www.wikidata.de-de.nina.az
Die Basilika Mariae Geburt auch Pfarr und Wallfahrtskirche Graz Mariatrost ist eine am Purberg in Graz Mariatrost gelegene katholische Kirche Das barocke Gebaude mit dem ehemaligen Pauliner beziehungsweise Franziskanerkloster Maria Trost gehort zu den bedeutendsten Wallfahrtsorten der Steiermark Basilika Mariatrost mit aktuellem rot weissem Anstrich Inhaltsverzeichnis 1 Standort 2 Geschichte 3 Beschreibung 3 1 Gestaltung 3 2 Ausstattung 3 3 Orgel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseStandort Bearbeiten nbsp Ansicht von Sudwesten Teichhof Die Wallfahrtskirche steht auf dem 469 m u A hohen Purberg einem Hugelrucken im Nordosten von Graz Die Erhebung ist aus devonischem Schocklkalk aufgebaut 1 und bildet einen sudlichen Auslaufer des Grazer Berglandes am linken Murufer Der Durchbruch des Mariatroster Baches mit der dort verlaufenden Weizer Strasse B 72 trennt den schattseitig durchgehend bewaldeten Hugel vom Hugelkamm Kogelberg Hauenstein Flussaufwarts aus Grazer Sicht hinter dem Purberg liegt das Follinger Becken mit dem gleichnamigen Stadtteil Nach Sudosten hin steigt der Rucken zu einem Riedel des tertiaren Hugellandes an der das Mariatroster Tal vom Stiftingtal trennt Der Name Purberg oder Burgberg fur den Mariatroster Kirchberg wurde erstmals 1615 genannt Der Historiker Kubinzky sieht darin einen Hinweis auf eine heute nicht mehr bekannte mittelalterliche Burganlage Die exponierte Lage uber dem Durchbruchstal liesse ausserdem auf fruhere Nutzungen zum Schutz oder religiose Kulthandlungen schliessen 2 Die Kirche ist von der Endhaltestelle der Strassenbahnlinie 1 uber die Angelus Stiege mit 216 Stufen erreichbar von Westen und Norden fuhren Wanderwege auf den Purberg Ostlich an die Basilika anschliessend liegen der Kirchenwirt und der Mariatroster Friedhof mit einem etwa 50 Stellflachen umfassenden Parkplatz Die Basilika liegt auch auf der Route des steirischen Mariazellerwegs Osterreichischer Weitwanderweg 06 einem Wallfahrtsweg welcher von Eibiswald uber Graz nach Mariazell fuhrt Geschichte Bearbeiten nbsp Stifterfresko Mariatrost von Johann Baptist Scheidt 1747 Franz Caspar Conduzi ubergibt die Stiftungsurkunde an die Gottesmutter Maria im Hintergrund die Kirche mit weissem Mortelwurf 3 nbsp Die Basilika um 1898 nbsp Basilika Mariatrost von NordenMariatrost zahlt zu den bedeutendsten Marien Wallfahrtsorten der Steiermark Ziel der Wallfahrer die aus Osterreich Ungarn und Kroatien kamen und kommen ist eine wundertatige Marienstatue die aus dem Stift Rein bei Graz stammt und ursprunglich in der Hauskapelle des Purbergschlossls stand Der Besitzer des Anwesens Franz Caspar Conduzi ubergab es 1708 an den Orden der Pauliner 4 1714 wurde nach der offiziellen Anerkennung als Wallfahrtsort der Grundstein fur die Kirche gelegt Unter Andreas Stengg mit seinem Sohn Johann Georg Stengg wurde der Bau begonnen Bereits funf Jahre spater wurden erste Gottesdienste gefeiert Kaiser Karl VI veranlasste den Bau einer Strasse von Graz nach Mariatrost um die Erreichbarkeit des Ortes zu verbessern Der Rohbau der Kirche wurde im Jahr 1724 fertiggestellt Die vollstandige Fertigstellung dauerte jedoch bis 1779 Wenige Jahre spater mussten die Pauliner im Zuge der josephinischen Reformen Mariatrost verlassen Aus der Kloster und Wallfahrtskirche wurde eine Pfarrkirche und die an einen Fleischhauer verkauften Klostertrakte wurden in Stallungen umgewandelt Zwischen 1846 und 1996 fuhrten die Franziskaner die Kirche wieder als Wallfahrtsort Im Oktober 1968 wurde in der Basilika die Mariatroster Erklarung veroffentlicht 1996 verliess der Orden das Kloster Seitdem wird die Pfarre von