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Die Pfarr und Wallfahrtskirche Maria Hietzing ist eine romisch katholische Pfarrkirche im Bezirksteil Hietzing des 13 Wiener Gemeindebezirks Hietzing Die Pfarre liegt im Dekanat 13 des zur Erzdiozese Wien gehorenden Vikariates Wien Stadt Sie ist dem Fest Maria Geburt geweiht Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz 1 Hietzinger Pfarrkirche Inhaltsverzeichnis 1 Pfarrgeschichte 2 Geschichte der Pfarrkirche 3 Ausstattung 3 1 Hochaltar 3 2 Seitenaltare 3 3 Leopoldikapelle 3 4 Johannes Nepomuk Kapelle 3 5 Weitere Ausstattungen 4 Gemeindeleben 5 Sonstiges 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweisePfarrgeschichte Bearbeiten nbsp Seitenansicht nbsp Inneres der Kirche nbsp Blick vom Schonbrunner SchlossparkAm Standort der Kirche einem Schwemmkegel des Lainzerbachs nahe bei seiner Mundung in die Wien befand sich bereits im 13 Jahrhundert eine Kapelle zu Ehren Mariens 1253 tauschte der Komtur des Deutschen Ordens Ortolf von Traiskirchen den Hof des Klosters in Hyecingen Hietzing mit der zugehorigen Kirche gegen Besitzungen in Stockstall Ziersdorf und Durnbach des Stifts Klosterneuburg Die Hietzinger Kirche war zu jener Zeit eine Eigenkirche Sie gehorte also dem Grundherren und brachte diesem Einkunfte von zwei Weingarten und 18 Eimer Bergrecht Naturalabgabe in Wein Der Grundherr musste im Gegenzug fur die Bedurfnisse der Kirche und der Seelsorge aufkommen Erweiterungen des Stiftsbesitzes in Hietzing machten das Kloster Ende des 13 Jahrhunderts wohl zum alleinigen Besitzer des Ortes Die Selbstandigkeit der Kirche war jedoch nur im Bezug auf die weltliche Obrigkeit gegeben da der Ort pfarrlich zum grossen Sprengel der Pfarre Penzing gehorte Da die Hietzinger Kirche als Wallfahrtskirche grosse Bedeutung erlangte versuchte die Pfarre Penzing sich die lukrativen Einnahmen einzuverleiben Das Stift Klosterneuburg hielt jedoch am Recht fest alle Seelsorger in Hietzing selbst zu prasentieren Daran anderte auch die Grundung des Bistums Wien 1469 nichts obwohl der Wiener Bischof Anfang des 16 Jahrhunderts versuchte alle Hietzinger die nicht in Penzing zur Kirche gingen zu exkommunizieren Um die Begehrlichkeiten Penzings abzuwehren erreichte das Stift 1534 die papstliche Inkorporation der Hietzinger Kirche Dennoch dauerten die Streitigkeiten um den Status der Hietzinger Kirche noch mehr als 200 Jahre an Erst Kaiser Joseph II beendete den Disput Zwar liess er am 24 Dezember 1782 die Exemtion der Hietzinger Kirche aufheben bereits 1786 wurde Hietzing jedoch samt dem Schloss Schonbrunn von der Pfarre Penzing abgetrennt und zu einer eigenen Pfarre erhoben die dem Stift Klosterneuburg inkorporiert wurde Die neu gegrundete Pfarre umfasste damals den Ort Hietzing mit etwa 480 Einwohnern das Schloss Schonbrunn mit etwa 285 Bewohnern und sechs Hauser in Unter Sankt Veit mit etwa 74 Menschen Geschichte der Pfarrkirche BearbeitenDas Stift liess 1414 bis 1419 eine gotische Kapelle errichten die in der Folge mehrmals zerstort wurde 1484 durch Einfalle der Ungarn 1529 im Zuge der Ersten Wiener Turkenbelagerung Die Kirche wurde zwar 1536 notdurftig repariert verfiel jedoch immer mehr und war 1580 eine Ruine Jakob Vivian liess die Kirche 1587 bis 1593 wieder instand setzen doch bereits 1605 wurde die Kirche erneut von den Ungarn zerstort 1607 wurde die Kirche erneut instand gesetzt der Schweizer Bildhauer Antonius Crivelli gestaltete den Hochaltar Nachdem 1660 eine barocke Umgestaltung der Kirche erfolgt war wurde sie wahrend der Zweiten Wiener Turkenbelagerung zerstort 1685 musste sie deshalb ein weiteres Mal wiederaufgebaut werden ausserdem wurde sie 1688 mit Deckengemalden und 1698 mit dem Hochaltar von Matthias Steinl ausgestattet nbsp Saule mit Mutter Gottes StandbildDie Kirche wurde ein wichtiger Wallfahrtsort da einer Legende nach einige Manner die von den Turken an einen Baum an der Kirche gebunden worden waren auf wundersame Weise gerettet wurden Die gottesfurchtigen Manner hatten namlich die Mutter Gottes angerufen deren