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Die Dominikanerkirche St Maria Rotunda ist eine ursprunglich im Jahr 1237 erbaute und zuletzt im 17 Jahrhundert neu errichtete romisch katholische Pfarrkirche in Wien Sie befindet sich auf der Dominikanerbastei an der Postgasse 4 im 1 Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt Dominikanerkirche St Maria Rotunda Portalseite Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gestaltung 2 1 Deckenfreskos 2 2 Orgel 3 Glocken 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Die Dominikanerkirche im Jahr 1724 Stich von Salomon Kleiner Der Orden der Dominikaner wurde im Jahr 1226 von Herzog Leopold VI nach Wien berufen Auf einem den Monchen zur Verfugung gestellten Grundstuck in der Nahe des Stubentors wurde ein Kloster mit angeschlossener Kapelle errichtet Die romanische Kapelle wurde 1237 geweiht aber bereits 1283 nach Zerstorungen durch zwei Brande wurde der Bau einer neuen und grosseren diesmal gotischen Kirche beschlossen 1302 wurde der Chor dieser Kirche vom Dominikanerkardinal Nikolaus Boccasini dem spateren Papst Benedikt XI geweiht Im Zuge der Ersten Turkenbelagerung 1529 wurde die Kirche grosstenteils abgetragen um mit dem dadurch gewonnenen Baumaterial die Wiener Stadtmauer zu verstarken nbsp Neugestalteter Altarraum mit Volksaltar und Rednerpult aus Epoxidharz nbsp Apsis mit dem damals lichtschluckenden Giebel uber dem Hochaltar nbsp Deckenfresko des Langhauses ein Werk von Mathias RauchmillerAm 6 Mai 1631 legte Kaiser Ferdinand II den Grundstein fur eine neue barocke Kirche 1 Nach rund drei Jahren war der Rohbau fertiggestellt die Weihe erfolgte am 1 Oktober 1634 Die Kuppel und Fassade wurden erst nachtraglich von 1666 bis 1674 gebaut Zu dieser Zeit war die Dominikanerkirche nach dem Stephansdom die zweitgrosste Kirche Wiens 1927 wurde die Kirche von Papst Pius XI zur Basilica minor erhoben In den Jahren 2020 bis 2022 wurde die Kirche um sechs Millionen Euro mit Unterstutzung des Bundesdenkmalamtes umfassend renoviert Dabei wurden auch Schaden im Mauerwerk und in der Kuppel verursacht durch nahe Bombeneinschlage im 2 Weltkrieg saniert sowie Fresken und Bilder restauriert Im Jahr 1840 war der barocke Altar durch einen hochaufragenden Altar im Spanischem Stil ersetzt worden Damit wieder Sonnenlicht wenn auch weniger als in der Fruhzeit des Barocks durch das dahinterliegende nach Sudosten weisende Hauptfenster eintreten kann wurde vom Hochaltar ein giebelformiger Aufsatz entfernt Im samt dem Chorgestuhl neu gestalteten Altarraum wurde die morsche holzerne Altarinsel aus den 1960er Jahren durch einen modernen Volksaltar aus semi transparentem Epoxidharz ersetzt der das strahlende Licht aufnimmt bricht und derart verstarkend wiedergibt 2 Gestaltung BearbeitenAm Bau der heutigen Barockkirche waren vor allem italienische Baumeister und Kunstler beteiligt unter anderem der Freskenmaler Carpoforo Tencalla und die Baumeister Cypriano Biasino Antonio Canevale und Jacopo Spacio Steinmetzarbeiten fuhrte Meister Hieronymus Bregno aus Kaisersteinbruch durch die Stufen der Stiegen im Klostertrakt und zur Kirchenempore und jene einer Turmstiege wurden aus hartem Kaiserstein gefertigt Die Gestaltung der Fassade orientiert sich an fruhbarocken romischen Kirchen die wiederum Anleihen bei der florentinischen Dominikanerkirche Santa Maria Novella nahmen Uber dem Portal befindet sich eine Statue der Hl Maria vom Rosenkranz der auch die Kirche geweiht ist Die Vorderfront der Kirche beherbergt noch weitere acht Steinfiguren von Heiligen die allesamt dem Dominikanerorden angehoren Die Muttergottes ist von den knienden Figuren der Katharina von Siena und der Agnes von Montepulciano flankiert In den Nischen des Untergeschosses befinden sich die Statuen von Luis Beltran und Rosa von Lima im Obergeschoss Hyazinth von Polen und Vinzenz Ferrer An den Ecken des Obergeschosses stehen die Statuen der bedeutendsten Gelehrten der Dominikaner Albertus Magnus und Thomas von Aquin Das Kirchenschiff ist 46 54 Meter