Priestern der Diozese Graz Seckau betreut Der Aufschwung gipfelte am 28 Oktober 1999 5 mit der Ernennung der Kirche zur Basilica minor durch Papst Johannes Paul II Die Gesamtrenovierung der Anlage wurde unter dem Pfarrer Pater Johannes Pfeffel in den 80er Jahren durchgefuhrt Beschreibung BearbeitenGestaltung Bearbeiten nbsp Luftaufnahme der Basilika Mariatrost nbsp FassadendetailDie Basilika ist der Hochform des Kaiserbarocks zuzuordnen Zwei viergeschossige Fassadenturme 61 m und eine Kuppel sind die weithin sichtbaren Merkmale des Baukorpers dieser Kreuzkuppelkirche Die Basilika wird von den Gebauden eines ehemaligen Klosters umschlossen welches zunachst 1708 1786 von den Paulinern und spater von den Franziskanern genutzt wurde In Hohe des letzten Drittels der Angelustreppe befindet sich eine vom Grazer Kunstler Erwin Huber im Jahr 2000 geschaffene mittelgrosse Bronzeskulptur des Verkundigungsengels Gabriel Das Kirchengebaude mit den Turmen wird von den Flugeln des Klostergebaudes eingeschlossen Uber der Vierung der Basilika thront eine Kuppel An beiden Seiten befinden sich Kapellen Das Vorbild fur den Kirchenbau ist die Jesuitenkirche Il Gesu in Rom Historische Ansichten stellen den Gebaudekomplex auf dem Purberg bis in die erste Halfte des 20 Jahrhunderts mit weisser Farbgebung dar 3 6 1773 besass nur die Fassade einen Mortelwurf der auf allen anderen Seiten fehlte 1842 fehlten Verputz und Tunche an drei Seiten ausser der Fassade 7 Ab der Mitte des 20 Jahrhunderts war der Komplex fur einige Jahrzehnte bis 2021 2022 in gelb weiss Schonbrunner Gelb gehalten 8 Aufgrund schwerer Baumangel und Schaden wird die Basilika mit den anschliessenden Klostergebauden seit 2020 einer mehrjahrigen grundlegenden Sanierung unterzogen um grosse Bereiche des Komplexes wieder fur die Offentlichkeit nutzbar zu machen 9 10 Im Rahmen der Aussenrenovierung zeigte sich 2020 bei Putzuntersuchungen dass auf den barocken Oberflachen neben dem historischen Kalkweiss auch ein rotlicher Ockerton verwendet worden war 11 Bei der Neufarbelung ab 2021 wurde diese Farbgebung die dem Original sehr nahe kommt wieder aufgenommen 12 13 Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenraum nbsp KuppelfreskenIm Mittelpunkt des Hochaltars steht eine spatgotische Marienstatue von 1465 welche aus dem Stift Rein stammt 1695 wurde sie durch eine barocke Ummantelung von Bernhard Echter zur Gnadenmutter umgestaltet Uber ihr befindet sich eine Inschrift die von Engeln getragen wird Solatium vitae nostrae Trost unseres Lebens Die Deckengewolbe die Kuppel und die Seitenwande des Kircheninnenraumes sind mit Fresken von Lukas von Schram und Johann Baptist Scheidt von 1733 bis 1754 ausgestattet In einer Darstellung wird an den entscheidenden Sieg Osterreichs uber die Turken erinnert Der Kaiser blickt mit seinen Feldherren dankend gen Himmel Engel halten den Namen Maria in ihren Handen Im Kuppelfresko wird die Gottesmutter Maria als Himmelskonigin verehrt und vom Licht der Heiligen Geist Taube umstrahlt Am Kuppelfuss finden sich Abbildungen der vier Evangelisten an den Gewolbeauflagern die vier abendlandischen Kirchenvater Gregor der Grosse Hieronymus Ambrosius und Augustinus In den Seitenkapellen der Basilika werden die Geschichten des Wallfahrtsortes mit Maria als Helferin und Trosterin gezeigt Veit Koniger hat die Kanzel 1779 geschaffen Am Schalldeckel befindet sich eine allegorische Darstellung des Glaubens Kreuz am Kanzelkorb Darstellungen der Hoffnung Anker und der Liebe Herz Die drei Reliefs des Korbes zeigen Szenen aus dem Leben Marias Verlobnis Mariae mit Joseph Begegnung Mariae mit Elisabeth Himmelfahrt Mariae Die Reliefs am Aufgang