Gnadenstatue im Baum vor den Turken versteckt worden war 1751 wurde diese Legende auch durch eine Plastik und das Gnadenbild am Hochaltar verewigt Am 23 April 1708 fand in der Pfarrkirche Maria Hietzing die Ferntrauung des spateren Kaisers Karl VI mit Elisabeth Christine von Braunschweig Wolfenbuttel statt wobei Karl von seinem Bruder Joseph I als kirchenrechtlichem Prokurator vertreten wurde Bereits 1690 war die Kirche zudem um die Leopoldskapelle erweitert worden 1733 kamen die Johann Nepomuk Kapelle und das kaiserliche Oratorium hinzu Maria Theresia liess zudem Kreuzweg Gemalde aus Schonbrunn in der Pfarrkirche aufstellen 1863 bis 1865 wurde das Gotteshaus umgebaut und nach den Planen von Carl Roesner erweitert Die Westfassade und der Glockenturm wurden hierbei im neugotischen Stil umgebaut 1865 wurde die Kirche weiters durch Fassadenplastiken von Johann Meixner und Andreas Halbig geschmuckt Die Plane der Westfassade waren 1868 Grundlage der Errichtung der Westfassade der Stadtpfarrkirche in Melk Nach Beschadigungen wahrend des Zweiten Weltkriegs musste die Kirche nach dem Krieg renoviert werden 1953 wurde auch das Kircheninnere erneuert und 1955 folgten neue Glasfenster Umfangreiche Renovierungen wurden auch in jungster Zeit ausgefuhrt 1994 95 erfolgte eine Aussenrenovierung 2001 erhielt die Kirche ein neues Dach Zwischen 2003 und 2005 erfolgte zudem eine ausfuhrliche Innenrenovierung Ausstattung BearbeitenHochaltar Bearbeiten nbsp Hochaltar ein Werk von Matthias Steinl aus dem Jahr 1698Zentrales Element der Kirche ist der monumentale barocke Hochaltar der 1698 von Matthias Steinl errichtet wurde und 1751 seine jetzige Form erhielt Die Darstellung der Sage von der Rettung einiger Hietzinger Manner vor den Turken findet ihre Darstellung im Mittelaufbau des Hochaltares Maria wird in der Laubkrone eines stilisierten Baumes dargestellt ihr zu Fussen die vier um Hilfe flehenden Mannern deren Fesseln bereits gesprengt sind Links und rechts des Altars befinden sich je zwei vergoldete Statuen von Joachim und Anna den Eltern Marias und den Eltern Johannes des Taufers Elisabet und Zacharias Am Giebelaufbau des Hochaltars finden sich Skulpturen von Gott Vater der Heilige Geist in Gestalt einer Taube sowie Engel Gekront wird der Hochaltar vom osterreichischen Doppeladler der auch uber dem Fenster des Oratoriums angebracht ist wo Kaiserin Maria Theresia ungesehen der Messe beiwohnen konnte Seitenaltare Bearbeiten Die beiden Seitenaltare der Hietzinger Pfarrkirche wurde wie der Hochaltar von Matthias Steinl entworfen Die Olbilder wurden hingegen von Johann Michael Rottmayr im Jahr 1712 ausgefuhrt Der linke Altar ist Christus am Kreuz gewidmet Daneben finden sich Plastiken von Maria und Johannes im Giebel ist das Schweisstuch der Veronika dargestellt Daneben befinden sich figurale Darstellungen der heiligen Helena die das Kreuz fand der heiligen Margarete der Todes und Lebensheiligen sowie im Giebelaufsatz der auferstandene Erloser mit der Siegesfahne Gegenuber dem Kreuzaltar befindet sich der Josefsaltar mit dem Olgemalde Der heilige Josef am Sterbebett Zu ihm gehoren plastische Figuren der Ordensheiligen Augustinus und Ambrosius uberragt von der heiligen Katharina und der heiligen Barbara sowie im Giebelaufsatz einer Darstellung des Erzengels Michael Leopoldikapelle Bearbeiten Die 1690 angebaute Leopoldikapelle zeigt in ihrem Altarbild den heiligen Leopold der in seinen Handen den Plan der Kirche am Leopoldsberg in den Handen halt Die Deckenfresken in der Kuppel zeigen Szenen aus seinem Leben die Darstellungen stammen von Josef Kastner dem Jungeren Die beiden Gemalde der Kapelle sind ein Geschenk des Stiftes und stellen an der linken Seitenwand den heiligen Chorherren Pierre Fourier und gegenuber den seligen Chorherren Hartmann den ersten Propst von Klosterneuburg spateren Bischof von Brixen dar Johannes Nepomuk Kapelle Bearbeiten 1733 wurde im Norden an der Aussenseite der Kirche eine zweite Kapelle angebaut wodurch die grosse Anzahl der Wallfahrer auch im Freien einer Messe beiwohnen