direktor Von Dezember 1945 bis Marz 1946 entfiel wegen Mangels an Heizmaterial der Unterricht Am 8 Mai 1948 fand verspatet eine Feier zum funfzigjahrigen Bestehen des Gymnasiums statt Am 12 und 13 Mai 1948 folgten zur 50 Jahre Feier zwei Abende mit der Auffuhrung des Nestroystucks Nur keck und am 5 und 6 November spielte die 8 Klasse den Eulenspiegel von Nestroy Zu Weihnachten 1949 konnten die Professoren den Witwen der verstorbenen Lehrer und Schulangestellten eine freudige Uberraschung bereiten Der ehemalige Fichtnergassen Maturant Hans Altmann Sohn des 1938 vertriebenen Textilindustriellen Bernhard Altmann 3 trat schon 1948 mit einer grossen Zuckerspende in Erscheinung nun schickte er 1949 aus den Vereinigten Staaten je 3 m Kleiderstoff bester Qualitat als Geschenk Hans Altmann blieb Hietzing verbunden 1964 heiratete er Ruth die 1933 1938 mit ihren Eltern in der St Veit Gasse 10 gewohnt hatte Unter Direktor Friedrich Heger wurden wieder Madchen aufgenommen und eine Vollmadchenklasse mit 37 Schulerinnen gebildet Am 24 Oktober 1951 wurde die Schulgemeinde neu gegrundet und es wurden wieder Klassensprecher gewahlt Nach der langen Unterbrechung von 32 Jahren erschienen nun wieder regelmassig Jahresberichte 1964 wurde mit Umbau und Ausbau der Schulgebaudes begonnen Die aufgestockte und modernisierte Schule wurde am 17 Juni 1967 mit einem internen Festakt eroffnet Am 6 November 1967 folgte der offizielle Festakt in Anwesenheit der Bundesminister Vinzenz Kotzina fur Bauten und Technik und Theodor Piffl Percevic fur Unterricht 1992 93 wurde mit damals 5 000 Banden die Schulerbibliothek neben dem Festsaal eroffnet Im Vorfeld der 100 Jahr Feier wurden im Erdgeschoss der Raum der Nachmittagsbetreuung sowie im zweiten und dritten Stock Informatiksale eingerichtet das Portal wurde durch einen vorkragenden Windfang neu gestaltet 4 Die 100 Jahr Feier selbst wurde am 21 Juni 1997 mit einem umfangreichen Programm begangen beim Festakt sprach der damalige Nationalratsprasident Heinz Fischer Maturajahrgang 1956 Im November 2008 wurden im Stiegenaufgang die Gedenktafeln fur Jakob Kastelic Ewald Kleisinger Leopold Zobel und die 83 im April 1938 der Schule verwiesenen judischen Schuler enthullt Der Barrierefreiheit dient der im Jahr 2011 im vorderen Stiegenhaus eingebaute Lift Am 10 November 2014 dem 76 Jahrestag der Novemberpogrome wurde in Zusammenarbeit mit der VHS Hietzing und mit Unterstutzung der Alt Hietzinger im Hugelpark eine Gedenktafel fur die in der Shoah ermordeten Schuler des Gymnasiums Fichtnergasse enthullt 5 Die 120 Jahr Feier wurde am 10 Oktober 2017 mit einem okumenischen Gottesdienst und einem Festakt u a mit Thomas Brezina begangen 6 Sprachen BearbeitenEs werden unter anderem Latein und Griechisch angeboten aber auch DLP Dual Language Programme ein auf Englisch gefuhrter Fachunterricht 7 Leitung Bearbeiten1897 1919 Isidor Kukutsch 1857 1934 8 vorher Professor an der Theresianischen Akademie 1919 1930 Gustav Hemetsberger 1930 1931 Johann Zuchristian provisorisch 1931 1938 Josef Stadlmann 1881 1964 er vertrat ab 1920 die Gruppe der Christlichen Mittelschullehrer 1938 1945 Karl Aulitzky 1891 1945 kommissarisch in der Uniform eines Politischen Leiters 1945 Eugen Mitter provisorisch 1945 1949 Josef Stadlmann 1949 1950 Eugen Mitter 1950 1958 Friedrich Heger 1958 Hubert Richter provisorisch 1958 1968 Hans Kriegl 1915 1971 1968 1969 Friedrich Weigert provisorisch 1970 1977 