stellen Wunder dar das an der Ruckwand die Verkundigung an Maria Eine ahnliche Kanzel befindet sich in der Pfarrkirche Nestelbach bei Graz ebenfalls von Koniger Orgel Bearbeiten nbsp Orgelprospekt mit RuckpositivDie Basilika Mariatrost verfugt uber zwei Orgeln Eine grosse Orgel auf der Empore uber dem Haupteingang sowie ein kleineres Fernwerk im Dachboden Das Orgelgehause der grossen Orgel wird von den Figuren des Konigs David und der heiligen Cacilia geziert Das Orgelwerk selber stammt aus dem Jahre 1993 hat 43 Register auf drei Manualwerken und Pedal und wurde von Pfluger Orgelbau geschaffen 14 Das Fernwerk ist ein Uberrest der Vorgangerorgel aus den 1920er Jahren und befindet sich in der Kuppel Es war seit 1941 nicht mehr intakt und wurde im Zuge von Renovierungen 2021 durch den Orgelbauer Drago Lukman wieder hergestellt 11 Das Fernwerk kann vom dritten Manual am Spieltisch der Hauptorgel aus angesteuert werden Zusammen besitzt die Orgel nun 51 Register verteilt auf vier Manualwerke und Pedal und ist somit eine der grossten Orgeln in der Steiermark I Hauptwerk C g3Bourdon 16 Principal 8 Spitzflote 8 Gamba 8 Bifara 8 Octav 4 Blockflote 4 Quinte 2 2 3 Octav 2 Mixtur VScharff IVCornett V 8 Trompete 8 II Schwellwerk C g3Holzprincipal 8 Koppelflote 8 Unda Maris 8 Principal 4 Hohlflote 4 Nasard 2 2 3 Waldflote 2 Terz 1 3 5 Larigot 1 1 3 Plein jeu IVFagott 16 Trompette harmonique 8 Oboe 8 Tremolo III Ruckpositiv C g3Holzgedackt 8 Quintade 8 Prastant 4 Rohrflote 4 Sesquialter IIOctav 2 Sifflote 1 Cymbel IIIKrummhorn 8 Tremolo III Fernwerk C g3Hornprincipal 8 Echobordun 8 Echogambe 8 Vox angelica 8 Konzertflote 4 Solocornett IVVox humana 8 Glockenspiel c0 g2 ZimbelsternTremolo Pedalwerk C f1Principalbass 16 Subbass 16 Octavbass 8 Gedacktbass 8 Piffaro II 4 Hintersatz IVPosaune 16 Trompete 8 Koppeln II I III I III II I P II P III P Fernwerk OctavkoppelLiteratur BearbeitenAlois Kolbl Wiltraud Resch Wege zu Gott Die Kirchen und die Synagoge von Graz 2 erweiterte und erganzte Auflage Styria Graz 2004 ISBN 3 222 13105 8 S 189 192 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Basilika Mariatrost Sammlung von Bildern Eintrag zu Basilika Mariatrost im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Offizielle Homepage der Pfarre Mariatrost Ehem Kloster Maria Trost in Elmar L Kuhn Die osterreichische Provinz des Paulinerordens Die Grundung von Maria Trost sagen atEinzelnachweise Bearbeiten Digitaler Atlas der Steiermark Geologie amp Geotechnik Land Steiermark abgerufen am 22 Juli 2018 Karl Albrecht Kubinzky amp Astrid M Wentner Purbergstrasse In Grazer Strassennamen Leykam 3 Auflage Graz 2009 ISBN 978 3 7011 7669 4 S 354 a b Joseph Bierbauer Max E Lippitsch Basilika Graz Mariatrost 225 Jahre Pfarre In researchgate net Abgerufen am 14 Dezember 2021 S 7 pdf Elmar L Kuhn Paulinerorden Seiten Die osterreichische Provinz des Paulinerordens Die Entstehung Basilika Mariatrost In Webseite der Pfarre Graz Mariatrost Abgerufen am 30 Marz 2023 11 Bezirk MARIATROST In museum joanneum at Abgerufen am 14 Dezember 2021 Siehe Bilder unter der Uberschrift Mariatrosterbahn Hans Rohrer Der Kirchenbau zu Maria Trost 1714 1857 In historischerverein stmk at Abgerufen am 14 Dezember 2021 S 48f pdf Thomas Wieser Ocker statt Gelb Diskussionen uber die neue Farbe der Basilika Mariatrost In kleinezeitung at 16 Januar 2022 abgerufen am 17 Januar 2022 Entwicklungsprojekt Mariatrost 2030 In mariatrost graz seckau at Abgerufen am 14 Dezember 2021 Basilika Mariatrost wird zukunftsfit gemacht In steiermark orf at 29 Juli 2020 abgerufen am 14 Dezember 2021 a b Neue Farbe fur Basilika Mariatrost In katholische kirche steiermark