lang 20 90 Meter breit und hat eine Hohe von 22 10 Metern Der heutige Hochaltar von Karl Rosner mit einem von Leopold Kupelwieser gemalten Altarbild stammt aus den Jahren 1839 bis 1840 Die Altarbilder der Thomaskapelle malte der Hofmaler Kaiser Ferdinands III Frans Luycx im Jahre 1649 1896 wurde die Kirchenorgel durch eine neue Orgel der Firma Rieger Orgelbau ersetzt Deckenfreskos Bearbeiten Die fruhbarocken Deckenbilder des Langhauses schuf laut Vertrag vom 18 Marz 1675 Mathias Rauchmiller In insgesamt 46 Bildern entfaltet sich ein breiter Bilderbogen zur marianischen Thematik Die 3 Hauptbilder stellen Vermahlung Mariens Braut des Heiligen Geistes und Maria Opferung dar 3 Das ursprungliche Kuppelfresko wird Nikolaus van Hoy 1631 1679 zugeschrieben Nachdem nach 1820 eine neue Flachkuppel eingezogen wurde schuf 1836 Franz Geyling das neue Kuppelfresko 3 Die Deckenfresken des Presbyterium und die der Querschiffarme werden Carpoforo Tencalla zugeschrieben 1675 76 4 Orgel Bearbeiten nbsp Blick auf die HauptorgelIn der Dominikanerkirche gibt es zwei Orgeln Um das Jahr 1750 erbaute ein unbekannter Meister auf der Westempore eine vermutlich zweimanualige Orgel deren Gehause erhalten ist Das Orgelwerk wurde 1895 durch ein neues Werk ersetzt welches von dem Orgelbauer Rieger Jagerndorf Osterreich Schlesien erbaut wurde Das neue Werk hatte zunachst 36 Register auf drei Manualwerken mit mechanischen Kegelladen Das historische Orgelgehause wurde zu diesem Zweck erweitert Von dem ehemaligen Brustungspositiv blieb das Gehause erhalten Im Mozartjahr 1991 wurde die Orgel durch die Orgelbauwerkstatt Schuke Berlin umfassend restauriert Das im Ersten Weltkrieg verloren gegangene Prospekt wurde rekonstruiert Zwischenzeitliche Veranderungen der Disposition wurden auf den originalen Zustand zuruckgefuhrt Im Schwellwerk wurden einige Aliquot Register auf einer kleinen Erganzungslade aufgestellt Ausserdem wurde das Brustungspositiv wieder eingerichtet Das Schleifladen Instrument hat heute 46 Register auf drei Manualwerken und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch 5 I Hauptwerk C g3Principal 16 Principal 8 Gedeckt 8 Fugara 8 Hohlflote 8 Octave 4 Rohrflote 4 Rauschquinte IICornett III V N Mixtur VTrompete 8 N II Brustwerk C g3Quintatona 16 Principal 8 Bourdon 8 Salicional 8 Dolce 8 Octave 4 Flute harmonique 4 Octave 2 N Mixtur IV III Schwellwerk C g3Geigenprinzipal 8 Rohrflote 8 Gemshorn 4 Flute douce 4 Quint 2 2 3 N Prinzipal 2 N Terz 1 3 5 N Harmonia aetheria IV Pedal C d1Contrabass 16 Subbass 16 Violon 16 Quintbass 10 2 3 Octavbass 8 Cello 8 Gedecktbass 8 Posaune 16 Tuba 8 Brustungspositiv C g3Gedackt 8 Quintaton 8 Prinzipal 4 Rohrflote 4 Oktave 2 Quinte 1 1 3 Sesquialtera IIScharff IIIMusette 8 TremulantKoppeln II I III I I P II P Anmerkung N Register von 1991 rekonstruiert erganzt Die Chororgel wurde von der Orgelbaufirma Schuke Berlin im Jahre 1992 erbaut Das Schleifladen Instrument hat 19 Register auf zwei Manualen und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch 6 Glocken BearbeitenDas Gelaut der Dominikanerkirche besteht aus drei historischen Glocken 7 welche in den beiden Turmen hangen Im linken Turm hangt die grosse Rosa im rechten die beiden kleineren Glocken Die Rosa wird heute noch von Hand gelautet und da das Lauten fur die Monche sehr umstandlich ist wird sie nur ganz selten gelautet Sie schwingt an speziellen Zahnkranzlagern Seit dem Zweiten Weltkrieg fehlen die mittlere Glocke und das Zugenglockchen Nr Schlagton Gewicht in Kg Durchmesser in cm Giesser Gussjahr1 dis 1600 138 Balthasar Herold 16742 fis 900 114 Balthasar Herold 16593 h 280 81 Franz Josef Scheichel 1769Siehe auch BearbeitenDominikanerkonvent Wien Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dominikanerkirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dominikaner Wien Dominikanerpfarre Maria Rotunda In mariarotunda at Abgerufen am 3 Oktober 2023 Erzdiozese Wien Pfarre Maria Rotunda Dominikanerkirche In erzdioezese wien at Abgerufen am 3 Oktober 2023 Max Svoboda