Hans Holtl 1977 1978 Herbert Gillinger provisorisch 1978 1985 Harald Majdan 27 Marz 1985 1985 Friedrich Novopacky provisorisch 1986 1994 Elfriede Jischa 1932 2002 1994 2008 Elisabeth Glatt 2008 2009 Franz Donner provisorisch 2010 2020 Ulrike Reh Altenaichinger 2020 2021 Rudolf Reinold provisorisch seit 2021 Albrecht BauerLehrer BearbeitenGustav Turba Historiker ab 1911 Hochschulprofessor an der Universitat WienSchuler BearbeitenHans Altenhuber 1924 2022 Matura 1942 Erwachsenenbildner Hans Altmann Matura 1933 emigrierte 1938 mit seinem Vater Bernhard Altmann Textilfabrikant Raoul Aslan 1886 1958 Schauspieler Helmut Brandstatter 1955 Journalist und Fernsehmacher Fritz Bock 1911 1993 Matura 1930 langstdienender Handelsminister 1956 1968 zuletzt auch Vizekanzler 1966 1968 Markus Braun 1969 Unternehmer und ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Wirecard AG Thomas Brezina 1963 Kinderbuchautor und Fernsehmoderator Heinrich Demelius 1893 1987 Matura 1911 Rechtshistoriker und Professor an der Universitat Wien Heinz Fischer 1938 Matura 1956 Bundesprasident 2004 2016 Michael Genner 1948 Matura 1966 Fluchtlingsberater Obmann von Asyl in Not und Autor Hans Hermann Groer 1919 2003 Erzbischof von Wien Sigrid Hauser 1966 Sangerin und Schauspielerin Burkhard Hofer 1944 Jurist Gerhard Hradil 1928 66 Abt des Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz Jakob Kastelic 1897 1944 Jurist und Widerstandskampfer Ewald Kleisinger 1912 2000 Jurist Gerechter unter den Volkern Ernst Kris 1900 1957 US amerikanischer Kunsthistoriker und Psychoanalytiker Hartmut Krones 1944 Matura 1962 Musikwissenschaftler Georg Lippert 1908 1992 Matura 1927 Architekt Nicolas Mahler 1969 Comiczeichner Ernst Nowotny 1907 1995 Matura 1924 oder 1926 Historiker Professor der Schule Johannes Ortner 1933 Matura 1951 Geophysiker und Raumfahrtmanager Georg Saatzer 1926 2004 Maler Grafiker und Lehrer Severin Schneider 1931 2018 Ordensgeistlicher Ludwig Schwarz 1940 romisch katholischer Bischof Fritz Schwind 1913 2013 Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer Alfons Maria Stickler 1910 2007 Matura 1928 Kurienkardinal und Leiter der Vatikanischen Bibliothek Michael Sturminger 1963 Regisseur und Autor Reinhard Tramontana 1948 2005 Journalist und Autor Kathrin Zechner 1963 Intendantin und Fernsehdirektorin Anton Zeilinger 1945 Quantenphysiker und NobelpreistragerSchriften BearbeitenJahresberichte des K K Staats Gymnasiums im XIII Bezirke in Wien 1901 1914 DigitalisatWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Gymnasium Fichtnergasse Sammlung von Bildern Webprasenz Gymnasium Fichtnergasse Chronik des Hietzinger Gymnasiums 1897 1987Einzelnachweise Bearbeiten Uber Uns In fichtnergasse at Abgerufen am 28 Januar 2022 a b OKOLOG BG 13 Bundesgymnasium Fichtnergasse In oekolog at Abgerufen am 15 September 2020 Altmann im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Jahresbericht Bundesgymnasium Wien XIII 99 Schuljahr 1995 96 S 6 Gedenktafel fur ermordete Judinnen und Juden im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Jahresbericht Bundesgymnasium Wien XIII 121 Schuljahr 2017 18 S 5 76f Facher In fichtnergasse at Abgerufen am 13 Juni 2021 Roland Kadan Jahresbericht 100 Schuljahr 1996 97 Wien S 171 176 Normdaten Korperschaft GND 5131008 9 lobid OGND AKS VIAF 5269150647115710860009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gymnasium Fichtnergasse amp oldid 235682342