konnten Im Inneren beherbergt die Kapelle ein Olgemalde mit der Darstellung Der heilige Johannes Nepomuk auf der Wallfahrt nach Alt Bunzlau wahrend ihm in den Wolken die heilige Jungfrau erscheint Weitere Ausstattungen Bearbeiten nbsp Innensicht inkl DeckeDie Decke des Hauptraumes wird durch Stuckaturen von Dominicus Piazzol und Fresken von Antoni Galliardi geziert Im Mitteloval stellt eine Freske Die Erwahlung Mariens dar in den Hohlkehlen finden sich acht Szenen aus dem Marienleben Weitere Fresken zeigen im Chorraum die Kronung Mariens und die Aufnahme Mariens in den Eckfeldern wird Der Tod Mariens mit der Aufnahme ihrer Seele durch Christus und die Grablegung Mariens dargestellt Hauptaltar und Ambo sind von Wolfgang Stracke in weissem Donaukalkmarmor ausgefuhrt worden und stehen im Zentrum der Kirche Auch das Taufbecken mit Osterleuchter und das Auferstehungskreuz stammen von Wolfgang Stracke Die Orgel ist ein von der Wiener Firma Johann M Kauffmann 1903 errichtetes Werk das uber 18 Register auf zwei Manualen und Pedal verfugt Gemeindeleben BearbeitenDie Pfarre Maria Hietzing ist ein Teil des Entwicklungsraums Hietzing Nord 2 Sonntags Gottesdienste finden in der Kirche jeweils um 8 30 und um 10 15 statt im Juli und August nur um 9 30 3 In der Pfarre Maria Hietzing befindet sich eine Le O Ausgabestelle der Caritas Wien Sie bietet Unterstutzung fur armutsgefahrdete Personen durch die Ausgabe von Lebensmitteln und kostenlose Beratung 4 Am 14 August 2023 wurde Pfarrvikar Anton Hoslinger CanReg zum Propst des Stiftes Klosterneuburg gewahlt Sonstiges BearbeitenAm 31 Juli 1882 fand in dieser Kirche um 6 Uhr fruh unter Ausschluss der Offentlichkeit die Hochzeit von Hans Makart mit der ehemaligen Primaballerina Bertha Linda statt 5 6 7 Literatur BearbeitenChristine Klusacek Kurt Stimmer Hietzing Ein Bezirk im Grunen Wien 1977 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hietzinger Pfarrkirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pfarrkirche Maria Hietzing auf der Website der Erzdiozese Wien Pfarre Maria Hietzing Das Gnadenbild in der Pfarrkirche Hietzing hietzing at Pfarrkirche Maria Hietzing Einzelnachweise Bearbeiten Wien unbewegliche und archaologische Denkmale unter Denkmalschutz Memento vom 13 Oktober 2017 im Internet Archive PDF CSV Memento vom 13 Oktober 2017 im Internet Archive Bundesdenkmalamt Stand 23 Juni 2017 Erzdiozese Wien Pfarre Hietzing Abgerufen am 11 Mai 2019 Pfarre Maria Hietzing Messen Abgerufen am 11 Mai 2019 Caritas Wien Le O Ausgabestellen Abgerufen am 30 April 2019 Tagesbericht Wien 31 Juli In Wiener Allgemeine Zeitung Sechsuhr Abendblatt 31 Juli 1882 S 2 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung waz Vermalung Wie das N W T mittheilt hat heute um 6 Uhr Morgens die Vermalung des Professors Hans Makart mit Fraulein Bertha Linda in der Pfarrkirche zu Hietzing stattgefunden Als Beistande intervenirten der Notar Substitut Herr Sigmund Holding und Herr Albert Obermayer Theater und Kunstnachrichten In Neue Freie Presse 1 August 1882 S 8 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nfp Vermalung In Prager Abendblatt Beilage zur Prager Zeitung 1 August 1882 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung pabSakralbauten im 13 Wiener Gemeindebezirk Hietzing Evangelische Kirche A B FriedenskircheOrthodoxe Kirche Syrisch orthodoxe Kirche St EphremRomisch katholische Kirchen und Kapellen Dominikanerinnenkonvent Faniteum St Hemma Kirche Pfarrkirche Maria Hietzing Hummelkapelle Invalidenhauskirche Kapelle Maria Konigin der Apostel im Pallottihaus Konzilsgedachtniskirche Nikolaikapelle Pfarr und Ordenskirche Maria Heil der Kranken Ober St Veiter Pfarrkirche Pfarrkirche St Hubertus und Christophorus Pfarrkirche Zum Guten Hirten Schlosskapelle Schonbrunn Spitalskirche Speising Unter St Veiter Pfarrkirche VersorgungsheimkircheAbgegangene Sakralbauten Hietzinger Synagoge 1938 zerstort 48 185555555556 16 301666666667 Koordinaten 48 11 8 N 16 18 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Maria Hietzing amp oldid 236440064