at 9 Juli 2021 abgerufen am 14 Dezember 2021 Baustellengesprach mit Blick von oben in MARIATROST In mariatrost graz seckau at 9 Juli 2021 abgerufen am 14 Dezember 2021 Andrea Rieger Renovierung der Basilika Mariatrost Neue Fassade in Rotbraun und Weiss als nachster Meilenstein In kleinezeitung at 9 Juli 2021 abgerufen am 14 Dezember 2021 Zur DispositionKirchen und andere Gebetshauser in Graz Innere Stadt Dom Antoniuskirche Dreifaltigkeitskirche Franziskanerkirche Katharinenkirche Stadtpfarrkirche StiegenkircheLinkes Murufer Barackenkirche Graz Liebenau Bruder Klaus Kirche St Christoph Kirche Christus der Auferstandene Erloserkirche im Landeskrankenhaus Ev Erloserkirche Liebenau Grabenkirche Ev Heilandskirche Kirche Heilige Familie Herz Jesu Kirche Ev Johanneskirche Josefkirche Karmelitenkirche Maria Schnee Karmelitinnenkirche zum hl Josef Kreuzschwesternkirche Leechkirche Leonhardkirche Basilika Mariatrost Mariagruner Kirche Maria Verkundigungskirche Mater Dolorosa Munzgrabenkirche St Paul Liebenau St Paul Waltendorf St Peter Pfarrkirche St Veit Salvatorkirche UlrichsbrunnRechtes Murufer Allerheiligenkirche Altersheimkirche Altkatholische Kirche Andrakirche Annakirche Graz Gosting Anstaltskirche Hl Kreuz im LKH Graz II Standort Sud Barmherzigenkirche Kirche der Barmherzigen Schwestern Burgerspitalkirche Cholerakapelle Christkonigskirche Raach Pfarrkirche Christkonig Wetzelsdorf Ev Christuskirche Kirche Don Bosco Elisabethinenkirche Elisabethkirche Florianikirche Kirche zum gekreuzigten Heiland Burgkapelle Gosting Klosterkirche der Guten Hirtinnen Johanneskirche Kirche Johann und Paul Kalvarienbergkirche Karlauerkirche Ev Kreuzkirche St Leopold St Lukas Mariahilferkirche Maria im Elend zu Strassgang Schlosskirche St Martin Rupertikirche Lazaristenkirche Schulschwesternkirche Schutzengelkirche Synagoge Vierzehn Nothelfer Kirche Vinzenzkirche Welsche Kirche Basilicae minores in Osterreich Burgenland Maria Geburt in Frauenkirchen 1990 Maria Loretto in Loretto 1997 Maria Heimsuchung in Gussing 2013Karnten Maria Schnee in Maria Luggau in Lesachtal 1986 Maria Loreto in St Andra 2014Niederosterreich Maria Geburt in Klosterneuburg 1936 Schmerzhafte Muttergottes in Maria Taferl 1947 Unsere Liebe Frau in Geras 1953 Schmerzensreiche Mutter in Maria Dreieichen in Rosenburg Mold 1957 Dreifaltigkeit und Erzengel Michael in Sonntagberg 1964 Maria Himmelfahrt in Lilienfeld 1976 Maria Geburt in Maria Roggendorf in Wullersdorf 1988 Maria Himmelfahrt in Klein Mariazell in Altenmarkt an der Triesting 2007Oberosterreich Maria Hilfe der Christen in Attnang Puchheim 1951 Sieben Schmerzen Maria in Postlingberg in Linz 1964 Laurentius in Lorch in Enns 1970 Florian von Lorch in Sankt Florian 1999 Erzengel Michael in Mondsee 2005Salzburg Maria Himmelfahrt in Maria Plain 1951 Unsere Liebe Frau Maria Himmelfahrt in Mariapfarr 2018Steiermark Maria Geburt in Mariazell 1907 Maria Himmelfahrt in Seckau 1930 Maria Himmelfahrt in Rein in Eisbach 1979 Maria Geburt in Mariatrost in Graz 1999 Schmerzhafte Muttergottes am Weizberg 2017Tirol Herz Jesu in Hall in Tirol 1914 Unsere Liebe Frau in Wilten in Innsbruck 1957 Maria Himmelfahrt in Stams 1984 Erzengel Michael in Absam 1999 Dominikus de Guzman in Kramsach 2008Vorarlberg Unsere Liebe Frau in Rankweil 1985 Maria Heimsuchung in Bildstein 2018Wien Maria Rotunda in Wien Innere Stadt 1927 Maria Treu in Wien Josefstadt 1949 Unsere liebe Frau zu den Schotten in Wien Innere Stadt 1958 Normdaten Geografikum GND 4420279 9 lobid OGND AKS 47 107222222222 15 491388888889 Koordinaten 47 6 26 N 15 29 29 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Basilika Mariatrost amp oldid 235830926