Die Dominianerkirche Sankta Maria Rotunda PDF 51 3 kB Nicht mehr online verfugbar In wien dominikaner org Archiviert vom Original am 8 September 2014 abgerufen am 26 Dezember 2022 Wolfram Hoyer Die Menschen zu den Mauern Eine Betrachtung zur Geschichte des Wiener Dominikanerklosters PDF 57 1 kB Nicht mehr online verfugbar In wien dominikaner org Archiviert vom Original am 14 April 2016 abgerufen am 27 Dezember 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Die Dominikanerkirche Nicht mehr online verfugbar In kaisergruft at Archiviert vom Original am 8 Juli 2007 abgerufen am 24 Dezember 2022 Ursula Rischanek Wiens erste fruhbarocke Kirche erstrahlt in neuem Glanz Wie aus dem dunklen dreckigen Ort eine bildgewordene Theologie wurde In Die Presse 23 Dezember 2022 abgerufen am 26 Dezember 2022 a b Werner Telesko Kunsthistorische Bemerkungen zum Alten Universitatsviertel in Wien als Gedachtnisort In Moritz Csaky Peter Stachel Hrsg Orte des Gedachtnisses Band 3 Passagen 2001 ISBN 3 85165 489 7 S 279 oeaw ac at PDF 298 kB abgerufen am 24 Dezember 2022 Christine Strahner Irene Raifer Tencalla Carpoforo In Artisti Italiani Austria Universitat Innsbruck Februar 2004 abgerufen am 25 Dezember 2022 Hauptorgel Nicht mehr online verfugbar In orgelmusik at Archiviert vom Original am 1 Februar 2016 abgerufen am 25 Dezember 2022 Chororgel Nicht mehr online verfugbar In orgelmusik at Archiviert vom Original am 5 Marz 2016 abgerufen am 25 Dezember 2022 Jorg Wernisch Glockenverzeichnis von Osterreich Hrsg Jorg Wernisch Journal Verlag Lienz 2011 ISBN 978 3 902128 16 4 S 222 Sakralbauten im 1 Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt Altkatholische Kirche St SalvatorEvangelische Kirche A B Lutherische StadtkircheEvangelische Kirche H B Reformierte StadtkircheGriechisch katholische Kirche BarbarakircheOrthodoxe Kirchen Hl Dreifaltigkeit St GeorgRomisch katholische Kirchen und Kapellen Andreaskapelle Annakirche Augustinerkirche Deutschordenskirche Dominikanerkirche Franziskanerkirche Hofburgkapelle Jesuitenkirche Josephs bzw Kammerkapelle Kapuzinerkirche Kirche am Hof Landhauskapelle Malteserkirche Michaelerkirche Minoritenkirche Maria am Gestade Peterskirche Ruprechtskirche Schottenkirche St Ursula Stanislauskapelle Stephansdom VirgilkapelleSynagoge Stadttempel Basilicae minores in Osterreich Burgenland Maria Geburt in Frauenkirchen 1990 Maria Loretto in Loretto 1997 Maria Heimsuchung in Gussing 2013Karnten Maria Schnee in Maria Luggau in Lesachtal 1986 Maria Loreto in St Andra 2014Niederosterreich Maria Geburt in Klosterneuburg 1936 Schmerzhafte Muttergottes in Maria Taferl 1947 Unsere Liebe Frau in Geras 1953 Schmerzensreiche Mutter in Maria Dreieichen in Rosenburg Mold 1957 Dreifaltigkeit und Erzengel Michael in Sonntagberg 1964 Maria Himmelfahrt in Lilienfeld 1976 Maria Geburt in Maria Roggendorf in Wullersdorf 1988 Maria Himmelfahrt in Klein Mariazell in Altenmarkt an der Triesting 2007Oberosterreich Maria Hilfe der Christen in Attnang Puchheim 1951 Sieben Schmerzen Maria in Postlingberg in Linz 1964 Laurentius in Lorch in Enns 1970 Florian von Lorch in Sankt Florian 1999 Erzengel Michael in Mondsee 2005Salzburg Maria Himmelfahrt in Maria Plain 1951 Unsere Liebe Frau Maria Himmelfahrt in Mariapfarr 2018Steiermark Maria Geburt in Mariazell 1907 Maria Himmelfahrt in Seckau 1930 Maria Himmelfahrt in Rein in Eisbach 1979 Maria Geburt in Mariatrost in Graz 1999 Schmerzhafte Muttergottes am Weizberg 2017Tirol Herz Jesu in Hall in Tirol 1914 Unsere Liebe Frau in Wilten in Innsbruck 1957 Maria Himmelfahrt in Stams 1984 Erzengel Michael in Absam 1999 Dominikus de Guzman in Kramsach 2008Vorarlberg Unsere Liebe Frau in Rankweil 1985 Maria Heimsuchung in Bildstein 2018Wien Maria Rotunda in Wien Innere Stadt 1927 Maria Treu in Wien Josefstadt 1949 Unsere liebe Frau zu den Schotten in Wien Innere Stadt 1958 48 208888888889 16 378888888889 Koordinaten 48 12 32 N 16 22 44 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dominikanerkirche Wien amp oldid 239427414